[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasentladungsanzeigevorrichtung mit einem gasgefüllten
Raum, der auf einer Seite durch eine Frontplatte und auf der gegenüberliegenden Seite
durch eine Rückplatte gasdicht abgeschlossen und durch eine Steuerplatte in einen
Gasentladungsraum und einen Nachbeschleunigungsraum unterteilt ist, die auf ihrer
einen Seite als Zeilenleiter und auf ihrer anderen Seite als Spaltenleiter eine Matrix
bildende und jeweils getrennt ansteuerbare Elektrodenbahnen trägt und zusammen mit
diesen Bahnen in den Kreuzungspunkten der Matrix durchgehende Steuerlöcher hat, und
der auf der Frontplattenseite ein mit einer Anodenschicht versehener, den Nachbeschleunigungsraum
begrenzender Leuchtschirm und auf der Rückplattenseite eine oder mehrere gegeneinander
isolierte, den Gasentladungsraum begrenzende Kathoden gegenüberliegen und deren Steuerplatte
auf der dem Nachbeschleunigungsraum zugewandten Seite mit einer Platte versehen ist,
die. ein Lochraster aufweist, das mit dem Raster der Steuerlöcher in der Steuerplatte
übereinstimmt.
[0002] Eine derartig aufgebaute, mit einer Flächenkathode versehene Gasentladungsanzeigevorrichtung
(Plasma-Panel) ist aus der DE-OS 24 12 869 bekannt.
[0003] Aus der DE-OS 27 50 587 ist es bekannt, durch das Ausfüllen des Nachbeschleunigungsraumes
zwischen Leuchtschirm und Steuerplatte mit einem Stapel von dünnen Glasfolien, die
durch einen Ätzvorgang mit Löchern versehen sind, einen stabilen Steuerplattenaufbau
zu erzielen.
[0004] Aus der DE-OS 29 52 601 geht eine Gasentladungsanzeigevorrichtung mit einer nachbeschleunigungsraumseitigen
Abstützung der Steuerplatte als bekannt hervor. Bei diesem flachen Plasmabildschirm
wird das Tetrodengitter ganzflächig metallisiert.
[0005] Der Übersprecheffekt in Spaltenrichtung führt beim flachen Plasmabildschirm in der
Umgebung einer hellgeschalteten Zeile zu einer Kontrastverminderung auf dem Bildschirm.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesen Übersprecheffekt
und damit eine Kontrastverminderung auf dem Leuchtschirm zu vermeiden.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Gasentladungsanzeigevorrichtung der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine Zusatz-Steuerplatte mit wahlweise
ein oder zwei zusätzlichen voneinander getrennten Potentialebenen vorgesehen ist,
die auf mindestens einer Seite mit den elektrischen Strom leitenden Streifenleitungen
versehen ist, die parallel zu den Zeilenleitern der Steuerplatte ausgerichtet sind
und wahlweise für in . Richtung auf den Leuchtschirm hin fliegende: Elektronen auf
ein elektrisches Durchlaß- oder Sperrpotential legbar sind.
[0008] Vorzugsweise ist die Zusatz-Steuerplatte auf der dem Leuchtschirm abgewandten Seite
mit den Streifenleitungen und auf der dem Leuchtschirm zugewandten Seite mit einer
ganzflächigen leitenden Schicht versehen.
[0009] Zweckmäßigerweise berandet jeweils eine Streifenleitung die Durchlaßöffnungen der
Zusatz-Steuerplatte, die mit den Steuerlöchern eines Zeilenleiters der Steuerplatte
eine
[0010] Reihe gemeinsamer Durchtrittsöffnungen für Elektronen vom Gasentladungsraum in den
Nachbeschleunigungsraum hin bilden, und die Streifenleitung der Zusatz-Steuerplatte
ist auf ein elektrisches Durchlaßpotential gelegt, die mit dem gerade angeschalteten
Zeilenleiter der Steuerplatte eine Reihe gemeinsamer Durchtrittsöffnungen für Elektronen
berandet, während die übrigen Streifenleitungen auf ein elektrisches Sperrpotential
gelegt sind.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird zur Vermeidung von elektrischen
Aufladungen die zwischen einzelnen Streifenleitungen der Zusatz-Steuerplatte liegende
Fläche mit einer den elektrischen Strom nur sehr schwach leitenden Schicht versehen.
[0012] Zur Reduzierung des Ansteueraufwandes können die Streifenleitungen der Zusatz-Steuerplatte
zu Gruppen zusammengefaßt werden. Dabei werden periodisch im Abstand mehreren Streifenleitungen
aufeinanderfolgende Streifenleitungen miteinander elektrisch verbunden. Die Anzahl
der Streifenleitungen pro Gruppe kann zwischen zwei und der Gesamtanzahl der Streifenleitungen
auf der Zusatz-Steuerplatte liegen. Eine vorteilhafte Anzahl ist zwei, wobei alle
ungeradzahligen Streifenleitungen der Zusatz-Steuerplatte und alle geradzahligen Streifenleitungen
miteinander elektrisch verbunden sind, wodurch zwei ineinander verschachtelte Leitungskämme
entstehen.
[0013] Dadurch lassen sich mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand die zu einer gerade
hellgeschalteten Zeile benachbarten Zeilen wirkungsvoll dunkelschalten. Der zur hellgeschalteten
Zeile gehörende Leitungskamm wird auf das Durchlaßpotential gelegt, während der andere
Leitungskamm elektrisch gesperrt wird. Die Potentiale wechseln beim Fortschalten zur
nächsten Zeile.
[0014] Für den Aufbau der Gasentladungsanzeigevorrichtung mit mehreren parallelen Streifenkathoden
ist eine vorteilhafte Anzahl der Streifenleitungen innerhalb einer Gruppe gleich der
Anzahl der Zeilenleitungen, die eine Kathodenstufenbreite überdecken.
[0015] Jeweils diejenige Streifenleitung der Zusatz-Steuerplatte innerhalb einer Gruppe,
die der auf Durchlaß geschalteten Anodenzeilenleitung gegenüberliegt, erhält ein Durchlaßpotential,
während die restlichen mit einem Sperrpotential beaufschlagt werden.
[0016] An Hand der Figuren der Zeichnung soll die Erfindung weiter erläutert werden. Teile,
die nicht unbedingt zum Verständnis der Erfindung beitragen, sind in den Figuren unbezeichnet
oder weggelassen.
[0017] Dabei zeigen:
Fig. 1 eine bekannte Gasentladungsanzeigevorrichtung
Fig. 2 die erfindungsgemäße Gasentladungsanzeigevorrichtung schematisch im Schnitt
mit streifenförmigen Tetrodengitter und ganzflächiger Anodenmetallisierung,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Anordnung der beiden Kammleiter auf dem Tetrodengitter
der erfindungsgemäßen Gasentladungsanzeigevorrichtung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung des zeitlichen Ablaufes der Steuerpotentiale,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Ansteuerschaltung für die Kammleiter des
Tetrodengitters und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Kammleiter
auf dem Tetrodengitter der erfindungsgemäßen Gasentladungsanzeigevorrichtung.
[0018] Die in Fig. 1 dargestellte bekannte Gasentladungsanzeigevorrichtung besteht im wesentlichen
aus einer Kathode 8 und einer Steuerplatte 5, die den Gasentladungsraum (Plasmaraum)
begrenzen, sowie aus einem Leuchtschirm (Bildschirm) 1, der mit der Steuerplatte 5
den Nachbeschleunigungsraum begrenzt. Die Steuerplatte 5 ist auf der dem Nachbeschleunigungsraum
zugewandten Seite durch eine Stützplatte (Tetrodengitter) 4 abgestützt, die ein nicht
dargestelltes Lochraster aufweist, das mit dem nicht dargestellten Raster der Steuerlöcher
übereinstimmt. Die Stützplatte (Tetrodengitter) 4 weist auf der dem Leuchtschirm 1
zugewandten Seite eine Metallisierung (Tetrodengittermetallisierung) 3 auf und zwischen
Leuchtschirm 1 und metallisierter Stützplatte 4 ist ein von Stützen freier Raum (Nachbeschleunigungsraum)
gebildet. Der Abstandsrahmen 2 umgibt den Nachbeschleunigungsraum und der Rahmen 6
den Gasentladungsraum (Plasmaraum). Für die gasdichte Verbindung von Abstandsrahmen
2 mit Leuchtschirm 1 und Stützplatte 4 sowie von Rahmen 6 mit Steuerplatte 5 und Kathode
8 sind geeignete Verbindungsmittel, beispielsweise Glaslot, vorgesehen. Die jeweiligen
Verbindungsnähte sind mit dem Bezugszeichen 7 versehen.
[0019] Die in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße Gasentladungsanzeigevorrichtung besteht
im wesentlichen aus einer Kathode 8 und einer Steuerplatte 5, die auf einer Seite
mit den Zeilenleitern 10 und auf der anderen Seite mit den Spaltenleitern 12 versehen
ist. Steuerplatte 5 und Kathode 8 sind am Rand durch eine Glaslotschicht 7 verbunden
und umschließen den Gasentladungsraum (Plasmaraum). Zwischen der Steuerplatte 5 und
dem Leuchtschirm (Bildschirm) 1 ist die Zusatz-Steuerplatte 4 angeordnet, die auf
ihrer dem Leuchtschirm 1 zugewandten Seite mit einer Metallisierungsschicht 11 und
auf ihrer dem Leuchtschirm 1 abgewandten Seite mit den Streifenleitern 9 versehen
ist. Zwischen Zusatz-Steuerplatte 4 und Leuchtschirm 1 ist ein Abstandsrahmen 2 vorgesehen.
Der Leuchtschirm 1, der Abstandsrahmen 2, die Zusatz-Steuerplatte 4 und die Steuerplatte
5 sind wiederum am Rand der Gasentladungsanzeigevorrichtung mittels Glaslotschichten
7 verbunden.
[0020] In Fig. 3 ist rein schematisch die Anordnung von zwei Kammleitern L
1, L
2, L
3 und L
4 dargestellt. Die Kammleiter mit geradzahligen bzw. ungeradzahligen Leitungen werden
abwechselnd auf Sperr- bzw. Durchlaßpötential gelegt, um die beiden Nachbarleitungen
einer gerade hellgeschalteten Zeilenleitung der Steuerplatte wirksam zu sperren.
[0021] In Fig. 4 ist der zeitliche Ablauf der Steuerpotentiale am geradzahligen und ungeradzahligen
Kammleiter in Bezug auf die Zeilenleiteransteuerungsimpulse der Steuerplatte dargestellt.
Der Bildsynchronisationsim
puls ist mit V und die Zeilenfortschaltung mit TZ bezeichnet. L
1, L
2 und L
3 sind die 1., 2. und 3. Zeilenleitungen. Mit T1 ist die Impulsverteilung auf dem ungeradzahligen
Kammleiter und mit T2 die Impulsfolge auf dem geradzahligen Kammleiter bezeichnet.
[0022] Die Fig. 5 zeigt die Aussteuerschaltung für die Kammleiter des Tetrodengitters.
[0023] In Fig. 6 ist ein zur Ansteuerung der Gasentladungsanzeigevorrichtung (flacher.Plasmabildschirm)
dienender Steuerplattenaufbau dargestellt, bei dem die Metallisierung der vorzugsweise
aus Fotoformglas bestehenden Zusatz-Steuerplatte (Tetrodengitter) 4, insbesondere
die Kammtetrode zur Unterdrückung des Spaltennebensprechens, in die Trägerplatte für
die Zeilen- und Spaltenleitungen integriert ist. Die Fotoformglasplatte 4 dient als
Träger für die Zeilenleitungen L
1, L
2 und L
3 und die Spaltenleitungen 12. Die Kammtetroden-Metallisierung K befindet sich zusammen
mit einer Isolationsschicht I auf der Fotoformglasplatte 4 hinter den Spaltenleitungen
12, so daß die Nachbeschleunigungsspannung im Gegensatz zum bisher üblichen Aufbau
nicht an den Leitungsrändern zu Spitzenentladungen führt.
