(19)
(11) EP 0 088 424 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.09.1983  Patentblatt  1983/37

(21) Anmeldenummer: 83102240.5

(22) Anmeldetag:  08.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65B 9/13, B65B 53/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.03.1982 DE 3208544

(71) Anmelder: INDAG Gesellschaft für Industriebedarf mbH
D-69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wild, Rudolf
    D-6900 Heidelberg-Eppelheim (DE)

(74) Vertreter: Geitz, Heinrich, Dr.-Ing. 
Kaiserstrasse 156
D-76133 Karlsruhe
D-76133 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Schrumpffolien auf palettierte Güterstapel


    (57) Bei dem Verfahren wird ein Seitenfaltenschlauch (23) aus schrumpffähigem Folienmaterial beim Zuführen im Bereich seiner Seitenfalten vorgeöffnet und dann jeweils vor dem Aufziehen auf einen palettierten Güterstapel (11) die in Zuführrichtung vorn liegende Offenseite in eine Öffnungsstellung größer als der Querschnitt des Güterstapels aufgespreizt. Daran anschließend wird der Seitenfaltenschlauch durch von außen auf das Folienmaterial einwirkende Wärme auf den Güterstapel aufgeschrumpft. Die Vorrichtung besitzt eine den palettierten Güterstapel aufnehmende Station mit einer Heizeinrichtung (42) und mit Mitteln (25,25', 27, 31) zum Öffnen, Erfassen und Aufspreizen der Offenseite eines mittels einer Zuführeinrichtung von oben zugeführten Seitenfaltenschlauchs, wobei die Mittel zum Erfassen und Aufspreizen seitlich vom Güterstapel über dessen gesamte Vertikalerstreckung bis unter die Stapelunterkante bewegbar geführt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen von Schrumpffolien auf palettierte Güterstapel, bei dem das Folienmaterial jeweils von oben über einen Güterstapel gezogen und dann durch von außen einwirkende Wärme auf den Stapel aufgeschrupft wird, ferner auf eine Vorrichtung zum Durchführen eines derartigen Verfahrenso Das Aufbringen von Schrumpffolien auf derartige Güterstapel, die auf einer Palette aufgenommen sind, ist allgemein bekannter Stand der Technik. Dabei handelt es sich darum, daß an ihrem einen Ende verschlossene, Schrumpfhauben bildende Folienschläuche mit ihrer Offenseite nach unten weisend in einer Überzugsstation über einen in dieser Station stehenden Güterstapel gezogen und in einer nachfolgenden Station unter Wärmeeinwirkung so geschrumpft werden, daß sie den Güterstapel unter einer gewissen Vorspannung im erkalteten Zustand umschließen. Bei der Überzugsstation handelt es sich in der Regel darum , daß an einer bestimmten Stelle beispielsweise eines der Förderung derartiger, auf Paletten aufgenommener Güterstapel dienenden Förderbandes die an ihrem einen Ende geschlossenen Schrumpfhauben von Hand über die Güterstapel gezogen werden. Danach werden die so mit Schrumpfhauben ausgerüsteten Güterstapel weitergefördert zu der Schrumpfstation, bei der es sich in aller Regel um Schrumpföfen handelt, in deren Innenraum jeweils ein mit einer Folie überzogener Güterstapel aufgenommen und die Schrumpffolie durch Erwärmen auf den Güterstapel aufgeschrumpft wird.

    [0002] Das Ausrüsten palettierter Güterstapel mit Schrumpffolien und deren Aufschrumpfen in der vorstehend erläuterten Weise ist umständlich und teuer und erscheint somit verbesserungsbedürftig. Insoweit hat sich die Erfindung die Schaffung eines kostengünstigeren und einfach durchführbaren Verfahrens zum Aufbringen von Schrumpffolien auf palettierte Güterstapel sowie die Schaffung einer der Verfahrensdurchführung dienenden Vorrichtung zum Ziel gesetzt.

    [0003] Ausgehend von dem eingangs erläuterten Verfahren, bei dem das Folienmaterial jeweils von oben über einen Güterstapel gezogen und dann durch von außen einwirkende Wärme auf den Stapel aufgeschrumpft wird, ist die in verfahrenstechnischer Hinsicht gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Seitenfaltenschlauch aus schrumpffähigem Folienmaterial beim Zuführen im Bereich seiner Seitenfalten geöffnet und dann jeweils vor dem Aufziehen auf den Güterstapel die in Zuführrichtung vorn liegende Offenseite in eine Öffnungsstellung, die größer ist als der Querschnitt des Güterstapels, aufgespreizt wird und das anschließend, unmittelbar nach dem Aufziehen des Folienschlauchs auf den Güterstapel, die Schrumpffolie erwärmt und dadurch aufgeschrumpft wird.

    [0004] Abweichend von dem vorbekannten Verfahren, bei dem aus Folienmaterial bestehende Schrumpfhauben an ihrer Offenseite von Hand geöffnet und dann durch Bedienungspersonen von oben über einen palettierten Güterstapel gezogen werden, ist für die Erfindung der Einsatz eines Seitenfaltenschlauchs kennzeichnend, der im Bereich seiner Seitenfalten beim Zuführen, mithin also zwangsweise, geöffnet wird, worauf die Offenseite in eine einen größeren Querschnitt als der zu überziehende Güterstapel aufweisende Öffnungsstellung aufgespreizt wird, was angesichts des Voröffens im Bereich der Seitenfalten in einfacher Weise gelingt, um dann abwärts über den mit einer Schrumpfhaube auszurüstenden Güterstapel gezogen und daran anschließend, also unmittelbar nach dem Aufziehen der Folie, erwärmt und dadurch auf den Güterstapel aufgeschrumpft zu werden. Im Gegensatz zu dem vorbekannten Verfahren sind die aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte in einer Station verwirklichbar.

    [0005] Ein besonders wirtschaftliches Verfahren ergibt sich, wenn nach einem ausgestaltenden Merkmal der Seitenfaltenschlauch als Endlosmaterial zugeführt und nach dem Zuführen eines der Stapelhöhe des mit einer Schrumpffolie zu versehenden Güterstapels entsprechenden Längenabschnittes letzterer von dem endlosen Seitenfaltenschlauch abgetrennt wird. Es ist ersichtlich, daß ein nach diesem Merkmal ausgestaltetes Verfahren in besonderem Maße geeignet ist, in den Arbeitstakt einer Packstraße integriert zu werden.

    [0006] Soweit das Ausrüsten eines palettierten Güterstapels mit Schrumpffolien dem Zwecke dient, den Zusammenhalt der auf einer Palette aufgestapelten Güter sicherzustellen, ist es durchaus hinlänglich, der Stapelhöhe entsprechende Längenabschnitte eines Folienschlauchs aus schrumpffähigem Material einzusetzen. Wenn eine derartige Schrumpffolie hingegen über den Zusammenhalt hinaus der auf einer Palette aufgenommenen Güter,7auch noch einen gewissen Schutz gegen Umwelteinflüsse, etwa gegen Staub und/oder Feuchtigkeit, vermitteln soll, erweist es sich nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft, wenn nach dem Zuführen eines der Stapelhöhe entsprechenden Längenabschnittes dieser an seinem in Zuführrichtung hinteren Ende mit einer Querabschweißung versehen und dann hinter dieser Querabschweißung von dem endlosen Seitenfaltenschlauch abgetrennt wird, so daß durch die vor dem Trennschnitt liegende Querabschweißung an ihrem in Zuführrichtung oben liegenden Ende geschlossene Schrumpfhauben entstehen, die nach dem Aufziehen und Aufschrumpfen auch die obere Stirnseite eines palettierten Güterstapels überspannen.

    [0007] Bei-m Aufschrumpfen einer in der vorstehend erläuterten Weise über einen Güterstapel gezogenen Schrumpffolie kommt es darauf an, tunlichst an zumindest zwei voneinander entfernten Seiten die den Güterstapel überspannende Schrumpffolie gleichmäßig zu erwärmen, um so beim Erkalten des thermoplastischen Folienmaterials ein möglichst gleichmäßiges Aufschrumpfen der Folie auf den Güterstapel sicherzustellen. In der Regel wird indessen eine allseitig gleichmäßige Erwärmung der Schrumpffolie anzustreben sein. Nach einem weiteren ausgestaltenden Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, nach dem Aufziehen des Seitenfaltenschlauchs auf den Güterstapel die Schrumpffolie von unten nach oben fortschreitend zu erwärmen und dadurch in der Weise auf den Güterstapel aufzuschrumpfen, daß zunächst die über die Unterkante des Güterstapels hinausragenden Abschnitte der Schrumpffolie aufgeschrumpft werden und der Schrumpfvorgang sich dann nach oben bis zur Oberkante des Güterstapels allmählich fortschreitend fortsetzt. Dadurch ist sichergestellt,daß sich die über die Unterkante des Folienstapels gezogenen Folienabschnitte beim Schrumpfen zunächst um die Stapelunterkante herumlegen, so daß ein Hochziehen dieser Abschnitte über die Stapelunterkante infolge des Schrumpfens vo-n Folienpartien im Bereich der Stapelseitenwände unterbunden ist. Soweit derartige Schrumpffolien den Zusammenhalt palettierter Güterstapel verwirklichen oder zumindest verbessern sollen, kommt es nämlich darauf an, daß die Schrumpffolie sich um die Unterkante des Gesamtstapels herumlegt, um so eine sichere Verbindung zwischen den auf einer Palette aufgestapelten Gütern und der Palette zu gewährleisten.

    [0008] In vorrichtungstechnischer Hinsicht ist die gestellte Erfindungsaufgabe dadurch gelöst, daß in einer den palettierten Güterstapel aufnehmenden Station eine von außen auf die Wandungen des Güterstapels einwirkende Heizeinrichtung sowie Mittel zum öffnen, Erfassen und Aufspreizen der Offenseite eines mittels einer Zuführeinrichtung von oben zugeführten Seitenfaltenschlauchs aus schrumpffähigem Folienmaterials vorgesehen sind, und daß die Mittel zum Erfassen und Aufspreizen des Seitenfaltenschlauchs seitlich vom Güterstapel über dessen gesamte Vertikalerstreckung bis unter die Stapelunterkante bewegbar geführt sind, um den an seiner in Zuführrichtung vorn liegenden Offenseite aufgespreizten und erfaßten Seitenfaltenschlauch über den Güterstapel zu ziehen.

    [0009] Eine so ausgebildete Vorrichtung, die es ermöglicht, das vorstehend angegebene Verfahren in seiner Grundform zu verwirklichen, ermöglicht mithin die problemlose Einbeziehung dieses Verfahrens in den Arbeitstakt einer Packstraße.

    [0010] Eine Ausgestaltung dieser Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung für den Seitenfaltenschlauch zwei diesen zwischen sich aufnehmende, gegensinnig umlaufende Förderwalzen aufweist und daß als Mittel zum öffnen der Offenseite des Seitenfaltenschlauchs in Zuführrichtung hinter diesen Walzen zwei seitliche öffnungskeile vorgesehen sind, die in die Seitenfalten des Folienschlauchs eingreifen und diese beim Zuführen zu der Station auseinanderspreizen. Dabei ist selbstverständlich davon auszugehen, daß der Seitenfaltenschlauch mit aneinanderanliegenden Flachseiten und längs der beiden voneinander entfernten Seitenkanten zwischen die Flachseiten eingefalteten Seitenfalten zwischen den Förderwalzen der Zuführeinrichtung hindurchgeführt wird.

    [0011] Sofern nach einem der ausgestaltenden Verfahrensmerkmale ein Seitenfaltenschlauch in Form von Endlosmaterial eingesetzt wird, ist es nach einem ebenfalls ausgestaltenden Merkmal der Vorrichtung erforderlich, daß zum Abtrennen vorbestimmter Längenabschnitte von dem endlos zugeführten Seitenfaltenschlauch eine Schneideinrichtung vorgesehen wird, die ein parallel zu den Drehachsen der Förderwalzen der Zuführeinrichtung hin- und herbewegbar geführtes Messer besitzt. Eine so ausgestaltete Vorrichtung kann auch dann, wenn oberseitig geschlossene Schrumpfhauben verwendet werden sollen, durch eine Schweißeinrichtung mit parallel zu den Drehachsen der Förderwalzen verlaufenden Schweißbacken gekennzeichnet sein, um das jeweils hintere Ende eines vorbestimmten Längenabschnittes des Folienschlauchs vor dem Abtrennen von dem Endlosmaterial mit einer Querschweißnaht abzuschließen.

    [0012] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zum Erfassen und Aufspreizen der Offenseite des Faltenschlauchs vier von unten in den im Bereich der Seitenfalten vorgeöffneten Schlauch eingreifende und danach in ihre Spreizlagen verschwenkbare Greifer dienen, die an einem Rahmen schwenkbar angelenkt sein können, der einen jeweils in der Station aufgenommenen Güterstapel im Abstand umgreift und zwischen einer die Offenseite des zugeführten Folienschlauchs über dem palettierten Güterstapel erfassenden und aufspreizenden Stellung und einer diese Offenseite bis unter die Stapelunterkante ziehenden Stellung vertikal bewegbar geführt ist.

    [0013] Hinsichtlich der Ausbildung der Heizeinrichtung sind verschiedenartige Ausgestaltungen auch dann vorstellbar, wenn die thermische Einwirkung auf die über den Güterstapel gezogene Schrumpffolie im Bereich der über die Unterkante des Güterstapels reichenden Folienenden beginnen und sich fortschreitend nach oben fortsetzen soll. Eine sinnvolle Ausgestaltung ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung im Abstand von den Seitenwänden des palettierten Güterstapels über die gesamte Stapelhöhe und bis unter die Stapelunterkante bewegbare Heizquellen umfaßt, die an einem Rahmen angeordnet sein können, der den in der Station aufgenommenen Güterstapel umgreift und zwischen einer Stellung unter der Unterkante des Güterstapels bis in eine zur Stapeloberkante reichende Stellung vertikal verfahrbar ist.

    [0014] Obgleich zum Aufbringen der für den Schrumpfvorgang erforderlichen Wärme auf die über einen Güterstapel gezogene Schrumpffolie die verschiedenartigsten Heizquellen vorstellbar sind, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, insoweit auf die Wandungen des in der Station aufgenommenen Güterstapels gerichtete Gasbrenner einzusetzen.

    [0015] Nach einem Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Heizeinrichtung über den Greifern anzuordnen, mittels deren die Offenseite des Seitenfaltenschlauchs erfaßt und geöffnet und der Seitenfaltenschlauch von oben über einen in der Station aufgenommenen Güterstapel gezogen wird. Bei einer solchen Ausbildung der Vorrichtung ist es möglich, die Offenseite des Seitenfaltenschlauchs in einer über die Unterkante des Güterstapels hinausragenden Stellung zu halten, bis dieser Bereich des aufgezogenen Seitenfaltenschlauchs infolge thermischer Einwirkung von außen auf den Güterstapel aufgeschrumpft ist.

    [0016] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der beigefügten Zeichnung veranschaulicht und soll nachstehend hinsichtlich ihres Aufbaues und ihrer Betriebsweise erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen :

    Fig. 1 eine Vorrichtung zum Auftringen einer Schrumpffolie auf einen palettierten Güterstapel während des Aufziehens eines Seitenfaltenschlauchs auf den Güterstapel mittels in die Offenseite des Seitenfaltenschlauchs eingreinfender und diesen aufspreizender Greifer, in einer seitlichen Ansicht,

    Fig. 2 bei Weglassung der Zuführeinrichtung für den Seitenfaltenschlauch die Vorrichtung in einer Ansicht wie in Fig. 1, jedoch mit einem bereits mit einer Schrumpfhaube ausgerüsteten Güterstapel während des Aufschrumpfens dieser Schrumpfhaube und

    Fig. 3 in einer Ansicht gemäß Pfeil III in Fig. 1 die Offenseite des im Bereich der Seitenfalten vorgeöffneten Folienschlauchs mit den von unten eingreifenden Greifern zum Aufspreizen der Offenseite des Folienschlauchs.



    [0017] Bei der in ihrer Gesamtheit am besten aus Fig. 1 ersichtlichen Vorrichtung 10 werden die palettierten Güterstapel, die in ihrer Gesamtheit mit 11 bezeichnet und in einem nicht weiter veranschaulichten Palettierer auf einer Palette 12 aufgebaut sind, mittels einer angedeuteten Rollenbahn 13 gemäß Pfeil 14 in eine zusammengefaßte überzieh- und Schrumpfstation 15 der Vorrichtung eingeführt. Diese Überzieh- und Schrumpfstation befindet sich innerhalb eines turmartigen Gestells 16, das aus vier vertikal verlaufenden, einen Rechteckquerschnitt begrenzenden Säulen 17 besteht, die an ihren oberen Enden über Träger 18 miteinander verbunden sind. Die Rollenbahn 13 zum För-dern der palettierten Güterstapel 11 erstreckt sich quer durch dieses rahmenartige Gestell 16 hindurch und dient auch zum Abfördern der Güterstapel aus der genannten Station nach dem Aufziehen und Aufschrumpfen einer Schrumpffolie. Im Bereich der Station ist die Rollenbahn mit nicht weiter dargestellten Hubmitteln ausgerüstet, die nach dem lagerichtigen Zuführen eines palettierten Güterstapels 11 zwischen den Förderrollen der Rollenbahn hochfahren und dadurch den palettierten Güterstapel in seiner lagerichtigen Stellung in der Station festlegen, wie dies Fig. 1 zeigt.

    [0018] Im Bereich der die Säulen 17 des die Station 15 umgebenden Gestells 16 miteinander verbindenden Obergurte 18 erstreckt sich ein Ausleger 20 mit zwei parallel zueinander verlaufenden Trägern fort, zwischen denen eine um eine horizontal verlaufende Achse 21 drehbare Vorratsrolle 22 mit Folienmaterial 23 in Form eines Seitenfaltenschlauchs aufgenommen ist. Der Querschnitt dieses Seitenfaltenschlauchs ist so bemessen, daß dieser Seitenfaltenschlauch im aufgespreizten Zustand problemlos über die palettierten Güterstapel 11 gezogen werden kann.

    [0019] Der von der Vorratsrolle 22 abgezogene Folienschlauch 23 wird zunächst annähernd horizontal oberhalb der Überzieh- und Schrumpfstation 15 zugeführt und dort über eine Umlenkrolle 24, deren Drechachse parallel zu der Drehachse 21 der Vorratsrolle verläuft, vertikal abwärts umgelenkt. Als Mittel zu Zuführen des Folienschlauchs zu der Station 15 dienen zunächst zwei unterhalb der Obergurte 18 des Gestells 16 gegensinnig umlaufende Förderwalzen 25,25', deren Drehachsen sich ebenfalls parallel zu den Drehachsen der Umlenkrolle 24 und der Vorratsrolle 22 erstrecken und die das der Station zuzuführende Schlauchmaterial 23 in der Weise zwischen sich aufnehmen, daß die Seitenfalten des Schlauchmaterials im Bereich der voneinander entfernten Seitenkanten liegen. Die Drehrichtung der Förderwalzen beim Zuführen des Folienschlauchs 23 zu der Station zeigen die Drehpfeile 26,26'. Im Bereich dieser Seitenfalten des Schlauchmaterials sind der Zuführrichtung entgegengerichtete Öffnungskeile 27 angeordnet, deren Keilspitzen nach oben zeigen und die beim Zuführen des Schlauchmaterials in dessen Seitenfalten eingreifen. Demgemäß wird eine im Bereich der Cffnungskeile 27 liegende Offenseite eines zugeführten Seitenfaltenschlauchs in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise vorgeöffnet und dadurch gelingt es, vier auf einem innerhalb des Gestells 16 vertikal verfahrbaren Rahmen 30 angeordnete Greifer 31 von unten in die Offenseite 32 des zugeführten Seitenfaltenschlauchs 23 einzuführen. Nach dem Einführen der Greifer werden diese, wie die Pfeile 33,33' in Fig. 3 zeigen, auseinandergespreizt, wobei die Offenseite des Seitenfaltenschlauchs in die in Fig. 3 in strichpunktierten Linien angedeutete Öffnungsstellung 28 gebracht wird, die der Querschnittsform des palettierten Güterstapels entspricht, jedoch größer als dessen Querschnitt ist.

    [0020] Nach dem Erfassen und Aufspreizen der Offenseite 32 des zugeführten Folienschlauchs fahren die auf dem innerhalb des Gestells 16 der Vorrichtung vertikal bewegbaren Rahmen 30 aufgenommenen Greifer 31 aus der in Fig. 1 in strichpunktierten Linien bei 34 angedeuteten Stellung gemäß Pfeil 35 abwärts und ziehen dabei, wie in der Zeichnung schematisch bei 36 angedeutet ist, den Seitenfaltenschlauch mit seiner Offenseite von oben über den in der Station aufgenommenen palettierten Güterstapel 12. Sobald ein für die auf - zubringende Schrumpffolie hinreichender Längenabschnitt durchgezogen ist, werden die Greifer 31 in ihrer Abwärtsbewegung angehalten und unterhalb der Öffnungskeile 27 angeordnete Schweißbacken 38,38', die sich parallel zu den Förderwalzen 25,25' erstrecken, fahren zusammen und legen eine das obere Ende dieses Längenabschnittes des Seitenfaltenschlauchs abschließende Querschweißnaht 39, die bei der fertigen Schrumpfhaube 40 in Fig. 2 ersichtlich ist. Nach dieser Querabschweißung wird eine nicht dargestellte Schneideinrichtung mit einem parallel zu den Drehachsen der Förderwalzen geführten Messer auslöst, das den an seinem in Zuführrichtung hinteren Ende mittels der Querabschweißung abgeschlossenen Längenabschnitt des Seitenfaltenschlauchs von dem endlos zugeführten Folienmaterial 23 abtrennt. Die mit dem Anhalten der an dem die Station umschließenden Gestell geführten Greifer 31 stillgesetzten Förderwalzen 25, 25' bleiben dann in Ruhestellung, während die Greifer 31 in eine Lage vertikal abwärts gefahren werden, die bis unter die Unterkante des in der Station 15 aufgenommenen palettierten Güterstapels 11 reicht. Die mittels der Greifer über den Güterstapel gezogene Schrumpffolie reicht nach dem Aufziehen mithin bis unter die Unterkante des Güterstapels.

    [0021] Ferner ist eine in dem die Station 15 umschließenden Gestell 16 vertikal verfahrbare Heizeinrichtung 42 vorgesehen, die aus einem in dem Gestell geführten, den in der Station aufgenommenen Güterstapel 11 umschließenden Rahmen 43 und auf diesem angeordneten Gasbrennern 44 besteht, die auf die Seitenwandungen des Güterstapels gerichtet sind. Diese Heizeinrichtung wird korrespondierend mit der Abwärtsbewegung der Greifer 31 beim Überziehen des Folienschlauchs über den in der Station aufgenommenen Güterstapel in eine untere Stellung verfahren, in der die Brenner 44 gezündet werden, sobald der Seitenfaltenschlauch mit seiner nach unten weisenden Offenseite bis über die Unterkante des Güterstapels auf diesen aufgezogen ist. Infolge des Zündens dieser Gasbrenner werden zunächst die sich über die Unterkante des Güterstapels hinauserstreckenden Abschnitte des aus schrumpffähigem Folienmaterial bestehenden Seitenfaltenschlauchs erwärmt und in solcher Weise aufgeschrumpft, daß diese Abschnitte sich teilweise um die Unterkante des Güterstapels herumlegen und dadurch eine feste Verbindung der aufgezogenen Schrumpfhauben mit der den Güterstapel aufnehmenden Palette 12 herstellen. Nach dem Aufschrumpfen dieser unteren Abschnitte der Schrumpfhaube 40 fährt die Heizeinrichtung 42 mit einer den Erfordernissen des Schrumpfvorganges entsprechenden Geschwindigkeit nach oben, wie der Pfeil 45 in Fig. 2 andeutet. Dabei wird das Folienmaterial der Schrumpfhaube 40 allmählich von unten nach oben fortschreitend auf den palettierten Güterstapel aufgeschrumpft.

    [0022] Korrespondierend mit der Aufwärtsbewegung der Heizeinrichtung 42 bewegen sich die Greifer 31 nach oben, um schließlich in einer Lage über dem mit einer Schrumpfhaube 40 versehenen Güterstapel 11 in der Station 15 entgegen den durch die Pfeile 33,33' in Fig. 3 angedeuteten Richtungen verschwenkt zu werden und in die nach unten weisende Offenseite des von der Rolle zugeführten nächsten Schlauchmaterials einzugreifen. Damit ist das Aufziehen und Aufschrumpfen einer Schrumpfhaube auf einen palettierten Güterstapel beendet und Betriebsbereitschaft für den im Arbeitsgang nächstfolgenden palettierten Güterstapel erreicht, der in die Aufzieh- und Schrumpfstation eingeführt wird, nachdem der vorhergehende Güterstapel gemäß Pfeil 46 aus der Station abgefördert ist.

    [0023] Es sind mithin ein Verfahren und eine Vorrichtung zum voll mechanisierten Aufziehen und Aufschrumpfen von Schrumpffolien auf palettierte Güterstapel geschaffen, wobei das Aufziehen und Aufschrumpfen in zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten innerhalb einer Station verwirklicht ist.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Aufbringen von Schrumpffolien auf palettierte Güterstapel, bei dem das Folienmaterial jeweils von oben über einen Güterstapel gezogen und dann durch von außen einwirkende Wärme auf den Stapel aufgeschrumpft wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Seitenfaltenschlauch (23) aus schrumpffähigem Folienmaterial beim Zuführen im Bereich seiner Seitenfalten geöffnet und dann jeweils vor dem Aufziehen auf den palettierten Güterstapel (11) die in Zuführrichtung vorn liegende Offenseite (32) in eine öffnungsstellung, die größer ist als der Querschnitt des Güterstapels, aufgespreizt wird und daß anschließend, unmittelbar nach dem Aufziehen auf den Güterstapel, die Schrumpffolie erwärmt und dadurch aufgeschrumpft wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenfaltenschlauch (23) als Endlosmaterial zugeführt und nach dem Zuführen eines der Stapelhöhe des mit der Schrumpffolie zu versehenden Güterstapels (11) entsprechenden Längenabschnittes letzterer von dem endlosen Seitenfaltenschlauch abgetrennt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Zuführen eines der Stapelhöhe entsprechenden Längenabschnittes dieser an seinem in Zuführrichtung hinteren Ende mit einer Querabschweißung (39) versehen und dann hinter letzterer von dem endlosen Seitenfaltenschlauch (23) abgetrennt wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufziehen des Seitenfaltenschlauchs auf den Güterstapel (11) die Schrumpffolie von unten nach oben fortschreitend erwärmt und dadurch auf den Güterstapel aufgeschrumpft wird.
     
    5. Vorrichtung zum Durchführen eines der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in einer den palettierten Güterstapel (11) aufnehmenden Station (15) eine von außen auf die Wandungen des Güterstapels einwirkende Heizeinrichtung (42) sowie Mittel (25, 25', 27, 31) zum Öffnen, Erfassen und Aufspreizen der Offenseite (32) eines mittels einer Zuführeinrichtung von oben zugeführten Seitenfaltenschlauchs (23) aus schrumpffähigem Folienmaterial vorgesehen sind, und daß die Mittel (31) zum Erfassen und Aufspreizen des Seitenfaltenschlauchs seitlich vom Güterstapel über dessen gesamte Vertikalerstreckung bis unter die Stapelunterkante bewegbar geführt sind, um den an seiner Offenseite aufgespreizten und erfaßten Seitenfaltenschlauch über den Güterstapel zu ziehen.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung für den Seitenfaltenschlauch (23) zwei diesen zwische-n sich aufnehmende, gegensinnig umlaufende Förderwalzen (25,25') aufweist und daß als Mittel zum Öffnen der Offenseite des Seitenfaltenschlauchs in Zuführrichtung hinter diesen Walzen zwei seitliche Öffnungskeile (27) vorgehen sind, die in die Seitenfalten des Folienschlauchs eingreifen und diese beim Zuführen zu der Station (15) auseinanderspreizen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumAbtrennen vorbestimmter Längenabschnitte von einem als Endlosmaterial zugeführten Seitenfaltenschlauch (23) eine Schneideinrichtung mit einem parallel zu den Drehachsen der Förderwalzen (25,25') der Zuführeinrichtung hin- und herbwegbar geführten Messer vorgesehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Schweißeinrichtung (42) mit parallel zu den Drehachsen der Förderwalzen (25,25') verlaufenden Schweißbacken (38,38'),um das jeweils hintere Ende eines vorbestimmten Längenabschnittes des Folienschlauchs vor dem Abtrennen von dem Endlosmaterial mit einer Querschweißnaht (39) abzuschließen.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zum Erfassen und Aufspreizen der Offenseite (32) des Seitenfaltenschlauchs (23) vier von unten in den im Bereich der Seitenfalten vorgeöffneten Schlauch eingreifende und danach in ihre Spreizlagen verschwenkbare Greife (31) dienen.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (31) an einem Rahmen (30) schwenkbar ange - lenkt sind, der einen jeweils in der Station (15) aufgenommenen Güterstapel (11) im Abstand umgreift und zwischen einer die Offenseite des zugeführten Folienschlauchs über dem palettierten Güterstapel erfassenden und aufspreizenden Stellung und einer diese Offenseite bis unter die Stapelunterkante ziehenden Stellung vertikal bewegbar geführt ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (42) im Abstand von den SEitenwänden des palettierten Güterstapels (11) über die gesamte Stapelhöhe und bis unter die Stapelunterkante bewegbare Heizquellen (44) umfaßt. i
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizquellen (44) an einem Rahmen (43) angeordnet sind, der den in der Station (15) aufgenommenen Güterstapel (11) umgreift und zwischen einer Stellung unter der Unterkante des Güterstapels bis in eine zur Stapäoberkante reichende Stellung vertikal verfahrbar ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizquellen auf die Wandungen des in der Station (15) aufgenommenen Güterstapels (11) gerichtete Gasbrenner (44) sind.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung über den Greifern (31) zum Erfassen und öffnen der Offenseite (32) des Seitenfaltenschlauchs angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht