(19)
(11) EP 0 087 684 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1983  Patentblatt  1983/36

(21) Anmeldenummer: 83101504.5

(22) Anmeldetag:  17.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A47B 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR IT NL SE

(30) Priorität: 03.03.1982 CH 1297/82

(71) Anmelder: Hauss, Anton, Dr.
CH-5312 Döttingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Binggeli, Adolf
    CH-5262 Frick (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Auszugtisch


    (57) Der Auszugtisch (1) weist eine Tischplatte (2) mit gegenläufig verschiebbaren Plattenteilen (2a, 2b) und zwei Beinen (4, 5) auf. Die Beine (4, 5) sind relativ zueinander und zu den Plattenteilen (2a, 2b) in Verschiebereichtung der Plattenteile beweglich. Die Beine (4, 5) sind miteinander und mit den Plattenteilen (2a, 2b) über einen Scherenarm (7) verbunden. Durch Aenderung des Abstandes (a) der Plattenteile wird der Abstand (b) der Beine (4, 5) gleichsinnig, jedoch um eine kürzere Stecke, geändert.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Auszugtisch gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Auszugtische sind seit langem bekannt. Sie weisen eine unterteilte, meistens kleine bis mittlere Tischplatte auf, die bei Bedarf durch Auseinanderziehen der Plattenteile und Einlegen weiterer Plattensegmente vergrössert werden kann. Die Tischplatte muss dabei von zwei Personen auseinandergezogen werden oder die gleiche Person muss zuerst am einen und dann am anderen Ende der Platte ziehen. Die Tischbeine bleiben beim Ausziehvorgang am Ort. Um die Handhabung zu erleichtern, wurden bereits Auszugtische vorgeschlagen, deren zwei Plattenteile sich durch Bewegen eines Plattenteiles auseinanderziehen oder zusammenschieben lassen, wobei die gegenläufige Bewegung mittels Seilzug oder dergleichen bewirkt wird. Allerdings können die Platten solcher Tische infolge stationärer Beine nur innerhalb bestimmter Grenzen vergrössert werden, da die Belastbarkeit der über die Beine hinausragenden Plattenbereiche beschränkt ist. Ausserdem kann ein solcher Tisch mit der vergrösserten Tischplatte bei starker einseitiger Belastung umkippen.

    [0003] Es wurde deshalb bereits vorgeschlagen, die Tischbeine an den Plattenteilen derart zu befestigen, dass beim Auseinanderziehen der Plattenteile die Tischbeine zusammen mit jeweils einem Plattenteil nach Aussen bewegt werden. Dadurch werden zwar die äussersten Teile der Platte genügend gestützt, jedoch entfällt die Abstützung in der Mitte des Tisches, was ein Durchbiegen der Tischplatte zur Folge haben kann; dies um so mehr, als im allgemeinen die Belastung in der Tischmitte gross ist. Herausklappbare Stützen in der Tischmitte können zwar für Stabilität sorgen, sie sind aber umständlich in der Handhabung und auch aus ästhetischen Gründen unbeliebt. Für das Auseinanderziehen solcher Tischplatten sind zwei Personen oder die zweistufige Ausführung durch eine Person erforderlich.

    [0004] Aufqabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Auszugtisch der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Platte von einer Person bequem ausgezogen werden kann und die sowohl im ausgezogenen wie im zusammengeschobenen Zustand, auch bei starker und/oder einseitiger Belastung, unter möglichster Wahrung ästhetisch ansprechender Proportionen, zufriedenstellend gestützt ist.

    [0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.

    [0006] Der erfindungsgemässe Tisch kann von einer Person mühelos ausgezogen und wieder zusammengeschoben werden. Da die Verhältnisse der Abstände in Auszugsrichtung gewahrt bleiben, ist ohne zusätzliche Elemente für eine optimale Stützung der Tischplatte und ein gutes Gleichgewicht gesorgt. Gleichzeitig entspricht der optische Eindruck jenem eines gleichgrossen Tisches mit nicht ausziehbarer Tischplatte.

    [0007] Der Tisch kann einen zusätzlichen Führungsmechanismus gekannter Bauart zur sicheren Führung der Plattenteile und gegebenenfalss der Beine aufweisen, welcher mit den ausziehbaren Plattenteilen verbunden und mit den Beinen gekoppelt sein kann. Die Tischplatte kann alle üblichen und geeigneten Formen, wie Viereck, Mehreck, rund oder oval, aufweisen.

