(19)
(11) EP 0 089 670 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.1983  Patentblatt  1983/39

(21) Anmeldenummer: 83102799.0

(22) Anmeldetag:  21.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01H 50/54, H01H 50/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 23.03.1982 DE 3210654

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Stadler, Heinz
    D-8000 München 60 (DE)
  • Heinzl, Alfred, Ing. grad.
    D-8000 München 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetisches Relais


    (57) Das Relais besitzt einen langgestreckten, einseitig gelagerten Anker (71), der mit einem Ende in einem Isolierstoffträger (77) befestigt ist. Gleichzeitig sind in dem Isolierstoff- . träger (77) bewegliche Kontaktfedern (78, 79) verankert, deren Verlängerungen (78b, 79b) aus dem Träger austreten und mit einem Befestigungsteil (78c) in einem Grundkörper (84) befestigt sind. Diese Verlängerung der jeweiligen Kontaktfeder bildet sowohl eine in einem Stück angeformte Anschlußfahne (78d) als auch eine reibfreie Lagerung für den Anker ohne zusätzliches Lagerelement.




    Beschreibung


    [0001] Das Hauptpatent (Aktenzeichen P 31 32.239.5) bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais mit einer Erregerspule und einem langgestreckten, einseitig gelagerten Anker, der sich im wesentlichen parallel zur Spulenachse erstreckt und an dem zumindest eine Kontaktfeder isoliert befestigt ist, weiche sich parallel zum Anker erstreckt und mit ihrem freien Ende jeweils mit mindestens einem Gegenkontaktelement zusammenwirkt.Dabei ist der stabförmige Anker mit einem Ende über einen isolierenden Träger im Bereich eines ersten Spulenflansches gelagert und erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Spulenlänge bis zum zweiten Spulenflansch, wobei er im Bereich dieses zweiten Spulenflansches mit mindestens einem Polblech einen Arbeitsluftspalt bildet und wobei die im Träger verankerten Kontaktfedern sich außerhalb der Spule in einem Abstand zum Anker ebenfalls im wesentlichen über die gesamte Spulenlänge erstrecken.

    [0002] Dieses Relais nach dem Hauptpatent hat den Vorteil, daß durch die unmittelbare Befestigung der Kontaktfedern im isolierenden Träger des Ankers die Ankerbewegung unmit- telbar auf die Kontaktfedern übertragen wird, so daβ kein Betätigungsschieber erforderlich ist. Allerdings ist es bei dem dort beschriebenen Ausführungsbeispiel erforderlich, die mit dem Anker verbundenen und mit diesen beweglichen Kontaktfedern über Litzen mit ihren je- weiligen AnschluBelementen in einem Grundkörper zu ver- binden. Derartige Litzenverbindungen sind verhältnismäßig kostspielig und aufwendig in der Herstellung. Außerdem muß dort der isolierende Träger des Ankers durch geeignete Maßnahmen am Spulenkörper gelagert werden, was eine unvermeidbare Reibung mit sich bringt. Soll der Anker außerdem eine Vorspannung bzw. Rückstellkraft besitzen, so muß diese durch eine zusätzliche Feder aufgebracht werden.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb eine Weiterbildung des Relais nach dem Hauptpatent in der Weise, daß die Litzenverbindungen für die beweglichen Kontaktfedern entfallen können und gleichzeitig die Lagerreibung des Ankers vermieden wird.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei dem Relais der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Kontaktfeder jeweils im Bereich ihrer Verankerung im Träger eine Verlängerung aufweist, welche eine Anschlußfahne bildend in einem die Gegenkontaktelemente tragenden Grundkörper befestigt ist und als federnde Lagerung des Ankerträgers dient.

    [0005] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung besteht also die mit dem Anker bewegliche Kontaktfeder mit ihrer Anschlußfahne jeweils aus einem Teil, und dieser Teil übernimmt auch gleichzeitig die Lagerung des Ankers. Somit ist eine Litzenverbindung für den elektrischen Anschluß der Kontaktfeder überflüssig, gleichzeitig wird die Lagerreibung des Ankers vermieden. Darüber hinaus kann die Federlagerung auch eine gewünschte Rückstellkraft für den Anker erzeugt werden, ohne daß hierfür ein zusätzliches Rückstellelement erforderlich wäre.

    [0006] Die jeweilige Verlängerung der Kontaktfeder bzw. der Kontaktfedern tritt zweckmäβigerweise jeweils im BEreich der Ankerdrehachse aus dem aus und bildet über eine oder mehrere Abkröpfunger einen Befestigungsteil mit angeformter Anschluβfahne. Dabei ist bei einer sweckmäβigen Ausführungsform vorgesehen, daß der Befestigungsteil zumindest teilweise parallel zum Federschenkel der jeweiligen Kontaktfeder verläuft.

    [0007] In einer bevorzugten Ausführungsform ist jeweils beiderseits des Ankers eine Kontaktfeder im Träger befestigt, wobei die Verlängerungen der beiden Kontaktfedern in Richtung der Ankerdrehachse gegeneinander versetzt aus dem Träger austreten. Dabei kann die Verlängerung der jeweiligen Kontaktfeder einen im Querschnitt verminderten, bei der Schaltbewegung des Ankers auf Biegung oder auf Torsion beanspruchten Federabschnitt besitzen.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in vereinfachter Darstellung einen auf einem Grundkörper gelagerten Anker für ein Relaissystem entsprechend dem Hauptpatent.

    [0009] Der in der Zeichnung dargestellte Anker 71 besteht aus einem langgestreckten ferromagnetischen Blech und ist in einem nicht dargestellten Spulenkorper mit der nur schematisch angedeuteten Wicklung 72 beweglich angeordnet. Mit seinem freien Ende 71a. ist er zwischen zwei Polblechen 73 und 74 beweglich angeordnet und bildet gegenüber diesen Polblechen jeweils einen Arbeitsluftspalt 75 bzw. 76. Die Polbleche 73 und 74 sind lediglich mit ihren Enden angedeutet. Sie können wie das ganze Magnetsystem beispielsweise so ausgebildet sein wie beim Hauptpatent. Mit seinem entgegengesetzten Ende 71b ist der Anker 71 in einem Träger 77 aus Isolierstoff befestigt, beispielsweise durch Einbetten oder durch Einstecken.

    [0010] In dem Träger 77 sind außerdem zwei Kontaktfedern 78 und 79 befestigt, welche sien mit ihrem Federschenkel jeweils zu beiden Seiten des Ankers 71 und parallel zu diesem erstrecken und mit ihren freien Enden 78a bzw. 78b zwischen jeweils zwei Gegenkontaktelementen 80 und 81 bzw. 82 und 83 so angeordnet sind, daß sie wahlweise mit diesen Kontakt geben. Die Gegenkontaktelemente 80, 81, 82 und 83 sind in dem schematisch dargestellten Grundkörper 84 auf übliche Weise befestigt, beispielsweise durch Einbetten oder Einstecken, und bilden an der Anschlußseite des Grundkörpers 84 jeweils Anschlußfahnen, z.B. 80a, 81a.

    [0011] Die Kontaktfedern78 und 79 bilden jeweils von ihrer Verankerung im Träger 77 aus eine Verlängerung 78b bzw. 79b, die zu einem parallel zur Kontaktleder 78 verlaufenden Befestigungsabschnitt 78c bzw. 79c führt und über deren Verankerung im Grundkörper 84 jeweils eine Anschluβfahne 73d bildet. Die entsprechende Anschluβfahne der Kontakt- feder 79 ist in der Figur nicht zu sehen. An der Austrittsstelle aus dem Träger 77 bilden die Kontaktfedern 73 und 79 jeweils einen Federsteg 78e bzw. 79e, der im Bereich der Drehachse des Ankers 71 liegt und aufgrund seiner Federwirkung zusammen mit dem gesamten Befestigungsteil 78b bzw. 79b eine Rückstellkraft auf den Anker ausübt.

    [0012] Die Kontaktfeder 78 besteht also von ihrem Federschenkel über ihre Einbettung im Träger 77 und über den mehrfach abgewinkelten und gekröpften Befestigungsteil 78b bis him zur Anschluβfahne 78d aus einen Stück, so daß ohne ein zusätzliches Element sowohl die elektrische Stromzuführung als auch die Lagerung des Trägers 77 mit den Anker 71 vorgenommen werden kann. Als Drehlager dienen Anker vorgenommen werden kann. Als Drehlager dienen dabel die Stege 78e bzw. 79e. Damit entfällt auch jegliche Lagerreibung für den Anker 71. Die Kontaktfedern 73 bzw. 79 könnten natürlich mit ihren Anschluβteilen abgewandelt werden, so daß beispielsweise anstelle der auf Biegung beanspruchten Stege 78e bzw. 79e jeweils Tersionsstege in der Brehachse des Ankers angeordnet werden können. Durch entsprechende Gestaltung und Justierung der Kontaktfedern bzw. ihrer Befestigungsteile kann der Anker in eine Mittellage oder in eine seitliche Endlage vorgespannt werden.

    [0013] Im übrigen kann der Grundkörper zur Aufnahme des nicht dargestellten Spulenkörpers und weiterer Elemente gestaltet werden, beispielsweise auch zur Aufnahme einer Abdeckkappe in geeigneter Weise ausgebildet werden.


    Ansprüche

    1. Elektromagnetisches Relais mit einer Erregerspule und einem langgestreckten, einseitig gelagerten Anker, der sich im wesentlichen parallel zur Spulenachse erstreckt und an dem zumindest eine Kontaktfeder isoliert befestigt ist, welche sich parallel zum Anker erstreckt und mit ihrem freien Ende jeweils mit mindestens einen Gegenkontaktelement zusammenwirkt, wobei der stabförmige Anker mit einem Ende über einen isolierenden Träger im Bereich eines ersten Spulenflansches gelagert ist und sich im wesentlichen über die gesamte Spulenlänge bis zum zweiten Spulenflansch erstreckt, wobei er im Bereich dieses zweiten Spulenflansches mit mindestens einem Polblech einen Arbeitsluftspalt bildet und wobei die im Träger verankerten Kontaktfedern sich außerhalb der Spule in einem Ab- stand zum Anker ebenfalls im wesentlichen über die gesamte Sculenlänge erstrecken, insbescnderenach patent ........ (Aktenzeichen ? 31 32 239.5), dadurch gekennzeichnet , daβ die Kontaktfedern (78, 79) jeweils im Bereich ihrer Verankerung im Träger (77) eine Verlängerung (73b, 79b) aufweisen, welche jeweils eine Anschlußfahne (73d) bildend in einem Grundkörper (84) befestigt ist und als federnde Lagerung des Ankerträgers (77) dient.
     
    2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Verlängerung (78b, 79b) der Kcntaktfedern jeweils im Bereich der Ankerdrehachse aus dem Träger (77) austritt und über eine oder mehrere Abkropfungen einen Befestigungsteil (78c, 79c) mit angeformter Anschluβfahne (78d) bildet.
     
    3. Relais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Befestigungsteil (78c) zumindest teilweise parallel zum Federschenkel der jeweiligen Kcntakfeder (78) verläuft.
     
    4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß beiderseits des Ankers (71) jeweils eine Kontaktfeder (78, 79) im Träger (77) befestigt ist, wobei die Verlängerungen (78b, 79b) der beiden Kontaktfedern (78, 79) - in Richtung der Ankerdrehachse gegeneinander versetzt - aus dem Träger (77) austreten.
     
    5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Verlängerung (78b, 79b) der jeweiligen Kontaktfeder einen im Querschnitt verminderten, bei der Schaltbewegung des Ankers auf Biegung oder Torsion beanspruchten Federsteg (78e, 79e) besitzt.
     
    6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a dur c h gekennzeichnet , daß der Befestigungsteil (78c) etwa im mittelbereich der Ankerlänge im Grundkörper (84) verankert ist.
     




    Zeichnung