(19)
(11) EP 0 087 027 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1983  Patentblatt  1983/35

(21) Anmeldenummer: 83101064.0

(22) Anmeldetag:  04.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B61H 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 24.02.1982 CH 1126/82

(71) Anmelder: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG
CH-8050 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Mächler, Georg
    CH-8108 Dällikon (CH)
  • Leutwyler, Robert
    CH-8113 Boppelsen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dauermagnetschienenbremse


    (57) Um die Dauermagnetschienenbremse (10) einerseits möglichst klein und leicht bauen zu können und andererseits durch Verschiebung der permanentmagnete 12 den Magnetfluss beim Lösen der Bremse vollständig kurzschliessen zu können, werden erfindungsgemäss eine Anzahl von hintereinander angeordneten gleich polarisierten Permanentmagneten 12 verschiebbar gelagert, wobei jedem Permanentmagnet 12 zwei benachbarte Polstücke 13 einer Reihe von Polstücken 13 zugeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Dauermagnetschienenbremse, mit einer Anzahl hintereinander angeordneter Permanent- magnete und mit einer Anzahl hintereinander angeordneter ferromagnetischer Polschuhe.

    [0002] Bei einer bekannten magnetischen Schienenbremse dieser Art (siehe deutsche Auslegeschrift Nr. 1123359) sind Magnete von in Bremsrichtung abwechselnder Polarität angeordnet, deren Polkörper aus mindestens zwei hintereinander angeordneten ferromagnetischen Polstücken besteht, zwischen denen je ein Luftspalt vorgesehen ist. Die Polstücke haben einen dreieckigen Querschnitt. An deren Seitenflächen sind die Magnete und an deren Bodenflächen ist je ein Verschleisskörper angeordnet.

    [0003] Diese bekannte Schienenbremse hat den Nachteil, dass sehr viele Magnete erforderlich sind und dadurch die ganze Schienenbremse gross und schwer wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass sich durch die Verschiebung der Magnete der Magnetfluss nicht vollständig kurzschliessen lässt und somit die Schienenbremse nicht vollständig ausgeschaltet werden kann. Um jede Bremswirkung während der Fahrt vollständig auszuschalten, ist es daher notwendig, die Bremseinrichtung genügend weit von der Schiene abzuheben.

    [0004] Diese Nachteile sollen mit der vorliegenden Erfindung vermieden werden. Mit der erfindungsgemässen Schienenbremse wird die Aufgabe gelöst, durch geeignete Anordnung der Magnetfelder eine kleinere und leichtere Schienenbremse zu schaffen.

    [0005] Die Dauermagnetschienenbremse, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Permanentmagnete in Bremsrichtung gleiche Polarität besitzen, dass die Anzahl der Polschuhe doppelt so gross ist als die Anzahl der Permanentmagnete, so dass jedem zweiten Polstück ein Permanentmagnet zugeordnet ist.

    [0006] Vorzugsweise sind die Permanentmagnete gelenkig miteinander verbunden und zwischen den Polstücken und einer Rückschlussplatte verschiebbar angeordnet. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Permanentmagnete in gelenkig miteinander verbundenen Rahmen befestigt. Vorzugsweise sind die Verschleisskörper mit Hilfe von Schrauben begrenzt verschiebbar in einem Gehäuse der Schienenbremse gelagert.

    [0007] Mit Vorteil kann durch Verwendung geeigneter Werkstoffe für die Permanentmagnete die Zahl und Grösse dieser Magnete vermindert werden. Die erfingungsgemässe Anordnung der Permanent-Magnete ermöglicht es schliesslich, durch Verschiebung der Permanent-Magnete den Magnetfluss vollständig kurzzuschliessen und die Bremswirkung vollständig auszuschalten, ohne dass die Bremseinrichtung weit von der Schiene abgehoben werden muss.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Dauermagnetschienenbremse ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemässe Dauermagnetschienenbremse

    Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig.l

    Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig.2



    [0009] Gemäss Fig. 1 und 2 weist die Dauermagnetschienenbremse 10 ein Gehäuse 11 auf, das eine Anzahl von Querwänden 18 enthält und in dem sich eine Reihe von Permanentmagneten 12 befinden. Unterhalb der Permanentmagnete 12 ist eine doppelt so grosse Anzahl von Polstücken 13 angeordnet, d.h. jedem zweiten Polstück 13 ist Permanentmagnet 12 zugeordnet. Unterhalb von jedem Polstück 13 befindet sich ein Verschleisskörper 14. Je ein Polstück 13 und ein Verschleisskörper 14 bilden zusammen einen Polschuh 13, 14. Die Verschleisskörper 14 sind mit Hilfe von Schrauben 15 und Muttern 16 begrenzt verschiebbar im Gehäuse 11 befestigt. Die Verschiebbarkeit des Verschleisskörpers 14 wird dadurch gewährleistet, dass der Verschleisskörper 14 eine Bohrung 17 aufweist, deren Durchmesser grösser ist als als der Durchmesser der Schraube 15. Zwischen je zwei Verschleisskörpern 14 befindet sich eine der Querwände 18 des Gehäuses 11. Die Querwände 18 des Gehäuses 11 ragen auch zwischen die Polstücke 13, wie insbesondere aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist.

