Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Schraubvorrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Beispielsweise aus der DE-OS 27 31 090 ist bereits eine Schraubvorrichtung bekannt,
mit der Schraubverbindungen herstellbar sind. Die bekannte Schraubvorrichtung weist
eine Drehmomentmeßeinrichtung auf und eine Kupplung, durch die die Antriebsgeschwindigkeit
des Schraubers kurz vor dem Festziehen herabgesetzt wird. Weiterhin sind elektrische
oder pneumatische Antriebsgeräte bekannt, die mit einer hohen Drehzahl die Schraube
eindrehen, um kurz vor Erreichen der Endfestigkeit mit langsamer Drehzahl die Schraube
festziehen. Die bekannten Schraubvorrichtungen haben den Nachteil, daß mittels eines
Getriebes oder durch Änderungen der Speisefrequenz bei Wechselstrommotoren die Drehzahl
kurz vor Beendigung des Schraubvorganges herabgesetzt wird, da ansonsten ein Überdrehen
der Schraubverbindung möglich ist, da der Abschaltvorgang eine gewisse Zeit in Anspruch
nimmt. Durch die benötigten Umschaltvorrichtungen sind die bekannten Schraubvorrichtungen
teuer, außerdem vergeht eine relativ lange Zeit, bis der Schraubvorgang beendet ist.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Schraubvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß ohne Geschwindigkeitsumschaltung der Verschraubungsvorgang
durchgeführt werden kann. Ein zweistufiges Anziehen mit höherer Drehzahl und mit verminderter
Drehz
'ahl kann somit umgangen werden. Damit reduziert sich der Aufwand an Getriebe und Schaltkupplungen
erheblich. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß das Gewicht des Schraubers verringert
wird, so daß er leichter handhabbar ist.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch gegebenen Schraubvorrichtung möglich. Besonders
vorteilhaft ist es, die Feder in Kupplungsnuten der Antriebswelle und der Abtriebswelle
eingreifen zu lassen. Dadurch wird erreicht, daß eine gute kraftschlüssige Verbindung
zwischen Antriebswellle und Abtriebswelle gegeben ist. Sind die Kupplungsnuten in
Drehrichtung angeschrägt, ergibt sich der Vorteil, daß bei einer Überlast ein Ausrasten
der Feder aus der Nut möglich ist.
[0004] Günstig ist es auch, an der Abtriebswelle und/oder an der Antriebswelle Geber anzuordnen,
mit denen der Drehwinkel zu messen ist. Zur Messung eines Drehmomentwinkels ist günstig,
den Verdrehwinkel der Feder zu bestimmen, in dem ein Segment des Gebers auf der Antriebswelle
und ein weiteres Segment des Gebers auf der Abtriebswelle angebracht ist. Günstig
ist es auch, den gesamten Drehwinkel zu bestimmen, in dem ein Geber auf der Antriebswelle
und/oder ein Geber auf der Abtriebswelle befestigt ist. Mit einem Geber kann nun der
Gesamtdrehwinkel bestimmt werden, während durch Differenzbildung beider Gebersignale,
das der Federverdrehung proportionale Drehmoment bestimmbar ist. Die Feder ist vorteilhafterweise
durch eine Segmenthülse geschützt, so daß eine Verschmutzung der Vorrichtung nicht
auftreten kann. Die Segmenthülse dient vorteilhafterweise einseitig als Segmentring
für einen Geber. Dadurch wird ein kostensparender und wenige Teile benötigender Aufbau
der Schraubvorrichtung erzielt. Günstig ist es auch, die Geber räumlich benachbart
anzuordnen, was zu einer besonders einfachen Konstruktion führt.
Zeichnung
[0005] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Ausführungsbeispiel
einer Schraubvorrichtung und Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Schraubvorrichtung
mit benachbart angeordneten Gebern.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] Die Figur 1 zeigt in einem Gehäuse 1 eine Antriebswelle 2 und eine Abtriebswelle
3. An die Antriebswelle 2 ist ein nicht dargestelltes Getriebe mit einem Motor angeschlossen,
der beispielsweise als Elektromotor oder Druckluftmotor ausgebildet sein kann. An
die Abtriebswelle 3 ist das Werkzeug aufsteckbar anzubringen. Die Antriebswelle 2
und die Abtriebswelle 3 sind über eine Feder 4 miteinander verbunden. Die Feder 4
greift in eine Nut 5 der Abtriebswelle 3 und in eine Nut 6 der Antriebswelle 2 ein.
Die Nuten 5 und 6 sind in Drehrichtung angeschrägt, so daß die Feder im Überlastfall
aus der Nut ausdrehbar ist. Die Nut 5 ist in der Abtriebswelle 3, die Nut 6 sind in
einer Verdickung 23 der Antriebswelle 2 eingelassen. Die Feder 4 ist von einer Segmenthülse
7 umgeben, die an der Abtriebswelle 3 befestigt ist. Zwischen der Feder 4 und der
Antriebswelle 2 bzw. der Abtriebswelle 3 ist des weiteren eine Führungshülse 8 vorgesehen,
um die Stabilität der Schraubvorrichtung zu erhöhen und um einen axialen Druck auf
die Feder 4 zu verhindern. Die Segmenthülse 7 ist an ihrem oberen Ende 12 als Segmentring
ausgebildet, wobei der Segmentring 12 zwei oder geradzahlig vielfache Ausfräsungen
aufweist, die über den Umfang gleichmäßig verteilt sind. Der Segmentring 12 dreht
sich mit der Abtriebswelle 3. Ortsfest am Gehäuse angebracht ist des weiteren ein
Spulenkörper 9, mit einer Spule 10, die die Antriebswelle 2 ringförmig umschließen.
Ein weiterer Segmentring 11 ist mit der Antriebswelle 2 fest verbunden. Der Segmentring
11 weist ebenfalls zwei oder geradzahlig vielfache Ausfräsungen auf, die gleichmäßig
über dem Umfang des Segmentrings 11 verteilt sind. Die Anschlüsse der Spule 10 sind
zu einer Steckverbindung 13 geführt, an dessen Anschluß eine Drehmomentmeßvorrichtung
14 anschließbar ist.
[0007] Die Feder bietet die Möglichkeit, auf einfache Art und Weise ein Meßsignal für das
Drehmoment zu erhalten. Da der Verdrehwinkel der Feder 4 proportional dem jeweils
zu übertragenden Drehmoment ist, läßt sich das Drehmoment leicht bestimmen, wenn der
Verdrehwinkel bekannt ist. Dieser wird durch den Drehmomentgeber bestimmt. Der Drehmomentgeber
besteht im wesentlichen aus der Spule 10 auf dem Spulenkörper 9, sowie den beiden
Segmentringen 11 und 12, die zueinander koaxial angeordnet sind, wobei die Spule 10
feststehend am Gehäuse gelagert ist und die beiden Segmentringe 11 und 12 zueinander
drehbar sind. Die Segmentringe 11 und 12 bestehen vorzugsweise aus Aluminium. Das
Drehmomentsignal wird durch Impedanzänderungen der Spule generiert. Die Impedanzänderung
der Spule erfolgt durch das Verdrehen der beiden Segmentringe 11 und 12 zueinander.
Dadurch ist es auf einfache Art und Weise möglich, ein Drehmomentsignal zu gewinnen.
[0008] Die Abtriebswelle 3 ist vorzugsweise in einem Ringrillenlager 15 gelagert. Ist eine
Winkelmessung erwünscht, so ist an der Abtriebswelle 3 ein weiterer Geber anzubringen,
der im wesentlichen ähnlich wie der Drehmomentgeber aufgebaut ist. Auf ein mit dem
Gehäuse festverbundenen Spulenkörper 17 ist eine Spule 18 angebracht, die die Abtriebswelle
ringförmig umschließt. Ein Segmentring 20 ist fest mit dem Spulenkörper verbunden.
Der Segmentring 20 weist irei Aussparungen auf, die gleichmäßig über seinem Umfang
verteilt sind. Ein weiterer Segmentring 19 ist fest mit der Abtriebswelle verbunden.
Der Segmentring 19 weist ebenfalls drei Aussparungen auf, die gleichmäßig über dem
Umfang verteilt sind. Ein weiteres Lager 16 bewirkt eine sichere Lagerung der Segmentringe
19 und 20 zueinander. An einer Anschlußbuchse 21 ist ein Winkelsignal abgreifbar.
Dieses wird in einer Auswerteschaltung 22 ausgewertet. Die Signalgröße wird beim Winkelgeber
ebenfalls durch Impedanzänderungen der Spule 18 generiert. Die Impedanzänderung erfolgt
wiederum durch Verdrehen der vorzugsweise als Aluminiumzylinder ausgebildeten Segmentringe
19 und 20. Da der Segmentring 20 feststehend gelagert ist, ergibt sich ein winkelproportionales
Signal. Der Winkelgeber liefert. beispielsweise als elektrisches Signalspannung eine
Dreiecksspannung, wobei drei Perioden bei einer Umdrehung der Abtriebswelle 3 auftreten.
[0009] Die Drehmomentmessung kann auch dadurch erfolgen, daß beide Geber als Winkelmesser
ausgebildet sind. Dies bedeutet beispielsweise, daß der Segmentring 11 fest mit dem
Spulenkörper 9 verbunden ist. Als Drehmoment ist dann die Differenz der Ausgangssignale
der beiden Winkelgeber anzusehen. Diese Anordnung bringt zwar gewisse mechanische
Vereinfachungen, jedoch gestaltet sich die Auswertung schwieriger, da mit steigendem
Winkel die Meßungenauigkeiten zunehmen.
[0010] Die Feder 4, die hinsichtlich ihres Verdrehwinkels auf das maximale zu übertragende
Moment ausgelegt ist, hat die Aufgabe, den Schraubvorgang speziell bei "harten" Schraubfällen
zeitlich zu strecken. Harte Schraubfälle sind beispielsweise gegeben, wenn zwei metallische
unnachgiebige Körper miteinander verbunden werden. Durch die Federwirkung wird aus
jedem "hartem" Schraubfall ein "weicher" Schraubfall, so daß genügend Zeit für den
Abschaltvorgang des Motors verbleibt. Sobald eine vorgegebene Verdrehung und somit
ein gewisses Drehmoment erreicht ist, wird der Motor an der Antriebswelle 2 abgeschaltet.
Da aufgrund der Trägheit der bewegten Massen und der Schaltverzögerungen diese Abschaltung
nicht sofort erfolgt, wird die Verzögerung durch eine weitere Verdrehung der Feder
4 aufgefangen. Dadurch ist es möglich, ohne Umschaltvorgänge vom Eindrehen bis zum
Anziehen dieselbe Geschwindigkeit des Schraubers beizubehalten. Das Signal des Winkelgebers
mit der Spule 18 dient dabei in der Hauptsache zur Kontrolle, um fehlerhafte Schrauben
zu erkennen, die beispielsweise beim Erreichen des vorgeschriebenen Drehmoments bereits
die Fließgrenze erreicht haben.
[0011] In Figur 2 ist eine weitere Schraubvorrichtung dargestellt. Die Antriebswelle, an
die ein nicht dargestellter Motor angeschlossen wird, ist wiederum mit 2 gekennzeichnet.
In einer Nut der Antriebswelle 2 ist wiederum ein Ende der Feder 4 gelagert. Das andere
Ende der Feder 4 ist in der Nut 5 der Verdikkung 23 gelagert. Die Verdickung 23 ist
die Verdikkung der Abtriebswelle 3. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Führungshülse
nicht vorgesehen, sondern die Antriebswelle 3 ist am Ende als Sackloch ausgebildet,
in die der Zapfen der Antriebswelle 2 hineinragt. Die Segmenthülse 7 ist jetzt mit
der Antriebswelle 2 kraftschlüssig verbunden. Auf einer Spulenhalterung 34, die fest
mit dem Gehäuse 1 der Schraubvorrichtung verbunden ist, ist einerseits die Spule 33
und andererseits die Spule 44, die die Abtriebswelle 3 umschließen, aufgebracht. Zur
Spule 33 gehören die Segmentringe 30 und 31. Der Segmentring 31 ist das obere Ende
der Segmenthülse T, die wiederum an ihrem Umfang zwei oder geradzahlig vielfache Aussparungen
aufweist. Die Segmenthülse 30 ist ihrerseits mit der Abtriebswelle 3 verbunden. Zwei
Anschlußdrähte führen von dem als Spulenkörper 32 ausgebildeten Teil der Spulenhalterung
34 zu einem Anschluß 42, wo ein dem Drehmoment proportionales Signal an die Drehmomentmeßvorrichtung
14 abgegeben wird. Weiterhin ist ein Teil der Spulenhalterung 34 als Spulenkörper
43 ausgebildet, auf der eine Spule.44 axial zur Abtriebswelle 3 angeordnet ist. Die
Anschlüsse der Spulen 44 führen wiederum zum Anschluß 42. Der Spule 44 zugeordnet
sind die Segmentringe 38 und 37, wobei der Segmentring 37 fest mit der Spulenhalterung
34 verbunden ist. Der Segmentring 38 ist drehbar und mit der Abtriebswelle 3 verbunden.
