[0001] Die Erfindung betrifft eine Rüttelwalze mit einem Rahmen für eine in zwei Teilwalzentrommeln
geteilte Walzentrommel, mit einem die Teilwalzentrommeln durchsetzenden Tragrohr,
an dem wenigstens ein Walzenboden einer Teilwalzentrommel in Lagern drehbar gelagert
ist, mit einem in dem Tragrohr drehbar gelagerten Unwuchterreger und einem über eine
elastische Kupplung mit dem Unwuchterreger in Antriebsverbindung stehenden Antriebsmotor,
der an einem Ende des Tragrohres schwingungsisoliert gegen den Rahmen angeordnet ist,
und mit einer Vortriebseinrichtung für die Rüttelwalze aus wenigstens einem Vortriebsmotor
und einem Differential, die an den Walzenböden der Teilwalzentrommeln angreift.
[0002] Bei einer bekannten Rüttelwalze dieser Art (DE-OS 2 803 172) ist jede Teilwalzentrommel
mit zwei Walzenböden versehen; die Walzenböden der ersten Teilwalzentrommel sind starr
mit dem einen Teil des Tragrohres verbunden und die Walzenböden der zweiten Teilwalzentrommel
sind über Kreuzrollenlager drehbar an dem Tragrohr gelagert. An dem über die Walzenböden
der ersten Teilwalzentrommel vorstehenden Ende des Tragrohres ist ein Träger über
ein Kreuzrollenlager gelagert. An dem Träger sind eine elastische Kupplung und der
Antriebsmotor für den Unwuchterreger angeordnet, und der Träger ist über Gummipuffer
schwingungsisoliert mit dem Rahmen verbunden. Der Vortriebsmotor für die Rüttelwalze
und ein mechanisches Differential sind an dem über die Walzenböden der zweiten Teilwalzentrommel
vorstehenden Ende des Tragrohres angeordnet, wobei das mechanische Differential über
schwingungsisolierende Pufferelemente mit dem vorstehenden Ende des Tragrohres und
mit dem einen Walzenboden der zweiten Teilwalzentronmel in Antriebsverbindung steht.
Dadurch, daß das mechanische Differential einerseits über das Tragrohr mit der ersten
Teilwalzentrommel und andererseits unmittelbar mit der zweiten Teilwalzentrommel in
Antriebsverbindung steht, wird erreicht, daß die beiden Teilwalzentrommeln bei Kurvenfahrt
mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben werden können.
[0003] Die bekannte Rüttelwalze ist konstruktiv aufwendig. Darüber hinaus ist durch die
Anordnung des Vortriebsmotors und des mechanischen Differentials an der Außenseite
der einen Teilwalzentrommel die Lastverteilung über die Gesamtbreite der Rüttelwalze
sehr unsymmetrisch, was zur Folge hat, daß auf die Rüttelwalze beim Vortrieb ein zusätzliches,
seitlich gerichtetes Vortriebsmoment einwirkt, das ständiger Korrektur bei der Lenkung
bedarf. Dadurch wird der Betrieb der Rüttelwalze erschwert.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Rüttelwalze der eingangs genannten
Art zu schaffen, die frei von seitlich gerichteten Vortriebsmomenten ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vortriebseinrichtung ein
hydraulisches Differential aufweist und das hydraulische Differential aus zwei unabhängig
antreibbaren Hydromotoren gebildet ist, die jeweils an einem Walzenboden einer Teilwalzentrommel
angeordnet sind und mit dem Außenring der Lager in Antriebsverbindung stehen.
[0006] Die erfindungsgemäße Rüttelwalze zeichnet sich dadurch aus, daß sie aus im wesentlichen
gleich aufgebauten Teilwalzentrommeln zusammengesetzt ist, deren jede mit einem den
Vortrieb bewirkenden Hydromotor versehen ist. Dadurch entsteht eine im wesentlichen
symmetrische Lastverteilung, und es treten beim Vortrieb der Rüttelwalze praktisch
keine auf Unsymmetrien in der Lastverteilung zurückgehende, seitlich gerichtete Vortriebsmomente
mehr auf. Durch den unabhängigen Vortrieb jeder Teilwalzentrommel wird ein hydraulisches
Differen tial gebildet, so daß das mechanische Differential entfallen kann. Die Hydromotoren
werden so ausgewählt, daß ein besonderes Übersetzungsgetriebe nicht erforderlich ist.
Ein weiterer Vorteil des Aufbaus der erfindungsgemäßen Rüttelwalze besteht darin,
daß die Herstellung erheblich weniger aufwendig ist und daß die Teilwalzentrommeln
gleich ausgebildet sind, so daß die Notwendigkeit unterschiedlicher Herstellungsgänge
und besonderer Lagerhaltung für unterschiedliche Teilwalzentrommeln entfällt.
[0007] Es ist bekannt, die Walzentrommel einer Rüttelwalze mit einem Hydromotor anzutreiben
(Losenhausen Modell W 1101). Der dabei verwendete Hydromotor ist jedoch ein Schnelläufer,
der die Zwischenschaltung eines besonderen Übersetzungsgetriebes erfordert. Eine solche
Vortriebseinrichtung ist nicht ohne weiteres auf die Teilwalzentrommeln einer Rüttelwalze
mit geteilter Walzentrommel übertragbar, weil dabei einerseits Raum für die Anbringung
des Antriebsmotors für den Unwuchterreger durch das Übersetzungsgetriebe beansprucht
wird und andererseits das Übersetzungsgetriebe nicht ohne weiteres gegen die durch
den Unwuchterreger erzeugten Schwingungen isoliert werden kann.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Rüttelwalze sind in Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt, die einen
Schnitt durch die erfindungsgemäße Rüttelwalze zeigt, und wird nachfolgend anhand
der Bezugszeichen erläutert und beschrieben.
[0010] Die Abbildung zeigt die Teilwalzentrommeln 1, 2 beispielsweise in einem nur in Andeutung
dargestellten Rahmen; aus Gründen der Einfachheit sind die zu den Teilwalzentrommeln
1, 2 führenden Verbindungsleitungen nicht dargestellt. Diese sind in üblicher Weise
ausgeführt und gelegt, so daß dafür keine besondere Erläuterung erforderlich ist.
[0011] Die Teilwalzentrommeln 1, 2 sind im wesentlichen gleich aufgebaut, so daß die nachfolgende
Beschreibung der Teilwalzentrommel 1 auch für die Teilwalzentrommel 2 zutrifft. Die
Teilwalzentrommel 1 ist mit einem mittig angeordneten Walzenboden 3 verschweißt, an
dessen inneres Ende der Außenring 4 eines Lagers 5 angeschraubt ist, das ein Kreuzrollenlager
bildet. Der Innenring 6 des Lagers 5 ist an einem Radialflansch 7 eines Tragrohres
8 angeschraubt, das die beiden Teilwalzentrommeln 1, 2 mittig axial durchsetzt. Das
über den Walzenboden 3 vorstehende Ende des Tragrohres 8 ist an seiner Stirnseite
durch Bolzen 9 mit einer Tragplatte 10 abgeschlossen, die sich über einen großen Teil
des Walzenbodens 3 erstreckt und am Außenrand über einen Dichtring 11 mit einem axial
von dem Walzenboden 3 nach außen vorstehenden Haltering 12 verbunden ist. An einer
exzentrisch in die Tragplatte 10 eingesetzten Halterung 13 ist ein Hydromotor 14 (z.B.
Danfoss Hydrokonstantmotor OMS 200) angeflanscht, dessen Abtriebswelle 15 in der Halterung
13 in einem Kugellager 16 gelagert ist. Das gegen den Walzenboden 3 vorstehende Ende
der Abtriebswelle 15 trägt ein Ritzel 17, das in Eingriff mit einer Außenverzahnung
an dem Außenring 4 des Lagers 5 ist. Die Tragplatte 10 trägt über ihre Fläche an einem
Träger 18 verteilte schwingungsisolierende Pufferelemente 19, die in bekannter Weise
mit dem Rahmen verbunden sind.
[0012] Die Teilwalzentrommel 2 unterscheidet sich von der Teilwalzentrommel 1 dadurch, daß
die Tragplatte 10 mit einem zentrischen Durchbruch 20 versehen ist und an die Tragplatte
10 zusätzlich ein zu dem Durchbruch 20 zentrierter, ebenfalls als Hydromotor ausgebildeter
Antriebsmotor 21 angeflanscht ist, dessen Abtriebswelle über eine elastische Kupplung
22 mit dem einen Ende einer das Tragrohr 8 durchsetzenden Unwuchtwelle 23 in Antriebsverbindung
steht. Die Unwuchtwelle 23 ist beidseitig im Bereich der Walzenböden 3 in Wälzlagern
24 gelagert. Die dargestellte Unwuchtwelle 23 kann gegebenenfalls auch mit beweglichen
Schwungstücken versehen sein, die je nach Drehrichtung der Unwuchtwelle eine Stellung
einnehmen, in der die durch die Schwungstücke hervorgerufene Erregerkraft die der
Unwuchtwelle 23 verstärkt oder vermindert (z.B. Losenhausen Modell W 551).
[0013] Die als Kreuzrollenlager ausgebildeten Lager 5 sind in bekannter Weise vorgespannt
und werden daher durch die Rüttelschwingungen der Teilwalzentrommeln 1, 2 nicht beeinflußt,
wie sich auch die Hydromotoren 14 als unempfindlich gegen die Rüttel schwingungen
erwiesen haben.
1. Rüttelwalze mit einem Rahmen für eine in zwei Teilwalzentrommeln (1, 2) geteilte
Walzentrommel, mit einem die Teilwalzentrommeln (1, 2) durchsetzenden Tragrohr (8),
an dem wenigstens ein Walzenboden (3) einer Teilwalzentrommel (1, 2) in Lägern (5)
drehbar gelagert ist, mit einem in dem Tragrohr (8) drehbar gelagerten Unwuchterreger
und einem über eine elastische Kupplung (22) mit dem Unwuchterreger in Antriebsverbindung
stehenden Antriebsmotor (21), der an einem Ende des Tragrohres (8) schwingungsisoliert
gegen den Rahmen angeordnet ist, und mit einer Vortriebseinrichtung für die Rüttelwalze
aus wenigstens einem Vortriebsmotor und einem Differential, die an den Walzenböden
(3) der Teilwalzentrommeln (1, 2) angreift,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vortriebseinrichtung ein hydraulisches Differential
aufweist und das hydraulische Differential aus zwei unabhängig antreibbaren Hydromotoren
(14) gebildet ist, die jeweils an einem Walzenboden (3) einer Teilwalzentrommel (1,
2) angeordnet sind und mit dem Außenring (4) der Lager (5) in Antriebsverbindung stehen.
2. Rüttelwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hydromotor (14)
exzentrisch an einer Tragplatte (10) angeordnet ist, die das über den zugeordneten
Walzenboden (3) hinaus vorstehende freie Ende des Tragrohres (8) abschließt, und an
einer der Tragplatten (10) der Antriebsmotor (21) für den Unwuchterreger angebracht
ist.
3. Rüttelwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatten (10) über
schwingungsisolierende Pufferelemente (19) mit dem Rahmen verbunden sind.
4. Rüttelwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager
(5) von vorgespannten Kreuzrollenlagern gebildet sind.