[0001] Die Erfindung betrifft ein Rundkabel aus mehreren Einzelleitern.
[0002] Rundkabel der genannten
Art sind bekannt, siehe Lueger, Lexikon der Technik, Band 6, Seite 582. Rundkabel nach
dem Stand der Technik, wie sie auch in der zitierten Literaturstelle, Bild 6, dargestellt
sind, weisen den Vorteil mechanischer Stabilität auch bei externen Verbindungen, wie
sie von Geräten und Maschinen eingesetzt werden, auf.
[0003] Nachteilig wirkt sich bei den bekannten Rundkabeln aus, daß sie nur mit relativ unwirtschaftlichen
Verfahren abisoliert und kontaktiert werden können. Aufgabe der Erfindung ist es daher,
ein Kabel der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem sowohl einfachste Verbindungstechniken
bei großer Packungsdichte, als auch optimale mechanische Stabilität bei interner,
insbesondere aber auch bei externer Verlegung realisiert werden können.
[0004] Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß ein Rundleiterbandkabel spiralförmig um einen
Kern gewickelt ist.
[0005] In einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß mehrere Rundleiterbandkabel
um den Kern spiralförmig verseilt sind.
[0006] Schließlich ist für alle.Ausführungsformen vorgesehen, daß das bzw. die Rundleiterbandkabel
überlappend gelegt sind.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Mit dem neuen Rundkabel stellt sich eine Reihe von-verblüffenden Vorteilen ein, die
bisher jeweils nur beschränkt waren auf die bereits verwendeten Bandkabel oder auch
Rundkabel. Durch die erfindungsgemäße Kombination der vorteilhaften Merkmale beider
Kabelarten kann eine vereinfachte
Anschlußtechnik an den abgemantelten und freigelegten Kabeln des Bandkabels angewendet
werden. Die den Kern umgebenden Rundleiterbandkabel können mit allen bekannten, auf
dem Markt befindlichen Steckern und Steckverbindungen an die Geräte angeschlossen
werden.
Gar nicht hoch genug kann der Vorteil eingeschätzt werden, daß eine sehr hohe Pakkungsdichte
erzielt werden kann, gleichwohl aber die Anschlußfähigkeit an Steckerleisten auf Grund
der Ausbildung als Bandkabel ohne weiteres gewährleistet ist, zumal keine zusätzlichen
Adapter für die Übergangsverbindung vom Rundkabel zum Bandkabel benötigt werden, mithin
Übergangswiderstände entfallen.
[0009] Die Erfindung ist anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen
Fig. 1a, 1b den Prinzipaufbau eines Rundkabels
Fig. 2a, 2b, 2c Beispiele für Ausführungen des Kerns
Fig. 3 ein Beispiel für Kern- und Bandkabelverbinder
Fig. 4 ein weiteres Beispiel für Kern- und Bandkabelverbinder
[0010] Fig. 1a,1b zeigen den grundsätzlichen Aufbau eines Rundkabels 10 nach der Erfindung,
wobei hier, wie auch in den anderen Figuren gleiche Bezugszeichen für gleiche Teile
verwendet werden. Von innen nach außen gesehen, weist das Rundkabel 10 einen Kern
2, Rundleiterbandkabel 1, 3, eine Schutz-und Gleitfolie 4, eine Abschirmung 5 und
einen Mantel 6 auf.
[0011] Der Kern 2 kann, wie noch anhand der Figuren 2a bis 2c näher gezeigt werden wird,
die unterschiedlichsten konstruktiven Ausführungen aufweisen. Die Rundleiterbandkabel
1, 3 können in beliebiger Konstruktion in Längsrichtung überlappend bzw. spiralförmig
um den Kern 2 aufgeseilt werden. In einer Ausführungsform wird das Rundleiterbandkabel
1 nach Art einer Helik dicht gelegt um den Kern 2 gewickelt. Je nach Anforderung an
die Übertragungsfunktion des Kabels, sei es als Energie- oder Nachrichtenträger, weisen
die Rundleiterbandkabel 1, 3 eine gewünschte Adernzahl auf. Daneben können beliebig
Rundleiterbandkabel 1,3 übereinandergelegt verseilt werden, und - falls erforderlich
- elektrisch und magnetisch mit den bekannten Mitteln abgeschirmt werden, oder aber
auch durch besondere Armierung gegen mechanische Beanspruchung geschützt werden.
[0012] Auch die Schutz- und Gleitfolie 4 kann je nach den konstruktiven Anforderungen unter,
zwischen oder über allen Kabelelementen eingelegt werden.
[0013] Letztlich kann, wie aus dem Stand der Technik sattsam bekannt, eine Abschirmung 5
und ein Mantel 6 vorgesehen sein, so daß als Fertigprodukt ein Rundkabel entsteht,
dessen Außenmantel beliebiger Qualität sein kann, insbesondere aber auch aus Thermoplasten
oder Elastomeren bestehen kann.
[0014] Fig.
1b zeigt eine Variante, bei der das Rundleiterbandkabel 1 mit im wesentlichen achsparallelerAderführung
in bezug auf den Kern 2 gelegt ist. Bei dieser, wie auch bei allen anderen Varianten
kann eine seitliche überlappung des Rundleiterbandkabels vorgesehen sein.
[0015] In den Figuren 2a, 2b, 2c sind besondere Ausgestaltungen des Kernes 2 dargestellt.
In diesen Figuren sind, wie auch in den anderen Figuren, aus Gründen der Übersichtlichkeit
gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 1a, 1b.
Fig. 2a zeigt den Kern 2 in der Ausbildung als flexibles Rohr 7. Die Materialien für
das Rohr 7 werden so gewählt, daß je nach Anwendungsfall gasförmige oder flüssige
Medien durch das Rohr 7 geleitet werden können. Die gasförmigen oder flüssigen Medien
können zum Kühlen des Rundkabels 10 verwendet werden, so daß eine höhere Strombelastbarkeit
pro Einzelader erzielt wird. Daneben können die Medien auch so gewählt werden, daß
eine direkte Gerätekühlung ermöglicht wird, oder auch Brandmeldung bzw. Brandvermeidung
über ein geeignet gewähltes Medium erfolgen können. In erster Linie ist hier an Medien
wie Wasser, Luft, verflüssigte Gase für Tiefsttemperaturen, pulver- und gasförmige
Feuerlöschmittel und dergleichen gedacht. Daneben kann selbstverständlich jedes andere
für den spezifischen Aufgabenfall geeignete Medium eingesetzt werden.
[0016] In der Ausführung nach Fig. 2b ist der Kern 2 selbst als Rundkabel 8 ausgebildet.
Durch diese Maßnahme wird eine elektrische Verbindung in beliebigen Ebenen und an
weit voneinander entfernten Anschlußpunkten herstellbar. Dieses verseilte Rundkabel
8 kann sowohl zur Signal- wie auch zur Energieübertragung verwendet werden. Es ist
daher auch möglich, Lichtleiter zu verwenden, deren Störunempfindlichkeit gegen magnetische
und elektrische Felder, wie sie durch die umgebenden Rundleiterbandkabel 1 induziert
werden können, bekannt ist. In Zusammenhang mit der Erfindung können daher die Vorteile
solcher Lichtleiter, wie schnelle Signalübertragung und geringe Dämpfung, ausgenutzt
werden. Im übrigen ist sowohl beim Einsatz von metallischen Leitern als auch Lichtleitern
eine elektrische und magnetische Abschirmung des verseilten Rundkabels 8 auf einfachste
Weise möglich.
[0017] Bei Verwendung eines in Fig. 2c dargestellten flexiblen Innenkerns aus geflochtenem
Hanfseil, Stahlseil oder dergleichen kann dieser Kern 2,wie auch in Fig. 3 dargestellt,
gleichzeitig als Zugentlastungselement 9 dienen.
[0018] Die Figuren 3 und 4 zeigen Ausführungsbeispiele für die Vielfalt der Möglichkeit
zur Herstellung von Verbindungen.
[0019] In.Fig. 3:ist das eine Rundleiterbandkabel 3 mit einem Leiterplattenverbinder 11,
und das andere Rundleiterbandkabel 1 mit einem Buchsenstecker 12 ausgerüstet. Außerdem
ist eine Öse 13 gezeigt, mit der über das Zugentlastungselement 9 Zugbeanspruchungen
nach Art von Leitungstrossen aufgenommen werden können.
[0020] In Fig. 4 schließlich sind die Rundleiterbandkabel 1, 3 mit einem Buchsenstecker
14 in Art der Klemm-Schneid-Technik,bzw. abisoliert und vorverzinnt ausgerüstet. Das
verseilte Rundkabel ist an seinen Enden aufgesplissen und zeigt die Vielfalt der Ausbildungsformen
für die Anschlußpunkte in verschiedenen Ebenen.
[0021] Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Rundkabel 10 mit Geflechten und Umwicklungen
zwischen, unter oder über den einzelnen Elementen des Rundkabels für zusätzliche Zugentlastung
oder mechanischen Schutz gegen äußere Beanspruchung ausgerüstet werden.
1. Rundkabel aus mehreren Einzelleitern, dadurch gekennzeichnet , daß ein Rundleiterbandkabel(1)
spiralförmig um einen Kern (2) gewickelt ist.
2. Rundkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Rundleiterbandkabel
(1, 3) um den Kern (2) spiralförmig verseilt sind.
3. Rundkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rundleiterbandkabel
(1) in Längsrichtung sich aerade erstreckend um den Kern (2) gelegt ist.
4. Rundkabel nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die Rundleiterbandkabel
längsseitig überlappend gelegt sind.
5. Rundkabel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kern (2) ein flexibles Rohr (7) dient, welches zur Aufnahme von gas- förmigen oder flüssigen Medien geeignet ist.
6. Rundkabel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern (2) als verseiltes Rundkabel (8) ausgebildet ist.
7. Rundkabel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern (2) als Zugentlastungselement (9) ausgebildet ist.
8. Rundkabel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern (2 ) aus einem oder mehreren Lichtleitern besteht.