[0001] Die Erfindung betrifft eine ortsbewegliche Einrichtung für dentale Prothetikarbeiten.
[0002] Solche Ortsbewegliche Einrichtungen sind bisher nur bekannt als mobile Zahnkliniken
zur zentralen Behandlung von Patienten. Diese enthalten jedoch nicht die Möglichkeiten
zur Durchführung von dentalen Prothetik-Reparaturarbeiten.
[0003] Nur der kleinere Teil der Zahnärzte vefügt über ein eingenes dentales Labor. Die
Kosten eines solchen Labors, einschließlich der personellen Besetzung, sind so hoch,
daß sich dies für die Mehrzahl der Zahnarztpraxen nicht lohnt. Als Folge dieser wirtschaftlichen
Gegebenheit haben sich mehr oder weniger zentrale Labors eingerichtet, die ihre Dienstleistungen
sowohl in der Prothetikherstellung als auch für Reparaturarbeiten zu den verschiedenen
dort angeschlossenen Zahn- ärzten transportieren müssen. Das bedingt einen beachtlichen
Zeitverlust, speziell bei der Durchführung von Reparaturen. Dieser Zeitverlust macht
im statistischen Mittel 60 bis 75 % des gesamten Zeitaufwandes aus.
[0004] Prothetikarbeiten im Sinne dieser Anmeldung umfassen Kronen, Brücken, partiellen
und totalen Zahnersatz, kieferorthopädische und kieferchirurgische Reparaturen.
[0005] Durch den Einsatz mobiler Reparatur-Labors soll erreicht werden, daß der den Patienten
behandelnde Zahnarzt, insbesondere in Notfällen, beschleunigt helfen kann. Ein wesentlicher
Gesichtspunkt ist der beschleunigte zeitliche Arbeitsablauf. Im Gegensatz zur bisherigen
konventionelle, zeitraubenden Reparatur, die den Betroffenen sowohl zeitlich als auch
in der Lebensqualität hemmt, ist nunmehr erfindungsgemäß der bisherige Zeitablauf
zwischen Prothetikschaden und dessen Beseitigung auf ein Minimum reduziert.
[0006] Der erfindungsgemäßen Einrichtung transportabler dentaler Prothetik-Reparatur-Labors
stand bislang aber ein hygienisches Bedenken entgegen. Die Aufgabe, das Labor praktisch
vor die Haustür des Zahnarztes zu bringen und alle anstehenden Arbeiten dort in einem
Zuge durchzuführen, ist nur dann durchführbar, wenn die Gefahr, den Straßenstaub mitsamt
Bakterien und eventuellen Verunreinigungen vom eigentlichen Laborbetrieb fern zu halten,
nicht mehr besteht.
[0007] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein auf Prothetik-Reparatur spezialisiertes
fahrbares Dentallabor, das den hygienischen Anforderungen gerecht wird, zu entwickeln.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe, indem sie im Regelfall von einem Fahrzeug, größer
als ein normaler PKW, aber kleiner als ein LKW, ausgeht und sie kennzeichnet sich
dadurch, daß in diesem Fahrzeug die Vorrichtungen für die Arbeitsmittel Druckluft,
Wasser, elektrische Energie und eine Gasflasche, beispielsweise zum Erwärmen von Klebewachs,
auf einer Werkfläche dort entnehmbar vereint sind und der Arbeitsraum insgesamt einen
Uberdruckerzeuger, angeschlossen an die Außenluft, hat. In ländlichen Gegenden mit
weitestgehend reiner Außenluft ist das Filter zuweilen entbehrlich.
[0009] Um von vornherein die in das Fahrzeug gelangende Außenluft an einer günstigen Stelle
zu entnehmen, ist die Uberdruckeinrichtung in der Nähe des Daches oder im Dach selbst,
weitgehend oberhalb des sogenannten Staubschmutzspiegels der Straße, angebracht. Ein
Filter reinigt die Luft vor Eintritt in den Arbeitsraum.
[0010] Die Figuren stellen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es zeigen:
die Figur 1 die Seitenansicht des Fahrzeuges,
die Figur 2 die Draufsicht zu Fig. 1 und
die Figur 3 die Rückansicht bei abgenommener hinterer Tür des Fahrzeuges.
[0011] Das Fahrzeug 10 in Form eines sogeannten Kleinbusses enthält die Vorrichtungen der
Arbeitsmittel 20; im einzelnen Arbeitsdruckluft 21, elektrische Energie 22, Gasbehälter
34, Wasser 24 und Druckluft 25.
[0012] Dem Filter 26, in oder auf dem Dach angeordnet, ist ein Ventilator 27 zugeordnet,
der für den notwendigen Überdruck gegenüber der Außenluft sorgt. Im Innern des Fahrzeuges
10 herrscht dementsprechend stets Überdruck, und nach der Anlaufzeit des Ventilators
27 von wenigen Minuten ist der Innenraum mit hygienischer Luft gefüllt. Es liegt im
Rahmen der Erfindung, den Luftstrom zusätzlich einer UV-Bestrahlung zu unterwerfen.
[0013] Es ist wesentlich, das Filter 26 so hoch wie möglich oberhalb des allgemeinen Luft-Staubschmutzspiegels
der Straße anzuordnen. Bringt man das Filter 26 vor dem Uberdruckerzeuger 27 an, so
kann das Filter von außen gewechselt werden. Das ist vorteilhaft, weil die Auswechselung
von innen zwangsläufig das Rauminnere mit Filterstaub solange verunreinigt, bis ein
neuer Filtereinsatz und Ventilationsbetrieb gereinigte Luft nachgeschoben und die
verunreinigte Luft verdrängt hat.
[0014] Die Arbeitsplatte 30 enthält die Spüleinrichtung 31 für Wasser verfügbar, ein Motor-Preßluft-Aggregat
32 sorgt für die notwendige Druckluft und ein Motor-Elektro-Aggregat für die erforderliche
elektrische Energie. Für die Schmelzwärme sorgt ein Gasbehälter 34.
[0015] Es hat sich in der Praxis ein ganz erheblicher Vorteil für die Zahnarztpraxen selbst
und dadurch eine Senkung der zahnärztlichen Kosten überhaupt herausgestellt. Die Einrichtung
ist besonders wichtig für Gegenden, in denen die Zahnarztpraxen wegen einer geringeren
Bevölkerungsdichte spärlicher angesiedelt sind. Dort mußte bisher der Versand der
prothetischen Arbeiten mit der Post vorgenommen werden. Das bedingt längere Zeitspannen
und mehrfache Besuche der Patienten. Der sich so ergebende Mehraufwand an Zeit und
Kosten entfällt ganz, so daß die erfindungsgemäße Einrichtung ein seit langem bestehendes
soziales Anliegen erfüllt.
Bezugsziffernverzeichnis
[0016]
10 Fahrzeug (Kleinbus)
20 Vorrichtungen der Arbeitsmittel (Sammelbegriff)
21 Arbeitsdruckluft
22 elektrische Energie
24 Wasser
25 Hygiene-Druckluft
26 Filter, unterschiedlicher Art
27 Überdruckerzeuger
30 Arbeitsplatte, Werkfläche
31 Spüleinrichtung für Wasser
32 Motor-Pressluft-Aggregat
33 Motor-Elektro-Aggregat (Stromerzeuger)
34 Gasbehälter
1. Mobile Einrichtung für dentale Prothetikarbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Fahrzeug die Vorrichtungen der Arbeitsmittel Druckluft (21), Wasser (24), elektrischer
Energie (22) und ein Gasbehälter (34) auf einer Werkfläche (30) dort entnehmbar vereint
sind und der Arbeitsraum einen Überdruckerzeuger, angeschlossen an die Außenluft,
aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Uberdruckerzeuger
in der Nähe des Daches des Fahrzeuges (10) angeordnet sind.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Uberdruckerzeuger
aus einem rotierenden Ventilatorrad oder aus einem Walzenlüfter bestehen, vor denen
ein Filter (26) angeordnet ist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter
(26) dem Uberbruckerzeuger (27) nachgeordnet ist.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter
ein Elektro-Filter ist.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter
ein Gewebe-Filter ist.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter
ein Filz- oder Watte-Filter ist
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter
ein Naßfilter ist.