(19)
(11) EP 0 088 899 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.09.1983  Patentblatt  1983/38

(21) Anmeldenummer: 83101472.5

(22) Anmeldetag:  16.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41N 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 15.03.1982 US 357926
15.03.1982 US 357927

(71) Anmelder: AMERICAN HOECHST CORPORATION
Somerville, N.J. 08876 (US)

(72) Erfinder:
  • Platzer, Stephan J.
    New Brunswick New Jersey 08901 (US)

(74) Vertreter: Euler, Kurt Emil, Dr. et al
HOECHST AG - Werk KALLE Patentabteilung Rheingaustrasse 190
D-65203 Wiesbaden
D-65203 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trägermaterial für Offsetdruckplatten aus Aluminium, ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung zum rasterlosen Drucken


    (57) Trägermaterial für Offsetdruckplatten aus Aluminium, ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung zum rasterlosen Drucken
    Das Platten-, folien- oder bandförmige Trägermaterial für Offsetdruckplatten aus Aluminium oder seinen Legierungen hat eine ein- oder beidseitig aufgerauhte Oberfläche mit folgenden Strukturparametern:

    a) das arithmetische Mittel D, der Verteilung der Lochdurchmesser liegt im Bereich von 0,5 bis 4,0 µm,

    b) mindestens 99% aller Löcher haben einen Durchmesser D99 von maximal 10 pm,

    c) die Richtungsabhängigkeit Dd der Lochdurchmesser beträgt maximal 10%,

    d) die keine oder nur Löcher von maximal 0, 5 µm Durchmesser aufweisenden Teile A der Oberfläche machen weniger als 20% der Oberfläche aus,

    e) die Mittenrauhwerte Ra der Oberfläche liegen im Bereich von 0,2 bis 1.4 µm, und

    f) die Richtungsabhängigkeit Rd der Rauhwerte beträgt maximal 10%.


    Bei dem Verfahren zur Herstellung dieses Materials wird ein Ausgangsmaterial mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauht, das ein- oder beidseitig eine Oberfläche mit einem Mittenrauhwert vom maximal 0, 10 µm aufweist. Das material findet bevorzugt Verwendung bei der Herstellung von solchen Offsetdruckplatten, von denen Reproduktionen von Halbtonvorlage ohne Aufrasterung hergestellt werden können.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein platten-, folien- oder bandförmiges Trägermaterial für Offsetdruckplatten aus Aluminium oder seinen Legierungen mit einer ein- oder beidseitig aufgerauhten Oberfläche, deren Struktur eine Kombination von 6 Parametern aufweist. Außerdem betrifft sie ein Verfahren zur Erzeugung dieser Struktur und die Verwendung dieser Materialien zur Herstellung von mindestens eine strahlungsempfindliche Schicht tragenden Offsetdruckplatten, von denen Reproduktionen von Halbtonvorlagen ohne Aufrasterung hergestellt werden können.

    [0002] Nahezu alle modernen Druckarbeiten, die mit Tonwertunterschieden zwischen den einzelnen Bereichen der bedruckten Fläche arbeiten, werden nach einem autotypischen Verfahren, d. h. unter Aufrasterung der Halbtonvorlage, durchgeführt. Bei diesem Verfahren drucken voneinander getrennte Volltonflächen, die kleine kompakte Punkte sind, deren Größe in direkter Verbindung zu den reproduzierenden Tonwerten der Halbtonvorlage variiert. Die Punkte sind jedoch so klein, daß sie beim Betrachten aus normaler Entfernung für das bloße Auge nicht als Punkte zu erkennen sind, vielmehr rufen ihre Größenunterschiede und ihre Dichte den optischen Eindruck von unterschiedlichen Tonwerten hervor. Zum Aufrastern wird bekanntlich ein strahlungsempfindliches Material in beispielsweise einer Reprokamera durch ein Raster, das sich auf Glas oder Folie befindet, mit dem Bild der zu reproduzierenden Vorlage belichtet. Dieses Raster zerlegt dann die einzelnen Tonwerte in Punkte von unterschiedlicher Größe. Die Aufrasterung wird beim photomechanischen Drucken, bei dem Drucke in großer Zahl verlangt werden, nahezu universell eingesetzt. Trotzdem läßt dieses Verfahren teilweise auch zu wünschen übrig, da durch die Aufrasterung manches von der Schärfe, der Farbreinheit und dem Detail der Bildvorlage verlorengeht. Die Raster haben etwa zehn Linien pro mm, d. h. einen Linienabstand von 100 pm für einen Druck von verhältnismäßig hoher Qualität. Alle Tonwerte sind herabgesetzt, und die endgültigen Andrucke können dem Vergleich mit dem Original nicht in allen Einzelheiten standhalten. Ein weiterer Nachteil des autotypischen Verfahrens ist der sogenannte Moire-Effekt, der dann auftreten kann, wenn das Raster in seiner Ausrichtung geringfügig von der Ausrichtung eines regelmäßigen Musters auf dem Bild abweicht und/oder wenn beim Übereinanderkopieren geringfügige Abweichungen in der Paßgenauigkeit von mindestens zwei aufgerasterten Bildern vorhanden sind. Dadurch wird die Reproduktion der Vorlage in einer gewöhnlich nicht erwünschten Weise beeinflußt. Weiterhin ist nachteilig, daß die Herstellung der notwendigen Rasterfilme verhältnismäßig teuer ist.

    [0003] Es ist bereits bekannt, nicht aufgerasterte Halbtonbilder von Offsetdruckformen mit Trägermaterialien zu drukken, die Aluminiumplatten mit fein aufgerauhter Oberfläche sind. In diesem Fall wird "vom Korn" der Platte gedruckt, und das Druckverfahren wird als "rasterloser Offsetdruck" bezeichnet. Dabei treten die obengenannten Nachteile nicht auf, stattdessen zeigt sich aber ein anderer Nachteil darin, daß bei diesem Verfahren nur relativ wenig Tonwertabstufungen wiedergegeben werden können. Außerdem gibt es bisher kein Verfahren, nach dem Druckplatten in zuverlässig reproduzierbarer Weise angefertigt werden können. Die mit einer aus einem solchen Träger hergestellten Druckform zu erzielende Auflage ist darüber hinaus verhältnismäßig niedrig. Man kennt auch verschiedene Verfahren zur Herstellung solcher strahlungsempfindlichen Beschichtungen, die auf einen Träger aufgebracht und durch eine Halbtonvorlage belichtet werden und dann im wesentlichen ein Halbtöne aufweisendes Bild ergeben, d. h. ein Bild mit einem langen Tönwertumfang bzw. Graustufung. Die Herstellung einer solchen Beschichtung allein ist jedoch noch nicht ausreichend, denn die Qualität jeder Graustufe auf dem Stufenkeil muß auf Klarheit des Bildes und Feinheit der Aufrauhung innerhalb jeder Stufe untersucht werden, und es muß außerdem festgestellt werden, ob mit einer so beschichteten Platte viele tausend gleichbleibend gute Drucke hergestellt werden können. Es hat sich dabei herausgestellt, daß die Oberflächentopographie des Trägers ein kritischer Punkt ist, wenn man diesen Effekt erreichen will. Im Stand der Technik werden beispielsweise folgende Methoden zur Herstellung von Reproduktionen beschrieben, die von Halbtöne aufweisenden Vorlagen ohne Aufrauhung hergestellt werden können: In der US-A 3 282 208 wird eine Druckplatte mit positivarbeitender strahlungsempfindlicher Schicht beschrieben, die mit Licht von einer Halbtonvorlage bestrahlt wird, ohne daß ein Raster zwischengeschaltet wird. Nach dem Entwickeln wird die Druckplatte so mit Druckfarbe behandelt, daß Bilder resultieren, die der Vorlage entsprechende Halbtöne aufweisen. Es wird ausgeführt, daß die Belichtungszeit ein wichtiger Parameter ist, der für jeden speziellen Fall ermittelt werden muß; auch der Zusammensetzung des Entwicklers, beispielsweise deren Auswirkung auf den pH-Wert, wird große Bedeutung beigemessen; weitere Faktoren für die Durchführbarkeit der Übertragung von Halbtonbildern ohne Aufrasterung der Vorlage sind besonders dünne strahlungsempfindliche Schichten und spezielle Druckfarben. Als Trägermaterialien für die Druckplatten werden meist mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolien eingesetzt, aber auch anodisch oxidiertes Aluminium findet Verwendung.

