[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Bewehrungselemente in verschiedenen Längen für die
Bewehrung von Stahlbetonbauteilen, wobei jedes Bewehrungselement zumindest zwei Längsbewehrungsstäbe
mit versetzten Enden zur Anpassung des Querschnittes an den Momentenverlauf und gegebenenfalls
Querstäbe aufweist.
[0002] Es ist bekannt, daß Bewehrungselemente in Form von Einzelstäben, insbesondere größeren
Durchmessers, durch Bündel von dünneren Bewehrungsstäben ersetzt werden können, wobei
derartige Bündel zur Bewehrung von Unterzügen, Stürzen, Trägern, Säulen usw., als
Einzelelemente, als Bestandteil einer Bewehrungsmatte, als Bestandteil eines Gitterträgers
usw. verwendbar sind.
[0003] Der Ersatz des einstabigen Bewehrungselementes durch mehrstabige Bündel aus gleich
langen Stäben bringt verschiedene Vorteile mit sich: Oberflächenvergrößerung, günstigeres
Trägheits- und Widerstandsmoment, Beschränkung auf wenige Durchmesser sowie, beim
Ersatz von Stäben mit großen Durchmessern, auch geringere Gestehungskosten, da diese
gegenüber mehreren Stäben des mittleren Durchmesserbereiches beträchtliche Preiszuschläge
aufweisen.
[0004] Ein weiterer durch die Aufteilung sich ergebender wesentlicher Vorteil liegt in der
Möglichkeit der Momentenanpassung, wenn ein einziger über die gesamte Länge durchgehender
Bewehrungsstab mit abgestuft kürzeren Bewehrungsstäben zusammengefaßt ist. Beispiele
dafür zeigen die GB-PS 15,946/1908, die NL-PS 67.478, die FR-PSen 399.478 und 399.500
und schließlich die AT-PS 359.253. Ein Bündel, das durch Versetzen gleich langer Stäbe
an den Momentenverlauf angepaßt ist, zeigt die DE-OS 25 18 133.
[0005] Die bekannten Bündel werden jedoch dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt, entweder
an der Baustelle selbst hergestellt oder nach Einzelberechnung und Auftrag vorgefertigt,
woraus sich auch die wesentlichen Nachteile ergeben: Einzelberechnung jedes Bündels
und hohe Herstellungskosten, die die Vorteile weit übertreffen. Der praktische Einsatz
von Bündeln ist daher gering. Weiters sind auch Sätze von Bewehrungselementen verschiedener
Art, die nach unterschiedlichen Gesichtspunkten zusammengestellt sind, bereits bekannt.
So zeigt beispielsweise die AT-PS 305.567 einen Satz von vorgefertigten Trägern zur
Herstellung von Fertigteildecken, die in den Längen gleichmäßig abgestuft sind und
gleichen Querschnitt und gleiche Armierung besitzen. Zur Anpassung an die unterschiedlichen
Belastungen werden sie mit Füllkörpern verschiedener Breite und Höhe kombiniert. Ein
Satz von Bewehrungsmattenstreifen mit unterschiedlichen Querschnittsflächen ist der
AT-PS 322.168 zu entnehmen, die so ausgewählt sind, daß sie einerseits eine Anpassung
an steigende Auflasten und andererseits an die zu bedeckende Breite gestatten, wobei
die Länge der Plattenstreifen gleich ist. Die AT-PS 355.273 zeigt schließlich einen
Satz aus mattenstreifenartigen Bewehrungselementen, die sich untereinander sowohl
hinsichtlich der Länge als auch hinsichtlich der Zugkraftaufnahmefähigkeit der Längsbewehrung
unterscheiden, jeweils für dieselbe etwa gleichmäßig verteilte Auflast pro Flächeneinheit
ausgelegt und an den Momentenverlauf angepaßt sind. Die Längenabstufung beträgt bis
zu 6 m Spannweite 20 cm und darüber 2
5 cm, sodaß unter Berücksichtigung der beiden jeweiligen Auflagerlängen keine Zuschnitte
erforderlich sind. Obwohl der Satz zwischen 2 m und 8 m Spannweite 25 verschieden
bemessene Bewehrungselemente umfaßt, deren Vorfertigung aufwendiger ist als bei gleicher
Bemessung, so überwiegen die an der Baustelle erzielbaren Vorteile der einfachen Abzählung
der Stückzahl und nahezu kontrollfreien Verlegung bei der Herstellung von Ortbetondecken
usw.
