(19)
(11) EP 0 089 386 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.1983  Patentblatt  1983/39

(21) Anmeldenummer: 82102248.0

(22) Anmeldetag:  19.03.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01C 19/28, F16C 13/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR SE

(71) Anmelder: Losenhausen Maschinenbau AG& Co Kommanditgesellschaft
D-4000 Düsseldorf1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Baier, Heinrich
    D-4156 Willich 2 (DE)
  • Kürten, Hans-Werner
    D-4030 Ratingen (DE)
  • Waschulewski, Hans-Georg
    D-4020 Mettmann (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rüttelwalze mit geteilter Walzentrommel


    (57) Eine Rüttelwalzentrommel ist geteilt in zwei im wesentlichen gleich ausgebildete Teilwalzentrommeln (1.2) mit je einem mittigen Walzenböden (3), welche Walzenböden (3) über jeweils ein vorgespanntes Kreuzrollenlager (5) an einem beide Teiltrommein (1,2) durchsetzenden Tragrohr (8) gelagert sind. Die Enden des Tragrohres (8) stehen über die Trommelböden (3) hinaus und sind abgeschlossen durch je eine Tragplatte (10), welche Tragplatten (10) über Pufferelemente (19) schwingungsisolierend mit einem Walzenrahmen verbunden sind. Zum Erreichen einer Differentialwirkung beim Kurvenfahren trägt jede Tragplatte (10), exzentrisch zum Tragrohr (8), je einen unabhängig antreibbaren Vortriebs-Hydromotor (14), der bezüglich des zugeordneten Walzenbodens (3) so angeordnet ist, dass sein Abtriebritzel (17) in Antriebseingriff steht mit einer Aussenverzahnung des Aussenringes (4) des Lagers (5) der zugeordneten Teilwalzentrommel. An einer der Tragplatten (10) ist zudem ein Hydromotor (21) mit Abtrieb Koaxial zum Tragrohr (8) angebracht, der über eine elastische Kupplung (22) eine innerhalb des Tragrohres (8) gelagerte Unwuchtwelle (23) antreibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rüttelwalze mit einem Rahmen für eine in zwei Teilwalzentrommeln geteilte Walzentrommel, mit einem die Teilwalzentrommeln durchsetzenden Tragrohr, an dem wenigstens ein Walzenboden einer Teilwalzentrommel in Lagern drehbar gelagert ist, mit einem in dem Tragrohr drehbar gelagerten Unwuchterreger und einem über eine elastische Kupplung mit dem Unwuchterreger in Antriebsverbindung stehenden Antriebsmotor, der an einem Ende des Tragrohres schwingungsisoliert gegen den Rahmen angeordnet ist, und mit einer Vortriebseinrichtung für die Rüttelwalze aus wenigstens einem Vortriebsmotor und einem Differential, die an den Walzenböden der Teilwalzentrommeln angreift.

    [0002] Bei einer bekannten Rüttelwalze dieser Art (DE-OS 2 803 172) ist jede Teilwalzentrommel mit zwei Walzenböden versehen; die Walzenböden der ersten Teilwalzentrommel sind starr mit dem einen Teil des Tragrohres verbunden und die Walzenböden der zweiten Teilwalzentrommel sind über Kreuzrollenlager drehbar an dem Tragrohr gelagert. An dem über die Walzenböden der ersten Teilwalzentrommel vorstehenden Ende des Tragrohres ist ein Träger über ein Kreuzrollenlager gelagert. An dem Träger sind eine elastische Kupplung und der Antriebsmotor für den Unwuchterreger angeordnet, und der Träger ist über Gummipuffer schwingungsisoliert mit dem Rahmen verbunden. Der Vortriebsmotor für die Rüttelwalze und ein mechanisches Differential sind an dem über die Walzenböden der zweiten Teilwalzentrommel vorstehenden Ende des Tragrohres angeordnet, wobei das mechanische Differential über schwingungsisolierende Pufferelemente mit dem vorstehenden Ende des Tragrohres und mit dem einen Walzenboden der zweiten Teilwalzentronmel in Antriebsverbindung steht. Dadurch, daß das mechanische Differential einerseits über das Tragrohr mit der ersten Teilwalzentrommel und andererseits unmittelbar mit der zweiten Teilwalzentrommel in Antriebsverbindung steht, wird erreicht, daß die beiden Teilwalzentrommeln bei Kurvenfahrt mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben werden können.

    [0003] Die bekannte Rüttelwalze ist konstruktiv aufwendig. Darüber hinaus ist durch die Anordnung des Vortriebsmotors und des mechanischen Differentials an der Außenseite der einen Teilwalzentrommel die Lastverteilung über die Gesamtbreite der Rüttelwalze sehr unsymmetrisch, was zur Folge hat, daß auf die Rüttelwalze beim Vortrieb ein zusätzliches, seitlich gerichtetes Vortriebsmoment einwirkt, das ständiger Korrektur bei der Lenkung bedarf. Dadurch wird der Betrieb der Rüttelwalze erschwert.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Rüttelwalze der eingangs genannten Art zu schaffen, die frei von seitlich gerichteten Vortriebsmomenten ist.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vortriebseinrichtung ein hydraulisches Differential aufweist und das hydraulische Differential aus zwei unabhängig antreibbaren Hydromotoren gebildet ist, die jeweils an einem Walzenboden einer Teilwalzentrommel angeordnet sind und mit dem Außenring der Lager in Antriebsverbindung stehen.

    [0006] Die erfindungsgemäße Rüttelwalze zeichnet sich dadurch aus, daß sie aus im wesentlichen gleich aufgebauten Teilwalzentrommeln zusammengesetzt ist, deren jede mit einem den Vortrieb bewirkenden Hydromotor versehen ist. Dadurch entsteht eine im wesentlichen symmetrische Lastverteilung, und es treten beim Vortrieb der Rüttelwalze praktisch keine auf Unsymmetrien in der Lastverteilung zurückgehende, seitlich gerichtete Vortriebsmomente mehr auf. Durch den unabhängigen Vortrieb jeder Teilwalzentrommel wird ein hydraulisches Differen tial gebildet, so daß das mechanische Differential entfallen kann. Die Hydromotoren werden so ausgewählt, daß ein besonderes Übersetzungsgetriebe nicht erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil des Aufbaus der erfindungsgemäßen Rüttelwalze besteht darin, daß die Herstellung erheblich weniger aufwendig ist und daß die Teilwalzentrommeln gleich ausgebildet sind, so daß die Notwendigkeit unterschiedlicher Herstellungsgänge und besonderer Lagerhaltung für unterschiedliche Teilwalzentrommeln entfällt.

    [0007] Es ist bekannt, die Walzentrommel einer Rüttelwalze mit einem Hydromotor anzutreiben (Losenhausen Modell W 1101). Der dabei verwendete Hydromotor ist jedoch ein Schnelläufer, der die Zwischenschaltung eines besonderen Übersetzungsgetriebes erfordert. Eine solche Vortriebseinrichtung ist nicht ohne weiteres auf die Teilwalzentrommeln einer Rüttelwalze mit geteilter Walzentrommel übertragbar, weil dabei einerseits Raum für die Anbringung des Antriebsmotors für den Unwuchterreger durch das Übersetzungsgetriebe beansprucht wird und andererseits das Übersetzungsgetriebe nicht ohne weiteres gegen die durch den Unwuchterreger erzeugten Schwingungen isoliert werden kann.

    [0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Rüttelwalze sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt, die einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Rüttelwalze zeigt, und wird nachfolgend anhand der Bezugszeichen erläutert und beschrieben.

    [0010] Die Abbildung zeigt die Teilwalzentrommeln 1, 2 beispielsweise in einem nur in Andeutung dargestellten Rahmen; aus Gründen der Einfachheit sind die zu den Teilwalzentrommeln 1, 2 führenden Verbindungsleitungen nicht dargestellt. Diese sind in üblicher Weise ausgeführt und gelegt, so daß dafür keine besondere Erläuterung erforderlich ist.