    [0008] Die Tischbeine können im zusammengeschobenen Zustand, d.h. bei der kleinstmöglichen Tischplatte, einander annähernd berühren, derart, dass sie einen einzigen Stützfuss bilden. Die Beine (zwei oder vier) können auch im Abstand voneinander angeordnet sein.

    [0009] Weitere bevorzugte Ausbildungen der Erfindung bilden den Gegenstand der Ansprüche 2 bis 6.

    [0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt rein schematisch:

    Fig. 1 die Seitenansicht eines Tisches mit zwei Beinen und zusammengeschobener zweiteiliger Tischplatte.

    Fig. 2 die Seitenansicht teilweise im Schnitt des Tisches gemäss Fig. 1 mit verqrösserter mehrteiliqer Tischplatte.

    Fig. 3 die Draufsicht des Tisches gemäss Fig. 1 mit abgehobener Tischplatte und

    Fig. 4 die Draufsicht des Tisches gemäss Fig. 2 mit abgehobener Tischplatte.



    [0011] Der in den Figuren dargestellte Tisch 1 weist eine Tischplatte 2 mit zwei gleichen Teilen 2a, 2b und zwei Beinen 4, 5 auf. Die Plattenteile 2a, 2b bilden im zusammengeschobenen Zustand (Fig. 1 und 3) eine runde Tischplatte 2 und die Beine 4, 5 einen Stützfuss 6. Die abgehobene Tischplatte 2 ist in Fig. 3 und 4 gestrichelt dargestellt.

    [0012] Unterhalb der Tischplatte 2 und über den Beinen 4, 5 ist eine als Scherenarm 7 ausgebildete Uebertragungseinrichtung angeordnet. Der Aufbau des Scherenarmes 7 ist aus Fig. 4 besonders gut ersichtlich. Der Scherenarm 7 weist sieben ganze Scheren 8 und an beiden Enden je eine halbe Schere 8' auf. Die Scheren bestehen aus sich kreuzenden Stäben 9 mit Kreuzungspunkten 10. Die Plattenteile 2a, 2b sind an ihrer Unterseite über plattenförmige Befestigungselemente 11 und die Beine 4, 5 an ihrer Oberseite über plattenförmige Befestigungselemente 12 an den Kreuzungspunkten 10', 10", 10"', 10"" des Scherenarmes 7 befestigt. Die zur abgehobenen Tischplatte 2 gehörenden Befestigungselemente 11 sind in Fig. 4 ebenfalls gestrichelt dargestellt,

    [0013] Der Tisch 1 ist in den Fig. 2 und 4 mit auseinanderge- zogenen Plattenteilen 2a, 2b und mit durch die rechteckigen Plattenteile 2c, 2d, 2e, 2f vergrösserter Tischplatte 2 dargestellt. Die Plattenteile 2a, 2b sind im Abstand a und die Beine 4, 5 im Abstand b voneinander angeordnet. Das Verhältnis der Abstände a und b wird durch die Wahl der Befestigungspunkte 10', 10", 10"', 10"" am Scherenarm 7 bestimmt. Dieses Verhältnis beträgt beim gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 2:1, da der Abstand bo der Beine 4,5 des Tisches mit zusammengeschobener Tischplatte (Fig. l) sehr klein ist.

    [0014] Der Tisch 1 weist noch einen unter der Tischplatte 2 angeordneten Führungsmechanismus 13 bekannter Bauart, z.B. bestehend aus Schienen und Leisten,auf.

    [0015] Der Führungsmechanismus 13 ist auf nicht näher dargestellte, geeignete Weise, gegebenenfalls über die Befestigungselemente 11, mit den Plattenteilen 2a, 2b verbunden und mit den Befestigungselementen 12 der Beine 4, 5 gekoppelt und_dient zur Führung der beweglichen Teile des Tisches beim jeweiligen Verändern der Abstände a, b. Gleichzeitig bildet der Führungsmechanismus 13 eine Auflage für die zur Vergrösserung der Platte eingesetzten rechteckigen Plattenteile 2c, 2d, 2e, 2f.

