[0001] Die Erfindung betrifft eine Gruppensteuerung für Aufzüge mit einer Einrichtung für
die Steuerung des Abwärtsspitzenverkehrs, mittels welcher jeder Kabine der Aufzugsgruppe
eine bestimmte Anzahl Stockwerkrufe in Abwärtsrichtung zuteilbar ist.
[0002] Gruppensteuerungen mit derartigen Einrichtungen haben den Zweck, bei extremem Sammelverkehrsanfall
in Richtung des Erdgeschosses oder eines anderen Haupthaltes, beispielsweise bei ungestaffeltem
Arbeitsschluss in einem Bürogebäude oder am Ende von Besuchszeiten in Krankenhäusern,
die Aufzüge der Gruppe in der Weise zu steuern, dass kurze, ausgeglichene Wartezeiten
der Fahrgäste erreicht werden. Hierbei kann die Einrichtung mittels Schaltuhr oder
mittels einer den Verkehrsfluss in Richtung Haupthalt ermittelnder Messeinrichtung
aktiviert werden, wobei gleichzeitig die Bedienung von Rufen in Aufwärtsrichtung reduziert
oder gänzlich unterbunden werden kann.
[0003] Bei einer bekannten Gruppensteuerung nach der DE-OS Nr. 18 03 648 sind die Stockwerke
gruppenweise in feste Zonen eingeteilt. Die Aufzugsanlage geht auf Abwärtsspitzenbetrieb
über, wenn eine bestimmte Anzahl Abwärtsrufe in mehr als einer Zone überschritten
wird oder wenn eine abwärtsfahrende Kabine voll besetzt ist. Hierbei vergleicht eine
Zuweisungseinrichtung die Anzahl der registrierten Abwärtsrufe mit der Anzahl der
zur Erledigung derselben eingesetzten Kabinen. Uberschreitet der Quotient aus beiden
Anzahlen eine bestimmte Grösse, so wird jeweils eine weitere Kabine eingesetzt.
[0004] Die Steuerung arbeitet nun in der Weise, dass die erste, beispielsweise einer oberen
Zone mit Abwärtsrufen zugeteilte Kabine zum höchsten Ruf dieser Zone fährt, während
die zweite, ebenfalls dieser Zone zugeteilte Kabine den höchsten Abwärtsruf eines
unteren Abschnitts der gleichen Zone bedient. Bei Zuteilung der ersten Kabine zur
oberen Zone wird diese vom Abwärtsspitzenverkehr abgeschaltet, wobei bei gleichzeitigem
Vorliegen von Abwärtsrufen in einer unteren Zone die zweite Kabine der unteren Zone
zugeteilt wird und den höchsten Ruf dieser Zone bedient, obwohl die Anzahl der vorherbestimmten
Abwärtsrufe in der oberen Zone überschritten wird. Auf diese Weise soll eine abwechselnde,
bevorzugte Bedienung der Zonen erreicht und ausgeglichene Wartezeiten erzielt werden.
[0005] Mit dieser Steuerung wird beabsichtigt, jeder Kabine nur eine bestimmte Anzahl Abwärtsrufe
zur Bedienung zuzuweisen, wobei mit der Festlegung dieser bestimmten Anzahl und damit
der Zusteigehalte pro Kabine sowie mit der abwechselnden, bevorzugten Behandlung der
Zonen vermutet wird, minimale Wartezeiten zu erzielen. Nun geht jedoch aus vorstehend
Beschriebenem hervor, dass die vorherbestimmte Anzahl der Zusteigehalte einer Kabine
in manchen Fällen erheblich überschritten werden kann, so dass schwerlich minimale
Wartezeiten zu erzielen sind. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass die durch
Bedienung von Abwärtsrufen der oberen Zonenabschnitte vollbesetzten Kabinen, vorhandene
Abwärtsrufe der unteren Zonenabschnitte nicht mehr bedienen können, so dass zusätzliche
Mittel eingesetzt werden müssen, um diesen Nachteil zu beseitigen.
[0006] Eine Schwierigkeit bei der Konzeption derartiger Steuerungen liegt in der Bestimmung
der optimalen Anzahl Zusteigehalte pro Kabine. Da in dieser Hinsicht gewisse Un
- sicherheiten bestehen, geht man in der Praxis von einer kleinen Anzahl, beispielsweise
zwei, aus, wobei in Kauf genommen wird, dass diese Anzahl gegebenenfalls beträchtlich
überschritten wird.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, zwecks Behebung vorstehend
beschriebener Nachteile die Schwierigkeiten bei der Bestimmung der optimalen Anzahl
Zusteigehalte pro Kabine zu beseitigen und die entsprechende Anzahl Stockwerkrufe
in Abwärtsrichtung den Kabinen derart zuzuteilen, dass die aus der mittleren Wartezeit
und der Rückfahrzeit bestehende durchschnittliche Systemzeit eines Fahrgastes beim
Sammelbetrieb, beispielsweis zum Zwecke des Leerens eines Gebäudes, ein Minimum erreicht
und die Förderleistung der Aufzugsgruppe gesteigert wird.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, Berechnungsgrundlagen vor, mit Hilfe welcher diejenigen Zusteigehaltezahlen pro
Kabine ermittelbar sind, bei denen die durchschnittliche Systemzeit minimale Werte
erreicht. Die grösste Anzahl dieser Zusteigehalte ist in einem Kontrollzähler gespeichert,
mittels welchem die Zuteilung von Stockwerkrufen in Abwärtsrichtung auf die im Kontrollzähler
gespeicherte Anzahl pro Kabine begrenzt wird. Die Stockwerkrufe werden mittels eines
Schaltkreises zu Gruppen von zeitlich nacheinander eingegebenen Rufen vom Umfang der
jeweils im Kontrollzähler gespeicherten Anzahl zusammengefasst, wobei die Rufgruppen
jeweils derjenigen Kabine zugeordnet werden, die den obersten Ruf einer Rufgruppe
am schnellsten bedienen kann. Die Rufgruppen werden in der Weise gebildet, dass bei
Ansteigen der Rufanzahl zuerst die älteste Rufgruppe vergrössert wird, zuletzt die
jüngste und die Vergrösserung jeweils durch Ubernahme eines Rufes aus der nächstjüngeren
Rufgruppe erfolgt und der jüngste Ruf der jüngsten Rufgruppe zugeteilt wird, wobei
jeweils Rufgruppen gleichen Umfanges gebildet werden, bis der Kontrollzählerstand
erreicht ist.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass
mittels des vorgeschlagenen Schaltkreises für die Rufgruppenbildung minimale durchschnittliche
Systemzeiten erzielbar sind, wobei unter Zuhilfenahme der vorgeschlagenen Berechnungsgrundlagen
die für die Erreichung der minimalen durchschnittlichen Systemzeit eines Fahrgastes
günstigste Anzahl Zusteigehalte ermittelbar ist. Aus den Berechnungsgrundlagen kann
weiterhin mit Vorteil gefolgert werden, dass eine Verringerung der Wartezeit durch
Vergrösserung der Anzahl Zusteigehalte unzweckmässig wäre, da die Systemzeit stark
zunehmen würde. Ein weiterer Vorteil wird dadurch erzielt, dass durch die Ermittlung
der am häufigsten vorkommenden Zusteigerate und damit der zu erwartenden Ankunftslast,
die Rufgruppengrösse an die jeweiligen Verkehrsverhältnisse angepasst wird, wodurch
es möglich ist, bei annähernd gleicher minimaler Systemzeit die Förderleistung der
Aufzugsgruppe zu steigern.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Gruppensteuerung für einen
Aufzug einer aus drei Aufzügen bestehenden Aufzugsgruppe,
Fig. 2 ein Schaltschema einer Ubertragungseinrichtung für die Weiterleitung von Abwärts-Stockwerkrufen
in der zeitlichen Reihenfolge der Eingabe,
Fig. 3 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung der Rufgruppenbildung zu
verschiedenen Zeitpunkten,
Fig. 4 ein Diagramm der Förderleistung HC, der mittleren Wartezeit W, der Rückfahrzeit
T und der durchschnittlichen Systemzeit D eines Fahrgastes jeweils in Abhängigkeit
von der Anzahl Zusteigehalte B einer Aufzugskabine,
Fig. 5 ein Diagramm der Kabinenumlaufzeit RTT und der Wartezeit W bei L = 3, 6 und
12 Aussteigern jeweils in Abhängigkeit von den Zusteigehalten B und
Fig. 6 ein Diagramm der durchschnittlichen Systemzeit D bei L = 2, 3, 4, 6, 8, 10,
12 und 13 Aussteigern in Abhängigkeit von den Zusteigehalten B.
[0011] In der Fig. 1 ist mit 1 ein Aufzugsschacht eines Aufzuges a einer aus beispielsweise
drei Aufzügen a, b und c bestehenden Aufzugsgruppe bezeichnet. Eine Fördermaschine
2 treibt über ein Förderseil 3 einen im Aufzugsschacht 1 geführte Kabine 4 an, wobei
gemäss der als Beispiel gewählten Aufzugsanlage fünfzehn Stockwerke El bis E15 bedient
werden. Die Fördermaschine wird von einer aus der europäischen Patentanmeldung Nr.
0026406 bekannten Antriebssteuerung 5, 6 gesteuert, wobei mit 5 ein Mikrocomputersystem
bzeichnet ist, mittels welchem die Sollwerterzeugung, die Regelfunktionen und die
Stoppeinleitung realisiert werden, und wobei 6 die Mess- und Stellglieder symbolisiert,
die über ein erstes Interface IF1 mit dem Mikrocomputersystem 5 verbunden sind. Die
Mikrocomputersysteme'5 der einzelnen Aufzüge a, b, c sind über eine Vergleichseinrichtung
7 und ein zweites Interface IF2 sowie über ein Partyline-Ubertragungssystem 8 und
ein drittes Interface IF3 miteinander verbunden und bilden in dieser Weise eine mit
der europäischen Patentanmeldung Nr. 0032213 bekannt gewordene Gruppensteuerung. Mit
dieser Gruppensteuerung können die Zuordnungen der Aufzüge a, b, c zu den in einem
Stockwerkrufspeicher RAM1 gespeicherten Stcckwerkrufen zeitlich optimiert werden.
Hierbei wird vom Mikroprozessor CPU des Mikroprozessorsystems 5 während eines Abtastzyklus
eines ersten Abtasters R1 bei jedem Stockwerk, ob ein Stockwerkruf vorhanden ist oder
nicht, aus der Distanz zwischen dem Stockwerk und der von einem Selektor R3 angezeigten
Kabinenposition, den innerhalb dieser Distanz zu erwartenden Zwischenhalten und der
momentanen Kabinenlast eine den Zeitverlusten von wartenden Fahrgästen proportionale
Summe errechnet. Dabei wird die im Berechnungszeitpunkt vorhandene Kabinenlast derart
korrigiert, dass die voraussichtlichen, aus den Zu- und Aussteigerzahlen der Vergangenheit
abgeleiteten Zu- und Aussteiger bei den künftigen Zwischenhalten berücksichtigt werden.
Diese, auch Bedienungskosten genannte, Verlustzeitsumme wird in einem Kostenspeicher
RAM2 gespeichert. Während eines Kostenvergleichszyklus mittels eines zweiten Abtasters
R2 werden die Bedienungskosten aller Aufzüge über die Vergleichseinrichtung 7 miteinander
verglichen, wobei jeweils in einem Zuteilungsspeicher RAM3 des Aufzuges mit den geringsten
Bedienungskosten eine Zuteilungsanweisung in Form eines 1-Bit-Datenwortes speicherbar
ist, die dasjenige Stockwerk bezeichnet, dem der betreffende Aufzug a, b, c zeitlich
optimal zugeordnet ist.
[0012] Eine Schaltungsanordnung 9 für die Eingabe von Stockwerkrufen in das Mikrocomputersystem
5 besteht aus einer Peripherieeinheit 10, einer Abtast- und Vergleichseinrichtung
11 und einem DMA-Baustein DMA. Die Peripherieeinheit 10 ist während des Abwärtsspitzenverkehrs
eingangsseitig über eine nachstehend anhand der Fig. 2 näher beschriebene Ubertragungseinrichtung
12 für die Weiterleitung der Abwärts-Stockwerkrufe in der zeitlichen Reihenfolge ihrer
Eingabe mit Abwärts-Stockwerkrufgebern 13 verbunden. Die Peripherieeinheit 10 ist
weiterhin am Adressenbus AB und an einem Dateneingabeleiter CRUIN eines seriellen
Ein-und Ausgabebusses CRU des Mikrocomputersystems 5 angeschlossen. Die Abtast- und
Vergleichseinrichtung 11 ist mit dem Adressenbus AB, dem Dateneingabeleiter CRUIN,
dem zweiten Interface IF2 und dem DMA-Baustein DMA verbunden, welcher seinerseits
mit dem seriellen Ein-Ausgabebus CRU, dem Adressenbus AB und dem Steuerbus StB des
Mikrocomputersystems 5 in Verbindung steht. Die Schaltungsanordnung 9 arbeitet in
der Weise, dass der Mikroprozessor CPU des Mikroprozessorsystems 5 durch ein Freigabesignal
seine Bereitschaft zur Annahme von Unterbrechungen signalisiert. Durch das Freigabesignal
werden die Abtast- und Vergleichseinrichtung 11 und der DMA-Baustein DMA aktiviert,
worauf durch Adressen eines DMA-Adressenregisters DMA-R die Eingänge der Peripherieeinheit
10 abgetastet werden. Dabei wird der Schaltzustand der Abwärts-Stockwerkrufgeber 13
mit einem unter der gleichen Adresse in der Vergleichseinrichtung 11 gespeicherten
Schaltzustand verglichen. Bei Ungleichheit wird eine Unterbrechungsanforderung zwecks
Einschreibung oder Löschung eines Stockwerkrufes erzeugt und der gespeicherte Schaltzustand
dem des Abwärts-Stockwerkrufgebers 13 angeglichen.
[0013] Mit 14 ist ein Schaltkreis bezeichnet, mittels welchem nach dem Umschalten auf Abwärtsspitzenverkehr
Rufgruppen gebildet werden. Der Schaltkreis 14 besteht aus einer Warteliste RAM4 in
Form eines Schreib-Lesespeichers, in welchem die Adressen der Abwärts-Stockwerkrufe
in der zeitlichen Reihenfolge der Eingabe gespeichert sind, aus einem die Anzahl der
Rufe einer Rufgruppe bzw. die Anzahl Zusteigehalte B einer Kabine begrenzenden Kontrollzähler
CC und aus einem Prioritätszähler PC, mittels welchem die Priorität der Aufzüge a,
b, c in bezug auf die jeweils bei einem Vergleich ermittelten günstigsten Bedienungskosten
festgelegt wird. Der Schaltkreis 14 besteht ferner aus einem ersten Datenzähler DC1
für die Adressierung der Speicherplätze der Warteliste RAM4, einem zweiten Datenzähler
DC2 für den Transfer der in der Warteliste RAM4 gespeicherten Adressen zum Adressenbus
AB und einem Zwischenspeicher ZS für den Transfer der Adressen des DMA-Adressenregisters
in die Warteliste RAM4. Die Speicher
RAM4, ZS und Zähler CC, PC, DC1, DC2 sind über den Adressenbus AB, den Steuerbus StB
und einen Datenbus DB mit dem Mikrocomputersystem 5 verbunden, wobei die Zähler CC,
PC, DC1, DC2 z.B. Register des Mikroprozessors CPU oder die Zähler CC, PC auch RAM-Speicherplätze
sein können.
[0014] Eine in der Kabine 4 angeordnete Lastmesseinrichtung 15 ist über das Interface IF1
mit dem Mikrocomputersystem 5 verbunden. Aus den von der Lastmesseinrichtung 15 ermittelten
Daten werden beim Abwärtsspitzenverkehr bei jedem Zusteigehalt die Lastdifferenzen
errechnet und durch Bildung des arithmetischen Mittelwertes aus der Summe der Lastdifferenzen
und der Anzahl Zusteigehalte B die durchschnittliche Anzahl Zusteiger pro Zusteigehalt
- auch Zusteigerate BR genannt - ermittelt. Die am häufigsten vorkommende Zusteigerate
BR wird in einem RAM-Speicherplatz RAM5 des Schaltkreises 14 gespeichert, um, wie
nachstehend anhand der Fig. 4 bis 6 näher beschrieben, zur Bestimmung der Anzahl Rufe
einer Rufgruppe bzw. Zusteigehalte B herangezogen zu werden.
