[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Klammerdraht zu einer Klammerbildungseinrichtung,
insbesondere eines an einen einer Rotationsdruckmaschine nachgeordneten Falzapparat
angebauten Heftapparats, mit einer vom Klammerdraht durchsetzten, mindestens einem
vorbeilaufenden Messer als Gegenmesser zugeordneten, stationären Abschneiddüse, welcher
der von einer Vorratsrolle abziehbare Klammerdraht mittels eines vorgeordneten Vorschubaggregats
zuführbar ist.
[0002] Bei bekannten Anordnungen dieser Art ist lediglich eine Vorratsrolle vorgesehen.
Nach Verbrauch des hierauf aufgenommenen Drahts müssen der bis zum Vorschubaggregat
reichende Drahtrest aus dem zum Vorschubaggregat führenden Führungskanal herausgezogen
und die verbrauchte Rolle abgenommen werden. Anschließend müssen eine neue Vorratsrolle
aufgelegt und der Drahtanfang in den Führungskanal eingeführt werden. Der so ablaufende
Rollenwechsel, der während der laufenden Produktion durchzuführen ist, dauert daher
sehr lange. Bei den während dieser langen Zwischenzeit hergestellten Produkten fehlt
jedoch die mit der zugeordneten Klammerbildungseinrichtung herzustellende Klammer,
was zur Entstehung von Makulatur führt. Bei schnell laufenden Maschinen heute gebauter
Art ergibt sich daher ein sehr hoher Makulaturanfall, was sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit
auswirkt.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung unter Vermeidung
der Nachteile der bekannten Anordnungen eine Vorrichtung eingangs erwähnter Art zu
schaffen, die einen nahezu fliegenden Vorratsrollenwechsel gestattet und mit Hilfe
der daher der durch den Rollenwechsel verursachte Makulaturanfall weitgehend reduziert
werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Aufnahmeeinrichtungen für
zwei Vorratsrollen vorgesehen sind, von denen der der Abschneiddüse zugeführte Klammerdraht
bzw. ein während der Verarbeitung des der Abschneiddüse zugeführten Klammerdrahts
mit seinem vorderen Ende in Wartestellung vor dem Vorschubaggregat gehaltener Klammerdraht
abwickelbar sind und denen ein Wechselaggregat nachgeordnet ist, das zwei gegenläufig
aktivierbare Antriebseinrichtungen aufweist, die von jeweils einem der von den beiden
Vorratsrollen abwickelbaren Bammerdrähten durchsetzt und zur Bewerkstelligung eines
Rollenwechsels in Antriebseingriff mit dem jeweils zugeordneten Klammerdraht bringbar
sind und deren Antriebsrichtung sich nach jedem Rollenwechsel umkehrt.
[0005] Mit Hilfe des Wechselaggregats können das nicht mehr verarbeitbare Reststück des
von der verbrauchten Rolle ablaufenden Drahts zurückgezogen und gleichzeitig der Anfang
des von der unverbrauchten Rolle abwickelbaren Drahts vorgeschoben werden. Dieser
Vorgang ist innerhalb kurzer Zeit durchführbar. Die Anzahl von Produkten mit einer
fehlenden Klammer bleibt daher in vorteilhafter Weise sehr gering. Nach erfolgtem
Rollenwechsel kann die verbrauchte Vorratsrolle abgenommen und durch eine neue ersetzt
werden, wobei der hiervon abgezogene Draht bereits in Wartestellung gebracht werden
kann. Die hierfür erforderliche Zeit wirkt sich nicht schädlich auf die Produktion
aus. Infolge der Richtungsumkehr der Antriebseinrichtung des Wechselaggregats ist
dieses bei jedem Rollenwechsel automatisch in der richtigen Ausgangsstellung. Trotz
der erreichten Reduzierung der für einen Rollenwechsel benötigten Zeitspanne wird
jedoch sichergestellt, daß das Reststück des verbrauchten Drahts aus dem Führungskanal
entfernt wird und nicht durch den nachfolgenden Draht über die Abschneiddüse ausgeschoben
werden muß, was eine hohe Funktionssicherheit und Störungsfreiheit gewährleistet.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind daher insbesondere in einer ausgezeichneten
Wirtschaftlichkeit zu sehen.
[0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Naßnahmen kann die Antriebsbewegung
der Antriebseinrichtungen des Wechselaggregats zweckmäßig so begrenzt sein, daß die
jeweils zu bewerkstelligende Vorschubstrecke zumindest dem Abstand des vorderen Endes
des in Wartestellung verharrenden Klammerdrahts vom Drahteingriffsbereich des Vorschubaggregats
entspricht. Diese Maßnahmen wirken sich sehr bedienungsfreundlich aus, da hierdurch
automatisch sichergestellt wird, daß der in Wartestellung verharrende Klammerdraht
in zuverlässigem Eingriff mit dem Vorschubaggregat kommt und daher exakt transportiert
wird. Gleichzeitig wird das vorher im Eingriff mit dem Vorschubaggregat gewesene Reststück
um dieselbe Strecke zurückgezogen. Kollisionen im Bereich des Vorschubaggregats werden
daher zuverlässig ausgeschlossen.
[0007] Eine besonders einfache Ausgestaltung des Wechselaggregats kann darin bestehen, daß
eine im Bereich zwischen den sie tangierenden Klammerdrähten ange - ordnete, in unterschiedlichen
Drehrichtungen antreibbare Antriebsrolle und zwei gemeinsam hieran anstellbare Andrückrollen
vorgesehen sind, mittels welcher die Antriebsrolle zum Eingriff mit den sie zwischen
sich einschließenden Klammerdrähten bringbar ist. Die von Rollenwechsel zu Rollenwechsel
reversible Antriebsrolle ergibt zusammen mit den beiden Andruckrollen zwei Vorschubeinrichtungen
mit gegenläufiger Transportrichtung, die durch Umkehr der Drehrichtung der Antriebsrolle
umkehrbar sind. Die bei jedem Rollenwechsel erreichte Endstellung der Antriebsrolle
ist daher gleichzeitig die Ausgangsstellung beim nächsten Rollenwechsel. Eine Umrüstung
zwischen zwei Rollenwechseln entfällt daher in vorteilhafter Weise.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß das Vorschubaggregat
und die Antriebseinrichtungen des Wechselaggregats mittels jeweils zugeordneter Stellorgane,
die mittels eines gemeinsamen Steuerorgans steuerbar sind, gleichzeitig gegenläufig
aktivierbar bzw. passivierbar sind. Diese Maßnahmen ergeben eine weitere Bedienungsvereinfachung
und ermöglichen daher einen weiteren Zeitgewinn. Gleichzeitig ermöglichen diese Maßnahmen
auch eine einfache Automatisierung des gesamten Rollenwechsels.
[0009] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß im Bereich jeder das Wechselaggregat
durchsetzenden Drahtpassage eine Drahtbremseinrichtung angeordnet ist. Hierdurch ist
sichergestellt, daß der in Wartestellung verharrende Draht nicht durch Erschütterungen
und dergleichen transportiert werden kann, sondern exakt in der vorgegebenen Wartestellung
gehalten wird.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zu bevorzugende Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung.eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0011] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer einem Heftapparat zugeordneten Drahtzuführung
teilweise im Schnitt und
Figur 2 ein Beispiel für einen einfachen Antrieb der Antriebsrolle des Wechselaggregats
der Anordnung gemäß Figur 1.
[0012] Der Aufbau und die Wirkungsweise von Heftapparaten zum Zusammenheften von ineinanderliegenden
Falzprodukten durch aus Draht bestehende Heftklammern sind an sich bekannt und bedürfen
daher im vorliegenden Zusammenhang keiner näheren Erläuterung. Pro Klammerbildungseinrichtung
wird einem derartigen Heftapparat ein von einer Vorratsrolle abgezogener Klammerdraht
zugeführt. Die in Figur 1 dargestellte Drahtzuführung besteht aus einem Vorschubaggregat
1 und einer Rollenaufnahme 2. Diese Baugruppen sind durch zugeordnete Träger 3 bzw.
4 innerhalb bzw. außerhalb der mit einem koaxialen Drahtdurchlaß 5 versehenen Seitenwand
6 des Heftapparats befestigt. Das Vorschubaggregat 1 ist mit zwei angetriebenen Vorschubrollen
7 bzw. 8 versehen, zwischen denen der zu verarbeitende Draht hindurchläuft. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die eine Vorschubrolle 8 auf einem schwenkbar gelagerten Hebel
9 aufgenommen, der zur Bewerkstelligung eines gegenseitigen Rolleneingriffs mittels
einer einstellbaren Anpreßfeder 10 niedergehalten wird und mittels eines als Hubzylinder
ausgebildeten Stellorgans 11 zum Abheben der Vorschubrolle 8 von der stationär gelagerten
Vorschubrolle 7 entgegen der Wirkung der Feder 10 verschwenkbar ist. Durch Aktivierung
bzw. Passivierung des Stellorgans 11 kann daher der Drahtvorschub ohne Unterbrechung
des Antriebs der Vorschubrollen 7 bzw. 8 unterbrochen bzw. in Gang gesetzt werden.
Im Einlaufspalt der Vorschubrollen 7, 8 befindet sich eine Einlaufbüchse 12, über
die der Anfang eines zwischen die Vorschubrollen 7, 8 einzuführenden Drahts zuverlässig
zum Eingriff mit den Vorschubrollen gebracht wird. Auf der der Einlaufbüchse 12 gegenüberliegenden
Seite befindet sich eine ebenfalls durch eine Büchse gebildete sogenannte Abschneiddüse
13, deren Stirnseite als stationäres Gegenmesser mit einem hieran vorbeibewegten,
bei 14 angedeuteten Messer zusammenwirkt. Der in den Intervallen zwischen den aufeinander
folgenden Schnitten erfolgende Drahtvorschub entspricht der zur Bildung einer Klammer
benötigten Drahtlänge.
[0013] Der die Rollenaufnahme 2 bildende Bock ist mit hier durch Dorne gebildeten Aufnahmeeinrichtungen
15 für zeei Vorratsrollen 16 bzw. 17 versehen. Diese bestehen aus einfachen Kunststofftrommeln,
die mit ihrer Nabe frei drehbar auf einen zugeordneten Dorn aufsteckbar sind. Die
Vorratsrollen 16 bzw. 17 werden wechselweise abgearbeitet, so daß während des Verbrauchs
der einen Vorratsrolle die andere vorbereitet werden kann. In der der Figur 1 zugrunde
liegenden Betriebsstellung wird die Vorratsrolle 17 abgearbeitet. Der hiervon abgezogene
Draht 18 befindet sich daher im Eingriff mit den Vorschubrollen 7, 8 des Vorschubaggregats
1. Der von der anderen Vorratsrolle 16 abwickelbare Draht 19 wird mit seinem Anfang
20 in Wartestellung vor dem Vorschubaggregat 1 gehalten. Sobald die laufende Vorratsrolle
17 abgearbeitet ist, wird der Drahtvorschub gestoppt, das noch im Eingriff mit dem
Vorschubaggregat 1 sich befindende Reststück nach rückwärts aus dem Vorschubaggregat
herausgezogen und gleichzeitig der Anfang 20 des von der Vorratsrolle 16 abwickelbaren
Drahts 19 in das Vorschubaggregat 1 eingeführt, so daß bei nachfolgender Aktivierung
der Antriebsrollen 7 , 8 nunmehr die Vorratsrolle 16 abgearbeitet wird. Der dem Vorschubaggregat
1 zugeführte Draht läuft zwischen Vorschubaggregat 1 und Rollenaufnahme 2 in einer
zweckmäßig aus Rohrmaterial bestehenden Drahtführung 21, die sich außerhalb der Heftapparatseitenwand
6 in zwei zu den beiden Vorratsrollen 15 bzw. 16 führende Äste 21 a bzw. 21 b aufgabelt.
