[0001] Die Erfindung geht aus von einer elektronischen Steuereinrichtung für ein Kraftstoffzumeßsystem
einer Brennkraftmaschine mit Selbstzündung nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bekannt
ist aus der DE-OS 28 03 750.5 ein elektronischer Dieselregler mit Luft- und Kraftstoffmengenvorsteuerung.
Dessen Startsteuerung verarbeitet ein Start- und Drehzahlsignal, außerdem das Signal
eines Temperatursensors. Wenn auch dieser bekannte elektronische Dieselregler im allgemeinen
zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern vermag, so können sich doch bei Startvorgängen
mit warmer Maschine Probleme ergeben. Wenn z.B. bei warmer Maschine der Tank leergefahren
wurde und damit die Einspritzleitungen zum Teil leer sind, dann wird im Anschluß an
ein Auffüllen des Tankes bei einem Start nur eine kleine temperaturabhängige Startmenge
freigegeben, die unter Umständen jedoch zu einem sicheren Start nicht ausreicht. Eine
der Aufgaben der Erfindung ist es nun, Wege aufzuzeigen, wie auch derartige Spezialfälle
sicher in den Griff zu bekommen sind. Schließlich wird angestrebt, aus Einsparungsgründen
auf die Verarbeitung eines Temperatursignals zu verzichten.
Vorteile der Erfindung
[0002] Mit der elektronischen Steuereinrichtung für ein Kraftstoffzumeßsystem mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs kann auf ein Temperatursignal verzichtet werden, was eine Einsparung
eines Temperatursensors bedeutet. Darüber hinaus werden Pumpentoleranzen bei Serienfertigung
bezüglich der Startmenge ausgeglichen. Und schließlich verkürzt sich die Startzeit
bei leeren Einspritzleitungen und warmem Motor beachtlich.
[0003] Weitere Vorteile der Erfindung und zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich in Verbindung
mit den Unteransprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
Zeichnung
[0004] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben und erläutert. Es zeigen Figur 1 ein äußerst grobes Blockschaltbild
eines elektronisch steuerbaren Kraftstoffzumeßsystems einer Brennkraftmaschine mit
Selbstzündung, Figur 2 ein Diagramm der Kraftstoffmenge während des Starts über der
Zeit. Figur 3 zeigt Abregelkennlinien der Startmenge über der Drehzahl, Figur 4 ein
Blockschaltbild der erfindungsgemäßen elektronischen Steuereinrichtung für ein Diesel-Kraftstoffzumeßsystem
und Figur 5 ein Flußdiagramm zum Verdeutlichen der Erfindung im Falle einer Problemlösung
mittels eines Rechners.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] Die Ausführungsbeispiele betreffen elektronische Steuereinrichtungen für Kraftstoffzumeßsysteme
bei Brennkraftmaschinen mit Selbstzündung.
[0006] In Figur 1 sind Sensoren für die Fahrpedalstellung, die Drehzahl und ein Startschalter
mit 10, 11 und 12 bezeichnet. Ihre Ausgangsleitungen sind zu einer Signalverarbeitungseinheit
13 geführt, an deren Ausgang ein Kraftstoffmengensollsignal bereitgestellt wird. Es
steuert ein elektromagnetisches Stellwerk 14 zur Einstellung der Einspritzmenge z.B.
einer Diesel-Verteilerpumpe.
[0007] Figur 2 zeigt die Startmenge aufgetragen über der Zeit. Nach Betätigen des Anlassers
und dem Vorliegen einer minimalen Drehzahl wird für eine Zeitdauer T eine bestimmte
Kraftstoffmenge QSTO freigegeben. Es ist dies z.B. die Vollastmenge, 80 % der Vollastmenge
usw. Nach der Zeitdauer T erfolgt eine Kraftstoffmengenerhöhung. Mit ausgezogener
Linie ist eine Rampenfunktion gezeichnet, die zeit- und/oder drehzahlabhängig sein
kann. Gestrichelt gezeichnet sind sprungförmige Erhöhungen sowie auch eine Erhöhung
in stetiger, jedoch nicht linearer Weise.
