[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit einer in eine
Aufnahmebohrung eines Pumpengehäuses eingesetzten Flanschkolbenbüchse mit einer ersten
und einer gleichachsig gegenüberliegenden zweiten Steuerbohrung je Pumpenelement,
die den eine erste und eine zweite obere und eine untere Steuerkante aufweisenden
Pumpenkolben führt, wobei die der ersten oberen Steuerkante zugeordnete erste Steuerbohrung
die Flanschkolbenbüchse geradlinig durchsetzt und die zweite Steuerbohrung mit der
zweiten oberen Steuerkante und der unteren Steuerkante des Pumpenkolbens zusammenarbeitet,
und wobei die zweite Steuerbohrung in eine Querbohrung mündet, die in bezug auf die
Achse des Pumpenkolbens sowie in bezug auf die Achse der Steuerbohrungen unter vorzugsweise
rechten Winkeln angeordnet ist, und nur die zweite Steuerbohrung am Ende des Förderhubes
von der unteren Steuerkante aufgesteuert ist.
[0002] Mit dieser in der AT-PS 362.199 beschriebenen Ausbildung einer Einspritzpumpe ist
es möglich, dem am Förderende mit hohem Druck aus dem Pumpenzylinder austretenden
Absteuerstrahl vor seinem Austritt in den umgebenden Saugraum des Pumpengehäuses einen
Großteil der kinetischen Energie zu nehmen und dadurch Materialausschwemmungen am
Pumpengehäuse ohne eigene zusätzliche Prallschutzteile zu vermeiden.
[0003] Es hat sich jedoch herausgestellt, daß durch die Tendenz, die Kraftstoffeinspritzsysteme
für Brennkraftmaschinen mit immer höheren Drücken zu betreiben, die abgesteuerten
Kraftstoffstrahlen am Ende des Förderhubes bereits derartig hohe Ausströmgeschwindigkeiten
erhalten, daß auch die vom Prallbereich an der Mündung von Steuerbohrung und Querbohrung
reflektierten Kraftstoffstrahlen noch genügend Energie besitzen, um Kavitation an
den dem Prallbereich gegenüberliegenden Bauteilen hervorrufen zu können. Dies gilt
insbesonders auch für die im Augenblick der Absteuerun
g unmittelbar betroffene Steuerkanten am Pumpenkolben, was naturgemäß große Nachteile
hat.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einspritzpumpe gemäß der AT-PS 362.199
so zu verbessern, daß die angeführten Nachteile vermieden werden und daß insbesonders
die Kavitationsgefahr durch am Prallbereich der Mündung von Querbohrung und Steuerbohrung
bereits abgelenkte Kraftstoffstrahlen beseitigt wird.
[0005] Dies wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch erreicht, daß der dem am Ende
des Förderhubes aufgesteuerten Querschnitt der zweiten Steuerbohrung, in Richtung
der Achse der Steuerbohrung gesehen, gegenüberliegende Prallbereich der Mündung in
die Querbohrung eine den auftreffenden Absteuerstrahl aufgefächert ablenkende, im
wesentlichen konvexe Oberfläche aufweisen. Damit ist im Gegensatz zu den in der AT-PS
362.199 behandelten Ausführungsformen, bei denen der auftreffende Absteuerstrahl bis
zu einem gewissen Grad auf einen dem Prallbereich gegenüberliegenden Brennpunkt fokussiert
wird und dort naturgemäß erhöhte Kavitationsgefahr bewirkt, erreicht, daß der auftreffende
Absteuerstrahl weiter aufgefächert wird, womit die Strahlenenergie auf eine wesentlich
größere Oberfläche der gegenüberliegenden Bauteile aufgeteilt wird und dort keinen
Schaden mehr anrichten kann. Insbesonders kann es bei dieser Ausbildung auch bei hohen
Kraftstoffdrücken und Fördermengen zu keinen Kavitationserscheinungen an den Steuerkanten
durch den aus den Prallbereich reflektierten Absteuerstrahl mehr kommen.
