[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Profilleiste insbesondere für die Herstellung
von Rahmen für Fenster oder Türen mit einem ggf. hohlen Kernprofil aus verstärktem
Kunststoff und einer das Kernprofil umgebenden Ummantelung aus Kunststoff.
[0002] Es sind Hohlprofile zum Herstellen von Fenster- oder Türrahmen bekannt, die aus einem
Kernprofil aus Stahl o.dgl stehen, der mit einer Kunststoffschicht, insbesondere aus
Weich-PVC überzogen ist. Des weiteren sind eigenstabile Hohlprofile aus Kunststoff,
insbesondere Hart-PVC zum Herstellen von Fenster- oder Türrahmen seit langem bekannt,
die jedoch bei sehr großen Dimensionen von Fenster- und Türöffnungen zusätzlich im
Hohlraum durch Einschieben von Verstärkungsprofilen aus Stahl oder Alu versteift werden
müssen.
[0003] Man hat auch bereits versucht, mechanisch steifere und festere Kunststoffhohlprofile
für Fenster- und Türrahmen zu schaffen, wie beispielsweise in der deutschen Patentschrift
10 86 032 beschrieben, bei denen die zum Rahmen zusammengesetzten Hohlprofile anschließend
mit einer flüssigen oder plastischen Füllmasse gefüllt werden, wodurch nach dem Erhärten
zugleich die einzelnen Rahmenteile miteinander verbunden werden, wobei als Füllmasse
beispielsweise Phenolharze oder Steinholz eingesetzt wird. Auch bei den Rahmen für
Fenster oder Türen nach der schweizer Patentschrift 411 301 werden Hohlprofile aus
elastischem Kunststoff, insbesondere auf Basis von Polyvinylchlorid mit einer erhärtenden
Füllmasse auf Basis Kunstharzbeton, z.B. geschäumtem Polystyrol mit Zusatz von Zement
oder Epoxydharz mit Zuschlägen aus körnigem Material wie Sand, Aluminiumschrott, Vermiculiten,
o.dgl. zur Erhöhung der Festigkeit" gefüllt. Die Bauprofilleiste nach dem deutschen
Gebrauchsmuster 19 94 127 benutzt einen Kern aus billigen Werkstoffen, wie geringwertigen
Kunststoffen, Schaumsteinen, gepreßten Holzabfällen o.dgl.,der mit einer den Kern
allseits umgebenden Hülle aus einem hochwertigen Kunststoff versehen wird. Man hat
auch schon versucht, gem. der deutschen Offenlegungsschrift 23 26 911 kunststoffummantelte
Fensterrahmen-Profile herzustellen, bei denen ein Kern aus geschäumtem Kunststoff
von einem kompakten Kunststoffmantel umgeben wird, wobei zur Erhöhung der Steifigkeit
der Kern Verstärkungseinlagen aus Leichtmetallrohren oder Kunststoffrohren enthalten
kann. Ein weiteres Beispiel einer kompakten mehrschichtigen Bauprofilleiste wird in
der deutschen Offenlegungsschrift 28 27 851 beschrieben, bei der ein Kunststoffhohlprofil
insbesondere aus PVC mit einer Kunststoffüllung aus einer Matrix aus Methylmethacrylat
mit hohlen Silikatkügelchen gefillt wird und zusätzlich zur Erhöhung der Steifigkeit
in Längserstreckung der Profilleiste verlaufende Glasfäden eingebettet werden. Bei
allen diesen massiven mehrschichtigen Profilleisten ergeben sich jeweils Schwierigkeiten
einwandfreie dichte Verbindungen an Ecken und Stoßstellen der Profilleisten herzustellen,
die sowohl wasser- dicht und winddicht sind und eine genügend hohe Festigkeit aufweisen
und leicht mit herkömmlichen Methoden herstellba sein sollen. Darüber hinaus ist gem.
der französischen Patentschrift 1 602 375 bereits eine zweischichtig aufgebaute Hohlprofil
leiste bekanntgeworden, die aus einem den Kern bildenden Hohlprofil aus glasfaserverstärktem
Polyester besteht, das außenseitig mit einer weiteren kunstharzgetränkten Glasfaserlage
umhüllt ist. Auch bei diesem Profil, erweist es sich als schwierig, einwandfreie feste
Verbindungen an Ecken und Stoßstellen der Profile herzustellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Profilleist für die Herstellung von
Fenster- oder Türrahmen zu schaffe, die die Anforderungen an die Witterungsbeständigkeit
erfüllt, die Anforderungen an mechanische Festigkeit und Steifigkeit, die eine möglichst
einfache verbindungstechnik der Profile zu Rahmen insbesondere durch Schweißen ermöglicht,
die durch Einsatz preiswerter Materialien die Wirtschaftlichkeit eines Massenproduktes
ermöglichen und sich durch möglichst einfache Verarbeitbarkeit auszeichnet
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine Profil leiste, bei der das Kernprofil
aus einer glasfaserverstärkten Polyvinylchlorid-Zusammensetzung enthaltennd auf 100
Gew.-Teile Polyvinylchlorid, das einen K-Wert zwischen 55 und 75 aufweist, 40 bis
100 Gew.-Teile Glasfasern mit einem Durchmesser zwischen 5 und 25 µm bei einer Länge
bis zu 12 mm und 0 bis 25 Gew.-Teile mineralischem Füllstoff mit einem mittleren Teilchendurchmesser
unter 50 µm aufgebaut ist und eine mikroporöse leicht aufgerauhte Oberfläche auf weist
und mit einer Ummantelung aus einem mit dem Poly- 'vinylchlorid verträglichen die
Schlagzähigkeit des Kernprofils übertreffenden Kunststoff verbunden ist.
[0006] Durch den erfindungsgemäßen Einsatz eines hohlen Kernprofils auf Basis von glasfaserverstärktem
PVC wird ein steifes festes Gebilde erzielt, das einen hohen E-Modul aufweist und
sehr-dimensionsstabil ist, d.h. die bei einer Verarbeitung der Masse zur Profilleiste
eingebauten Spannungen auch bei hohen Temperaturen bis zu
100°C nicht ausgelöst. Da das Kernprofil aufgrund des hohen Glasfaseranteiles schlecht
färbbar ist, d.h. im wesentlichen eine graugelbe Farbe, bestimmt durch die Glasfaser,
aufweist, übernimmt der Mantel nicht nur die Farbgebung des Profiles sondern zugleich
auch die Bildung einer glatten Oberfläche Darüber hinaus ist ein wesentliches Merkmal
der Erfindung, daß die Schlagzähigkeit des kombinierten Profiles, dessen Kern aufgrund
des Glasfaseranteiles relativ spröde ist, durch eine entsprechende Auswahl eines schlagzähen
Materials für den Mantel erhöht wird . Es erweist sich als besonders vorteilhaft,
daß das Kernprofil durch den hohen Glasfaseranteil eine leichte rauhe Oberfläche mit
mikroporöser Struktur aufweist, wodurch die Ummantelung aus Kunststoff sich besonders
gut verankern kann und eine besonders gute Haftung bzw. hohe Haftfestigkeit zwischen
Kernprofil und Ummantelung direkt ohne zusätzliche Mittel erreicht wird.
[0007] Die für das Kernprofil erfindungsgemäß ausgewählte glasfaserverstärkte Polyvinylchloridmasse
zeigt, selbst bei Einsatz relativ geringer Anteile an mineralischen pulvrige Füllstoffen
noch zusammen mit relativ hohen Anteilen von Glasfasern eine sehr gute Verarbeitungsmöglichkeit
durch Strangpressen und ein ausgewogenes physikalisches Eigen-schaftsbild. Insbesondere
weist sie in Strangpreßrichtung einen Elastizitätsmodul von mindestens 8000 N/mm
2 bei 2
30C gemessen nach DIN 53457 auf.
[0008] Unter Polvinylchlorid wird Masse-, Suspensions-, oder Emulsions-PVC mit einem K-Wert
zwischen 55 und 75 verstanden, ebenso Polyvinylidenchlorid, nachchloriertes Polyvinylchlorid
und die aus einem chlorierten Monomeren und mindestens einem damit copolymerisierbaren
Monomeren erhaltenen Copolymeren, z.B. Homopolymer oder Co- bzw. Pfropf-Polymere mit
z.B. Ethylen-Vinylacetat, Acrylat, Vinylacetat, chloriertem Polyethylen, Butadien,
Polyolefinen o.ä. als Co- bzw. Pfropf-Componente und Mischungen.
[0009] Die mineralischen Füllstoffe zusätzlich zu den Glasfasern dienen in diesen geringen
Mengen kaum der Verbilligung der Zusammensetzung, sondern im wesentlichen zur Verbesserung
des Verarbeitungsverhaltens wobei die mechanischen Eigenschaften der Masse nur geringfügig
beeinflußt werden. Ein zu hoher mineralischer Füllstoffgehalt beeinflußt die gerade
durch den Einsatz von Glasfasern gewünschten Verbesserungen der mechanischen Eigenschaften
negativ. Als Füllstoff sind mineralische Füllstoffe, wie z.B. natürlich oder gefällte
Kreide, Kieselkreide, kolloidale Kieselsäure Aluminosilikate, oder hydratisierte Tonerde
ohne oder mit entsprechender Oberflächenbehandlung, allein oder in Abmischungen untereinander
verwendbar. Die Korngröße der Füllstoffe soll den Faserdurchmesser der Glasfasern
möglichst nicht wesentlich überschreiten, d.h. der maximale Korndurchmesser des Füllstoffes
soll kleiner 50
/um, bevorzugt kleiner 20 µm sein. Als Ausgangsmaterial für Glasfasern dienen je nach
Aufbereitungsverfahren entweder endlose oder geschnittene Glasfasern mit einem bevorzugten
Filamentdurchmesser zwischen 5 und 25 µm. Bei geschnittene Fasern soll die Ausgangslänge
mindestens 0,5 mm betragen, bevorzugt zwischen 3 und 12 mm. Durch Aufbereitung und
Ver arbeitung wird die Ausgangslänge sowieso auf eine Endlänge zwischen ca. 0,3 bis
1,5 mm gebrochen, beispielsweise beim Strangpressen. Grundsätzlich sind alle Typen
von Glasfaser für die Erfindung verwendbar, welche mit PVC verträglich sind. Bevorzugt
werden jedoch solche Fasern verwendet, die durch eine entsprechende Oberflächenbehandlung
mit Zusatz von Haftvermittlern wie z.B. Vinylsilan und substituierten Alkylsilanen,
z.B. Chloralkyl-, Aminoalkyl-, Diaminoalkyl-Silane u.a. vorbehandelt sind. Diese Vorbehandlung
findet in der Regel jedoch beim Herstellungsprozeß der Glasfasern statt und nicht
bei der Verarbeitung der PVC-Massen. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz von 40 bis
100 Gew.-Teilen Glasfasern auf 100 Gew.-Teile PVC wird ein E-Modul von mindestens
8000 N/mm2 im verarbeiteten Produkt erreicht.
[0010] Unmodifiziertes Polyvinylchlorid weist neben einer guten Schlagzähigkeit nur eine
mäßige Kerbschlagzähigkeit auf. Durch den Zusatz von Glasfasern wird die Kerbschlagzähigkeit
zwar nur gering beeinflußt, die Schlagzähigkeit jedoc herabgesetzt. Aus diesem Grunde
wird erfindungsgemäß der Zusammensetzung Modifier wie beispielsweise Ethylen-Vinylacetat,
Acrylate, chloriertes Polyethylen, Acryl-Butadien-Styrol, Metacryl-Butadien-Styrol
o.dgl. bis zu 30 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile PVC zugesetzt.