[0015] Die Ubertragungseinrichtung 12 für die Weiterleitung der Abwärts-Stockwerkrufe in
der zeitlichen Reihenfolge ihrer Eingabe besteht gemäss Fig. 2 aus Schieberegistern
16, welche beispielsweise aus je zwölf JK-Flip-Flops aufgebaut und den Abwärts-Stockwerkrufgebern
13 zugeordnet sind. Die Abwärts-Stockwerkrufgeber 13 sind einerseits mit den Eingängen
D der Schieberegister 16 und andererseits mit dem positiven Pol einer Spannungsquelle
verbunden. Jedem JK-Flip-Flop der Schieberegister 16 ist ein NOR-Glied 17, ein ODER-Glied
18, ein weiteres ODER-Glied 19 und, mit Ausnahme des letzten JK-Flip-Flops, ein UND-Glied
20 zugeordnet, wobei die NOR-, ODER- und UND-Glieder 17, 18, 20 je zwei Eingänge und
das weitere ODER-Glied 19 der Anzahl der Schieberegister 16 entsprechende Eingänge
aufweisen. Der eine Eingang des NOR-Gliedes 17 ist an einem ein Taktsignal 0 führenden
Leiter 21 und der andere Eingang am Ausgang des UND-Gliedes 20 angeschlossen. Der
Ausgang des NOR-Gliedes 17 ist über den einen Eingang des ODER-Gliedes 18 mit den
Taktanschlüssen C der JK-Flip-Flops der Schieberegister 16 verbunden, wobei der andere
Eingang der ODER-Glieder 18 mit einem Ausgang des DMA-Bausteines DMA in Verbindung
steht. Die Ausgänge Q der JK-Flip-Flops der Schieberegister 16 sind an den Eingängen
der weiteren ODER-Glieder 19 angeschlossen, deren Ausgänge mit einem Eingang der UND-Glieder
20 verbunden sind, wobei die anderen Eingänge der UND-Glieder 20 jeweils mit den Ausgängen
der vorhergehenden UND-Glieder 20 in Verbindung stehen. Die Ausgänge Q der letzten
JK-Flip-Flops der Schieberegister 16 sind ausserdem mit den Set-Anschlüssen S von
RS-Flip-Flops 22 verbunden, die den Kreuzungspunkten einer Matrix 23 der Peripherieeinheit
10 zugeordnet sind. Die Ausgänge Q der RS-Flip-Flops 22 sind jeweils mit einem Eingang
eines zwei Eingänge aufweisenden UND-Gliedes 24 verbunden, dessen anderer Eingang
jeweils an einem Zeilenleiter ZL und dessen Ausgang an einem Spaltenleiter SL der
Matrix 23 angeschlossen ist. Die Zeilenleiter ZL werden über eine Zeilenansteuerung
25 aktiviert, wobei die Informationen der RS-Flip-Flops 21 von einem Spaltempfänger
26 übernommen werden, dessen Ausgänge mit den Eingängen eines Multiplexers 27 in Verbindung
stehen.
[0016] Die Ubertragungseinrichtung 12 und der Schaltkreis 14 gemäss vorstehenden Beschreibungen
arbeiten wie folgt :
Nach dem Umschalten auf Abwärtsspitzenverkehr und Betätigen der Abwärts-Stockwerkrufgeber
13 beispielsweise der Stockwerke E13, E14, E15 in der zeitlichen Reihenfolge E14-E13-E15
wird der Ausgang Q des dem Stockwerk E14 zugeordneten Schieberegisters 16 zuerst hochgesetzt.
Hierbei wird über die dem letzten JK-Flip-Flop zugeordneten logischen Glieder 17,
18, 19 das Taktsignal 0 an diesem JK-Flip-Flop unterbrochen, so dass dessen Ausgang
Q weiterhin auf hohem Potential bleibt. Bei Eintreffen der zeitlich nächstfolgenden
Information vom Stockwerk E13 am Ausgang Q des betreffenden vorletzten JK-Flip-Flops
wird auch für dieses über die zugeordneten logischen Glieder 17 bis 20 das Taktsignal
0 unterbrochen. In der gleichen Weise wird die nächstfolgende Information vom Stockwerk
E15 am Ausgang Q des betreffenden drittletzten JK-Flip-Flops blockiert. Beim Abtasten
mittels der Adressen des DMA-Adressenregisters DMA-R wird die am Ausgang Z des Multiplexers
27 erscheinende Information des Stockwerkes E14 über einen Bustreiber 28 auf den Dateneingabeleiter
CRUIN gebracht. Es sei nun angenommen, dass für Stockwerk E14 noch kein Ruf gespeichert
war. In diesem Fall wird eine Unterbrechungsanforderung erzeugt und im Verlaufe eines
Interruptprogrammes dieser Stockwerkruf in den Stockwerkrufspeicher RAM1 eingeschrieben.
Bei Erreichen der Endadresse des DMA-Adressenregisters DMA-R werden mittels eines
Signals die Informationen der Schieberegister 16 über die ODER-Glieder 18 um eine
Stufe weitergeschoben. Damit wird der Ausgang Q des dem Stockwerk E14 zugeordneten
Schieberegisters 16 niedrig- und derjenige des dem Stockwerk E13 zugeordneten hochgesetzt,
womit der zeitlich an zweiter Stelle stehende Ruf zur Übernahme bereit ist.
[0017] Die Füllung der Warteliste RAM4 des Schaltkreises 14 erfolgt nun in der Weise, dass
nach der Einschreibung des ältesten Rufes vom Stockwerk E14 in Fortsetzung des Interruptprogrammes
eine in einem Festwertspeicher EPROM des Mikrocomputersystems 5 gespeicherte Anfangsadresse
Al in den ersten Datenzähler DC1 geladen wird. Sodann wird die Adresse des ältesten
Rufes, die zwecks Vereinfachung der Beschreibung gleich der Stockwerknummer E14 sein
möge, vom DMA-Register DMA-R in den Zwischenspeicher ZS übernommen und in den vom
Datenzähler DC1 bezeichneten Speicherplatz der Warteliste RAM4 eingeschrieben (Fig.
1). Hierauf wird der Datenzähler DC1 inkrementiert, so dass er die Adresse A2 anzeigt.
Bei der dem Beschreibungsbeispiel zugrunde gelegten Aufzugsgruppe mit drei Aufzügen
a, b, c ist beim Datenzählerstand DC1 ≦ A3 das Interruptprogramm abgeschlossen, so
dass das jeweils unterbrochene Programm fortgesetzt werden kann.
