[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Düse, insbesondere Einspritzdüse mit einem Nadelkolben,
der aus einer Schließstellung über den Einspritzdruck unter Vorspannung eines kompressiblen
Mittels um einen dem öffnungsweg entsprechenden Weg in eine öffnende Stellung verschiebbar
ist, und einem weiteren verschiebbaren, in der Schließstellung des Nadelkolbens sich
in einer Endstellung befindlichen Kolben.
[0002] Mit den steigenden Forderungen nach geringerem Benzinverbrauch, geringerer Umweltverschmutzung,
etc. werden die Anforderungen an Verbrennungskraftmaschinen und an deren Aggregate
immer größer. So haben auch Einspritzdüsen in den zurückliegenden Jahren eine beachtenswerte
Fortentwicklung erfahren, und man hat erkannt, daß eine bessere Verbrennung, geringere
Rauchentwicklung und geringere Abgase durch ein schnelles Abreißen des Kraftstoffeinspritzvorganges
erzielt werden können.
[0003] Bei der Düse, von der die Erfindung ausgeht (US-PS 4 269 360), wird ein schnelles
Abreißen des Kraftstoffeinspritzvorganges durch die Verwendung eines abgestuften Nadelkolbens
erreicht. Ihr haftet aber der Nachteil an, daß der Öffnungsdruck beträchtlich höher
oder zumindest gleich dem Schließdruck ist.
[0004] Demgegenüber wird die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe darin gesehen, die Düse
derart auszubilden, daß bei Beibehaltung eines schnellen Abreißens des Einspritzvorganges
der Schließdruck größer ist als der öffnungsdruck.
[0005] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst worden, daß das kompressible
Mittel mittel- oder unmittelbar gegen den weiteren Kolben anliegt und über diesen
um einen weiteren Weg spannbar ist.
[0006] Auf diese Weise werden der Nadelkolben und der weitere Kolben in einem unbeaufschlagten
Zustand, d.h., wenn der Motor noch nicht angelassen wurde, in ihren Ausgangsstellungen
sich befinden, in denen der Nadelkolben die Düse schließt und der weitere Kolben in
seiner entgegengesetzten Endstellung anliegt. Bei Beaufschlagung der Düse und damit
des Nadelkolbens baut sich in der Düse ein Druck auf, der schließlich den Nadelkolben
von seinem Sitz abhebt und ihn gegen die Wirkung der Feder, die auch ein anderes kompressibles
Mittel wie ein Druckspeicher sein kann, verschiebt, die dadurch zusammengedrückt wird.
Die Verschiebung durch den Einspritzdruck dauert so lange, bis der maximale Einspritzdruck
erreicht ist - in diesem Zustand wird der Nadelkolben eine Art Schwimmstellung einnehmen
- oder bis der Nadelkolben gegen einen Anschlag fährt. Zum Schließen des Nadelkolbens
muß nun der andere Kolben betätigt werden, wobei die Verschiebung mechanisch, hydraulisch,
elektromagnetisch, etc. erfolgen kann. Der Zeitpunkt der Verschiebung wird von verschiedenen
Parametern der Verbrennungskraftmaschine abhängig gemacht, und je nach Wahl des Schließzeitpunktes
läßt sich die einzuspritzende Kraftstoffmenge genau festlegen. Bei der Verschiebung
des Kolbens aus seiner einen Endstellung heraus wird aber die Feder - diesmal von
der entgegengesetzten Seite - um ein weiteres Maß zusammengedrückt. Hierbei muß der
öffnungsdruck nicht sofort erreicht werden, sondern eventuell mit einer Zeitverzögerung.
Wird aber die resultierende Kraft aus Druckkraft und Federkraft den öffnungsdruck
überwinden oder der öffnungsdruck plötzlich abgebaut, so wird die Feder den Nadelkolben
wieder in seine Schließstellung verschieben. Danach kann der weitere Kolben entlastet
werden und die Feder schiebt ihn in seine Ausgangsstellung zurück. Im ganzen gesehen'wird
die Feder zum Schließen des Nadelkolbens noch einmal zusätzlich gespannt, so daß sich
letztlich ein Schließdruck ergibt, der über dem Öffnungsdruck liegt.
