[0001] Die Erfindung betrifft ein Geduldsspiel aus ringförmigen Drahtelementen, die ineinandergefügt
und voneinander getrennt werden können.
[0002] Bekannt sind Geduldsspiele aus z.B. zwei Ringen, die nur bei Auffinden einer richtigen
gegenseitigen Stellung voneinander getrennt bzw. wieder ineinandergefügt werden können.
Das Auffinden dieser richtigen Stellung bzw. des richtigen Bewegungsablaufes nimmt
zwar geraume Zeit und Geschicklichkeit in Anspruch. Ist die Lösung erst einmal gefunden,
so geht das Ineinanderfügen bzw. Trennen mit einem einzigen raschen Hand-Glawe, Delfs,
Moll & Partner - p 10775/83 EU - Seite 2 griff vonstatten, so daß das Spiel dann keinen
weiteren Spielreiz mehr bietet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spiel der genannten Art als Geduldsspiel
auszubilden, bei dem sowohl das Auffinden des Lösungsweges als auch bei bekanntem
Lösungsweg die Durchführung der richtigen Bewegungsabfolge eine gewisse Zeit, Aufmerksamkeit
und Geduld erfordert.
[0004] Das erfindungsgemäße Geduldsspiel besteht aus einer an beiden Enden geschlossenen
Doppelnadel und einer Kette mit einer kleinen Anzahl Kettengliedern, wobei jedes Kettenglied
aus einem eingeschnürten und C-förmig gebogenen Ring derart geformt ist, daß es zwei
übereinanderliegende Maschen bildet, die auf einer Seite durch die Einschnürung verbunden
sind und auf der anderen Seite durch einen Spalt von mehr als Drahtdicke getrennt
sind, und wobei jeweils die Maschen eines Kettengliedes die Einschnürung des anschließenden
Kettengliedes umfassen und wobei die Doppelnadel die Einschnürung mindestens eines
Kettengliedes umschließt und ihre Schenkel von einer der Maschen dieses Kettengliedes
umgriffen und verschiebbar geführt sind.
[0005] Glawe, Delfs, Moll & Partner - p 10775/83 EU - Seite 3
[0006] Die Spielmöglichkeit besteht darin, daß jedes Kettenglied in die Doppelnadel eingehängt
werden kann, in dem diese mit einem ihrer Schenkel durch den Spalt zwischen den beiden
Maschen des Kettengliedes hindurchgeführt wird und dann dessen Einschnürung umschließt.
Auf umgekehrtem Wege ist das Kettenglied wieder aushängbar.' Dieses Ein- und Aushängen
ist aber nur für das vorderste Glied der Kette jederzeit möglich. Für jedes andere
Kettenglied ist das Ein- oder Aushängen nur dann möglich, wenn das jeweils vorausgehende
Kettenglied in die Doppelnadel eingehängt, jedes noch weiter vorne liegende Kettenglied
aber ausgehängt ist. Für das Ein- oder Aushängen eines bestimmten, z.B. des letzten
Kettengliedes ist es daher nötig, durch eine bestimmte Reihenfolge von Ein-und Aushängevorgängen
das dem betreffenden Kettenglied vorangehende Kettenglied in die eingehängte Stellung
und alle vor diesem liegenden Kettenglieder in die ausgehängte Stellung zu bringen.
Durch systematisches Durchlaufen der verschiedenen möglichen Stellungen können z.B.
sämtliche Kettenglieder in die Doppelnadel eingehängt oder aber die Kette vollständig
von der Doppelnadel gelöst werden.
[0007] Glawe, Delfs, Moll & Partner - p 10775/83 EU - Seite 4
[0008] Die Zahl der insgesamt zu durchlaufenden verschiedenen Stellungen steigt exponentiell
mit der Zahl der Kettenglieder an. Diese beträgt vorzugsweise vier bis acht Kettenglieder.
[0009] Die Kettenglieder können vorzugsweise so gestaltet sein, daß sie sich nach Lösen
der Kette von der Doppelnadel voneinander trennen lassen. Um zu verhindern, daß dies
auch möglich ist, wenn die Kette in die Doppelnadel eingehängt ist, ist vorzugsweise
das vorderste Kettenglied größer als die übrigen Kettenglieder ausgebildet.
[0010] Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch das Geduldsspiel in der gebrauchsfertigen Stellung.
Fig. 2 zeigt stark vergrößert ein einzelnes Kettenglied.
Fig. 3 zeigen schematisch das Einhängen des Ketten-4 und 5 gliedes in die Doppelnadel.
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Fig. 6 zeigen die eingehängte bzw. ausgehängte und 7 Stellung eines in die Kette eingefügten
Kettengliedes relativ zur Doppelnadel.
[0011] Gemäß Fig. 1 besteht das Geduldsspiel aus einer Kette 1 und einer Doppelnadel 2.
Die Kette wird ihrerseits von einer Anzahl Kettengliedern 3 gebildet, von denen eines
in Fig. 2 vergrößert dargestellt ist. Das Kettenglied ist von einem Ring gebildet,
der eingeschnürt und dann senkrecht zu seiner Ebene C-förmig gebogen ist, so daß er
zwei übereinanderliegende Maschen 4, 5 bildet, die auf einer Seite durch die Einschnürung
6 miteinander verbunden sind und auf der anderen Seite zwischen sich einen Spalt 7
bilden. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, umfaßt dieses Kettenglied mit seinen Maschen 4,
5 die Einschnürung 6 des jeweils vorangehenden Kettengliedes. Die Einschnürung des
letzten Kettengliedes 3' wird von der Doppelnadel 2 umschlossen. Das vorderste Kettenglied
3'' ist größer als die übrigen Kettenglieder ausgebildet.
[0012] Gemäß Fig. 3 bis 5 wird ein Kettenglied 3 in die Doppelnadel 2 in der Weise eingehängt,
daß die Doppelnadel von oben und von der Seite her über die eine seitliche Ausbuchtung
der oberen Masche 4 geführt und ihr Glawe, Delfs, Moll & Partner - p 10775/83 EU -
Seite 6
[0013] einer Schenkel durch den Spalt 7 zwischen den Maschen hindurchgeführt wird. Man erhält
die Stellung gemäß Fig. 4, in der die Doppelnadel die Einschnürung 6 des Kettengliedes
3 umfaßt. Aus dieser Stellung kann die Doppelnadel 2 nach vorne durch die obere Masche,4
hindurchgeführt werden, so daß ihre beiden Schenkel von der Masche 4 seitlich umgriffen
und verschiebbar geführt werden (Fig. 5). Diese Stellung gemäß Fig. 5 wird als die
eingehängte Stellung des Kettengliedes 3 bezeichnet.
[0014] Gemäß Fig. 6 und 7 kann ein Kettenglied 3 relativ zur Doppelnadel 3 die eingehängte
Stellung (Fig. 6) oder die ausgehängte Stellung (Fig. 7) einnehmen, und zwar unabhängig
davon, ob die jeweils benachbarten Kettenglieder in der eingehängten Stellung (Fig.
6 und 7) oder in der ausgehängten Stellung sind. Der Übergang von der Stellung nach
Fig. 6 und 7 ist aber nur dann möglich, wenn das dem betreffenden Kettenglied 3 vorangehende
Kettenglied 3a in der eingehängten Stellung ist und zwar bei völlig zurückgezogener
Stellung der Doppelnadel gemäß Fig. 4, und wenn außerdem eventuell noch weiter vorne
liegende Kettenglieder in der ausgehängten Stellung sind.
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[0015] Ausgehend von der Stellung nach Fig. 1 muß zur Lösung des Geduldsspiels die Doppelnadel
2 zuerst durch die obere Masche des letzten Kettengliedes 3' hindurchgesteckt werden
(Stellung nach Fig. 5) und dann nach vorne bis zum vordersten Kettenglied 3" durchgeschoben
werden. Man bringt dann das vorderste' Kettenglied 3" durch die in Fig. 3, 4 und 5
dargestellte Bewegungsfolge in den eingehängten Zustand und kann dann dasselbe unter
Zurückziehen der Nadel mit dem zweiten Kettenglied 3 tun. Um auch das dritte Kettenglied
einhängen zu können, muß zuvor das erste Kettenglied in den ausgehängten Zustand gebracht
werden. Auf diese Weise kann man schrittweise vorgehen, um schließlich in eine Stellung
zu gelangen, in der sämtliche Kettenglieder in der eingehängten Stellung sich befinden.
Danach kann man, wieder vom vordersten Kettenglied 3" anfangen, die Kettenglieder
in den ausgehängten Zustand zu bringen, bis schließlich nur noch das vorletzte Kettenglied
sich in der eingehängten Stellung befindet. Dann kann das letzte Kettenglied 3' ausgehängt
werden, und schließlich kann, wieder von vorne beginnend, durch Ein- und Aushängen
der übrigen Kettenglieder die Kette 1 völlig von der Doppelnadel 2 getrennt werden.
Anschließend kann die Kette, beginnend mit dem letzten Kettenglied 3', in ihre einzelnen
Kettenglieder zerlegt werden.
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[0016] In der Größen-, Material- und farbmäßigen Gestaltung des Geduldsspiels besteht weitgehende
Freiheit. Das Geduldsspiel kann auch, evtl. unter Verringerung der Zahl der Kettenglieder,
so ausgestaltet sein, daß es gleichzeitig als Schlüsselanhänger, Gürtel- oder Kleiderschnalle
oder Brosche dient, wobei man in diesem Fall auf die Wahl von besonders wertvollem
und/oder dekorativem Material achten wird. Auch kann durch verschiedenfarbige Gestaltung
von Doppelnadel und Kette bzw. der einzelnen Kettenglieder sowohl der Spielreiz als
auch die dekorative Wirkung erhöht werden.
1. Geduldsspiel aus ringförmigen Drahtelementen, dadurch gekennzeichnet , daß es aus
einer an beiden Enden geschlossenen Doppelnadel (2) und einer Kette (1) mit einer
kleinen Anzahl Kettengliedern (3) besteht, wobei jedes Kettenglied (3) von einem eingeschnürten
und C-förmig gebogenen Ring derart geformt ist, daß es zwei übereinanderliegende Maschen
(4, 5) bildet, die auf einer Seite durch die Einschnürung (6) verbunden sind und auf
der anderen Seite durch einen Spalt (7), dessen Breite größer als die Drahtdicke der
Doppelnadel ist, getrennt sind, und wobei jeweils die Maschen (4, 5) eines Kettengliedes
(3) die Einschnürung (6) des anschließenden Kettengliedes umfassen und wobei die Doppelnadel
(2) die Einschnürung (6) mindestens eines Kettengliedes (3') umschließt und ihre beiden
Schenkel von einer der Maschen (4) dieses Kettengliedes umgriffen und verschiebbar
geführt sind.
2. Geduldsspiel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß die Kettenglieder bei
von der Doppelnadel gelöster Kette voneinander trennbar sind.
3. Geduldsspiel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß das vorderste
Kettenglied (3') größer als die anderen Kettenglieder (3) ausgebildet ist.