[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flüssigkeitsringvakuumpumpe mit vorgeschaltetem
Vorverdichter und nachgeschaltetem Flüssigkeitsabscheider und Wärmetauscher zur Übertragung
von Wärme zwischen der zur Pumpe rückführbaren Betriebsflüssigkeit mit im Verhältnis
zu Wasser hohem Siedepunkt und Kühlwasser.
[0002] Mit diesem Oberbegriff wird auf ein System Bezug genommen, wie es beispielsweise
im Siemens Prospekt E 7251046 beschrieben ist. Hierbei sagt die Vakuumpumpe das Gas
an und schiebt es mit einem Teil der Betriebsflüssigkeit, z.B. Öl, in den druckseitig
angeordneten Flüssigkeitsabscheider. Das verdichtete Gas verläßt den Abscheider über
einen oben liegenden Druckstutzen, während die Betriebsflüssigkeit in die Vakuumpumpe
zurückfließt. Die von der Betriebsflüssigkeit durch die Verdichtung und Reibung aufgenommene
Wärme wird mittels eines im Betriebsflüssigkeitskreislauf angeordneten Wärmetauschers
an Kühlwasser abgeführt. Das Kühlwasser von z.B. 15°C wird bei den normalerweise verwendeten
Betriebsflüssigkeitstemperaturen dabei auf 25 bis 30°C aufgewärmt und ist im allgemeinen
nicht mehr für einen weiteren Prozeß verwendbar, wenn man nicht die Temperatur durch
eine aufwendige Wärmepumpe auf ein höheres Niveau bringt. Die Reibungs- und Verdichtungswärme,
die letzten Endes vom Betriebsmotor der Vakuumpumpe stammt, geht also im Regelfall
verloren.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, zumindest einen Teil dieser
Wärme für das Gesamtsystem im Sinne einer Energieoptimierung nutzbar zu machen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Betriebstemperatur der
Betriebsflüssigkeit in Pumpe und Abscheider über dem Siedepunkt des Kühlwassers liegt
und aus dem im Wärmetauscher erzeugten Dampf Energie für den Betrieb des Vorverdichters
entnehmbar ist. Auf diese Weise kann nicht nur die durch Verdichtung des Fördermediums
und durch Reibung anfallende Wärme ohne großen Aufwand erneut nutzbar gemacht werden,
sondern (bei allen "nassen" Vakuumprozessen) auch der im abgesaugten Dampfanteil enthaltene
Wärmeinhalt.
[0005] Wird in bekannter Weise als Vorverdichter ein Strahler verwendet, so kann der so
erzeugte Dampf als Treibmittel des Strahlers dienen. Wird als Vorverdichter in an
sich bekannter Weise ein Seitenkanal-Gasringverdichter verwendet, kann der Dampf als
Antriebsmittel einer mit dem Verdichter gekuppelten Strömungsmaschine, z.B. einer
Turbine, verwendet werden.
[0006] Um die Pumpe nicht unnötig zu belasten, wird vorteilhafterweise der im System anfallende
Dampf in einem zwischen Vorverdichter und Pumpe liegenden Kondensator so weit als
möglich abgeschieden.
[0007] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sie die Erfindung
näher erläutert:
Das z.B. bei 20 millibar Druck mit einer Temperatur T4 von 50°C abzusaugende Dampfgasgemisch 1 soll in dem System auf atmotphärischen Druck
verdichtet werden und als relativ sauberes Gas 9 in die Atmosphäre treten. Hierzu
wird in einem Dampfstrahler 2 das Gemisch 1 zunächst um den Faktor 1,5 vorverdichtet
und gelangt dann in einen Kondensator 3, in dem so weit als möglich der Dampf kondensiert
wird. Die abgeschiedene Flüssigkeit wird über ein barometrisches Fallrohr 31 abgeführt.
Vom Kondensator 3 aus gelangt das nicht kondensierte Gasdampfgemisch mit 50°C in die
Flüssigkeitsringvakuumpumpe 4. Diese Flüssigkeitsringvakuumpumpe 4 hat als Betriebsflüssigkeit
5 Öl mit einem Siedepunkt von z.B. 500°C. Diese Betriebsflüssigkeit 5 wird durch die
Verdichtungsarbeit und Reibung auf T1 ≈ 130°C aufgewärmt. In der Flüssigkeitsringvakuumpumpe 4 wird das Dampfgasgemisch
1 auf atmosphärischen Druck verdichtet und gelangt zusammen mit einem Teil der Betriebsflüssigkeit
5 mit einer Temperatur von T1 ~ 130°C in den Flüssigkeitsabscheider 6. Hier wird die Betriebsflüssigkeit vom Gas
getrennt. Das so gereinigte Gas von atmosphärischen Druck wird dann noch über einen
Immissionskühler 63 geführt, wodurch noch Restfeuchtigkeit ausgeschieden wird und
gelangt dann als gereinigtes Gas 9 von atmosphärischen Druck in das Freie. Ebenso
wäre es natürlich auch denkbar, das Gas einer weiteren Behandlungsstufe zuzuführen.
[0008] Die im Abscheider 6 anfallende Betriebsflüssigkeit 5 wird über eine Pumpe 62 mit
der Temperatur von 120°C in die Pumpe 4 zurückgeführt.
[0009] Bei dem vorstehend beschriebenen System wird die Energie zum Betrieb des Strahlers
2 im wesentlichen aus der Energie der Betriebsflüssigkeit entnommen. Dies geschieht
in der Weise, daß Kühlwasser 8 mit einer Temperatur T
2 von z.B. 15
0C zunächst im Kondensator 3 mittels eines Wärmetauschers 32 auf 40°C vorgewärmt wird.
Von hier gelangt es dann über einen Wärmetauscher 64 im Immissionskühler 63 zu einem
Wärmetauscher 61 im Abscheider 6. Das den Wärmetauscher 61 durchfließende Kühlwasser
von z.B. 60°C verdampft aufgrund der Temperatur von 130°C der Betriebsflüssigkeit
5 und gelangt als Sattdampf 81 von der Temperatur T
3 ≈ 120°C über die Leitung 7 als Treibmittel zum Strahler 2.
[0010] Durch diese vorstehend geschilderte Auswertung der anfallenden Verdichterverluste
zum Antrieb des Strahlers erhält man ein Gesamtsystem, das etwa um ein Drittel weniger
Energie verbraucht, als ein entsprechendes bisheriges System aus Pumpe und Vorverdichter.
[0011] Als Vorverdichter kann, wie bereits erwähnt, statt des Strahlers auch ein Gasring-Seitenkanalverdichter
verwendet werden, dessen Antriebsmaschine vom erzeugten Dampf angetrieben wird. In
einem solchen Fall kann der Kondensator 3 auch als der Strömungsmaschine nachgeschalteter
Kondensator dienen.
1. Flüssigkeitsringvakuumpumpe mit vorgeschaltetem Vorverdichter und nachgeschaltetem
Flüssigkeitsabscheider und Wärmetauscher zur Übertragung von Wärme zwischen der zur
Pumpe rückführbaren Betriebsflüssigkeit mit im Verhältnis zu Wasser hohem Siedepunkt
und Kühlwasser, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebstemperatur (T1) der Betriebsflüssigkeit (5) in Pumpe (4) und Abscheider (6) über dem Siedepunkt
des Kühlwassers (8) liegt und aus dem im Wärmetauscher (61) erzeugten Dampf (81) Energie
für den Betrieb des Vorverdichters (2) entnehmbar ist.
2. Flüssigkeitsringvakuumpumpe nach Anspruch 1, bei der als Vorverdichter ein Strahler
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, . daß der Dampf (81) als Treibmittel des Strahlers
(2) dient.
3. Flüssigkeitsringvakuumpumpe nach Anspruch 1, bei der als Vorverdichter ein Seitenkanal-Gasringverdichter
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf (81) als Antriebsmittel einer
mit dem Verdichter gekuppelten Strömungsmaschine dient.
4. Flüssigkeitsringvakuumpumpe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß
dem Vorverdichter (2) ein Kondensator (3) nachgeschaltet ist und die im Kondensator
anfallende Wärme zur zusätzlichen Vorwärmung des Kühlwassers (8) dient.
5. Flüssigkeitsringvakuumpumpe nach Anspruch 1, bei der dem Abscheider ein Immissionskühler
für das verdichtete Medium nachgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die im
Immissionskühler (63) anfallende Wärme zur Vorerwärmung des Kühlwassers (8) dient.