[0011] Gegenüber den üblichen Mengen an Zusätzen von Gleitmitteln bei der Verarbeitung von
PVC ergibt sich für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein gegenüber bekannten
Zusammensetzungen wesentlich erhöhter Gleitmittelzusatz. Dieser liegt bei der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung bevorzugt zwischen 2,5 bis 5,5 Gew.-Teilen Gleitmittel auf 100 Gew.-Teile
Polyvinylchlorid, wobei der Gleitmittelanteil mit steigendem Glasfaser- und Füllstoff-Anteil
steigt Verwendet werden die bei der Verarbeitung von PVC und PVChaltigen Formmassen
bekannten Gleitmittel, d.h. in der Regel Gemische von sogenannten inneren, d.h. mit
PVC gut verträglichen und sogenannten äußeren Gleitmitteln, d.
h. mit PVC weniger gut verträglichen Produkten. Zur Gruppe de inneren Gleitmittel gehören
z.B. Glycerin, Mono-, -di-, un -triester natürlicher oder oxidierter Carbcnsäuren
mit Kettenlängen von C
12 bis C
40, Fettalkohole der o. gen. Kettenlängen, neutrale oder basische Metallseifen, bevorzugt
Stearate der Metalle Blei, Cadmium, Barium, Calzium, Magnesium und Zinn, Wachsester
wie z.B. C
10 bis C
40-Alkohole verestert mit C
12 bis C
36-Säuren, Phtalsäureester langkettiger Alkohole usw. Zur Gruppe der äußeren Gleitmittel
gehören z.B. Fettsäuren C
12 bis C
40 bzw. substituierte (oxidierte) Fettsäuren, Paraffinöle und feste Paraffine, Polyethylene
bzw. oxidierte Polyethylene, Fettsäureamide, Silikonöle und ähnliches.
[0012] Darüber hinaus werden die bei der Verarbeitung von PVChaltigen Mischungen üblichen
sonstigen Zusätze, insbesondere thermische Stabilisatoren eingesetzt, wie z.B. komplexe
Bariumcadmiumseifen, Bleisalze bzw. Bleiseifen, komplexe Calzium-Zinkseifen, Alkylzinnmerkaptoverbindungen
oder Alkylzinn - Carbo.xylate , ferner organische Stabilisatoren wie epoxidierte Öle
oder Ester, Diphenylthioharnstoffe, Phenlindol, arylische oder alkylische oder arylisch-alkylisch
gemischte Phosphite einzeln oder in Abmischungen. Darüber hinaus können der Zusammensetzung
zur Stabilisierung auch besonders die Modifizierungs- bzw. Co- oder Pfropf-Componenten
bekannter Antioxydantien, wie z.B. sterisch gehinderte Phenole oder Bis-Phenol o.dgl.
zugesetzt werden. Bevorzugte Mengen liegen zwischen 1 und 5 Gew.-Teilen Stabilisatoren
auf 100 Gew.-Teile PVC. Weitere bekannte Zusätze sind Verarbeitungshilfen, auch Plastifizierhilfen
und ggf. Farbmittel u.a.
[0013] Eine bevorzugte Zusammensetzung für das Kernprofil nach der Erfindung enthält auf
100 Gew.-Teile PVC, das ein K-Wert zwischen 55 und 75 aufweist, 40 bis 80 Gew.-Teile
Glasfasern mit einem Durchmesser zwischen 5 und 25 µm bei einer Länge von 0,5 bis
12 mm, 1 bis 15 Gew.-Teile eines pulvrigen mineralischen Füllstoffes mit einem mittleren
Teilchendurchmesser unter 50 µm und 2,5 bis 5,0 Gew.-Teile Gleitmittel und bis zu
30 Gew.-Teilen Modifier.
[0014] Die aus der Zusammensetzung hergestellten Kernprofile weisen je nach Glasanteil und
Füllstoffanteil eine sehr feine mikroporöse Oberfläche auf, wodurch die Haftung zu
nachfolgenden Überzügen, beispielsweise auf Basis PVC oder eines anderen Thermoplasten
wesentlich verbessert ist. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann zum Herstellen
von Kernprofilen, insbesondere hohlen Kernprofilen mit hoher mechanischer Steifigkeit
und Festigkeit dienen, die dann nachträglich oder gleichzeitig mit einem unverstärkten
Thermoplasten auf gleicher oder anderer Basis ummantelt werden, beispielsweise durch
Extrusion, Laminierung oder Tauchen. Die Ummantelung kann auch nur über einen Teil
der Oberfläche des Formkörpers vorgenommen werden. Für die Oberflächenveredelung kommen
insbesondere mit PVC verträgliche Stoffe, die ggf. auch besonders wetterbeständig
sind in Frage.
[0015] Die erfindungsgemäßen Kernprofile ermöglichen die Herstellung von Profilleisten mit
wesentlich gegenüber dem unverstärkten Kunststoff verbesserten mechanischen Eigenschaften,
so daß sie zu tragenden Konstruktionen herangezogen werden können und beispielsweise
im Kunststoffanwendungsbereich vielfach üblicher Einsatz von metallischen Verstärkungen
bei Profilkonstruktionen entfallen kann bzw. die Wanddicken verringert-werden können,
wodurch Material eingespart werden kann. Die verschiedenen Bestandteile der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung können untereinander nach bekannten Techniken zur Herstellung von
extrudierbaren Gemischen homogenisiert und dann extrudiert werden.
[0016] Eine bevorzugte Ummantelung baut auf Kunststoff auf Basis Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchbrid,
nachchloriertem Polyvinylchlorid, aus einem chlorierten Monomeren und mindestens einem
damit polymerisierbaren Monomeren erhaltenen Copolymeren wie Homo- oder Co- bzw. Pfropfpolymere
mit z.B. Ethylenvinylacetat, Acrylat, Vinylacetat, chloriertem Polyethylen, Butadien,
Polyolefinen o.a. und Mischungen hiervon auf, die zusätzlich Zusätze wie Stabilisatoren,
Gleitmittel, Pigmente, UV-Absorber, Verarbeitungshilfsmittel und Modifier enthalten
können. Eine andere Gruppe vorteilhaft für die Ummantelung geeigneter thermoplastischer
Kunststoffe sind solche auf Basis von Acrylate oder Polymethylmethacrylaten, Acrylbutadienstyrol
oder Methacrylbutadienstyrol oder Polyester oder Polyvinylfluorid oder Polyvinylidenfluorid
bzw. Mischungen hiervon.
[0017] Zur Minimierung des Materialeinsatzes wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Kernprofile
als Hohlprofile auszubilden, wobei Wanddicken zwischen 1,0 bis 10 mm, bevorzugt 2,0
bis 4 mm vorgesehen sind. Die Ummantelung, die im wesentlichen die Aufgabe der Oberflächenveredelung
hat und ggf. zur Erhöhung der Schlagzähigkeit beiträgt und die Witterungsbeständigkeit
erhöht, weist bevorzugt Wanddicken von 0,2 bis 4 mm, insbesondere 0,3 bis 1,5 mm auf.
Es ist auch möglich, die Ummantelung partiell aus zwei voneinander verschiedene Materialien
herzustellen, beispielsweise eine Sichtseite des Profils mit einer Ummantelung aus
dem Stoff A und die übrige Seite des Profils mit einer Ummantelung aus dem Stoff B
zu versehen bzw. unterschiedlich in einzelnen Bereichen einzufärben.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung kann es darüber hinaus von Vorteil sein, die Ummantelung
zumindest teilweise mehrschichtig aus verschiedenen Materialien aufzubauen. Damit
ist es möglich, unterschiedliche Eigenschaften der einzelne Materialien vorteilhaft
zu kombinieren unddabei unterschied lichen Anforderungen des Produktes gerecht zu
werden, die mit nur einem einzigen Werkstoff nicht erreichbar sind-Eine bevorzugte
Variante der Erfindung sieht vor, daß die Ummantelung mit einer dieselbe teilweise
abdeckenden Deckschicht aus einem witterungsbeständigen Kunststoff, der auch gut einfärbbar
ist, insbesondere auf Acrylat-Basis, in einer Dicke von 0,1 bis 1,2 mm bevorzugt zu
versehen. Hierbei kann diese zusätzliche Deckschicht durch Coextrusion, jedoch auch
durch Laminieren mit einer Folie oder Anstreichen aufgebracht werden.
[0019] Da das Kernprofil mit hohem Glasfaseranteil relativ spröde ist, jedoch schrumpfarm
mit hoher Steifigkeit und Festigkeit, kann es von Vorteil sein, die Schlagzähigkeit
des Mehrschichtprofiles durch eine entsprechende Ausstattung der Ummantelung zu verbessern.
Hierzu wird vorgeschlagen, daß die Ummantelung neben dem Kunststoff bis zu 20 Gew.-%
Schlagzäh-Modifier wie Ethylenvinylacetat chlorettes Polyethylen, Methacrylbutadienstyrol,
Polybutylacrylat, Acrylate o.dgl. enthält.
[0020] Das Kernprofil aus glasfaserverstärktem Polyvinylchlorid soll im wesentlichen die
Aufgabe des versteifenden Korsetts der Profilleiste übernehmen. Eine bevorzugte Ausführung
der Erfindung sieht vor, daß die Ummantelung mit Profilierungen der Profilleiste wie
Nuten, Vorsprünge, Stege, Hinterschneidungen o.dgl. ausgebildet ist.
[0021] Die erfindungsgemäße mehrschichtige Profilleiste wird bevorzugt durch Coextrusion
hergestellt, wobei sie außenseitig kalibriert ist und einen Restschrumpf unter 0,5
%, insbesondere unter 0,3 % aufweist. Das erfindungsgemäße mehrschichtige Produkt
weist gegenüber reinen Kunststoffprofilen aus Hart-PVC einen wesentlich erhöhten Elastizitäts-Modul
und damit eine größere Steifigkeit und Torsions festigkeit, größere Festigkeit und
damit höhere Sicherheit gegen Bruch und eine fast gänzliche Minderung gegen 0 gehemle
thermisch auslösbare Schrumpfung auf. Insbesondere bei Einsatz in Klimazonen mit hohen
Temperaturunterschieden wird ein Profilverzug durch Wärmeeinstrahlung vermieden und
eine wesentliche Verringerung des Wärmeausdehnungskoeffizienten erreicht, wodurch
sich die Toleranzprobleme bei der Herstellung der Rahmen und damit die Verarbeitung
- probleme erheblich verringern.
[0022] Für die Herstellung der mehrschichtigen Profilleisten gemäß der Erfindung ergibt
sich darüber hinaus der Vorteil, daß das Kernprofil auf Basis glasfaserverstärktem
PVC lediglich bezüglich des PVC thermisch stabilisiert werden braucht, während die
Ummantelung auch mit zusätzlichen Stabilisatoren bezüglich der Witterungsbeständigkeit,UV-Absorbern
sowie Pigmenten versehen werde muß. Damit ist aber insgesamt eine Verbilligung des
Produktes durch den verringerten Einsatz teurer Materiali n bei gleichzeitiger wesentlicher
Steigerung insbesondere der mechanischen Eigenschaften erzielbar.
[0023] Da die erfindungsgemäß mehrschichtigen Profile mit glasfaserverstärktem Polyvinylchloridkernprofil
einen sehr geringen Schrumpf aufweisen, sind sie auch in der Bewitterung thermisch
höher belastbar, d.h. sie können auch durch Sonneneinstrahlung höher aufgeheizt werden,
ohne daß unzulässige Spannungen, die zu einer unzulässigen Schrumpfung des Profiles
führen könnten, ausgelöst werden Damit ist es aber möglich, die erfindungsgemäßen
mehrschichtigen Profile außenseitig in der Ummantelung bzw. Deckschicht auch in dunklen
Farben wie braun, schwarz, dunkelgrün einzufärben wie sie aus ästhetischen Gründen
von Architekten vielfach gefordert werden. Eine solche dunkle Einfärbung ist beispielsweise
mit Hart-PVC-Profile nicht möglich, da sie bei Überschreiten bestimmter Aufheizungstemperaturen
durch Auslösung von Spannungen so schrumpfen, daß die Rahmen aufreißen.
[0024] Überraschend hat sich herausgestellt, daß die Profilleiste gem. der Erfindung mit
glasfaserberstärktem Kernprofil trotz des hohen Glasfaseranteiles sich einwandfrei
verschweißen läßt und gute Schweißfestigkeiten erhalten werden, wie sie insbesondere
auch beim Herstellen von Rahmen für Fenster oder Türen gefordert werden.
[0025] Die Erfindung wird in den Zeichnungen anhand einiger Beispiele erläutert. Es zeigen
die
Figuren 1 bis 6 Querschnitte verschiedener mehrschichti ger Profilleisten in erfindungsgemäßer
Ausführung.
[0026] In der Figur 1 ist schematisch ein hohles Kernprofil 1 aus glasfaserverstärktem Polyvinylchlorid
dargestellt, das außenseitig mit einer dünnen Ummantelung 2 aus einem thermoplastischem
Kunststoff, wie beispielsweise Hart-PVC oder ABS ummantelt ist. Zusätzlich ist ein
Teil des Umfanges der Ummantelung noch mit einer Deckschicht 3 aus einem von der Ummantelung
2 verschiedenen Kunststoff, bei spielsweise einem witterungsbeständigen Kunststoff
wie Polymethylmethacrylat direkt verbunden. Es ist auch möglich, hier beispielsweise
eine sehr dünne Polyvinylidenfluorid- oder Polyvinylfluorid-Folie mittels einer Haftvermittler-Schicht
aufzulaminieren.
[0027] In der Fig. 2 ist schematisch ein glasfaserverstärktes hohles Kernprofil 1 dargestellt,
das außenseitig mit einer Ummantelung 2 versehen ist, die partiell in den Bereichen
2a und 2b aus unterschiedlichen Werkstoffen oder gleichen Werkstoffen in unterschiedlichen
Einfärbungen zusammengesetzt ist.
[0028] In der Fig. 3 ist eine Profilleiste dargestellt, die zwei Kernprofile 1a, 1b aus
glasfaserverstärktem Polyvinylchlorid als versteifendes inneres Korsett enthält und
eine stabile thermoplastische profilgebende Ummantelung 2, beispielsweise aus Hart-PVC.
Die profilgebende Ummantelung 2 gibt hier dem Profil die äußere Gestalt einschließlich
von Vorsprüngen 21.
[0029] In der Fig. 4 ist eine T-förmige Profilleiste dargestellt, die ein mehrkammriges
hohles Kernprofil 1 aus glasfaserver stärktem PVC aufweist, das dem Profil die notwendige
Steifigkeit, Festigkeit, Torsionssteifigkeit und Elastizitäts-Modul verleiht. Dieses
Kern
profil 1 ist mit einer Ummantelung 2 aus einem thermoplastischen Kunststoff versehen,
wobei die Ummantelung zusätzliche profilgebende Ausgestaltungen in Gestalt von Vorsprüngen
21 usw. enthält. Zusätzlich kann dieses Profil noch z.B. auf der Bewitterungsseite
mit einer Deckschicht 3, die besonders witterungsbeständig ist, und die anders eingefärbt
sein kann als die Ummantelung 2, versehen sein. Bevorzugt wird ein solches Profil
gem. Fig. 4 durch gemeinsame Extrusion hergestellt, wobei der Verbund der Schichten
1, 2, 3 ohne Haftvermittler erfolgt und das mehrschichtige Profil 1,2,3 in einem einzigen
Kalibrierwerkzeug seine endgültige Gestalt erhält, vorausgesetzt, miteinander kompatible
thermo plastische Materialien werden vorgesehen. In der Fig. 5 ist eine weitere Möglichkeit
der Ausbildung und Anwendung der Erfindung dargestellt, wobei ein sehr einfach in
rechteckiger Hohlprofilform gestaltetes Kernprofil 1 mit einer eine komplizierte Profilgestaltung
verwirklichenden Ummantelung 2 aus einem geeigneten Kunststoff versehen wird. Auch
ein solches Profil ist bevorzugt durch Coextrusion herstellbar.
[0030] In der Fig. 6 ist in weiterer Ausgestaltung der Frfindung dargestellt, daß es auch
möglich ist, das Kernprofil 1 aus glasfaserverstärktem PVC mit einer komplizierten
Profilierung und mehreren Hohlkammern auszubilden, wobei die Ummantelung 2 dann der
Profilierung des Kernprofiles 1 folgt. Auch hier kann noch zusätzlich eine weitere
Oberflächenveredelungsschicht 3 vorgesehen werden, die über einen Teil des Umfanges
ggf. aber auch über den gesamten Umfang des Profiles reichen kann.
[0031] Aus den vorgenannten Figurenbeschreibungen geht hervor, daß in jedem Fall das tragende
Profil das Kernprofil 1 aus glasfaserverstärktem Polyvinylchlorid ist. Die Ummantelung
aus unverstärktem glasfaserfreiem thermoplastischem Kunststoff, wie beispielsweise
Hart PVC oder Acrylat und ggf. noch eine weitere Deckschicht aus einem weiteren Material
und ggf. auch anders eingefärbt als die Ummantelung,veredeln die Eigenschaften des
Kernprofils. Das mehrschichtige Profil wird bevorzugt extrudiert, wobei die Dicken
der einzelnen Schichten gleich sein können oder auch unterschiedlich, wobei sich dies
insbesondere auch nach der statischen Beanspruchung unter optimaler Ausnutzung der
Eigenschaften der Material schichten richtet. Da das Kernprofil aus glasfaserverstärktem
PVC sehr gute mechanische Eigenschaften aufweist, kann es gegenüber reinen Hart-PVC-Profilen
in vereinfachten Querschnitt hergestellt werden.
[0032] Die Ummantelungsschicht hat nicht nur die Aufgabe, die ggf. poröse und rauhe Oberfläche
des Kernprofils zu glätten und zu versiegeln, sondern auch das Aussehen und die Witterungsbeständigkeit
zu erhöhen. Darüber hinaus wird durch die thermoplastische Ummantelungsschicht beim
Kalibrieren des mehrschichtigen Profiles das Kalibrierwerkzeug an den Wandungen weniger
beansprucht, als wenn man ein glasfaserverstärktes Material direkt kalibrieren müßte.
Auf diese Weise wird durch die Ummantelung auch de Verschleiß bei der Herstellung
der Profile in metallischen Werkzeugen verringert.
[0033] In der Fig. 7 ist schematisch eine Extrusionsanlage zum Herstellen des erfindungsgemäßen
mehrschichtigen Profiles durch Coextrusion dargestellt. Mit 10 ist der Hauptextruder
zum Extrudieren der glasfaserverstärkten Polyvinylchlordmasse für das Kernprofil dargestellt,
dem das Extrusiönswerkzeug 12 zum Formen des Kernprofils vorgeschaltet ist. Daran
schließt sich das Extrusionswerkzeug 13 für die Formgebung der Ummantelung 2 an, wobei
der Kunststoff für die Ummantelung durch den Extruder 14 zugeführt wird. Abschließend
ist noch für eine dritte Schicht das Extrusionswerkzeug 15 vorgeschaltet, dem über
dem Extruder 16 das Deckschichtmaterial zugeführt wird. Das das Extrusionswerkzeug
verlassende mehrschichtige Profil 11 wird dann den Kalibrierwerkzeugen 17 zugeführt,
wobei beim Durchlaufen dieser Kalibrierwerkzeuge die endgültige äußere Dimensionie
rung der Profilleiste und Abkühlung derselben erfolgt. Der Abzug erfolgt über die
Abzugseinrichtung
18. Zusätzlich können das Profil auch innen z.B.mittels Wasser gekühlt werden In den
nachfolgenden Beispielen 1 bis 12 werden die Eigenschaften der erfindungsgemäß eingesetzten
glasfaserverstärkten Kernprofile mit und ohne Modifier erläutert. Die Beispiele 13
und 14 zeigen Massen ohne Glasfaserverstärkung einmal ohne Füllstoff, einmal mit Füllstoff
als Vergleich.
[0034] Die Beispiele sind in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben. Für die Zusammensetzung
können die Teile in trockener pulvriger Form vermischt und plastifiziert werden, hieraus
werden mittels eines z.B. Einspindel-Schneckenextruders Platten einer Dicke von ca.
4 mm und Breite von 500 mm extrudiert. Für die Extrusion wird eine Plastifizierungs-Temperatur
im Zylinder von 160 bis 190°C bei einer Werkzeugtemperatur von 195°C benötigt.
[0035] Die Bestandteile der Zusammensetzung nach den Beispielen sind in Gewichtsteilen ausgedruckt,
für die Beispiele 1 bis 7 und 13, 14 wird ein Suspensions-PVC mit einem K-Wert 64
und für die Beispiele 8 bis 12 ein Suspensions-PVC mit einem K-Wert 57 eingesetzt.
Die in den Beispielen 4 bis 12 eingesetzten unterschiedlichen Modifier sind mit ihrer
Abkürzung gekennzeichnet.
