[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleitsicheren Führen eines Skis auf einer
hartgepressten oder vereisten Fahrbahn, welche Vorrichtung mindestens einen seitlich
am Ski befestigten Steg aufweist, der sich über eine im Bereich der Skibindung liegende
Partie der innenliegenden Seitenfläche des Skis erstreckt.
[0002] Die in vielen bekannten Ausführungen verwendeten Ski weisen fahrbahnseitig eine Lauffläche
auf, an deren Längsrändern als Skikanten harte Metalleisten angeordnet sind, die vor
allem die hochbeanspruchte Längskante schützen. Daneben bieten solche Skikanten auch
einen Schutz gegen seitliches Abrutschen. Allerdings ist dieser Schutz bei hartgepressten
oder vereisten Skipisten, insbesondere an Steilhängen, nicht gewährleistet. Es hat
deshalb nicht an Anstrengungen gefehlt, den Schutz gegen seitliches Ab- .rutschen
auch bei extremen Fahrbedingungen zu gewährleisten, ohne dass dadurch die Führung
des Skis erschwert oder gar verunmöglicht wird.
[0003] Bei einem bekannten Ski (CH-PS 609 571) weist dessen Lauffläche eine im wesentlichen
konvex gewölbte Form auf, wobei an den Längsseiten über die Lauffläche vorstehende
Kanten befestigt sind, die sich über den Bindungs- bzw. Skischuhbereich erstrecken.
Beim Fahren auf vereisten Fahrbahnen würden die stark vorstehenden Kanten ein normales
Fahren verunmöglichen, da das Einleiten von Kurven praktisch nicht möglich wäre.
[0004] Bei einem weiteren bekannten Ski (DE-OS 24 17 061) ist die Lauffläche wie bei normalen
Skiern eben. Im Bereich der Skibindung wird auf die Skioberfläche eine bügelartige
Platte befestigt, bei der der innenliegende Haltesteg soweit abwärts ragt, dass seine
Kante gegenüber der Lauffläche vorsteht. Zwar kann mit der soweit herabgezogenen Kante
ein guter Schutz gegen das Abrutschen bei vereister Fahrbahn erreicht werden, jedoch
ist ein normales Fahren, bei der nach Bedarf die Fahrrichtung geändert wird, nicht
mehr möglich, da die vorstehende Kante eine Fahrtrichtungsänderung erschwert.
[0005] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, einen Ski zum gleitsicheren
Führen auf hartgepresster oder vereister Fahrbahn auszugestalten, wobei jedoch eine
Aenderung der Fahrtrichtung in gleicher Weise wie bei normalen Skiern möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die gegen die Fahrbahn
gerichtete Kante des Steges höchstens bündig mit der Ebene der Lauffläche des Skis
verläuft.
[0007] Dadurch wird erreicht, dass bei glatt auf der Fahrbahn liegenden Laufflächen der
Skier ein Einfluss des zusätzlich angeordneten Steges nicht oder praktisch nicht spürbar
ist, während beim Fahren mit zur Fahrbahn geneigter Lauffläche, wie dies am Hang zum
Vermeiden des Abrutschens erforderlich ist, der Steg in Eingriff kommt und einen zuverlässigen
Schutz gegen das Rutschen bietet. Man kann sogar die gegen die Fahrbahn gerichtete
Kante des Steges gegenüber der Ebene der Lauffläche des Skis etwas zurückstehen lassen,
wodurch bei glatt auf der Fahrbahn aufliegender Lauffläche die Wirkung des zusätzlich
angeordneten Steges weiter verringert wird, während seine Wirkung bei schräger Lage
der Skier zur Fahrbahnoberfläche praktisch unverändert wirksam bleibt.