[0006] Aufgrund des größeren Herstellungsaufwandes ist es jedoch unwirtschaftlich, nach
dem Momentenverlauf gebündelte Bewehrungselemente in abgestuften Längen entsprechend
einem Satz nach der AT-PS 355.273 vorzufertigen, da die bei mattenartigen Bewehrungsstreifen
bestehenden Berechnungs- und Verlegevorteile nicht gegeben sind, obwohl bereits
Herstellungsver- fahren und -anlagen entwickelt wurden, die die Vorfertigung vereinfachen
(EP-PS 25.436). Demnach besteht der Wunsch nach vorgefertigten Stabbündeln in einer
beschränkten Anzahl, die nicht auf ein bestimmtes Bauobjekt bezogen gefertigt sind,
aber dennoch einen großen Anwendungsbereich aufweisen, sodaß die Vorfertigung und
Lagerhaltung großer Stückzahlen erreicht werden kann. Die Wirtschaftlichkeit der Herstellung
wäre bei verhältnismäßig wenig verschieden langen Stabbündeln dann gegeben, wenn keine
laufende Längeneinstellung der Herstellungsanlage für objektbezogene verschiedene
Bündel erfolgen muß, sondern jeder Bündeltyp fortlaufend in größeren Stückzahlen ohne
Unterbrechung des automatischen Fertigungsablaufes erzeugt werden kann. Eine Umstellung
auf einen anderen Bündeltyp ist dann seltener erforderlich und die teuren Ruhezeiten
der Herstellungsanlage verringern sich wesentlich. Diese Vorteile würden den Nachteil
der damit zwangsläufig verbundenen Zuschnitte für Zwischenlängen unter bestimmten
Voraussetzungen aufheben. Aber auch bei Bewehrungsmatten, mattenstreifenartigen Bewehrungselementen
und Gitterträgern wäre unter bestimmten Voraussetzungen trotz erforderlicher Zuschnitte
eine Verringerung der Zahl der Elemente zur Erfassung desselben Läng'?nbereich?s günstig.
[0007] Diesem Bedürfnis kann nun erfindungsgemäß dadurch nachgekommen werden, daß die Bewehrungselemente
einem Satz angehören, in dem der Längenunterschied zwischen je zwei aufeinanderfolgenden
Bewehrungselementen einerseits größer als die doppelte Mindestauflagerlänge eines
Bewehrungselementes ist und andererseits höchstens der Summe der durch die Versetzung
der Längsbewehrungsstäbe bedingten Einzelstabüberstände in den beiden Endbereichen
des längeren Bewehrungselementes zuzüglich der doppelten Mindestauflagerlänge entspricht.
[0008] Die Mindestauflagerlänge beträgt dabei zwischen 5 und 10 cm und ist im allgemeinen
durch Normung festgelegt.
[0009] Diese Längenstaffelung erlaubt es, von der relativ großen Anzahl von Bewehrungselementenlängen,
die etwa bei einem Satz nach der AT-PS 355.273 erforderlich wären, abzugehen. Der
notwendige Zuschnitt von Zwischenlängen umfaßt nun dank der erfindungsgemäßen Längenstaffelung
in jedem Endbereich nur den Einzelstabüberstand. Er ist auch wirtschaftlich, da der
Querschnitt der in die Endbereiche ragenden Einzelstabüberstände nur den dritten bis
vierten Teil des gesamten im Bewehrungselement zur Längsbewehrung eingesetzten Bewehrungsstahles
darstellt. Beispielsweise ergibt sich nach statistischen Untersuchungen bei dreistabigen
Bündeln durch den Verschnitt ein durchschnittlicher Verlust von nur 1 bis 2 Gew.%.
Der geringe wirtschaftliche Nachteil wird jedoch durch die objektunbezogene Vorfertigung
einer geringen, auf Lager legbaren Anzahl von Elementen sowie durch eine Berechnungseinsparung
aufgehoben, da jedes Bewehrungselement mehreren bestimmten statischen und tabellarisch
erfaßbaren Gegebenheiten entspricht und im jeweiligen Anwendungsfall eine ihn erfüllende
Zahl von Bewehrungselementen eingesetzt werden kann.
