(19)
(11) EP 0 089 578 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.1983  Patentblatt  1983/39

(21) Anmeldenummer: 83102414.6

(22) Anmeldetag:  11.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F15B 11/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 23.03.1982 DE 3210519

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Hesse, Horst, Dr. Dipl.-Ing.
    D-7000 Stuttgart 1 (DE)
  • Sandau, Hartmut, Dipl.-Ing.
    D-7141 Möglingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hydraulikanlage


    (57) Die Hydraulikanlage nach Figur 1 weist eine Pumpe (10) auf, die über ein Mehrwegeventil (13), Leitungen (16, 18) mit Leitungskupplungen (17, 19) und dort anschließbare Leitungen (24, 31) Druckmittel zu einem einfachoder doppeltwirkenden Arbeitszylinder (26) fördert. Ist nur ein einfachwirkender Arbeitszylinder angeschlossen, so wird die andere Kupplung (19) durch eine Klappe (27) verschlossen. In Betriebszustand "Senken" des Arbeitszylinders kann von der Pumpe weiterhin gefördertes Druckmittel über ein von der Klappe (27) betätigbares Steuerventil (20) drucklos zum Behälter abströmen. Wäre dieses Steuerventil nicht vorhanden, so müßte das Druckmittel über das Druckbegrenzungsventil (14) verlustbehaftet abgelassen werden.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einer Hydraulikanlage nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei einer derartigen bekannten Anlage muß dann, wenn nur ein einfach wirkender Zylinder über die Leitungskupplung an das Leitungsnetz angeschlossen ist, im Betriebszustand "Senken" das gesamte von der Pumpe geförderte Druckmittel über ein Druckbegrenzungsventil abgelassen werden. Dies bedeutet nicht nur einen Energieverlust, sondern durch den Durchflußwiderstand am Druckbegrenzungsventil wird auch das Öl in unerwünschter Weise erwärmt.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Die erfindungsgemäße Hydraulikanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß dann, wenn an das Hydrauliknetz ein einfach wirkender Arbeitszylinder angeschlossen ist, im Betriebszustand "Senken" eine direkte, widerstandsfreie Entlastung der Pumpe zum Behälter möglich ist. Dies bedeutet eine merkliche Energieeinsparung.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale möglich.

    Zeichnung



    [0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Hydraulikanlage in schematischer Darstellung, Figur 2 eine Ansicht eines in der Anlage verwendeten Geräts, Figur 3 einen Schnitt längs III-III nach Figur 2, Figur 4 eine weitere Variante eines in der Anlage verwendeten Geräts im Längsschnitt.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] Eine Pumpe 10 saugt aus einem Behälter 11 Druckmittel an und verdrängt es in eine Leitung 12, die zu einem 4/3-Wegeventil 13 führt. Dieses vermag die Schaltstellungen I bis III einzunehmen. An die Förderleitung 12 ist ein Druckbegrenzungsventil 14 angeschlossen, das Verbindung zum Behälter 11 hat.

    [0006] Vom Ausgang des Wegeventils führt eine erste Leitung 16 zu einer Leitungskupplung 17 und eine zweite Leitung 18 zu einer zweiten Leitungskupplung 19. An die Leitung 18 ist ein 2/2-Wegeventil 20 angeschlossen, über das eine Leitung 21 von der Leitung 18 zum Behälter 11 führt. An die Leitung 21 ist auch die Rücklauf-Leitung 22 vom Wegeventil 13 angeschlossen.

    [0007] An die erste Leitungskupplung ist eine Leitung 24 angeschlossen, die zum Druckraum 25 eines einfach wirkenden Arbeitszylinders 26 führt.

    [0008] Die Leitungskupplung 19 kann durch eine Klappe 27 verschlossen werden, welche an einer gehäusefesten Konsole 28 schwenkbar angeordnet ist. Am anderen Ende der hebelartigen Klappe 27 greift eine Feder 30 an, welche die Klappe 27 auf die Leitungskupplung drückt. Das Wegeventil 20 steht mit der Klappe 27 in Wirkverbindung und kann von dieser in eine seiner beiden Schaltstellungen I oder II verschoben werden, wobei I eine Sperrstellung ist.

    [0009] Handelt es sich beim Verbraucher um einen doppeltwirkenden Arbeitszylinder, so führt von der Leitungskupplung 19 eine gestrichelt dargestellte Leitung 31 zum anderen Druckraum des Arbeitszylinders, der allerdings nicht weiter bezeichnet ist.

    [0010] Es sei angenommen, daß - wie in Figur 1 dargestellt - an die Leitungskupplung 17 über die Leitung 24 ein einfach wirkender Arbeitszylinder 26 angeschlossen ist. In der Schaltstellung III des Wegeventils 13 gelangt Druckmittel über die Leitung 12, das Wegeventil 13, die Leitung 16, die Leitungskupplung 17 und die Leitung 24 zum Druckraum 25 des Arbeitszylinders 26. Dessen Kolben samt Kolbenstange werden ausgefahren. Da an die Leitungskupplung 19 keine Leitung angeschlossen ist, wird die Leitungskupplung durch die Klappe 27 geschlossen. Ist ein doppeltwirkender Zylinder vorgesehen, so wird die Klappe 27 hochgeklappt, und an die Leitungskupplung 19 wird die Leitung 31 angeschlossen. Durch das Aufklappen der Klappe 27 wird das Wegeventil 20 in seine Sperrstellung I gebracht, so daß keine Verbindung von der Leitung 18 zur Leitung 21 mehr besteht.

