[0001] Die Erfindung betrifft einen Sessel mit Sitz und Rückenlehne, von denen mindestens
ein Teil aus einem flexiblen Flächengebilde besteht, das an einem Metallrahmen festgespannt
ist, der mit einer Längsnut versehen ist, in welche ein längliches Metallteil unter
Einfassung des Randes des Flächengebildes eingedrückt ist.
[0002] In der Polstersesseltechnik werden heute meist Schaumstoffkörper auf harten Membranen
oder gespannten Gurten oder Geweben aufgelegt. Diese Technik führt aber im allgemeinen
zu voluminösen, schwergewichtigen Polstersesseln, die oft nur eine schlechte Unterstützung
der Körperkontaktflächen bieten und bei denen ein Wärmestau an den Körperkontaktflächen
auftritt.
[0003] Ferner sind textilbespannte Sitzmöbel ohne Polsterauflage bekannt ( z. B. durch die
FR-PS 1027 585, US-PS 3512 834 und GB-PS 2020 175 ), bei denen das Textilmaterial
nur eben gespannt ist. Die Befestigung solcher flexibler Flächengebilde stellt bereits
Schwierigkeiten dar, wenn die Metallrahmen im wesentlichen nur innerhalb einer Ebene
liegen. Die sich dabei ergebenden Sesselformen haben jedoch nur ein sehr einfaches
Erscheinungsbild und passen sich an die Körperauflage- und- berührungsflächen nicht
an. Die Verankerung des Textilmaterials am Rahmen ist meist sichtbar, weshalb solche
Sitzmöbel auch den ästhetischen Anforderungen wenig entsprechen. Darüber hinaus kommt
es oft zu Überbeanspruchung des horizontal vorgespannten Textilmateriales.
[0004] Komplexere und körperangepaßtere Sesselformen sind mit als dreidimensionale Raumkurven
gebogenen Metallrahmen erreichbar, bei denen es jedoch Schwierigkeiten bereitet, das
flexible Flächengebilde stabil zu verankern und gleichzeitig zu verspannen und die
Sessel bzw. Rahmenteile miteinander zu verbinden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Sessel mit einem
höchste Anpassung und Leichtigkeit ausstrahlenden Erscheinungsbild zu schaffen, wobei
der Sessel eine mit einem soliden Gebrauchssessel vergleichbare Stabilität aufweisen
soll. Darüber hinaus sollen die Körperkontaktflächen des Sessels wärmetechnisch und
perspirationsmäßig durchlässig sein, eine optimale statische und dynamisch angepaßte
Stützform aufweisen und sollen nur wenige, kleindimensionierte Konstruktionselemente
zur Verbindung der Hauptsesselteile erforderlich sein.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Wände der Längsnut
mit Widerhaken bildenden Hinterschneidungen versehen sind und daß das Metallteil aus
Quetschmetall besteht, welches zusammen mit dem eingefaßten Rand des Flächengebildes
bis in die Hinterschneidungen gepreßt ist. Der Metallrahmen besteht dabei vorzugsweise
aus extrudiertem Stangenmaterial, oder Strangpreßprofilen, z. B. aus Hartaluminium.
Als Quetschmetall wird vornehmlich ein weicher metallischer Draht, z. B. ein Weich-Aluminiumdraht
verwendet. Das Flächengebilde kann gewebe- oder netzartig sein, wobei vorzugsweise
ein netzartiges Flächengebilde aus geflochtenen, gewirkten oder gewebten, mono- oder
multifilen Kunststofffäden verwendet wird.
[0007] Wie umfangreiche Erprobungen ergeben haben, kann mit solchen metallischen Preß- und
Quetschverbindungen eine überaus stabile Einspannung der Flächengebilde an dem Metallrahmen
erreicht werden, wobei überraschenderweise das Flächengebilde im Bereich der Quetschverbindungen
seine Stabilität voll beibehält. Dies zeigt sich insbesondere bei netzartigen Flächengebilden,
durch deren Maschen hindurch das Quetschmetall bis in die Hinterschneidungen der rahmenseitigen
Nut gedrückt wird, wonach die Netzfäden wie eine Armierung im Quetschmetall eingebettet
und verankert sind.
[0008] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung verlaufen die Nutwände winklig zum benachbarten
Bereich des Flächengebildes. Vorzugsweise liegt die Nut an der dem Benutzer zugewandten
Oberseite des Metallrahmens und ist eine weitere Nut am Metallrahmen in einem Winkelabstand
von mehr als 90° unterhalb des Flächengebildes vorgesehen. In diesen beiden Nuten
ist ein C-förmiger, den Rahmen außen umspannender Polsterstreifen befestigt. Durch
einen solchen Polsterstreifen ist die Befestigungsstelle des flexiblen Flächengebildes
optisch verdeckt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß die Metallrahmen
von Sitz und Rückenlehne - bezogen auf den Benutzer - auf den beiden Seiten des Sessels
konvex und im vorderen und rückwärtigen Bereich konkav gekrümmt sind. Die Metallrahmen
von Sitz und Rückenlehne liegen dabei gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung mit
parallel zueinander verlaufenden Abschnitten in einem bogenförmigen im Querschnitt
etwa C-förmigen Klammerstück, in welchem sie durch eine zwischen die Abschnitte eingeschobene
bogenförmige Schließleiste eingespannt sind. Auf diese Weise wird eine schraublose,
sehr unauffällig wirkende, jedoch äußerst stabile Verbindung von Sitz und Rückenlehne
erreicht. An dem Klammerstück ist längsmittig ein unter den Sitz gerichtetes und nach
unten hin abgebogenes Tragrohr befestigt, z. B. angeschweißt, welches sich auf einen
an einem Sesselfuß angebrachten Rohrstutzen unter Zwischenschaltung eines Steckbolzens
oder einer höhenverstellbaren Gasfeder abstützt. Durch Wahl unterschiedlich langer
Steckbolzen kann somit bequem die Sitzhöhe bestimmt werden.
[0010] In dem fußseitigen Rohrstutzen ist zweckmäßigerweise ein Axialdruck-Kugellager angeordnet,
auf welchem der Steckbolzen aufsitzt, so daß der Sessel um eine vertikale Achse drehbar
ist.
[0011] Schließlich können der Erfindung zufolge dem Sessel noch zwei Armlehnen zugeordnet
sein, welche aus einem Bogenstück bestehen, das mit seinem mittigen Abschnitt etwa
parallel zu den parallelen Metallrahmenabschnitten verläuft und an der Rückseite eine
Nut aufweist, mit welcher das Bogenstück auf die Schließleiste stramm aufgedrückt
ist. Auf diese Weise sind auch die Armlehnen durch schraubenlose Verbindung stabil
am Sessel befestigt.
[0012] Weitere Merkmale und Abwandlungsmöglichkeiten des Sessels sind in der nachfolgenden
Figurenbeschreibung und in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Durch die Erfindung ist insgesamt ein Sessel hohen Gebrauchswertes erreicht, der
sich durch eine Vielzahl von Vorteilen auszeichnet. Zum einen ist er optisch weitgehend
transparent, so daß er eine gute Integration in Raumgestaltungen ermöglicht. Der Polsterungseffekt
ist mit sehr geringem Volumen erreicht, z. B. mit einem nur einen Millimeter starkem
Netz. Ferner sind die Körperkontaktflächen des Sessels für einen Wärmefluß und Wärmeaustausch
zwischen Körper und Umgebung und für eine Dampfdiffusion ( Perspiration ) an die Atmosphäre
durchlässig, was gerade für ein langes Sitzen beim Arbeiten u.s.w. von großer Bedeutung
ist.
[0014] Der Sessel bietet eine sehr hohe Anpassung der Kontaktflächen an den Körper bei primärer
Sitzhaltung und eine weitestgehende, automatische Anpassung der Kontaktflächen für
sekundäre, wechselnde Sitzhaltungen, wie diese sich beispielsweise bei Arbeiten ändern.
Die Anpassung an den Körper wird hierbei nicht durch Materialelastizität bzw. Materialkompression
bewirkt, sondern durch eine Netzmaterialverformung ohne Längendehnungen, so daß eine
flexible, wechselnde Anpassung bei gleichbleibend hoher Abstützung der Körperkontaktflächen
erreicht wird.
[0015] Die Verbindungsbereiche der Hauptsesselteile sind unsichtbar, bei gleichzeitig aber
homogener Lastverteilung. Durch die gekrümmte Fußanbindung werden nur eine minimale
Anzahl von Konstruktionselementen benötigt. Durch das gekrümmte Bein wird in Verbindung
mit einem flachen Plattenfußteller ein großer freier Fußraum erreicht.
[0016] Ferner zeichnet sich die Gesamtkonstruktion des Sessels durch eine gute Elastizität
aus, die erreicht ist durch eine ringförmige Ondulierung der Fußplatte, durch die
gekrümmte Fußausbildung, durch Auskragung der Sitzrahmenfläche, durch die Verbindung
der Rahmenteile mittels einer elastischen Schließleiste und durch eine formänderungsfähige
Netzbespannung ohne Längendehnung.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, in der zeigen
:
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel eines Sessels nach der Erfindung,
Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem der Sessel mit Armlehnen versehen
ist,
Figur 3 einen Schnitt durch den Rahmen von Sitz bzw. Rückenlehne.des Sessels nach
den Figuren 1 oder 2,
Figur 4 in vergrößerter Schnittdarstellung eine Skizze zur Veranschaulichung der Verankerung
der Sesselbespannung am Metallrahmen,
Figur 5 einen Vertikalschnitt durch die rückwärtige Verbindungsstelle von Rückenlehne,
Armlehne, Sitz und Tragrohr des Sessels,
Figur 6 einen Sesselfuß,
Figur 7 eine Höhenverstelleinrichtung am Sesselfuß,
Figur 8 und 9 je eine abgewandelte Ausführungsform eines Sesselfußes,
Figur 10 zeigt eine zur Verkeilung von Sitz- und Rückenlehnenrahmen verwendete Schließleiste
zusammen mit einem Abdeckstreifen,
Figur 11 a und b veranschaulichen eine abgewandelte Ausführungsform der Armlehnen,
Figur 12 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Untergestelles des Sessels,
Figur 13 zeigt einen Steckbolzen für eine starre, nichtdrehbare Ausführung des Untergestelles,
Figur 14 zeigt im Vertikalschnitt eine abgewandelte Ausführungsform für die Verbindungsstelle
von Sitz- und Rückenlehnenrahmen mit dem Tragrohr,
Figur 15 zeigt einen Horizontalschnitt zur Ausführungsform na ch Figur 14,
Figur 16 zeigt eine weitere abgewandelte Ausführungsform der Verbindungsstelle zwischen
Sitzrahmen und Rückenlehnenrahmen einerseits und dem Tragrohr andrerseits und
Figur 17 zeigt eine Draufsicht zu Figur 16.
[0018] Bei den Sesseln nach den Figuren 1 und 2 bestehen der Sitz 1 und die Rückenlehne
2 jeweils aus einem Metallrahmen 3, 4, die mit einem textilen Flächengebilde 5, 6
bespannt sind und aus einem die beiden Metallrahmen 3 und 4 zusammenhaltenden, bogenförmigen
Klammerstück 7. An dem im Querschnitt etwa C-förmigen Klammerstück 7 ist mittig ein
unter den Sitz 3 gerichtetes und nach unten hin abgebogenes Tragrohr 8 befestigt,
z. B. festgeschweißt, welches über eine Steckverbindung auf einem an einer Fußplatte
9 vorgesehenen Rohrstutzen 10 abgestützt ist. Der Sessel nach Figur 2 besitzt ferner
Armlehnen 11, die aus einem einzigen, gebogenen Stück bestehen, das mit seinem mittleren
Abschnitt im Bereich des Klammerstückes 7 am Sessel befestigt ist.
[0019] Figur 3 zeigt einen Schnitt durch den Metallrahmen 3 des Sitzes. Der Metallrahmen
3 besteht aus extrudiertem, hartem Aluminiumstangenmaterial, welches zu einem geschlossenen
Ring gebogen ist. Dabei ist der Rahmen an den Seiten des Sessels konvex nach oben
und in der Längsmitte des Stuhles vorne und hinten konkav nach unten durchgebogen,
so daß das eingespannte Flächengebilde eine zwei gegenläufige Krümmungen aufweisende
Gewölbefläche bildet. An der Oberseite ist der Aluminium-Rahmen 3 mit einer Längsnut
12 versehen, deren Seitenwände mit Widerhaken bildenden Hinterschneidungen 13 versehen
sind. In diese Nut 12 ist ein Weichaluminiumdraht 14 unter Einfassung des Randbereiches
des textilen Flächengebildes 5 stramm eingedrückt. In Figur 3 sind in etwa die Verhältnisse
veranschaulicht, die sich bei Verwendung eines dichten, gewebten Tuches als flexiblen
Flächengebildes 5 ergeben, das in die Hinterschneidungen 13 hineingedrückt wird.
[0020] Eine noch strammere Einspannung ergibt sich bei Verwendung eines Netzes 5'aus z.
B. zerreißfesten Kunststoffäden als textiles Flächengebilde. Beim Einpressen dringt
das Quetschmetall 15 durch die Maschen des Netzes 5'hindurch bis in die Hinterschneidungen
13 hinein, wonach der Randbereich des Netzes 5'in Quetschmetall 15 eingebettet ist
und der vom Quetschmetall 15 gebildete Körper formschlüssig in den Hinterschneidungen
13 verankert ist. Am Rückenlehnenrahmen 4 ist das Flächengebilde 6 in der gleichen,
anhand der Figur 3 und 4 beschriebenen Weise befestigt.
[0021] Figur 5 zeigt in vergrößerter Darstellung den rückwärtigen Knotenbereich des Sessels,
an welchem Rückenlehne 2, Armlehne 11, Sitz 1 und Tragrohr 8 miteinander verbunden
sind. Die Metallrahmen 3, 4 weisen in ihrem hinteren, bzw. unteren Bereich parallele
Längsabschnitte 16, 17 auf, die durch das bogenförmige Klammerstück 7 hindurch verlaufen,
das einen Querschnitt von etwa der Form " 3 " oder " C " aufweist. Die Abschnitte
16, 17 liegen jeweils eng und passend in der oberen bzw. unteren halbrunden Aufnahme
18, 19 des " 3 " -Profiles bzw. "C"-Profils und sind durch eine dazwischengetriebeneelastische
Schließleiste 20 stramm im Klammerstück 7 festgespannt, wobei zwischen der Schließleiste
20 und den Rohrabschnitten 16, 17 zwischengefügte Streifen 21, 22 Schutz gegen ein
Abscheren oder eine sonstige Beschädigung der textilen Flächengebilde 5, 6 bieten.
[0022] Die Armlehne 11 besitzt an ihrem mittleren, ebenfalls parallel zu den Abschnitten
16, 17 verlaufenden Bereich 23 rückwärtig eine Nut 24, mit der die Armlehne 11 auf
den aus dem Profil der Klammer 7 herausragenden Rand der Keilleiste 20 aufgepreßt
ist.
[0023] Figur 6 zeigt in vergrößerter Darstellung die Fußplatte 9 mit daran befestigtem Rohrstutzen
10. In dem Rohrstutzen liegt unten ein Axialdruckkugellager 25, auf dem ein in dem
Rohrstutzen 10 eingesteckter Bolzen 26 sitzt, der mit einem oberen, kegeligen Ende
27 in das Tragrohr 8 greift, welches an seinem unteren Ende eine konische Aufnahme
28 für den Steckbolzen besitzt.
[0024] Wie aus Figur 3 ferner noch ersichtlich ist, ist der Metallrahmen 3 - und der Metallrahmen
4 - noch mit einer weiteren Nut 29 versehen, die in einem Winkelabstand von etwas
mehr als 90° von der Nut 12 entfernt unterhalb des Sitzes liegt. In diese Nut 29 und
in die Nut 12 sind die Enden eines insgesamt etwa C-förmigen Polsterstreifens 30 eingeklemmt,
welcher die Befestigungsstelle des Flächengebildes 5 am Metallrahmen und den Metallrahmen
selbst optisch abdeckt.