[0008] Die Erfindung ist in der Zeichnung in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt und
nachfolgend beschrieben. Es zeigen
Fig. l eine Seitenansicht des Bindungsbereiches eines teilweise dargestellten Skis
mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
Fig. 2 einen vergrössert dargestellten Schnitt des Skis nach Fig. 1 längs der Linie
II - II,
Fig. 3 einen vergrössert dargestellten Schnitt nach Fig. l längs der Linie III - III,
wobei Fig. 2 und Fig. 3 nur einen Teil des Schnittes zeigen,
Fig. 4 einen weiter vergrösserten Schnitt des Skis nach Fig. 1 längs der Linie IV
zur Darstellung der Verhältnisse bei Schräglage der Lauffläche des Skis zur Fahrbahnoberfläche,
Fig. 5 eine vergrössert dargestellte Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
Fig. 6 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
und
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII - VII in Fig. 6.
[0009] In Fig. 1 ist ein Ski 1 teilweise dargestellt, auf dessen Oberfläche 2 ein zehenseitiger
Bindungsteil 3 einer Sicherheits-Skibindung befestigt ist. An der Seitenfläche 4 ist
ein Steg 5 mit zwei Schrauben befestigt, dessen gegen die Fahrbahn 7 gerichtete Kante
mit der Lauffläche 9 des Skis 1 bündig ist.
[0010] Wie aus den vergrössert dargestellten Teilschnitten nach Fig. 2, 3 und 4 ersichtlich
ist, liegt der Steg 5 auf der Seitenfläche 4, jedoch könnte der Steg 5 auch in der
Seitenfläche 4 bündig eingelegt sein. Allerdings trägt der dünnwandige, in den Figuren
2 - 4 zu dick gezeichnete Steg 5 praktisch nicht zu einer Erhöhung des Fahrwiderstands
bei. In Fig. 2 - 4 ist noch eine in der Lauffläche 9 liegende Skikante 10 in Form
eines Metallstreifens dargestellt, der jedoch keinen Teil der Erfindung bildet. In
Fig. 2 - 4 bildet die Kante 8 des Steges 5 eine Schneide 11, die auf der Aussenseite
des Steges 5 und mit Abstand zur Seitenfläche 4 liegt. Wird auf die Bildung der Schneide
11 verzichtet, fällt die Anschrägung der Kante 8 weg. Anstelle der Anschrägung der
Kante 8 kann auch eine hohlschliffähnliche Kante 8 vorgesehen werden, wie sie auch
bei Schlittschuhen verwendet wird.
[0011] In Fig. 2 ist die Schneide 11 bündig mit der Ebene der Lauffläche 9, während sie
in Fig. 3 um einen geringen Betrag z gegenüber dieser Ebene zurückgesetzt ist. Mit
dieser Zurücksetzung wird erreicht, dass der Steg 5 praktisch ohne Wirkung ist, wenn
der Ski glatt auf der Fahrbahn 7 liegt. Bildet jedoch die Lauffläche 9 zur Fahrbahn
7 einen Winkel, wird die Kante 8 bzw. die Schneide 11 wirksam, wie dies aus der stark
vergrösserten Figur 4 erkennbar ist. Der Steg 5 endet in der ausgezogenen Stellung
seiner Schneide 11 um den Betrag z oberhalb der Lauffläche 9 des Skis 1. Trotzdem
ist ohne Schwierigkeit erkennbar, dass die Schneide 11 in die Fahrbahn 7 eindringen
kann und so das Abrutschen des Skis 1 sicher verhindert. Die gestrichelt dargestellte
Kante in Fig. 4 zeigt die bündige Lage der Schneide 11 zur Lauffläche 9 des Skis 1.
Es ist erkennbar, dass in diesem Fall die Schneide 11 früher, d.h. bei kleinerer Neigung
der Lauffläche 9 zur Fahrbahn 7 in die Fahrbahn 7 eindringen kann.
[0012] Fig. 5 zeigt eine Anordnung, bei der der Steg 5 auf der Seitenfläche 4 verschiebbar
befestigt ist. Hierzu weisen die Bohrungen 12 im Steg 5 eine ovale Form auf, so dass
nach Lösen der Schrauben 6 der Steg 5 in die bündige Lage zur Lauffläche 9 des Skis
gebracht werden kann. Wird der Ski dagegen in weichem oder frischgefallenem Schnee
benützt, kann der Steg 5 wieder in seine zurückliegende Lage gemäss Fig. 5 gebracht
werden.
[0013] In Fig. 6 und 7 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt,
bei welcher der Uebergang des Steges 5 von der zurückliegenden in die bündige Lage
durch das Gewicht des Fahrers und/oder durch vom Fahrer ausgeübte Massenträgheitskräfte
erfolgt. Zu diesem Zweck ist der Steg 5 mit ovalen Oeffnungen 12 für den Schaft der
Befestigungsschrauben 6 versehen, wobei der Schraubenkopf in einer ebenfalls ovalen
Vertiefung 13 des Steges 5 liegt. Am Steg 5 schliesst ein Trittbügel 14 an, der sich,
siehe Fig. 7, mit Abstand parallel zur Skioberfläche bis gegen die gegenüberliegende
Seitenfläche 4 erstreckt. In dem zwischen der Skioberfläche und dem Trittbügel 14
gebildeten Zwischenraum liegt eine Druckfeder 15, z.B. eine Blattfeder, wie in Fig.
7 dargestellt ist, oder eine Gummifeder. Die Druckfeder 15 übt eine nach oben gerichtete
Kraft aus und hält den Steg 5 in seiner zurückliegenden Lage, die sich auch nicht
ändert, wenn nur etwa das halbe Gewicht des Skifahrers auf den Trittbügel 14 drückt.
Erst bei Ueberschreiten einer bestimmten Grenzkraft, z.B. beim Verlagern des Körpergewichtes
des Fahrers auf einen Ski oder bei Entstehung einer zusätzlichen Fliehkraft bei der
Einleitung einer Richtungsänderung, gibt die Druckfeder 15 nach und der Steg 5 bewegt
sich abwärts in die im wesentlichen bündige Lage. In Fig. 6 und 7 ist schematisch
die Sohle 16 eines Skischuhs dargestellt, die auf dem Trittbügel 14 aufliegt und im
übrigen durch den Bindungsteil 3 und den nicht dargestellten Fersenteil festgehalten
ist. Die Bewegung des Steges 5 kann entweder durch die Grösse der ovalen Oeffnungen
12 oder der ovalen Vertiefungen 13 festgelegt sein, jedoch ist es auch möglich, eine
Begrenzung der bündigen Lage wegzulassen, so dass in extremen Beanspruchungsfällen
der Steg 5 sich auch über die Ebene der Lauffläche 9 erstrecken kann. Bei der normalen
Fahrt mit entsprechenden Richtungsänderungen bleibt dagegen der Steg 5 innerhalb der
zurückliegenden und der bündigen Lage.
[0014] Bei der Ausführung nach Fig. 5 und derjenigen nach Fig. 6 und 7 braucht die zurückliegende
Lage des Steges 5 keineswegs der Lage mit dem Abstand z gemäss Fig. 3 zu entsprechen,
vielmehr kann dieser Wert grösser sein, so dass mit Sicherheit bei der normalen Fahrt
keine Einwirkung des Steges 5 spürbar ist. Im übrigen ist die Einstellung des Steges
5 und die Wahl des Abstandes z individuell für den einzelnen Fahrer festzulegen, was
dadurch erreicht werden kann, dass die Schraube 6 einen Exzenter aufweist, der in
der kreisrund ausgeführten Oeffnung 12 des Steges 5 liegt und eine beliebige Einstellung
des Wertes z ermöglicht. Der Steg 5 braucht nicht auf seiner gesamten Länge von der
zurückliegenden in die bündige Lage bewegt zu werden. Es ist auch möglich, die eine
Schraube 6, z.B. die in Fahrtrichtung gesehen rückseitige Schraube als Drehachse zu
benützen und den Steg 5 um diese Achse zu schwenken, so dass nur der in Fahrrichtung
gesehen vordere Teil des Steges 5 in die bündige Lage verschoben wird, sei es durch
Verstellung von Hand bei der Ausführung nach Fig. 5 oder sei es durch automatische
Verstellung bei der Ausführung nach Fig. 6 und 7.
