[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines beidseitig lackierten Dosendeckels
mit mindestens einer durch einen aufgesiegelten Verschlussstreifen mit Siegelfläche
aus Polyamid abgedeckten Ausgiessöffnung.
[0002] Für Getränkedosen sind mit einem oder mehreren AusgiessÖffnungen versehene Deckel
aus Aluminium, Weissblech oder zinnfreiem Stahl (tin free steel, TFS) bekannt, wobei
die Ausgiessöffnungen mit einem aufgesiegelten Verschlussstreifen abgedeckt sind.
Dosendeckel aus Metall sind üblicherweise beidseitig mit einer Lackschicht, beispielsweise
mit einer Beschichtung aus einem Phenol-Epoxyharz, versehen. Bekannte Verschlussstreifen
bestehen aus einem Aluminiumdünnband, das auf seiner zu versiegelnden Fläche mit einem
Ueberzug aus einem thermoplastischen Kunststoff, beispielsweise Polyamid, beschichtet
ist.
[0003] Bei beidseitig lackierten Dosendeckeln aus Metall mit einem aufgesiegelten Verschlussstreifen
aus einem Aluminium-Polyamid-Laminat hat sich die Haftfestigkeit der Polyamid-Siegelschicht
auf der lackierten Deckeloberfläche bei Dosen mit hohem Innendruck -- beispielsweise
kohlensäurehalti
ge Getränke enthaltende Dosen nach längerer Lagerzeit bei Temperaturen oberhalb 30°C
-- als ungenügend erwiesen.
[0004] Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, ein Verfahren
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit welchem die Haftfestigkeit des Verschlussstreifens
auf dem Deckel weiter gesteigert werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass
der Dosendeckel nach dem Aufsiegeln des Verschlussstreifens bis zum Aufschmelzen des
Polyamids erwärmt und anschliessend abgekühlt wird.
[0005] Mit dem erfindungsgemässen Verfahren wird es möglich, beidseitig lackierte Deckel
aus Metall mit einem gut haftenden Verschlussstreifen zu versehen. Es hat sich herausgestellt,
dass insbesondere bei der für kohlensäurehaltige Getränke enthaltende Dosen erforderlichen
Dicke des Deckelwerkstoffs beim Aufsiegeln des Verschlussstreifens von den Siegelwerkzeugen
nicht genügend Wärme an die Siegelzone herangeführt werden kann, ohne dass sich die
Innenlackierung des Deckels überhitzt und dabei beschädigt wird.
[0006] Durch das Erwärmen des Deckels nach dem Aufsiegeln des Verschlussstreifens wird die
Haftfestigkeit zwischen Verschlussstreifen und Deckel erheblich gesteigert. Ueberdies
werden mechanische Spannungen, welche beim Ausstanzen der Ausgiessöffnung in deren
Bereich entstehen, weitgehend abgebaut.
[0007] Um das erforderliche Aufschmelzen des Polyamids -- z.B. Polyamid-12 -- zu erwirken,
genügt eine Erwärmung des Deckels in einem Temperaturbereich von 175 bis 300°C. Die
Zeitdauer der Wärmeeinwirkung richtet sich nach der Höhe der angewendeten Temperatur,
d.h. bei höheren Temperaturen ist eine kürzere Zeitdauer ausreichend.
[0008] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in ihrer einzigen Figur einen Dosendeckel mit aufgesiegeltem Verschlussstreifen.
[0009] Ein Dosendeckel 1 -- z.B. aus einer Aluminiumlegierung, beidseitig beschichtet mit
einem Phenol-Epoxyharz -- ist mit einer Ausgiessöffnung 2 versehen, welche durch einen
Verschlussstreifen 3 aus einem Aluminiumdünnband mit Polyamid-12-Beschichtung über
eine Siegelnaht 4 einer beispielsweisen Breite von 2 bis 3 mm abgedeckt ist.
[0010] Der Verschlussstreifen ist mit einer freistehenden Aufreisslasche 5 versehen. Der
die Ausgiessöffnung 2 überspannende Bereich des Verschlussstreifens 3 sowie die Aufreisslasche
5 weisen eine Prägung 6 auf.
[0011] Die nachstehenden Versuche zeigen die Vorteilhaftigkeit des erfindungsgemässen Verfahrens.
[0012] Aus einem beidseitig mit einem Phenol-Epoxyharz lackierten Blech aus einer Aluminiumlegierung
einer Dicke von 0,33 mm wurden Dosendeckel mit einer Ausgiessöffnung gefertigt. Zur
Abdeckung der Ausgiessöffnung wurde ein Verschlussstreifen aus einem Aluminium-Polyamid-12-Laminat
unter den folgenden Bedingungen aufgesiegelt:
Temperatur des oberen Siegelwerkzeugs : 250°C Temperatur des unteren Siegelwerkzeugs
: 130°C Siegelzeit : 0,6 sec.
Spezifischer Siegeldruck : 1000 N/ cm2 Ein Teil dieser Deckel mit aufgesiegeltem Verschlussstreifen wurde in einem Luftumwälzofen
bei einer Temperatur von 270°C während 20 sec. nacherhitzt.
[0013] 40 Dosen mit einem Nenndurchmesser von 65 mm wurden mit 0,3 1 eines kohlensäurehaltigen
Getränks gefüllt. Auf je 20 Dosen wurden Deckel mit einem unter den genannten Bedingungen
aufgesiegelten Verschlussstreifen mit und ohne Nacherhitzung aufgebördelt. Die Dosen
wurden anschliessend bei 40°C gelagert; der Innendruck betrug dabei 4,4 bar.
[0014] Die Verschlussstreifen der nicht nacherhitzten Deckel lösten sich nach 5 Tagen Lagerzeit
bereits ab. Bei den nacherhitzten Deckeln zeigten sich auch nach einer Lagerzeit von
3 Monaten keine Anzeichen einer beginnenden Ablösung der Verschlussstreifen.
1. Verfahren zum Herstellen eines beidseitig lackierten Dosendeckels aus Metall mit
mindestens einer durch einen aufgesiegelten Verschlussstreifen mit Siegelfläche aus
Polyamid abgedeckten Ausgiessöffnung,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dosendeckel nach dem Aufsiegeln des Verschlussstreifens bis zum Aufschmelzen
des Polyamids er- . wärmt und anschliessend abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosendeckel nach dem
Aufsiegeln des Verschlussstreifens während 0,5 sec. bis 2 min. in einem Temperaturbereich
von 175 bis 300°C erwärmt wird.