[0010] Handelt es sich bei den Bewehrungselementen um Bewehrungsmatten, die für die Bewehrung
von Durchlauffeldern eingesetzt werden, so können die Überstände auch belassen werden,
wenn sie ins nächste Feld ragen können. Geringe Uherdimensionierungen sind hinsichtlich
der Wirtschaftlichkeit von untergeordneter Bedeutung.
[0011] Anstelle des eventuellen Zuschnittes ist es auch möglich, jeden Einzelstabüberstand
in jedem Endbereich abzubiegen. Auch hier tritt der Vorteil in Erscheinung, daß nur
etwa ein Drittel der Gesamtbewehrung gebogen werden muß.
[0012] Weiters erlauben die erfindungsgemäßen Bewehrungselemente auch deren Anwendung bei
asymmetrischen Belastungen, da sich bei einem Zuschnitt oder Abbiegen des Einzelstabüberstandes
auf nur einer Seite die Momentenabdeckung verschiebt, sodaß auch in diesem Fall im
allgemeinen keine Sonderanfertigung erforderlich ist. Bedenkt man, daß die Toleranzgrenzen
bei der Erstellung der Belastungsannahme, statischen Berechnung, Bemessung, Anpassung
an Einzelstabdurchmesser sich etwa von +5 % bis -3 % erstrecken, so ist die Anwendung
der erfindungsgemäßen Bewehrungselemente auch in jenen extremen Sonderfällen wirtschaftlich,
in denen auch ein zweiter Stab des Elementes geringfügig beschnitten werden muß.
[0013] Erfindungsgemäße Bewehrungselemente können nun in einem Satz zusammengefaßt sein,
in dem der Längenunterschied einerseits größer als die Mindestauflagerlänge und andererseits
gleich der Summe der beiden Einzelstabüberstände ist.
[0014] Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Bewehrungselemente folgende Längen aufweisen,
wenn die beiden Einzelstabüberstände zusammen ca. 25 % der Gesamtlänge betragen, wobei
in Klammern jeweils die Länge eines gekürzten Bewehrungsstabes angeführt wird: 250
cm (190 cm), 335 cm (250 cm), 450 cm (335 cm), 600 cm (450 cm), 800 cm (600 cm).
[0015] Ein weiteres Beispiel eines erfindungsgemäßen Satzes mit Verkürzungen von jeweils
ca. 25 % weist folgende Bewehrungselemente auf: 225 cm (170 cm), 300 cm (225 cm),
400 cm (300 cm), 530 cm (400 cm), 700 cm (530 cm), 930 cm (700 cm).
[0016] Mit dem ersten Satz können mit 5 angegebenen Bewehrungselementen alle Längen zwischen
190 cm und 800 cm erhalten werden, wobei für Zwischenlängen nur die Einzelstabüberstände
der beiden Endbereiche zu beschneiden oder umzubiegen sind. Mittels des zweiten genannten
Satzes sind zwischen 170 cm und 930 cm Bewehrungselemente in allen Längen durch eventuellen
Zuschnitt der Einzelstabüberstände von nur sechs Elementen erzielbar.
[0017] In den beiden angeführten Beispielen sind die Längenunterschiede mit zunehmender
Länge steigend, da die Verkürzungen prozentuell gleich bleiben. Ein anderer erfindungsgemäßer
Satz, bei dem die Längenunterschiede konstant sind, kann beispielsweise mit folgenden
fünf Elementen alle Längen von 150 bis 900 cm abdecken: 300 cm (150 cm), 450 cm (300
cm), 600 cm (450 cm), 750 cm (600 cm), 900 cm (750 cm) .