[0006] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Prallbereich von einer im wesentlichen
gleichachsig mit der Steuerbohrung liegenden Kegelfläche gebildet, deren Spitze dem
Pumpenkolben zugewandt ist. Diese relativ einfach herzustellende Oberflächenform für
den Prallbereich ermöglicht eine wirksame Auffächerung des auftreffenden Absteuerstrahles,
die jede Kavitationsgefahr an dem Prallbereich in Strahlrichtung gesehen gegenüberliegenden
Bauteilen vermeidet.
[0007] Im Rahmen der Erfindung sind natürlich die verschiedensten Formen für die dem auftreffenden
Absteuerstrahl ausgesetzte Oberfläche des Prallbereiches möglich, so z.B. Teile von
Kugel- oder Zylinderflächen, parabolische oder hyperbolische Flächen u.s.w., wobei
auch die jeweilige Ausrichtung dieser Flächen relativ zur Achse der Steuerbohrung
mit dazu verwendet werden kann, die Auffächerung des energiereichen Absteuerstrahls
in gewünschtem Sinne zu beeinflussen.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0009] Es zeigen
Fig. 1 einen teilweisen Vertikalschnitt einer Einspritzpumpe nach der Erfindung,
Fig. 2 einen teilweisen Horizontalschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, und
Fig. 3 das Detail einer Flanschkolbenbüchse eines anderen Ausführungsbeispieles nach
der Erfindung in einem der Fig. 2 entsprechenden Schnitt.
[0010] Das Pumpengehäuse 1 in Fig. 1 weist je Pumpenelement eine Aufnahmebohrung 2 für die
mit einem Flansch 3 versehene Flanschkolbenbüchse 4 auf.
[0011] auf. In der Flanschkolbenbüchse 4 ist der Pumpenkolben 5 des Pumpenelementes, welcher'in
bekannter Weise von einem nicht dargestellten Nockentrieb betätigt wird, und eine
erste 21' und zweite 20' obere und eine untere Steuerkante 20 aufweist, gleitbar geführt.
In einem erweiterten Abschnitt der axialen Bohrung der Flanschkolbenbüchse 4 oberhalb
des Pumpenkolbens 5 befindet sich das Druckventil 6, welches von der Druckverschraubung
7, von der die nicht dargestellte Einspritzleitung ausgeht, gegen einen in die Flanschkolbenbüchse
4 eingelegten Dichtring 8 gepreßt wird.
[0012] Die Flanschkolbenbüchse 4, die sich unter Beilage von Vorhubeinstellplättchen 9 an
der oberen Stirnfläche des Pumpengehäuses 1 abstützt, ist mittels Stiftschrauben 10
und Muttern 11 unter Beilage von Unterlegescheiben 12 mit dem Pumpengehäuse 1 starr
verbunden.
[0013] Die Aufnahmebohrung 2 des Pumpengehäuses 1 ist zu einem die Flanschkolbenbüchse 4
umgebenden Saug- und bzw. oder überströmraum 13 erweitert, der durch die O-Ringe 14
und 15 abgedichtet ist. In diesem Bereich weist die Flanschkolbenbüchse 4 die Steuerbohrungen
16 und 17 auf.
[0014] Die die Flanschkolbenbüchse 4 geradlinig durchsetzende erste Steuerbohrung 16 hat
an der Saugraumseite eine Erweiterung 18, welche das Strömungsverhalten verbessert.
[0015] Die der ersten Steuerbohrung 16 gegenüberliegende zweite Steuerbohrung 17 mündet
in eine Querbohrung 19, die etwa den gleichen Durchmesser wie die zweite Steuerbohrung
17 aufweist. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist in der hier dargestellten Ausführungsform
die Querbohrung 19 als Sackloch ausgebildet.