[0015] Die Kante 8 des Steges 5 unterliegt einer gewissen Abnützung. Der Steg 5 kann jedoch
leicht entfernt und die Kante 8 nachgearbeitet werden. Erst nach mehrmaliger Nachbearbeitung
muss der Steg 5 als ganzes ersetzt werden.
[0016] Der Steg 5 wird zweckmässig nur auf den innenseitigen Seitenflächen 4 der Skier angebracht,
so dass'bei jeder Fahrt- änderung nach der einen oder anderen Seite jeweils ein Steg
5 wirksam ist.
[0017] Selbstverständlich ist es auch möglich, den Steg 5 ganz oder nur in der in Fahrtrichtung
gesehenen vorderen Seite in der Seitenfläche 4 versenkt anzuordnen, so dass somit
die Gefahr eines Anhängens weiter vermindert oder vermieden wird. Die versenkte Anordnung
des Steges 5 bedingt allerdings eine entsprechende Ausnehmung bei der in der Lauffläche
9 liegenden Skikante lO und in der Seitenfläche 4. Die Länge des Steges 5 kann ebenfalls
je nach Gewicht und Fahrweise des Fahrers gewählt werden. Es soll in jedem Fall eine
gleitsichere Führung des Skis erreicht werden, worunter einerseits eine leichte Fahrtrichtungsänderung
bei normaler Fahrt und andererseits ein sicheres Halten des Skis ohne Abrutschen auf
vereisten Hängen verstanden wird.
[0018] Der Steg 5 kann verhältnismässig kurz sein und den Bereich der Skibindung nicht überschreiten,
d.h. etwa 40 - 150 mm lang sein. Insbesondere Zweckmässig ist die Anordnung des Steges
5 im Bereich des Zehenballens bzw. des Vorderfusses. Das Mass Z kann etwa 0,5 bis
1,8 mm und die Stegdicke 1,5 bis 3,0 mm sein.
1. Vorrichtung zum gleitsicheren Führen eines Skis auf einer hartgepressten oder vereisten
Fahrbahn (7), welche Vorrichtung mindestens einen seitlich am Ski (1) befestigten
Steg (5) aufweist, der sich über eine im Bereich der Skibindung (3) liegende Partie
der innenliegenden Seitenfläche (4) des Skis (1) erstreckt, dadurch gekennzeichnet,
dass die gegen die Fahrbahn (7) gerichtete Kante (8) des Steges (5) höchstens bündig
mit der Ebene der Lauffläche (9) des Skis (1) verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante (8) des Steges
(5) gegenüber der Ebene der Lauffläche (9) um ein Mass (z) zurückliegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (5) von einer
zurückliegenden Lage in die bündige Lage und zurück verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante (8) des Steges
(5) angeschrägt ist, derart, dass sie aussenseitig eine Schneide (11) bildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennnzeichnet, dass die Kante (8)
des Steges (5) eine konkave, hohlschliffartige Wölbung aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (5) unter der
Wirkung eines Federgliedes, z.B. einer Blattfeder (15) oder einer Gummifeder, steht,
das den Steg (5) in der zurückliegenden Lage hält und auf der Skioberfläche (2) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (5) mit einem,
parallel und mit Abstand über die Skioberfläche (2) ragenden Trittglied (14) verbunden
ist, auf dem sich das Körpergewicht des Skifahrers abstützt und gegen das des Federglieds
(15) drückt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (5) eine den
Skibindungsbereich nicht überschreitende Länge aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (5) im Bereich
des Vorderfusses angeordnet ist.