[0018] In der Praxis wird es sich als günstig erweisen, wenn der Längenunterschied einerseits
größer als die Mindestauflagerlänge und andererseits kleiner als die Summe der beiden
Einzelstabüberstände ist. Bei diesem Satz sind zwischen den unbedingt erforderlichen
Größen Zwischenelemente vorgesehen, sodaß zumindest zwei Bewehrungselemente für die
benötigte Länge einsetzbar sind. Dadurch ergibt sich die zusätzliche Möglichkeit,
zumindest zwei verschiedenen Belastungsfällen gerecht zu werden. Entspricht die gewünschte
Länge eines Elementes der Gesamtlänge eines der Bewehrungselemente, kann dieses ohne
Zuschnitt eingesetzt werden, wobei dies für einen bestimmten Belastungsfall vorgesehen
ist. Soll die Bewehrung jedoch einer höheren Belastung gerecht werden, so kann auf
das nächstlängere Bewehrungselement zurückgegriffen werden, und bei diesem ein Teil
der Einzelstabüberstände beschnitten oder abgebogen werden. Bevorzugt ergibt sich
dabei ein Satz, in dem der Längenunterschied zwischen dem ersten und dem dritten Bewehrungselement
jeder dem Satz angehörenden Gruppe von drei aufeinanderfolgenden Bewehrungselementen
höchstens der Summe der Einzelstabüberstände des längsten Bewehrungselementes der
Gruppe entspricht. Derartige Bewehrungselemente können beispielsweise einen Satz bilden,
in dem Längen zu 50 cm gestaffelt sind, und der dann für Längen zwischen 180 und 900
cm dreizehn Elemente umfaßt, wie nachstehend erläutert wird. Dies ist weniger als
die Hälfte des Satzes nach der eingangs genannten AT-PS 355.273. Automatische Fertigungsanlagen
zur Herstellung mattenartiger Elemente weisen eine Taktvorschub auf, wonach nach jedem
Vorschubtakt ein Querstab angeschweißt wird. Die Ablängung jedes über die gesamte
Länge durchgehenden Stabes erfolgt dabei mittig zwischen zwei Querstäben. Beträgt
etwa die Vorschublänge 25 cm, so stehen diese Stäbe über den letzten Querstab um 12,5
cm über. Jeder kürzere Stab endet unmittelbar nach einem Querstab. (Der Überstand
beträgt nur soviel, daß die Verschweißung einwandfrei ist.) Die Versetzung der Stabenden
des durchgehenden und des kürzeren Stabes kann daher in jedem Endbereich 12,5 cm +
25 cm - ca. 2,5 cm, also ca. 35 cm, bzw. 12,5 + 25 cm + 25 cm - 2,5 cm, also ca. 60
cm betragen. Da die Momentenabdeckung bei einer kleinen Durchschnittsbelastung in
den genannten Längen eine Versetzung der Stabenden um 25 - 30 % der Gesamtlänge erlaubt,
kann daher die Summe der beiden Einzelstabüberstände 120 cm betragen. Der vorstehende
Satz mit 50 cm Längenstaffelung enthält demzufolge die nachstehenden Bewehrungselemente,
wobei die Längen der kürzeren Stäbe wieder in Klammern gesetzt sind: 300 cm (180 cm),
350 cm (230 cm), 400 cm (280 cm), 450 cm (330 cm), 500 cm (380 cm), 550 cm (430 cm),
600 cm (480 cm), 650 cm (530 cm), 700 cm (580 cm), 750 cm (630 cm), 800 cm (680 cm),
850 cm (730 cm), 900 cm (780 cm). Greifen wir nun zur Erläuterung eines Anwendungsbeispieles
eine Spannweite von 425 cm heraus, sodaß unter Berücksichtigung des notwendigen Mindstauflagers
von 10 cm eine Länge der Bewehrung von 445 cm erforderlich ist, so kann bei einer
angenommenen Auflagerbreite von 25 cm für den Fall einer geringen bzw. Mindestbelastbarkeit
das Element mit einer Länge von 450 cm ohne Zuschnitt herangezogen werden, das nun
beidseitig 12,5 cm aufliegt. Soll der herzustellende Stahlbetonbauteil jedoch einer
mittleren Belastbarkeit genügen, wird das nächstlängere Bewehrungselement von 500
cm ausgewählt und jeder Einzelstabüberstand gekürzt, sodaß die Versetzung der Enden
geringer ist. Für die Länge von 450 cm ergibt sich somit ein höherer Bewehrungsquerschnitt
und die Momentendeckungslinie ist stärker gekrümmt. Dabei beträgt der maximale Zuschnitt
pro Einzelstabüberstand 27,5 cm, also insgesamt 55 cm. Da die maximale Länge des Elementes
475 cm betragen kann (Spannweite + doppelte Auflagerbreite), ist zumindest eine beidseitige
Kürzung um 12,5 cm erforderlich. Ist eine noch höhere Belastbarkeit erwünscht, so
kann das Bewehrungselement mit einer Länge von 550 cm eingesetzt werden, von dem beidseitig
der ca. 60 cm betragende Einzelstabüberstand um maximal 52,5 cm, mindestens jedoch
um 37,5 cm gekürzt wird.