[0016] Der am Ende des Förderhubes aufgrund des öffnens des pumpenkolbenseitigen Querschnittes
22' der zweiten Steuerbohrung 17 durch die untere Steuerkante 20 am Pumpenkolben 5,
aus dem Pumpenraum mit hohem Druck durch die zweite Steuerbohrung 17 austretende Absteuerstrahl
trifft auf den dem Querschnitt 22', in Richtung der Achse der Steuerbohrung 17 gesehen,
gegenüberliegenden Prallbereich 23 der Mündung in die Querbohrung 19, der eine im
wesentlichen konvexe Oberfläche aufweist. Dadurch wird der auftreffende Absteuerstrahl
aufgefächert und abgelenkt, wodurch ein großer Teil der Strömungsenergie vernichtet
und der Kraftstoffstrahl in Richtung der Querbohrung 19 abgeführt wird. Der Austritt
in den Saugraum 13 erfolgt somit etwa parallel zu dessen Wand und kann, da auch die
kinetische Energie des Kraftstoffstrahles schon sehr herabgesetzt ist, zu keinen Materialausschwemmungen
am Pumpengehäuse 1 führen. Aufgrund der hier als Teil einer Kugelfläche ausgebildeten
konvexen Oberfläche des Prallbereiches 23 kann es auch zu keiner Fokussierung des
Absteuerstrahles auf dem Prallbereich 23 gegenüberliegende Bauteile kommen, wodurch
auch bei hohen Drucken im Pumpenraum und damit hochenergetischen Absteuerstrahlen
keine Kavitationserscheinungen am Pumpenkolben bzw. dessen Steuerkanten auftreten
können.
[0017] Die Flanschkolbenbüchse 4 des in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispieles unterscheidet
sich von der Ausführung nach den Fig. 1 und 2 lediglich dadurch, daß der Prallbereich
23 hier von einer im wesentlichen gleichachsig mit der Steuerbohrung 17 liegenden
Kegelfläche 24 gebildet ist, deren Spitze dem Pumpenkolben bzw. dem Druckraum der
Pumpe zugewandt ist. Auch bei dieser Ausführung wird demnach der im Prallbereich,
welcher auch hier eine im wesentlichen konvexe Oberfläche aufweist, auftreffende Absteuerstrahl
aufgefächert abgelenkt, womit eine Kavitationsgefahr an dem Prallbereich gegenüberliegenden
Bauteilen mit Sicherheit vermieden wird.
[0018] Abgesehen von den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die vorliegende Erfindung
natürlich auch beispielsweise bei durchgehenden Querbohrungen 19, welche zwei Mündungen
zum Saugraum der Pumpe haben,, vorteilhaft anwendbar. Ebenso sind Variationen der
Oberflächenausbildung des Prallbereiches hinsichtlich Krümmung oder Ausrichtung im
Rahmen der Erfindung möglich.
1. Einspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit einer in eine Aufnahmebohrung eines
Pumpengehäuses eingesetzten Flanschkolbenbüchse mit einer ersten und einer gleichachsig
gegenüberliegenden zweiten Steuerbohrung je Pumpenelement, die den eine erste und
eine zweite obere und eine untere Steuerkante aufweisenden Pumpenkolben führt, wobei
die der ersten oberen Steuerkante zugeordnete erste Steuerbohrung die Flanschkolbenbüchse
geradlinig durchsetzt und die zweite Steuerbohrung mit der zweiten oberen Steuerkante
und der unteren Steuerkante des Pumpenkolbens zusammenarbeitet, und wobei die zweite
Steuerbohrung in eine Querbohrung mündet, die in bezug auf die Achse des Pumpenkolbens
sowie in bezug auf die Achse der Steuerbohrungen unter vorzugsweise rechten Winkeln
angeordnet ist, und nur die zweite Steuerbohrung am Ende des Förderhubes von der unteren
Steuerkante aufgesteuert ist, nach Patent Nr. 362.199, dadurch gekennzeichnet, daß
der dem am Ende des Förderhubes aufgesteuerten Querschnitt (22') der zweiten Steuerbohrung
(17), in Richtung der Achse der Steuerbohrung (17) gesehen, gegenüberliegende Prallbereich
(23) der Mündung in die Querbohrung (19) eine den auftreffenden Absteuerstrahl aufgefächert
ablenkende, im wesentlichen konvexe Oberfläche aufweist.
2. Einspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prallbereich (23)
von einer im wesentlichen gleichachsig mit der Steuerbohrung (17) liegenden Kegelfläche
(24) gebildet ist, deren Spitze dem Pumpenkolben zugewandt ist.