[0008] Die aus Figur 2 ersichtliche Startmenge bleibt bis zu einer Drehzahlschwelle wirksam.
Danach wird die Einspritzmenge von Fahrpedal , Drehzahl und anderen Einflußgrößen
bestimmt. Während des Startvorganges hat jedoch das Fahrpedal keinen Einfluß auf die
Einspritzmenge. Denkbar ist jedoch auch eine Lösung, bei der das Fahrpedal während
des Startvorgangs nur dann einen Einfluß ausüben kann, wenn die vom Fahrpedal vorgegebene
Kraftstoffmenge größer ist als die Startmenge.
[0009] Zum Vermeiden zu großer Rauchstöße während des Anlassens dient eine drehzahlabhängige
Verringerung der Startmenge. Sie wird mittels einer Minimalwertauswahl oberhalb einer
bestimmten Drehzahl wirksam. Ein Beispiel für die Drehzahlabregelung zeigt Figur 3.
Erkennbar sind lineare Abregelfunktionen, die beim speziellen Beispiel bei der Drehzahl
von 500 Umdrehungen pro Minute den Endwert von 90 % der Vollastmenge erreichen. Durch
die Reduzierung der Kraftstoffmenge über der Drehzahl ergeben sich keine unzulässig
hohen Rauchstöße. Im übrigen wird auch die Startzeit verkürzt, wenn bei geringen Drehzahlen
größere Kraftstoffmengen eingespritzt werden.
[0010] Wesentlich ist nun, daß die beiden in Figur 2 und 3 gezeigten Diagramme einander
überlagert werden, was bei analoger Schaltungstechnik z.B. mittels einer elektronischen
Steuereinrichtung entsprechend der Darstellung von Figur 4 erreichbar ist. Figur 4
zeigt als Blockschaltbild ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen elektronischen
Steuereinrichtung. Ein Startsignalschalter 12 ist über einen Schalter 20 mit einem
Zeitglied 21 und einer Grundmengensignalerzeugerstufe 22 gekoppelt. Dem Ausgang des
Zeitgliedes 21 folgt ein Funktionsgenerator 23 zum Bereitstellen eines zeitabhängigen
Zusatzmengensignals QKST1. Die Ausgänge beider Signalerzeugerstufen 22 und 23 sind
zu einem Summenpunkt 24 geführt, dem eine Reihenschaltung von Minimalwertauswahlstufe
25, Maximalwertauswahlstufe 26 sowie letztlich das elektromagnetische Stellwerk 14
folgt. Das Ausgangssignal des Drehzahlsenors 11 gelangt zum Steuereingang des Schalters
20 und außerdem zu einem Funktionsgenerator 28, der ausgangsseitig das drehzahlabhängige
Mengensignal QKSTn abgibt und es der Minimalwertstufe 25 als deren zweites Eingangssignal
zuführt. Schließlich erhält die Maximalwertstufe 26 noch ein Steuersignal von einem
Funktionsgenerator 30, der den Sollwert der Einspritzmenge während des normalen Betriebs
steuert.
[0011] Die Wirkungsweise der beschriebenen Schaltungsanordnung von Figur 4 ist nun wie folgt:
Erreicht nach Betätigen des Startschalters die Brennkraftmaschine eine Minimaldrehzahl,
dann bestimmt zunächst die Grundmengensignalerzeugerstufe 22 den Einspritzmengenwert.