[0036] Die Eigenschaften sind an den extrudierten Platten gemessen worden und zwar jeweils
in Längs- und Querrichtung. Der Elastizitätsmodul ist nach DIN 53457 bestimmt, die
Kerbschlagzähigkeit nach Izod FT-LOS/IN, die Reißfestigkeit nach DIN 53455, die Reißdehnung
nach DIN 53455 und die Formbeständigkeit A in °C nach ISO R 75.
[0037] Im Vergleich der Beispiele 13 und 14 ohne Glasfasern mit den erfindungsgemäßen Beispielen
ist ersichtlich, daß durch den Zusatz der Glasfasern der E-Modul ansteigt, während
di Reißfestigkeit bereits etwas abnimmt. Durch den Zusatz von geringen Mengen von
mineralischem Füllstoff, hier Calziumcarbonat gemäß Beispiel 2 kann jedoch gegenüber
dem Beispiel 1 ohne mineralischen Füllstoff sowohl der E-Modul al auch die sonstigen
mechanischen Eigenschaften bis auf die Dehnung bereits erheblich verbessert werden.
[0038] Die Beispiele 14 und 3 zeigen in einer Vergleichsreihe, wie bei unverstärktem PVC
nach Zugabe von Glasfasern zur Verstärkung bei konstantem Anteil von mineralischem
Füllstoff, hier Calziumcarbonat das Eigenschaftsbild der mechanischen Eigenschaften
verändert wird. Ein sich erhöhender Zusatz mineralischer Füllstoffe zu den Glasfasern
bringt keine wesentliche Verbesserung der Eigenschaften bielmehr befinden sich die
Eigenschaften bei den erfin-
dungsgemäß gewählten Relationen annähernd in einem Gleichgewicht, d.h. bei leicht abfallendem
E-Modul und Kerbschlagzähigkeit und noch ansteigender Reißfestigkeit werden auch im
Vergleich zum Produkt ohne mineralische Füllstoffe, siehe Beispiel 1, gute Eigenschaften
erzielt.
[0039] Das Beispiel 4 zeigt eine Zusammensetzung, die ein schlagzähes Modifizierungsmittel
enthält, um die Kerbschlagzähigkeit zu erhöhen, dies geht jedoch zu Lasten des insbesondere
Elastizitätsmoduls und der Reißfestigkeit. Diese kann dann gemäß Beispiel 5 durch
geringe Zusätze von mineralischem Füllstoff wie Calziumcarbonat, bereits wieder angehoben
werden. Die Beispiele 6 und 7 zeigen den weitere Zusatz von-Modifizierungsmitteln
in höheren Anteilen, die sich jedoch trotz der Erhöhung der Kerbschlagzähigkeit insbesondere
nicht verbessernd auf die mechanischen Eigenschaften, sondern verringernd auswirken.
Die Beispiele 8 bis 12 zeigen den Zusatz geringerer Anteile von Modifizierungsmitteln
zur Erhöhung der Kerbschlagzähigkeit, bei konstantem Zusatz von geringen Mengen von
Calziumcarbonat bei steigendem Glasfaseranteil. Aus diesen Beispielen ist die Verbesserung
des E-Moduls mit steigendem Glasfaseranteil bei gleichzeitigem Erhalt der Kerbschlagzähigkeit
und der Reißfestigkeit im gewünschten Umfang zu ersehen. Mit der Kerbschlagzähigkeit
wird auch die Schlagzähigkeit dieser Zusammensetzungen verbessert.
[0040] Die mit der erfindungsgemäß aufgebauten Profilleiste erzielbaren wesentlich verbesserten
Eigenschaften gegenüber bekannten Profilen aus Kunststoff zum Herstellen von Fenster
oder Türen wurden durch Herstellung von Profilen durch Coextrusion gemäß Fig. 6 jedoch
obne Deckschicht 3 nachgeprüft. Hierbei wurde ein Kernprofil aus glasfaserverstärktem
PVC gemäß Ansatz gemäß Beispiel 8 benutzt, wobei das Kernprofil eine Wanddicke von
3 mm aufwies. Zusätzlich wurde eine Ummantelung mit Profilierung aus einem Hart-PVC-Ansatz
gemäß Beispiel 13 coextrudiert mit einer durchschnittlichen Wanddicke von 0,5 mm.
Ausserdem wurde das Profil gemäß Fig. 6 nur aus dem Hart-PVC-Ansatz gemäß Beispiel
13 extrudiert.
[0042] An den Profilen wurden die wesentlichen Eigenschaften gemessen und in der beigefügen
Tabelle A zusammengestellt. Hierbei werden die herausragenden Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Profils mit glasfaserverstärktem PVC-Kernprofil und Hart-PVC-Ummantelung z.B. gegenüber
einem reinen Hart-PVC-Profil sehr deutlich erkennbar. Der für die Biege- und Torsionssteifigkeit
der Profile bedeutsame Elastizitäts-Modul erreicht den mehr als dreifachen Wert beim
erfindungsgemäßen Profilaufbau gegenüber reinem Hart-PVC-Profil. Auf diese Weise können
mit den erfindungs gemäßen Profilleisten biegesteifere Fenster-und Türrahmen hergestellt
werden, die höheren Belastungen gewachsen sind und keine zusätzliche Metallverstärkungen
benötigen. Dieses gute Verhalten wird auch beim Vergleich der Zugfestigkeiten und
auch beim Durchbiegungsversuch deutlich. Der Durchbiegungsversuch wurde bei einer
Stützweite von 100 cm durchgeführt, wobei eine mehr als doppelt so hohe Kraft für
die erfindungsgemäßen Profile erforderlich ist. Lediglich die Schlagzähigkeit der
erfindungsgemäßen Profile nimmt aufgrund des spröden glasfaserverstärkten PVC-Kernprofiles
gegenüber einem reinen Thermoplasten ab. Von besonderem Vorteil sind die geringen
Schrumpfwerte des erfindungsgemäßen Profils, die auf eine hohe Dimensionsstabilität
hinweisen und die sich auch besonders vorteilhaft bei einseitiger Erwärmung der Profile
bei Einbau in Fenster- und Türrahmen bei einseitiger Sonneneinstrahlung erweisen.
