[0001] Die Erfindung betrifft einen Verkokungsofen mit einer Vielzahl von horizontalen,
auf der Oberseite mit einer Ofendecke abgeschlossenen Verkokungskammern, mit in der
Ofendecke vorgesehenen, verschließbaren Füllöchern für jede der Verkokungskammern
und auf der Ofendecke angeordneten Fahrschienen und mit einem auf den Fahrschienen
verfahrbaren Koksofenfüllwagen, wobei der Koksofenfüllwagen mit in die Füllöcher der
jeweiligen Verkokungskammer absenkbaren Füllrohren und einer Auffangeinrichtung für
die beim Füllen entstehenden Füllgase versehen ist, wobei vorzugsweise die Auffangeinrichtung
koaxial zu den Füllrohren angeordnete und auf die Ränder der jeweiligen Füllöcher
aufsetzbare Auffanghauben aufweist und wobei die mit der Auffangeinrichtung aufgefangenen
Füllgase einer Füllgasreinigung zuführbar sind.
[0002] Der aus der Praxis bekannte Verkokungsofen, von dem die Erfindung ausgeht (vgl. den
Prospekt Schalke "Kokerei-Bedienungsmaschinen, koksseitige Entstaubungsanlagen" der
Anmelderin), weist je Verkokungskammer zwei die Ofendecke durchsetzende und nach oben
über die Ofendecke hinausragende Steigrohre auf. Diese Steigrohre sind jeweils in
einer Reihe an beiden Längsseiten des Verkokungsofens angeordnet. Die Füllöcher sowie
die Fahrschienen für den Koksofenfüllwagen liegen zwischen den beiden Reihen von Steigrohren.
Es gibt allerdings auch Verkokungsöfen, die nur ein Steigrohr je Verkokungskammer,
also nur eine Reihe von Steigrohren aufweisen.
[0003] Bei dem zuvor angesprochenen bekannten Verkokungsofen weist jede der Verkokungskammern
mehrere Füllöcher auf. Alle Füllöcher einer Verkokungskammer werden mittels einer
Deckelabhebevorrichtung am Koksofenfüllwagen mehr oder weniger gleichzeitig geöffnet,
d. h. die Füllochdeckel werden abgehoben. Der Füllvorgang erfolgt über alle Füllöcher
einer Verkokungskammer gleichzeitig, wozu die Füllrohre teleskopartig in die Füllöcher
abgesenkt werden. Möglichst unmittelbar nach dem Abheben der Füllochdeckel, also dem
öffnen der Füllöcher, werden die Auffanghauben auf die Füllöcher aufgesetzt, so daß
die Emissionen in die Umgebungsluft möglichst gering bleiben. Die Auffanghauben können
verschiedenartig ausgestaltet sein, weisen aber zumeist eine zylindrisch-teleskopartige
Gestaltung auf (vgl. die eingetragenen Unterlagen des DE-GM 72 33 752).
[0004] Bei dem bekannten Verkokungsofen, von dem die Erfindung ausgeht, ist die Füllgasreinigung
auf dem Koksofenfüllwagen angeordnet, d. h. die Auffanghauben der Auffangeinrichtung
sind unmittelbar mit der Füllgasreinigung verbunden. Die Füllgasreinigung weist ein
Sauggebläse erheblicher Kapazität auf, mit dessen Hilfe die entstehenden Füllgase,
genauer gesagt das beim Füllen der entsprechenden Verkokungskammer entstehende Gas/Staub-Gemisch,
abgesaugt werden. Wegen der erheblichen Temperatur arbeitet die Füllgasreinigung feucht,
d. h. unter Einsatz von Frischwasser. Dementsprechend weist die Füllgasreinigung eine
Frischwasserzufuhr sowie einen Schlammwasserbehälter erheblichen Volumens auf. Der
Koksofenfüllwagen ist also wegen der darauf angeordneten Füllgasreinigung relativ
groß und schwer, die Ofendecke des Verkokungsofens muß entsprechend stark dimensioniert
sein usw..
[0005] Aus dem Stand der Technik ist im übrigen ein Verfahren bekannt, bei dem die beim
Füllen einer Verkokungskammer entstehenden Füllgase über die Steigrohre in eine mit
den Steigrohren verbundene Vorlage abgesaugt werden. Die Absaugung der Füllgase über
die Vorlage ist nicht unproblematisch, da die Vorlage an sich für die abzusaugenden
Füllgasvolumina und die Konsistenz der Füllgase nicht vorgesehen ist, da die Gefahr
von Verpuffungen in der Vorlage besteht und da die mit der Vorlage verbundenen Steigrohre,
mitunter überhaupt nur ein Steigrohr, jeder Verkokungskammer von dem Bereich der Füllöcher
weit entfernt sind. Letzteres erfordert zumindest eine besondere Ausgestaltung des
der Vorlage zugeordneten Sauggebläses, nämlich eine erhöhte Saugleistung dieses Sauggebläses.
[0006] Ausgehend von dem zuvor erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung nun die
Aufgabe zugrunde, den bekannten, eingangs erläuterten Verkokungsofen so auszugestalten
und weiterzubilden, daß eine möglichst optimale, weitgehend flexible und ökonomische
Absaugung und Reinigung der Füllgase gewährleistet ist.
[0007] Der erfindungsgemäße Verkokungsofen, bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe gelöst
ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Füllgasreinigung stationär auf oder an dem
Verkokungsofen angeordnet ist, daß auf der Ofendecke eine stationäre Füllgassammelleitung
vorgesehen ist, daß die stationäre Füllgassammelleitung an die Füllgasreinigung angeschlossen
ist und daß die Auffangeinrichtung auf dem Koksofenfüllwagen an die Füllgassammelleitung
anschließbar ist. Wesentlich für den erfindungsgemäßen Verkokungsofen ist die Tatsache,
daß die Einrichtungen zum Auffangen und Reinigen der Füllgase in zwei Gruppen aufgeteilt
sind. Die Auffangeinrichtung, die gewichtsmäßig und volumenmäßig weniger problematisch
ist, verbleibt am Koksofenfüllwagen. Die Füllgasreinigung hingegen, die gewichtsmäßig
und volumenmäßig sowie vom Energieverbrauch her höchst problematisch ist, ist stationär
auf oder an dem Verkokungsofen angeordnet. Einerseits kann so der Koksofenfüllwagen
erheblich kleiner und leichter werden, wodurch gleichzeitig die Ofendecke des Verkokungsofens
entlastet wird, andererseits kann die Füllgasreinigung selbst nach allein reinigungstechnischen
Gesichtspunkten und ohne Rücksicht auf Volumen und Gewicht optimal gestaltet werden.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines Verkokungsofens sind viele Vorteile
und Möglichkeiten verknüpft. Zunächst ist mit der Füllgasreinigung auch das Sauggebläse
nun stationär angeordnet, so daß die Energieversorgung unproblematisch ist, nämlich
nicht mehr über Schleifleitungen od. dgl. erfolgen muß. Bei der Ausgestaltung der
Füllgasreinigung besteht auch ansonsten weitestgehende Freiheit, so können beispielsweise,
wenn dies temperaturmäßig möglich ist, großvolumige filternde Entstauber wie Gewebefilter
od. dgl. eingesetzt werden. Auch die Verwendung von sogenannten Precoat-Systemen ist
ohne weiteres möglich, um schädliche Einwirkungen von Teernebeln in den Füllgasen
auszuschließen. Die Füllgasreinigung gemäß der Erfindung läßt sich ohne weiteres auch
bei bestehenden Verkokungsöfen nachrüsten, da der Koksofenfüllwagen und die Ofendecke
nur geringfügig, nämlich nur durch die Auffangeinrichtung bzw. die Füllgassammelleitung,
zusätzlich belastet werden.
[0009] Eine Absaugung der Füllgase kann bei dem erfindungsgemäßen Verkokungsofen nötigenfalls
auch parallel über die Auffangeinrichtung und die Füllgassammelleitung sowie über
die Steigrohre und die Vorlage erfolgen. Dadurch läßt sich die Füllgeschwindigkeit
nochmals merkbar erhöhen. Bei entsprechender Ausgestaltung der Füllgasreinigung läßt
diese sich auch, zumindest was das Sauggebläse betrifft, mit den entsprechenden Aggregaten
der Vorlage und/oder anderer Emissionsschutzeinrichtungen des Verkokungsofens verbinden.
Diese Integration kann, jedenfalls bei Verwendung von "trockenen" Reinigungsverfahren
in der Füllgasreinigung, auch für die Entstaubung der verschiedenen Gase verwirklicht
werden. Schließlich sind auch Konstruktionen des erfindungsgemäßen Verkokungsofens
mit Überleitrohren zu benachbarten Verkokungsöfen ohne weiteres denkbar.
[0010] Zuvor ist der erfindungsgemäße Verkokungsofen in bezug auf die Absaugung und Reinigung
von Füllgasen erläutert worden. Selbstverständlich können auch die beim Einführen
eines im Stampfverfahren erzeugten Kokskuchens entstehenden Gase entsprechend abgesaugt
und gereinigt werden. Im übrigen ist der erfindungsgemäß ausgestaltete Verkokungsofen
für alle Arten von Kohle, nämlich sowohl für nasse, als auch für trockene, als auch
für vorerhitzte Kohle geeignet.
[0011] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen Verkokungsofen
auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden
soll.
[0012] Zunächst empfiehlt es sich, die Auffanghauben für alle Füllöcher einer Verkokungskammer
mit einem gemeinsamen Füllgaskrümmer zu verbinden und den Füllgaskrümmer an die Füllgassammelleitung
anzuschließen. Dabei können jeweils zwei Auffanghauben paarweise vorab verbunden und
diese Verbindungspunkte dann an den Füllgaskrümmer angeschlossen sein, ebenso aber
ist es möglich, jede einzelne Auffanghaube direkt mit dem Füllgaskrümmer zu verbinden.
Schließlich besteht die insbesondere bei Verkokungskammern großer Höhe (über fünf
Meter) empfehlenswerte Möglichkeit, mehrere Gruppen von Auffanghauben zu bilden, jede
Gruppe von Auffanghauben mit einem eigenen Füllgaskrümmer zu verbinden und dann die
nun mehreren Füllgaskrümmer an die Füllgassammelleitung anzuschließen. Diese Konstruktion
erlaubt eine noch größere Flexibilität bei der Absaugung der Füllgase aus der entsprechenden
Verkokungskammer.
[0013] Für den Anschluß der Auffangeinrichtung bzw. des Füllgaskrümmers an die Füllgassammelleitung
gibt es nun verschiedene Möglichkeiten.
[0014] Eine erste Möglichkeit zur Verwirklichung des zuvor erläuterten Anschlusses besteht
darin, die Füllgassammelleitung in Höhe jeder Verkokungskammer mit einer Anschlußvorrichtung
zum Anschließen des Füllgaskrümmers der Auffangeinrichtung zu versehen. Für jede Verkokungskammer
ist also, gewissermaßen abschnittweise, eine Anschlußvorrichtung vorgesehen. Die Anschlußvorrichtungen
sollten dabei im Normalzustand geschlossen sein. Dazu kann jede Anschlußvorrichtung
einen durch eine Verschlußklappe verschließbaren Anschlußstutzen aufweisen. Die Verschlußklappe
ist normalerweise geschlossen, nämlich gewichtsbelastet oder federbelastet. Lediglich
die Verschlußklappe der Anschlußvorrichtung, an die gerade eine Auffangeinrichtung
angeschlossen ist oder angeschlossen wird, ist geöffnet. Andernfalls würde unnötig
viel Frischluft in die Füllgassammelleitung eingesaugt, so daß das Sauggebläse zu
groß dimensioniert sein müßte und möglicherweise eine Explosionsgefahr entstehen könnte.
[0015] Bei der zuvor zuletzt erläuterten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens
empfiehlt es sich, den Füllgaskrümmer mit einem an den Anschlußstutzen der Anschlußvorrichtung
abdichtend anlegbaren Gegenstutzen zu versehen. Dieser Gegenstutzen könnte dann an
den Anschlußstutzen heranfahrbar sein, wobei dann beim Heranfahren des Gegenstutzens
an den Anschlußstutzen die Verschlußklappe des Anschlußstutzens vorzugsweise automatisch
öffenbar sein sollte.
[0016] Der Gegenstutzen ist zweckmäßigerweise automatisch ausfahrbar. Ist die Verschlußklappe
des Anschlußstutzens schwenkbar gelagert und beispielsweise über einen Schwenkhebel
betätigbar, so empfiehlt es sich hier, dem Gegenstutzen einen mit dem Schwenkhebel
zusammenwirkenden öffnungsbügel zuzuordnen. Beim teleskopartigen Ausfahren des Gegenstutzens
kommt der öffnungsbügel rechtzeitig an dem Schwenkhebel der Verschlußklappe zur Anlage,
schwenkt diese in öffnungsstellung und ermöglicht es so dem Gegenstutzen, am Anschlußstutzen
abdichtend zur Anlage zu kommen.
[0017] Bei der zuvor in Einzelheiten erläuterten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verkokungsofens besteht ein gewissen Problem darin, daß stets eine sehr genaue Ausrichtung
zwischen dem Anschlußstutzen an der Füllgassammelleitung und dem Gegenstutzen an der
Auffangeinrichtung am Koksofenfüllwagen verwirklicht werden muß. Nun kann zwar der
Koksofenfüllwagen als solcher relativ genau positioniert werden, allein schon um eine
genaue Ausrichtung mit den Füllöchern der entsprechenden Verkokungskammer zu gewährleisten,
jedoch können hier gleichwohl in Verbindung mit der Füllgassammelleitung Probleme
auftreten. Durch die Einleitung von Füllgasen in die Füllgassammelleitung erwärmt
sich die Füllgassammelleitung nämlich und dehnt sich aus. Dann aber werden auch die
den einzelnen Verkokungskammern zugeordneten Anschlußvorrichtungen verschoben. Hier
empfiehlt es sich nun, die Füllgassammelleitung mit Märmeausdehnungskompensatoren
zu versehen. Wo und wie diese Wärmeausdehnungskompensatoren in der Füllgassammelleitung
angeordnet bzw. ausgebildet werden, ergibt sich nach Maßgabe der verwendeten Materialien,
der Abmessungen und anderer konstruktiver Vorgaben.
[0018] Eine andere, nämlich kontinuierliche Einleitung von Füllgasen in die Füllgassammelleitung
erlaubt eine Konstruktion des erfindungsgemäßen Verkokungsofens, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Füllgassammelleitung einen in Längsrichtung verlaufenden, mittels einer
partiell öffenbaren Bandanordnung aus elastischem Material abgedichteten Schlitz und
die Auffangeinrichtung ein durch den Schlitz unter partieller Öffnung der Bandanordnung
in die Füllgassammelleitung hinein ragendes Füllgaseinleitelement aufweist. Vorzugsweise
weist hier das Füllgaseinleitelement einen mittleren Einleitbereich mit großem Querschnitt
und randseitige öffnungsbereiche mit spitz zulaufenden Querschnitten auf, so daß es
gleichzeitig als öffnungselement für die Bandanordnung dienen kann.
[0019] Bei der zuvor erläuterten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens
ist also die Auffangeinrichtung dauernd mit der Füllgassammelleitung verbunden, wobei
gleichwohl der Koksofenfüllwagen ohne jede Behinderung in Längsrichtung des Verkokungsofens
verfahren werden kann. Irgendwelche Ausrichtungsprobleme existieren hier nicht, da
das Füllgaseinleitelement gewissermaßen "automatisch" stets an der richtigen Stelle
steht. Wie im einzelnen derartige kontinuierliche Einleitkonstruktionen aussehen können,
ergibt sich aus dem Stand der Technik bei Auffangeinrichtungen anderer Gattung (vgl.
die DE-PS 25 29 660), so daß sich hier weitere Ausführungen erübrigen.
[0020] Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt, ist die
Auffangeinrichtung und/oder die Füllgassammelleitung mit Bypass-Ventilen zur Einleitung
von Frischluft versehen. Bypass-Ventile der angesprochenen Art erlauben es, den aufgefangenen
und abgesaugten Füllgasen sogleich Frischluft in bestimmtem Umfange beizumischen,
so daß die Temperatur der Füllgase gesenkt wird. Diese Temperatur der Füllgase kann
dadurch so weit gesenkt werden, daß ohne weiteres "trockene" Reinigungsverfahren in
der Füllgasreinigung angewandt werden können. Ohne weiteres können also in einem solchen
Fall Gewebefilter od. dgl. Verwendung finden. Zusätzlich zu den Bypass-Ventilen können
weitere Ventile oder ventilartige Einrichtungen vorgesehen sein, wie beispielsweise
Drosselklappen od. dgl., so daß die gemischten Gasmengen und die erreichten bzw. erreichbaren
Temperaturen genau eingestellt werden können.
[0021] Ober die Bypass-Ventile können die abgesaugten Füllgase schon so weit verdünnt werden,
daß eine Nachverbrennung aus Umweltschutzgründen nicht nötig ist. Gleichwohl ist es
natürlich ohne weiteres möglich, die Auffangeinrichtung und/oder die Füllgassammelleitung
mit einem Nachbrenner zur Nachverbrennung der Füllgase zu versehen, um die Emission
toxischer Gase zu verhindern.
[0022] Schließlich kann die Auffangeinrichtung und/oder die Füllgassammelleitung mit Überdruckventilen
versehen sein, so daß bei Entstehen von Überdruck, beispielsweise wegen auftretender
Verpuffungen, keine ernsthaften Schäden entstehen.
[0023] Hinsichtlich der weiteren Ausstattung und des Betriebes des erfindungsgemäßen Verkokungsofens
soll schließlich nur noch kurz darauf hingewiesen werden, daß für die Füllgasreinigung
Vorfilter mit Filtermaterialien wie gemahlener Dolomit, Kalk, Koks oder Kohle verwendet
werden können, daß die Füllgasreinigung weiter zum Schutz der eigentlichen entstaubenden
Filter vor glühenden Staubteilchen eine vorgeschaltete Funkenfalle aufweisen kann,
daß das Sauggebläse der Füllgasreinigung Einrichtungen zur Regelung des Absaugvolumens
enthalten kann und daß die Steuerung der gesamten Füllgasabsaugung und Reinigung natürlich
so ausgestaltet sein sollte, daß zwischen den einzelnen Füllvorgängen eine Drosselung
der Saugleistung erfolgt.
[0024] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 schematisch, ausschnittweise, in einer Seitenansicht einen erfindungsgemäßen
Verkokungsofen,
Fig. 2 im Querschnitt, ausschnittweise, einen Bereich der Ofendecke des Verkokungsofens
nach Fig. 1,
Fig. 3 in einer Prinzipdarstellung eine Auffangeinrichtung an einem Koksofenfüllwagen
eines Verkokungsofens nach Fig. 1,
Fig. 4 in detaillierterer Darstellung den Gegenstand nach Fig. 3 und
Fig. 5 im Schnitt eine Abwandlung des Gegenstandes nach Fig. 4.
[0025] Der in Fig. 1 dargestellte Verkokungsofen 1 weist eine Vielzahl von horizontalen
Verkokungskammern 2 auf, die auf der Oberseite mit einer Ofendecke 3 abgeschlossen
sind. In der Ofendecke 3 sind durch Füllochdeckel 4 verschließbare Füllöcher 5 für
jede der Verkokungskammern 2 vorgesehen, über die Kohle in die Verkokungskammern 2
eingefüllt werden kann. Auf der Ofendecke 3 sind außerdem Fahrschienen 6 angeordnet,
auf denen ein Koksofenfüllwagen 7 in Längsrichtung des Verkokungsofens 1 verfahrbar
ist. Der Koksofenfüllwagen 7 ist mit in die Füllöcher 5 der jeweiligen Verkokungskammer
2 absenkbaren Füllrohren 8 und mit einer Auffangeinrichtung 9 für die beim Füllen
entstehenden Füllgase versehen. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind
je Verkokungskammer 2 vier Füllöcher 5 vorgesehen, so daß der Koksofenfüllwagen auch
vier Füllrohre 8 aufweist.
[0026] Aus Fig. 3 in Verbindung mit Fig. 2 ergibt sich, daß die Auffangeinrichtung 9 koaxial
zu den Füllrohren 8 angeordnete und auf die Ränder der jeweiligen Füllöcher 5 aufsetzbare
Auffanghauben aufweist. Diese Auffanghauben 10 sind koaxial zu den Füllrohren 8 angeordnet
und zylindrisch-teleskopartig ausgebildet. Die mit der Auffangeinrichtung 9 aufgefangenen
Füllgase sind einer nicht dargestellten Füllgasreinigung zuführbar.
[0027] In Fig. 1 ist im übrigen noch erkennbar, daß jede Verkokungskammer 2 des dargestellten
Verkokungsofens 1 ein Steigrohr 11 aufweist, das mit einer nicht dargestellten Vorlage
zur Absaugung entstehender Verbrennungsgase verbunden ist.
[0028] Aus Fig. 2 ergibt sich hinsichtlich des Koksofenfüllwagens 7 weiter, daß dieser Koksofenfüllwagen
7 eine Deckelabhebevorrichtung 12 zum Abheben der Füllochdeckel 4 sowie eine Füllochdeckel-
und Füllochreinigung 13 aufweist.
[0029] Die erfindungsgemäß verwirklichte Konstruktion des dargestellten Verkokungsofens
1 ergibt sich besonders deutlich aus Fig. 3. Nicht dargestellt ist in Fig. 3 zunächst,
daß die Füllgasreinigung stationär auf oder an dem Verkokungsofen 1 angeordnet ist.
Erkennbar ist aber, daß auf der Ofendecke 3 eine stationäre Füllgassammelleitung 14
vorgesehen ist. Die stationäre Füllgassammelleitung 14 ist an die nicht dargestellte
Füllgasreinigung angeschlossen. Die Auffangeinrichtung 9 auf dem Koksofenfüllwagen
7 ist an die Füllgassammelleitung 14 anschließbar. Dazu sind die einzelnen Auffanghauben
10 der Auffangeinrichtung 9 mit einem gemeinsamen Füllgaskrümmer 15 verbunden. Der
Füllgaskrümmer 15 seinerseits ist an die Füllgassammelleitung 14 anschließbar. Dazu
weist die Füllgassammelleitung 14 in Höhe jeder Verkokungskammer 2 eine Anschlußvorrichtung
16 auf.
[0030] In Fig. 3 ist zunächst nur angedeutet, daß die Anschlußvorrichtung 16 einen durch
eine Verschlußklappe 17 verschließbaren Anschlußstutzen 18 aufweist. Der Füllgaskrümmer
15 weist einen an den Anschlußstutzen 18 der Anschlußvorrichtung 16 abdichtend anlegbaren
Gegenstutzen 19 auf.
[0031] Die genaue Konstruktion der Anschlußvorrichtung 16 in Verbindung mit dem Füllgaskrümmer
15 läßt sich aus Fig. 4 in einem Beispiel erkennen.
[0032] Erkennbar ist zunächst, daß beim Heranfahren des Gegenstutzens 19 an den Anschlußstutzen
18 die Verschlußklappe 17 automatisch öffenbar ist. Dazu ist die Verschlußklappe 17
schwenkbar gelagert und über einen Schwenkhebel 20 betätigbar. Mit dem Schwenkhebel
20 wirkt ein dem Gegenstutzen 19 zugeordneter öffnungsbügel 21 zusammen. Der Gegenstutzen
19 ist insgesamt teleskopartig ausfahrbar, und zwar über eine nur schematisch dargestellte
Hydraulik 22, die auch gleichzeitig den öffnungsbügel 21 bewegt.
[0033] Nicht dargestellt ist in den Figuren, daß die Füllgassammelleitung mit Wärmeausdehnungskompensatoren
versehen ist, die stets eine genaue Ausrichtung im Bereich der Anschlußvorrichtungen
gewährleisten.
[0034] Fig. 5 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens
1 ganz ausschnittweise, bei dem die Füllgassammelleitung 14 einen in Längsrichtung
verlaufenden, mittels einer partiell öffenbaren Bandanordnung 23 aus elastischem Material
abgedichteten Schlitz 24 aufweist. Die Auffangeinrichtung weist ein durch den Schlitz
24 unter partieller Öffnung der Bandanordnung 23 in die Füllgassammelleitung 14 hinein
ragendes Füllgaseinleitelement 25 auf. Das Füllgaseinleitelement 25 unterfaßt die
Bandanordnung 23 im Einleitbereich und hebt diese etwas von dem Schlitz 24 ab. Der
Schlitz. 24 ist im übrigen durch Gitterroste 26 abgedeckt.
[0035] Die Bandanordnung 23 in Fig. 5 weist ein einseitig eingespanntes Band auf, dessen
randseitige Einspannung unter einem Einspannwinkel zum Gitterrost 26 verwirklicht
ist, der dem halben öffnungswinkel entspricht. Das ist verschleißtechnisch besonders
günstig.
[0036] In Fig. 5 ist noch angedeutet, daß die Auffangeinrichtung 9 ein Bypass-Ventil 27
zur Einleitung von Frischluft aufweist. Durch die Einleitung von Frischluft wird die
Temperatur der aufgefangenen und abgesaugten Füllgase verringert, so daß in der Füllgasreinigung
"trockene" Filter verwendet werden können.
