(19)
(11) EP 0 090 147 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1983  Patentblatt  1983/40

(21) Anmeldenummer: 83100944.4

(22) Anmeldetag:  01.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G01R 31/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 26.03.1982 DE 3211251

(71) Anmelder: Steinbock GmbH
D-8052 Moosburg/Isar (DE)

(72) Erfinder:
  • Kollmannsberger, Otto
    D-8052 Moosburg (DE)
  • Schmid, Martin
    D-8301 Niederhornbach (DE)

(74) Vertreter: Weickmann, Heinrich, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte H. Weickmann, Dr. K. Fincke F.A. Weickmann, B. Huber Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaltungsanordnung zur Überwachung des Abnutzungsgrads von Kommutator-Kohlebürsten


    (57) Zur Überwachung des Abnutzungsgrads von Kommutator-Kohlebürsten (13) eines Gleichstrom-Elektromotors in einem akkumulatorbetriebenen Elektrofahrzeug tragen die Kommutator-Kohlebürsten (13) elektrisch isolierte Kontrollbürsten (15) eines optischen und/oder akustischen Warnsignalgebers (23, 25). Die Kontrollbürsten (15) setzen ab einem vorgegebenen Abnutzungsgrad der Kommutator-Kohlebürsten (13) auf den Kommutator (11) auf und schalten hierdurch den Warnsignalgeber (23, 25) ein. Die Kontrollbürsten (15) sind an eine den Warnsignalgeber (23, 25) steuernde, elektrische Speicherstufe (19) angeschlossen und setzen die Speicherstufe (19) bei Kontaktierung des Kommutators. Die gesetzte Speicherstufe (19) schaltet den Warnsignalgeber (23, 25) unabhängig vom Aufsetzzustand der Kontrollbürsten (15) ein. Bei Inbetriebnahme des Elektrofahrzeugs durch Einschalten seines Hauptschalters (7) wird ein Zeitglied (27) ausgelöst, welches für die Dauer seiner Zeitkonstante den Warnsignalgeber (23, 25) zur Kontrolle seiner Funktionsfähigkeit einschaltet und darüber hinaus die Speicherstufe (19) zurücksetzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur überwachung des Abnutzungsgrads von Kommutator-Kohlebürsten eines Gleichstrom-Elektromotors in einem akkumulatorbetriebenen Elektrofahrzeug, insbesondere einem Gabelstapler, bei welcher die Kommutator-Kohlebürsten elektrisch isolierte Kontrollbürsten eines optischen und/oder akustischen Warnsignalgebers tragen, die ab einem vorgegebenen Abnutzungsgrad der Kommutator-Kohlebürsten auf den Kommutator aufsetzen und hierdurch den Warnsignalgeber einschalten.

    [0002] Bei bekannten Schaltungsanordnungen dieser Art besteht der Warnsignalgeber im wesentlichen aus einer Signalleuchte, die zwischen die Kontrollbürsten und einen Pol des Akkumulators des Elektrofahrzeugs angeschlossen ist. Bei abgenutzten Kommutator-Kohlebürsten schließen die Kontrollbürsten den Stromkreis der Signalleuchte über den Anker des Elektromotors zum anderen Akkumulatorpol. Da sich bei schwankender Betriebsbelastung des Motors das Kommutator-Potential ändert, schwankt die Leuchtkraft der herkömmlich benutzten Signalleuchte. Der Motorstromkreis wird über Schütze oder elektronische Schalter gesteuert und bei Stillstand des Fahrzeugs unterbrochen. Damit zeigt die Warnsignalleuchte gerade in den Betriebssituationen nicht an, in denen sich der Fahrer auf Warnsignale des Fahrzeugs konzentrieren könnte.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Schaltungsanordnung zur überwachung des Abnutzungsgrads von Kommutator-Kohlebürsten so zu verbessern, daß während des Betriebs des Elektrofahrzeugs eine gleichmäßige und kontinuierliche Anzeige eines unzulässig hohen Abnutzungsgrads erfolgt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kontrollbürsten an eine den Warnsignalgeber steuernde, elektrische Speicherstufe angeschlossen sind und die Speicherstufe bei Kontaktierung des Kommutators setzen, daß die gesetzte Speicherstufe den Warnsignalgeber unabhängig vom Aufsetzzustand der Kontrollbürsten einschaltet und daß ein bei Inbetriebnahme des Elektrofahrzeugs durch Einschalten seines Hauptschalters ansprechender Rücksetzkreis die Speicherstufe rücksetzt.

    [0005] Die Speicherstufe wird von dem Rücksetzkreis nach Inbetriebnahme des Elektrofahrzeugs rückgesetzt oder gelöscht, womit der Warnsignalgeber abgeschaltet ist. Berühren im nachfolgenden Betrieb des Elektrofahrzeugs die Kontrollbürsten den Kommutator des Elektromotors, so wird die Speicherstufe gesetzt und der Warnsignalgeber eingeschaltet. Hierzu genügt es, wenn die Kontrollbürsten den Kommutator nur kurzzeitig berühren, was insbesondere bei Annäherung an die Abnutzungsgrenze der Fall sein kann. Die Speicherstufe sorgt für kontinuierliche und gleichmäßige Steuerbedingungen für den Warnsignalgeber.

    [0006] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Warnsignalgeber an ein bei Inbetriebnahme des Elektrofahrzeugs durch Einschalten seines Hauptschalters auslösbares Zeitglied angeschlossen, welches den Warnsignalgeber für eine vorbestimmte Zeitspanne unabhängig vom Aufsetzzustand der Kontrollbürsten einschaltet. Mittels des Zeitglieds läßt sich die ordnungsgemäße Funktion des Warnsignalgebers, insbesondere dessen Signalleuchte oder dergl. überprüfen. Bei ordnungsgemäßer Funktion muß die Signalleuchte bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs für die vorbestimmte Zeitspanne, beispielsweise 1 bis 2 Sekunden, aufleuchten und dann erlöschen. Zweckmäßigerweise wird die Speicherstufe mittels des Zeitglieds zurückgesetzt.

    [0007] Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert werden. Diese zeigt ein Blockschaltbild einer Kohlebürsten-überwachungsschaltung.

    [0008] An einen Akkumulator 1 eines Elektrofahrzeugs, insbesondere eines Gabelstaplers, ist über einen Schütz 3 der Ankerstromkreis 5 eines Gleichstrom-Elektromotors, beispielsweise des Fahrmotors, angeschlossen. Nicht dargestellt sind etwa vorhandene Polwendeschaltungen zur Drehrichtungsumkehr und der ebenfalls über Schütze an den Akkumulator angeschlossene Ständerstromkreis des Motors. Gleichfalls nicht dargestellt sind Steuerschaltungen zur-Leistungssteuerung des Motors. Sämtliche Stromkreise des Elektrofahrzeugs werden von einem Hauptschalter 7, beispielsweise einem Schlüsselschalter oder dergl. eingeschaltet. Der Hauptschalter 7 ist während des Betriebs des Fahrzeugs geschlossen.,Er steuert insbesondere auch die Stromversorgung eines Steuerkreises 9, über die der Erregerstrom des Schützes 3 bzw. der Steuerstrom etwaiger elektronischer Schalter, die an Stelle des Schützes 3 vorgesehen sind, gesteuert wird.