Die gesamte Geberanordnung ist auf Lagern 35 und 36 gelagert. Mittels einer Tellerfeder
39 wird der beweglich ausgebildete und an der Abtriebswelle 3 befestigte Segementring
38 an das Gebersystem gepresst. Ein Ringrillenlager 40, geführt in einer Hülse 41,
dient zur Lagerung der Abtriebswelle 3. Das Gehäuse wird zur abtriebsseitigen Seite
hin durch einen Gewindering 45 abgeschlossen.
[0012] Das in Figur 2 gezeigte Ausführungsbeispiel erfüllt die gleiche Funktion wie das
Ausführungsbeispiel nach Figur 1. Impedanzänderungen der Spule 33, deren Segmentring
31 durch die Antriebswelle 2 und deren Segmentring 30 durch die Abtriebswelle 3 bewegt
wird, dienen dazu, das Drehmoment anzuzeigen. Mit der Spule 44 und den Segmentringen
37 und 38. ist der Winkel durch Impedanzänderung meßbar. Die Montage von dieser Vorrichtung
gestaltet sich jedoch einfach, da die Geber auf einer gemeinsamen Halterung 34 angeordnet
sind und somit zusammen eingesetzt werden können. Durch diese Anordnung lassen sich
die Anschlüsse an einer Stelle des Gehäuses herausführen. Weiterhin ist möglich, die
gesamte Gebervorrichtung vor dem Einbau in das Gehäuse 1 vorzumontieren.
1. Schraubvorrichtung mit einer Antriebsvorrichtung die in Abhängigkeit von einem
Drehmoment abschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (2) und
die Abtriebswelle (3) über eine Feder (4) miteinander verbunden sind.
2. Schraubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (4) in
Kupplungsnuten (5, 6) der Antriebswelle (2) und der Abtriebswelle (3) eingreift.
3. Schraubvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsnuten
(5, 6) in Drehrichtung angeschrägt sind.
4. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdrehwinkel zwischen der Antriebswelle (2) und der Abtriebswelle (3) gemessen
wird.
5. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umdrehungswinkel der Antriebswelle (2) und/oder der Abtriebswelle (3) und/oder
der Verdrehungswinkel zwischen der Antriebswelle (2) und der Abtriebswelle (3) durch
induktive Geber (10, 18, 33, 44) gemessen werden.
6. Schraubvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung
des Drehmoments ein Segmentring (12, 31) des Gebers auf der Abtriebswelle (3) und
ein anderer Segmentring (11, 30) des Gebers auf der Antriebswelle (2) befestigt ist.
7. Schraubvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß zu mindestens
ein Geber (18, 44) zur Bestimmung des Drehwinkels vorgesehen ist.
8. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Geber (10) im Bereich der Antriebswelle (2) und ein Geber (18) im Bereich der
Abtriebswelle (3) befestigt ist.
9. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feder (4) durch eine Segmenthülse (7) geschützt ist.
10. Schraubvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmenthülse
(7) zumindest einseitig als Segmentring (12, 31) für einen Geber (10, 33) ausgebildet
ist.
11. Schraubvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmenthülse
(7) mit einer Welle (3 bzw. 2) starr verbunden ist.
12. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geber (33, 44) räumlich benachbart angeordnet sind und daß die Bewegungsübertragung
zu einem der Geber (33) über die fest mit einer Welle (2) verbundene Segmenthülse
(7) erfolgt.