[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufteilen eines mittels eines kontinuierlich
umlaufenden Transportmittels einem rotierenden Zylinderpaar zugeführten Stromes aus
Druckexemplaren, hinter dem Ableitzungen angeordnet sind, durch die die Druckexemplare
wahlweise in einen ersten oder zweiten Transportpfad einführbar sind.
[0002] Aus der US-Patentschrift 3206191 ist bereits eine Vorrichtung der zuvor spezifizierten
Gattung bekannt. Diese Vorrichtung umfaßt ein Bandleitungssystem, in dem Druckprodukte
zwischen zwei Zylindern, bzw. Walzen hindurchführbar sind, hinter denen auf einer
parallel zu dem Walzenpaar verlaufenden Stange schwenkbare Ableitzungen aufgeschoben
sind. Diese Ableitzungen können entweder in einer oberen oder einer unteren Position
permanent fixiert werden, oder sie können im Takt der ankommenden Druckexemplare zwischen
dieser oberen und unteren Position verschwenkt werden. Dadurch ist es möglich, die
ankommenden Druckexemplare allesamt in ein oberes oder in ein unteres Bandleitungssystem
einzuführen. Außerdem können die ankommenden Druckexemplare abwechselnd in das obere
und untere Bandleitungssystem eingeschleust werden, und zwar im Rhythmus der auf-
und abschwenkenden Ableitzungen. Dieses bekannte System zum Aufsplitten eines Druckexemplarstromes
eignet sich nicht besonders gut für den Einsatz in Maschinen, bspw. in Falzapparaten,
die mit hoher Geschwindigkeit betrieben werden. Hier wirken sich insbesondere die
Massenträgheitsmomente der sich bewegenden mechanischen Teile der Umschaltvorrichtung
negativ aus.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung
zu schaffen, mit der wahlweise ankommende Druckexemplare allesamt in einen oberen
oder einen unteren Transportpfad einführbar sind und die ohne mechanische Umschaltvorgänge
aufeinander folgenden Druckexemplare abwechselnd in den oberen und unteren Transportpfad
einzuführen vermag.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben,
wobei Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigen in schematischer
Darstellung:
Figur 1: eine Längsdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufteilen eines
Produktstromes aus Druckexemplaren;
Figur 2: eine Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung, und
Figuren 3 bis 5: Pröduktionsvarianten.
[0006] In Fig. 1 und 2 sind zwei zwischen Seitenwänden 1, 2 gelagerte Walzen, bzw. Zylinder
3, 4 dargestellt.Diese Zylinder 3, 4 sind durch Zahnräder 5, 6 antreibbar, die ihrerseits
durch ein eine nicht näher bezeichnete Kupplung aufweisendes Untersetzungsgetriebe
7 angetrieben werden.
[0007] Um den oberen Zylinder 3 ist eine Bandleitung 8, und um den unteren Zylinder 4 eine
Bandleitung 9 geführt. Um die erforderlichen Transportpfade festzulegen, werden für
die Führung der Bandleitungen 8, 9 Führungsrollen 10, 11, 12, 13, 14 und 15 gemäß
Fig. 2 verwendet. Durch die benachbarten Stränge der Bandleitungen 8, 9 wird ein Zuführungspfad
zu den Zylindern 3, 4 gebildet, während hinter den Zylindern 3, 4 durch die auseinander
laufenden Bandleitungsabschnitte mit Bandleitungen 16 und 17 zwei auseinander laufende
Transportpfade geschaffen werden.Für die Führung der Bandleitungen 16, 17 werden Führungsrollen
18, 19, 20, 21 herkömmlicher Art verwendet.
[0008] Die Zylinder 3, 4 sind in den Seitenwänden 1, 2 mittels Achsen 22, 23 in üblicher,
nicht näher dargestellter Weise gelagert. An jedem der Zylinder 3, 4 sind scheibenförmige
Segmente 24, 25, 26, 27 befestigt, die wahlweise aus dem Mantel der Zylinder 3, 4
herausschiebbar sind. Für diesen Zweck sind in entsprechenden Ausnehmungen der Achsen
22, 23 achsparallele Exzenter vorgesehen, die beim Verdrehen die Segmente 24 bis 27
aus dem Mantel der Zylinder 3, 4 herausheben und wieder einziehen können. Dabei sitzen
die Exzenter 28 auf einer Exzenterspindel 29, die Exzenter 30 auf einer Exzenterspindel
31, die Exzenter 32 auf einer Exzenterspindel 33 und die Exzenter 34 auf einer Exzenterspindel
35.
[0009] Mit den genannten Exzentervorrichtungen 28 bis 35 können, bspw. durch deren Verdrehung
von der Stirnseite der Zylinder 3, 4 her, die Segmente 24 bis 27 individuell über
die Mantelfläche angehoben und versenkt werden. In einfachen Fällen ist es jedoch
in vorteilhafter Weise möglich, die Segmente 24 bis 27 nicht durch aufwendige Verstellmittel
auszufahren, sondern diese in einer ausgefahrenen Position in einfacher Weise mit
den Zylindern 3, 4 zu verschrauben. In diesem Fall ist ohne weiteres ein Auswechseln
der anschraubbaren Segmente 24 bis 27 für verschiedene, noch zu beschreibende Produktionsarten
möglich.
[0010] Hinter dem Zylinderpaar 3, 4 sind Ableitzungen 36 auf einer parallel zu den Zylindern
3, 4 verlaufenden Stange 37 aufgeschoben. Letztere kann ebenfalls in den Seitenwänden
1, 2 fixiert sein.
[0011] Die zwischen den Bandleitungen 8, 9 ankommenden Druckexemplare 38 werden zwischen
den Zylindern 3, 4 hindurchgeführt und in Abhängigkeit von der Winkellage der Segmente
25, 27 entweder unterhalb der Ableitzungen 36 in den durch die Abschnitte der Bandleitungen
9, 17 gebildeten Transportpfad oder über die Ableitzungen 36 in den durch Abschnitte
der Bandleitung 8, 16 gebildeten Transportpfad schonungsvoll eingeführt.
[0012] Vorzugsweise ist die Bogenlänge eines jeden Segmentes 24 bis 27 etwa so lang wie
das zu fördernde Druckexemplar 38. Bei der Darstellung gemäß Fig. 2 sind lediglich
die Segmente 25 und 27 aus der Mantelfläche der Zylinder 3, 4 herausgeschoben, sodaß
bei einer Rotation der Zylinder 3, 4 synchron mit den Antriebssystemen der in den
Zeichnungen nicht dargestellten Druckmaschine, bzw. eines Falzapparates die zwischen
den Bandleitungen 8, 9 einlaufenden Druckexemplare 38 abwechselnd unterhalb der Zunge
in den unteren Transportpfad 9, 17 durch die Ablenkung des Segmentes 25 und über die
Ableitzunge 36 in den oberen Transportpfad 8, einschiebbar sind 16 durch Ablenkung
durch das Segment 27v . Fig. 2 läßt erkennen, daß durch die Formgebung, d.h. durch
die Krümmung der Segmente 25, 27 und Anpassung an die in die Transportpfade einmündende
Krümmung der Ableitzungen 36 eine sanfte und schonungsvolle Führung der Druckexemplare
38 gewährleistet ist, wobei keinerlei mechanische Umschaltsteuervorgänge während des
Betriebes erforderlich sind. Die Segmente 24 bis 27 sind in seitlichen, nicht näher
bezeichneten paßgenauen Führungen gelagert.
[0013] Fig. 3 zeigt stark schematisiert eine sogenannte Doppelproduktion, bei der auf einem
den Zylindern 3, 4 vorgeschalteten, nicht dargestellten Falzklappenzylinder jeweils
ein Bogen 38 gefalzt wird. In diesem Fall kommen in Fig.3 die Druckexemplare 38 jeweils
nach einem Leerschritt (Zwischenraum) an den Zylindern 3, 4 an, wobei diese Leerschritte
die gleiche Länge wie die Druckexemplare 38 besitzen.
[0014] Gemäß Fig. 3 sind die wirksamen, d.h. aus der Mantelfläche der Zylinder 3, 4 herausgehobenen
Segmente 25, 27 um 90
0 Grad zueinander verschoben. Dadurch ist eine Aufsplittung des Produktionsstromes
möglich, bei der bspw. die geradzahligen Druckexemplare 38 in den oberen Transportpfad
8, 16 und die ungeradzahligen Druckexemplare in den unteren Transportpfad 9, 17 gelangen.
[0015] Bei den Darstellungen gemäß Fig. 4 und 5 ist eine Sammelproduktion erkennbar, bei
der jeweils zwei Druckbogen 38 aufeinander gelegt wurden, sodaß jeweils der Zwischenraum
zwischen zwei aufeinander folgenden Bogenpaketen, die ebenfalls als Druckexemplare
38 gekennzeichnet sind, dreimal so groß wie die Länge der Bogen 38 ist.
[0016] Durch Anordnung der in den Figuren 4 und 5 gestrichelt . dargestellten wirksamen,
d.h. aus der Mantelfläche der Zylinder 3, 4 herausragenden Segmente 25, 27 wird entsprechend
Fig. 4 erreicht, daß alle Druckexemplare 38 in den oberen Transportpfad 8, 16 und
bei Fig. 5 alle in den unteren Transportpfad 9, 17 eingeführt werden. Wie bereits
erwähnt, kann an Stelle der in Fig. 2 dargestellten Exzentereinrichtungen zur wahlweisen
Heraushebung und Versenkung der Segmente 24 bis 27 eine Verschraubung der Segmente
an den Zylindern 3, 4 erfolgen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Zylinder 3,
4 spiegelbildlich in der Weise auszugestalten, daß die aus der Mantelfläche der Zylinder
3, 4 herausragenden Segmente abgeschraubt und diametral in der gleichen Weise angeschraubt
werden können. Eine derartige Ausgestaltung ist zwar wesentlich billiger, jedoch geht
dies auf Kosten der Flexibilität. Bei der Ausgestaltung der Zylinder 3, 4 gemäß Fig.
