[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtung zum Entzug der Grundwasserwärme
mittels eines Eisbereiters und die Zuführung dieser Wärme an Heizsysteme für Wohnräume.
[0002] Es ist bekannt, dem Grundwasser Wärme zu entziehen, wobei das Grundwasser aus einem
Förderbrunnen entnommen, durch einen Verdampfer zum Wärmeentzug geleitet und einem
Schluckbrunnen wieder zugeführt wird. Dabei muss der Wärmeentzug in einem Temperaturbereich
über dem Gefrierpunkt erfolgen, um ein Zufrieren der Rohrleitungen des Verdampfers
zu vermeiden. Auch muss nach den Auflagen der staatlichen Ämter für Wasserwirtschaft,
das dem Schluckbrunnen wieder zugeführte Wasser noch mindestens eine Temperatur von
+ 4° aufweisen. Durch diesen geringen Wärmeentzug sind große Wassermengen erforderlich
und somit auch die entsprechenden Pumpen und Brunnen. Eine rasche Ablagerung von Kalk
oder sonstigen Rückständen in den wasserführenden Kondensator-Rohren ist deshalb unvermeidlich,
wobei die Reinigung dieser Rohre sehr problematisch ist. Auch besteht die Möglichkeit
bei einer Undichtigkeit im Kühlkreislauf, daß Kühlsole, Kältemittel und Öl direkt
in das Grundwasser gelangen. Die Wärmeausbeute ist sehr gering im Vergleich der dazu
benötigten Wassermenge.
[0003] Die gestellte Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin,
1) dem Grundwasser die Wärme bis in den Minus-Bereich zu entziehen,
2) auf wasserführende Rohre wegen Ablagerung von Rückständen zu verzichten,
3) das durch den Wärmeentzug produzierte Eis, nach dem natürlichen Schmelzprozess
und der Erwärmung, dem Grundwasser wieder zuzuführen,
4) eine Verunreinigung des Grundwassers durch auslaufende Sole, Kältemittel, Öle,
bei Undichtigkeit im Kühlsystem, auszuschließen.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren, wobei Grundwasser in einen offenen Behälter
eingeleitet wird und in dieses Wasser Verdampferprofile eingetaucht sind. Bei dem
nun folgenden Wärmeentzug im Minus-Bereich, bilden sich um die eingetauchten Profile
kleine Eiskörper. Das Wasser wird bewegt, damit der Wärmeentzug beschleunigt wird
und ein Kristallisieren des Wassers beim Erreichen des Minus-Bereiches, vermieden
wird. Nachdem sich die Eiskörper gebildet haben, das die Eiskörper umspülende Wasser
dadurch eine Temperatur von unter 0
0 C erreicht hat, schwenkt die Wanne nach unten, durch den Verdampfer wird heißer Kältemitteldampf
geleitet und die Eiskörper fallen ab. Wenn die Wanne ihre untere Position erreicht
hat, rutschen die Eiskörper in eine Förderschnecke zum Abtransport ins Freie. Parallel
dazu wird das Eiswasser mittels einer Pumpe ins Freie befördert. Vorzugsweise wird
Eis und Wasser auf ein Kiesbett geleitet, wobei die Eiskörper schmelzen und somit
Schmelz- und Restwasser dem Grundwasser, aufgewärmt, wieder zugeführt wird. Die Einzelheiten
der Erfindung mit ihren Vorteilen wird auf der beigefügten Zeichnung Fig. 1 + 2 dargestellt.
[0005] Beispiel : Die Einrichtung ist mit einem Außengehäuse versehen und im Keller eines
Wohnhauses aufgestellt.
[0006] Das Grundwasser wird aus einem kleinen Schlagbrunnen (12) mit einer Pumpe (11) durch
die Zuleitung (10) in den Wasserbehälter (13) gepumpt. Die Abschaltung der Pumpe erfolgt
über einen Niveauschalter, nachdem die Wanne gefüllt ist.
[0007] Von dem Kompressor (1) wird Kältemitteldampf durch die Hochdruckleitung (2) gedrückt.
Der Behälter (3) und der Heizkörper (17) sind mit Wasser (4) gefüllt und durch die
Vorlaufleitung (7) und die Rücklaufleitung (6) miteinander verbunden. Durch den einsetzenden
Wärmeentzug des Wassers im Behälter (13) wird das Wasser durch die Rohrschlange (2)
erhitzt. Die Heißwasserumwälzung erfolgt durch die Pumpe (5).
[0008] Der Wärmeentzug des Wassers im Behälter (13) wird nun so lange fortgesetzt, bis sich
an den Verdampferprofilen (8) Eiskörper gebildet haben und somit die Wasserwärme bis
in den Minus-Bereich entzogen ist.
[0009] Der Behälter (13) wird nun zur Entleerung abgekippt, so daß die Eiskörper abfallen
und mit dem Restwasser in die Förderschnecke (14) rutschen, mittels welcher sie ins
Freie befördert werden. Das Restwasser läuft durch den Außenmantel der Förderschnecke
in den Behälter (15) und wird mit der Pumpe (16) ebenfalls ins Freie gepumpt. Nach
der Entleerung schwenkt der Behälter (13) wieder hoch für die nächste Wärmeentzugsperiode.
[0010] An dem Verdampfer (8) ist eine Auffangschale (18) angebracht, welche verhindert,
daß bei Undichtigkeit, Sole, Kältemittel oder Öle, in das Grundwasser gelangen können.
1) Verfahren zum Entzug von Grundwasserwärme für die Beheizung von Wohnräumen, dadurch
gekennzeichnet, daß Verdampferprofile in einen Wasserbehälter eingetaucht sind, wobei
sich um die Profile während des Wärmeentzuges, Eiskörper bilden, das Wasser um ein
Kristalliesieren zu vermeiden, bewegt wird, der Wärmeentzug bis in den Minus-Bereich
erfolgt, bei Erreichen der max. Eiskörpergröße diese mittels heißem Kältemitteldampf
abgetaut , mit dem Restwasser entleert werden und der Entzugsvorgang von neuem wieder
eingeleitet wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1) dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Verdampfers
eine Auffangschale angebracht ist, um bei Undichtigkeit das Eindringen von Sole, Kältemittel
und Ölen in das Grundwasser zu vermeiden.
3) Verfahren nach Anspruch 1) + 2) dadurch gekennzeichnet, daß bei der Entleerung
die Eiskörper in eine Förderschnecke fallen und von dieser ins Freie transportiert
werden und unter dieser Förderschnecke ein Sammelbehälter angebracht ist, von welchem
aus das Restwasser gleichzeitig mit den Eiskörpern ins Freie befördert wird.
Skizze: Fig. 1 - Einrichtung beim Entzug Fig. 2 - Einrichtung bei der Entleerung