[0001] Die Erfindung betrifft und setzt als bekannt voraus eine Vorrichtung zum Abdichten
einer senkrechten Fuge zwischen Brüstungsplatten am Abschluß eines mit einem wasserdichten
Belag eingedeckten flachen Daches oder Balkones, wobei der Belag an den Brüstungsplatten
hochgeführt und befestigt ist.
[0002] Die Abdichtung von Außenfugen zwischen Brüstungsplatten oder Attiken und Dächern
bzw. Balkonen erfolgt zur Zeit mit in kaltem Zustand verarbeitbaren, in pastöser Form
spritzbaren Massen, die durch chemische Reaktion zu dauerelastischen, alterungsbeständigen
Dichtungsstoffen aushärten. Diese Abdichtungsform gemäß DIN 18540 entspricht dem Stand
der Technik.
[0003] Mit den bekannten Dichtungsmassen werden die Fugen zwischen den Brüstungs-, Dach-
und/oder Balkonplatten vollständig geschlossen. Die Lageveränderungen oder-temperaturbedingte
Längenänderungen der angrenzenden Bauteile werden auf die Dichtungsmasse übertragen.
Die bekannten Dichtungsmassen haben eine zeitlich begrenzte Lebensdauer zwischen 2
und 25 Jahren. Infolgedessen ist es lediglich eine Frage der Zeit, wann die bekannten
Fugendichtungen ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Schwere Bauschäden sind die Folge,
wenn die gealterten Fugendichtungen nicht regelmäßig in bestimmten Zeitabständen erneuert
werden.
[0004] Aus der US-PS 40 24 681 ist ein System zum Abdichten einer senkrechten Fuge mit einem
eine Schlaufenform aufweisenden Teil eines an Brüstungsplatten hochgeführten, wasserdichten
Belages bekannt. Dieses System ist verhältnismäßig aufwendig und wenig alterungsbeständig.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabezugrunde, eine einfach konstruierte
Vorrichtung zum Abdichten einer senkrechten Fuge zwischen den Brüstungsplatten bzw.
Attiken einerseits und den Dach- oder Balkonplatten andererseits zu schaffen, die
alterungsbeständig ist und mit der die Fuge offengehalten werden kann, um bei trogartigen
Dächern oder Balkonen als Notüberlauf zu dienen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein zweiteiliges, teleskopartig verlänger- und verkürzbares
Dichtungsblech vorgeschlagen, dessen Kopfstück am oberen Ende nach innen abgewinkelt
ist und den oberen Rand des Belages übergreift und dessen Fußstück an den senkrechten
Seiten zur Brüstung hin abgewinkelte Randstreifen zur Bildung eines offenen Spaltes
besitzt, in dem das Kopfstück geführt ist, wobei die Randstreifen das Kopfstück hintergreifen.
[0007] Bei einer praktischen Ausführungsform kann das Kopfstück ein schmaleres Oberteil
und ein breiteres Unterteil besitzen, wobei zwischen Oberteil und Unterteil eine Abkröpfung
angeordnet ist, damit das Unterteil dem Fußstück anliegt und das Oberteil in der gleichen
Ebene wie die Enden der Randstreifen liegt. Außerdem hat es sich noch als zweckmäßig
erwiesen, am unteren Ende des Fußstückes eine nach außen abgewinkelte Tropfleiste
anzuordnen.
[0008] Eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung hat zunächst den Vorteil eines sehr
einfach konstruktiven Aufbaues und kann wegen ihrer geteilten Ausführungsform sehr
einfach an die unterschiedlich hoch aufgekanteten Beläge der Dächer bzw. Balkone angepaßt
werden. Der herausragende Vorteil einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung
besteht jedoch darin, daß sie nicht in die Fuge zwischen den Brüstungsplatten eingreift
und deshalb beispielsweise temperaturbedingte Längenänderungen auch nicht auf das
Dichtungsblech übertragen werden. Die offene Fuge kann gleichzeitig bei trogartig
ausgebildeten Dächern und Balkonen als Notüberlauf dienen und macht damit andere Hilfskonstruktionen
für den Notüberlauf überflüssig. Schließlich besteht noch ein besonderer Vorteil einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung darin, daß sie aus korrosionsfesten und
alterungsbeständigen Materialien, beispielsweise Edelstahlblechen oder auch aus Kunststoff
hergestellt werden kann.
[0009] Weitere Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung schematisch dargestellt worden ist.
In deri Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Abschnitt einer Balkonbrüstung in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 ein Dichtungsblech in perspektivischer Darstellung;
Fig. 3 dasselbe Dichtungsblech entlang der Linie A-A in Fig. 2 geschnitten.
