[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung, der im Oberbegriff des ersten
Anspruchs angegebenen Art.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der
DE-OS 26 50 247 bekannt. Sie dient dazu, den Regelstangenanschlag in Abhängigkeit von
verschiedenen Betriebsparametern, die laufend erfaßt und ausgewertet werden anhand
von vorgegebenen Werten, zu verstellen, um dadurch jeweils die optimale Leistung der
Brennkraftmaschine zur Verfügung zu haben, ohne. sie jedoch zu überlasten oder zu
gefährden. Dadurch kann einerseits die Lebensdauer der Brennkraftmaschine erhöht werden
und andererseits ist die bisher übliche Blockierung des Regelstangenanschlages auf
einen festen Wert - unabhängig vom Einsatzgebiet und -art der Brennkraftmaschine -
nunmehr überflüssig.
[0003] Der Nachteil der in der DE-OS 26 50 247 beschriebenen Vorrichtung besteht jedoch
darin, daß zur Steuerung des Druckmittels viele Steuerelemente, z.B. Speicher, mehrere
elektromagnetisch arbeitende Wegeventile, vorgesehen werden müssen. Alle diese Elemente
weisen Fehlerquellen wie Hysterese, Lagefehler an den Steuerkanten etc. auf, die sich
zu einem Gesamtfehler der Anlage summieren, wodurch ein exaktes Arbeiten der Regeleinrichtung
nicht gewährleistet ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die gattungsgemäße Regeleinrichtung derart
zu verbessern, daß sie exakt arbeitet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs gelöst. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die Verstellung
des Regelstangenanschlages durch Absteuern des Druckmittels und nicht wie bisher bekannt
durch Zusteuern des Druckmittels erfolgt. Dadurch ist es möglich, das Druckmittel
mit unterschiedlichen Drücken, beispielsweise durch eine von der Brennkraftmaschine
angetriebenen Pumpe, zuführen zu lassen, da durch das Absteuern die Druckänderungen
aufgefangen werden können. Somit entfallen die bisher notwendigen Druckspeicher und
übrigen Steuerelemente, wodurch in dem System weniger Fehlerquellen vorhanden sind.
[0006] Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausführungen des Magnetventils. Durch
den erfindungsgemä-Ben Aufbau dieses Magnetventils kann auf weitere Zusatzsteuerelemente
verzichtet werden. Das erfindungsgemäß beschriebene Magnetventil arbeitet nahezu vollständig
proportional. Es weist nur eine minimale Hysterese auf, die auf die Arbeitsgenauigkeit
praktisch keinen Einfluß hat. Das Magnetventil zeichnet sich durch geringste Hubbewegungen
aus, die zum Verstellen des Regelstangenanschlages ausreichen. Hierbei wird einzig
und allein ein Gleichgewicht zwischen dem Druckmittel und der Magnetkraft, die wiederum
abhängig ist von der Feldstärke, erzielt. Da eine Feder innerhalb des Magnetventils
nicht vorgesehen ist, braucht ihre Kraft auch nicht überwunden zu werden, so daß sowohl
geringste Drücke im Druckmittel als auch geringe elektrische Ströme zum einwandfreien
Arbeiten ausreichen.
[0007] Erfindungsgemäß ist es sogar möglich, als Druckmittel Ladeluft zu verwenden. Hierbei
ist es allerdings erforderlich, eine Festwertdrossel in Strömungsrichtung des Druckmittels
vor dem Stellglied vorzusehen, um eine stabile Steuerstrecke zu erhalten. Hierdurch
ist es möglich, den Ladedruck an dem Magnetventil einfach in die Umgebung abzusteuern,
so daß Rücklaufleitungen etc. entfallen.
[0008] Bei der vorhin beschriebenen Anordnung nach der Erfindung kann dann als Stellglied
ein bekannter ladedruckabhängiger Vollastanschlag, wie er handelsüblich ist zum Abgleich
des Regelstangenanschlages vom Ladedruck, verwendet werden. Hierbei behälter er seine
ursprüngliche Aufgabe bei, da der Ladedruck als weiterer Betriebsparameter in die
Steuerung des Regelstangenanschlages mit einbezogen werden kann.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand ausgewählter Beispiele näher erläutert. Es
stellen dar:
Fig. 1 schematisch die Regeleinrichtung;
Fig. 2 eine graphische Darstellung des mit der Erfin-- dung regelbaren Regelstangenbereichs;
Fig. 3.einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Magnetventil.
Fig. 4 ein alternatives Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Magnetventils.
[0010] In Fig. l sind schematisch die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Elemente
dargestellt. An einem nicht dargestellten Lader eines Abgasturboladers führt eine
Leitung 1 über eine Festwertdrossel 2 zu einem Stellglied 3, welches an der Einspritzpumpe
4 (nur angedeutet) der nicht gezeigten Brennkraftmaschine befestigt ist. Das Stellglied
3 ist als handelsüblicher ladedruckabhängiger Vollastanschlag aufgebaut und funktionsmäßig
mit dem Regelstangenanschlag verbunden. Die Leitung 1 führt von dem Stellglied 3 zu
dem erfindungsgemäßen Magnetventil 5, welches den in dem Stellglied 3 herrschenden
Druck durch Absteuern in die Umgebung regelt.
[0011] Das Magnetventil 5 ist elektrisch mit einem Regler 6 verbunden, der verschiedene
Betriebsparameter wie kritische Bauteiltemperaturen, Drehzahl etc.,über geeignete
Geber erfaßt und anhand vorgegebener Werte vergleicht. Uber den Regler 6 wird das
Magnetventil derart gesteuert, daß der Regelstangenanschlag immer die gerade zulässige
höchstmögliche Einspritzmenge freigibt. Hierdurch ist es möglich, z.B. in Lastkraftwagen
eingebaute Brennkraftmaschinen, die im sog. "stop and go"-Betrieb eingesetzt und somit
nur mit relativ niedriger Last betrieben werden, auf eine höhere Leistung einzustellen.
Bei längerer und höherer Belastung wird dann über den Regler 6 und das Magnetventil
5 das Stellglied 3 derart gesteuert, daß der Regelstangenanschlag in Richtung kleinerer
maximaler Einspritzmenge verstellt wird.
[0012] In Fig. 2 ist ein Diagramm, Regelstangenweg über Einspritzpumpendrehzahl, dargestellt,
in das der maximale Regelstangenweg eingezeichnet ist. Der Kurvenverlauf A, B, C,
D, E wird erreicht, wenn die Brennkraftmaschine ohne Stellglied 3 betrieben wird.
Der Kurvenverlauf A, F, C, D, E wird erzielt, wenn die aufgeladene Brennkraftmachine
mit einem handelsüblichen ladedruckabhängigen Vollastanschlag ausgerüstet ist. Bei
aufgeladenen Brennkraftmaschinen ist nämlich die Vollastmenge des einzuspritzenden
Kraftstoffs auf den Ladedruck abgestimmt. Im unteren Drehzahlbereich ist der Ladedruck
aber niedriger und damit auch das Gewicht der Luftfüllung in den Motorzylindern geringer.
Im entsprechenden Verhältnis muß deshalb auch die Vollastmenge dem verminderten Luftgewicht
angepaßt werden. Diese Aufgabe erfüllt der ladedruckabhängige Vollastanschlag, indem
er die Vollastfördermenge im unteren Drehzahlbereich von einem bestimmten wählbaren
Ladedruck an vermindert.
[0013] Durch die Erfindung kann zusätzlich in dem Bereich F, G, H, I jeder beliebige Kurvenverlauf,
z.B. der strich-punktierte, erzielt werden. Die Funktion des Stellglieds 3 gleichzeitig
als ladedruckabhängiger Vollastanschlag bleibt hiervon unberührt.
[0014] In Fig. 3 ist das erfindungsgemäße Magnetventil 5 in einer bevorzugten Ausführungsform
näher dargestellt. Es besteht aus dem Anschlußflansch 7, in das die Leitung l bei
8 mündet und aus dem bei 9 eine Auslaßleitung - bei Ladeluft als Druckmittel - zu
einer geeigneten Stelle in die Umgebung abzweigt. Auf dem Anschlußflansch 7 ist das
Gehäuse 10 des eigentlichen Magnetventils 5 über Dichtmittel 11 befestigt. In dem
Gehäuse 10 befindet sich die Spule 12 und darin der Anker 13. Zwischen dem Anker 13
und dem Flansch 7 ist ein Kreiszylinder 14 angeordnet, der über einen Flansch 15 mit
umlaufendem Dreiecksrand 16 unter Zwischenschaltung eines weiteren Dichtmittels 17
zwischen den Flansch 7 und das Gehäuse 10 eingepreßt ist. Der Kreiszylinder 14 weist
eine zentrale Bohrung 18 auf, die das Druckmittel aus dem Flansch 7 zu der dem Kreiszylinder
14 zugewandten Stirnseite 13.1 des Ankers 13 führt. Die Ankerstirnseite 13.1 weist
einen ebenen Absatz 13.2 auf, der die Bohrung 18 über eine Dichtscheibe 19 verschließt.
Auf dem Umfang des Kreiszylinders 14 ist eine Längsnut 20 vorgesehen, über die das
Druckmittel in dem Flansch 7 zu der Auslaßleitung bei 9 strömen kann.
[0015] Im Betrieb des Magnetventils 5 wirkt auf den Absatz 13.2 der Druck des Druckmittels.
Je nach Stärke des anliegenden Magnetfeldes wird der Anker 13 entweder überhaupt nicht
oder mehr oder weniger durch das Druckmittel angehoben. Dadurch bilden sich ggfs.
zwischen dem Absatz 13.2 und der Dichtscheibe 19 Abströmquerschnitte. Dadurch sinkt
der Druck in der Leitung 1 und damit im Stellglied 3, so daß der Regelstangenanschlag
verstellt wird. Die Regeleinrichtung ist derart ausgelegt, daß sich bei Stromausfall
der Regelstangenanschlag auf die Leerlaufeinspritzmenge einstellt.
[0016] Fig. 4 zeigt in einer Schnittdarstellung einen Ausschnitt eines alternativen Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Magnetventils. Hier sind eine Ankerstirnseite 13.1 und eine
Stirnseite des Kreiszylinders 14 mit einem abgeschrägten Ausschnitt 13.3, 14.1 versehen,
so daß die wirksame Druckfläche gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 vergrö-
ßert ist. Hierdurch werden Druckschwankungen an der Ankerstirnseite 13.1 während des
Betriebes reduziert. Ansonsten gelten die beschriebenen Vorteile und Funktionen des
erfindungsgemäßen Magnetventils nach Fig. 3 in analoger Weise.
[0017] Es sei noch darauf hingewiesen, daß als Druckmittel auch Kraftstoff oder Schmieröl
zur Anwendung gelangen können. Diese müssen dann durch die Auslaßleitung bei 9 in
den Vorratsbehälter zurückgeführt werden.
1. Regeleinrichtung für eine Dieselbrennkraftmaschine mit einer Einspritzpumpe, deren
Regelstangenanschlag in Abhängigkeit des Druckes eines Druckmittels veränderbar ist,
indem das Druckmittel einem Magnetventil und einem Stellglied zugeführt wird, das
den Regelstangenanschlag verstellt, wobei das Magnetventil mit einer Steuereinrichtung
elektrisch verbunden ist, die über geeignete Geber Betriebsparameter der Brennkraftmaschine
erfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetventil (5) in Strömungsrichtung des
Druckmittels hinter dem Stellglied (3) zum Absteuern des Druckmittels angeordnet ist.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (13) des
Magnetventils (5) als Kolben ausgebildet ist.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ankerstirnseite
(13.1) von dem Druckmittel direkt beaufschlagt wird und in Abhängigkeit der Stärke
des Magnetfeldes einen definierten Abströmquerschnitt freigibt.
4. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abströmquerschnitt zwischen einer ringförmigen Dichtungsscheibe (19), einem an
der entsprechenden Ankerstirnseite (13.1) vorgesehenen ebenen ringförmigen Absatz
(13.2) gebildet wird, wobei der Durchmesser des Absatzes (13.2) größer als der öffnungsdurchmesser
in der Dichtungsscheibe (19) ist.
5. Regeleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ankerstirnseite (13.1) und eine Stirnseite eines Kreiszylinders (14) einen
abgeschrägten Ausschnitt (13.3, 14.1) aufweisen und der Abströmquerschnitt zwischen
der Dichtfläche der Ankerstirnseite (13.1) und des Kreiszylinders (14) vorgesehen
ist.
6. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtungsscheibe (19) auf einer Stirnseite eines Kreiszylinders (14) vorgesehen
ist, daß der Kreiszylinder (14) auf der anderen Stirnseite einen Flansch (15) aufweist,
der mit einem spitz zulaufenden, umlaufenden Rand (16) versehen ist, über dessen Spitze
der Kreiszylinder (14) gegen das Gehäuse (10) des Magnetventils (5) von dem Druckmittelzuführflansch
(7) gepreßt wird, und daß der Kreiszylinder (14) eine konzentrische Bohrung (18) zum
Zuführen und auf seinem Außenumfang eine Längsnut (20) zum Abführen des abgesteuerten
Druckmittels aufweist.
7. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckmittelzu- und -abführquerschnitte im Magnetventil (5) wesentlich kleiner
als die Leitungsquerschnitte der Druckmittelverbindungsleitungen sind.
8. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 für eine aufgeladene Dieselbrennkraftmaschine,
durch gekennzeichnet, daß als Druckmittel vom Lader verdichtete Verbrennungsluft verwendet
wird und daß in Strömungsrichtung des Druckmittels eine Festdrossel (2) vor dem Stellglied
(3) vorgesehen ist.
9. Regeleinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Stellglied (3)
ein an sich bekannter ladedruckabhängiger Vollastanschlag verwendet wird.