    [0010] Gemäss Fig.2 und 3 ist jedes Dauermagnet 12 von einer Magnet-Gitterplatte oder einem Rahmen 19 umgeben. Diese Rahmen 19 sind gelenkig miteinander verbunden. Gemäss Fig.3 ragt ein Vorsprung 23 des einen Rahmens 19 in eine Aussparung 24 des benachbarten Rahmens 19 hinein und ein Stab 20 verbindet die beiden benachbarten Rahmen 19 scharnierartig miteinander. Gemäss Fig.l und 2 befindet sich über den Permanentmagneten 12 eine Rückschlussplatte 21. Die Rahmen 19 mit den Dauermagneten 12 sind gemäss Fig.2 in Richtung des Doppelpfeiles A gegenüber den Polstücken 13 im Gehäuse 11 verschiebbar angeordnet. Bei einer Verschiebung gleiten die Rahmen 19 auf zwei Schienen 22, die nur in Fig.l dargestellt sind. Die Vorrichtung zum Verschieben der Rahmen 19 ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Für diese Vorrichtung eignet sich ein hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betätigbarer Kolben oder Exzenter.

    [0011] Nicht dargestellte Druckfedern können auf die Rückschlussplatte 21 eine Kraft ausüben, wodurch die Rückschlussplatte 21 gegen den Rahmen 19 und dieser über die Schienen 22 gegen das Polstück 13 gedrückt wird. Das Polstück 13 stützt sich über den Verschleisskörper 14 auf die Schraube 15 ab. Beim Bremsen gleiten die Verschleisskörper 14 auf der Schiene 25. Unebenheiten der Schiene können somit durch die erwähnten nicht dargestellten Druckfedern aufgefangen werden, wobei sich jeder einzelne Verschleisskörper 14 unabhängig vom benachbarten Verschleisskörper 14 heben und senken kann, soweit dies das Spiel zwischen Schraube 15 und Bohrung 17 des Verschleisskörpers 14 zulässt.

    [0012] Durch die Verschiebung der Dauermagneten 12 gegenüber den Polstücken 13 kann die Bremskraft verändert, d.h. vergrössert oder verkleinert werden. Wenn sich die Permanentmagnete 12 genau über den Polstücken 13 befinden, ist die Bremskraft am grössten und wenn sich die Permanentmagnete 12 genau über den Querwänden 18 befinden, verschwindet die Bremskraft vollständig.

    [0013] Die Dauermagnete 12 sind in geeigneter Weise in den Rahmen 19 befestigt, dies ermöglicht es einerseits,ein Spiel zwischen Dauermagnet 12 und Rückschlussplatte 21 und an dererseits ein Spiel zwischen Dauermagnet 12 und Polstück vorzusehen, damit bei der Verschiebung der Dauermagnete 12 die Reibung zwischen Dauermagnet 12 und Rückschlussplatte 21 einerseits und zwischen Dauermagnet 12 und Polstück andererseits nicht zu gross ist. Dieses Spiel soll jedoch nicht zu gross sein, um Verluste im Magnetfluss möglichst klein zu halten.


    Ansprüche

    1. Dauermagnetschienenbremse (10) mit einer Anzahl hintereinander angeordneter Permanentmagnete (12) und mit einer Anzahl hintereinander angeordneter ferromagnetischer Polstücke (13) und Verschleisskörper (14), ist dadurch gekennzeichnet, dass die Polarität aller Permanentmagnete (12) gleich ist, dass die Anzahl der Polstücke (13) doppelt so gross ist als die Anzahl der Permanentmagnete (12), d.h. jedem zweiten Polstück (13) ist ein Permanentmagnet zugeordnet, und dass die Polstücke (13) plattenförmig zwischen den Verschleisskörpern (14) und den Permanentmagneten (12) angeordnet sind.
     
    2. Dauermagnetschienenbremse (10) nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass die Permanentmagnete (12) gelenkig miteinander verbunden sind und zwischen den Polstücken (13) und einer Rückschlussplatte (21) verschiebbar angeordnet sind.
     
    3. Dauermagnetschienenbremse (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Permanentmagnete (12) in gelenkig miteinander verbundenen Rahmen (19) befestigt sind.
     
    4. Dauermagnetschienenbremse (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleisskörper (14) mit Hilfe von Schrauben (15) begrenzt verschiebbar in einem Gehäuse (11) der Schienenbremse (10) gelagert sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht