[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug für eine Schrämkette oder einen Schrämriemen,
das aus einem Grundkörper mit daran befestigten Schneidplaketten besteht, die aus
einem Schneidkörper mit einem Befestigungsansatz gebildet sind.
[0002] Bei dem Einsatz von Schrämketten oder Schrämriemen zum Schneiden von Steinen stumpfen
die Schneidwerkzeuge sehr schnell ab, so daß vor einem nennenswerten Verschleiß an
dem zugehörigen Schrämarm bzw. an der Schrämkette oder dem Schrämriemen die Schneidwerkzeuge
ausgewechselt werden müssen. Zumindest bei Schrämketten sind die Schneidplaketten
in der Regel aufgelötet, so daß der Grundkörper und gegebenenfalls das die Schneidplakette
tragende Kettenglied komplett ausgewechselt und mit einer frischen Schneidplakette
bestückt werden muß. Diese Betriebsweise ist sehr umständlich, da zum Teil eine Zerlegung
der Schrämkette erforderlich ist, in jedem Fall bedarf es zum Betrieb einer Schrämmaschine
eines erheblichen Nebenaufwandes zur Sicherstellung der Aufarbeitung verschlissener
Schrämketten.
[0003] Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, die Befestigung der Schneidwerkzeuge mit
Hilfe einer Schraubverbindung zu bewirken, die im eingebauten Zustand der Kette gelöst
und ein frisches Schneidwerkzeug eingeschraubt oder eingeklemmt werden kann. Im Dauerbetrieb
geben jedoch Schraubverbindungen dann Anlaß zu Schwierigkeiten, wenn das für die Kühlung
des Schneidvorganges benutzte Kühl- und Schwemmwasser, das keine ölenden Zusätze enthält,
in die Schraubenverbindungen eindringt. Nach Stillstandszeiten, beispielsweise für
die Dauer eines Wochenendes, bewirkt die dabei eintretende Korrosion eine Schwergängigkeit,
die oftmals dazu führt, daß eine Schraube nur schwer oder überhaupt nicht mehr gelöst
werden kann. Das hat zur Folge, daß oftmals Kettenglieder oder auch Schrämriemen als
unbrauchbar ausgemustert werden müssen, obwohl sie ohne die Schwierigkeiten bei den
Schraubverbindungen noch weiter hätten eingesetzt werden können.
[0004] Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, ein Schneidwerkzeug für eine Schrämkette oder
einen Schrämriemen vorzuschlagen, dessen Befestigung ohne den Einsatz von Lot oder
von Schraubverbindungen vorgenommen wird und dessen Lösbarkeit von der Schrämkette
oder einem Schrämriemen auch nach längeren Stillstandszeiten problemlos gelingt.
[0005] Die Erfindung wird darin gesehen, daß der Grundkörper an der der Abtragsfläche zugewandten
Seite mit einer Öffnung versehen ist, daß der Schneidkörper der Schneidplakette durch
die Öffnung hindurchragt und daß der Befestigungsansatz der Schneidplakette an der
Rückseite der Öffnung unter Bildung eines Formschlusses anliegt.
[0006] Die Erfindung schlägt also vor, daß der Grundkörper des Schneidwerkzeuges die Schneidplakette
teilweise übergreift und zwar in der Art, daß durch die öffnung lediglich der Schneidkörper
der Schneidplakette hindurchragt. Selbst wenn sich in der formschlüssigen Anlage des
Befestigungsansatzes der Schneidplakette an dem Grundkörper Passungsrost bilden sollte
und insofern bei der Demontage einer verschlissenen Schneidplakette eine Schwergängigkeit
zu überwinden ist, kann durch gezielte Schläge auf die verschlissene Schneidfläche
der Schneidplakette diese formschlüssige Verbindung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
gelöst werden. Dies gilt insbesondere für den Fall, daß der Grundkörper aus einer
Kappe aus Feinguß besteht, der sehr robust ist und folglich eine derartige Behandlung
ohne Beschädigungen übersteht.
[0007] Der Befestigungsansatz der-Schneidplakette liegt mit seiner Rückseite an einem Teil
des Kettengliedes oder eines Riemenabschnittes an, um das Herausgleiten aus der Öffnung
in dem Grundkörper zu vermeiden. Bei einer kappenartigen Ausführung des Grundkörpers
ist es zweckmäßig, daß der Hohlraum des Grundkörpers mit einem Formstück ausgefüllt
ist, dessen äußere Gestalt annähernd der Gestalt des Hohlraumes entspricht und das
an der Rückseite des Befestigungsansatzes der Schneidplakette anliegt. Für diesen
Fall ergibt sich eine geradezu ideale Krafteinleitung des Schneidwerkzeuges in die
Kette bzw. in den Riemen, wenn darüberhinaus das Formstück lösbarer oder fester Bestandteil
der Kette oder des Riemens ist. Die quer zur Laufrichtung des Schneidwerkzeuges wirkenden
Druckkräfte werden dann direkt über das Formstück auf die darunterliegende Kette bzw.
den Riemen und den sie stützenden Schrämarm geleitet. Die parallel zur Laufrichtung
auftretenden Schneidkräfte werden wegen des vorhandenen Formschlusses zwischen dem
Grundkörper und dem Formstück ebenfalls direkt in die Kette bzw. den Riemen eingeleitet.
Es bedarf daher nur einer sehr schwachen Befestigung des Grundkörpers an dem Formstück,
beispielsweise mit Hilfe von Spannhülsen, die weniger irgendwelche Kräfte aus dem
Schneidvorgang übertragen, als vielmehr nur die Lage des Grundkörpers gegenüber dem
Formstück sichern.
[0008] In besonders vorteilhafter Weiterbildung ist zwischen dem Formstück und dem Grundkörper
an der in Laufrichtung der Kette oder des Riemens vorderen Seite mit Hilfe eines Vorsprungs
ein vertikal zur Laufrichtung wirksamer Formschluß vorgesehen, so daß es nur noch
einer Befestigung an der Hinterseite zwischen beiden Teilen bedarf. Auch hierfür kann
eine Spannhülse bzw. ein dünnwandiger, hohler Verschlußbolzen verwendet,werden, dessen
Enden als Sicherung gegen Herausfallen leicht aufgespreizt werden. Ebenso leicht kann
ein derartiger Verschlußbolzen wieder entfernt werden, was in einfacher Weise mit
Hilfe eines Splintetreibers oder Dornes und einem Hammerschlag bewirkt werden kann.
Ein in dieser Weise an der Kette bzw. dem Riemen befestigter Grundkörper ist jederzeit
ohne Beschädigung irgendwelcher Teile lösbar.
[0009] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Schneidplakette nicht nur auswechselbar,
sie trägt auch mehrere Schneidkanten, so daß ein Umsetzen der Schneidplakette wieder
eine unverbrauchte Schneidkante an die Schneidstelle bringt. Beispielsweise können
4, 6 oder auch jede andere Anzahl an Schneidkanten gewählt werden, wobei dann die
Umrißgestalt des Befestigungsansatzes die gleiche Anzahl an Kanten bzw. Ecken aufweist
und die formschlüssige Anlagefläche an dem Grundkörper ebenfalls.
[0010] Insbesondere im Zusammenhang mit Schrämriemen, die weniger belastbar sind als eine
Schrämkette, können die Andrückkräfte des Schneidwerkzeuges an die Abtragsfläche nicht
besonders hoch gewählt werden. Während mit Schrämketten ein Abtrag bewirkt werden
kann, der zwischen einem Zerdrücken und einem Abschaben des Gesteines liegt, kommt
bei einem Schrämriemen beinahe nur ein schneidender Abtrag infrage. Es ist daher bei
Schneidriemen besonders wichtig, daß die jeweilige Schneidkante einen positiven Schnittwinkel
aufweist und hinter der Schneidkante ein Freiwinkel vorhanden ist. Unter positivem
Schnittwinkel ist ein Winkel von weniger als 90° zwischen der frischen Abtragsfläche
und der in Laufrichtung weisenden Schneidfläche der Schneidkante zu verstehen.
[0011] In erster Linie ist bei dem erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug die Schneidfläche mit
Diamanten besetzt, aber auch die der Abtragsfläche zugewandte Freifläche des Schneidkörpers
kann mit Diamanten besetzt sein; in besonderen Anwendungsfällen kann auch eine alleinige
Besetzung von Diamanten der Freifläche vorteilhaft sein. Unabhängig von der Diamantbesetzung
der einzelnen Flächen schafft die Anbringung der Schneidplakette bei dem erfindungsgemäßen
Schneidwerkzeug für gute Schnittbedingungen annäherrrlideale Voraussetzungen. Bei
einer leichten Schrägstellung der der Abtragsfläche zugewandten Seite des Grundkörpers
kommt es automatisch zu den genannten günstigen Winkeln, wenn die jeweiligen Schneidflächen
des Schneidkörpers kegelstumpfartig nach innen gezogen sind. In dieser Weise gelingt
eine sehr riemenschonende Betriebsweise, da stets optimale Schnittbedingungen erreicht
werden.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug ist der Abstand zwischen dem Schneid-Angriffspunkt
und dem Riemenzentrum gering, so daß auch nur ein geringes Aufstellmoment des Grundkörpers
während des Schnittes vorhanden ist. Das mit dem Aufstellen des jeweiligen Grundkörpers
verbundene Hineingehen der Schneidkante in die Abtragsfläche und die damit verbundene
schlagartig ansteigende Schneidleistung kann zu einer Gefährdung der Kette oder des
Riemens führen. Zur Vermeidung dieses Effektes ist es vorteilhaft, die Schneidplakette
an der hinteren Seite des Grundkörpers anzubringen, so daß die Schneidkante annähernd
vertikal über dem Kippunkt des Grundkörpers liegt. Ein Aufstellen des Grundkörpers
bewirkt dann keine Verlagerung mehr in Vorschubrichtung, sondern im wesentlichen parallel
dazu.
[0013] In dieser Weise sind zwar die Folgen einer Aufrichtbewegung des Grundkörpers gemildert,
die Aufrichtbewegung selbst wird jedoch dadurch nicht verhindert. In Weiterbildung
schlägt die Erfindung deshalb vor, daß an der Vorderseite des Grundkörpers eine Hartmetallplatte
oder ein Hartmetallstift eingelassen ist, die jeweils im Falle einer Berührung des
Grundkörpers mit der Abtragsfläche einen übermäßigen Verschleiß an dieser Stelle vermeiden.
Da sie auswechselbar sind, können sie nach ihrer Verschleißung durch neue ersetzt
werden.
[0014] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung, die in der Zeichnung dargestellt
sind, näher erläutert; darin bedeuten:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht durch ein erfindungsgemäßes Schneidwerkzeug an einem
Schrämriemen,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges
in Verbindung mit einem gebauten Schrämriemen und
Fig. 3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie III - III der Fig. 1.
[0015] Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung in Verbindung
mit einem Schrämriemen 1 verdeutlicht, der einstückig mit allen notwendigen Vorsprüngen
und Zusatzteilen ausgebildet ist. Dazu gehören in erster Linie Blöcke 2, die in regelmäßigen
Abständen auf der Unterseite des Riemens 1 angeordnet sind und Formstücke 14 an den
Blöcken gegenüberliegenden Stellen auf der der Abtragsfläche 4 zugewandten Seite des
Riemes 1. Der Riemen 1 besteht vorzugsweise aus Kunststoff mit einer Gewebeeinlage
aus Glas-, Kohlenstoff oder Stahlfasern (nicht dargestellt) in seinem Zentrum.
[0016] Auf der der Abtragsfläche 4 zugewandten Seite ist das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug
3 angeordnet, das aus einem Grundkörper 6 und aus einer Schneidplatte 7 besteht. Innerhalb
des Grundkörpers 6 an der der Abtragsfläche zugewandten Seite befindet sich eine öffnung
8, durch die eine Schneidplakette 7, und zwar deren Schneidkörper 10 hindurchragt,
der -- einen darunterliegenden Befestigungsansatz 9 trägt. Der Befestigungsansatz
9 weist die Form eines regelmäßigen Sechsecks auf, die auch als Anlagefläche auf der
Rückseite der öffnung 8 in dem Grundkörper 6 ausgebildet ist. Der Schneidkörper 7
weist ebenfalls eine regelmäßige Sechseckform auf, die jedoch gegenüber dem Befestigungsansatz
9 um 30° versetzt angeordnet ist. Aufgrund der Schrägstellung der der Abtragsfläche
4 zugewandten Seite des Grundkörpers 6 befindet sich mit der Abtragsfläche 4 stets
nur eine Schneidkante des Schneidkörpers 10 im Schnitteingriff.
[0017] Der Grundkörper 6 ist formschlüssig auf das Formstück 14 aufgestülpt, wobei ein Vorsprung
15 an der Vorderseite des Grundkörpers beim Aufsetzen eine Schwenkbewegung erfordert
und dazu führt, daß diese Seite des Grundkörpers 6 gegenüber dem Formstück 14 quer
zur Laufrichtung des Riemens 1 formschlüssig verankert ist. An der hinteren Seite
des Grundkörpers 6 befinden sich zwei Querbohrungen, die mit einer Bohrung 27 (Fig.
3) innerhalb des Formstückes 14 ausgefluchtet sind, und durch die ein Verschlußbolzen
16 hindurchgesteckt ist.
[0018] Zur Schonung des Formstückes 14 ist an der der Schneidplakette 7 zugewandten Seite
eine Ausnehmung vorhanden, in die eine Stahlplatte 18 eingelegt ist. An ihr liegt
der Befestigungsansatz 9 der Schneidplakette 7 an und durch sie wird direkt der Schnittdruck
aus dem Schneidvorgang der Schneidplakette 7 aufgenommen.
[0019] Bei starker Beanspruchung des Riemens 1 besteht die Gefahr, daß der Grundkörper 6
leicht aufgerichtet wird, sich also an seiner Vorderseite anhebt infolge eines Momentes,
das aus dem Abstand zwischen der Schneid-Angriffsstelle und der Riemenzugkraft sich
ergibt. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, daß der Grundkörper 6 mit seiner vorderen
Seite die Abtragsfläche 4 berührt. Um dem dann zu erwartenden Verschleiß entgegenzuwirken,
ist an dieser Stelle eine Hartmetallplatte 20 angeordnet, deren Schaft 21 in einer
entsprechenden Bohrung 19 steckt. Die Hartmetallplatte 20 kann sehr leicht ausgewechselt
oder gedreht werden.
[0020] Das in der Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem gemäß
der Fig. 1 hauptsächlich durch die unterschiedliche Riemenkonstruktion und die dadurch
bedingten Abänderungen. Das Formstück 14 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus
Stahl und ist mit Hilfe von Schrauben 25 von unten her auf den Riemen 1 aufgeschraubt.
Der Riemen 1 ist als durchgehender Flachriemen ausgebildet, an dessen Unterseite aus
Kunststoff bestehende Blöcke 2 mit Hilfe der Schrauben 25 befestigt sind. In beiden
Ausführungsbeispielen sind die Führungen des zugehörigen Schrämarmes nicht weiter
dargestellt, da sie für die Ausgestaltung der Erfindung unwesentlich sind. Da das
Formstück 14 ohnehin aus Stahl besteht, z.B. aus Feinguß, bedarf es keiner Stahlplatte
18, sondern die Schneidplakette 7 liegt mit ihrem Befestigungsansatz 9 direkt an dem
Formstück 14 an.
[0021] Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 sind bei einem gebauten
Riemen Löcher für die Schrauben 25 erforderlich. In diesem Fall ist darauf zu achten,
daß durch die entsprechenden Löcher in dem Riemen 1 nicht das darinnenliegende Gewebe
zur Verstärkung des Riemens beschädigt oder so weit unterbrochen wird, daß sich gefährliche
Anrißmöglichkeiten ergeben. Es ist daher zweckmäßig, für diesen Fall Riemen 1 vorzusehen,
die in ihrer Mitte keinerlei Stützgewebe enthalten oder bei der Herstellung bereits
die Löcher in der Weise berücksichtigt sind, daß das Gewebe ohne Unterbrechung seitlich
in den verbleibenden Riemenbereichen untergebracht wird.
[0022] Statt einer Hartmetallplatte 20 ist an der Vorderseite des Grundkörpers 6 ein Hartmetallstift
24 eingelassen, der gegebenenfalls über die Bohrung 19 zugänglich ist und herausgeschlagen
werden kann, wenn z.B. der Verschleiß dies erfordert. Er dient ebenso wie die Hartmetallplatte
20 zur Schonung des Grundkörpers 6, wenn es zu einer Aufrichtbewegung während des
Schneidvorganges kommt.
[0023] In der Fig. 3 ist eine Schnittansicht entlang der Linie III - III in der Fig. 1 dargestellt.
Teile des Schrämarmes sind ebenfalls nicht dargestellt, da sie im Zusammenhang mit
der Erfindung unerheblich sind. Aus dieser Ansicht wird deutlich, daß die Schneidplakette
7 gemäß den Darstellungen in den Fig. 1 und 2 nur einen Teil der Schrämschlitzbreite
abdeckt. Es sind daher an einer Schrämkette oder an einem Schrämriemen 1 unterschiedlich
gestaltete Grundkörper 6 vorhanden, bei denen die öffnung 8 nicht symmetrisch zur
Mittelebene des Grundkörpers 6 angeordnet sind, sondern versetzt. Ebenso ist die Anordnung
von zwei Öffnungen 8 innerhalb ein und desselben Grundkörpers 6 möglich, wobei dann
beide öffnungen 8 symmetrisch zur Mittelebene des Grundkörpers 6 angeordnet sind,
so daß Schneidplaketten 28 jeweils seitlich des Grundkörpers zum Einsatz kommen. Da
diese Schneidplaketten 28 einem hinter der Zeichnungsebene zugeordneten Grundkörper
angehören, sind sie in der Fig. 3 gestrichelt dargestellt. Dabei sind die Schneidplaketten
28 in üblicher Weise aufgebaut und liegen auch in der in den Fig. 1 und 2 jeweils
dargestellten Weise an dem Formstück 14 direkt oder indirekt an. Zur Erfassung der
in der Fig. 3 nicht von den Schneidkanten abgedeckten Bereiche kommt auch eine Anordnung
der Schneidplaketten 7 in einer Staffelung infrage, also in Laufrichtung hintereinander,
jedoch zur Mitte hin leicht seitlich versetzt. Dabei kann die entsprechende Seite
des Grundkörpers stufig ausgebildet sein, damit auch die hinten liegende Schneidplakette
bei im übrigen gleicher Gestalt die Abtragsfläche 4 erreicht. Auf diese Weise wird
stets eine gleichmäßige Belastung auf die darunterliegende Kette bzw. den Riemen 1
aufgebracht, so daß es zu keinen Kippkräften innerhalb der Führung des Schrämarmes
kommt. Aus Kostengründen kann es jedoch zweckmäßig sein, an jedem Grundkörper jeweils
nur eine einzige Schneidplakette 7 anzubringen und durch Versetzen gegenüber der Mittellinie
die Abdeckung des gesamten Schrämprofils zu erreichen; lediglich die am weitesten
seitlich angeordneten Schneidplaketten können auf ein und demselben Grundkörper angebracht
sein.
[0024] Das Umsetzen oder Auswechseln einer Schneidplakette 7 bei einem Schneidwerkzeug 3
gemäß der Erfindung ist denkbar einfach. Mit Hilfe von hydraulischen Zangen, die ohnehin
in der Umgebung einer Schrämmaschine bereitgehalten werden, kann der Verschlußbolzen
16 ohne vorherige Vorbereitung aus der Bohrung 27 herausgedrückt und der Grundkörper
6 abgehoben werden. Damit ist die Schneidplakette 7 bereits befreit, allenfalls ist
noch ein geringer Druck oder Schlag zum Lösen des Befestigungsansatzes 9 aus der entsprechenden
Anlageform notwendig. Danach wird die Schneidplakette gedreht oder durch eine frische
ersetzt und der Grundkörper 6 in einer Schwenkbewegung um den Vorsprung 15 wieder
auf das Formstück 14 aufgesetzt. Anschließend wird ein neuer Verschlußbolzen 16 in
die Bohrung 27 eingesetzt und mit Hilfe derselben hydraulischen Zange an den Enden
konisch aufgeweitet, so daß er nicht herausfallen kann.
[0025] Es ist also keinerlei Schraubverbindung zu lösen, so daß auch die eingangs geschilderten
Schwierigkeiten in Verbindung mit Schraubverbindungen nicht auftreten. Selbst die
in das Formstück 14 eingeschraubten Schrauben 25 gemäß dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 2 müssen in der Regel während der gesamten Lebenszeit des Riemens 1 nicht gelöst
werden. Sollte nach einem unglücklichen Zufall doch das Lösen dieser Schrauben 25
erforderlich sein, ist nur mit geringen Schwierigkeiten zu rechnen, da ein Zutritt
von Wasser in die Schraubverbindung unwahrscheinlich ist, da der aus Kunststoff bestehende
Riemen als Dichtung gegenüber dem Formstück 14 und auch der jeweils aus Kunststoff
bestehende Block 2 als Dichtung gegenüber den Schraubenköpfen wirkt. Das Eindringen
von Wasser zu den Schraubenschäften ist daher sehr unwahrscheinlich. Damit sind gute
Voraussetzungen geschaffen, daß das Lösen der Schrauben 25, sollte es jemals erforderlich
sein, auf Anhieb gelingt.
[0026] Als Material für die Schneidkörper 9 der Schneidplatten 7 kommt Hartmetall, insbesondere
aber gefaßte Diamanten infrage, die geschliffen oder als Splitter in einer Bindung
wahllos oder gerichtet eingelassen sind. Bei der Verwendung von Diamanten, die den
geschilderten günstigen Schnittwinkeln unterliegen, ergibt sich ein so günstiger Schnitt,
daß der Reibungsanteil gegenüber einem mehr schabenden Abtrag weitaus geringer ist.
Das führt dazu, daß während des Schneidvorganges weniger Wärme entsteht, so daß auch
weniger Kühl- und Spülwasser verwendet werden kann. Das ist besonders für solche Anwendungsfälle
wichtig, bei denen das Kühl- und Spülwasser nicht wieder zusammenläuft, sondern im
Boden versickert. Es muß dann gesondert und in Höhe der verbrauchten Menge zur Einsatzstelle
gebracht werden, was mit weiteren Kosten verbunden ist. Mit dem erfindungsgemäßen
Schneidwerkzeug ist eine Reduzierung der Wassermenge von beispielsweise 280 Ltr./Min.
auf ca. 50 Ltr./ Min. möglich bei im übrigen gleicher Vorschubgeschwindigkeit und
Eingriffslänge.
1. Schneidwerkzeug für eine Schrämkette oder einen Schrämriemen, bestehend aus einem
Grundkörper mit daran befestigten Schneidplaketten, die aus einem Schneidkörper mit
einem Befestigungsansatz gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(6) an der der Abtragsfläche (4) zugewandten Seite mit einer öffnung (8) versehen
ist, daß der Schneidkörper (10) der Schneidplakette (7) durch die öffnung (8) hindurchragt,
und daß der Befestigungsansatz (9) der Schneidplakette (7) an der Rückseite der öffnung
(8) unter Bildung eines Formschlusses anliegt.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 , dadurch gekenn-zeichnet, daß der Grundkörper
(6) als Kappe aus Feinguß ausgebildet ist.
3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Hohlraum
des Grundkörpers (6) mit einem Formstück (14) ausgefüllt ist, dessen äußere Gestalt
annähernd der Gestalt des Hohlraumes entspricht und das an der Rückseite des Befestigungskörpers
(9) der Schneidplakette (7) anliegt, und daß das Formstück (14) lösbarer oder fester
Bestandteil der Schrämkette oder des Schrämriemens (1) ist.
4. Schneidwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn- zeichnet, daß das Formstück (14)
aus Stahl besteht und an der Schrämkette oder dem Schrämriemen (1) angeschraubt ist.
5. Schneidwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn- zeichnet, daß das Formstück (14)
mit einer Ausnehmung versehen ist, daß in die Ausnehmung eine Stahlplatte (18) eingelegt
ist, und daß die Stahlplatte (18) an der Rückseite des Befestigungsansatzes (9) der
Schneidplakette (7) anliegt.
6. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Formstück (14) und dem Grundkörper (6) an der in Laufrichtung der Kette oder des
Riemens (1) vorderen Seite mit Hilfe eines Vorsprunges (15) ein vertikal zur Laufrichtung
wirksamer Formschluß vorgesehen ist, und daß an der hinteren Seite ein Verschlußbolzen
(16) oder eine Verschlußhülse durch ausgefluchtete Bohrungen (27) in dem Formstück
(14) und dem Grundkörper (6) eingesteckt ist.
7. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangsgestalt des Befestigungsansatzes(9) der Schneidplakette (7) und die
der Anlagefläche des Grundkörpers (6) als regelmäßiges Vieleck, insbesondere als Quadrat
oder Sechseck ausgebildet ist.
8. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die die öffnung (8) beinhaltende Seite des Grundkörpers (6) mit der Laufrichtung
der Kette oder dem Riemen (1) einen spitzen Winkel einschließt, und daß der größte
Abstand dieser Seite von der Kette oder dem Riemen (1) an der vorderen Seite des Grundkörpers
(6) liegt.
9. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Vorderseite des Grundkörpers (6) eine Hartmetallplatte (20) oder ein Hartmetallstift
(24) eingelassen ist , die jeweils auf die Abtragsfläche weisen.
10. Schneidwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Schneidkörper
(10) Schneidkanten in der Anzahl der Eckenzahl des Befestigungsansatzes(9) aufweist,
und daß jede Schneidkante einen positiven Schnittwinkel und einen Freiwinkel aufweist.
11. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (6) mit einer weiteren öffnung und einer weiteren Schneidplakette
(28) versehen ist, und daß die Schneidplaketten (28) symmetrisch zur Längsachse des
Grundkörpers (6) angeordnet sind.
12. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweilige Öffnung (8) und die jeweilige Schneidplakette (7) am hinteren Ende
des Grundkörpers (6) angeordnet sind.