    [0011] Die Teilwalzentrommeln 1, 2 sind im wesentlichen gleich aufgebaut, so daß die nachfolgende Beschreibung der Teilwalzentrommel 1 auch für die Teilwalzentrommel 2 zutrifft. Die Teilwalzentrommel 1 ist mit einem mittig angeordneten Walzenboden 3 verschweißt, an dessen inneres Ende der Außenring 4 eines Lagers 5 angeschraubt ist, das ein Kreuzrollenlager bildet. Der Innenring 6 des Lagers 5 ist an einem Radialflansch 7 eines Tragrohres 8 angeschraubt, das die beiden Teilwalzentrommeln 1, 2 mittig axial durchsetzt. Das über den Walzenboden 3 vorstehende Ende des Tragrohres 8 ist an seiner Stirnseite durch Bolzen 9 mit einer Tragplatte 10 abgeschlossen, die sich über einen großen Teil des Walzenbodens 3 erstreckt und am Außenrand über einen Dichtring 11 mit einem axial von dem Walzenboden 3 nach außen vorstehenden Haltering 12 verbunden ist. An einer exzentrisch in die Tragplatte 10 eingesetzten Halterung 13 ist ein Hydromotor 14 (z.B. Danfoss Hydrokonstantmotor OMS 200) angeflanscht, dessen Abtriebswelle 15 in der Halterung 13 in einem Kugellager 16 gelagert ist. Das gegen den Walzenboden 3 vorstehende Ende der Abtriebswelle 15 trägt ein Ritzel 17, das in Eingriff mit einer Außenverzahnung an dem Außenring 4 des Lagers 5 ist. Die Tragplatte 10 trägt über ihre Fläche an einem Träger 18 verteilte schwingungsisolierende Pufferelemente 19, die in bekannter Weise mit dem Rahmen verbunden sind.

    [0012] Die Teilwalzentrommel 2 unterscheidet sich von der Teilwalzentrommel 1 dadurch, daß die Tragplatte 10 mit einem zentrischen Durchbruch 20 versehen ist und an die Tragplatte 10 zusätzlich ein zu dem Durchbruch 20 zentrierter, ebenfalls als Hydromotor ausgebildeter Antriebsmotor 21 angeflanscht ist, dessen Abtriebswelle über eine elastische Kupplung 22 mit dem einen Ende einer das Tragrohr 8 durchsetzenden Unwuchtwelle 23 in Antriebsverbindung steht. Die Unwuchtwelle 23 ist beidseitig im Bereich der Walzenböden 3 in Wälzlagern 24 gelagert. Die dargestellte Unwuchtwelle 23 kann gegebenenfalls auch mit beweglichen Schwungstücken versehen sein, die je nach Drehrichtung der Unwuchtwelle eine Stellung einnehmen, in der die durch die Schwungstücke hervorgerufene Erregerkraft die der Unwuchtwelle 23 verstärkt oder vermindert (z.B. Losenhausen Modell W 551).

    [0013] Die als Kreuzrollenlager ausgebildeten Lager 5 sind in bekannter Weise vorgespannt und werden daher durch die Rüttelschwingungen der Teilwalzentrommeln 1, 2 nicht beeinflußt, wie sich auch die Hydromotoren 14 als unempfindlich gegen die Rüttel schwingungen erwiesen haben.


    Ansprüche

    1. Rüttelwalze mit einem Rahmen für eine in zwei Teilwalzentrommeln (1, 2) geteilte Walzentrommel, mit einem die Teilwalzentrommeln (1, 2) durchsetzenden Tragrohr (8), an dem wenigstens ein Walzenboden (3) einer Teilwalzentrommel (1, 2) in Lägern (5) drehbar gelagert ist, mit einem in dem Tragrohr (8) drehbar gelagerten Unwuchterreger und einem über eine elastische Kupplung (22) mit dem Unwuchterreger in Antriebsverbindung stehenden Antriebsmotor (21), der an einem Ende des Tragrohres (8) schwingungsisoliert gegen den Rahmen angeordnet ist, und mit einer Vortriebseinrichtung für die Rüttelwalze aus wenigstens einem Vortriebsmotor und einem Differential, die an den Walzenböden (3) der Teilwalzentrommeln (1, 2) angreift,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Vortriebseinrichtung ein hydraulisches Differential aufweist und das hydraulische Differential aus zwei unabhängig antreibbaren Hydromotoren (14) gebildet ist, die jeweils an einem Walzenboden (3) einer Teilwalzentrommel (1, 2) angeordnet sind und mit dem Außenring (4) der Lager (5) in Antriebsverbindung stehen.
     
    2. Rüttelwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hydromotor (14) exzentrisch an einer Tragplatte (10) angeordnet ist, die das über den zugeordneten Walzenboden (3) hinaus vorstehende freie Ende des Tragrohres (8) abschließt, und an einer der Tragplatten (10) der Antriebsmotor (21) für den Unwuchterreger angebracht ist.
     
    3. Rüttelwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatten (10) über schwingungsisolierende Pufferelemente (19) mit dem Rahmen verbunden sind.
     
    4. Rüttelwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (5) von vorgespannten Kreuzrollenlagern gebildet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht