[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Sicherungseinsatz, insbesondere NH-Sicherungseinsatz
mit einem rohrförmigen Gehäuse aus Isolierstoff, dessen Kontaktmesser und Schmelzleiter
axial eingeführt sind und unter radialer Verlagerung mit Vorsprüngen der Kontaktmesser
jeweils auf einem Rand des Gehäuses aufliegen, wobei Abschlußplatten die Kontaktmesser
festlegen.
[0002] Um einen hohen Mechanisierungsgrad bei der Montage zu erzielen, wird gerne auf Schraub-
und Schweißverbindungen verzichtet, die einen hohen Zeitaufwand erfordern.
[0003] Es ist eine Schmelzsicherung bekannt (DE-PS 16 38 141), die aus einem röhrenförmigen
Gehäuse aus Isolierstoff mit aufmontierten Deckplatten besteht. Eine vorgefertigte
Einheit aus zwei Kontaktmessern und diese verbindende Schmelzleiter wird in das röhrenförmige
Gehäuse eingeführt und arretiert. Hierbei verhindert ein an der Basis eines Kontaktmessers
angebrachter knopfförmiger Bund ein Herausziehen der Schmelzleiter aus dem Gehäuse.
Das Kontaktmesser wird wenige Millimeter radial nach außen versetzt, so daß eine an
ihm angebrachte Nase schmal auf dem Gehäuserand aufliegt. An der gegenüberliegenden
Seite des Kontaktmessers greift eine der Deckplatten des Gehäuses in eine Ausnehmung
im Kontaktmesser ein. So wird verhindert, daß das Kontaktmesser in das Innere des
Gehäuses zurückgleitet. Dabei ist es allerdings notwendig, das Kontaktmesser und die
Deckplatte des Gehäuses in einem Arbeitsgang zu montieren.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen NH-Sicherungseinsatz zu entwickeln,
bei dem die Arretierung der Kontaktmesser am Gehäuse verbessert und zugleich die Montage
der Kontaktmesser vereinfacht ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kontaktmesser an ihrer
Basis jeweils eine Stirnplatte aufweisen, die zumindest bei einem Kontaktmesser mit
Ausformungen versehen ist, die mit entsprechenden Gegenausformungen des Gehäuses formschlüssig
ineinandergreifen und in der verlagerten Position, gegebenenfalls mittels im Gehäuserandigehaltener
Einlagen, am Rand zumindest an zwei Auflagen flächig aufliegen.
[0006] Die Stirnplatten weisen beispielsweise jeweils eine Ausnehmung auf, die über eine
Rippe im Inneren des Gehäuses geführt wird. Nach Einfügen der Einheit aus Kontaktmesser,
Stirnplatte und Schmelzleiter wird das Kontaktmesser radial verlagert, so daß die
Stirnplatte sich auf der Rippe und auf Auflageflächen abstützt, die in der öffnung
am Gehäuse vorhanden sind. Diese Konstruktion verhindert ein Zurückgleiten in das
Innere des Gehäuses. Danach können Abschlußplatten, die die Stirnplatte gegen die
Auflageflächen andrücken, auf die Stirnseite des Gehäuses geschraubt werden. Dadurch
ist das Kontaktmesser auch gegen Herausheben gesichert und fest arretiert.
[0007] Alternativ kann auch eine Stirnplatte so groß gefertigt sein, daß sie nach seitlicher
Verlagerung nur auf den Auflageflächen in der Öffnung des Gehäuses aufliegt, dort
aber voll abgestützt wird. Das ermöglicht eine weitere Vereinfachung des Aufbaus,
erfordert jedoch die Einheit aus Kontaktmessern und Schmelzleiter in einer vorgegebenen
Richtung in das Gehäuse einzuführen.
[0008] Eine weitere Ausführungsform ermöglicht es, ohne Rippen auszukommen, was die Gehäuseherstellung
erleichtert und es erlaubt, die Baueinheit aus Kontaktmessern und Schmelzleiter schneller
und leichter einzuführen. Dabei wird das Zurückgleiten eines Kontaktmessers in das
Gehäuse dadurch verhindert, daß in Ausnehmungen in den Stirnseiten des Gehäuses Stifte
eingelegt sind, die eine zweite Auflage für eine Stirnplatte bilden.
[0009] Zur Arretierung von Kontaktmessern sind Stifte bereits bekannt (DE-AS 1 001 386).
Bohrungen in den Kontaktmessern nehmen hier die Stifte auf, die lediglich verhindern
können, daß die Kontaktmesser aus dem Gehäuse herausgezogen werden. Sie schützen nicht
gegen Hineindrücken.
[0010] Demgegenüber verhindern die Stifte bei dem NH-Sicherungseinsatz nach der Erfindung,
daß die Kontaktmesser in das Gehäuse zurückgedrückt werden können.
[0011] Es ist günstig, jeweils an der Stirnplatte an der zum Kontaktmesser gegenüberliegenden
Seite einen Zapfen auszubilden. Dieser Zapfen hat vorteilhafterweise im Vergleich
zum Kontaktmesser ein kleines Profil, um die Wärmeabfuhr beim 'Anschweißen des Schmelzleiters
durch Schweißpunkte zu vermindern. Er dient nicht der Arretierung des Kontaktmessers,
wie es dagegen bei der eingangs geschilderten, bekannten Sicherung (DE-PS 1 638 141)
durch den knopfförmigen Bund der Fall ist.
[0012] Kontaktmesser, Stirnplatte und Zapfen können einstückig ausgebildet sein, wodurch
der übergangswiderstand der NH-Sicherung verringert wird. Um eine größere Zahl von
Schmelzleitern anzubringen, kann die Stirnplatte Ausnehmungen aufweisen, die deren
Oberfläche vergrößern.
[0013] Die Abschlußplatten der Sicherung brauchen nicht stromführend zu sein und können
daher aus Formstoff gefertigt sein. Es sind dann keine spannungsführenden Grifflaschen
vorhanden, so daß eine Bedienungsperson geschützt ist.
[0014] Der NH-Sicherungseinsatz nach der Erfindung läßt sich in einfacher Weise im wesentlichen
aus einem fertigen Sicherungsgehäuse aus Keramik, aus Abschlußplatten und aus einer
vorgefertigten Baueinheit Kontaktmesser-Schmelzleiter herstellen. Die Einheit, bestehend
aus Kontaktmessern, Stirnplatten und Schmelzleiter, wird von Auflageflächen an Rändern
der Stirnseiten des Sicherungsgehäuses gestützt und von den zu verschraubenden Abschlußplatten
arretiert. Während bei der oben geschilderten bekannten Schmelzsicherung (DE-PS 1
638 141) die Stirnseite des Gehäuses in eine Nut des Kontaktmessers eingefügt werden
muß, lagert beim Sicherungseinsatz nach der Erfindung das Kontaktmesser mit der Stirnplatte
auf der Stirnseite des Gehäuses. Das vereinfacht die Fertigung und ergibt eine flächigere
und sicherere Auflage.
[0015] Die Erfindung soll anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden:
Fig. 1 zeigt in Explosionsdarstellung einen Sicherungseinsatz mit zwei Stirnplatten,
die beide an einer Rippe des Gehäuses geführte Ausnehmungen aufweisen und nach seitlicher
radialer Verlagerung auf ringförmigen Auflageflächen des Gehäuses und auf Stirnflächen
der Rippe aufliegen.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des Sicherungseinsatzes. Dabei ist eine
der Stirnplatten so groß, daß sie nach seitlicher radialer Verlagerung nur auf den
Auflageflächen des Gehäuses aufliegt.
Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform des Sicherungseinsatzes. Hier wird ein Abgleiten
der Kontaktmesser in das Gehäuse außer durch dessen Auflageflächen durch Stifte verhindert,
die in Ausnehmungen in den Stirnseiten des Gehäuses zwischen Stirnplatte und dem Gehäuse
liegen.
[0016] Das rohrförmige Gehäuse 1 nach Fig. 1 ist aus Isolierstoff gefertigt und umschließt
einen axial eingeführten Schmelzleiter 2, der an seinen Enden jeweils ein Kontaktmesser
3 aufweist.
[0017] Die Kontaktmesser 3, die sich außerhalb des Gehäuses 1 befinden, weisen an ihrer
Basis Stirnplatten 4 auf, die nach radialer Verlagerung der Kontaktmesser 3 auf dem
Rand des Gehäuses 1 aufliegen.
[0018] Ringförmige Auflageflächen 5 am Rand der Durchführungsöffnungen in den Stirnseiten
6 des Gehäuses 1 bilden die erste Auflage. Die Stirnplatten 4 weisen Ausformungen
7 auf. Diese sind im wesentlichen oval mit nutenförmigen Ausnehmungen 20. Sie greifen
formschlüssig mit einer Gegenausformung 8 des Gehäuses 1 ineinander, die ein weiter
ausgebildetes Oval mit einer Rippe 21 ist.
[0019] Wegen der nutenförmigen Ausnehmungen 20 können die Stirnplatten 4 beim Einbau in
das Gehäuse 1 an der Rippe 21 vorbeigeführt werden. Nach der Verlagerung der Kontaktmesser
3 finden die Stirnplatten 4 auf den Rippen 21 eine zweite flächige Auflage.
[0020] Abschlußplatten 9 und 10, die auf die Stirnseiten 6 des Gehäuses 1 geschraubt, die
Stirnplatten 4 gegen die Auflageflächen 5 am Rand des Gehäuses 1 pressen, arretieren
die Kontaktmesser 3. Die Abschlußplatten 9 und 10 weisen öffnungen für die Kontaktmesser
3 und einen Hilfsschmelzdraht 11 auf. Sie brauchen also nicht spannungsführend zu
sein und können daher aus Formstoff bestehen. Das Gleiche gilt für die Grifflaschen
12, die Teile der äußeren Abschlußplatten 10 sind. Die Abschlußplatten 9 können auch
in üblicher Weise als Dichtungen aus Asbest bzw. asbest- ähnlichem Material ausgebildet
sein.
[0021] Zwischen den Stirnplatten 4 und dem Schmelzleiter 2 sind jeweils Zapfen 13 ausgebildet.
Diese haben vorteilhafterweise ein kleineres Profil als die Kontaktmesser 3, wodurch
ein oder mehrere Schmelzleiter 2 am Zapfen 13 leicht angeschweißt werden können. Kontaktmesser
3, Stirnplatte 4 und Zapfen 13 lassen sich durch mechanische Verformung aus einem
Stück fertigen.
[0022] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel. Eine Stirnplatte 14 ist hier so groß
ausgebildet, daß sie nach radialer Verlagerung nur auf der ringförmigen Auflagefläche
5 aufliegt. Eine Rippe 21 ist im Inneren des Gehäuses 1 nicht durchgehend, sondern
nur im Bereich der zweiten Stirnplatte 16 ausgebildet, so daß die Stirnplatte 14 keine
nutenförmige Ausnehmung 20 und somit eine im wesentlichen ovale Ausformung 7 aufweist.
'Im übrigen entspricht der Aufbau dem in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel.
t
[0023] Die Stirnplatten 17 nach Fig. 3 liegen hier nach radialer Verlagerung außer auf den
ringförmigen Auflageflächen 5 auf Stiften 18 auf. Diese werden erst nach dem Einbau
der Einheit aus Kontaktmessern 3, Stirnplatten 17 und Schmelzleiter 2 in Ausnehmungen
in den Stirnseiten 6 des Gehäuses 1 eingelegt, so daß sie die Gehäuseöffnung überbrücken.
Es ist hier keine Rippe 21 vorgesehen. Daher weisen die Stirnplatten 17 auch keine
Ausnehmungen 20 auf. Sie haben eine im wesentlichen ovale Ausformung 7. Im übrigen
entspricht der Aufbau dem in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel.
1. Elektrischer Sicherungseinsatz, insbesondere NH-Sicherungseinsatz mit einem rohrförmigen
Gehäusc (1) aus Isolierstoff, dessen Kontaktmesser (3) und Schmelzleiter (2) axial
eingeführt sind und unter radialer Verlagerung mit Vorsprüngen der Kontaktmesser (3)
jeweils auf einem Rand des Gehäuses (1) aufliegen, wobei Abschlußplatten (9, 10) die
Kontaktmesser (3) festlegen, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktmesser (3) an
ihrer Basis jeweils eine Stirnplatte (4, 14, 16,17) aufweisen, die zumindest bei einem
Kontaktmesser (3) mit Ausformungen (7) versehen ist, die mit entsprechenden Gegegenausformungen
(8) des Gehäuses (1) formschlüssig ineinandergreifen und in der verlagerten Position,
gegebenenfalls mittels im Gehäuserand gehaltener Einlagen (18), am Rand zumindest
an zwei Auflagen (5, 21) flächig aufliegen.
2. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine
Stirnplatte (16) eine an Rippen (21) des Gehäuses (1) geführte nutenförmige Ausnehmung
(20) aufweist und die gegenüberliegende Stirnplatte (14) breiter ausgebildet ist,
so daß diese auf einer ringförmigen Auflagefläche (5) aufliegt (Fig. 2).
3. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in
Ausnehmungen in den Stirnseiten (6) des Gehäuses (1) zumindest ein Stift (18) eingelegt
ist, auf dem die Stirnplatte (17) aufliegt (Fig. 3).
4. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß Kontaktmesser
(3) und Stirnplatte (4, 14, 16, 17) jeweils einstükkig ausgebildet sind.
5. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß an
der Stirnplatte (4, 14, 16, 17) an der zum Kontaktmesser (3) gegenüberliegenden Seite
ein Zapfen (13) ausgebildet ist.
6. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß Kontaktmesser
(3), Stirnplatte (4, 14, 16, 17) und Zapfen (13) jeweils einstückig ausgebildet sind.
7. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß das
Profil des Zapfens (13) kleiner als das des Kontaktmessers (3) ist.
8. Elektrischer Sicherungseinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet
, daß die Abschlußplatten (9, 10) aus Formstoff gebildet sind.