    [0004] Aus der DE-B 18 13 445 ist ein strahlungsempfindliches Reproduktionsmaterial bekannt, dessen strahlungsempfindliche Schicht in dichter Anordnung mit Vertiefungen versehen ist, deren Ausdehnungen an der Oberfläche der Kopierschicht einen Durchmesser von 1 bis 50 µm, bevorzugt von 5 bis 10 um, aufweisen und mit Annäherung an die Grundfläche der Kopierschicht kleiner werden. Eine derartige Oberflächenmodifizierung ist aber aufwendig, da. sie in der Großproduktion von vorbeschichteten Druckplatten, aber auch bei der Beschichtung von Trägermaterialien beim Verbraucher selbst, einen zusätzlichen Arbeitsgang erfordert. Als Trägermaterial wird entweder glattes oder bis zu einer Rauhtiefe von etwa 2 um aufgerauhtes Aluminium verwendet. Durch das Vorhandensein der Vertiefungen soll eine tongetreue Übertragung von Halbtonbildern ohne Aufrasterung der Vorlage möglich sein.

    [0005] Das Trägermaterial für Druckplatten gemäß der DE-B 18 13 485 (= GB-B 1 293 162) weist eine aufgerauhte Oberfläche auf, deren Erhebungen im wesentlichen von halbkugel- oder kugelkappenförmiger Gestalt sind und einen Grundkreisdurchmesser von nicht mehr als 60 µm, bevorzugt von 5 bis 10 µm, aufweisen. Die Höhe der Erhebungen soll mindestens ein Drittel ihres Durchmessers betragen, sie liegt insbesondere bei 2 bis 6 µm. Die nach üblichen Verfahren mechanisch aufgerauhten Aluminiumträgermaterialien müssen in ihrer zu spitzen Oberflächenstruktur eingeebnet werden, beispielsweise durch thermisches Abschmelzen oder durch Polieren; als Varianten werden eine Schabe- oder Prägetechnik vorgeschlagen, d. h. ebenfalls Verfahren, die großtechnisch zu aufwendig bzw. zu langsam für kontinuierlich laufende Bandanlagen sind. Eine ebenfalls erwähnte elektrochemische Aufrauhmethode in Alkaligluconat und Alkalihydroxid enthaltenden wäßrigen Elektrolyten, die zu glänzenden Strukturen mit Birnenschalenmustern führt, ist jedoch für ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren ungeeignet und führt außerdem nicht zu einer praxisgerechten Aufrauhtopographie. Durch das Vorhandensein der speziellen Aufrauhstruktur soll nach Aufbringen einer strahlungsempfindlichen Schicht eine tongetreue Übertragung von Halbtonbildern ohne Aufrasterung der Vorlage möglich sein.

    [0006] Das Verfahren zur Herstellung von solchen Aluminiumträgermaterialien nach der DE-A 23 08 196 (= US-A 3 861 917), die geeignet sind, nach Aufbringen einer strahlungsempfindlichen Schicht, ohne Aufrasterung tongetreue Reproduktionen von Halbtonvorlagen zu liefern, wird zwingend in drei Stufen durchgeführt. Zunächst wird die Aluminiumoberfläche elektrochemisch in verdünnter wäßriger HC1-Lösung aufgerauht bis eine Rauhtiefe von 1 bis 15 µm, bevorzugt von 2 bis 12 µm, erhalten wird. Die zweite Stufe ist eine anodische Oxidation in wäßriger H2S04-Lösung. Abschließend wird die Platte in kochendem Wasser oder mit einem hydrophilen Polymeren, wie Polyacrylsäure, versiegelt. Die eingesetzten strahlungsempfindlichen Schichten sind negativ-arbeitende Schichten.

    [0007] In der GB-B 1 591 988 wird ein Verfahren zur Herstellung von Druckformen beschrieben, von denen so gedruckt werden kann, daß eine tongetreue Reproduktion von Halbtonvorlagen ohne Aufrasterung der Vorlage möglich ist. Das Verfahren umfaßt zwingend zwei Stufen, nämlich a) das Aufbringen einer positiv-arbeitenden strahlungsempfindlichen Schicht mit einem Gehalt an Naphthochinondiazidestern und einem alkalilöslichen Harz im Verhältnis 1:1 bis 1:6,5 auf einen aufgerauhten Träger, und b) Entwikkeln der belichteten Schicht mit einem Entwickler, der 75 bis 99,5 Vol.-% einer wäßrig-alkalischen Lösung und 0,5 bis 25 Vol.-% eines mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels enthält. Das Trägermaterial wird elektrochemisch aufgerauht und hat einen Oberflächen-Rauhheitsgrad von 2,5 bis 12 m2 pro m2 (gemessen durch Gasadsorption). Der Stufe der elektrochemischen Aufrauhung kann auch noch eine anodische Oxidation angeschlossen werden.

    [0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Trägermaterial auf der Basis von Aluminium vorzuschlagen, mit dem nach Aufbringen einer strahlungsempfindlichen Beschichtung ein Reproduktionsmaterial entsteht, das es ermöglicht, Halbtöne aufweisende Vorlagen. ohne Aufrasterung tongetreu zu reproduzieren. Dabei soll es möglich sein, das Trägermaterial in modernen kontinuierlich arbeitenden Bandanlagen herstellen zu können, und auch bezüglich der Auswahl der aufzubringenden strahlungsempfindlichen Schicht nicht zu sehr eingeschränkt zu sein, d. h. beispielsweise sowohl negativ- als auch positivarbeitende strahlungsempfindliche Schichten verwenden zu können, in denen handelsübliche strahlungsempfindliche Verbindungen, Harze und/oder weitere Hilfsstoffe eingesetzt werden können.

    [0009] Die Erfindung geht aus von einem platten-, folien- oder bandförmigen Trägermaterial für Offsetdruckplatten mit einer ein- oder beidseitig aufgerauhten Oberfläche. Das erfindungsgemäße Trägermaterial ist dann dadurch gekennzeichnet, daß in der Struktur der aufgerauhten Oberfläche

    a) das arithmetische Mittel Da der Verteilung der Lochdurchmesser im Bereich von 0,5 bis 4,0 um liegt,

    b) mindestens 99 % aller Löcher einen Durchmesser D99 von maximal 10 µm haben,

    c) die Richtungsabhängigkeit Dd der Lochdurchmesser maximal 10 % beträgt,

    d) die keine oder nur Löcher von maximal 0,5 um Durchmesser aufweisenden Teile A der Oberfläche weniger als 20 % der Oberfläche ausmachen,

    e) die Mittenrauhwerte Ra der Oberfläche im Bereich von 0,2 bis 1,4 µm liegen, und

    f) die Richtungsabhängigkeit Rd der Rauhwerte maximal 10 % beträgt.