[0019] Stellen die Bewehrungselemente Stabbündel dar, so sind gleiche oder ähnliche Sätze
denkbar, da auch diese in automatischen Anlagen erzeugt werden. Anstelle der Querstabbefestigung
erfolgt hier in gegebenenfalls kürzeren Abständen die direkte Verschweißung der Stäbe.
Die Stabbündel können als Einzelelemente, als Teile von Bewehrungskörben und Gitterträgern
zur Bewehrung von Unterzügen, Balken etc. Verwendung finden. Für die Bewehrung von
Säulen ergeben die versetzten Endbereiche den Vorteil der Überlappung der Stäbe beim
Stoß zweier Bündel, sodaß eine zusätzliche Stoßbewehrung entfallen kann.
[0020] Mattenartige Bewehrungselemente werden bevorzugt in einer Breite von etwa 1 m hergestellt.
Für die Bewehrung von Ortbetonmassivdecken wird eine Anzahl von derartigen Elementen
nebeneinander verlegt. Dabei lassen sich prinzipiell drei verschiedene Bemessungsfälle
unterscheiden: Einzelfelder, Randfelder von Durchlauffeldern, und Mittelfelder von
Durchlauffeldern. Während die Momentenlinie bei Einzelfeldern und Mittelfeldern im
wesentlichen symmetrisch verläuft, verschiebt sie sich bei Randfeldern zur freien
Randseite hin. Wie erwähnt, erlauben die erfindungsgemäßen Bewehrungselemente auch
deren Anwendung bei asymmetrischen Einzellasten durch Zuschnitt oder Abbiegen nur
eines Überstandes der Bewehrungsstäbe.
[0021] Erfindungsgemäße Bewehrungselemente, die für Mittelfelder von Durchlauffeldern geeignet
sind, können durch einen Zuschnitt, der maximal 10 % der Länge beträgt, auch für Einzelfelder
derselben Belastungskategorie verwendet werden.
[0022] Die Verwendung von Bewehrungselementen aus dem oben genannten 13-teiligen Satz ermöglicht
nun den Einsatz eines durch Zuschnitte oder Umbiegung angepaßten größeren Elementes
für alle jene Belastungsfälle, die über der Mindestbelastbarkeit für Mittelfelder
von Durchlauffeldern liegen. Jede Abbiegung bzw. jeder Zuschnitt beschränkt sich jedoch
- von Ausnahmen abgesehen - immer nur auf die Einzelstabüberstände der Längsbewehrungsstäbe.
[0023] Nachstehend wird nun die Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen
näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
[0024] Die Fig. 1 zeigt Bewehrungselemente eines erfindungsgemäßen Satzes in schematischer
Gegenüberstellung mit steigenden Längenunterschieden, die Fig. 2 die Einzelstabüberstände
in den beiden Endbereichen jedes Bewehrungselementes, Fig. 3 und 4 Stirnansichten
drei- und vierstabiger Bündel, Fig. 5 ähnlich Fig. 1 Bewehrungselemente eines weiteren
Satzes mit gleichbleibenden großen Längenunterschieden, und Fig. 6 Bewehrungselemente
eines dritten Satzes mit gleichbleibenden geringen Längenunterschieden.