1. Gasentladungsanzeigevorrichtung mit einem gasgefüllten Raum, der auf einer Seite
durch eine Frontplatte und auf der gegenüberliegenden Seite durch eine Rückplatte
gasdicht abgeschlossen und durch eine Steuerplatte in einen Gasentladungsraum und
einen Nachbeschleunigungsraum unterteilt ist, die auf ihrer einen Seite als Zeilenleiter
und auf ihrer anderen Seite als Spaltenleiter eine Matrix bildende und jeweils getrennt
ansteuerbare Elektrodenbahnen trägt und zusammen mit diesen Bahnen in den Kreuzungspunkten
der Matrix durchgehende Steuerlöcher hat, und der auf der Frontplattenseite ein mit
einer Anodenschicht versehener, den Nachbeschleunigungsraum begrenzender Leuchtschirm
und auf der Rückplattenseite eine oder mehrere gegeneinander isolierte, den Gasentladungsraum
begrenzende Kathoden gegenüberliegen und deren Steuerplatte auf der dem Nachbeschleunigungsraum
zugewandten Seite mit einer Platte versehen ist, die ein Lochraster aufweist, das
mit dem Raster der Steuerlöcher in der Steuerplatte übereinstimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zusatz-Steuerplatte (4) mit wahlweise ein oder zwei zusätzlichen voneinander
getrennten Potentialebenen vorgesehen ist, die auf mindestens einer Seite mit den
elektrischen Strom leitenden Streifenleitungen (9) versehen ist, die parallel zu den
Zeilenleitern (10) der Steuerplatte (5) ausgerichtet sind und wahlweise für in Richtung
auf den Leuchtschirm (1) hin fliegende` Elektronen auf ein elektrisches Durchlaß-oder
Sperrpotential legbar sind.
2. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach Anspruch 1, d a-durch gekennzeichnet , daß
die Zusatz-Steuerplatte (4) auf der dem Leuchtschirm (1) abgewandten Seite mit den
Streifenleitungen (9) und auf der dem Leuchtschirm (1) zugewandten Seite mit einer
ganzflächigen leitenden Schicht versehen ist.
3. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
eine Streifenleitung (9) die Durchlaßöffnungen der-Zusatz-Steuerplatte (4) berandet,
die mit den Steuerlöchern eines Zeilenleiters (10) der Steuerplatte (5) eine Reihe
gemeinsamer Durchtrittsöffnungen für Elektronen vom Gasentladungsraum in den Nachbeschleunigungsraum
hin bilden.
4. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streifenleitung (9) der Zusatz-Steuerplatte (4) auf ein elektrisches Durchlaßpotential
gelegt ist, die mit dem gerade angeschalteten Zeilenleiter (10) der Steuerplatte (5)
eine Reihe gemeinsamer Durchtrittsöffnungen für Elektronen berandet, während die übrigen
Streifenleitungen (9) auf ein elektrisches Sperrpotential gelegt sind.
5. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß periodisch im Abstand mehrerer Streifenleitungen (9) aufeinanderfolgende Streifenleitungen
(9) der Zusatz-Steuerplatte (4) miteinander elektrisch leitend verbunden sind, so
daß Leitungsgruppen gebildet sind.
6. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die ungeradzahligen Streifenleitungen (9) der Zusatz-Steuerplatte (4) miteinander
leitend verbunden sind und ebenso die geradzahligen Streifenleitungen (9).
7. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die geradzahligen bzw. ungeradzahligen Streifenleitungen (9) der Zusatz-Steuerplatte
(4) die von den geradzahligen bzw. ungeradzahligen Zeilenleitern (10) der Steuerplatte
(5) durchgelassenen Elektronen durch elektrische Sperr- bzw. Durchlaßpotentiale steuern.
8. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Hellschalten eines gerad-. zahligen Zeilenleiters (10) der Steuerplatte (5)
die geradzahligen Streifenleitungen (9) der Zusatz-Steuerplatte (4) auf ein elektrisches
Durchlaßpotential gelegt werden und die ungeradzahligen Streifenleitungen (9) auf
ein elektrisches Sperrpotential und umgekehrt.
9. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Vermeidung von elektrischen Aufladungen die zwischen den einzelnen Streifenleitungen
(9) der Zusatz-Steuerplatte (4) liegende Fläche mit einer den elektrischen Strom nur
sehr schwach leitenden Schicht (11) versehen ist.
10. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Streifenleitungen (9) innerhalb einer Gruppe der Breite eines Kathodenstreifens
entspricht.
11. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß diejenige Streifenleitung (9) einer Gruppe, die über der jeweils auf Durchlaß
geschalteten Zeile liegt, auf ein elektrisches Durchlaßpotential gelegt wird, während
die restlichen Streifenleitungen (9) der Gruppe auf ein elektrisches Sperrpotential
gelegt werden.