[0001] Die Erfindung betrifft einen wärmedämmenden Vorhang aus mehreren Vorhangbahnen, die
in ausgebreitetem Zustand Luftkammern bilden.
[0002] Die Wärmeverluste in Gebäuden werden zu einem sehr großen Anteil von den Fenstern
verursacht. Während die Außenwände eine gute Wärmeisolierung bilden, sind die Wärmeverluste
an Fenstern - selbst bei Isolierverglasung bzw. Mehrfachverglasung - um ein Vielfaches
höher. Andererseits wirken die Fenster während der Tagzeiten als Sonnenkollektoren,
indem sie einen hohen Anteil der von der Sonne kommenden Wärmeenergie durchlassen.
Es ist daher grundsätzlich erwünscht, bei Tag Fensterflächen für den Einfall von Licht-
und Wärmestrahlung zur Verfügung zu haben. Diese Fensterflächen müssen jedoch nachts
abgedeckt bzw. isoliert werden, um die Wärmeverluste des Gebäudes zu begrenzen.
[0003] Bekannt ist ein aus mehreren Bahnen bestehender wärmedämmender Vorhang (US-A-4 187
896), der vor einer Fenster- oder Türfläche ausgebreitet werden kann und der an seinem
unteren Ende öffnungen aufweist, durch die Luft in die im Innern des Vorhangs gebildeten
Kammern einströmen kann. Der Vorhang besteht aus einem Material, das sich bei auftretenden
Temperaturdifferenzen ballonartig selbsttätig aufbläht, so daß das Volumen der Luftkammern
vergrößert wird und die darin befindliche Luft eine dicke wärmeisolierende Schicht
bildet. Diese bekannten Vorhänge erfordern Bahnen aus einem besonderen, auf Temperatur-
' änderungen ansprechenden Material. Sie sind daher außerordentlich teuer.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wärmedämmenden Vorhang der eingangs
genannten Art zu schaffen, der einfach und kostengünstig herstellbar ist und hinsichtlich
des für die Bahnen zu verwendenden Materials keine besonderen Anforderungen stellt.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Bahnen übereinander
auf eine Walze aufwickelbar sind und daß zwischen den Bahnen stationäre Führungselemente
zum Getrennthalten der abgewickelten Bahnen angeordnet sind.
[0006] 'Der erfindungsgemäße Vorhang wird während der Tagzeiten auf die Walze aufgewickelt,
wobei die Bahnen unmittelbar aufeinanderliegen und somit wenig Platz beanspruchen.
Beim Ausbreiten des Vorhangs werden sämtliche Bahnen gleichzeitig von der Walze abgewickelt.
Hierbei erhalten sie durch die Führungselemente gegenseitige Abstände, wodurch durch
mechanische Spreizung die Luftkammern gebildet werden. Wichtig ist, daß die Luft in
den Luftkammern nur wenig oder überhaupt nicht strömt, um stehende Luftkissen zur
Wärmedämmung zu erhalten. Um dies zu erreichen, können die Bahnen aus luftundurchlässigem
Material bestehen. In diesem Fall muß an jeder Luftkammer mindestens eine Öffnung
vorgesehen s.ein, damit beim Ausbreiten der Bahnen Luft in die Luftkammer einströmen
und beim Aufwickeln Luft aus der Luftkammer herausdringen kann. Andererseits können
die Luftkammern auch allseitig begrenzt sein, wenn die Bahnen teilweise luftdurchlässig
sind. In diesem Fall können die Bahnen aus einem Gewebe bestehen, das Luft in begrenztem
Maße durchläßt.
[0007] Der wärmedämmende Vorhang erzeugt bei dem gleichzeitig erfolgenden Abwickeln sämtlicher
Bahnen von der Walze mehrere hintereinander angeordnete parallele Luftkammern durch
mechanisches Getrennthalten der Bahnen. Die hierzu erforderlichen Führungselemente
können, aus parallelen Stäben, Walzen oder auch Schlitzführungen bestehen.
[0008] Vorzugsweise sind die der Walze abgewandten Enden der Bahnen durch Abstandhalter
miteinander verbunden. Diese Abstandhalter sorgen für die Einhaltung der gegenseitigen
Abstände der Bahnen an dem freien Ende des Vorhangs. Diese Abstände sind im wesentlichen
gleich denjenigen Abständen, die am anderen Ende des ausgebreiteten Vorhangs durch
die Führungselemente erzeugt werden.
[0009] Es ist auch möglich, an dem freien Ende des Vorhangs einen einzigen Abstandhalter
vorzusehen. An diesem Abstandhalter kann eine Zugvorrichtung angreifen, während an
der Walzenachse eine Gegenzugvorrichtung angreift. Die Gegenzugvorrichtung besteht
vorzugsweise aus einer Vorspanneinrichtung in Form einer Feder oder eines Gewichtes,
um der Walze eine Vorspannung zum Aufwickeln der Bahnen zu geben. Diese Vorspannung
kann durch die an dem freien Ende des Vorhangs angreifende Zugvorrichtung überwunden
werden. Die Aufbringung dieses Zuges erfolgt manuell oder durch einen Motor.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Führungselemente mit
einer die Walze lagernden Haltevorrichtung verbunden. Die Walze bildet zusammen mit
den Führungselementen eine einzige Baugruppe, die in ihrer Gesamtheit montiert werden
kann. Hierdurch wird die Installation des Vorhangs vereinfacht.
[0011] Wichtig ist, daß die Luft in den Luftkammern zwischen den Bahnen des Vorhangs festgehalten
wird. Um dies zu erreichen, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, daß die Luftkammern im wesent- .liehen nur an ihren unteren Enden offen
sind. Die Luftkammern füllen sich hierbei von unten her mit Luft, die sich im Innern
des Vorhangs geringfügig erwärmt, aufsteigt und anschließend ein Kissen bildet.
[0012] Es kann aber auch zweckmäßig sein, die Luftkammern nur jeweils an einer Stirnseite
längs der Ränder der Bahnen offen zu halten. In diesem Fall ist zwar ein Luftaustausch
mit der Umgebung über die gesamte Höhe des Vorhangs möglich. Da die öffnungen sich
aber nur an jeweils einer Stirnseite der Luftkammer befinden, kann eine Strömung durch
die Luftkammer hindurch nicht erfolgen.
[0013] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sind die Luftkammern allseitig
geschlossen und die Bahnen bestehen aus einem einen gedrosselten Luftdurchtritt ermöglichenden
Gewebe.
[0014] Um die einzelnen Luftkammern möglichst geschlossen zu halten und Luftzirkulationen
zwischen dem Innern einer Luftkammer und der Umgebungsluft sowie zwischen den Luftkammern
untereinander einzuschränken, sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
die Bahnkanten im gestreckten Zustand der Bahnen im wesentlichen über die gesamte
gestreckte Länge in Führungskanälen geführt. Diese Führungskanäle können längslaufende
Dichtungselemente aufweisen, die sich beidseitig an die betreffende Bahn anlegen.
Die. Führungskanäle dienen zum seitlichen Abschluß der Luftkammern und sie wirken
gleichzeitig als Führungs- elemente für die Bahnkanten.
[0015] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß zu beiden
Enden der Bahnen jeweils eine Walze angeordnet ist, wobei beim
Ab- wickeln der Bahnen von der einen Walze die Bahnen auf die andere Walze aufgewickelt
werden, und daß mindestens eine der Bahnen Abschnitte aus unterschiedlichen Materialien
in Längsrichtung hintereinander aufweist. Dies setzt voraus, daß die Länge der Bahnen
wesentlich größer ist als der gegenseitige Abstand der beiden Walzen. Je nach Jahreszeit,
Sonneneinstrahlung oder Außentemperatur können wahlweise unterschiedliche Abschnitte
der Bahnen mit unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit bzw. unterschiedlichem
Reflektionsvermögen oder unterschiedlicher Wärmedämmung zum Einsatz kommen. Die übrigen
Abschnitte sind jeweils auf eine oder beide Walzen aufgewickelt.
[0016] Zweckmäßigerweise sind die Walzen - in Seitenansicht gesehen - auf unterschiedlichen
Seiten der Bahnen angeordnet und entgegengesetzt zueinander drehbar. Hierbei besteht
der Vorteil, daß diejenige Bahn, die auf der einen Walze die unterste Wickellage bildet
auf der anderen Walze die oberste Wickellage bildet, so daß ein Längenausgleich erfolgt.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist mindestens eine der Bahnen
ein durch längslaufende Streifen begrenztes Fenster auf. Im Bereich dieses Fensters
ist die Bahn unterbrochen, so daß es möglich ist, zu Lüftungszwecken die betreffende
Bahn offen zu betreiben. Wird ein solches Fenster einer derartigen Bahn in Übereinstimmung
mit dem Fenster eines Gebäudes gebracht, so ist diese Bahn hinsichtlich ihrer wärmedämmenden
Eigenschaften momentan unwirksam.
[0018] Der erfindungsgemäße wärmedämmende Vorhang eignet sich nicht nur zur Anbringung hinter
den Fenstern eines Gebäudes, sondern beispielsweise auch zur Anbringung zwischen einer
gläsernen Außenfassade und der Innenhaut eines Gebäudes.
[0019] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines wärmedämmenden Vorhangs mit oben angeordneter Walze,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines wärmedämmenden Vorhangs mit im Boden versenkt angeordneter
Walze,
Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch einen Vorhang mit senkrecht stehender Walze,
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung des Vorhangs nach Fig. 4,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels, und
Fig. 7 die Unterteilung einer Bahn bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 in mehrere
Abschnitte mit unterschiedlichen thermischen Eigenschaften.
[0021] In den Fig. 1 und 3 ist jeweils ein Fenster 10 dargestellt, das von einer Außenwand
11 eines Gebäudes begrenzt wird. Im Innern des Gebäudes ist hinter dem Fenster der
wärmedämmende Vorhang 12 angeordnet, der aus mehreren parallelen Bahnen 121,122,123,124
besteht.
[0022] Diese Bahnen sind übereinanderliegend gemeinsam auf eine Walze 13 aufwickelbar. Bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist die Walze 13 am oberen Ende des Fensters
10 angeordnet. Die horizontale Walze 13 ist an ihren einen Enden in einer Haltevorrichtung
14 gelagert, die zugleich einen Kasten zur Aufnahme der Walze 13 bildet. Dieser Kasten
wird an der Wand bzw. der Decke des Raumes befestigt.
[0023] Die als Kasten ausgebildete Haltevorrichtung 14 weist in ihrem Boden Schlitze für
den Durchtritt der Bahnen 121 bis 124 auf. Oberhalb dieser Schlitze befinden sich
die Führungselemente 15, bei denen es sich um drehbar gelagerte Zylinder handelt,
von denen jeder zum Umlenken einer der Bahnen 121 bis 124 dient. Die Führungselemente
15 verlaufen parallel zur Achse der Walze 13. Sie haben die gleiche Länge wie die
Walze 13 und sind seitlich neben dieser, jedoch geringfügig nach unten versetzt, angeordnet.
[0024] Die unteren Enden der Bahnen 121 bis 124 sind durch einen starren Abstandhalter 16,
beispielsweise eine Platte, miteinander verbunden. Die Bahnen sind an dem Abstandhalter
16 mit den gleichen Abständen befestigt, die sie durch die Führungselemente 15 erhalten,
so daß die Bahnen über die gesamte Höhe des Vorhangs den gleichen gegenseitigen Abstand
haben.Anstelle des starren Abstandshalters 16 kann der endseitige Abschluß der zwischen
den Bahnen 121 bis 124 gebildeten Luftkammern auch durch flexible Elemente aus Stoff
oder Folie gebildet werden, die an die Bahnen angenäht, angeklebt oder auf andere
Weise mit den Bahnenden verbunden sind.
[0025] Die seitlichen Bahnkanten sind im gestreckten Zustand der Bahnen 121 bis 124 in vertikalen
Führungskanälen 19 geführt, welche die Luftkammern an den stirnseitigen Enden abschließen
und somit Kantendichtungen 18 bilden. Die Führungskanäle 19 erstrecken sich geradlinig
von der Haltevorrichtung 14 bis zum Boden. Die Führungskanäle 19 sind - im Querschnitt
gesehen - Hohlprofile, die einen durch Dichtungselemente 20 begrenzenden längslaufenden
Schlitz aufweisen. Durch diesen Schlitz ragt das seitliche Ende der betreffenden Bahn
in das Innere des Hohlprofiles hinein, so daß die Bahnkanten im Innern der Führungskanäle
19 angeordnet sind. Die seitliche Bahnführung erfolgt zwischen den Dichtunqselementen
20.
[0026] Die Dichtungselemente 20 bestehen beispielsweise aus Bürsten oder flexiblen Dichtlippen,
die den Wänden der Führungskanäle 19 angeformt sind. Die vier Führungskanäle 19 auf
jeder Seite des Vorhangs sind aus einem einstückigen Profil gebildet, wobei jeweils
zwei benachbarte Führungskanäle nur eine einzige Trennwand aufweisen. Auf diese Weise
werden die Luftkammern an den Seiten abgeschlossen, um die Luft in ihnen festzuhalten,
so daß in jeder Luftkammer ein stehendes Luftpolster gebildet wird.
[0027] Zweckmäßigerweise sind die äußeren Bahnen 121 und 124 an ihrer Außenseite, d.h. zum
Raum bzw. zum Fenster 10 hin, mit einer Metallbeschichtung versehen, damit der Vorhang
zusätzlich wärmereflektierende Eigenschaften erhält.
[0028] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 1 dadurch,
daß die Haltevorrichtung 14 zusammen mit der Walze 13 in einer Ausnehmung des Fußbodens
angeordnet ist, so daß die Bahnen 121 bis 124 zum Aufspannen des Vorhangs nicht heruntergezogen,
sondern hochgezogen werden. Zu diesem Zweck dient ein Zugseil 17, das über an der
Decke des Raumes angebrachte Umlenkrollen 17' von dem Abstandhalter 16 bis zu einer
mit der Walze 13 gekuppelten von einem Motor angetriebenen Aufwickelscheibe führt.
Durch Drehen des Motors in der einen Richtung wird der Vorhang 12 hochgezogen bzw.
ausgebreitet und durch Drehen in der anderen Drehrichtung wird der Vorhang nach unten
gezogen und zusammengerollt. Die Umlenkrollen 17' sind in einem Schutzkasten 21 untergebracht,
der eine Öffnung für den Durchtritt des Abstandhalters 16 aufweist, so daß bei hoch.
gezogenem Vorhang 12 keine Luftzirkulation vom Raum zum Fenster möglich ist. Bei diesem
Ausführungsbeispiel sind die Luftkammern a.n ihren Stirnseiten offen, jedoch können
sie alternativ auch wie bei dem Beispiel der Fig. 1 und 2 mit Randdichtungen versehen
sein.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 ist der wärmedämmende Vorhang 12 mit
vertikal ausgerichteter Achse 13 angeordnet. Von der Walze 13 werden die Bahnen 121
bis 124 über die ebenfalls vertikal angeordneten Führungselemente 25 in horizontaler
Richtung abgezogen. Die Führungselemente 25 bestehen im vorliegenden Fall aus parallelen
Stäben, die in einer gemeinsamen vertikalen Ebene angeordnet sind und von einer horizontalen
unteren Platte 142 frei nach oben abstehen. In den parallelen Platten 141,142 ist
die Achse der Walze 13 gelagert. Die Platten 141,142 bilden zusammen mit den Führungselementen
25 die Haltevorrichtung 14. Anstelle der zwischen die Bahnen greifenden Führungselemente
25 können auch oberhalb der die Luftkammern nach oben hin abschließenden Materialbahn
26 Führungsschienen angeordnet sein, an denen die Längskanten der Materialbahn 26
derart geführt sind, daß die Materialbahn 26 ausgebreitet gehalten wird.
[0030] Die der Walze 13 abgewandten Enden der Bahnen 121 bis 124 sind an einem Abstandhalter
16 mit U-förmigen Querschnitt befestigt. Der Abstandhalter 16 schließt die zwischen
den Bahnen gebildeten Luftkammern gemäß Fig. 4 nach links ab. Die Luftkammern sind
an ihren oberen Enden durch eine Materialbahn 26 abgeschlossen, die von den oberen
Enden der Führungselemente 25 hochgehalten wird. Die Luftkammern sind also nur an
ihren der Materialbahn 26 abgewandten unteren Enden offen. Sie können alternativ auch
an ihren unteren Kanten durch eine Kantendichtung abgeschlossen sein.
[0031] Beim
Abz
ie
hender Materialbahnen von der Walze 13 wird an dem Abstandhalter 16 gezogen. In der
Endstellung wird der Abstandhalter 16 in einen Halter 27 in Form einer U-förmigen
Schiene eingesetzt und durch (nicht dargestellte) Verriegelungsmittel festgehalten.
Die Halterung 27 ist fest an einer Wand angebracht.
[0032] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bis 5 eignet sich insbesondere für solche Fälle,
bei denen über bzw. unter dem Fenster kein ausreichender Raum für die Anbringung der
Walze und der Haltevorrichtung zur Verfügung steht.
[0033] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 besteht der Vorhang aus vier Bahnen 121,122,123,124,
von denen jede eine eigene Walze 131,132,133,134 zum Aufwickeln aufweist. Die Walzen
131.bis 134 sind im Innern der als Kasten ausgebildeten Haltevorrichtung 14 gelagert
und einzeln von (nicht dargestellten) Motoren angetrieben. Alternativ können auch
sämtliche Walzen 131 bis 134 synchron angetrieben werden. In der Bodenwand der Haltevorrichtung
14 befindet sich für jede Bahn 121 bis 124 ein Schlitz 29, dessen Länge der Breite
der zugehörigen Bahn entspricht. Durch jeden der Schlitze 29 kann eine der Bahnen
121 bis 124 von ihrer zugehörigen Walze 131 bis 134 abgezogen werden, wobei sie dann
frei nach unten herabhängt. An dem unteren Ende einer jeden Bahn 121 bis 124 ist ein
Gewicht 30 befestigt, das ein glattes Herunterhängen der Bahn sicherstellt. Die seitlichen
Kanten der Bahnen 121 bis 124 sind in derselben Weise in Kantendichtungen 18 geführt
wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2.
[0034] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 entspricht weitgehend demjenigen der Figuren 1
und 2, so daß die nachfolgende Erläuterung auf die Unterschiede gegenüber dem ersten
Ausführungsbeispiel beschränkt wird. Gemäß Fig. 6 ist außer der oberen Walze 13 eine
zweite Walze 13' vorgesehen, die unterhalb des Niveaus des Fensters 10 in einer Haltevorrichtung
14' gelagert ist und auf die die unteren Abschnitte der Bahnen 121 bis 124 übereinanderliegend
aufgewickelt werden. Die Walze 13' wird vorzugsweise von einer (nicht dargestellten)
Drehfeder gespannt, so daß die einzelnen Bahnen 121 bis 124 stets straff gehalten
werden. Wenn die obere Walze 13' zum Abwickeln der Bahnen 121 bis 124 im Gegenuhrzeigersinn
gedreht wird, dreht sich die untere Walze 13' zum Aufwickeln der unteren Bereiche
der Bahnen im Uhrzeigersinn. Die Bahn 121, die auf der oberen Walze 13 die radial
außenliegende obere Lage bildet, wird auf der unteren Walze 13' als untere Lage aufgewickelt.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Seitenansicht des wärmedämmenden Vorhangs 12 ist die
obere Walze 13' rechts von dem Vorhang 12 angeordnet, während die untere Walze 13'
links von dem Vorhang 12 angeordnet ist. Die untere Haltevorrichtung 14' weist ebenfalls
Schlitze für den Durchgang der Bahnen 121 bis 124 auf, sowie Führungselemente 15'
in Form drehbar gelagerter Zylinder, um die einzelnen Bahnen in über die gesamte Höhe
des Vorhangs 12 gleichmäßigem Abstand voneinander zu halten.
[0035] Fig. 7 zeigt die einzelnen Abschnitte 1241 bis 1245, aus denen die Bahn 124 besteht.
Jeder dieser Abschnitte hat eine Länge, die ungefähr der Höhe des Fensters 10 entspricht,
so daß jeder der Abschnitte 1241 bis 1245 hinter dem Fenster 10 wirksam werden kann.
Wenn einer der Abschnitte 1241 bis 1245 hinter dem Fenster 10 angeordnet ist, sind
die übrigen Abschnitte auf die Walzen 13 und 13' aufgewickelt.
[0036] Der oberste Abschnitt 1241 besteht aus einer Kältefolie, d.h. einer Folie aus wärmedämmendem
Kunststoff. Dieser Abschnitt 1241 wird beispielsweise im Sommer nachts hinter dem
Fenster 10 angeordnet. Der Abschnitt 1242 besteht aus einer Sonnenschutzfolie, die
im Sommer tagsüber hinter dem Fenster 10 angeordnet wird. Der Abschnitt 1243 besteht
aus einer Folie, die auf der dem Fenster 10 abgewandten Seite eine reflektierende
Metallschicht aufweist. Dieser Abschnitt wird im Winter nachts hinter dem Fenster
10 angeordnet. Der Abschnitt 1244 besteht aus einer durchsichtigen Klarsichtfolie,
die im Winter tagsüber hinter dem Fenster 10 angeordnet wird. Der Abschnitt 1245 ist
ein Durchbruch der von zwei seitlichen Streifen 1245' begrenzt ist, welche in den
Führungskanälen 19 geführt sind. Dieser Abschnitt wird hinter dem Fenster 10 angeordnet,
wenn das Fenster zu Lüftungszwecken geöffnet werden soll.
[0037] Die übrigen Bahnen 121 bis 123 sind in gleicher Weise ausgebildet wie die in Fig.
7 dargestellte Bahn 124. Durch einen geeigneten Antrieb der Walze 13 werden jeweils
diejenigen Abschnitte der Bahnen hinter dem Fenster wirksam, die den augenblicklichen
thermischen Verhältnissen und der Sonneneinstrahlung entsprechen. Alle übrigen Abschnitte
sind auf die Walzen 13 und 13' aufgewickelt. Die Steuerung des Antriebs der Walze
13 kann automatisch in Abhängigkeit von der Au3en- temperatur und der Innentemperatur
des Gebäudes erfolgen. Es ist aber auch möglich, die jeweiligen Abschnitte der Bahnen
durch manuelles Drehen der Walze 13 auszuwählen.
1. Wärmedämmender Vorhang aus mehreren Vorhangbahnen, die in ausgebreitem Zustand Luftkammern
bilden, dadurch gekennzeichnet , daß die Bahnen (121 bis 124) übereinander auf eine
Walze (13) oder einzeln auf mehreren Walzen aufwickelbar sind und daß zwischen den
Bahnen stationäre Führungselemente (15,20) zum Getrennthalten der abgewickelten Bahnen
angeordnet sind.
2. Wärmedämmender Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Walze
(13) abgewandten Enden der Bahnen durch mindestens einen Abstandhalter (16) miteinander
verbunden sind.
3. Wärmedämmender Vorhang nach Anspruch 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß an dem einzigen Abstandhalter (16) eine Zugvorrichtung (17) und
an der Walze (13) eine Gegenzugvorrichtung angreift.
4. Wärmedämmender Vorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungselemente (15) mit einer die Walze (13) lagernden Haltevorrichtung
(14) verbunden sind.
5. Wärmedämmender Vorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß
die Luftkammern nur an ihren unteren Enden offen sind.
6. Wärmedämmender Vorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftkammern nur jeweils an einer Stirnseite längs der Ränder der Bahnen (121
bis 124) offen sind.
7. Wärmedämmender Vorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftkammern allseitig geschlossen sind und daß die Bahnen (121 bis 124) aus
einem einen gedrosselten Luftdurchtritt ermöglichenden Gewebe bestehen.
8. Wärmedämmender Vorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahnkanten im gestreckten Zustand der Bahnen im wesentlichen über die gesamte
gestreckte Länge in Führungskanälen geführt sind.
9. Wärmedämmender Vorhang nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungskanäle
längslaufende Dichtungselemente aufweisen, die sich beidseitig an die betreffende
Bahn anlegen.
10. Wärmedämmender Vorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zu beiden Enden der Bahnen jeweils eine Walze angeordnet ist, wobei beim Abwickeln
der Bahnen von der einen Walze die Bahnen auf die andere Walze aufgewickelt werden,
und daß mindestens eine der Bahnen Abschnitte aus unterschiedlichen Materialien in
Längsrichtung hintereinander aufweist.
11. Wärmedämmender Vorhang nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen
- in Seitenansicht gesehen - auf unterschiedlichen Seiten der Bahnen angeordnet und
entgegengesetzt zueinander drehbar sind.
12. Wärmedämmender Vorhang nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Bahnen ein durch längslaufende Streifen begrenztes Fenster
aufweist.