Ihm überlagert sich nach Ablauf der Zeitdauer T von Figur 2 ein Zusatzsignal vom Funktionsgenerator
23, in Figur 2 rein zeitabhängig dargestellt, so daß das Ausgangssignal des Summationspunktes
24 den Signalverlauf nach Figur 2 aufweist. Da gleichzeitig bei sich drehender Brennkraftmaschine
der Funktionsgenerator 28 für die drehzahlabhängige Steuerung der Kraftstoffzumessung
zur Wirkung kommt, bestimmt letztlich die Minimalwertauswahlstufe 25, welches der
beiden Signale von Figur 2 oder 3 als Kraftstoffmengensteuerwert QKST weitergeleitet
wird. In der nachfolgenden Maximalwertauswahlstufe 26 wiederum wird entschieden, ob
die Startsteuerung dominiert oder jedoch das Signal vom Funktionsgenerator 30 für
den allgemeinen Fahrbetrieb.
[0012] Als getrenntes Element ist in Figur 4 ein Wechselschalter 26' gezeichnet, der je
nach gewünschter Ausführungsform die Maximalwertauswahlstufe 26 ersetzen kann. Gesteuert
wird der Wechselschalter 26' mittels eines drehzahlabhängigen Signals, wobei dann
der Übergang von Startsteuerung zu normaler Steuerung rein drehzahlabhängig ist.
[0013] Figur 5 zeigt ein Flußdiagramm zur rechnergesteuerten Nachbildung der obengenannten
Funktionsverläufe.
[0014] Das Startprogramm beginnt nach diesem in Figur 5 dargestellten Flußdiagramm bei Block
40. Es folgt eine Abfrage auf einen Drehzahlwert von 20 Umdrehungen pro Minute (41).
Solange dieser Drehzahlwert noch nicht erreicht ist, wird ein Merker A = 1 und ein
Merker B = 0 gesetzt (42). Es folgt eine Abfrage des Merkers A auf den Wert 1 (43).
Solange der Merker nicht auf 1 gesetzt ist, wird entsprechend Block 44 kein Kraftstoff
zugemessen und die Abfrage beginnt wieder von neuem. Besitzt der Merker A den Wert
1, folgt die Abfrage des Wertes des Merkers B. Im Startfall, d.h. bei Drehzahlen unterhalb
von 20 Umdrehungen pro Minute besitzt der Merker B den Wert = 0, so daß in diesem
Startfall bei der Merker B-Abfrage 45 ein Nein-Signal auftritt. Es schließt sich eine
weitere Drehzahlabfrage 46 an, deren Grenzwert 60 Umdrehungen pro Minute beträgt.
Solange diese Drehzahl noch nicht erreicht ist, kommt ebenfalls Block 44 zum Tragen,
nachdem keine Kraftstoffzumessung auftritt. Ist die 60-Umdrehungen pro Minute-Schwelle
jedoch erreicht, wird der Merker B auf 1 (47), eine Zeitzählung 48 auf 0 gesetzt.
Gleichzeitig wird die Kraftstoffzumessung mit einem Anfangswert QKST = QSTO (49) aktiviert.
Dies entspricht dem Mengensprung von Figur 2. Im Anschluß an diese Mengenbestimmung
49 wird in einem speziellen Programmschritt 50 die Drehzahlabhängigkeit der Kraftstoffzumessung
berechnet und im folgenden Programmschritt 51 eine Startmenge mit dem Wert QKST im
Block 49 definiert. Daran beschließt sich eine Abfrage 52 daraufhin an, ob der Startmengenwert
größer oder kleiner dem augenblicklichen drehzahlabhängigen Mengenwert QKSTn ist.
Solange er diesen Wert noch nicht erreicht hat, gibt es einen erneuten Rücksprung
ins Programm. Hat die Startmenge den drehzahlabhängigen Wert jedoch erreicht, dann
dominiert die Drehzahlabhängigkeit und die jeweilige Startmenge erhält diesen Wert
zugewiesen.