[0014] Zur Beschleunigung des Rollenwechsels ist ein von den beiden Drahtführungsästen 21
a bzw. 21 b durchsetztes, hier mit der Rollenaufnahme 2 zusammengebautes Wechselaggregat
22 vorgesehen. Dieses besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer im Bereich
zwischen den eine Gabel bildenden Drahtführungsästen 21 a bzw. 21 b stationär angeordneten
Antriebsrolle 23, die mit zwei hier einander diametral gegenüberliegenden Andrückrollen
24 zusammenwirkt, durch welche die die Antriebsrolle 23 tangierenden Drähte 18 bzw.
19 an die Antriebsrolle 23 andrückbar und so in Antriebseingriff hiermit bringbar
sind. Durch eine Drehung der Antriebsrolle 23 um ihre Achse wird der eine Draht vorgeschoben
und der andere zurückgezogen. Die Drehrichtung bestimmt, welcher der beiden Drähte
dabei vorgeschoben und welcher zurückgezogen wird, so daß stets der von der abgearbeiteten
Vorratsrolle ablaufende Draht zurückgezogen und der von der neuen Vorratsrolle ablaufende,
in Wartestellung sich befindende Draht vorgeschoben werden kann. Die Drehrichtung
der Antriebsrolle 23 wechselt von Rollenwechsel zu Rollenwechsel , da auf jeder der
beiden Aufnahmeeinrichtungen 15 einmal die abgearbeitete und dann wieder die neue
Vorratsrolle aufgenommen ist.
[0015] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Antriebsrolle 23, wie Figur 2 zeigt,
über eine Welle 25 mit einem Handrad verbunden, das eine Handkurbel 26 und eine auf
dem Gehäuse 27 des Wechselaggregats aufliegende Scheibe 28 aufweist, die mit einer
Segmentnut 29 versehen ist, in die ein gehäusefester Stift 30 eingreift. Eine Drehung
der Antriebsrolle 23 ist somit nur so weit möglich, bis der Stift 30 am einen oder
anderen Ende der Segmentnut 29, d. h. an einem festen Anschlag, anläuft. Eine Weiterdrehung
in derselben Richtung ist anschließend nicht mehr möglich, nur noch eine Drehung in
der Gegenrichtung. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Antriebsrolle 23 bei aufeinanderfolgender
Betätigung mit unterschiedlicher Drehrichtung bewegt wird. Die Länge der Segmentnut
29 ergibt gleichzeitig eine Begrenzung der Antriebsbewegang der Antriebsrolle 23,
so daß die hieran angreifenden Drähte 18 bzw. 19 um eine definierte Wegstrecke zurückgezogen
bzw. vorgeschoben werden.
[0016] Der Durchmesser der Antriebsrolle 23 ist dabei so groß, daß der durch die Länge der
Segmentnut 29 vorgegebene Drehwinkel eine solche Vorschubstrecke ergibt, daß der Anfang
20 des in Wartestellung verharrenden Drahts 19 in zuverlässigen Eingriff mit den Vorschubrollen
7, 8 gebracht wird und gleichzeitig das Reststück des Drahts 18 zuverlässig aus der
Abschneiddüse 13 und der Einlaufbüchse 12 herausgezogen wird. Dies wird dadurch bewerkstelligt,
wenn der Abstand der voneinander abgewandten Stirnseiten der Abschneiddüse 13 und
der Einlaufbüchse 12 etwas kleiner als der Abstand des vorderen Endes 20 des in Wartestellung
verharrenden Drahts 19 vom Eingriffsbereich der Vorschubrollen 7, 8 ist, der durch
den Drehwinkel und den Durchmesser der Antriebsrolle 23 des Wechselaggregats 22 vorgegeben
ist. Um die Warteposition des vorderen Endes 20 des in Wartestellung zu bringenden
Drahts genau festlegen zu können, wird die erforderliche Einschublänge im Bereich
der Drahtführung 21 ermittelt und auf dem Draht, hier dem Draht 19, durch eine Klemme
31 markiert. Der Draht kann dann einfach bis zum Anschlag der Klemme 31 an einem festen
Gegenlager, hier am Gehäuse des Wechselaggregats 22 in die Drahtführung 21 eingeschoben
werden. Danach kann die Klemme 31 abgenommen werden. Es wäre aber auch denkbar, die
Drahtführung 21 mit einem Sichtfenster zu versehen oder ganz aus durchsichtigem Material
herzustellen. Zur Vermeidung eines ungewollten Vorschubs des in Wartestellung verharrenden
Drahts, hier des Drahts 19, etwa aufgrund von Schwingungen bzw. Erschütterungen und
dergleichen, ist im Bereich jedes Drahtführungsastes 21 a bzw. 21 b eine Drahtbremseinrichtung
32 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen diese aus jeweils einem
Rollenpaar mit leicht schwergängig gelagerten Bremsrollen 33, zwischen denen der jeweils
zugeordnete Draht hindurchgeführt ist und die mittels einer Anpreßfeder aneinander
angepreßt werden. Eine der Bremsrollen kann vorteilhaft entgegen der Kraft der Anpreßfeder
von der Gegenrolle abgehoben werden, was die Einführung eines neuen Drahts erleichtert.
Im dargestellten AusfÜhrungsbeispiel ist die betreffende Rolle hierzu einfach auf
einer entsprechend verschiebbar gelagerten Stange 34 angeordnet.
[0017] Die der Antriebsrolle 23 zugeordneten Andrückrollen 24 sind auf zangenartig angeordneten
Schwenkhebeln 35 gelagert, die hier mit über den Drehpunkt hinaus verlängerten Betätigungslaschen
36 versehen sind. Zum Andrücken der Andrückrollen 24 an die zugeordnete Andrückrolle
23 werden die Betätigungslaschen 36 auseinander gespreizt. Hierzu ist ein auf einer
der Betätigungslaschen 36 befestigtes Stellorgan 37 vorgesehen, das hier einfach als
Hubzylinder ausgebildet ist, dessen Kolbenstange bei Beaufschlagung zum Eingriff mit
der gegenüberliegenden Betätigungslasche 36 bringbar ist. Die zu den die Stellorgane
11 bzw. 37 bildenden Hubzylindern führenden Versorgungsleitungen 38 werden mittels
eines gemeinsamen Steuerventils 39 auf- bzw. abgesteuert. Bei entsprechender Aktivierung
dieses Steuerventils 39 werden somit gleichzeitig die Vorschubrolle 8 von der zugeordneten
Vorschubrolle 7 abgehoben und damit das Vorschubaggregat 1 passiviert und die Andruckrollen
24 an die Antriebsrolle 23 angedrückt, so daß bei Drehung der Antriebsrolle 23 der
gewünschte Drahtvorschub bzw. gleichzeitige Drahtrückzug erfolgt. Die Durchmesserabnahme
der Vorratsrolle, von welcher Draht abgewickelt wird, bei dem der Figur 1 zugrunde
liegenden Betriebszustand der Vorratsrolle 17 wird mittels einer geeigneten Tasteinrichtung
überwacht, die als Lichtschrank oder dergleichen ausgebildet sein kann, Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist hierzu einfach ein mechanischer Taster 40 vorgesehen. Sobald
dieser Taster ein entsprechendes Signal gibt, wird das Steuerventil 39 betätigt. Hierdurch
wird der weitere Vorschub des von der Vorratsrolle 17 abgewickelten Drahts 18 gestoppt.
Gleichzeitig werden die Drähte 18 und 19 an die Antriebsrolle 23 angedrückt, die daraufhin
im dargestellten Ausführungsbeispiel entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird, wodurch
der Draht 18 aus dem Vorschubaggregat 1 nach rückwärts herausgezogen und der Draht
19 so weit vorgeschoben wird, daß sein Anfang 20 in Eingriff mit den Vorschubrollen
7, 8 kommt. Daraufhin wird das Steuerventil 39 gegenläufig betätigt, wodurch die Drähte
18 und 19 im Bereich des Wechselaggregats 22 frei gegeben werden und der Vorschub
des nunmehr dem Vorschubaggregat 1 zugeführten Drahts 19 einsetzt. Der zur Vorratsrolle
17 gehörende Drahtrest kann daraufhin vollständig aus der Drahtführung 21 herausgezogen
werden. Daraufhin kann die abgearbeitete Vorratsrolle 17 durch eine neue Vorratsrolle
ersetzt werden, deren Draht noch während des laufenden Betriebs bis zu der bei 20
definierten Wartestellung des vorderen Drahtendes in die Drahtführung 21 eingeschoben
werden kann. Beim nachfolgenden Rollenwechsel wird dieser Draht dem Vorschubaggregat
1 zugeführt und der Draht 19 entsprechend zurückgezogen, wobei die Antriebsrolle 23
im Uhrzeigersinn ge-dreht wird. Der Drehsinnwechsel wird durch die Segmentnut 29 erleichtert.
[0018] Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll das Steuerventil 39 als von Hand betätigbares
Ventil ausgebildet sein. Zur Bewerkstelligung einer Automatisierung des Rollenwechsels
könnte aber auch ein Magnetventil vorgesehen sein, das zusammen mit einem der Antriebsrolle
23 zugeordneten Antriebsmotor mittels der Überwachungseinrichtung 40 aktivierbar ist.
Als der Antriebsrolle 23 zugeordneter Antriebsmotor kann dabei einfach ein von Links-
auf Rechtslauf und umgekehrt umschaltbarer Synchronmotor vorgesehen sein. Zur Begrenzung
der Antriebsbewegung der Antriebsrolle 23 kann dabei ein hiervon betätigbarer Endschalter
vorgesehen sein, der den betreffenden Antriebsmotor abschaltet und auf die neue Drehrichtung
umschaltet und gleichzeitig das Steuerventil 39 passiviert.
[0019] Vorstehend ist zwar ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert, ohne daß jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden sein soll. So wäre
es beispielsweise ohne weiteres möglich, die zentrale Antriebsrolle 23 und die dieser
zugeordneten Andrückrollen 24, die zusammen gegenläufig wirkende reversible Vorschubeinrichtungen
bilden, durch einen zweiarmigen Schwenkhebel zu ersetzen, der im Bereich beider Arme
mit Drahteingriffseinrichtungen versehen ist und mit einem reversiblen Schwenkantrieb
zusammenwirkt.
1. Vorrichtung zum Zuführen von Klammerdraht zu einer Klammerbildungseinrichtung,
insbesondere eines an einen einer Rotationsdruckmaschine nachgeordneten Falzapparat
angebauten Heftapparats, mit einer vom Klammerdraht durchsetzten, mindestens einem
vorbeilaufenden Messer (14) als Gegenmesser zugeordneten, stationären Abschneiddüse
(13), der der von einer Vorratsrolle (16 bzw. 17) abziehbare Klammerdraht (18 bzw.
19) mittels eines zugeordneten Vorschubaggregats (1) zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß Aufnahmeeinrichtungen (15) für zwei Vorratsrollen (16 bzw. 17) vorgesehen sind,
von denen der der Abschneiddüse (13) zugeführte Klammerdraht (18) bzw. ein während
der Verarbeitung dieses Klammerdrahts (18) mit seinem vorderen Ende (20) in Wartestellung
vor dem Vorschubaggregat (1) gehaltener Klammerdraht (19) abwickelbar sind und denen
ein Wechselaggregat (22) nachgeordnet ist, das zwei gegenläufig aktivierbare Antriebseinrichtungen
(Antriebsrolle 23, Andrückrollen 24) aufweist, die von jeweils einem der von den beiden
Vorratsrollen (16 bzw. 17) abwickelbaren Klammerdrähten (18 bzw. 19) durchsetzt und
zur Bewerkstelligung eines Rollenwechsels in Antriebseingriff mit dem jeweils zugeordneten
Klammerdraht bringbar sind und deren Antriebsrichtung sich nach jedem Rollenwechsel
umkehrt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsbewegung der
Antriebseinrichtungen (Antriebsrolle 23, Andrückrollen 24) begrenzt ist, wobei die
Antriebsbewegung der Antriebseinrichtungen (Antriebsrolle 23, Andrückrollen 24) einer
zumindest dem Abstand des vorderen Endes (20) des in Wartestellung verharrenden Klammerdrahts
(19) vom Drahteingriffsbereich des Vorschubaggregats (1) entsprechenden Vorschubstrecke
entspricht und der Abstand des vorderen Endes (20) des in Wartestellung verharrenden
Klammerdrahts (19), dessen Einführlänge mittels einer hierauf anbringbaren Klemme
(31) festlegbar ist, vom Drahteingriffsbereich des Vorschubaggregats (1) größer als
der Durchsatzweg des Drahts im Bereich des Vorschubaggregats (1) ist.
3. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wechselaggregat (22) eine im Bereich zwischen den es durchsetzenden Klammerdrähten
(18 bzw. 19) zugeordneten Drahtführungsästen (21a bzw. 21b) angeordnete, in unterschiedlichen
Drehrichtungen antreibbare Antriebsrolle (23) und zwei gemeinsam hieran anstellbare
Andrückrollen (24) aufweist, mittels welcher die Antriebsrolle (23) zum Eingriff mit
den sie zwischen sich einschließenden Klammerdrähten (18 bzw. 19) bringbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsbewegung der
Antriebsrolle (23) mittels eines in eine Segmentnut (29) eingreifenden Anschlagstift
(30) begrenzt ist, wobei die Antriebsrolle (23) vorzugsweise mit einer die Segmentnut
(29), in welche ein gehäusefester Anschlagstift (30) eingreift, aufweisenden, vorzugsweise
mit einer Antriebskurbel (26) versehenen Scheibe (28) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorschubaggregat (1) und die Antriebseinrichtungen des Wechselaggregats (22)
mittels jeweils zugeordneter Stellorgane (11 bzw. 37), die mittels eines gemeinsamen
Steuerorgans (39) steuerbar sind, gleichzeitig gegenläufig aktivierbar bzw. passivierbar
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrollen (24)
auf jeweils einem Schwenkhebel (35) aufgenommen sind, und daß die einander gegenüberliegenden
Schwenkhebel (35) mittels des vorzugsweise als Hubzylinder ausgebildeten Stellorgans
(37) gleichzeitig betätigbar sind.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorschubaggregat (1) zwei Vorschubrollen (7 bzw. 8) aufweist, von denen mindestens
eine auf einem mittels des vorzugsweise als Hubzylinder ausgebildeten Stellorgans
(11) betätigbaren Schwenkhebel (9) aufgenommen ist.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wechselaggregat (22) mit einem von Rechts- auf Linkslauf und umgekehrt umschaltbaren
Antriebsmotor versehen ist, der zusammen mit dem Steuerorgan (39) mittels einer die
laufende Vorratsrolle (17) abtastenden Überwachungseinrichtung (40) aktivierbar ist,
wobei die Bewegung des Antriebsmotors vorzugsweise durch einen Endschalter begrenzt
ist, der den Antriebsmotor ab- und auf die andere Drehrichtung umschaltet und das
Steuerorgan (39) passiviert.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich jedes das Wechselaggregat (22) durchsetzenden Drahtführungsastes (21a
bzw. 21b) eine Drahtbremseinrichtung (32) angeordnet ist, die vorzugsweise eine Rollenpaarung
(33) mit einer federnd an die Gegenrolle anpreßbaren Rolle aufweist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Vorschubaggregat (1) zugeführte Klammerdraht (18 bzw. 19) in einem vorzugsweise
als Rohr ausgebildeten Führungskanal (21) läuft, der sich zur Rollenaufnahme (2) hin
in den hierauf aufgenommenen Vorratsrollen (16 bzw. 17) jeweils zugeordnete Äste (21a
bzw. 21b) aufgabelt.