[0007] Nach der Erfindung soll das kompressible Mittel um einen weiteren Weg spannbar sein,
bevor der Nadelkolben aus seiner geöffneten Stellung verschiebbar ist.
[0008] Der Öffnungsdruck kann in einfacher Weise bei einer Düse mit einem den Kraftstoff
zum Nadelkolben leitenden Kanal dadurch abgebaut werden, daß der Kanal über den weiteren
Kolben verschließbar ist. Somit wird bei Druckabbau am Nadelkolben die gesamte Federkraft
wirksam, so daß der Nadelkolben äußerst schnell in seine Schließstellung zurückgeführt
wird und bei dem auf ihm lastenden Druck nicht noch einmal öffnen kann, wodurch eine
ungewollte zweite Einspritzung entstehen würde. Hierbei wird der Druckabbau dadurch
bewirkt, daß kein weiterer Kraftstoff mehr zum Nadelkolben gelangt und der Kraftstoff
am Nadelkolben, der sich dann noch in seiner geöffneten Stellung befindet, in den
Brennraum der Verbrennungskraftmaschine eintritt.
[0009] Zum leichten Verschließen des den Kraftstoff zum Nadelkolben leitenden Kanals ist
nach der Erfindung vorgesehen, daß in dem weiteren Kolben ein Kanal vorgesehen ist,
der den Kanal mit einem weiteren Kanal in seiner der Schließstellung des Nadelkolbens
entsprechenden Endstellung verbindet. Durch diese Maßnahme wird der erfindungsgemäß
als Ringkanal ausgebildete Kanal im weiteren Kolben bei dessen Beaufschlagung nach
und nach die Verbindung mit dem den Kraftstoff zum Nadelkolben leitenden Kanal unterbrechen,
so daß der Kraftstofffluß zunächst gedrosselt und dann ganz unterbunden wird. Während
der Drosselung bleibt der Einspritzdruck noch so groß, daß der Nadelkolben in seiner
geöffneten Position verbleibt.
[0010] Dadurch, daß der Öffnungsweg des Nadelkolbens durch einen Haltering begrenzt ist,
wird erreicht, daß der Einspritzdruck relativ groß sein kann und der Nadelkolben bei
beaufschlagtem weiteren Kolben mit einer Zeitverzögerung schließt.
[0011] Zweckmäßig kann nach der Erfindung der weitere Kolben aus seiner der Schließstellung
des Nadelkolbens entsprechenden Endstellung über einen Flüssigkeitsdruck verstellbar
sein, der größer ist als der Einspritzdruck, der an der anderen Seite des Kolbens
anliegt. Auf diese Weise wirkt der doppelte Einspritzdruck dem Flüssigkeitsdruck entgegen.
Dieser Flüssigkeitsdruck ist veränderbar, so daß der Einspritzdruck zum Zurückführen
des weiteren Kolbens in seine Ausgangsstellung mit herangezogen werden kann, wozu
der Flüssigkeitsdruck abgebaut wird.
[0012] Zum Verändern des Flüssigkeitsdruckes und unter Umständen auch des Einspritzdruckes
sind der mit dem Flüssigkeitsdruck beaufschlagbare Druckraum und der mit dem Einspritzdruck
beaufschlagbare Druckraum am weiteren Kolben mit je einem Speiseraum mit veränderbarem
Druck bzw. einer Pumpe über entsprechende Kanäle verbunden. Hierdurch läßt sich in
einfacher Weise nicht nur die Einspritzmenge, sondern auch der Einspritzzeitpunkt
leicht bestimmen, und zwar dadurch, welche Drücke zu welchem Zeitpunkt herrschen,
wodurch als Folgeerscheinung eine bestimmte Bewegung des weiteren Kolbens erfolgt.
