(19)
(11) EP 0 090 197 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1983  Patentblatt  1983/40

(21) Anmeldenummer: 83102144.9

(22) Anmeldetag:  04.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01J 17/49
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 29.03.1982 DE 3211507

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Geffcken, Walter, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 21 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gasentladungsanzeigevorrichtung


    (57) Bei einem Gasentladungspanel mit einem Gasentladungs- und einem Nachbeschleunigungsraum, die durch eine Steuerplatte (5) und eine Zusatz-Steuerplatte (4) unterteilt sind, ist vorgesehen, daß die Anodenzeilenleiter (10) zu Gruppen zusammengefaßt sind und daß eine Gruppenauswahl von Anodenzeilenleitern (10) mit einer Gruppenauswahl von Streifenleitern (9) kombiniert ist.
    Eine erfindungsgemäße Gasentladungsanzeigevorrichtung wird bei einem flachen (Plasma-)Bildschirm angewendet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gasentladungsanzeigevorrichtung nach dem Oberbegriff'des Anspruchs 1.

    [0002] Es ist bekannt, daß bei einer Gasentladungsanzeigevorrichtung eine Reduzierung der Anzahl der Ansteuerschaltkreise durch eine Zusammenfassung der Anodenzeilenleitungen in Gruppen möglich ist (DS-OS 26.43915). Aber auch eine Kombination dieser Gruppenauswahl (Schiebeadressierung) mit einer Teilung der Kathode in zu den Anodenzeilen parallele Streifen gewährleistet nicht, daß der Kathodenstrom nur zu der gewünschten Anodenzeile fließt. Vielmehr gelangt meistens auch ein geringer Stromanteil zu den übrigen, mit der selektierten Anodenzeile verbundenen Zeilen. Dies führt dazu, daß neben der selektierten Anodenzeile auch andere Zeilen schwach leuchten.

    [0003] In der älteren Anmeldung P 32 07 685.1 wurde die Funktion eines zeilenweise strukturierten Tetrodengitters zur Reduzierung des Spaltennebensprechens erläutert. Realisiert wird dies durch eine Zusatzsteuerplatte mit wahlweise einer oder zwei zusätzlichen, voneinander getrennten Potentialebenen, die auf mindestens einer Seite mit den elektrischen Strom leitenden Streifenleitungen versehen ist, die parallel zu den Zeilenleitern der Steuerplatte ausgerichtet sind und wahlweise für in Richtung auf den Leuchtschirm hin fliegende Elektronen auf ein elektrisches Durchlaß- oder Sperrpotential legbar sind.

    [0004] Bei einer Gasentladungsanzeigevorrichtung (Flacher Bildschirm) wird das Plasma anodenzeilenweise fortgeschaltet. Es werden ebenso viele Ansteuerschaltungen benötigt wie Rb 1 Lk/26.3.1982 Anodenzeilen vorhanden sind.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Anzahl der erforderlichen Ansteuerschaltungen zu reduzieren.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Maßnahmen gelöst.

    [0007] Spezielle Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 4.

    [0008] Dadurch, daß man die Gruppierung der Anodenzeilenleiter mit einer Gruppierung der Streifenleiter der Zusatz- Steuerplatte kombiniert, läßt sich das Leuchten der nichtselektierten Anodenzeilen unterdrücken. Wählt man die Größe der Gruppen (M Leitungen in einer Anodenzeilenleitergruppe, N Leitungen in einer Streifenleitergruppe) so, daß M ungeradzahlig und N geradzahlig (oder umgekehrt) ist, dann ist der Abstand zwischen gleichzeitig auf Durchlaß geschalteten Zeilen gleich N x M. Ist die Anzahl der Anodenzeilen im Bildschirm ebenso groß, so tritt . keine Parallelansteuerung von Zeilen auf. Die Anzahl der Ansteuerschaltungen ist von MxN auf M + N reduziert.

    [0009] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dazu zeigt

    Fig. 1 die erfindungsgemäße Gasentladungsanzeigevorrichtung schematisch im Schnitt,

    Fig. 2 eine Gruppierung von Anodenzeilenleitern und Streifenleitern und

    Fig. 3 ein Impulsdiagramm mit dem zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannungen.



    [0010] Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Gasentladungsanzeigevorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Kathode 8 und einer Steuerplatte 5, die auf einer Seite mit den Anodenzeilenleitern 10 und auf der anderen Seite mit den Spaltenleitern 12 versehen ist. Steuerplatte 5 und Kathode 8 sind am Rand durch eine Glaslotschicht 7 verbunden und umschließen den Gasentladungsraum (Plasmaraum). Zwischen der Steuerplatte 5 und dem Leuchtschirm (Bildschirm) 1 ist die Zusatz-Steuerplatte 4 angeordnet, die auf ihrer dem Leuchtschirm 1 zugewandten Seite mit einer Metallisierung 11 und auf ihrer dem Leuchtschirm 1 abgewandten Seite mit den Streifenleitern 9 versehen ist. Zwischen Zusatz-Steuerplatte 4 und Leuchtschirm 1 ist ein Abstandsrahmen 2 vorgesehen. Der Leuchtschirm 1, der Abstandsrahmen 2, die Zusatz-Steuerplatte 4 und die Steuerplatte 5 sind wiederum am Rand der Gasentladungsanzeigevorrichtung mittels Glaslotschichten 3, 6 verbunden.

    [0011] Fig. 2 zeigt als Beispiel eine Gruppierung von fünf Anodenzeilenleitern 9 (linke Steuerleitungsgruppe) und zwei Streifenleitern 10 (rechte Steuerleitungsgruppe. Die Bildpunkte sind mit B bezeichnet. Die Breite eines Kathodenstreifens sollte der Anodenzeilengruppe entsprechen. Prinzipiell ist eine Teilung der Kathode 8 nicht erforderlich. Es kann auch mit einer Rückstellanode am Bildanfang gestartet werden. Der Anteil des falsch fließenden Stromes auf nicht selektierte Anodenzeilenleiter 9 wird aber unter Umständen höher.

    [0012] .Fig. 3 zeigt ein Impulsdiagramm mit dem zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannungen. Die Anodenzeilenleiter 9 werden mit A1 bis A5 angesteuert. Der Bildaufbau beginnt mit dem Zünden von Kathode K1, wobei der Strom im wesentlichen der Reihe nach zu den Anodenzeilenleitern Z1 bis Z5 fließt. Ein geringer Anteil fließt zu den übrigen gerade miteingeschalteten Anodenzeilen. S1 und S2 der Streifenleitergruppe steuern die Streifenleiter 10 so, daß die jeweils richtig ausgewählten Anodenzeilenleiter 9 mit den auf Durchlaßspannung geschalteten Streifenleiternin Phase sind. Im Beispiel sind dies die Streifenleiter S11 bis S15, während die Streifenleiter S6 bis S10 gesperrt werden. Die Streifenleiter S11 bis S15 sind weider auf Durchlaß geschaltet. Sobald die ersten fünf Anodenzeilenleiter 9 durchlaufen sind, schaltet die Kathode K2 ein und die Anodenzeilenleiter Z6 bis Z10 werden ausgewählt. Man sieht aus diesem Beispiel, daß der Abstand zwischen gleichzeitig angesteuerten Zeilen um die Anzahl der zu einer Gruppe zusammengefaßten Tetrodenzeilen vergrößert wird.

    [0013] Für einen größeren Bildschirm kann als Beispiel gelten: 378 Anodenzeilenleiter, sechs Kathodenstreifenleiter (d.h. 63 Anodenzeilen/Kathode).

    [0014] Eine günstige Gruppierung wäre: 63 Anodenzeilen/Gruppe und sechs Streifenleiter/Gruppe.

    [0015] Dann ist der Abstand zwischen gleichzeitig ausgewählten Zeilen 63 x 6 = 378, d.h. es gibt kein durch die Gruppenauswahl bedingtes Nebensprechen. Die Anzahl der Ansteuerschaltungen ist von 378 auf 69 reduziert.


    Ansprüche

    1. Gasentladungsanzeigevorrichtung mit einem gasgefüllten Raum, der durch eine mit 'eine Matrix bildenden Elektrodenbahnen (Spalten- und Anodenzeilenleiter) versehene Steuerplatte in einen Gasentladungs- und einen Nachbeschleunigungsraum unterteilt ist und mit auf der Frontplattenseite ein mit einer Anodenschicht versehener, den Nachbeschleunigungsraum begrenzender Leuchtschirm und auf der Rückplattenseite eine oder mehrere gegeneinander isolierte, den Gasentladungsraum begrenzende Flächenkathoden sowie mit einer Zusatz-Steuerplatte, die auf mindestens einer Seite mit Streifenleitern versehen ist, die parallel zu den Anodenzeilenleitern ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Anodenzeilenleiter (10) sowie die Streifenleiter (9) zu Gruppen zusammengefaßt sind und daß eine Gruppenauswahl von Anodenzeilenleitern (10) mit einer Gruppenauswahl von Streifenleitern (9) kombiniert ist.
     
    2. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Anodenzeilenleiter (10) ungeradzahlig und die Anzahl der Streifenleiter (9) geradzahlig ist oder umgekehrt.
     
    3. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach den Ansprüchen oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt aus der Anzahl der Anodenzeilenleiter (9) pro Gruppe und der Streifenleiter (10) pro Gruppe gleich der Gesamtzahl der Anodenzeilenleiter (9) ist.
     
    4. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gruppenauswahl von Anodenzeilenleitern (9) und Streifenleitern (10) mit der Breite der Anodenzeilenleitergruppen kombiniert ist.
     




    Zeichnung