[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Etikettiergerät zum Bedrucken, Ausgeben und Anbringen
von Selbstklebeetiketten, das bei jedem Betriebszyklus ein Selbstklebeetikett bedruckt
und in eine Spendstellung unterhalb einer Andrückrolle bringt, die auf einer elastisch
verformbaren Achse drehbar gelagert ist.
[0002] Ein solches Etikettiergerät ist aus der Patentanmeldung P 30 17 843.9-27 bekannt.
Bei diesem bekannten Gerät ist in der Andrückrolle eine Achsdurchführung angebracht,
deren Durchmesser in seiner gesamten Länge dem Durchmesser der Achse entspricht. Um
eine gewisse Anpassung der Andrückrolle an die Oberfläche des mit einem Etikett zu
versehenden Gegenstandes zu ermöglichen, wird als Material für die Andrückrolle ein
relativ weicher Kunststoff verwendet, so daß die beim Anbringen des Etiketts aufgewendete
Kraft zu einer Verformung der Andrückrolle und damit auch zur Anpassung an die mit
dem Etikett zu versehende Oberfläche führt. Im Etikettiergerät wird unmittelbar vor
dem Anbringen des Etiketts ein Aufdruck auf dem Etikett erzeugt, der beim Anbringen
des Etiketts direkt mit der Oberfläche der Andrückrolle in Kontakt kommt. Wegen der
beim Anbringen des Etiketts auftretenden Verformung der Andrückrolle kann der noch
frische Aufdruck je nach dem Grad der Verformung mehr oder weniger verwischt werden,
was die Qualität des erzeugten Druckbildes beeinträchtigt. Das weiche Kunststoffmaterial
der Andrückrolle hat auch die Neigung, einen Teil der Druckfarbe aufzunehmen, die
dann an einer anderen, unerwünschten Stelle, beispielsweise am nächsten Etikett oder
an der mit dem Etikett zu versehenden Oberfläche, wieder abgegeben wird. Eine Andrückrolle
mit harter Oberfläche zu verwenden, ist bei dem bekannten Gerät nicht möglich, da
dann die für das saubere Anbringen des Etiketts erforderliche Nachgiebigkeit nicht
mehr gewährleistet ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Etikettiergerät der eingangs angegebenen
Art so auszugestalten, daß die zum sauberen Aufbringen eines Etiketts auf einer Oberfläche
notwendige Nachgiebigkeit erreicht wird, ohne daß die Qualität des auf dem Etikett
angebrachten Aufdrucks beeinträchtigt wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Andrückrolle in einer
Mittelzone ihrer Längsausdehnung auf der Achse gelagert ist und daß sich an die Mittelzone
beiderseits bis zu den Stirnflächen der Andrückrolle verlaufende Achsdruchführungsbereiche
anschließen, in denen die Andrückrolle die Achse mit Spiel umgibt.
[0005] Aufgrund dieser Art der Lagerung kam die Andrückrolle sowohl durch Schrägstellung
als auch durch Parallelverschiebung nachgeben und sich so der mit einem Etikett zu
versehenden Oberfläche anpassen. Die Andrückrolle kann daher aus einem harten Material
hergestellt werden, das sich bei den bei der Anwendung des Etikettiergeräts auftretenden
Kräften nicht verformt. Die Gefahr, daß sich das Druckbild des auf dem Selbstklebeetikett
angebrachten Aufdrucks verschlechtert, wird daher ganz erheblich herabgesetzt, wenn
nicht gar vollständig beseitigt.
[0006] Vorteilhafterweise können sich die beiderseits der Mittelzone liegenden Achsdurchführungsbereiche
zu den Stirnflächen der Andrückrolle hin konisch erweitern. Durch diese Ausgestaltung
wird der Nachgiebigkeitsbereich der Andrückrolle vergrößert.
[0007] Die Achse kann vorteilhafterweiseaus einer Schraubenfeder, aus einem elastischen
Kunststoffstab, dessen Enden kugelig verdickt und in einer zylindrischen Bohrung gehalten
sind, aus mehreren einzelnen, parallel verlaufenden Stahldrähten oder aus zwei miteinander
verdrillten Stahldrähten bestehen.
[0008] Die Andrückrolle kann vorteilhafterweise aus thermoplastischem oder duroplastischem
Kunststoffmaterial oder aus Metall bestehen.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Etikettiergeräts,
Fig. 2 einen Schnitt der in dem Gerät von Fig. 1 verwendeten Andrückrolle in einer
ersten Ausführungsform,
Fig. 3 einen Schnitt der in dem Gerät von Fig. 1 verwendeten Andrückrolle in einer
zweiten Ausführungsform,
Fig. 4 einen Schnitt der in dem Gerät von Fig. 1 verwendeten Andrückrolle in einer
dritten Ausführungsform und
Fig. 5 einen Schnitt längs der in Fig. 4 mit Pfeilen angegebenen Schnittlinie.
[0010] Das in Fig. 1 dargestellte Etikettiergerät weist ein Gehäuse 1 auf, an dem ein Handgriff
2 angebracht ist. An der Gehäuseoberseite befindet sich ein Schacht 3 zur Aufnahme
einer Vorratsrolle 4 eines Trägerbandes 5 mit daran haftenden Selbstklebeetiketten
6. Das Trägerband 5 läuft im Gerät vom Schacht 3 aus zunächst nach unten und dann
nach einer Umlenkung an einer Rolle 7 nach vorne zu einer Spendkante 8, an der das
Trägerband 5 umgelenkt und an einer schematisch dargestellten Transportvorrichtung
9 vorbei zum Gehäusehinterende geführt wird. Vor der Spendkante 8 ist im Gehäuse 1
eine Andrückrolle 10 um eine Achse 11 drehbar gelagert, mit der ein an der Spendkante
8 vom Trägerband 5 abgelöstes, in Spendstellung befindliches Etikett 6' auf einen
Gegenstand durch Abrollen der Andrückrolle 10 aufgeklebt werden kann.
[0011] Unterhalb des Handgriffs 2 ist ein Bedienungshebel 12 angebracht, der um eine Achse
13 drehbar gelagert ist. Zwischen dem Handgriff 2 und dem Bedienungshebel 12 befindet
sich eine Feder 14, die den Bedienungshebel 12 stets in die in
Fig. 1 dargestellte Ruhestellung zu drücken versucht. Im Gehäuse 1 befindet sich auch
ein Druckwerkhebel 15, der ebenfalls um die Achse 13 drehbar gelagert ist. Dieser
Druckwerkhebel 15 trägt ein Druckwerk 16, mit dessen Hilfe ein auf einem Drucktisch
17 befindliches Selbstklebeetikett 6 bedruckt werden kann. Zwischen einem Arm 18 des
Bedienungshebels 12 und dem Druckwerkhebel 15 ist eine Feder 19 angebracht, die dazu
dient, eine gegen den Handgriff 2 gerichtete Bewegung des Bedienungshebels 12 auf
den Druckwerkhebel 15 zu übertragen. In der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung wird
der Druckwerkhebel 15 von einer Nase 20 am Bedienungshebel 12 in der angehobenen Position
gehalten.
[0012] Für eine kurze Beschreibung eines Betriebszyklus des in Fig. 1 dargestellten Geräts
sei angenommen, daß sich noch kein Selbstklebeetikett in der Spendstellung unterhalb
der Andrückrolle 10 befindet. Zur Einleitung eines Betriebszyklus wird der Bedienungshebel
12 gegen den Handgriff 2 gezogen, was zur Folge hat, daß der Druckwerkhebel 15 aufgrund
der Wirkung des Arms 18 und der Feder 19 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Achse 13
verschwenkt wird, so daß das Druckwerk 16 auf den Drucktisch 17 abgesenkt wird. Beim
Aufprall auf den Drucktisch 17 erzeugt das Druckwerk 16 einen Abdruck auf dem gerade
auf dem Drucktisch 17 befindlichen Selbstklebeetikett 6. über eine nicht dargestellte
Hebelverbindung ist die Transportvorrichtung 9 gleichzeitig von der in Fig. 1 dargestellten
Position aus in Richtung zum Drucktisch 17 längs des Trägerbandes 5 bewegt worden.