Durch den geringen Schrumpf der erfindungsgemäße: Profile und den hohen Elastizitätsmodul
derselben wird auch bei einseitiger Erwärmung eine konkave Durchbiegung der Rahmen
bzw. Rahmenprofile auf einen minimalen Wert ver ringert, der die Funktionstüchtigkeit
der Rahmen nicht beeinträchtigt.
[0043] Überraschend ist jedoch auch die beim Verschweißen der erfindungsgemäßen Profile
unter gleichen Bedingungen wie normale Hart-PVC-Profile erzielbaren Schweißfestigkeiten,
d.h. sogenannten Eckfestigkeitswerte. Diese liegen praktis in unveränderter Höhe.
[0044]

1. Profilleiste insbesondere für die Herstellung von Rahmen für Fenster oder Türen
mit einem ggf. hohlen Kernprofil aus verstärktem Kunststoff und einer das Kernprofil
umgebenden Ummantelung aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet , daß das Kernprofil
aus einer glasfaserverstärkten PVC-Zusammensetzung enthaltend auf 100 Gew.-Teile Polyvinylchlorid,
das einen K-Wert zwischen 55 und 75 aufweist, 40 bis 100 Gew.-Teile Glasfasern mit
einem Durchmesser zwischen 5 und 25 µm bei einer Länge bis zu 12 mm und O bis 25 Gew.-Teile
mineralischen Füllstoff mit einem mittleren Teilchendurchmesser unter 50 µm aufgebaut
ist . und eine mikroporöse leicht aufgerauhte Oberfläche aufweist und mit der Ummantelung
aus einem mit dem PVC verträglichen die Schlagzähigkeit des Kernprofils übertreffenden
Kunststoff verbunden ist.
2. Profilleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kernprofil außerdem
noch bis zu 30 Gew.-Teil Modifier enthalten sind.
3. Profilleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem noch
2,5 bis 5,5 Gew.-Teile Gleitmittel in dem Kernprofil enthalten sind.
4. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kernprofil auf 100 Gew.-Teile Polyvinylchlorid, das einen K-Wert zwischen 55 und 75
aufweist, 40 bis 80 Gew.-Teile Glasfasern mit einem Durchmesser zwischen 5 und 25
µm bei einer Länge von 05, bis 12 mm, 1 bis 15 Gew.-Teile eines pulvrigen mineralischen
Füllstoffes mit einem mittleren Teilchendurchmesser unter 50 µm und 2,5 bis 5,0 Gew.-Teile
Gleitmittel und bis zu 30 Gew.-Teilen Modifier enthält.
5. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie
in Strangpreßrichtung einen E-Modul von mindestens 8000 N/mm2 bei 23°C aufweist.
6. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kernprofil Wanddicken zwischen 1,0 bis 10 mm bevorzugt 2,0 bis 4,0 mm aufweist.
7. Profilleiste nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung
eine Wanddicke von 0,2 bis 4 mm, bevorzugt 0,3 bis 1,5 mm aufweist.
8. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ummantelung auf Basis PVC, Polyvinylidenchlorid, nachchloriertem PVC, aus einem chlorierten
Monomeren und mindestens einem damit co- polymerisierbaren Monomeren erhaltenen Copolymeren,
wie Homo- öder Co- bzw. Pfropfpolymere mit z.B. Ethylen Vinylacetat, Acrylat, Vinylacetat,
chloriertem Polyethylen, Butadien, Polyolefinen o.a. und Mischungen hiervon, sowie
enthaltend Zusätze wie Stabilisatoren, Gleitmittel, Pigmente, UV-Absorber, Verarbeitungshilfsmittel,
Modifier aufgebaut ist.
9. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ummantelung auf Basis Acrylate oder Acryl-Butadien-Styrol oder MBS oder Polyester
oder PVF oder PVDF bzw. Mischungen hiervon aufgebaut ist.
10. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ummantelung partiell aus zwei voneinander verschiedenen Materialien zusammengesetzt
ist.
11. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ummantelung mit Profilierungen der Profilleiste wie Nuten, Vorsprünge, Stege, Hinterschneidungen,
o.dgl. ausgebildet ist.
12. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ummantelung zumindest teilweise mehrschichtig aus verschiedenen Materialien-aufgebaut
ist.
13. Profilleiste nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Ummantelung
teilweise abdeckende Deck schicht aus witterungsbeständigem Kunststoff insbesondere
auf Acrylatbasis, einer Dicke von 0,1 bis 1,2 mm vorgesehen ist.
14. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kernprofil thermisch stabilisiert und die Ummantelung thermisch und lichtstabilisiert
ist.
15. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie
durch Coextrusion hergestellt und außen kalibriert ist, wobei die Profilleiste einen
Restschrumpf unter 0,5 % aufweist.
16. Profilleiste nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung neben
dem Kunststoff bis zu 20 Gew.-% Modifier wie EVA, CPE, MABS enthält.