    [0011] Soll der Kolben des an die Leitungskupplung 17 angeschlossenen einfach wirkenden Arbeitszylinders 26 gesenkt werden, so wird das Wegeventil 13 in seine Schaltstellung I gebracht. Die Klappe 27 ist geschlossen, das Wegeventil 20 befindet sich in seiner Schaltstellung II. Nun kann Druckmittel aus dem Druckraum 25 des Arbeitszylinders über die Leitungen 24, 16 sowie das Wegeventil 13 und die Leitung 22 in den Behälter abfließen. Das von der Pumpe weiterhin geförderte Druckmittel fließt nun über die Leitung 12 und das Wegeventil 13 in die Leitung 18 und von dort über das Wegeventil 20 und die Leitung 21 ohne merklichen Widerstand zum Behälter. Bei bekannten Anlagen mußte dieses Druckmittel über das Druckbegrenzungsventil 14 abgelassen werden, was einen wesentlichen Energieverlust bedeutete.

    [0012] Wenn ein doppeltwirkender Arbeitszylinder angeordnet ist, ergibt sich diese Schwierigkeit nicht, und das Wegeventil 20 befindet sich bei geöffneter Klappe 27 in seiner Sperrstellung I; die Durchflußstellung II wird nun nicht benötigt.

    [0013] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 2 und 3 zeigt eine praktische Ausführungsform. Die Klappe 27 ist auf einer Achse 37 befestigt und wird mittels zweier Drehfedern 35, 36 auf die Leitungskupplung 17 gedrückt. An das die Klappe 27 aufnehmende Gehäuse 38 ist ein Gehäuse 39 angebaut, das eine Sackbohrung 40 aufweist, in der ein Steuerschieber 41 dicht gleitend geführt ist. Dieser wird mit seinem Fortsatz 42 durch die Kraft einer in der Sackbohrung 40 angeordneten Feder 43 an die Klappe 27 gedrückt. Der Steuerschieber 41 hat eine längliche Ringnut 44, in deren Bereich zwei Querbohrungen 45, 46 in die Sackbohrung 40 münden, wenn die Klappe 27 geschlossen ist. Das in der Leitung 18 fließende Druckmittel kann dann - wie oben beschrieben - über die Querbohrung 45, die Ringnut 44, die Querbohrung 46 und die Leitung 21 zum Behälter fließen. Wird die Klappe 27 zwecks Anschluß einer Leitung an die Kupplung 17 hochgeklappt, dann unterbricht -der Steuerschieber 41 die Verbindung zwischen den beiden Querbohrung.45, 46.

    [0014] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 4 zeigt eine Abwandlung desjenigen nach den Figuren 2 und 3. Hier legt sich unter der Kraft der Feder 43 ein Stößel 50 gegen die Klappe 27. Der Stößel hat in seinem in der Sackbohrung 40 liegenden Teil einen kegeligen Bereich 51 sowie einen auf diesen folgenden zylindrischen Bereich 52, an welchen sich dann, wenn die Klappe 27 geschlossen ist der Stößel 53 eines Sitzventils 54 anlegt. In diesem Betriebszustand ist das Sitzventil geöffnet. Nach dem Öffnen der Klappe zwecks Anschließen einer Leitung an die Kupplung 17 gelangt der Stößel 53 an das Ende des kegeligen Bereichs 51, wodurch das Sitzventil 54 geschlossen wird. In diesem Zustand kann kein Druckmittel von der.Leitung 18 zur Leitung 21 fließen, so wie es eingangs beschrieben ist.


    Ansprüche

    1. Hydraulikanlage mit einem einfach - oder doppeltwirkenden Arbeitszylinder, dem das von einer Pumpe geförderte Druckmittel über ein Mehrwegeventil und diesem nachgeschaltete, in den Zuführungsleitungen angeordnete Leitungskupplungen sowie an diese angeschlossene Leitungen zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Leitungskupplungen (17, 19) mittels einer mit einem Steuerventil (20) in Wirkverbindung stehenden Klappe (27) verschließbar ist, und daß über das Steuerventil (20) eine Verbindung (12, 18, 21) von der Pumpe über das Mehrwege-. ventil (13) und die zur anderen Leitungskupplung führende Leitung (18) zum Behälter herstellbar ist.
     
    2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil ein 2/2-Wegeventil ist.
     
    3. Anlage nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (27) von mindestens einer Feder (30, 35, 36) betätigbar ist.
     
    4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (20) als Steuerschieber (41) ausgebildet ist, der unter Federkraft (43) mit einem Fortsatz (42) an der Klappe anliegt.
     
    5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil als Sitzventil (54) ausgebildet ist, das von einem an der Klappe (27) durch Federkraft (43) anliegenden Stößel betätigbar ist.
     




    Zeichnung