[0015] Da in Block 47 der Merker B = 1 gesetzt wurde, kommt bei einem neuerlichen Programmdurchlauf
bei der Abfrageeinheit 45 der zweite - der Ja-Ausgang - zum Tragen. Es folgt eine
Drehzahlabfrage auf den Wert 800 Umdrehungen pro Minute in der Einheit 55. Solange
dieser Wert noch nicht erreicht ist, beginnt und dauert eine Zeitzählung in Block
56 und schließlich eine Zeitabfrage auf die Zeitdauer T, 57. Für Zeiten kleiner T
wird entsprechend der Darstellung von Figur 2 die Grundstartmenge QSTO (Block 49)
zugemessen. Im anderen Fall findet bei jedem Programmdurchlauf ein Integrationsvorgang
mit einem bestimmten Zuwachs statt (58). Oberhalb einer Drehzahl von 800 Umdrehungen
pro Minute (Abfrageeinheit 55) wird der Merker A = 0 gesetzt (60), die Startmenge
ebenfalls auf Null (61) und das Normalprogramm für die Kraftstoffzumessung während
des normalen Fahrbetriebs eingeschaltet (62). 63 markiert schließlich das Ende des
Gesamtprogramms.
[0016] Im einzelnen zeigt das Flußdiagramm folgenden Programmablauf. Ein Startvorgang wird
aus Sicherheitsgründen erst oberhalb einer Drehzahl von 20 Umdrehungen pro Minute
als solcher definiert. Zugemessen wird Kraftstoff erst oberhalb einer Drehzahl von
60 Umdrehungen pro Minute. Es folgt eine Zeitdauer T mit konstanter Kraftstoffzumessung
und anschließend eine Kraftstoffzumessung mit steigender Funktion, wobei sich der
Anstieg nach Art des Zuwachses, siehe Block 58, richtet. Diese Erhöhung dauert nun
solange, bis die drehzahlabhängige Mengenkennlinie QKSTn nach Figur 3 erreicht ist.
Ist sie erreicht, dann dominiert die drehzahlabhängige Abregelung, so daß auch die
zugemessene Kraftstoffmenge nicht mehr laufend erhöht, sondern nach der Kennlinie
von Figur 3 verringert wird. Oberhalb einer Drehzahl von 800 Umdrehungen pro Minute
gilt der Startvorgang als beendet und das normale Programm beginnt.
[0017] Beim Flußdiagramm nach Figur 5 können vor allem die Ausgangswerte der Blöcke 49,
50 und 58 variabel sein, um Grund-Kraftstoffmengenwerte, drehzahlabhängige Kraftstoffmengenwerte
und Zuwachsraten variabel einstellen zu können. Selbstverständlich kann auch der Wiedereinsetzpunkt
des Programmdurchlaufs anders gewählt werden, als dies in Figur 5 dargestellt ist.
1. Elektronische Steuereinrichtung für ein Kraftstoffzumeßsystem einer Brennkraftmaschine
mit Selbstzündung mit Sensoren für Betriebskenngrößen und Funktionsgebern für einen
Sollwert der Kraftstoffmenge abhängig von Betriebskenngrößen, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Starts in einem bestimmten Drehzahlbereich eine zeit- und/oder drehzahlabhängige
Startmenge vorgegeben wird und oberhalb eines bestimmten Drehzahlwertes bzw. eines
Kraftstoffmengenwertes die Soll-Kraftstoffmenge wenigstens drehzahlabhängig reduzierbar
ist. (Figur 2 und Figur 3)
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitabhängige
Funktion zu Beginn einen konstanten Wert besitzt und anschließend rampen-, stufen-
oder stetig nichtlinear ansteigt.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im drehzahlabhängigen
Startbereich (Figur 3) die Soll-Kraftstoffmenge mit steigender Drehzahl abnimmt.
4. Steuereinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb einer Drehzahl von vorzugsweise 60 Umdrehungen pro Minute die Kraftstoffzufuhr
einsetzt und oberhalb einer Drehzahl von 800 Umdrehungen pro Minute die Kraftstoffzumessung
losgelöst von der Startmengensignalerzeugung bestimmt wird.