Beim Loslassen des Bedienungshebels 12 bewegt die Feder 14 den Bedienungshebel wieder
in die in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage zurück, wobei die Nase 20 den Druckwerkhebel
15 wieder in seine dargestellte Ausgangslage im Uhrzeigersinn um die Achse 13 verschwenkt.
Gleichzeitig wird auch die Transportvorrichtung 9 wieder in ihre in Fig. 1 dargestellte
Ausgangslage zurückbewegt; bei dieser Bewegung steht sie jedoch fest mit dem Trägerband
5 in Eingriff, so daß dieses um eine der Länge eines Selbstklebeetiketts entsprechende
Strecke um die Spendkante 8 gezogen wird. Dabei löst sich an der Spendkante 8 ein
Selbstklebeetikett vom Trägerband 5 ab und gelangt in die Stellung des Selbstklebeetiketts
6' unterhalb der Andrückrolle 10. Das Selbstklebeetikett 6' kann nun durch Abrollen
der Andrückrolle 10 auf einen Gegenstand aufgeklebt werden.
[0013] In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der Andrückrolle 10 und ihrer Lagerung dargestellt.
Die Andrückrolle 10 besteht aus einem harten, thermo- oder duroplastischen Kunststoffmaterial,
das sich bei den beim Anbringen eines Selbstklebeetiketts auftretenden Kräften nicht
verformt. Damit die Andrückrolle 10 möglichst wenig mit dem zuvor auf dem anzubringenden
Selbstklebeetikett aufgebrachten Aufdruck in Kontakt kommt, sind an der Umfangsfläche
der Andrückrolle 10 ringförmig verlaufende Vorsprünge 21 angebracht, so daß sich nur
ein linienförmiger Kontakt mit der Etikettoberfläche ergibt. Die Achse 11a besteht-im
Ausführungsbeispiel von Fig. 2 aus einer Schraubenfeder, deren Enden jeweils in zylindrischen
Bohrungen 22, 23 im Gehäuse 1 sitzen. Die Achse 11a erstreckt sich durch eine Achsdurchführung
24 in der Andrückrolle. Diese Durchführung 24 weist eine Mittelzone 25 auf, deren
Durchmesser dem Durchmesser der Achse 11a entspricht. Beiderseits der Mittelzone 25
schließen sich Durchführungsbereiche 26, 27 an, die jeweils bis zu den Stirnflächen
28 bzw. 29 der Andrückrolle 10 reichen. Diese Durchführungsbereiche 26, 27 haben einen
Durchmesser, der größer als der Durchmesser der Achse 11a ist, so daß sie die Achse
11a mit Spiel umgeben; sie sind so ausgebildet, daß sie sich zu den Stirnflächen 28,
29 der Andrückrolle 10 hin konisch erweitern.
[0014] Aufgrund der besonderen Lagerung der Andrückrolle 10 auf der Achse 11 kann sich die
Andrückrolle 10 sehr gut an die Oberfläche des Gegenstandes anpassen, auf die das
bedruckte und in der Spendstellung befindliche Selbstklebeetikett6' aufgeklebt werden
soll. Die Durchführungsbereiche 26, 27, deren Durchmesser größer als der Durchmesser
der Achse 11a ist, ermöglichen es der Achse, sich relativ weit durchzubiegen, was
einen großen Verstellweg der Andrückrolle 10 zur Folge hat. Die Bedienungsperson muß
also beim Anbringen des Selbstklebeetiketts 6' nicht genau darauf achten, daß sie
die Achse 11a parallel zur Oberfläche des Gegenstandes hält, auf die das Etikett geklebt
werden soll, da die beschriebene Lagerung der Andrückrolle 10 eine Schrägstellung
des Etikettiergeräts und damit der Achse 11a bezüglich der mit dem Etikett zu beklebenden
Oberfläche ausgleicht. Die Andrückrolle 10 kann sich zur Anpassung an die mit einem
Etikett zu versehende Oberfläche nicht nur schräg stellen, sondern sie kann auch parallel
nachgeben.