[0025] Erfindungsgemäße Bewehrungselemente 1 (Stabbündel, einzeln oder in Bewehrungskörben
oder Gitterträgern, Bewehrungsmatten mit oder ohne integriertem Träger usw.) weisen
zumindest zwei Bewehrungsstäbe 2, 3 auf, die in ihren Längen und ihrer Anordnung dem
Momentenverlauf angepaßt sind. Das bedeutet, daß in den Ausführungsbeispielen der
Bewehrungsstab 2 der vollen Länge jedes Bewehrungselementes 1 entspricht, während
der Bewehrungsstab 3 kürzer ausgebildet und beidseitig etwa halb rückversetzt angeordnet
ist. Bei Stabbündeln, wie sie in den Fig. 3 und 4 gezeigt sind, sind die weiteren
Bewehrungsstäbe 4 und 5 in gleicher Weise angeordnet. Die Verbindung der Bewehrungsstäbe
2 bis 5 zu einem Bündel kann durch alle geeigneten Verbindungsmittel erfolgen. Vorzugsweise
sind die Bewehrurgsstäbe untereinander so verschweißt, daß die Zugkraft vollständig
in den nächstlängeren übergeleitet wird, sodaß sich Haftlängen erübrigen. Bei Bewehrungsmatten
sind die Bewehrungsstäbe über Querstäbe verbunden und aufgrund der flächigen Anordnung
mehrere Bewehrungsstäbe 2 über die Länge durchgehend. Es ist aber auch zumindest ein
Bewehrungsstab 3 zur Momentenanpassung kürzer und wird nicht geschnitten. Da, wie
aus Fig. 2 ersichtlich, der Durchmesser der kürzeren Stäbe größer 4st als der der
Längsstäbe, müssen auch bei Bewehrungsmatten nur beispielsweise 30 - 40 % des Gesamtbewehrungsquerschnittes
zugeschnitten oder umgebogen werden.
[0026] Fig. 1 zeigt schematisch einen Satz mit fünf Bewehrungselementen 1. Die Bewehrungselemente
1 liegen beidseitig auf nicht gezeigten Auflagern auf, wobei die üblicherweise genormte
Mindestauflagerlänge c zwischen 5 und 10 cm beträgt, und wobei die
Abminderun
g des längsten kürzeren Stabes 3 gegenüber dem längsten Stab etwa 25 % beträgt. Jeder
längste abgeminderte Stab 3 ist längssymmetrisch angeordnet, wobei der Einzelstabüberstand,
also der Überstand des längsten Stabes 2 über den längsten abgeminderten Stab 3 beidseitig
dem Betrag b entspricht. Diese Bewehrungselemente erfüllen folgende Bedingungen: Die
Längendifferenz a ist größer als die doppelte Mindestauflagerlänge c (a > 2c), die
Längendifferenz a ist weiters kleiner als die Summe aus beiden Einzelstab- überständen
und der doppelten Mindestauflagerlänge c (a < 2b + 2c), nämlich gleich der Summe der
beiden Einzelstabüberstände b (a = 2b). Mit diesen fünf Bewehrungselementen 1 kann
bei Zuschnitt oder Aufbiegung der Einzelstabüberstände b beispielsweise der Bereich
zwischen 225 cm und 930 cm erfaßt werden. Ist ein Zuschnitt oder eine Aufbiegung notwendig,
so ist nicht der gesamte Querschnitt des Bewehrungselementes zu bearbeiten, sondern
nur ein Teil, nämlich der Einzelstabüberstand b, der bei einem zweistabigen Bündel
beispielsweise nur 40 %, beim bevorzugten dreistabigen Bündel etwa nur 30 %, und bei
einer Bewehrungsmatte ebenfalls nur etwa 30 - 40 % des Gesamtquerschnittes umfaßt.
Ein längeres sechstes Bewehrungselement würde sämtlichen Größen bis 1240 cm genügen.
[0027] Der in Fig. 5 gezeigte Satz besteht aus gleichen Längenunterschieden a zwischen den
einzelnen Bewehrungselementen 1, sodaß die prozentuale Abminderung der Stäbe 3 mit
steigender Länge sinkt. Auch hier kann mit fünf Elementen 1 beispielsweise der Bereich
zwischen 150 cm und 900 cm erfaßt werden.
[0028] In beiden Sätzen entspricht die Länge des langen Bewehrungsstabes 2 eines Elementes
1 der Länge des längsten abgeminderten Bewehrungsstabes 3 im darauffolgenden Element
1, wie dies. durch die schräg verlaufenden, strichlierten Linien verdeutlicht ist,
sodaß auch hier wieder die beiden Beziehungen gelten: a >2c und a = 2b.
[0029] Der in Fig. 6 gezeigte Satz weist eine geringere Längenstaffelung auf, und die Länge
des längsten Bewehrungsstabes 2 eines kürzeren Elementes 1 ist größer als die Länge
des kürzeren Bewehrungsstabes 3 im nächstlängeren Bewehrungselement. Hier ist die
Längendifferenz a kleiner als die Summe der beiden Einzelstabüberstände b. Es gilt
daher neben der unveränderten Beziehung a> 2c die zweite Ungleichung a < 2b. Die strichliert
gezeigten parallelen Linien 6 zeigen die Möglichkeit auf, anstelle eines Elementes
1 in der passenden Gesamtlänge das nächste oder übernächste zu wählen und zu beschneiden,
wodurch sich für diese Länge drei verschiedene Bewehrungsquerschnitte entsprechend
verschiedenen Belastungsfällen ergeben. Die strichlierten Linien 7 zeigen die Möglichkeit
der Beschneidung des nächstlängeren Elementes 1 nur auf einer Seite zur asymmetrischen
Verschiebung der Momentenabdeckung.
[0030] Die Bewehrungselemente 1 können in großen Stückzahlen rationell vorgefertigt werden,
da die automatischen Herstellungsanlagen auf Vorrat produzieren können. Häufige Ruhe-
und Umrüstzeiten der Maschine entfallen. Diese Vorteile überwiegen wesentlich den
gegenüber dem theoretischen Erfordernis höheren Verbrauch an Bewehrungsstahl bei Zwischengrößen
sowie deren Ablängung bzw. die Aufbiegung der Enden, die aufgrund des zu bearbeitenden
dünnen Querschnittes im Endbereich nur einen geringen Nachteil bilden. Es wird somit
auch erstmalig die wirtschaftliche Fertigung von gebündelten Bewehrungsstäben als
Ersatz für große Durchmesser möglich, die bisher bei Einzelfertigung nach Auftrag
unrationell war.
[0031] Die Bewehrungselemente 1 können anstelle der beschriebenen verschieden langen Stäbe
2, 3, 4, 5 auch gleich lange, versetzt zusammengefaßte Stäbe enthalten.
1. Bewehrungselemente in verschiedenen Längen für die Bewehrung von Stahlbetonbauteilen,
wobei jedes Bewehrungselement zumindest zwei Längsbewehrungsstäbe mit versetzten Enden
zur Anpassung des Querschnittes an den Momentenverlauf, und gegebenenfalls Querstäbe
aufweist, dadurch gekeinzeichnet, daß die Bewehrungselemente (1) einem Satz angehören,
in dem der Längenunterschied (1) zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Bewehrungselementen
(1) einerseits größer ist als die doppelte Mindestauflagerlänge (c) eines Bewehrungselementes
(1) und andererseits höchstens der Summe der durch die Versetzung der Längsbewehrungsstäbe
(2, 3) bedingten Einzelstabüberstände (b) in den beiden Endbereichen des längeren
Bewehrungselementes (1) zuzüglich der doppelten Mindestauflagerlänge (c) entspricht.
2. Bewehrungselemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Längenunterschied
(a) einerseits größer als die Mindestauflagerlänge (c) und andererseits gleich der
Summe der beiden Einzelstabüberstände (b) ist.
3. Bewehrungselemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Längenunterschied
(a) einerseits größer st als die Mindestauflagerlänge (c) und andererseits kleiner
ist als die Summe der beiden Einzelstabüberstände (b).
4. Bewehrungselemente nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Längenunterschied
zwischen dem ersten und dem dritten Bewehrungselement (1) jeder dem Satz angehörenden
Gruppe von drei aufeinanderfolgenden Bewehrungselementen (1) höchstens der Summe der
Einzelstabüberstände (b) des längsten Bewehrungselementes (1) der Gruppe entspricht.
5. Bewehrungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einzelstabüberstand (b) in jedem Endbereich jedes Bewehrungselementes (1) zumindest
dem halben Längenunterschied (a) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bewehrungselementen
(1) entspricht.
6. Bewehrungselemente nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Versetzung im unteren Längenbereich des Satzes das Eineinhalbfache und im oberen
Längenbereich das Zweieinhalbfache der Taktvorschublänge beträgt.