[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasentladungsanzeigevorrichtung nach dem Oberbegriff'des
Anspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, daß bei einer Gasentladungsanzeigevorrichtung eine Reduzierung der
Anzahl der Ansteuerschaltkreise durch eine Zusammenfassung der Anodenzeilenleitungen
in Gruppen möglich ist (DS-OS 26.43915). Aber auch eine Kombination dieser Gruppenauswahl
(Schiebeadressierung) mit einer Teilung der Kathode in zu den Anodenzeilen parallele
Streifen gewährleistet nicht, daß der Kathodenstrom nur zu der gewünschten Anodenzeile
fließt. Vielmehr gelangt meistens auch ein geringer Stromanteil zu den übrigen, mit
der selektierten Anodenzeile verbundenen Zeilen. Dies führt dazu, daß neben der selektierten
Anodenzeile auch andere Zeilen schwach leuchten.
[0003] In der älteren Anmeldung P 32 07 685.1 wurde die Funktion eines zeilenweise strukturierten
Tetrodengitters zur Reduzierung des Spaltennebensprechens erläutert. Realisiert wird
dies durch eine Zusatzsteuerplatte mit wahlweise einer oder zwei zusätzlichen, voneinander
getrennten Potentialebenen, die auf mindestens einer Seite mit den elektrischen Strom
leitenden Streifenleitungen versehen ist, die parallel zu den Zeilenleitern der Steuerplatte
ausgerichtet sind und wahlweise für in Richtung auf den Leuchtschirm hin fliegende
Elektronen auf ein elektrisches Durchlaß- oder Sperrpotential legbar sind.
[0004] Bei einer Gasentladungsanzeigevorrichtung (Flacher Bildschirm) wird das Plasma anodenzeilenweise
fortgeschaltet. Es werden ebenso viele Ansteuerschaltungen benötigt wie Rb 1 Lk/26.3.1982
Anodenzeilen vorhanden sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Anzahl der erforderlichen Ansteuerschaltungen
zu reduzieren.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 aufgeführten Maßnahmen gelöst.
[0007] Spezielle Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 4.
[0008] Dadurch, daß man die Gruppierung der Anodenzeilenleiter mit einer Gruppierung der
Streifenleiter der Zusatz- Steuerplatte kombiniert, läßt sich das Leuchten der nichtselektierten
Anodenzeilen unterdrücken. Wählt man die Größe der Gruppen (M Leitungen in einer Anodenzeilenleitergruppe,
N Leitungen in einer Streifenleitergruppe) so, daß M ungeradzahlig und N geradzahlig
(oder umgekehrt) ist, dann ist der Abstand zwischen gleichzeitig auf Durchlaß geschalteten
Zeilen gleich N x M. Ist die Anzahl der Anodenzeilen im Bildschirm ebenso groß, so
tritt . keine Parallelansteuerung von Zeilen auf. Die Anzahl der Ansteuerschaltungen
ist von MxN auf M + N reduziert.
[0009] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dazu zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Gasentladungsanzeigevorrichtung schematisch im Schnitt,
Fig. 2 eine Gruppierung von Anodenzeilenleitern und Streifenleitern und
Fig. 3 ein Impulsdiagramm mit dem zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannungen.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Gasentladungsanzeigevorrichtung besteht
im wesentlichen aus einer Kathode 8 und einer Steuerplatte 5, die auf einer Seite
mit den Anodenzeilenleitern 10 und auf der anderen Seite mit den Spaltenleitern 12
versehen ist. Steuerplatte 5 und Kathode 8 sind am Rand durch eine Glaslotschicht
7 verbunden und umschließen den Gasentladungsraum (Plasmaraum). Zwischen der Steuerplatte
5 und dem Leuchtschirm (Bildschirm) 1 ist die Zusatz-Steuerplatte 4 angeordnet, die
auf ihrer dem Leuchtschirm 1 zugewandten Seite mit einer Metallisierung 11 und auf
ihrer dem Leuchtschirm 1 abgewandten Seite mit den Streifenleitern 9 versehen ist.
Zwischen Zusatz-Steuerplatte 4 und Leuchtschirm 1 ist ein Abstandsrahmen 2 vorgesehen.
Der Leuchtschirm 1, der Abstandsrahmen 2, die Zusatz-Steuerplatte 4 und die Steuerplatte
5 sind wiederum am Rand der Gasentladungsanzeigevorrichtung mittels Glaslotschichten
3, 6 verbunden.
[0011] Fig. 2 zeigt als Beispiel eine Gruppierung von fünf Anodenzeilenleitern 9 (linke
Steuerleitungsgruppe) und zwei Streifenleitern 10 (rechte Steuerleitungsgruppe. Die
Bildpunkte sind mit B bezeichnet. Die Breite eines Kathodenstreifens sollte der Anodenzeilengruppe
entsprechen. Prinzipiell ist eine Teilung der Kathode 8 nicht erforderlich. Es kann
auch mit einer Rückstellanode am Bildanfang gestartet werden. Der Anteil des falsch
fließenden Stromes auf nicht selektierte Anodenzeilenleiter 9 wird aber unter Umständen
höher.
[0012] .Fig. 3 zeigt ein Impulsdiagramm mit dem zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannungen.
Die Anodenzeilenleiter 9 werden mit A1 bis A5 angesteuert. Der Bildaufbau beginnt
mit dem Zünden von Kathode K
1, wobei der Strom im wesentlichen der Reihe nach zu den Anodenzeilenleitern Z
1 bis Z5 fließt. Ein geringer Anteil fließt zu den übrigen gerade miteingeschalteten
Anodenzeilen. S
1 und S
2 der Streifenleitergruppe steuern die Streifenleiter 10 so, daß die jeweils richtig
ausgewählten Anodenzeilenleiter 9 mit den auf Durchlaßspannung geschalteten Streifenleiternin
Phase sind. Im Beispiel sind dies die Streifenleiter S
11 bis S
15, während die Streifenleiter S
6 bis S
10 gesperrt werden. Die Streifenleiter S
11 bis S
15 sind weider auf Durchlaß geschaltet. Sobald die ersten fünf Anodenzeilenleiter 9
durchlaufen sind, schaltet die Kathode K
2 ein und die Anodenzeilenleiter Z
6 bis Z
10 werden ausgewählt. Man sieht aus diesem Beispiel, daß der Abstand zwischen gleichzeitig
angesteuerten Zeilen um die Anzahl der zu einer Gruppe zusammengefaßten Tetrodenzeilen
vergrößert wird.
[0013] Für einen größeren Bildschirm kann als Beispiel gelten: 378 Anodenzeilenleiter, sechs
Kathodenstreifenleiter (d.h. 63 Anodenzeilen/Kathode).
[0014] Eine günstige Gruppierung wäre: 63 Anodenzeilen/Gruppe und sechs Streifenleiter/Gruppe.
[0015] Dann ist der Abstand zwischen gleichzeitig ausgewählten Zeilen 63 x 6 = 378, d.h.
es gibt kein durch die Gruppenauswahl bedingtes Nebensprechen. Die Anzahl der Ansteuerschaltungen
ist von 378 auf 69 reduziert.
1. Gasentladungsanzeigevorrichtung mit einem gasgefüllten Raum, der durch eine mit
'eine Matrix bildenden Elektrodenbahnen (Spalten- und Anodenzeilenleiter) versehene
Steuerplatte in einen Gasentladungs- und einen Nachbeschleunigungsraum unterteilt
ist und mit auf der Frontplattenseite ein mit einer Anodenschicht versehener, den
Nachbeschleunigungsraum begrenzender Leuchtschirm und auf der Rückplattenseite eine
oder mehrere gegeneinander isolierte, den Gasentladungsraum begrenzende Flächenkathoden
sowie mit einer Zusatz-Steuerplatte, die auf mindestens einer Seite mit Streifenleitern
versehen ist, die parallel zu den Anodenzeilenleitern ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anodenzeilenleiter (10) sowie die Streifenleiter (9) zu Gruppen zusammengefaßt
sind und daß eine Gruppenauswahl von Anodenzeilenleitern (10) mit einer Gruppenauswahl
von Streifenleitern (9) kombiniert ist.
2. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzahl der Anodenzeilenleiter (10) ungeradzahlig und die Anzahl der Streifenleiter
(9) geradzahlig ist oder umgekehrt.
3. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach den Ansprüchen oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Produkt aus der Anzahl der Anodenzeilenleiter (9) pro Gruppe und der Streifenleiter
(10) pro Gruppe gleich der Gesamtzahl der Anodenzeilenleiter (9) ist.
4. Gasentladungsanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Gruppenauswahl von Anodenzeilenleitern (9) und Streifenleitern (10) mit der
Breite der Anodenzeilenleitergruppen kombiniert ist.