2 sind unter Verwendung eines Untersetzungsgetriebes gegen sechs Produktionsarten
möglich.
[0017] Die in Fig. 2 gezeigten Segmente 24, 25 auf dem Zylinder 3, bzw. 26, 27 auf dem Zylinder
4 können z.B. durch Zugfeder 40 in ihrer Lage fixiert werden. Aufgrund der unterschiedlichen
Umfangsgeschwindigkeiten werden die Bänder 8, 9 um Bandrollen 39 geführt, die drehbar
auf den Achsen 22, 23 sitzen.
1.Vorrichtung zum Aufteilen eines,mittels eines kontinuierlich umlaufenden Transportmittels
einem rotierenden Zylinderpaar zugeführten Stromes aus Druckexemplaren, hinter dem
Ableitzungen angeordnet sind, durch die die Druckexemplare wahlweise in einen ersten
oder zweiten Transportpfad einführbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zylinder
(3; 4) mindestens ein Segment (25; 27) aufweist, das aus dem Zylindermantel heraus
in die Transportbahn der Druckexemplare (38) ragt und daß die umfangsmäßige Lage der
Segmente (25;27) und die Drehzahl des Zylinderpaares (3; 4), bezogen auf den Takt
der ankommenden Druckexemplare (38), so festgelegt ist, daß diese durch das Segment
(25) des oberen Zylinders (3) unter die feststehende Ableitzunge .(36) in den ersten
Transportpfad (9, 17) und durch das Segment (27) des unteren Zylinders (4) über die
Ableitzunge (36) in den zweiten Transportpfad (8, 16) führbar sind.
2.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß-auf jeder Achse (22; 23)
der Zylinder (3; 4) voneinander beabstandet eine Anzahl von Segmenten (25; 27) d-rehfest
angeordnet sind, zwischen denen die Druckexemplare (38) zu- und abführende Bandleitungen
(8; 9) auf frei auf den Achsen (22; 23) drehbaren Bandrollen (39) laufen.
3.Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß diametral zu den genannten
Segmentreihen (25; 27) jeweils eine weitere Segmentreihe (24; 26) angeordnet ist.
4.Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Segmente (24 ,'25; 26, 27) wahlweise von den Zylindern (3; 4) entfernbar, z.B.
abschraubbar sind.
5.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente
(24,25; 26,27) durch Stellexzenter (28, 29, 30, 31; 32, 33, 34,35) wahlweise in den
Transportweg der Druckexemplare (38) einschiebbar sind.
6.Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellexzenter (28 -
35) aus parallel zu den Achsen (22, 23) der Zylinder (3; 4) verlaufenden Stangen (29,
31, 33, 34) bestehen, deren Exzenter (28, 30, 32, 34) die Segmente (24, 25, 26, 27)
aus dem Mantel der Zylinder (3; 4) beim Verdrehen derselben herauszudrängen und einzuziehen
vermögen.
7.Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zylinder (3; 4) durch ein Getriebe (7) mit variabler Untersetzung antreibbar sind.
8.Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
hinter dem Zylinderpaar (3; 4) parallel zu dessen Achsen (22, 23) waagerecht verschiebbare,
auf einem Träger (37) feststehende Ableitzungen(36) angeordnet sind.
9.Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckexemplare (38) durch eine Bandleitung (8, 9) zuführbar und durch zwei Bandleitungen
(8, 16; 9, 17) abführbar sind.
10.Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur abwechselnden Einführung der ankommenden Druckexemplare (38) in das erste (8,
16) oder zweite (9, 17) Bandleitungssystem bei einer Doppelproduktion die Segmente
(25) des oberen Zylinders (3), bezogen auf die Segmente (26) des unteren Zylinders
(4), um 90° Grad zueinander versetzt sind (Fig. 3).
11.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Sammelproduktion zur Einführung aller Druckexemplare (38) in einen Transportpfad (8,
16; 9, 17) die Segmente (25) des oberen Zylinders (3), bezogen auf die Segmente (27)
des unteren Zylinders (4), um 90° Grad zueinander versetzt sind, wobei der Takt der
ankommenden gesammelten Druckexemplare (38) so gewählt ist, daß alle Druckexemplare
(38) entweder in den oberen Transportpfad (8, 16) (Fig. 4) oder in den unteren Transportpfad
(9, 17) (Fig. 5) führbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (25; 27)
an den Zylindern (3; 4) um 180° Grad versetzbar sind.