(19)
(11) EP 0 088 297 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.09.1983  Patentblatt  1983/37

(21) Anmeldenummer: 83101818.9

(22) Anmeldetag:  24.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01H 85/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 10.03.1982 DE 3208667

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Geiger, Erwin
    D-8400 Regensburg (DE)
  • Seger, Albert
    D-8411 Lappersdorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schmelzsicherung, insbesondere NH-Sicherung


    (57) Die Erfindung betrifft einen elektrischen Sicherungseinsatz, insbesondere NH-Sicherungseinsatz mit einem rohrförmigen Gehäuse (1) aus Isolierstoff, dessen Kontaktmesser (3) und Schmelzleiter (2) axial eingeführt sind und unter radialer Verlagerung mit Vorsprüngen der Kontaktmesser (3) jeweils auf einem Rand des Gehäuses (1) aufliegen, wobei Abschlußplatten (9, 10) die Kontaktmesser (3) festlegen. Es ist vorgesehen, daß die Kontaktmesser (3) an ihrer Basis jeweils eine Stirnplatte (4,14,16,17) aufweisen, die zumindest bei einem Kontaktmesser (3) mit Ausformungen (7) versehen ist, die mit entsprechenden Gegenausformungen (8) des Gehäuses (1) formschlüssig ineinandergreifen und in der verlagerten Position, gegebenenfalls mittels im Gehäuserand gehaltener Einlagen (18), am Rand zumindest an zwei Auflagen (5, 21) flächig aufliegen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Sicherungseinsatz, insbesondere NH-Sicherungseinsatz mit einem rohrförmigen Gehäuse aus Isolierstoff, dessen Kontaktmesser und Schmelzleiter axial eingeführt sind und unter radialer Verlagerung mit Vorsprüngen der Kontaktmesser jeweils auf einem Rand des Gehäuses aufliegen, wobei Abschlußplatten die Kontaktmesser festlegen.

    [0002] Um einen hohen Mechanisierungsgrad bei der Montage zu erzielen, wird gerne auf Schraub- und Schweißverbindungen verzichtet, die einen hohen Zeitaufwand erfordern.

    [0003] Es ist eine Schmelzsicherung bekannt (DE-PS 16 38 141), die aus einem röhrenförmigen Gehäuse aus Isolierstoff mit aufmontierten Deckplatten besteht. Eine vorgefertigte Einheit aus zwei Kontaktmessern und diese verbindende Schmelzleiter wird in das röhrenförmige Gehäuse eingeführt und arretiert. Hierbei verhindert ein an der Basis eines Kontaktmessers angebrachter knopfförmiger Bund ein Herausziehen der Schmelzleiter aus dem Gehäuse. Das Kontaktmesser wird wenige Millimeter radial nach außen versetzt, so daß eine an ihm angebrachte Nase schmal auf dem Gehäuserand aufliegt. An der gegenüberliegenden Seite des Kontaktmessers greift eine der Deckplatten des Gehäuses in eine Ausnehmung im Kontaktmesser ein. So wird verhindert, daß das Kontaktmesser in das Innere des Gehäuses zurückgleitet. Dabei ist es allerdings notwendig, das Kontaktmesser und die Deckplatte des Gehäuses in einem Arbeitsgang zu montieren.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen NH-Sicherungseinsatz zu entwickeln, bei dem die Arretierung der Kontaktmesser am Gehäuse verbessert und zugleich die Montage der Kontaktmesser vereinfacht ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kontaktmesser an ihrer Basis jeweils eine Stirnplatte aufweisen, die zumindest bei einem Kontaktmesser mit Ausformungen versehen ist, die mit entsprechenden Gegenausformungen des Gehäuses formschlüssig ineinandergreifen und in der verlagerten Position, gegebenenfalls mittels im Gehäuserandigehaltener Einlagen, am Rand zumindest an zwei Auflagen flächig aufliegen.

    [0006] Die Stirnplatten weisen beispielsweise jeweils eine Ausnehmung auf, die über eine Rippe im Inneren des Gehäuses geführt wird. Nach Einfügen der Einheit aus Kontaktmesser, Stirnplatte und Schmelzleiter wird das Kontaktmesser radial verlagert, so daß die Stirnplatte sich auf der Rippe und auf Auflageflächen abstützt, die in der öffnung am Gehäuse vorhanden sind. Diese Konstruktion verhindert ein Zurückgleiten in das Innere des Gehäuses. Danach können Abschlußplatten, die die Stirnplatte gegen die Auflageflächen andrücken, auf die Stirnseite des Gehäuses geschraubt werden. Dadurch ist das Kontaktmesser auch gegen Herausheben gesichert und fest arretiert.

    [0007] Alternativ kann auch eine Stirnplatte so groß gefertigt sein, daß sie nach seitlicher Verlagerung nur auf den Auflageflächen in der Öffnung des Gehäuses aufliegt, dort aber voll abgestützt wird. Das ermöglicht eine weitere Vereinfachung des Aufbaus, erfordert jedoch die Einheit aus Kontaktmessern und Schmelzleiter in einer vorgegebenen Richtung in das Gehäuse einzuführen.

    [0008] Eine weitere Ausführungsform ermöglicht es, ohne Rippen auszukommen, was die Gehäuseherstellung erleichtert und es erlaubt, die Baueinheit aus Kontaktmessern und Schmelzleiter schneller und leichter einzuführen. Dabei wird das Zurückgleiten eines Kontaktmessers in das Gehäuse dadurch verhindert, daß in Ausnehmungen in den Stirnseiten des Gehäuses Stifte eingelegt sind, die eine zweite Auflage für eine Stirnplatte bilden.

    [0009] Zur Arretierung von Kontaktmessern sind Stifte bereits bekannt (DE-AS 1 001 386). Bohrungen in den Kontaktmessern nehmen hier die Stifte auf, die lediglich verhindern können, daß die Kontaktmesser aus dem Gehäuse herausgezogen werden. Sie schützen nicht gegen Hineindrücken.

    [0010] Demgegenüber verhindern die Stifte bei dem NH-Sicherungseinsatz nach der Erfindung, daß die Kontaktmesser in das Gehäuse zurückgedrückt werden können.

    [0011] Es ist günstig, jeweils an der Stirnplatte an der zum Kontaktmesser gegenüberliegenden Seite einen Zapfen auszubilden. Dieser Zapfen hat vorteilhafterweise im Vergleich zum Kontaktmesser ein kleines Profil, um die Wärmeabfuhr beim 'Anschweißen des Schmelzleiters durch Schweißpunkte zu vermindern. Er dient nicht der Arretierung des Kontaktmessers, wie es dagegen bei der eingangs geschilderten, bekannten Sicherung (DE-PS 1 638 141) durch den knopfförmigen Bund der Fall ist.

    [0012] Kontaktmesser, Stirnplatte und Zapfen können einstückig ausgebildet sein, wodurch der übergangswiderstand der NH-Sicherung verringert wird. Um eine größere Zahl von Schmelzleitern anzubringen, kann die Stirnplatte Ausnehmungen aufweisen, die deren Oberfläche vergrößern.

    [0013] Die Abschlußplatten der Sicherung brauchen nicht stromführend zu sein und können daher aus Formstoff gefertigt sein. Es sind dann keine spannungsführenden Grifflaschen vorhanden, so daß eine Bedienungsperson geschützt ist.

    [0014] Der NH-Sicherungseinsatz nach der Erfindung läßt sich in einfacher Weise im wesentlichen aus einem fertigen Sicherungsgehäuse aus Keramik, aus Abschlußplatten und aus einer vorgefertigten Baueinheit Kontaktmesser-Schmelzleiter herstellen. Die Einheit, bestehend aus Kontaktmessern, Stirnplatten und Schmelzleiter, wird von Auflageflächen an Rändern der Stirnseiten des Sicherungsgehäuses gestützt und von den zu verschraubenden Abschlußplatten arretiert. Während bei der oben geschilderten bekannten Schmelzsicherung (DE-PS 1 638 141) die Stirnseite des Gehäuses in eine Nut des Kontaktmessers eingefügt werden muß, lagert beim Sicherungseinsatz nach der Erfindung das Kontaktmesser mit der Stirnplatte auf der Stirnseite des Gehäuses. Das vereinfacht die Fertigung und ergibt eine flächigere und sicherere Auflage.

    [0015] Die Erfindung soll anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden:

    Fig. 1 zeigt in Explosionsdarstellung einen Sicherungseinsatz mit zwei Stirnplatten, die beide an einer Rippe des Gehäuses geführte Ausnehmungen aufweisen und nach seitlicher radialer Verlagerung auf ringförmigen Auflageflächen des Gehäuses und auf Stirnflächen der Rippe aufliegen.

    Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des Sicherungseinsatzes. Dabei ist eine der Stirnplatten so groß, daß sie nach seitlicher radialer Verlagerung nur auf den Auflageflächen des Gehäuses aufliegt.

    Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform des Sicherungseinsatzes. Hier wird ein Abgleiten der Kontaktmesser in das Gehäuse außer durch dessen Auflageflächen durch Stifte verhindert, die in Ausnehmungen in den Stirnseiten des Gehäuses zwischen Stirnplatte und dem Gehäuse liegen.



    [0016] Das rohrförmige Gehäuse 1 nach Fig. 1 ist aus Isolierstoff gefertigt und umschließt einen axial eingeführten Schmelzleiter 2, der an seinen Enden jeweils ein Kontaktmesser 3 aufweist.

    [0017] Die Kontaktmesser 3, die sich außerhalb des Gehäuses 1 befinden, weisen an ihrer Basis Stirnplatten 4 auf, die nach radialer Verlagerung der Kontaktmesser 3 auf dem Rand des Gehäuses 1 aufliegen.

    [0018] Ringförmige Auflageflächen 5 am Rand der Durchführungsöffnungen in den Stirnseiten 6 des Gehäuses 1 bilden die erste Auflage. Die Stirnplatten 4 weisen Ausformungen 7 auf. Diese sind im wesentlichen oval mit nutenförmigen Ausnehmungen 20. Sie greifen formschlüssig mit einer Gegenausformung 8 des Gehäuses 1 ineinander, die ein weiter ausgebildetes Oval mit einer Rippe 21 ist.

    [0019] Wegen der nutenförmigen Ausnehmungen 20 können die Stirnplatten 4 beim Einbau in das Gehäuse 1 an der Rippe 21 vorbeigeführt werden. Nach der Verlagerung der Kontaktmesser 3 finden die Stirnplatten 4 auf den Rippen 21 eine zweite flächige Auflage.

    [0020] Abschlußplatten 9 und 10, die auf die Stirnseiten 6 des Gehäuses 1 geschraubt, die Stirnplatten 4 gegen die Auflageflächen 5 am Rand des Gehäuses 1 pressen, arretieren die Kontaktmesser 3. Die Abschlußplatten 9 und 10 weisen öffnungen für die Kontaktmesser 3 und einen Hilfsschmelzdraht 11 auf. Sie brauchen also nicht spannungsführend zu sein und können daher aus Formstoff bestehen. Das Gleiche gilt für die Grifflaschen 12, die Teile der äußeren Abschlußplatten 10 sind. Die Abschlußplatten 9 können auch in üblicher Weise als Dichtungen aus Asbest bzw. asbest- ähnlichem Material ausgebildet sein.

    [0021] Zwischen den Stirnplatten 4 und dem Schmelzleiter 2 sind jeweils Zapfen 13 ausgebildet. Diese haben vorteilhafterweise ein kleineres Profil als die Kontaktmesser 3, wodurch ein oder mehrere Schmelzleiter 2 am Zapfen 13 leicht angeschweißt werden können. Kontaktmesser 3, Stirnplatte 4 und Zapfen 13 lassen sich durch mechanische Verformung aus einem Stück fertigen.

    [0022] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel. Eine Stirnplatte 14 ist hier so groß ausgebildet, daß sie nach radialer Verlagerung nur auf der ringförmigen Auflagefläche 5 aufliegt. Eine Rippe 21 ist im Inneren des Gehäuses 1 nicht durchgehend, sondern nur im Bereich der zweiten Stirnplatte 16 ausgebildet, so daß die Stirnplatte 14 keine nutenförmige Ausnehmung 20 und somit eine im wesentlichen ovale Ausformung 7 aufweist. 'Im übrigen entspricht der Aufbau dem in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel. t

    [0023] Die Stirnplatten 17 nach Fig. 3 liegen hier nach radialer Verlagerung außer auf den ringförmigen Auflageflächen 5 auf Stiften 18 auf. Diese werden erst nach dem Einbau der Einheit aus Kontaktmessern 3, Stirnplatten 17 und Schmelzleiter 2 in Ausnehmungen in den Stirnseiten 6 des Gehäuses 1 eingelegt, so daß sie die Gehäuseöffnung überbrücken. Es ist hier keine Rippe 21 vorgesehen. Daher weisen die Stirnplatten 17 auch keine Ausnehmungen 20 auf. Sie haben eine im wesentlichen ovale Ausformung 7. Im übrigen entspricht der Aufbau dem in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel.


    Ansprüche

    1. Elektrischer Sicherungseinsatz, insbesondere NH-Sicherungseinsatz mit einem rohrförmigen Gehäusc (1) aus Isolierstoff, dessen Kontaktmesser (3) und Schmelzleiter (2) axial eingeführt sind und unter radialer Verlagerung mit Vorsprüngen der Kontaktmesser (3) jeweils auf einem Rand des Gehäuses (1) aufliegen, wobei Abschlußplatten (9, 10) die Kontaktmesser (3) festlegen, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktmesser (3) an ihrer Basis jeweils eine Stirnplatte (4, 14, 16,17) aufweisen, die zumindest bei einem Kontaktmesser (3) mit Ausformungen (7) versehen ist, die mit entsprechenden Gegegenausformungen (8) des Gehäuses (1) formschlüssig ineinandergreifen und in der verlagerten Position, gegebenenfalls mittels im Gehäuserand gehaltener Einlagen (18), am Rand zumindest an zwei Auflagen (5, 21) flächig aufliegen.
     
    2. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine Stirnplatte (16) eine an Rippen (21) des Gehäuses (1) geführte nutenförmige Ausnehmung (20) aufweist und die gegenüberliegende Stirnplatte (14) breiter ausgebildet ist, so daß diese auf einer ringförmigen Auflagefläche (5) aufliegt (Fig. 2).
     
    3. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in Ausnehmungen in den Stirnseiten (6) des Gehäuses (1) zumindest ein Stift (18) eingelegt ist, auf dem die Stirnplatte (17) aufliegt (Fig. 3).
     
    4. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß Kontaktmesser (3) und Stirnplatte (4, 14, 16, 17) jeweils einstükkig ausgebildet sind.
     
    5. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß an der Stirnplatte (4, 14, 16, 17) an der zum Kontaktmesser (3) gegenüberliegenden Seite ein Zapfen (13) ausgebildet ist.
     
    6. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß Kontaktmesser (3), Stirnplatte (4, 14, 16, 17) und Zapfen (13) jeweils einstückig ausgebildet sind.
     
    7. Elektrischer Sicherungseinsatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Profil des Zapfens (13) kleiner als das des Kontaktmessers (3) ist.
     
    8. Elektrischer Sicherungseinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Abschlußplatten (9, 10) aus Formstoff gebildet sind.
     




    Zeichnung