[0015] In der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform besteht die Achse 11b aus einem elastischen
Kunststoffstab, dessen Enden kugelig verdickt und in den zylindrischen Bohrungen 22,
23 gelagert sind. Wie im Ausführungsbeispiel von Fig. 2 steht auch die Achse 11b nur
in der Mittelzone 25 der Durchführung 24 mit der Andrückrolle 10 in Kontakt, während
sie in den Durchführungsbereichen 26, 27 von der Andrückrolle 10 mit Spiel umgeben
ist. Auch im Ausführungsbeispiel von Fig. 3 ist die Andrückrolle so nachgiebig, daß
sie auch dann Selbstklebeetiketten einwandfrei an Oberflächen andrückt, wenn die Bedienungsperson
das Etikettiergerät so hält, daß die Achse 11b nicht genau parallel zu der Oberfläche
verläuft, auf die das Etikett aufgeklebt werden soll. Die in den Bohrungen 22, 23
befindlichen kugeligen Enden 30 bzw. 31 der Achse 11b erleichtern das Durchbiegen
der Achse bei Belastung ganz beträchtlich.
[0016] Im Ausführungsbeispiel von Fig. 4 besteht die Achse 11c aus einem Bündel aus vier
dünnen Stahldrähten, deren Enden in den Bohrungen 22, 23 gehalten sind. Im übrigen
stimmt dieses Ausführungsbeispiel von Fig. 4 genau mit dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 2 überein, so daß sich eine weitere genaue Beschreibung erübrigt.
[0017] Es ist auch möglich, anstelle der im Ausführungsbeispiel von Fig. 2 verwendeten Schraubenfeder
zwei miteinander verdrillte Stahldrähte als Achse zu verwenden. Da eine zeichnerische
Darstellung eines solchen Ausführungsbeispiels mit dem Ausführungsbeispiel von Fig.
2 im wesentlichen übereinstimmen würde, wurde auf eine eigene Darstellung verzichtet.
[0018] Wie oben bereits erläutert wurde, kann die Andrückrolle 10 aus einem harten Kunststoffmaterial
hergestellt werden, da die erforderliche Nachgiebigkeit durch die besondere Art ihrer
Lagerung erzielt wird. Es ist sogar möglich, die Andrückrolle 10 aus Metall herzustellen.
Diese harten Materialien haben außerdem den Vorteil, daß sie eine geringe Benetzungsfähigkeit
haben und daher die Farbe des auf dem Etikett angebrachten Aufdrucks kaum aufnehmen.
Das Druckbild wird also durch solche Andrückrollen nicht beeinträchtigt.
1. Etikettiergerät zum Bedrucken, Ausgeben und Anbringen von Selbstklebeetiketten,
das bei jedem Betriebszyklus ein Selbstklebeetikett bedruckt und in eine Spendstellung
unterhalb einer Andrückrolle bringt, die auf einer elastisch verformbaren Achse drehbar
gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrolle (10) in einer Mittelzone
(25) ihrer Längsausdehnung auf der Achse (11, 11a, 11b, 11c) gelagert ist und daß
sich an die Mittelzone (25) beiderseits bis zu den Stirnflächen (28, 29) der Andrückrolle
(10) verlaufende Achsdurchführungsbereiche (26, 27) anschließen, in denen die Andrückrolle
(10) die Achse (11, 11a, 11b, 11c) mit Spiel umgibt.
2. Etikettiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiderseits
der Mittelzone (25) liegenden Achsdurchführungsbereiche (26, 27) zu den Stirnflächen
(28,' 29) der Andrückrolle (10) hin konisch erweitern.
3. Etikettiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (11a)
aus einer Schraubenfeder besteht.
4. Etikettiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (11b)
aus einem elastischen Kunststoffstab besteht, dessen Enden (30, 31) kugelig verdickt
und in einer zylindrischen Bohrung (22, 23) gehalten sind.
5. Etikettiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (11c)
aus mehreren einzelnen, parallel verlaufenden Stahldrähten besteht.
6. Etikettiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse aus
zwei miteinander verdrillten Stahldrähten besteht.
7. Etikettiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückrolle (10) aus thermoplastischem oder duroplastischem Kunststoffmaterial
besteht.
8. Etikettiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Andrückrolle (10) aus Metall besteht.