    [0010] Einzelne dieser Parameter liegen bereits bei handelsüblichen Trägermaterialien für Offsetdruckplatten in den angegebenen Bereichen, es ist jedoch bisher kein Trägermaterial gefunden worden, das in allen diesen Parametern mit dem erfindungsgemäßen Trägermaterial übereinstimmt.

    [0011] In bevorzugten Ausführungsformen liegen die Parameter a) Da im Bereich vom 0,5 bis 3,0 µm, insbesondere von 1,0 bis 3,0 µm, b) D99 bei maximal 8 um, c) Dd bei maximal 5 %, d) A bei maximal 10 %, e) R im Bereich von 0,8 bis 1,2 µm und f) Rd bei maximal 5 %. Außerdem sollten mindestens 95 % aller Löcher einen Durchmesser D95 von maximal 8 µm, insbesondere von maximal 6 um haben. Verwendung finden diese Trägermaterialien insbesondere bei der Herstellung von ein- oder beidseitig eine strahlungsempfindliche Schicht tragenden Offsetdruckplatten, von denen Reproduktionen von Halbtonvorlagen ohne Aufrasterung hergestellt werden sollen. Die strahlungsempfindliche Schicht sollte bevorzugt einen außergewöhnlich ausgedehnten Tonwertumfang zeigen, wobei die Herstellung solcher Schichten bekannt ist. Der Tonwertumfang ist jedoch nur eines von mehreren Kriterien, die beachtet werden müssen, wenn ohne Zwischenschaltung eines Rasters gedruckt werden soll. Es muß beispielsweise auch eine hohe Auflösung innerhalb jeder Graustufe eintreten, und es muß von der Druckform relativ lang ohne nennenswerte Bildverschlechterung gedruckt werden können. Ein ganz entscheidender Faktor für die Herstellung einer marktgerechten Druckplatte auf dem Gebiet des rasterlosen Offsetdrucks ist offensichtlich die Oberflächentopographie des Trägermaterials. Im folgenden sollen deshalb die das erfindungsgemäße Trägermaterial charakterisierenden Parameter näher erläutert werden.

    [0012] Die Aufrauhung der Oberfläche kann nach verschiedenen Verfahren analysiert und gemessen werden. Zu den Standardverfahren gehören dabei die Betrachtung unter einem Raster-Elektronenmikroskop sowie Instrumentenmessungen, wie z. B. mit einem Profilometer, das eine lineare Strecke auf der Platte mit einer hochempfindlichen Nadel abtastet. Die Durchmesser der durch das Aufrauhen entstandenen Löcher werden anhand von Fotos ermittelt, die mit 1000- bis 2000facher Vergrößerung durch ein Raster-Elektronenmikroskop mit senkrecht zur Aluminiumoberfläche einfallendem Elektronenstrahl aufgenommen werden. Für jede Probe wird eine repräsentative quadratische Fläche mit mindestens eintausend Löchern für die Messung ausgewählt. Der Durchmesser jedes Loches wird in der Ebene der Oberfläche sowohl parallel als auch senkrecht zur Walzachse bzw. Bandrichtung des Aluminiums gemessen. Als Durchmesser wird die quer über das Loch auf der jeweiligen Achse gemessene maximale Länge angenommen und aufgezeichnet. Alle Durchmesser unter 0,5 um werden bei den nachfolgenden Parameterbestimmungen nicht berücksichtigt. Die arithmetischen Mittel der Durchmesser in paralleler und senkrechter Richtung werden getrennt berechnet.

    [0013] Das arithmetische Mittel Da der Verteilung der Lochdurchmesser errechnet sich aus den arithmetischen Mitteln der Lochdurchmesser in paralleler und senkrechter Richtung und die Richtungsabhängigkeit Dd der Lochdurchmesser als der prozentuale Unterschied zwischen diesen beiden arithmetischen Mitteln der Lochdurchmesser. D95 ist der Durchmesser, den 95 % aller Löcher in paralleler und senkrechter Richtung maximal erreichen; entsprechend bezeichnet D99 den Durchmesser, den 99 % aller Löcher maximal erreichen. Bereiche, die eindeutig frei von Löchern sind oder die auf jeder der beiden Achsen Löcher mit Durchmesser unter 0,5 um haben, werden ebenfalls ermittelt und addiert. A ist dann der Prozentanteil dieser addierten Bereiche an der Gesamtoberfläche. Die Oberflächenrauhigkeit (siehe beispielsweise DIN 4768 in der Fassung vom Oktober 1970) wird mit einem Profilometer über eine repräsentative Strecke von mindestens 2 mm sowohl parallel als auch senkrecht zur Walzachse gemessen. Die Mittenrauhwerte werden aus den beiden Messungen als das arithmetische Mittel des absoluten Abstandes aller Punkte auf der Oberfläche von der Mittellinie getrennt berechnet. Der durchschnittliche Mittenrauhwert Ra wird als der Durchschnittswert der Mittenrauhwerte in paralleler und senkrechter Richtung und die Richtungsabhängigkeit Rd des Rauhheitsprofils als der prozentuale Unterschied zwischen diesen beiden Mittenrauhwerten errechnet.

    [0014] Als die Erfindung charakterisierenden Parameter werden also die Lochdurchmesser, ihre Größenverteilung und Richtungsabhängigkeit, die Oberflächenrauhigkeit und ihre Richtungsabhängigkeit und das Ausmaß der lochfreien bzw. nur sehr kleine Löcher aufweisenden Bereiche festgelegt.

    [0015] Die Plattenoberfläche muß grundsätzlich aufgerauht werden, wenn man eine ausreichende Verankerung der aufzubringenden Beschichtungen bewirken und somit eine für die Praxis brauchbare Platte erhalten will. In der Vergangenheit ist zwar auch geschrieben worden, daß Platten ohne jedes Aufrauhen hergestellt worden sind, aber diese Platten sind nicht praxisgerecht, da auf ihren Oberflächen Beschichtungen nicht ausreichend haften. Bei den erfindungsgemäß hergestellten Qualitätsplatten muß die Oberfläche sehr feine Löcher haben, d. h. Lochdurchmesser und -tiefe sind begrenzt; daß Trägermaterial muß über seine gesamte Fläche sehr gleichmäßig aufgerauht sein, und die Aufrauhstruktur darf nicht bevorzugt oder gar ausschließlich in einer bestimmten Richtung verlaufen.

    [0016] In den üblichen Fällen (d. h. im autotypischen Druck) braucht das als Trägermaterial zu verwendende Aluminium keine allzu spezielle Qualität zu haben, die Kornausrichtung ist dabei nicht von sehr großer Bedeutung, d.h. die Grundkörnung der Platte kann sogar eine Vorzugsrichtung haben. Diese in einer bestimmten Richtung verlaufende Körnung ist das Ergebnis des Walzvorgangs, bei dem das Aluminium gestreckt und dann auf einen Kern gewickelt wird. Dabei wird ein dicker Aluminiumbarren immer wieder mit unter mit hohem Druck arbeitenden Walzen zusammengequetscht bis ein sehr langes, dünnes Aluminiumband (-blech) entsteht. Dieser Vorgang prägt dem Band ein Richtungsmuster auf, das parallel zur Walzrichtung verläuft. Wird dieses Band nun aufgerauht, so neigen die entstehenden Löcher dazu, dem Verlauf dieses Richtungsmusters zu folgen. Bei den meisten im Handel erhältlichen Druckplatten überbrücken die aus der strahlungsempfindlichen Schicht resultierenden Rasterpunkte in den Bildstellen diese gerichteten Löcher ohne größere Nachteile. Für den rasterlosen Offsetdruck ist dies jedoch ein schwerwiegendes Problem, denn bei ihnen besteht das Bild aus Schichtpartikeln, die wesentlich kleiner sind als es Rasterpunkte sein können. Wenn jedoch das Trägermaterial die erfindungsgemäßen Parameter aufweist, so treten diese Probleme nicht auf. Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Trägermaterial sind Aluminiumlegierungen mit einem Aluminiumgehalt von mindestens 98,5 % am besten geeignet, Legierungen mit einem Aluminiumgehalt von mehr als 99,5 % werden bevorzugt; diese Legierungen enthalten beispielsweise Anteile an Si, Fe, Ti, Cu und Zn.

    [0017] Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Trägermaterialien wird von einem platten-, folien- oder bandförmigen Material ausgegangen, das einen Mittenrauhwert R von maximal 0,10 pm aufweisen muß, d. h. die Oberfläche des Aluminiums muß vor dem Aufrauhen speziell behandelt werden. An einer solchen Oberfläche muß demnach der Mittenrauhwert sowohl auf der parallelen als auch auf der senkrechten Achse Werte von maximal 0,10 µm, insbesondere von maximal 0, 08 µm und bevorzugt von maximal 0,05 µm, haben. Der Mittenrauhwert in senkrechter Richtung wird angegeben, weil er der größere von beiden Werten ist.

    [0018] Diese Oberflächengüte kann auf verschiedenste Weise erreicht werden, beispielsweise durch

    - Kaltwalzen des Aluminiums unter hohem Drücken, um das Korngefüge herunterzudrücken,

    - Anschmelzen der Aluminiumoberfläche mit einem Laser,

    - chemisches Polieren der Aluminiumoberfläche in einer wäßrigen Lösung eines Gehalts an Phosphorsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure,

    - elektrochemisches Polieren der Aluminiumoberfläche durch Anodisieren in einer Methanollösung mit einem Gehalt an Perchlorsäure, oder

    - mechanisches Polieren der Aluminiumoberfläche mit einem Poliermittel in Pastenform, beispielsweise mit in einer Flüssigkeit suspendierten Aluminiumoxidpartikeln einer Größe von 0,05 pm.



    [0019] Es kann auch nach anderen bekannten Vorbehandlungsverfahren gearbeitet werden, wenn damit der oben angegebene maximale Mittenrauhwert erzielt wird. Vor und/oder nach dem Polieren kann die Aluminiumoberfläche nach herkömmlichen Verfahren gereinigt und/oder entfettet und/oder angeätzt werden. Diese Verfahren umfassen beispielsweise die Behandlung mit wäßriger NaOH-Lösung mit oder ohne Entfettungsmittel und/oder Chelatbildnern, Trichlorethylen, Aceton, Methanol oder anderen handelsüblichen sogenannten Aluminiumbeizen. Dieser Bearbeitungsschritt dauert gewöhnlich etwa 15 sec bis 5 min. Die vorgereinigte und polierte Oberfläche wird dann nach bekannten Verfahren sehr gleichmäßig aufgerauht. Das Aufrauhen erfolgt zweckmäßig nach mechanischen und/oder elektrochemischen Verfahren. Das bevorzugte elektrochemische Aufrauhen kann in einem Elektrolyten durchgeführt werden, der Säuren, wie insbesondere Salpeter- und/oder Salzsäure, enthält, die gegebenenfalls mit weiteren Zusätzen wie Borsäure, Wasserstoffperoxid, Aluminiumchlorid und Aluminiumnitrat versetzt sind, um beispielsweise zu einem gleichmäßigen Bearbeitungsergebnis beizutragen und die elektrische Leitfähigkeit des Elektrolyten zu verbessern; es sind aber auch neutrale Salzlösungen als Elektrolyt bekannt. Die Salpeter- oder Salzsäure ist normalerweise in einem Anteil von etwa 1 bis 20 g/1 in dem wäßrigen Elektrolyten enthalten, der auf einer Temperatur von etwa 20 bis 60 °C gehalten wird. Der Strom, bevorzugt Wechselstrom, wird durch das Aluminium und eine zweite Elektrode (z. B. aus Blei oder nichtrostendem Stahl) geleitet, wobei der Abstand zwischen Zweitelektrode und Aluminium zwischen etwa 0,1 und 20 cm liegt. Die Stromdichte beträgt etwa 0,1 bis 200 A/dm2. Der Aufrauhvorgang dauert von etwa 0,1 sec bis zu 5 min.

    [0020] Innerhalb dieser Bereiche kann der Fachmann seine bevorzugten Arbeitsparameter auswählen, er kann sie jedoch auch nach seinem jeweiligen Bedarf ändern, solange die oben beschriebenen Merkmale der Oberflächentopographie erreicht werden.

    [0021] Bevorzugt wird der aufgerauhte Träger anschließend nach einem der verschiedenen bekannten Verfahren anodisch oxidiert, um beispielsweise die mechanischen Eigenschaften der Oberfläche zu verbessern. Bei diesen Verfahren werden als Elektrolyte u. a. wäßrige Lösungen mit einem Gehalt an Schwefel-, Phosphor- und/oder Oxalsäure in Konzentrationen bis zu etwa 200 g/1 bei Temperaturen von etwa 20 bis 40 °C verwendet. Die Stromdichte beträgt bis zu etwa 30 A/dm2, und damit entsteht ein Oxidfilm von bis zu etwa 10 g/m2. Die Aluminiumoxidschicht kann dann noch hydrophilierend nachbehandelt werden, indem sie auf chemischem (Tauchen) oder elektrochemischem Wege mit einem Hydrophilierungsmittel, wie z. B. Polyvinylphosphonsäure oder Natriumsilikat, in Kontakt gebracht wird.

    [0022] Der nach dieser Erfindung hergestellte, eine bestimmte Oberflächentopographie aufweisende Träger hat sich bei der Produktion der verschiedenartigsten Druckplatten als sehr vorteilhaft erwiesen, er eignet sich jedoch insbesondere für das Gebiet des rasterlosen Offsetdrucks. Bei der Herstellung einer solchen Druckform muß auf den Träger eine strahlungsempfindliche Beschichtung aufgetragen werden, die einen extrem langen Tonwertumfang ergibt. Ferner sollte die Art und Weise der Belichtung und Entwicklung der Platte zur standardisierten Ausbildung eines solchen ausgedehnten Tonwertumfangs beitragen. Es sind viele derartige Beschichtungen bekannt, die für die Beschichtung der erfindungsgemäßen Trägermaterialien geeignet sind. Unter anderem sind das Beschichtungen, die als Photosensibilisatoren Diazoverbindungen, wie z. B. Diazoniumsalze, Diazide, Azide und Photopolymere im Gemisch mit verschiedenen anderen Bestandteilen, wie z. B. Binderharzen, UV-Absorbern, Farbmitteln, Lösemitteln und Weichmachern, enthalten.

    [0023] Beim autotypischen Offsetdruck möchte man ein sehr kontrastreiches Bild herstellen, d.h. ein Bild mit einem sehr kurzen Tonwertumfang. Im Belichtungstest wird normalerweise die Testplatte durch einen Belichtungskeil mit stufenweise zunehmender optischer Dichte mit aktinischer Strahlung belichtet. Ein Standardhilfsmittel ist der Stauffer-Stufenkeil, der 21 Stufen mit Dichteinkrementen vom 0,15 aufweist. Bei einer idealen, mit hartem Kontrast arbeitenden Beschichtung ist nach dem Entwikkeln eine Stufe völlig geschwärzt und die angrenzende nächste Stufe völlig frei. Tatsächlich ist es fast unmöglich, dieses Ziel zu erreichen, und man muß sich mit ganz wenigen dazwischenliegenden Graustufen bzw. teilgedeckten Stufen zufriedengeben. Im Gegensatz dazu wünscht man sich beim rasterlosen Offsetdruck eine Beschichtung, die sehr viele Graustufen und somit einen weichen Kontrast ergibt. Dabei erwartet man von der strahlungsempfindlichen Beschichtung mindestens 7, vorzugsweise jedoch mindestens 12 bis 13 Graustufen im Stauffer-Stufenkeil. Ein Bild mit solchem ausgedehnteren Tonwertumfang kann durch viele Beschichtungsvarianten erreicht werden, dazu zählen beispielsweise ein Zusatz von UV-Absorbern zu der Beschichtung, eine Erhöhung des Trockenschichtgewichts pro Flächeneinheit der Platte und Änderungen in der Zusammensetzung der zum Entwickeln der belichteten Schichten eingesetzten Entwicklerlösungen.

    [0024] Geeignete strahlungsempfindliche Verbindungen sind beispielsweise ein Polykondensationsprodukt aus 3-Methoxy- diphenylamin-4-diazoniumsalz und 4,4'-Bismethoxymethyldiphenylether, ausgefällt als Mesitylensulfonat, Azide wie 2,6-Di (4'-azidobenzal)-cyclohexanon und o-Chinondiazide wie die Ester aus Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonsäure und 2,3,4-Trihydroxybenzophenon oder 2,2'-Dihydroxy-dinaphthyl-(1,1')-methan. Ferner sind die in den US-A 2 603 564, 3 069 268, 3 282 208, 3 861 917, 3 856 529, 4 148 646, 4 224 397 und 4 308 368 beschriebenen strahlungsempfindlichen Systeme geeignet. Typische Bindemittel (Harze) sind Novolake, Polyisopren-, Alkylphenol- oder Polyvinylformalharze. Geeignete UVabsorbierende Farbstoffe sind beispielsweise Benztriazole, Benzophenone, Cinnamate und Salicylate, wie 2-[«2'-Hydroxyphenyl)-imino)-methyl]-phenol, 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4,4'-dimethoxybenzophenon, 2(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benztriazol oder Phenylsalicylat. Bevorzugte Entwickler sind Lösungen, die beispielsweise folgende Bestandteile enthalten: Natriummetasilikat, Trinatriumphosphat, Mononatriumphosphat und/oder Alkalihydroxide in Wasser für Chinondiazidschichten, n-Propanol in Wasser für Diazoniumsalzschichten und Benzol für Azidschichten.

    [0025] Die erfindungsgemäßen Trägermaterialien zeichnen sich dadurch aus, daß nach Auftragen einer geeigneten strahlungsempfindlichen Beschichtung ein Reproduktionsmaterial entsteht, das es ermöglicht, Halbtöne aufweisende Vorlagen ohne Aufrasterung tongetreu zu reproduzieren. Die Trägermaterialien lassen sich in modernen kontinuierlich arbeitenden Bandanlagen ohne größeren zusätzlichen Aufwand herstellen, d.h. es ist insbesondere keine Bearbeitung von bereits aufgerauhten, anodisierten und/oder strahlungsempfindlich beschichteten Bändern, Platten oder Folien mehr erforderlich.

    [0026] In den folgenden Beispielen beziehen sich - wenn nichts anderes angegeben ist - Prozentangaben auf das Gewicht, Gew.-Teile verhalten sich zu Vol.-Teilen wie kg zu dm3.

    Beispiel 1



    [0027] Es wird ein Band aus einer Aluminiumlegierung mit folgender Zusammensetzung hergestellt: 0,12 % Cu, 1,20 % Mn und 98,68 % Al und zu Platten zerschnitten. Auf beiden Materialseiten beträgt der Mittenrauhwert Ra etwa 0,25 µm. Eine Seite dieser Platten wird während 15 min mit einer Aluminiumoxidpaste, die einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,05 µm aufweist, mechanisch poliert, wonach der Ra-Wert der polierten Seite 0,01 µm beträgt. Die so polierte Aluminiumplatte wird zunächst bei Raumtemperatur kurz in Trichlorethylen, Aceton und dann Methanol und danach während l min bei einer Temperatur von 25 °C in eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 40 g/1 an NaOH getaucht. Die polierte Seite der Platte wird bei 25 °C in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von 20 g/1 an konzentrierter HN03 elektrochemisch aufgerauht, wobei sie während 15 sec mit einer Stromdichte von 100 A/dm2 aus Wechselstrom mit 50 Hz beaufschlagt wird; die Gegenelektrode besteht aus nichtrostendem Stahl. Die unter dem Raster-Elektronenmikroskop angefertigten Aufnahmen der aufgerauhten Oberfläche zeigen folgende Oberflächenparameter: Da = 1,2 µm, Dd = 3,2 %, D95 = 3,5 µm, D99 = 6,5 µm, A = 9 %, Ra = 0,62 µm und Rd= 2,3%.

    Beispiel 2



    [0028] Es wird ein Band aus einer Aluminiumlegierung mit folgender Zusammensetzung hergestellt: 0,01 % Fe und 99,99 % Al und zu Platten zerschnitten. Auf beiden Materialseiten beträgt Ra etwa 0,8 µm. Zwei dieser Platten werden bei Raumtemperatur zunächst kurz in Trichlorethylen, Aceton und dann Methanol und anschließend während 3 min bei 70 °C in eine wäßrige Lösung eines Gehalts von 200 g/1 an konzentrierter H3P04 (Konzentration: 33,5 bis 36,5 %), 200 g/l an konzentrierter H2S04 und 20 g/1 an konzentrierter HN03 getaucht. Die beiden chemisch behandelten (polierten) Platten haben auf beiden Seiten Ra-Werte von etwa 0,09 µm. Die so behandelten Platten werden während 1 min bei 25 °C in eine wäßrige Lösung eines Gehalts von 40 g/1 an NaOH getaucht. Bei der anschließenden elektrochemischen Aufrauhung in einer wäßrigen Lösung eines Gehalts von 20 g/l an konzentrierter HNO3 bei einer Temperatur von 20 °C bilden die beiden Platten die Elektroden; für die Dauer von 20 sec wird mit einer Stromdichte von 75 A/dm2 aus Wechselstrom mit 50 Hz beaufschlagt. Die unter dem Raster-Elektronenmikroskop aufgenommenen aufgerauhten Oberflächen zeigen folgende Parameter: Da = 2,6 µm, Dd = 8,2 %, D95 = 6,5 µm, D99 = 9, 5 um, A = 8 %, Ra = 1,18 um und Rd = 7,7 %. Eine der aufgerauhten Seiten wird dann bei 25 °C in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von 150 g/1 an H3P04 anodisch oxidiert, wobei während 4 min Gleichstrom von 40 V angelegt wird.

    Beispiel 3



    [0029] Es wird ein Band aus einer Aluminiumlegierung mit der Zusammensetzung und Oberflächengüte entsprechend den Angaben in Beispiel 2 angefertigt. Eine aus diesem Band geschnittene Platte wird bei Raumtemperatur kurz in Trichlorethylen, Aceton und dann in Methanol getaucht und anschließend bei 25 °C in einer methanolischen Lösung mit einem Gehalt von 7 % an HClO4 anodisch behandelt, wobei während 1 min mit Gleichstrom von 20 V beaufschlagt wird. Die elektrochemisch behandelte (polierte) Oberfläche hat einen Ra-Wert von 0,07 µm. Die so behandelte Platte wird danach während 3 min bei 25 °C in eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 40 g/1 an NaOH eingetaucht. Sie wird anschließend bei 30 °C in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von 50 g/1 an konzentrierter HCl (Konzentration: 36,5 bis 38,0 %) elektrochemisch einseitig aufgerauht, wobei sie für die Dauer von 20 sec mit einer Stromdichte von 80 A/dm2 aus Wechselstrom mit 50 Hz beaufschlagt wird; die Gegenelektrode besteht aus unbehandeltem Aluminium. Die unter dem Raster-Elektronenmikroskop aufgenommene aufgerauhte Oberfläche zeigt folgende Parameter: Da = 2,7 µm, Dd = 7,2 %, D95 = 8,0 µm, D99 = 9,5 µm, A = 10 %, Ra = 1,19 um und Rd = 8,5 %. Die aufgerauhte Seite wird dann bei 25 °C in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von 20 g/1 an konzentrierter H2S04 (Konzentration: 95,0 bis 98,0) anodisch oxidiert, wobei während 5 min Gleichstrom mit einer Stromdichte von 1 A/dm2 angelegt wird.

    Beispiel 4



    [0030] Es wird ein Band aus einer Aluminiumlegierung der folgenden Zusammensetzung hergestellt: 0,70 % Si, 0,41 % Fe, 0,11 % Cu, 0,01 % Mn, 0,01 % Mg, 0,01 % Zn, 0,02 % Ti und 98,73 % Al. Beide Materialseiten haben Mittenrauhwerte Ra von etwa 0,29 um. Das Band wird weiter kaltgestreckt, bis es eine Dicke von 0,31 mm hat und auf einer Seite einen Ra-Wert von 0,04 um aufweist. Danach wird das Aluminiumband gereinigt, entfettet und leicht angeätzt, was durch eine etwa 1,5 min dauernde Behandlung bei etwa 50 bis 70 °C in wäßrig-alkalischen Lösungen, die etwa 20 g/1 Natriumhydroxid, Aluminiumionen und ein Entfettungsmittel enthalten, geschieht. Die glatte Seite des Bandes wird anschließend in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von 20 g/1 an konzentrierter HN03 (Konzentration: 69,0 bis 71,0 %) und Aluminiumionen bei 40 °C elektrochemisch aufgerauht, wobei eine Stromdichte von 70 A/dm2 aus Wechselstrom mit 60 Hz während 4 sec angelegt wird; dann wird für 20 sec abgeschaltet, wieder während 4 sec der Strom angelegt, für 20 sec abgeschaltet und noch einmal während 4 sec angelegt; die Gegenelektrode besteht aus Blei. Die unter dem Raster-Elektronenmikroskop aufgenommene aufgerauhte Oberfläche zeigt folgende Parameter: Da= 1,5 µm, Dd = 5,1 %, D95 = 5,0 µm, D99 = 8,0 µm, A < 1%, Ra = 1,12 µm und Rd = 5,4 %. Die aufgerauhte Seite wird danach in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von etwa 150 g/1 an konzentrierter H2S04 (Konzentration: 95,0 bis 98,0 %) und etwa 5 g/1 an Al2(SO4)3 · 18 H20 bei 45 °C anodisch oxidiert. Die Gleichstromdichte von 26 A/dm2 wird für eine Einschaltdauer von insgesamt 10 sec abwechselnd an- und abgeschaltet. Abschließend wird das Band zur Hydrophilierung während 1 min bei 60 °C in eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 2,2 g/1 an Polyvinylphosphonsäure getaucht.

    Beispiel 5



    [0031] Das nach den Angaben des Beispiels 4 hergestellte Band wird zu Platten zerschnitten. Auf eine dieser Platten wird für eine autotypische Reproduktion eine negativ-arbeitende strahlungsempfindliche Beschichtung aus

    2,5 Gew.-Teilen Polykondensationsprodukt aus 3-Meth- oxy-diphenylamin-4-diazoniumsalz und 4,4'-Bismethoxy-methyl-diphenylether, ausgefällt als Mesitylensulfonat und

    7,5 Gew.-Teilen Polyvinylformal-Harz in

    90,0 Vol.-Teilen eines Lösemittelgemisches aus Ethylenglykolmonomethylether/Essigsäureester des Ethylenglykolmonomethylethers im Volumenverhältnis 2:1


    aufgeschleudert, die nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 1,0 g/m2 aufweist. Die so hergestellte strahlungsempfindliche Druckplatte wird durch eine negativ aufgerasterte Vorlage mit 60 Linien/cm mit Hilfe einer Metallhalogenidlampe so belichtet, daß auf dem Stauffer-Stufenkeil die Stufe 6 die erste voll-geschwärzte Stufe ist und sich 3 graue Stufen beim Drucken ergeben. Dann wird innerhalb von 2 min durch leichtes Überreiben mit einer wäßrigen Lösung eines Gehalts von 11,4 % an n-Propanol und 14,1 % an 2-Propoxyethanol entwickelt und anschließend mit Gummi arabicum konserviert. Von der Druckform wird auf einer Offsetdruckmaschine mit schwarzer Druckfarbe auf gestrichenem Papier gedruckt, sie liefert etwa 100.000 einwandfreie Drucke.

    Beispiel 6



    [0032] Das nach den Angaben des Beispiels 4 hergestellte Band wird während der anodischen Oxidationsstufe mit einer Stromdichte von 7 A/dm2 anstelle von 26 A/dm2 beauf- schlagt. Dieses Band wird zu Platten zerschnitten, und auf eine dieser Platten wird für eine autotypische Reproduktion eine negativ-arbeitende strahlungsempfindliche Beschichtung aus

    0,5 Gew.-Teilen 2,6-Di-(4'-azidobenzal)-cyclohexanon und

    9,5 Gew.-Teilen cyclisiertem Polyisopren in

    90,0 Vol.-Teilen o-Xylol als Lösemittel


    aufgeschleudert, die nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 0,5 g/m2 aufweist. Die so hergestellte strahlungsempfindliche Druckplatte wird durch ein gerastertes Negativ (60 Linien/cm) so belichtet, daß die Stufe 5 auf dem Stauffer-Stufenkeil die erste voll-geschwärzte Stufe ist und sich 2 graue Stufen beim Drucken ergeben. Nach dem Belichten wird innerhalb von 30 sec durch Besprühen mit Benzol entwickelt. Kurz danach wird von dieser Druckform in einer Offsetdruckmaschine mit schwarzer Druckfarbe auf ungestrichenem Papier gedruckt, wobei man etwa 50.000 einwandfreie Drucke erhält.

    Beispiel 7



    [0033] Das nach den Angaben des Beispiels 4 hergestellte Band wird mit einer positiv-arbeitenden strahlungsempfindlichen Mischung aus

    50,00 Vol.-Teilen Tetrahydrofuran

    39,00 Vol.-Teilen Ethylenglykolmonomethylether

    1,00 Vol.-Teilen Essigsäure-n-butylester

    6,44 Gew.-Teilen Kresol-Formaldehyd-Harz

    1,65 Gew.-Teilen Ester aus Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonsäure und 2,3,4-Trihydroxybenzophenon

    0,92 Gew.-Teilen Ester aus der vorstehenden Sulfonsäure und 2,2'-Dihydroxy-dinaphthyl-(l,l')-methan

    0,92 Gew.-Teilen 2-Hydroxy-N-(2-hydroxyphenyl)-benzamin und

    0,07 Gew.-Teilen Sudangelb


    beschichtet, die nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 2,9 g/m2 aufweist. Das Band wird dann zu Platten zerschnitten. Eine so hergestellte strahlungsempfindliche Druckplatte wird durch eine positive, nicht aufgerasterte Halbtonvorlage mit einem Dichteumfang von 1,35 mit Hilfe einer Metallhalogenidlampe belichtet. Der Abstand zwischen Lichtquelle und Platte ist dabei ungefähr doppelt so groß wie die größte Abmessung der Platte, wodurch eine gleichmäßige Ausleuchtung der Platte gewährleistet werden soll. Entwickelt wird während 3,5 min in einem Tauchbehälter mit einer wäßrigen Lösung eines Gehalts an

    3,96 % Na-metasilikat· 5 H2O

    3,40 % Na2HPO4· 10 H20

    0,34 % NaH2PO4· H2O



    [0034] Die Platte wird dann von Hand mit Druckfarbe angerieben und gummiert. Die Druckform wird in eine Offsetdruckmaschine eingespannt, und es wird mit schwarzer Druckfarbe auf gestrichenem Papier gedruckt, wobei etwa 60.000 einwandfreie Drucke erzielt werden. Es entstehen 15 graue Stufen im Stauffer-Stufenkeil.

    Beispiel 8



    [0035] Es wird ein Band aus einer Aluminiumlegierung mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt: 0,12 % Si, 0,27 % Fe, 0,01 % Zn, 0,02 % Ti und 99,58 % Al. Auf beiden Materialseiten betragen die Mittenrauhwerte Ra etwa 0,15 µm. Das Band wird weiter kaltgestreckt, bis es eine Dicke von 0,20 mm hat und auf einer Seite einen Ra-Wert von 0,10 µm aufweist. Das Aluminiumband wird mit einer wäßrigen Lösung eines Gehalts von 20 g/1 an NaOH, Aluminiumionen und einem Entfettungsmittel bei einer Temperatur von etwa 60 bis 70 °C während etwa 1 min gereinigt, entfettet und leicht angeätzt. Die glatte Seite des Bandes wird dann in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von etwa 16 g/1 an konzentrierter HN03 und Aluminiumionen bei etwa 40 °C elektrochemisch aufgerauht, wobei während 8 sec eine Stromdichte von 123 A/dm2 aus Wechselstrom mit 60 Hz einwirkt; die Gegenelektrode besteht dabei aus Blei. Die unter dem Raster-Elektronenmikroskop aufgenommene aufgerauhte Oberfläche zeigt folgende Parameter: Da = 2,2 µm, Dd = 7,8 %, D95 = 7,5 µm, D99 = 9,5 µm, A = 4%, Ra = 1, 13 µm und Rd = 4, 4 %. Die aufgerauhte Seite wird anschließend bei 40 °C in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von etwa 150 g/1 an konzentrierter H2S04 und etwa 5 g/1 an Al2(SO4)3· 18 H20 anodisch oxidiert, wobei während 8 sec Gleichstrom mit einer Stromdichte von 10 A/dm2 angelegt wird.

    Beispiel 9



    [0036] Ein nach den Angaben des Beispiels 8 hergestelltes Band, das jedoch während 20 sec anstelle von 8 sec anodisch oxidiert wird, wird zu Platten zerschnitten. Eine dieser Platten wird für eine autotypische Reproduktion mit einer positiv-arbeitenden strahlungsempfindlichen Beschichtung aus

    [0037] 3,4 Gew.-Teilen eines Esters aus Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonsäure und 2,3,4-Trihydroxybenzophenon und 6,6 Gew.-Teilen eines Kresol-Formaldehyd-Harzes in 90,0 Vol.-Teilen Ethylenglykolmonomethylether

    [0038] versehen, die nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 3,0 g/m2 aufweist. Die so hergestellte strahlungsempfindliche Druckplatte wird durch eine positive, aufgerasterte Vorlage (12 Linien/mm) mit einer Metallhalogenidlampe so belichtet, daß die Stufe 3 auf dem Stauffer-Stufenkeil die erste ungeschwärzte Stufe ist und sich beim Drucken 4 graue Stufen ergeben. Sie wird in einer Küvette mit Schwenkvorrichtung während 2 min mit dem Entwickler nach den Angaben des Beispiels 7 bei 22 °C entwickelt. Anschließend wird sie von Hand mit Druckfarbe eingerieben und gummiert. Von der Druckform wird auf einer Offsetdruckmaschine in Magenta auf gestrichenem Papier gedruckt. Sie liefert etwa 150.000 einwandfreie Drucke.

    Beispiel 10



    [0039] Ein nach den Angaben des Beispiels 8 hergestelltes Band wird mit einem positiv-arbeitenden strahlungsempfindlichen Gemisch aus

    50,00 Vol.-Teilen Ethylenglykolmonomethylether

    30,00 Vol.-Teilen Cyclohexanol

    16,00 Gew.-Teilen Kresol-Formaldehyd-Harz

    2,67 Gew.-Teilen der strahlungsempfindlichen Verbindung des Beispiels 9 und

    1,33 Gew.-Teilen Sudangelb


    beschichtet, das nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 2,5 g/m2 aufweist. Das Band wird zu Platten zerschnitten, und vier so hergestellte Druckplatten werden durch vier positive, nicht aufgerasterte Halbtonvorlagen für Farbauszüge mit einem Dichteumfang von 1,00 mit Hilfe einer Metallhalogenidlampe belichtet. Sie werden dann während 3,5 min in einem Tauchbehälter mit dem Entwickler nach Angaben des Beispiels 7 entwickelt. Anschließend werden sie noch einmal gleichmäßig ganzflächig nachbelichtet und gummiert. Die vier Druckformen werden mit der jeweils zugehörigen Druckfarbe eingefärbt und zum Drucken auf gestrichenem Papier in einer Offsetdruckmaschine für Qualitätsdruck eingesetzt, sie liefern etwa 150.000 zufriedenstellende Drucke. Es ergeben sich 10 graue Stufen im Stauffer-Stufenkeil.

    Beispiel 11



    [0040] Ein nach den Angaben des Beispiels 4 hergestelltes Band, das jedoch mit einer Stromdichte von 7 A/dm2 anstelle von 26 A/dm2 anodisch oxidiert wird, wird zu Platten zerschnitten. Auf eine Platte wird eine positiv-arbeitende strahlungsempfindliche Beschichtung nach den Angaben des Beispiels 9 aufgeschleudert, die nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 2,5 g/m2 aufweist. Die. strahlungsempfindliche Druckplatte wird durch eine positive, nicht aufgerasterte Halbtonvorlage mit einem Dichteumfang von 0,80 mit Hilfe einer Metallhalogenidlampe belichtet. Anschließend wird sie während 30 sec in einen Tauchbehälter mit einer wäßrigen Lösung eines Gehalts von 3,79 % an Natriummetasilikat und an soviel NaOH, daß die wäßrige Lösung einen pH-Wert 13,2 hat, gebracht. Die Platte wird dann während 5 min bei 100 °C wärmebehandelt, von Hand mit Druckfarbe eingerieben und gummiert. Die Druckform wird zum Drucken auf einer Offsetdruckmaschine mit Alkoholfeuchtung eingesetzt. Es wird mit schwarzer Druckfarbe auf gestrichenem Papier gedruckt, wobei etwa 200.000 einwandfreie Drucke erzielt werden. Es ergeben sich 7 graue Stufen im Stauffer-Stufenkeil.

    Beispiel 12



    [0041] Ein nach den Angaben des Beispiels 8 hergestelltes Band wird zu Platten zerschnitten. Auf eine dieser Platten wird ein positiv-arbeitendes strahlungsempfindliches Gemisch aus

    je 5 Gew.-Teilen der im Beispiel 7 eingesetzten beiden strahlungsempfindlichen Ester und

    90 Vol.-Teilen eines Gemisches aus Ethylenglykolmonomethylether und Methylethylketon im Volumenverhältnis 1:1


    aufgeschleudert, das nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 3,0 g/m2 aufweist. Die so hergestellte strahlungsempfindliche Druckplatte wird durch eine positive, nicht aufgerasterte Halbtonvorlage mit einem Dichteumfang von 1,00 mit Hilfe einer Metallhalogenidlampe belichtet. Sie wird dann in einer Küvette mit Schwenkvorrichtung in einer wäßrigen Lösung eines Gehalts an 7,0 % Natriummetasilikat 5 H20 und 0,7 % LiCl während 2 min entwikkelt. Kurz nach dem Entwickeln wird auf einer Offsetdruckmaschine von der Druckform mit schwarzer Druckfarbe auf gestrichenem Papier gedruckt, wobei man etwa 10.000 einwandfreie Drucke erhält. Es entstehen 10 graue Stufen im Stauffer-Stufenkeil.

    Beispiel 13



    [0042] Ein nach den Angaben des Beispiels 8 hergestelltes Band, das jedoch während 20 sec anstelle von 8 sec anodisch oxidiert wird, wird zu Platten zerschnitten. Auf eine dieser Platten wird ein positiv-arbeitendes strahlungsempfindliches Gemisch aus

    5,0 Gew.-Teilen Phenol-Formaldehyd-Harz

    2,0 Gew.-Teilen der im Beispiel 9 eingesetzten strahlungsempfindlichen Verbindung

    1,0 Gew.-Teilen Zitronengelb und

    0,5 Gew.-Teilen Kristallviolettbase in

    90,0 Vol.-Teilen Ethylenglykolmonomethylether als Lösemittel


    aufgeschleudert, das nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 2,5 g/m2 aufweist. Durch eine positive, nicht aufgerasterte Halbtonvorlage mit einem Dichteumfang von 0,80 wird die so hergestellte strahlungsempfindliche Druckplatte mit Hilfe einer Metallhalogenidlampe belichtet. Entwickelt wird während 2 min in einer Küvette mit Schwenkvorrichtung in einer wäßrigen Lösung eines Gehalts von 1,67 % an Natriummetasilikat und an soviel NaOH, daß der pH-Wert der Lösung 12,7 ist. Anschließend wird die Platte gummiert. Die Druckform wird zum Drucken auf einer Offsetdruckmaschine mit Alkoholfeuchtung eingesetzt. Dabei wird mit schwarzer Druckfarbe auf gestrichenem Papier gedruckt, wobei sich etwa 30.000 einwandfreie Drucke ergeben. Es entstehen 7 graue Stufen im Stauffer-Stufenkeil.

    Vergleichsbeispiele V1 bis V4



    [0043] Es werden 4 handelsübliche, vorbeschichtete Offsetdruckplatten mit einem elektrochemisch aufgerauhten und anodisch oxidierten Aluminiumträger der Firmen KALLE, Niederlassung der Hoechst AG - Wiesbaden (DE) und Howson-Algraphy - Leeds (GB) bezüglich der 6 erfindungsgemäß erforderlichen Trägermaterial-Parameter untersucht. Dabei liegen die mit® Ozasol P3S bezeichnete Druckplatte mit den Da-, Dd- und Ra-Werten innerhalb und mit den D99-, A- und Rd-Werten außerhalb, die mit ®Ozasol N3S bezeichnete Druckplatte mit den Da-, D99-, Dd- und Ra-Werten innerhalb und mit den A- und Rd-Werten außerhalb und die mit®Alympic und ®Alympic Gold bezeichneten Druckplatten in den Da-, Dd-, Ra- und Rd-Werten innerhalb und mit den D99- und A-Werten außerhalb der beanspruchten Werte bzw. Wertbereiche. Hingegen liegen alle in den vorstehenden Beispielen erzeugten Trägermaterialien in allen 6 Parametern innerhalb der beanspruchten Werte bzw. Wertbereiche. of


    Ansprüche

    1 Platten-, folien- oder bandförmiges Trägermaterial für Offsetdruckplatten aus Aluminium oder seinen Legierungen mit einer ein- oder beidseitig aufgerauhten Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Struktur der aufgerauhten Oberfläche

    a) das arithmetische Mittel Da der Verteilung der Lochdurchmesser im Bereich von 0,5 bis 4,0 µm liegt,

    b) mindestens 99 % aller Löcher einen Durchmesser D99 von maximal 10 pm haben,

    c) die Richtungsabhängigkeit Dd der Lochdurchmesser maximal 10 % beträgt,

    d) die keine oder nur Löcher von maximal 0,5 µm Durchmesser aufweisenden Teile A der Oberfläche weniger als 20 % der Oberfläche ausmachen,

    e) die Mittenrauhwerte Ra der Oberfläche im Bereich von 0,2 bis 1,4 µm liegen, und

    f) die Richtungsabhängigkeit Rd der Rauhwerte maximal 10 % beträgt.


     
    2 Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Parameter a) Da im Bereich vom 0,5 bis 3,0 µm, b) D99 bei maximal 8 µm, c) Dd bei maximal 5 %, d) A bei maximal 10 %, e) R im Bereich von 0,8 bis 1,2 µm und f) Rd bei maximal 5 % liegen.
     
    3 Trägermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Da im Bereich von 1,0 bis 3,0 liegt.
     
    4 Trägermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß seine Oberfläche zusätzlich eine durch anodische Oxidation erzeugte Aluminiumoxidschicht aufweist.
     
    5 Trägermaterial nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumoxidschicht hydrophilierend nachbehandelt wurde.
     
    6 Verfahren zur Herstellung eines Trägermaterials nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das platten-, folien- oder bandförmige Aluminium, das vor dem Aufrauhen ein- oder beidseitig eine Oberfläche mit einem Mittenrauhwert Ra von maximal 0,10 µm aufweist, gegebenenfalls nach einer Vorreinigung mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauht wird.
     
    7 Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrochemisch Aufrauhung mit Wechselstrom in einem wäßrigen Elektrolyten mit einem Gehalt an Salzsäure und/oder Salpetrsäure durchgeführt wird.
     
    8 Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche einen Ra-Wert von maximal 0,08 µm aufweist.
     
    9 Verwendung des Trägermaterials nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung von ein- oder beidseitig eine strahlungsempfindliche Schicht tragenden Offsetdruckplatten.
     
    10 Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß von den Offsetdruckplatten Reproduktionen von Halbtonvorlagen ohne Aufrasterung hergestellt werden.