[0025] Bei dem Bolzen 26 mit oberem konischen Ende 27 nach den Figuren 6 und 7 handelt es
sich um das Gehäuse einer sogenannten Gasfeder 31 mit einem oben vorstehenden Ventilstößel
31a, welcher mittels eines am Tragrohr 8 angelenkten Betätigungs-Doppelhebels 32 und
eines im Tragrohr 8 verschieblich gelagerten Druckübertragungsgliedes 33 zur Sitzhöhenverstellung
niedergedrückt werden kann. Die Kolbenstange 31b der Gasfeder 31 stützt sich auf dem
Drehlager 25 ab.
[0026] Wie aus Figur 8 ersichtlich ist, sitzt das die Gasfeder 31 abstützende Axialdruckkugellager
25 zweckmäßigerweise auf einer Schraube 34 auf, die in ein bodenseitiges Gewindeloch
35 der Fußplatte 36 eingeschraubt ist. Diese Schraube 34 erlaubt somit eine Höhenverstellung
der Gasfeder 31 innerhalb des Rohrstutzens 10 und somit die Berücksichtigung von Fertigungstoleranzen
im Bereich des Spaltes zwischen Rohrstutzen 10 und Tragrohr 8.
[0027] Während bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 6 und 8 die Fußplatte 9 bzw.
36 unmittelbar an den Rohrstutzen 10 angegossen ist, zeigt Figur 9 eine Ausführungsform,
bei welcher der Teller 37 mit einer konischen Aufnahme 38 gegossen ist, in die ein
mit einem entsprechenden kegeligen Fußende 39 versehener Rohrstutzen 40 eingedrückt
ist.
[0028] Figur 10 zeigt eine Draufsicht auf die an der Knotenstelle nach Figur 5 verwendete
bogenförmige Schließleiste 20, die an ihren Enden auf der konvexen Seite mit Aussparungen
41 versehen ist. Bei Sesseln, die keine Armlehnen 11 aufweisen ( vergleiche Figur
1 ), wird die Schließleiste 20 an ihrem vorderen Rand mittels eines bogenförmigen
Streifens 42 abgedeckt, der federnd auf die Schließleiste 20 aufgeschnappt wird, wobei
seine hakenförmigen Enden 43 in die Aussparungen 41 eingreifen.
[0029] Figur lla und b veranschaulichen eine abgewandelte Ausführungsform der Armlehnen
44, 45. Die beiden Armlehnen, die jeweils aus einem mit Kunststoff zu umschäumenden
Drahtbügel 46 bestehen, sind über ein Rohrstück 47 miteinander verbunden, an welches
eine Schließleiste 48 unmittelbar angeschweißt ist. Die Armlehne nach den Figuren
lla und llb wird anstelle der in Figur 5 gezeigten Armlehne 11 und der dort gezeigten
Schließleiste 20 verwendet.
[0030] Figur 12 zeigt eine weitere Ausführungsform für das Untergestell des Sessels. Die
Fußplatte 49 ist hier längs ihres Randes mit mehreren Gleitfüßen 50 aus Kunststoff
versehen, die mit einem Steckzapfen 59 in entsprechende Aufnahmelöcher der Fußplatte
49 gesteckt sind. Die Fußplatte ist wiederum in ihrem Zentrum mit einer konischen
[0031] Öffnung 52 versehen, in die das untere, kegelig sich verjüngende Ende eines Rohrstutzens
53 eingesteckt ist. In dem Rohrstutzen ist wiederum ein Axialkugellager 54 angeordnet,
auf dem ein Steckbolzen 55 aufsitzt, der drehbar im Rohrstutzen 53 gelagert ist. Zur
Erhöhung der Gleitfähigkeit ist der Rohrstutzen 53 mit einer den mittleren, zylinderischen
Abschnitt des Steckbolzens 55 umschließenden Gleithülse 56 ausgekleidet. Auf das obere
kegelige bzw. kegelstumpfförmige Ende des Steckbolzens 55 ist das gebogene Tragrohr
57 aufgesteckt, das an das Klammerstück 7 angeschweißt ist, wobei noch eine Verst
ärkungsplatte 58 zwischen Klammerstück 7 und der Unterseite des Tragrohres vorgesehen
ist. Bei der Ausführungsform nach Figur 12 liegt ein massiver Steckbolzen 55 vor,
so daß eine Höhenverstellung des Sitzes hier nicht möglich ist.
[0032] Figur 13 zeigt einen Steckbolzen 59, der anstelle des Steckbolzens 55 nach Figur
12 und anstelle des dortigen Rohrstutzens 53 verwendbar ist und das einzige Verbindungsstück
zwischen Fußplatte 49 und dem Tragrohr 57 darstellt. Der Steckbolzen 59 setzt sich
verdrehungsfest in der Fußplatte und im Tragrohr fest, so daß in einem solchen Falle
ein starrer, nicht drehbarer Sessel vorliegt..
[0033] Die Figuren 14 und 15 veranschaulichen eine Ausführungsform der Verbindungsstelle
zwischen Tragrohr 60 und Sitzrahmen 61 und Rückenlehnenrahmen 62, bei der ein massives
Knotenstück 63 vorgesehen ist, das eine konische Aufnahmeöffnung für das obere, sich
etwas kegelig verjüngende Ende 64 des Tragrohres 60 aufweist. Das Knotenstück 63 untergreift
mit einem Bogen 65 das Klammerstück 66. Bevor das Tragrohr 60 in das Knotenstück 63
eingesteckt wird, ist zunächst das Knotenstück mittels zwei Schrauben 67 an dem unteren
Bogen 68 des Klammerstückes festgeschraubt, wobei die Schrauben zur Erhöhung der Festigkeit
den Metallrahmen 61 des Sitzes durchdringen.
[0034] Bei der in den Figuren 16 und 17 gezeigten abgewandelten Ausführungsform der Verbindungsstelle
zwischen Tragrohr 69 und den Metallrahmen 70, 71 von Sitz und Rückenlehne ist wiederum
ein massives Knotenstück 72 vorgesehen, das mit einem Bogen 73 die untere Hälfte des
Klammerstückes 74 umschließt. Das Knotenstück 72, das Klammerstück 74 und der Metallrahmen
70 des Sitzes sind mit hintereinanderliegenden Durchgangslöchern versehen, in welche
ein stabiler Stift 75 eingepreßt ist, der das Knotenstück am Klammerstück hält. Das
Tragrohr 69 ist wiederum mit einem kegeligen Ende 76 in eine koni-sche Öffnung des
Knotenstückes 72 eingedrückt. Durch einen keilförmigen Querstift 77, der sich mit
einer Schrägfläche 78 auf der dem Klammerstück 74 abgewandten Seite an einer im Tragrohr
festgeklemmten Kugel oder Zylinder 79 abstützt, ist das Tragrohr besonders stramm
und sicher am Knotenstück gehalten.
1. Sessel mit Sitz und Rückenlehne, von denen mindestens ein Teil aus einem flexiblen
Flächengebilde besteht, das an einem Metallrahmen festgespannt ist, der mit einer
Längsnut versehen ist, in welche ein längliches Metallteil unter Einfassung des Randes
des Flächengebildes eingedrückt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Längsnut
( 12 ) mit Widerhaken bildenden Hinterschneidungen ( 13 ) versehen sind und daß das
Metallteil aus Quetschmetall ( 15 ) besteht, welches zusammen mit dem eingefaßten
Rand des Flächengebildes (5) bis in die Hinterschneidungen ( 13 ) gepreßt ist.
2. Sessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallrahmen ( 3, 4 ) massiv
sind und aus extrudiertem Stangenmaterial oder Strangpreßprofilen, z. B. aus Hartaluminium,
bestehen und das Quetschmetall ( 15 ) aus weichem metallischen Draht, z. B. Weichaluminiumdraht
besteht.
3. Sessel nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde
( 5 ) gewebe- oder netzartig ist und aus monofilen oder multifilen Kunststoffäden
gewirkt, gewebt oder geflochten ist.
4. Sessel nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der
Längsnut ( 12 ) winklig zum angrenzenden Bereich des Flächengebildes ( 5 ) verlaufen,
daß die Längsnut ( 12 ) an der dem Benutzer zugewandten Seite des Metallrahmens (
3, 4 ) liegt, daß eine weitere Nut ( 29 ) am Metallrahmen vorgesehen ist, die unterhalb
des Flächengebildes liegt, und daß in den beiden Nuten ( 12, 29 ) ein den Metallrahmen
außen umspannender Polsterstreifen ( 30 ) befestigt ist.
5. Sessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallrahmen ( 3, 4 ) von
Sitz ( 1 ) und Rückenlehne ( 2 ) - bezogen auf einen Benutzer - an den beiden Seiten
des Sessels konvex und am vorderen und rückwärtigen Bereich konkav gekrümmt sind.
6. Sessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallrahmen ( 3, 4 ) von
Sitz ( 1 ) und Rückenlehne ( 2 ) mit parallel zueinander verlaufenden Abschnitten
( 16, 17 ) in einem bogenförmigen, im Querschnitt etwa C-förmigen Klammerstück ( 7
) liegen, in welchem sie durch eine zwischen die Abschnitte ( 16, 17 ) eingedrückte,
bogenförmige Schließleiste ( 20 ) in die Halbrundungen des C-Profiles ( 7 ) eingespannt
sind, und daß an dem Klammerstück ( 7 ) längsmittig ein unter den Sitz gerichtetes
und nach unten gebogenes Tragrohr ( 8 ) befestigt ist, welches mit einem konischen
unteren Ende auf einem kegeligen oberen Ende eines Steckbolzens ( 26 ) aufsitzt, der
an einem Sesselfuß ( 9 ) befestigt ist.
7. Sessel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Sesselfuß ( 9 ) ein Rohrstutzen
( 10 ) befestigt ist, in dem der Steckbolzen ( 26 ) eingesetzt ist, und daß unten
im Rohrstutzen ( 10 ) ein Drehlager ( 25 ) angeordnet ist, auf welchem der Steckbolzen
( 26 ) drehbar abgestützt ist.
8. Sessel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen ( 10 ) am unteren
Ende sich kegelig verjüngt und in ein konisches Aufnahmeloch des Sesselfußes ( 9 )
eingesteckt ist.
9. Sessel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckbolzen ( 55 ) in seinem
mittlerem Bereich von einer Gleithülse ( 56 ) umschlossen ist, die den mittleren,
zylinderischen Teil des Rohrstutzens ( 53 ) . auskleidet.
10. Sessel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tellerfuß ( 49 ) an seinem
Rand mit einer Mehrzahl von Gleitfüßen ( 50 ) versehen ist.
11. Sessel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Steckbolzen ( 26 ) eine
Gasfeder ( 31 ) vorgesehen ist, deren Zylinder im Rohrstutzen ( 10 ) drehbar gelagert
ist und mit einem kegeligen oberen Ende ( 27 ) in den Konus ( 28 ) des Tragrohres
( 8 ) gesteckt ist und deren Kolbenstange ( 31b ) sich auf dem Drehlager ( 25 ) abstützt.
12. Sessel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sessel zwei Armlehnen
( 11 ) zugeordnet sind, welche über einen mittigen Abschnitt ( 23 ) miteinander verbunden
sind, der etwa parallel zu den parallelen Metallrahmenabschnitten ( 16, 17 ) von Sitz
und Rückenlehne verläuft und an der Schließleiste. 20 ) befestigt ist.
13. Sessel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließleiste ( 48 ) an
den mittigen Abschnitt ( Rohrstück 47 ) der Armlehnen ( 44, 45 ) angeschweißt oder
in eine Nut ( 24 ) des mittigen Abschnittes ( 23 ) eingesteckt ist.
14. Sessel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließleiste ( 20 ) eine
Abdeckleiste ( 42 ) zugeordnet ist, welche anstelle der Armlehnen ( 11 ) an der Schließleiste
( 20 ) befestigbar ist.
15. Sessel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr ( 60,69 ) an
seinem oberen Ende an einem massiven Knotenstück ( 63, 72 ) befestigt ist, welches
an das Klammerstück ( 66, 74 ) und den Rahmen ( 61, 70 ) des Sitzes durch Schrauben
( 67 ) oder mindestens einen Stift ( 75 ) befestigt ist, wobei die Schrauben ( 67
) bzw. der mindestens eine Stift ( 75 ) den Sitzrahmen ( 61, 70 ) und jeweils zweimal
das C-förmige Klammerstück ( 66, 74 ) durchsetzen.
16. Sessel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr ( 60, 69 ) mit
einem oberen kegeligen Ende in ein konisches Loch des Knotenstückes ( 63, 72 ) eingesteckt
ist.