    [0009] Der Ankerstromkreis 5 umfaßt herkömmlich einen Kommutator 11, an dem Kohlebürsten 13 schleifen. Jede der Kohlebürsten 13 trägt mit radialem Abstand vom Kommutator 11 eine Kontrollbürste 15, die gegenüber der Kommutator-Kohlebürste 13 isoliert ist. Ist ein vorbestimmter Abnutzungsgrad der Kommutator-Kohlebürsten 13 erreicht, so setzen die Kontrollbürsten 15 ebenfalls auf den Kommutator 11 auf. Die Kontrollbürsten 15 sind über Entkopplungswiderstände 17 oder Entkopplungsdioden oderdgl. an den Setzeingang einer Speicherstufe 19 angeschlossen, die auf die Spannungsänderung der Kontrollbürsten 15 anspricht. Die Speicherstufe 19 steuert über ein ODER-Gatter 21 eine Treiberstufe 23 einer Signalleuchte 25. Die Signalleuchte 25 wird eingeschaltet, wenn eine der Kontrollbürsten 15 den Kommutator 11 kurzzeitig oder dauernd berührt. Die Treiberstufe 23 sorgt für gleichbleibende Betriebsbedingungen der Signalleuchte 25 und kann ggf. als Blinkgeber ausgebildet sein. Bei der Speicherstufe 19 kann es sich um ein Flip-Flop oder einen elektronischen Schalter handeln, der durch Steuerimpulse ein- bzw. ausgeschaltet wird.

    [0010] Bei geöffnetem Hauptschalter 7 ist die Stromversorgung der Speicherstufe 19, des ODER-Gatters 21 und der Treiberstufe 23 abgeschaltet. Bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs durch Schließen des Hauptschalters 7 wird ein Zeitglied 27 gesetzt, welches die Speicherstufe 19 nach Ablauf seiner Zeitkonstanten rücksetzt und so für gleichbleibende Anfangsbedingungen sorgt. Das Zeitglied 27 ist über das ODER-Gatter 21 ebenfalls an die Treiberstufe 23 der Signalleuchte 25 angeschlossen und schaltet die Signalleuchte 25 für die Dauer seiner Zeitkonstanten ein. Bei .Inbetriebnahme des Fahrzeugs kann so die ordnungsgemäße Funktion der Treiberstufe 23 und der Signalleuchte 25 überwacht werden.

    [0011] Sofern das Elektrofahrzeug mehrere Elektromotoren umfaßt, beispielsweise Lenkhilfemotore oder Pumpen-Antriebsmotore für hydraulische Anlagen, können deren Kommutator-Kohlebürsten in entsprechender Weise überwacht werden. Das Zeitglied 27 kann hierbei zur Kontrolle sämtlicher Warnsignalleuchten und zum Rücksetzen sämtlicher Speicherstufen ausgenutzt werden.


    Ansprüche

    1. Schaltungsanordnung zur überwachung des Abnutzungsgrads von Kommutator-Kohlebürsten (13) eines Gleichstrom - Elektromotors in einem akkumulatorbetriebenen Elektrofahrzeug, insbesondere einem Gabelstapler, bei welcher die Kommutator-Kohlebürsten (13) elektrisch isolierte Kontrollbürsten (15) eines optischen und/oder akustischen Warnsignalgebers (23, 25) tragen, die ab einem vorgegebenen Abnutzungsgrad der Kommutator-Kohlebürsten (13) auf den Kommutator (11) aufsetzen und hierdurch den Warnsignalgeber (23, 25) einschalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollbürsten (15) an eine den Warn- ..signalgeber steuernde, elektrische Speicherstufe (19) angeschlossen sind und die Speicherstufe (19) bei Kontaktierung des Kommutators (11) setzen, daß die gesetzte Speicherstufe (19) den Warnsignalgeber (23, 25) unabhängig vom Aufsetzzustand der Kontrollbürsten (15) einschaltet und daß ein bei Inbetriebnahme des Elektrofahrzeugs durch Einschalten seines Hauptschalters (7) ansprechender Rücksetzkreis (27) die Speicherstufe (19) rücksetzt.
     
    2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Warnsignalgeber (23, 25) an ein bei Inbetriebnahme des Elektrofahrzeugs durch Einschalten seines Hauptschalters (7) auslösbares Zeitglied (27) angeschlossen ist, welches den Warnsignalgeber (23, 25) für eine vorbestimmte Zeitspanne unabhängig vom Aufsetzzustand der Kontrollbürsten (15) einschaltet.
     
    3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitglied (27) die Speicherstufe (19) rücksetzt.
     




    Zeichnung