[0013] In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher erläutertes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Es zeigt
Figur 1 eine Einspritzdüse, teilweise im Schnitt und mit der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung
ausgerüstet,
Figur 2 die Steuereinrichtung nach Figur 1, jedoch in einem größeren Maßstab, wobei
der Ventilschieber oder weitere Kolben sich in seiner obersten Stellung und das Nadelventil
oder der Nadelkolben in seiner geschlossenen Stellung befindet,
Figur 3 eine ähnliche Darstellung wie Figur 2, jedoch den Ventilschieber bzw. Kolben
in einer Zwischenstellung und das Nadelventil bzw. den Nadelkolben in seiner teilweise
geöffneten Stellung zeigend, und
Figur 4 die Steuereinrichtung nach Figur 1 mit einem sich in seiner untersten Stellung
befindlichen Ventilschieber bzw. Kolben und einem sich in seiner geschlossenen Position
befindlichen Nadelventil bzw. Nadelkolben.
[0014] In Figur 1 der Zeichnung ist eine Einspritzdüse mit 10, ihr Düsenkörper mit 12 und
eine an einem Ende des Düsenkörpers vorgesehene Düsenspitze mit 14 bezeichnet. Über
ein Gewinde 16 kann der Düsenkörper 12 in einen der Einfachheit halber nicht dargestellten
Zylinderkopf einer Verbrennungskraftmaschine derart eingeschraubt werden, daß ihre
Düsenspitze 14 mit einem Brennraum in Verbindung steht. In diesen Brennraum wird Kraftstoff
in einem feinen Schleier eingespritzt, wozu in der Düsenspitze 14 einige Einspritzöffnungen
18 vorgesehen sind. Um aber den Einspritzvorgang genau steuern zu können, ist zunächst
in dem Düsenkörper 12 der Einspritzdüse 10 ein erster und ein zweiter Speise- oder
Druckraum 20, 22 vorgesehen, von denen jeder mit einem Sammelbehälter 24 und 28 und
einer gesonderten Pumpe 26 und 30 verbunden ist. Hierbei kann der erste und zweite
Druckraum 20, 22 als Flüssigkeitszuführraum mit veränderbarem Druck ausgebildet sein
und dem Steuerungs- und Zumeßraum entsprechen, wie sie bei einigen Einspritzdüsen
bereits vorkommen. Bei diesen Einspritzdüsen dient der Steuerungsraum zur Steuerung
des Einspritzzeitpunktes und der Zumeßraum zur Bestimmung der Einspritzmenge. Außer
den Druckräumen 20 und 22 ist in dem Düsenkörper 12 noch eine Steuereinrichtung 32
eingesetzt, die den Kraftstoffdurchfluß durch die Einspritzdüse 10 reguliert. Sie
weist im einzelnen einen ersten und einen zweiten Hohlraum 34 und 36 auf, die zueinander
im Düsenkörper axial derart ausgerichtet sind, daß der zweite Hohlraum 36 in unmittelbarer
Nähe der Düsenspitze 14 zu liegen kommt. Damit liegen die Hohlräume zwischen den Druckräumen,
mit denen sie ebenso wie untereinander verbunden sind, und der Düsenspitze, wobei
ihre oberen und unteren Enden mit 38, 40 und 42, 44 bezeichnet sind. Was aber ihre
Verbindung mit den Druckräumen anbelangt, so ist das obere Ende 38 des.Hohlraums 34
über einen ersten Kanal 46 mit dem ersten Druckraum 20 und das untere Ende 40 des
ersten Hohlraums 34 als auch eine Stelle 50, die etwa mittig zwischen dem oberen und
unteren Ende 38 und 40 liegt, mit dem zweiten Druckraum 22 über eine zweite Leitung
48 verbunden. Ein dritter Kanal 52 verbindet den ersten Hohlraum 34 in etwa im Bereich
der Stelle 50 mit dem unteren Ende 44 oder Endbereich des zweiten Hohlraums 36. Ein
Entlastungskanal 54 wiederum schließt den ersten Hohlraum 34 im Bereich seines oberen
Endes 38 an einen Sammelbehälter 56 an, der mit dem Sammelbehälter 24 und/oder 28
verbunden sein kann. Anstelle der Entlastungsbohrung 54 kann aber auch ein Entlastungsventil
in dem ersten Kanal 46 vorgesehen werden und die Sammelbehälter könnten auch in der
Einspritzdüse integriert sein.