[0037] Schließlich zeigt Fig. 4 insoweit eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer
Auffangeinrichtung 9 eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens 1, als hier ein Überdruckventil
28 vorgesehen ist.
1. Verkokungsofen mit einer Vielzahl von horizontalen, auf der Oberseite mit einer
Ofendecke abgeschlossenen Verkokungskammern, mit in der Ofendecke vorgesehenen, verschließbaren
Füllöchern für jede der Verkokungskammern und auf der Ofendecke angeordneten Fahrschienen
und mit einem auf den Fahrschienen verfahrbaren Koksofenfüllwagen, wobei der Koksofenfüllwagen
mit in die Füllöcher der jeweiligen Verkokungskammer absenkbaren Füllrohren und einer
Auffangeinrichtung für die beim Füllen entstehenden Füllgase versehen ist, wobei vorzugsweise
die Auffangeinrichtung koaxial zu den Füllrohren angeordnete und auf die Ränder der
jeweiligen Füllöcher aufsetzbare Auffanghauben aufweist und wobei die mit der Auffangeinrichtung
aufgefangenen Füllgase einer Füllgasreinigung zuführbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllgasreinigung stationär auf oder an dem Verkokungsofen (1) angeordnet ist,
daß auf der Ofendecke (3) eine stationäre Füllgassammelleitung (14) vorgesehen ist,
daß die stationäre Füllgassammelleitung (14) an die Füllgasreinigung angeschlossen
ist und daß die Auffangeinrichlung (9) auf dem Koksofenfüllwagen (7) an die Füllgassammelleitung
(14) anschließbar ist.
2. Verkokungsofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffanghauben (10)
für alle Füllöcher (5) einer Verkokungskammer (2) mit einem gemeinsamen Füllgaskrümmer
(15) verbunden sind und daß der Füllgaskrümmer (15) an die Füllgassammelleitung (14)
anschließbar ist.
3. Verkokungsofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllgassammelleitung
(14) in Höhe jeder Verkokungskammer (.2) eine Anschlußvorrichtung (16) zum Anschließen
des Füllgaskrümmers (15) der Auffangeinrichtung (9) aufweist.
4. Verkokungsofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußvorrichtung
(16) einen durch eine Verschlußklappe (17) verschließbaren Anschlußstutzen (18) aufweist.
5. Verkokungsofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllgaskrümmer
(15) einen an den Anschlußstutzen (18) der Anschlußvorrichtung (16) abdichtend anlegbaren
Gegenstutzen (19) aufweist und daß beim Heranfahren des Gegenstutzens (19) an den
Anschlußstutzen (18) die Verschlußklappe (17) vorzugsweise automatisch öffenbar ist.
6. Verkokungsofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstutzen (19)
teleskopartig ausfahrbar ist.
7. Verkokungsofen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappe
(17) schwenkbar gelagert und über einen Schwenkhebel (20) betätigbar ist und daß dem
Gegenstutzen (19) ein mit dem Schwenkhebel (20) zusammenwirkender öffnungsbügel (21)
zugeordnet ist.
8. Verkokungsofen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Füllgassammelleitung mit Wärmeausdehnungskompensatoren versehen ist.
9. Verkokungsofen nach Anspruch 1 oder 2 und ggf. nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllgassammelleitung (14) einen in Längsrichtung verlaufenden, mittels einer
partiell öffenbaren Bandanordnung (23) aus elastischem Material abgedichteten Schlitz
(24) und die Auffangeinrichtung (9) ein durch den Schlitz (24) unter partieller Öffnung
der Bandanordnung (23) in die Füllgassammelleitung (14) hinein ragendes Füllgasein- leitelement (25) aufweist.
10. Verkokungsofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllgaseinleitelement
einen mittleren Einleitbereich mit großem Querschnitt und randseitige öffnungsbereiche
mit spitz zulaufenden Querschnitten aufweist.
11. Verkokungsofen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auffangeinrichtung (9) und/oder die Füllgassammelleitung mit Bypass-Ventilen (27)
zur Einleitung von Frischluft versehen ist.
12. Verkokungsofen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auffangeinrichtung und/oder die Füllgassammelleitung mit einem Nachbrenner versehen
ist.
13. Verkokungsofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auffangeinrichtung (9) und/oder die Füllgassammelleitung mit Überdruckventilen
(28) versehen ist.