    [0016] Ausgehend vom Tisch 1 in Figur 1 kann der in Figur 2 dargestellte, ausgezogene Zustand durch Ziehen des Plattenteiles 2b in Auszugsrichtung des Scherenarmes 7 erfolgen. Dabei wird der Plattenteil 2b gleichzeitig vorzugsweise soweit angehoben, dass das Bein 5 den Boden nicht mehr berührt. Durch diese Zugwirkung wird der Scherenarm 7 gestreckt,was einerseits die gegenläufige Bewegung des Plattenteiles 2a und die gleichsinnige Bewegung des Beins 5 zur Folge hat. Das Bein 4 bleibt im wesentlichen stationär und dient als Standbein.

    [0017] In den durch das Ausziehen entstandenen Zwischenraum werden die rechteckigen Plattenteile 2c, 2d, 2e, 2f gelegt, wodurch eine vergrösserte Tischplatte entsteht. Der Tisch kann auch nur teilweise ausgezogen werden, wobei der Abstand der Plattenteile 2a, 2b jeweils auf die Breite des bzw. der einzulegenden rechteckigen Plattenteile abzustimmen ist.

    [0018] Der gezeigte Tisch weist zwei Beine auf. Es ist jedoch auch möglich, die Einzelbeine 4, 5 durch je zwei Beine, die am gleichen Befestigungselement befestigt sind, zu ersetzen. Ausserdem können im Zwischenraum zwischen den Beinen 4, 5 weitere, vorzugsweise zu den erstgenannten parallele Beine angeordnet sein. Der Abstand der Beine wird durch deren Befestigungsort am Scherenarm 7 bzw. durch dessen Auszugszustand bestimmt. Wie gezeigt, kann der erfindungsgemässe Auszugtisch mühelos von einer Person bedient werden. Selbstverständlich kann die Bedienung auch durch zwei Personen, von denen jede an einem der Plattenteile 2a, 2b zieht, erfolgen. Die für die Stabilität und einen ansprechenden optischen Eindruck erforderlichen Proportion sind sowohl bei kleinster wie auch bei grösster Tischplatte gegeben und bleiben auch bei den möglichen Zwischenstufen erhalten.


    Ansprüche

    1. Auszugtisch mit mindestens zwei Beinen und mit einer, aus mindestens zwei in der gleichen Ebene liegenden Teilen bestehenden Tischplatte, deren einer Teil beim Verschieben des anderen Teils in im wesentlichen horizontaler Richtung gegenläufig verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Beine (4,5) relativ zueinander und zu den Plattenteilen (2a,2b) in Verschieberichtung der Plattenteile beweglich sind und miteinander und mit den Plattenteilen über eine Uebertragungseinrichtung (7) verbunden sind, so dass durch Aenderung des Abstandes (a) der beweglichen Plattenteile (2a,2b) der Abstand (b) der Beine (4,5) gleichsinnig, jedoch um eine kürzere Strecke, geändert wird.
     
    2. Tisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Aenderung des Abstandes der Plattenteile (2a,2b) zu derjenigen der Beine (4,5) konstant ist.
     
    3. Tisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Uebertragungseinrichtung unterhalb der Tischplatte (2) und oberhalb der Beine (4,5) angeordnet ist.
     
    4. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Uebertragungseinrichtung ein Scherenarm (7) mit mehreren Scheren (8) aus sich kreuzenden Stäben (9) ist und Plattenteile (2a,2b) und Tischbeine (4,5) an Kreuzungspunkten (10) von zwei Stäben befestigt sind.
     
    5. Tisch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die sich kreuzenden Stäbe (9) aus Flacheisen bestehen.
     
    6. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Aenderung des Abstandes (a) der Plattenteile zur Aenderung des Abstandes (b) der Beine etwa 2:1 beträgt.
     
    7. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenteile (2a,2b) und gegebenenfalls die Beine (4,5) zu ihrer Führung mit einem zusätzlichen Führungsmechanismus gekoppelt sind.
     
    8. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischplatte (2) aus zwei gleichen Plattenteilen (2a,2b) besteht und rund oder oval ist.
     
    9. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beine (4,5) bei zusammengeschobenen Plattenteilen (2a,2b) einen Stützfuss (6) bilden.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht