(19)
(11) EP 0 090 189 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1983  Patentblatt  1983/40

(21) Anmeldenummer: 83101998.9

(22) Anmeldetag:  02.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 1/66, E04D 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 29.03.1982 DE 3211505

(71) Anmelder: Emil Bast Bauunternehmen
D-4006 Erkrath-Unterfeldhaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Packmohr, Dieter
    D-4300 Essen 18 (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Abdichten einer Fuge


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten einer senkrechten Fuge zwischen Brüstungsplatten am Abschluß eines mit einem wasserdichten Belag eingedeckten flachen Daches oder Balkones, wobei der Belag an den Brüstungsplatten hochgeführt und befestigt ist. Um eine Abdichtung zu schaffen, mit der die Fuge zwischen den Brüstungsplatten offen bleibt und bei trogartigen Dächern oder Balkonen als Notüberlauf dienen kann, wird ein zweiteiliges, teleskopartig verlänger- und verkürzbares Dichtungsblech (9) vorgeschlagen, dessen Kopfstück (10) am oberen Ende nach innen abgewinkelt ist und den oberen Rand des Belages (5) übergreift und dessen Fußstück (11) an den senkrechten Seiten nach außen abgewinkelte Randstreifen (12) zur Bildung eines offenen Spaltes besitzt, in den das Kopfstück eingreift.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft und setzt als bekannt voraus eine Vorrichtung zum Abdichten einer senkrechten Fuge zwischen Brüstungsplatten am Abschluß eines mit einem wasserdichten Belag eingedeckten flachen Daches oder Balkones, wobei der Belag an den Brüstungsplatten hochgeführt und befestigt ist.

    [0002] Die Abdichtung von Außenfugen zwischen Brüstungsplatten oder Attiken und Dächern bzw. Balkonen erfolgt zur Zeit mit in kaltem Zustand verarbeitbaren, in pastöser Form spritzbaren Massen, die durch chemische Reaktion zu dauerelastischen, alterungsbeständigen Dichtungsstoffen aushärten. Diese Abdichtungsform gemäß DIN 18540 entspricht dem Stand der Technik.

    [0003] Mit den bekannten Dichtungsmassen werden die Fugen zwischen den Brüstungs-, Dach- und/oder Balkonplatten vollständig geschlossen. Die Lageveränderungen oder-temperaturbedingte Längenänderungen der angrenzenden Bauteile werden auf die Dichtungsmasse übertragen. Die bekannten Dichtungsmassen haben eine zeitlich begrenzte Lebensdauer zwischen 2 und 25 Jahren. Infolgedessen ist es lediglich eine Frage der Zeit, wann die bekannten Fugendichtungen ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Schwere Bauschäden sind die Folge, wenn die gealterten Fugendichtungen nicht regelmäßig in bestimmten Zeitabständen erneuert werden.

    [0004] Aus der US-PS 40 24 681 ist ein System zum Abdichten einer senkrechten Fuge mit einem eine Schlaufenform aufweisenden Teil eines an Brüstungsplatten hochgeführten, wasserdichten Belages bekannt. Dieses System ist verhältnismäßig aufwendig und wenig alterungsbeständig.

    [0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabezugrunde, eine einfach konstruierte Vorrichtung zum Abdichten einer senkrechten Fuge zwischen den Brüstungsplatten bzw. Attiken einerseits und den Dach- oder Balkonplatten andererseits zu schaffen, die alterungsbeständig ist und mit der die Fuge offengehalten werden kann, um bei trogartigen Dächern oder Balkonen als Notüberlauf zu dienen.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein zweiteiliges, teleskopartig verlänger- und verkürzbares Dichtungsblech vorgeschlagen, dessen Kopfstück am oberen Ende nach innen abgewinkelt ist und den oberen Rand des Belages übergreift und dessen Fußstück an den senkrechten Seiten zur Brüstung hin abgewinkelte Randstreifen zur Bildung eines offenen Spaltes besitzt, in dem das Kopfstück geführt ist, wobei die Randstreifen das Kopfstück hintergreifen.

    [0007] Bei einer praktischen Ausführungsform kann das Kopfstück ein schmaleres Oberteil und ein breiteres Unterteil besitzen, wobei zwischen Oberteil und Unterteil eine Abkröpfung angeordnet ist, damit das Unterteil dem Fußstück anliegt und das Oberteil in der gleichen Ebene wie die Enden der Randstreifen liegt. Außerdem hat es sich noch als zweckmäßig erwiesen, am unteren Ende des Fußstückes eine nach außen abgewinkelte Tropfleiste anzuordnen.

    [0008] Eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung hat zunächst den Vorteil eines sehr einfach konstruktiven Aufbaues und kann wegen ihrer geteilten Ausführungsform sehr einfach an die unterschiedlich hoch aufgekanteten Beläge der Dächer bzw. Balkone angepaßt werden. Der herausragende Vorteil einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung besteht jedoch darin, daß sie nicht in die Fuge zwischen den Brüstungsplatten eingreift und deshalb beispielsweise temperaturbedingte Längenänderungen auch nicht auf das Dichtungsblech übertragen werden. Die offene Fuge kann gleichzeitig bei trogartig ausgebildeten Dächern und Balkonen als Notüberlauf dienen und macht damit andere Hilfskonstruktionen für den Notüberlauf überflüssig. Schließlich besteht noch ein besonderer Vorteil einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung darin, daß sie aus korrosionsfesten und alterungsbeständigen Materialien, beispielsweise Edelstahlblechen oder auch aus Kunststoff hergestellt werden kann.

    [0009] Weitere Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung schematisch dargestellt worden ist. In deri Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 einen Abschnitt einer Balkonbrüstung in perspektivischer Darstellung;

    Fig. 2 ein Dichtungsblech in perspektivischer Darstellung;

    Fig. 3 dasselbe Dichtungsblech entlang der Linie A-A in Fig. 2 geschnitten.



    [0010] Vor einer Balkonplatte 1 stehen im rechten Winkel zwei Brüstungsplatten 2 und 3, zwischen denen eine Fuge 4 gebildet wird. Die Balkonplatte 1 ist mit einem bituminösen.Belag 5 abgedeckt, der in einen Falz 6 der beiden Brüstungsplatten 2, 3 hochgezogen und dort mit einer Klemmschiene 7 befestigt ist. Die Oberfläche des Belages 5 ist mit einem Plattenbelag 8 abgedeckt.

    [0011] Die Fuge 4 ist mit einem Dichtungsblech 9 abgedichtet, welches aus einem Kopfstück 10 und einem Fußstück 11 besteht.

    [0012] Das Kopfstück 10 ist am oberen Ende nach innen abgewinkelt und übergreift den oberen Rand des Belages 5 bzw. die Klemmschiene 7. In seinem Oberteil 10a ist das Kopfstück 10 etwas schmaler als in seinem Unterteil 10b. Zwischen dem Oberteil 10a und Unterteil 10 b ist das Kopfstück 10 leicht abgekröpft.

    [0013] Das Fußstück 11 besitzt an seinen Längsseiten nach außen abgewinkelte Randstreifen 12, zwischen denen das Unterteil 10b des Kopfstückes 10 geführt ist. Die Enden der Randstreifen 12 und das Oberteil 10a des Kopfstückes 10 liegen in der gleichen Ebene. Am unteren Ende besitzt das Fußstück 11 eine nach außen abgewinkelte Tropfleiste 13.

    [0014] Infolge der zweiteiligen Ausführung des Dichtungsbleches 9 ist eine einfache Anpassung an die unterschiedlich hohen Falze 6 bzw. unterschiedlich dicken Balkonplatten 1 möglich. Von außen in die Fuge 4 eindringendes Wasser wird vom Dichtungsblech aufgefangen und nach unten über die Tropfleiste 13 abgeleitet, ohne in den Spalt zwischen dem Belag 5 einerseits und der Balkonplatte 1 bzw. den Brüstungsplatten 2, 3 andererseits eindringen zu können. Auch Schwitzwasser, welches sich im Bereich des Dichtungsbleches 9 bilden sollte, wird von diesem nach unten über die Tropfleiste 13 abgeleitet. Die an den Brüstungsplatten 2, 3 sich abstützenden Randstreifen 12 sorgen dafür, daß immer ein ausreichender Luftspalt vorhanden ist, um Wasser und Feuchtigkeit abzuleiten.

    [0015] Das Dichtungsblech 9 wird nach dem Erstellen der Schalung für die Balkonplatte 1 zusammen mit den Brüstungsplatten 2 aufgestellt und dann mit der Balkonplatte 1 eingegossen.

    Bezugszeichenliste :



    [0016] 

    1 Balkonplatte

    2 Brüstungsplatte

    3 Brüstungsplatte

    4 Fuge

    5 Belag

    6 Falz

    7 Klemmschiene

    8 Plattenbelag

    9 Dichtungsblech

    10 Kopfstück

    10a Oberteil

    10b Unterteil

    11 Fußstück

    12 Randstreifen

    13 Tropfleiste




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Abdichten einer senkrechten Fuge zwischen Brüstungsplatten am Abschluß eines mit einem wasserdichten Belag eingedeckten flachen Daches oder Balkones, wobei der Belag an den Brüstungsplatten hochgeführt und befestigt ist, gekennzeichnet durch ein zweiteiliges, teleskopartig verlänger- und verkürzbares Dichtungsblech (9), dessen Kopfstück (10) am oberen Ende nach innen abgewinkelt ist und den oberen Rand des Belages (5) übergreift und dessen Fußstück (11) an den senkrechten Seiten zur Brüstung hin abgewinkelte Randstreifen (12) zur Bildung eines offenen Spaltes besitzt, in dem das Kopfstück (10) geführt ist, wobei die Randstreifen (12) das Kopfstück (10) hintergreifen.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußstück (11) an seinem unteren Ende eine zur Brüstungsseite hin abgewinkelte Tropfleiste (13) besitzt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfstück (10) ein schmaleres Oberteil (10a) und ein breiteres Unterteil (10b) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfstück (10) zwischen Oberteil (10a) und Unterteil (10b) so abgekröpft ist, daß das Unterteil (10b) dem Fußstück (11) anliegt und das Oberteil (10a) in der gleichen Ebene wie die Enden der Randstreifen (12) liegt.
     




    Zeichnung