[0015] Die Steuereinrichtung ist ferner mit einem ersten Ventil oder Kolben, zweckmäßig
einem Ventilschieber 58 ausgestattet, der in dem ersten Hohlraum 34 verschiebbar ist
und gegen eine Stange 60 anliegt. Letztere erstreckt sich bis in den zweiten Hohlraum
36 und ist dort mit einem Querteil 62 wie einem Stift verbunden. Des weiteren ist
in den Ventilschieber ein Kanal 64 oder eine Ringnut eingearbeitet, so daß zwei Ventilschieberstücke
entstehen, zwischen denen eine Verbindung des Kanals 48 mit dem Kanal 52 entsteht,
sofern sich der Ventilschieber 58 in seiner in Figur 1 oder 2 gezeigten obersten Stellung
befindet. Der Ventilschieber 58 ist zwischen seinen Endstellungen, d.h. zwischen seiner
obersten in Figur 1 und 2 wiedergegebenen Stellung und seiner untersten, in Figur
4 gezeigten Position durch Druckunterschiede, die in dem ersten und zweiten Druckraum
20 und 22 geschaffen werden, verschiebbar. Diese Druckunterschiede wirken auf das
obere und untere Ende 38 und 40 des ersten Hohlraumes 34 und damit auch auf den Ventilschieber
58. Wird der Ventilschieber 58 aber aus seiner in Figur 1 oder 2 wiedergegebenen Posititon
nach unten verstellt, und zwar in Richtung auf seine unterste Stellung, dann wird
der Kanal 64 nicht mehr zu der Stelle 50 ausgerichtet sein, so daß der Kraftstoff
auch nicht mehr vom Kanal 48 zum Kanal 52 oder umgekehrt gelangen kann. Andererseits
wird der Ventilschieber 58 in dieser Stellung verhindern, daß Abgase aus dem Brennraum
durch die Kanäle 52 und 48 in den zweiten Druckraum gelangen.
[0016] Ein zweites Ventil bzw. ein Nadelkolben oder ein Nadelventil 66 mit Stufendruckflächen
ist in dem zweiten Hohlraum 36 vorgesehen und zwischen einer offenen und geschlossenen
Stellung verschiebbar. In diesem kann einmal Kraftstoff durch die Düsenspitze 14 austreten,
oder der Austritt von Kraftstoff wird unterbunden. Die obere Oberfläche des Nadelventils
66 ist mit 68, eine Zwischenfläche mit 70 und eine konische Grundfläche mit 72 bezeichnet.
Letztere sitzt auf einem Sitz 73 auf, wenn sich das Nadelventil 66 in seiner geschlossenen
Stellung befindet. In dieser Stellung ist die vom Kraftstoff beaufschlagte Fläche
kleiner als die obere Oberfläche 68, weil der Kraftstoff nur die Zwischenfläche 70
beaufschlagen kann. Befindet sich aber das Nadelventil 66 in seiner offenen oder oberen
Stellung, dann kann der Kraftstoff zusätzlich zur Zwischenfläche 70 noch die Grundfläche
72 beaufschlagen. Das Nadelventil 66 wird zwischen seiner offenen und geschlossenen
Stellung durch die Bewegung des Ventilschiebers 58 und den Kraftstoffdruck verschoben,
der, wie ausgeführt, auf die Zwischenfläche und zusätzlich auf die Grundfläche einwirken
kann. Diese Doppelbetätigung macht es der Steuereinrichtung 32 möglich, auf einen
Druckabfall am Kanal 64 bereits zu einem Zeitpunkt zu reagieren, in dem in dem zweiten
Hohlraum 36 ein Druckabfall noch nicht ermittelt wurde. Dies wirkt sich darin aus,
daß das Nadelventil 66 bereits in seine geschlossene Stellung gedrückt wird, bevor
es einen Druckabfall in dem zweiten Hohlraum 36 ermitteln konnte.
[0017] In dem zweiten Hohlraum 36 befindet sich außerdem zwischen der oberen Oberfläche
68 des Nadelventils 66 und dem Querteil 62 eine Druckfeder 74, die dazu dient, Ventilschieber
58 und Nadelventil 66 voneinander fort zu drücken. Die Aufwärtsbewegung des Nadelventils
wird durch einen Haltering 76 begrenzt, der ebenfalls in dem zweiten Hohlraum angeordnet
ist.
[0018] Unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 4 wird nachfolgend die Arbeitsweise der Einspritzdüse
10 erläutert. In Figur 2 ist die Ausgangsposition dargestellt, in der in den Druckräumen
20 und 22 keine Druckdifferenz herrscht und der Druck die Bewegung der Steuereinrichtung
32 beeinflußt. In dieser Stellung befindet sich der Ventilschieber 58 in seiner obersten
Stellung und Kraftstoff kann über den Kanal 64 aus dem Kanal 48 in den Kanal 52 bis
in das Nadelventil 66 gelangen, das sich dann noch in seiner geschlossenen Stellung
befindet, in der die Grundfläche 72 den Sitz 73 verschließt. In dieser Stellung ist
die Druckfeder 74 leicht zusammengepreßt, wodurch der Ventilschieber 58 und das Nadelventil
66 voneinander fort gedrückt werden. Danach wird der Kraftstoffdruck in den beiden
Druckräumen 20 und 22 über die Pumpen 26 und 30 bis auf einen vorherbestimmten Wert
erhöht, der dann auf die Zwischenfläche wirkt und die Kraft der Druckfeder ausbalanciert.
Diese Druckgleichheit läßt das Nadelventil 66 weiter auf seinem Sitz verbleiben, ist
aber derart, daß das Nadelventil bei einem zusätzlichen Druckanstieg sofort öffnet.
Wird der Druck in den beiden Druckräumen 20 und 22 gleichzeitig erhöht, so wird er
sich bis zur Zwischenfläche 70 des Nadelventils 66 fortpflanzen und es entgegen der
Kraft der Druckfeder 74 nach oben verschieben. Das Nadelventil 66 wird dabei geöffnet
und Kraftstoff kann durch die Einspritzöffnungen 18 in der Düsenspitze 14 in den Brennraum
des Verbrennungsmotors gelangen. Bei der Aufwärtsbewegung wird auch die Fläche des
Nadelventils 66, die dem Kraftstoffdruck ausgesetzt ist, vergrößert, da dann der Kraftstoffdruck
nicht nur die Zwischenfläche 70, sondern auch die Grundfläche 72 beaufschlagt. Hierdurch
wird der Druckanstieg so groß, daß die Druckfeder 74 nicht mehr in der Lage ist, das
Nadelventil 66 zu schließen. Es bleibt deshalb in seiner offenen Position.
[0019] Zu einem vorbestimmten Zeitpunkt wird dann in den Druckräumen 20 und 22 eine Druckdifferenz
erzeugt, wobei der Druck in dem Druckraum 22 kleiner ist, so daß sich der Ventilschieber
58 nach unten in Richtung auf seine zweite Stellung bewegt. Dies ist in Figur 3 veranschaulicht,
aus der zu ersehen ist, daß der Kanal 64 nicht mehr zu den Kanälen 48 und 52 bzw.
zu der Stelle 50 ausgerichtet ist. Dadurch wird der Kraftstofffluß zwischen den Kanälen
48 und 52 zunächst gedrosselt und später ganz unterbunden. Gleichzeitig wird bei dieser
nach unten gerichteten Bewegung die Druckfeder 74 weiter zusammengedrückt, da dann
auf die Druckfeder der Querteil 62 infolge der gegen den Ventilschieber anliegenden
Stange 60 wirkt. Die Druckfeder 74 wird so lange zusammengedrückt, bis ihre Federkraft
der Differenz der Drücke entspricht, die auf die Oberseite des Ventilschiebers 58
und auf die Zwischenfläche 70 und Grundfläche 72 des Nadelventils 66 wirken. Zu etwa
einem solchen Zeitpunkt, insbesondere bei weiterem Druckanstieg, wirkt die Druckfeder
74 als eine mechanische Stange und bewirkt eine Abwärtsbewegung des Nadelventils 66,
die unmittelbar von der Abwärtsbewegung des Ventilschiebers abhängig ist. Unmittelbar
bevor die Kraftstoffverbindung über den Kanal 64 ganz unterbrochen wird infolge der
Abwärtsbewegung des Ventilschiebers 58, wird die Kraft der Feder der Druckdifferenz
entsprechen, die zwischen dem ersten und zweiten Druckraum 20 und 22 herrscht. Das
Nadelventil 66 wird dann bereits wieder mit seiner Abwärtsbewegung beginnen. Dies
kann deshalb erfolgen, weil, nachdem der Kanal 54 aus dem Bereich der Stelle 50 geschoben
wurde und damit über den Kanal 64 kein Kraftstoff mehr fließen kann, der Druck an
der Zwischenfläche 70 und der Grundfläche 72 sich abzubauen beginnt. Der Druckabfall
basiert auf zwei Faktoren, und zwar wird ein Teil des Kraftstoffes durch die Düsenspitze
austreten und zum anderen ist der Kraftstofffluß aus dem zweiten Druckraum 22 gedrosselt
oder ganz unterbunden. Der Druck in dem zweiten Druckraum wird so lange abfallen,
bis sich das Nadelventil 66 wieder in seiner geschlossenen Stellung befindet, in der
durch die Düsenspitze kein Kraftstoff mehr austreten kann. Da bei diesem Vorgang die
Druckkraft der Druckfeder 74 höher als bei der Aufwärtsbewegung des Nadelventils 66
ist und der Druck unterhalb des Nadelventils 66 ständig abnimmt, wird das Nadelventil
66 sehr schnell schließen. Hieraus geht hervor, daß die Kraft, die zum Schließen des
Nadelventils 66 erforderlich ist, größer ist als die Kraft, die zum Öffnen des Nadelventils
benötigt wird. Durch dieses Merkmal wird ein scharfes Abreißen des Kraftstoffflusses
durch die Düsenspitze im Brennraum des Verbrennungsmotors erreicht. Die größere Kraft
verhindert auch ein frühzeitiges Wiederöffnen des Nadelventils, so daß ein ungewolltes,
zweimaliges Einspritzen verhindert wird. In Figur 4 ist der Ventilschieber 58 sich
in seiner untersten Stellung befindlich eingezeichnet und das Nadelventil nimmt seine
Schließstellung ein oder befindet sich in seiner geschlossenen Stellung. In dieser
Stellung wird aller durch den Kanal 46 aus dem ersten Druckraum 20 eingespeister Kraftstoff
durch den Entlastungskanal 54 abströmen. Der Entlastungskanal dient dazu, Beschädigungen
an der Steuereinrichtung 32 zu verhindern, die dadurch entstehen könnten, daß der
Ventilschieber 58 gegen das untere Ende des ersten Hohlraums prallen könnte. Obwohl
die Druckdifferenz zwischen dem ersten und zweiten Druckraum groß ist, wird der Ventilschieber
58 nicht auf das untere Ende 40 aufprallen, da bei der Abwärtsbewegung ein immer größer
werdender Bereich der Bohröffnung des Entlastungskanals 54 im oberen Ende 38 des Hohlraums
freigegeben wird. Hierbei ist auch festzuhalten, daß der Kanal 64 bereits aus dem
Bereich der Stelle 50 hinaus verschoben wurde, bevor die, obere Oberfläche des Ventilschiebers
58 unter die Bohröffnung des Entlastungskanals 54 verschoben worden ist. Dies gewährleistet,
daß der Kraftstofffluß am Kanal 64 bereits gedrosselt oder unterbunden wurde, bevor
ein Druckabbau über den Entlastungskanal erfolgen konnte. Die Zeitverzögerung stellt
außerdem sicher, daß das Nadelventil 66 in seiner Schließstellung verbleibt und somit
verhindert, daß ein zweiter ungewollter Einspritzvorgang stattfindet.
[0020] Zu einem weiteren vorherbestimmten Zeitpunkt wird die Druckdifferenz zwischen dem
ersten und zweiten Druckraum wieder auf Null ab- bzw. aufgebaut, wodurch der Ventilschieber
58 durch die Kraft der Druckfeder 74 aufwärts bewegt wird. Dabei entspannt sich die
Druckfeder 74 auf ihre Anfangslänge, wie sie in Figur 2 angedeutet ist, und ein weiterer
Zyklus kann beginnen.
[0021] Durch Veränderung der Druckdifferenz zwischen dem ersten und zweiten Druckraum 20
und 22 kann sowohl der Zeitpunkt als auch die Menge des einzuspritzenden Kraftstoffes
bestimmt werden. Der genaue Zeitpunkt der Kraftstoffeinspritzung durch die Düsenspitze
14 wird durch den öffnungszeitpunkt, zu dem das Nadelventil zu öffnen beginnt, bestimmt.
Die einzuspritzende Kraftstoffmenge wird durch die Druckkraft der Druckfeder und die
Druckdifferenz zwischen dem ersten und zweiten Druckraum 20 und 22 bestimmt und begrenzt
durch das Abschließen der Kraftstoffverbindung zwischen den Kanälen 48 und 52. Da
das Nadelventil 66 seine Abwärtsbewegung in Abhängigkeit von der Abwärtsbewegung des
Ventilschiebers beginnt, nachdem die Druckfeder 74 auf einen vorherbestimmten Wert
zusammengedrückt und bevor ein Druckabfall an der Zwischenfläche 70 wahrgenommen wurde,
kann der in eine Brennkammer einzuspritzende Kraftstoff wesentlich genauer gesteuert
werden.
1. Düse, insbesondere Einspritzdüse (10) mit einem Nadelkolben (66), der aus einer
Schließstellung über den Einspritzdruck unter Vorspannung eines kompressiblen Mittels
(Feder 74) um einen dem Öffnungsweg entsprechenden Weg in eine öffnende Stellung verschiebbar
ist, und einem weiteren verschiebbaren, in der Schließstellung des Nadelkolbens (66)
sich in einer Endstellung befindlichen Kolben (58), dadurch gekennzeichnet, daß das
kompressible Mittel (Feder 74) mittel- oder unmittelbar gegen den weiteren Kolben
anliegt und über diesen um einen weiteren Weg spannbar ist.
2. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kompressible Mittel (Feder
74) um einen weiteren Weg spannbar ist, bevor der Nadelkolben. (66) aus seiner geöffneten
Stellung verschiebbar ist.
3. Düse nach Anspruch 1 oder 2 mit einem den Kraftstoff zum Nadelkolben (66) leitenden
Kanal (52), dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (52) über den weiteren Kolben (58)
verschließbar ist.
4. Düse nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem weiteren Kolben (58) ein Kanal (64) vorgesehen ist, der den Kanal (52)
mit einem weiteren Kanal (48) in seiner der Schließstellung des Nadelkolbens (66)
entsprechenden Endstellung verbindet.
5. Düse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (64) im weiteren Kolben
(58) als Ringkanal ausgebildet ist.
6. Düse nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungsweg des Nadelkolbens (66) durch einen Haltering (76) begrenzt ist.
7. Düse nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Kolben (58) aus seiner der Schließstellung des Nadelkolbens (66) entsprechenden
Endstellung über einen Flüssigkeitsdruck verstellbar ist, der größer ist als der Einspritzdruck,
der an der anderen Seite des Kolbens anliegt.
8. Düse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Flüssigkeitsdruck
beaufschlagbare Druckraum und der mit dem Einspritzdruck beaufschlagbare Druckraum
am weiteren'Kolben mit je einem Speiseraum (20, 22) mit veränderbarem Druck bzw. einer
Pumpe (26, 30) über entsprechende Kanäle (46) verbunden sind.