[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktvorrichtung mit polytropem Luft-Spalt - kurzgenannt
LSA-PLUS-Kontakt - zum löt-, schraub- und abisolierfreien Anschließen eines isolierten,
insbesondere Aluminium- oder mehrdrähtigen Kupferleiters im Schlitz eines feststehenden
Anschlußelements.
[0002] Von der Anmelderin wurde eine Anschlußtechnik zum löt-, schraub- und abisolierfreien
Anschließen von Leiterdrähten an Klemmkontakte entwickelt, die mittlerweile unter
der Bezeichnung LSA-PLUS-Anschlußtechnik eine weite Verbreitung in der Technik gefunden
hat.
[0003] Bei dieser LSA-PLUS-Anschlußtechnik werden aufrechtstehende, in einer Anschlußleiste
befestigte Kontaktelemente aus dünnem Federblech verwendet, die zwischen zwei seitlichen
Federzungen einen offenen Längsschlitz begrenzen, dessen Breite geringfügig kleiner
als der Durchmesser des Leiterdrahtes ist.
[0004] Die Federzungen sind durch Verformen gegeneinander so versetzt, daß beim Eindrücken
des Leiterdrahtes die den Kontaktschlitz begrenzenden, relativ scharfen Kanten der
Federzungen zuerst die Isolation zerschneiden und anschließend um einen vorgegebenen
Betrag in das Leitermaterial eindringen und auf diese Weise den elektrisch leitenden
Kontakt herbeiführen.
[0005] Hierbei entstehen außerordentlich haltbare und gegen Korrosion dauerhaft geschützte
elektrische Verbindungen, ohne daß zuvor das Kabel oder der Leiterdraht abisoliert
werden müßte oder Schraub- bzw. Lötverbindungen notwendig wären.
[0006] Der Nachteil eines Anschlußelementes der oben erwähnten und in der DE-PS 26 10 461
beschriebenen Art ist, daß nicht jeder Leiterdraht einfach anzuschließen ist.
[0007] So sind z. B. Aluminiumdrähte oder mehrdrähtige Kupferleiter (Litzendraht) mit diesem
Anschlußelement nicht ohne weiteres anschließbar.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Anwendung der LSA-PLUS-Technik
eine Kontaktvorrichtung für Leiterdrähte, insbesondere auch für Aluminium- und mehrdrähtige
Kupferleiter zu schaffen, die eine einwandfreie Kontaktgabe gewährleistet und unterschiedliche
Drahtdurchmesser aufzunehmen vermag, die in die bisher verwendeten LSA-Anschlußleisten
einsetzbar ist und bei der auch die bisher verwendeten Werkzeuge zum Eindrücken bzw.
zum Herausziehen des Leiterdrahtes vorteilhaft anwendbar sein sollen.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe beruht auf der Gestaltung eines Anschlußelementes mit einem
Kontaktschlitz, dessen Luftspalt sich (z. B. bei Alterungen des Leitermaterials) automatisch
anpaßt und einen stets ausreichenden Kontaktdruck gewährleistet.
[0010] Gegenstand der Erfindung, womit die genannte Aufgabe gelöst wird, ist eine Vorrichtung
zur Herstellung eines löt-, schraub- und abisolierfreien Kontaktes mit polytropem
Luftspalt zwischen einem Anschlußelement aus blattförmigem, federndem Kontaktmaterial
und einem in dessen Schlitz anzuschließenden Leiterdraht, mit dem Kennzeichen, daß
das einteilige Anschlußelement im Querschnitt x-förmig ausgebildet ist und der Leiterdraht,
insbesondere Aluminium- oder mehrdrähtige Kupferleiter, über zwei Einführöffnungen,
die jeweils zwei im wesentlichen v-förmige Zentrierungsbereiche und an ihrem unteren
Ende zwei versetzt angeordnete Schneidspitzen aufweisen, die dem Aufreißen der Drahtisolation
an versetzten/Stellen dienen, mittig in den Schlitz einführbar ist, wobei der Drahtdurchmesser
des anzuschließenden Leiterdrahtes, die Breite des Schlitzes und die federnden Schlitzwände
den Kontaktdruck bestimmen.
[0011] Mit dieser Vorrichtung sind Leiterdrähte mit unterschiedlichen Drahtdurchmessern
einwandfrei anschließbar, auch wenn es sich um Aluminium- oder mehrdrähtige Kupferleiter
handelt.
[0012] Vorzugsweise bilden die Schneidspitzen zwischen sich einen Keilraum.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung sehen vor, daß die Breite des Schlitzes an
den Drahtdurchmesser des Lei-
*) und an sich gegenüberliegenden terdrahtes anpaßbar ist, daß die Größe der Kontaktierungsfläche
zwischen Schlitzwänden und Leiterdraht beliebig wählbar ist, daß das Anschlußelement
aus zwei v-querschnittsförmigen Teilen, die untereinander durch ein Verbindungsteil
fest verbunden sind, oder daß es alternativ aus zwei hakenförmigen Teilen aufgebaut
ist.
[0014] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert; darin zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Draufsicht des x-förmigen Anschlußelementes nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 den Schnitt A-A nach Fig. 1;
Fig. 3 den Schnitt A-A nach Fig. 1, mit einem Leiterdraht in Kontaktierungsposition;
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Anschlußelementes mit zwei hakenförmigen
Teilen; und
Fig. 5 die Draufsicht nach Fig. 4.
[0015] Die Fig. 1 zeigt, daß das einteilige Anschlußelement 1 zum Anschließen von Leiterdrähten
2, insbesondere von Aluminium- und mehrdrähtigen Kupferleitern, im Querschnitt x-förmig
ausgebildet ist.
[0016] Durch diese Formgestaltung kann vorteilhaft mit dünnem Material eine hohe Stabilität
erreicht werden. Durch die x-Form werden zwei v-förmige Einführöffnungen 3, 4 über
dem Schlitz 10 gebildet.
[0017] Die hintere Einführöffnung 4 ist in Fig. 2 dargestellt. Diese Einführöffnung 4 besitzt
- wie auch die Einführöffnung 3 - zwei im wesentlichen v-förmige Zentrierungsbereiche
5, 6, die den Leiterdraht 2 zentrisch auf zwei Schneidspitzen 7, 8, die dem unteren
Ende des Zentrierungsbereichs 6 angeformt sind, leiten.
[0018] Die Schneidspitzen 7, 8 sind, wie die Fig. 1 deutlich zeigt, versetzt angeordnet,
so daß die Drahtisolation versetzt aufgerissen wird, bevor der Leiterdraht 2 den Schlitz
10 erreicht.
[0019] Ferner bilden beide Schneidspitzen 7, 8 zueinander einen Keilraum 11, der den Schneidvorgang
erleichtert. Die Fig. 3 zeigt die Darstellung des in den Schlitz 10 eingeführten Leiterdrahtes
2; hierbei werden die Schlitzwände 10a, 10b elastisch gegen die Drahtseele gedrückt.
[0020] Die Schlitzbreite und die federnden Schlitzwände 10a, 10b bestimmen außer dem Drahtdurchmesser
den Kontaktdruck: werden also größere Drahtdurchmesser verwendet, so wird auch der
Kontaktdruck größer.
[0021] Ferner zeigt die Fig. 3, wie sich die Isolation des Leiterdrahtes 2 nach dem Schneidvorgang
verschiebt und wie die Schlitzwände 10a, 10b auffedern. Die Schlitzbreite entspricht
nach der Flächenkontaktierung dem Drahtdurchmesser.
[0022] Die Kontaktierungsfläche kann beliebig durch breitere Schneidspitzen 7, 8 vergrößert
werden.
[0023] Der Eindrückvorgang des Leiterdrahtes 2 kann z. B. durch den Anschlag 12 beendet
werden, der hier ein Querteil des Anschlußelementes 1 ist.
[0024] Es ist auch möglich, daß das Anschlußelement 1 aus zwei v-querschnittsförmigen Teilen
14, 15 aufgebaut ist, die untereinander durch ein (nicht dargestelltes) Verbindungsteil
fest verbunden sind.
[0025] Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigen die Fig. 4 und 5.
[0026] Das Anschlußelement 1 besteht hier aus zwei hakenförmigen Teilen 16, 17. Auch hier
bestimmt die Breite der Schneidspitzen 7, 8 die Größe der Kontaktierungsfläche.
[0027] Das Anschlußelement 1 selbst ist nach beiden Ausführungsbeispielen in die herkömmliche
LSA-PLUS-Anschlußleiste 13 einsetzbar, die in den Fig. 1 und 5 angedeutet ist. Auch
die bekannten Eindrück- und Ziehwerkzeuge des LSA-Systems sind hierbei anwendbar.
1. Vorrichtung zur Herstellung eines löt-, schraub- und abisolierfreien Kontaktes
mit polytropem Luftspalt zwischen einem Anschlußelement aus blattförmigem, federndem
Kontaktmaterial und einem in dessen Schlitz anzuschließenden Leiterdraht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das einteilige Anschlußelement (1) im Querschnitt x-förmig ausgebildet ist und
der Leiterdraht (2), insbesondere Aluminium- oder mehrdrähtige Kupferleiter, über
zwei Einführöffnungen (3, 4), die jeweils zwei im wesentlichen v-förmige Zentrierungsbereiche
(5, 6) und an ihrem unteren Ende zwei versetzt angeordnete Schneidspitzen (7, 8) aufweisen,
die dem Aufreißen der Drahtisolation an versetzten/Stellen dienen, mittig in den Schlitz (10) einführbar ist, wobei der Drahtdurchmesser
des anzuschließenden Leiterdrahtes (2), die Breite des Schlitzes (10) und die federnden
Schlitzwände (10a, 10b) den Kontaktdruck bestimmen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß damit Leiterdrähte (2) mit unterschiedlichen Drahtdurchmessern anschließbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
125-(x 2198)-TE *) und an sich gegenüberliegenden daß die Schneidspitzen (7, 8) zueinander einen Keilraum
(11) bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Schlitzes (10) an den Drahtdurchmesser des Leiterdrahtes (2) anpaßbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe der Kontaktierungsfläche beliebig wählbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußelement (1) aus zwei v-querschnittsförmigen Teilen (14, 15) aufgebaut
ist, die untereinander durch ein Verbindungsteil fest verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußelement (1) aus zwei hakenförmigen Teilen (16, 17) aufgebaut ist (Fig.
4 und 5).