[0010] Vor einer Balkonplatte 1 stehen im rechten Winkel zwei Brüstungsplatten 2 und 3,
zwischen denen eine Fuge 4 gebildet wird. Die Balkonplatte 1 ist mit einem bituminösen
.Belag 5 abgedeckt, der in einen Falz 6 der beiden Brüstungsplatten 2, 3 hochgezogen
und dort mit einer Klemmschiene 7 befestigt ist. Die Oberfläche des Belages 5 ist
mit einem Plattenbelag 8 abgedeckt.
[0011] Die Fuge 4 ist mit einem Dichtungsblech 9 abgedichtet, welches aus einem Kopfstück
10 und einem Fußstück 11 besteht.
[0012] Das Kopfstück 10 ist am oberen Ende nach innen abgewinkelt und übergreift den oberen
Rand des Belages 5 bzw. die Klemmschiene 7. In seinem Oberteil 10a ist das Kopfstück
10 etwas schmaler als in seinem Unterteil 10b. Zwischen dem Oberteil 10a und Unterteil
10 b ist das Kopfstück 10 leicht abgekröpft.
[0013] Das Fußstück 11 besitzt an seinen Längsseiten nach außen abgewinkelte Randstreifen
12, zwischen denen das Unterteil 10b des Kopfstückes 10 geführt ist. Die Enden der
Randstreifen 12 und das Oberteil 10a des Kopfstückes 10 liegen in der gleichen Ebene.
Am unteren Ende besitzt das Fußstück 11 eine nach außen abgewinkelte Tropfleiste 13.
[0014] Infolge der zweiteiligen Ausführung des Dichtungsbleches 9 ist eine einfache Anpassung
an die unterschiedlich hohen Falze 6 bzw. unterschiedlich dicken Balkonplatten 1 möglich.
Von außen in die Fuge 4 eindringendes Wasser wird vom Dichtungsblech aufgefangen und
nach unten über die Tropfleiste 13 abgeleitet, ohne in den Spalt zwischen dem Belag
5 einerseits und der Balkonplatte 1 bzw. den Brüstungsplatten 2, 3 andererseits eindringen
zu können. Auch Schwitzwasser, welches sich im Bereich des Dichtungsbleches 9 bilden
sollte, wird von diesem nach unten über die Tropfleiste 13 abgeleitet. Die an den
Brüstungsplatten 2, 3 sich abstützenden Randstreifen 12 sorgen dafür, daß immer ein
ausreichender Luftspalt vorhanden ist, um Wasser und Feuchtigkeit abzuleiten.
[0015] Das Dichtungsblech 9 wird nach dem Erstellen der Schalung für die Balkonplatte 1
zusammen mit den Brüstungsplatten 2 aufgestellt und dann mit der Balkonplatte 1 eingegossen.
Bezugszeichenliste :
[0016]
1 Balkonplatte
2 Brüstungsplatte
3 Brüstungsplatte
4 Fuge
5 Belag
6 Falz
7 Klemmschiene
8 Plattenbelag
9 Dichtungsblech
10 Kopfstück
10a Oberteil
10b Unterteil
11 Fußstück
12 Randstreifen
13 Tropfleiste
1. Vorrichtung zum Abdichten einer senkrechten Fuge zwischen Brüstungsplatten am Abschluß
eines mit einem wasserdichten Belag eingedeckten flachen Daches oder Balkones, wobei
der Belag an den Brüstungsplatten hochgeführt und befestigt ist, gekennzeichnet durch
ein zweiteiliges, teleskopartig verlänger- und verkürzbares Dichtungsblech (9), dessen
Kopfstück (10) am oberen Ende nach innen abgewinkelt ist und den oberen Rand des Belages
(5) übergreift und dessen Fußstück (11) an den senkrechten Seiten zur Brüstung hin
abgewinkelte Randstreifen (12) zur Bildung eines offenen Spaltes besitzt, in dem das
Kopfstück (10) geführt ist, wobei die Randstreifen (12) das Kopfstück (10) hintergreifen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußstück (11) an seinem
unteren Ende eine zur Brüstungsseite hin abgewinkelte Tropfleiste (13) besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfstück (10)
ein schmaleres Oberteil (10a) und ein breiteres Unterteil (10b) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfstück
(10) zwischen Oberteil (10a) und Unterteil (10b) so abgekröpft ist, daß das Unterteil
(10b) dem Fußstück (11) anliegt und das Oberteil (10a) in der gleichen Ebene wie die
Enden der Randstreifen (12) liegt.