[0018] Nach der Einschreibung der Adressen E14, E13, E15 der drei Rufe unter den Adressen
A1, A2, A3 in die Warteliste RAM4 und beim Datenzählerstand DC1 = A4 wird ein Programm
zur optimalen Zuordnung des ältesten Rufes vom Stockwerk E14 zu einem der drei Aufzüge
a, b, c aufgerufen. Hierbei wird in ähnlicher Art wie eingangs beschrieben verfahren,
wobei jedoch die Berechnung der Bedienungskosten und deren Vergleich nur für das betreffende
Stockwerk erfolgt. Nun möge beispielsweise der Aufzug b die geringsten Bedienungskosten
aufweisen, so dass in seinen Zuteilungsspeicher RAM3 unter der Adresse E14 eine Zuteilungsanweisung
eingeschrieben und sein Prioritätszähler PC auf erste Priorität gestellt wird. Bei
der anschliessenden Zuordnungsprozedur der beiden Aufzüge a, c und des zweitältesten
Rufes vom Stockwerk E13 möge Aufzug a der günstigste sein, so dass in dessen Zuteilungsspeicher
RAM3 unter der Adresse E13 eine Zuteilungsanweisung eingeschrieben und dessen Prioritätszähler
PC auf zweite Priorität gestellt wird (Fig. 1). Der jüngste Ruf vom Stockwerk E15
ist damit dem Aufzug c zugeordnet, wobei in den zugehörigen Zuteilungsspeicher RAM3
unter der Adresse E15 eine Zuteilungsanweisung eingeschrieben und der Prioritätszähler
PC auf dritte Priorität gestellt wird.
[0019] Bei einem die maximale Zusteigehaltzahl B anzeigenden Kontrollzählerstand CC = 1
wäre mit vorstehend Beschriebenem die Zuordnung der Abwärts-Stockwerkrufe und damit
die Bildung von Rufgruppen zu je einem Ruf beendet. Für weitere eintreffende Abwärts-Stockwerkrufe
würden daher keine Zuteilungsanweisungen mehr in die Zuteilungsspeicher RAM3 der Aufzüge
a, b, c eingeschrieben werden. Es sei jedoch angenommen, dass der Kontrollzähler CC
die Zusteigehaltzahl B = 3 anzeigt, wobei deren Bestimmung in den nachfolgenden Beschreibungen
der Fig. 4 bis 6 näher erläutert wird. Bei Eintreffen eines vierten Abwärts-Stockwerkrufes
und dem Datenzählerstand DC1 = A5 wird daher ein Programm zur Bildung von den Aufzügen
a, b, c zugeordneten Rufgruppen mit mehr als einem Ruf aufgerufen, wobei jede Rufgruppe
aus zeitlich aufeinanderfolgenden Rufen gebildet wird. Anhand der Fig. 3 wird nachstehend
die Bildung der Rufgruppen näher erläutert, wobei beispielsweise angenommen wird,
dass weitere sechs Abwärts-Stockwerkrufe in der zeitlichen Reihenfolge E10-E8-E12-E9-E11-E7
eingegeben werden.
[0020] Nach Einschreibung des vierten Rufes vom Stockwerk E10 in die Stockwerkrufspeicher
RAM1 wird dem durch seinen die erste Priorität anzeigenden Prioritätszähler PC identifizierten
Aufzug b, dem bereits der älteste Ruf zugeteilt wurde, auch der zweitälteste Ruf vom
Stockwerk E13 zugewiesen. Das geschieht in der Weise, dass die unter der Adresse A2
in der Warteliste RAM4 gespeicherte Stockwerkadresse E13 über den zweiten Datenzähler
DC2 auf den Adressenbus AB gebracht wird und in den derart adressierten Speicherplatz
des Zuteilungsspeichers RAM3 eine Zuteilungsanweisung in Form eines 1-Bit-Datenwortes
"1" eingeschrieben wird (Zeitpunkt I). Beim Aufzug a, welcher durch seinen die zweite
Priorität anzeigenden Prioritätszähler PC identifiziert ist, erfolgt die Löschung
der Zuteilungsanweisung für den zweitältesten Ruf und die Einschreibung einer solchen
für den drittältesten Ruf vom Stockwerk E15 (Zeitpunkt I). Beim die dritte Priorität
besitzenden Aufzug c wird die Zuteilungsanweisung für den drittältesten Ruf gelöscht
und eine Zuteilungsanweisung für den vierten Ruf vom Stockwerk E10 eingeschrieben
(Zeitpunkt I).
[0021] Nach Einschreibung des fünften Rufes vom Stockwerk E8 in die Stockwerkrufspeicher
RAM1 und beim Datenzählerstand DC1 = A6 wird in den Zuteilungsspeicher RAM3 des Aufzuges
a eine Zuteilungsanweisung für den vierten Ruf vom Stockwerk E10 eingeschrieben (Zeitpunkt
II). Beim Aufzug c wird die Zuteilungsanweisung für diesen Ruf gelöscht und eine solche
für den Ruf vom Stockwerk E8 eingetragen (Zeitpunkt II).
[0022] Nach Einschreibung des sechsten Rufes vom Stockwerk E12 in die Stockwerkrufspeicher
RAM1 und beim Datenzählerstand DC1 = A7 wird in den Zuteilungsspeicher RAM3 des Aufzuges
c eine Zuteilungsanweisung für diesen Ruf eingeschrieben (Zeitpunkt III).
[0023] Auf vorstehend geschilderte Weise können gemäss gewähltem Beispiel Rufgruppen gebildet
werden, welche beim Aufzug a aus den Zuteilungsanweisungen für die Rufe der Stockwerke
E10, E8, E12, beim Aufzug b aus den Zuteilungsanweisungen für die Rufe der Stockwerke
E14, E13, E15 und beim Aufzug c aus den Zuteilungsanweisungen für die Rufe der Stockwerke
E9, Ell, E7 bestehen (Zeitpunkt VI).
[0024] Bei der Bedienung der Stockwerkrufe einer Rufgruppe bedient die Kabine jeweils den
höchsten Ruf der Gruppe zuerst. Das wird dadurch erreicht, dass die nicht in der Richtung
übereinstimmenden Koinzidenzen der voreilenden Selektorstellung und der Stockwerkrufe
gezählt und die Summe mit dem Kontrollzählerstand verglichen wird, wobei bei Gleichheit
der Anzahl Koinzidenzen mit dem Kontrollzählerstand das höchste Stockwerk der Gruppe
gefunden ist.
[0025] Bei Verkleinerung des Kontrollzählerstandes, beispielsweise wegen zu hoher Zusteigeraten
BR, wird ein Programm zur Verkleinerung der Rufgruppen aufgerufen. Hierbei wird, in
Anlehnung an das vorstehend beschriebene Beispiel, bei einer Änderung der Zusteigehalte
von B = 3 auf beispielsweise B = 2 bei Aufzug b, der dritte Ruf dem Aufzug a zugeordnet,
wobei der diesem zugeteilte sechste Ruf dem Aufzug c zugewiesen wird. Der in der Rufgruppe
des Aufzuges c enthaltene neunte Ruf wird durch Löschen der entsprechenden Zuteilungsanweisung
gestrichen, verbleibt jedoch in der Warteliste RAM4. Nach Abschluss der Rufgruppen-Umbildung
wird der Datenzähler DC1 um eine Stelle auf den Stand DC1 = A9 dekrementiert. Die
Rufgruppen bestehen nun beim Aufzug a aus den Zuteilungsanweisungen für die Rufe der
Stockwerke E15, E10, E8, beim Aufzug b aus den Zuteilungsanweisungen für die Rufe
der Stockwerke E14, E13 und beim Aufzug c aus den Zuteilungsanweisungen für die Rufe
der Stockwerke E12, E9, Ell. Nach Erledigung aller Rufe der Warteliste RAM4 wird der
durch den Datenzählerstand DC = A9 gekennzeichnete Ruf vom Stockwerk E7 unter der
Adresse DC = A1 in die Warteliste RAM4 eingeschrieben. Danach können die in der Ubertragungseinrichtung
12 gespeicherten Rufe für die Eingabe in das Mikrocomputersystem 5 freigegeben und
die Warteliste RAM4 neu gefüllt werden.
[0026] In der Fig. 4 sind auf der waagrechten Achse die Zusteigehalte B der Kabinen der
Aufzugsgruppe und auf der senkrechten Achse die Förderleistung HC der Aufzugsgruppe
in Personen pro Minute aufgetragen. Der Zusammenhang zwischen der Förderleistung HC
und den Zusteigehalten B ist mittels der Kennlinien HC dargestellt und durch die Beziehung

gegeben, wobei

die Kabinenumlaufzeit in Sekunden bedeutet, und wobei im einzelnen
n die Anzahl der Kabinen in der Aufzugsgruppe,
L die Anzahl Aussteiger im Erdgeschoss,
h die Stockwerkshöhe,
v die Fahrgeschwindigkeit einer Kabine,
F die Anzahl Stockwerke über Erdgeschoss,
B die Anzahl der Zusteigehalte über Erdgeschoss und
t den Zeitverlust pro Halt einer Kabine bedeuten.
[0027] Auf der senkrechten Achse sind ausserdem die mittlere Wartezeit W eines Fahrgastes
bis zum Einstieg in die Kabine, die Rückfahrzeit T ins Erdgeschoss und die durchschnittliche
Systemzeit D, die der Fahrgast bis zum Aussteigen insgesamt im Aufzugssystem verbringt,
in Sekunden aufgetragen. Der Zusammenhang zwischen diesen Zeiten und den Zusteigehalten
B ist mittels der Kennlinien W, T und D dargestellt und durch die Gleichungen



gegeben, wobei die Buchstaben die gleiche Bedeutung wie bei der Förderleistung HC
nach der ersten Gleichung Gl.l besitzen. In der dritten Gleichung Gl.3, mittels welcher
die Wartezeit W für den oberen Belastungsbereich der Kabinen errechnet werden kann,
ist der Faktor F/B eine Häufigkeitszahl, die bei einer gewählten Anzahl B Zusteigehalte
angibt, wieviel Umläufe nötig sind, um alle Stockwerke F über Erdgeschoss zu bedienen.
Mit BR sind Linien gleicher Zusteigeraten des Förderleistungs-Kennlinienfeldes bezeichnet,
wobei unter Zusteigerate die durchschnittliche Anzahl zusteigende Personen bei einem
Zusteigehalt zu verstehen ist.
[0028] Diejenige Anzahl B Zusteigehalte, bei der die durchschnittliche Systemzeit D ein
Minimum erreicht, wird durch die Bildung des Differentialquotienten

und dessen Gleichsetzung mit Null wie folgt ermittelt :

[0029] Den Kennlinien HC, W, T und D der Fig. 4 wurde beispielsweise eine Aufzugsgruppe
zugrunde gelegt, welche bei vier Kabinen mit einer Fahrgeschwindigkeit von v = 2,5
m/s und einer maximalen Aussteigerzahl von L = 13 Personen, zwölf Stockwerke über
Erdgeschoss bedient. Die verschiedenen Kennlinien HC beziehen sich auf die Förderleistungen
HC bei L = 2, 3, 4, 6, 8, 10, 12 und 13 Aussteigern. Die Kennlinien W, T und D sind
für L = 13 Aussteiger dargestellt. Bei kleineren Aussteigerzahlen ergeben sich nach
unten abweichende Kennlinien W, T und D, wobei die Kennlinien für die Wartezeit W
und die Systemzeit D wie nachstehend anhand der Fig. 5 und 6 näher beschrieben ermittelbar
sind.
[0030] In der Fig. 5 sind auf der waagrechten Achse die Zusteigehalte B der Kabinen der
Aufzugsgruppe und auf der senkrechten Achse die Kabinenumlaufzeit RTT und die durchschnittliche
Wartezeit W eines Fahrgastes bis zum Einstieg in die Kabine in Sekunden aufgetragen.
Der Zusammenhang zwischen der Kabinenumlaufzeit RTT und den Zusteigehalten B ist durch
die zweite Gleichung G1.2 gegeben und mittels der Kennlinien RTT
3, RTT
6 und RTT
12 für L = 3, 6 und 12 Aussteiger dargestellt. Mit BR sind Geraden gleicher Zusteigeraten
bezeichnet, wobei wie bei den Förderleistungskennlinien gemäss Fig. 4 unter Zusteigerate
die Anzahl zusteigende Personen bei einem Zusteigehalt zu verstehen ist. Die Geraden
BR schneiden sich in einem Punkt P1, der bei B = 0 gemäss der zweiten Gleichung G1.2
die Ordinate RTT = F

+t besitzt.
[0031] Der Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Wartezeit W und den Zusteigehalten
B ist bei zwölf Aussteigern durch die dritte Gleichung Gl.3 gegeben und mittels der
Kennlinie W
12 dargestellt. Unter der Annahme, dass ähnlich wie bei den Kennlinien RTT der Kabinenumlaufzeit
Geraden BR' gleicher Zusteigeraten eines Wartezeit-Kennlinienfeldes sich ebenfalls
in einem Punkt schneiden, können aus der Kennlinie W
12 für zwölf Aussteiger weitere Kennlinien für weniger Aussteiger graphisch ermittelt
werden. So ergeben beispielsweise die Schnittpunkte der Zusteigehalte B = 1,2,3,6
und der Geraden BR' = 6,3,2,1 die Kennlinie W
6 für sechs Aussteiger. Die Ordinate des mit P2 bezeichneten Schnittpunktes der Geraden
BR' ergibt sich aus der Uberlegung, dass bei nur einem Aussteiger angenähert

gesetzt werden kann. Mit RTT = Fh+t bei B = 0 ergibt sich somit für die Ordinate des
Punktes P2 W = ½(F

+t).
[0032] In der Fig. 6 sind auf der waagrechten Achse wiederum die Zusteigehalte B der Kabinen
aufgetragen, während die senkrechte Achse der Systemzeit D in Sekunden zugeordnet
ist. Mit D
13 ist die Systemzeit-Kennlinie für dreizehn Aussteiger gemäss der fünften Gleichung
G1.5 bezeichnet. Weitere Systemzeit-Kennlinien D
12, D
10, D
8, D
6, D
4, D
3, D
2 für L = 12, 10, 8, 6, 4, 3 und 2 Aussteiger sind ähnlich wie die Wartezeit-Kennlinien
gemäss Fig. 5 durch Geraden BR gleicher Zusteigeraten ermittelt, wobei die Geraden
BR sich in einem Punkt P3 schneiden, der beim Zusteigehalt B = 0 nach der fünften
Gleichung G1.5 die Ordinate D =

besitzt. Es ist jedoch auch möglich, die Systemzeit D bei kleineren Aussteigerzahlen
L rechnerisch zu ermitteln, indem in die fünfte Gleichung Gl.5 die gemäss Fig. 5 graphisch
ermittelten Wartezeiten W eingesetzt werden. Die Minima D
min der Systemzeit-Kennlinien liegen auf einer Geraden m, welche unter einem spitzen
Winkel zur Zeitachse verläuft. Hieraus ist ersichtlich, dass die optimale Anzahl Zusteigehalte
B in Abhängigkeit der Anzahl Aussteiger L einen Bereich von ein bis vier Zusteigehalte
umfasst.
[0033] Bei der Konzeption der Steuerung einer derartigen Aufzugsanlage ergibt sich aus vorstehend
beschriebenen Berechnungsgrundlagen eine gemäss der siebenten Gleichung Gl.7 anfänglich
ermittelte Anzahl Zusteigehalte B = 3,6 pro Kabine. Unter der Annahme, dass beim Abwärtsspitzenverkehr
bei 50 % aller Fahrten mit der maximalen Anzahl Aussteiger L gerechnet werden kann
und bei den übrigen Fahrten der letzte Zusteigehalt B unterbleibt, so dass die maximale
Anzahl Aussteiger L um eine Zusteigerate BR reduziert wird, ergibt sich die durchschnittliche
Anzahl Aussteiger zu

worin L
max die Nennlast der Kabine bedeutet. Ist nun bei- spielsweise die im Mikrocomputersystem
5 (Fig. 1) errechnete und gespeicherte Zusteigerate BR = 3,2, so wird gemäss der neunten
Gleichung G1.9 die durchschnittliche Anzahl Aussteiger L' = 11,4. Mit Hilfe der ersten
fünf Gleichungen Gl.l bis Gl.5 können nun die Förderleistung HC, die Wartezeit W und
die Systemzeit D bei der Zusteigehaltzahl B = 3,6 ermittelt werden (Punkte P4, P5
und P6, Fig. 4).
[0034] Bei der Zusteigehaltzahl B = 3,6 mögen die Kontrollzähler CC der Schaltkreise 14
der Aufzüge a, b, c über das Partyline-Ubertragungssystem 8 auf B = 4 gestellt werden
(Fig. 1). Da nun, wie vorstehend angenommen, die durchschnittliche Zusteigerate BR
= 3,2 ist, so wird die zu erwartende Ankunftslast L von dreizehn Personen nicht max
überschritten, so dass die Anzahl Zusteigehalte B = 4 und damit die Anzahl der zugeteilten
Stockwerkrufe pro Kabine für den weiteren Ablauf des Steuerungsvorganges beibehalten
werden kann. Wird eine durchschnittliche Zusteigerate von beispielsweise BR = 3,6
ermittelt, so würde bei vier Zusteigehalten die maximal zulässige Ankunftslast L
max von dreizehn Personen überschritten werden. In diesem Falle wird durch Aufrufung
eines entsprechenden Programmes im Mikrocomputersystem 5 der Stand des Kontrollzählers
CC auf eine ebenfalls im Minimumbereich der Systemzeit D liegende Zusteigehaltzahl
B = 3 verringert, wobei die Förderleistung HC verbessert wird, die Wartezeit W nur
wenig ansteigt und die Systemzeit D etwas verringert wird (Punkte P4', P5' und P6',
Fig. 4).
[0035] Wird die Steuerung ohne Berücksichtigung vorstehend beschriebener Zusammenhänge konzipiert
und die Anzahl Zusteigehalte nach empirischen Gesichtspunkten auf beispielsweise B
= 3 festgelegt, so ist mit Bezug auf obiges Beispiel bei einer Zusteigerate von BR
= 3,2 die Kabine nicht ausgelastet und die Förderleistung entsprechend geringer (Punkt
P7, Fig. 4). Bei einer Zusteigerate von beispielsweise 5 sind nur zwei Zusteigehalte
möglich, so dass der dritte zugeteilte Stockwerkruf überfahren wird.
1. Gruppensteuerung für Aufzüge mit einer Einrichtung für die Steuerung des Abwärtsspitzenverkehrs,
mittels welcher jeder Kabine (4) der Aufzugsgruppe eine bestimmte Anzahl Stockwerkrufe
in Abwärtsrichtung zuteilbar ist, dadurch gekennzeichnet ,
- dass die Einrichtung für die Steuerung des Abwärtsspitzenverkehrs pro Kabine (4)
einen Schaltkreis (14) aufweist, der einen Kontrollzähler (CC) besitzt, in welchem
die bestimmte Anzahl Abwärts-Stockwerkrufe gespeichert ist und mittels welchem die
Zusteigehalte (B) der betreffenden Kabine (4) auf die im Kontrollzähler (CC) gespeicherte
Anzahl begrenzbar sind,
- dass im Schaltkreis (14) eine Warteliste (RAM4) vorgesehen ist, in welcher die Abwärts-Stockwerkrufe
in der zeitlichen Reihenfolge der Eingabe gespeichert sind,
- dass der Schaltkreis (14) mit einem Zuteilungsspeicher (RAM3) verbunden ist, der
den Speicherplätzen eines Stockwerkrufspeichers (RAM1) zugeordnete Speicherplätze
aufweist, in welchen durch Speicherung von auf den Kontrollzählerstand begrenzten
Zuteilungsanweisungen Rufgruppen gebildet werden, wobei die Zuteilungsanweisungen
zeitlich aufeinanderfolgenden Abwärts-Stockwerkrufen der Warteliste (RAM4) zugeordnet
sind,
- dass der Schaltkreis (14) einen Prioritätszähler (PC) aufweist, und dass bei n Aufzügen
und beim Speichern des n-ten Rufes in der Warteliste (RAM4) nacheinander dem jeweils
ältesten Ruf durch Speicherung einer Zuteilungsanweisung diejenige Kabine (4) zugeteilt
wird, die diesen am schnellsten bedienen kann, wobei der Prioritätszähler (PC) der
betreffenden Kabine (4) auf eine dem Alter des Rufes entsprechende Prioritätszahl
einstellbar ist, und
- dass bei Eintreffen weiterer Rufe die Rufgruppen in Prioritätsreihenfolge nacheinander
um einen Ruf vergrössert werden, in der Weise, dass jeweils der älteste Ruf einer
Rufgruppe in die Rufgruppe der Kabine nächsthöherer Priorität transferiert wird und
der jüngste Ruf der Rufgruppe der Kabine niedrigster Priorität zugeteilt wird, wobei
jeweils Rufgruppen gleichen Umfanges erzeugbar sind, bis der Kontrollzählerstand erreicht
ist.
2. Gruppensteuerung für Aufzüge nach Anspruch 1, da-
durch gekennzeichnet ,
- dass der Schaltkreis (14) mit einem Rechner verbunden ist und jede Kabine eine am
Rechner angeschlossene Lastmesseinrichtung (15) aufweist, wobei der Rechner bei jedem
Zusteigehalt die Differenz zwischen Ankunfts- und Abfahrtslast errechnet und durch
Bildung des arithmetischen Mittels aus den Lastdifferenzen der letzten Zusteigehalte
eine durchschnittliche Zusteigerate (BR) ermittelt,
- dass ein Speicherplatz (RAM5) vorgesehen ist, in dem die durchschnittliche Zusteigerate
(BR) gespeichert ist, und
- dass der Schaltkreis (14) mit einem Komparator verbunden ist, der das Produkt aus
der durchschnittlichen Zusteigerate (BR) und der vom Kontrollzähler (CC) angezeigten
Anzahl Zusteigehalte (B) mit einem Grenzwert vergleicht, wobei bei dessen Uberschreitung
die vom Kontrollzähler (CC) angezeigte Anzahl Zusteigehalte (B) verringert wird.
3. Gruppensteuerung für Aufzüge nach Anspruch 1, da- durch gekennzeichnet , dass die
Warteliste (RAM4) ein Schreib-Lesespeicher ist, in welchen den Stockwerken zugeordnete
Adressen der Abwärts-Stockwerkrufe einschreibbar sind, wobei ein Datenzähler (DC1)
zur Adressierung der Speicherplätze der Warteliste (RAM4) vorgesehen ist.
4. Gruppensteuerung für Aufzüge nach Anspruch 1, da- durch gekennzeichnet , dass der
Zuteilungsspeicher (RAM3) ein Schreib-Lesespeicher ist und die Zuteilungsanweisungen
1-Bit-Datenworte sind.
5. Gruppensteuerung für Aufzüge nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet
, dass der Rechner und der Komparator aus einem Mikrocomputersystem (5) gebildet sind,
in welchem die Warteliste (RAM4), der Zuteilungsspeicher (RAM3), der Kontrollzähler
(CC), der Prioritätszähler (PC) und der Datenzähler (DC1) integriert sind.
6. Gruppensteuerung für Aufzüge nach Anspruch 1, da- durch gekennzeichnet , dass die
Ermittlung der im Kontrollzähler (CC) gespeicherten bestimmten Anzahl Abwärts-Stockwerkrufe
oder Zusteigehalte (B) pro Kabine nach der Beziehung

erfolgt, wobei
F die Anzahl Stockwerke über dem Erdgeschoss,
n die Anzahl der Kabinen der Aufzugsgruppe,
h die Stockwerkshöhe,
v die Fahrgeschwindigkeit einer Kabine,
t den Zeitverlust pro Halt einer Kabine und
L die Anzahl Aussteiger im Erdgeschoss bedeuten.