[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais mit einem langgestreckten
Anker, der sich im wesentlichen parallel zur Achse der Erregerspule erstreckt und
mit einem Ende über einen aus Isolierstoff bestehenden Ankerträger an einem Flansch
des Spulenkörpers beweglich gelagert ist, insbesondere nach Patent (Aktenzeichen P
31 32 239.5).
[0002] Das Relais nach dem Hauptpatent hat den Vorteil, daß durch die unmittelbare Befestigung
der Kontaktfedern im isolierenden Träger des Ankers die Ankerbewegung unmittelbar
auf die Kontaktfedern übertragen wird, so daß kein Betätigungsschieber erforderlich
ist. Durch die dort vorgesehene Verbindung der beweglichen Kontaktfedern mit dem isolierenden
Träger kann also jegliche Reibung zwischen Anker und beweglicher Kontaktfeder, die
durch den sonst üblichen Betätigungsschieber verursacht wird, vermieden werden. Allerdings
ist bei den Ausführungsbeispielen des Hauptpatents noch nicht jegliche Reibung des
Ankers vermieden, da die dort beschriebenen Schneiden- und Zapfenlagerungen des Ankers
eine zwar nur geringe, aber nicht vernachlässigbare Reibung verursachen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Relais der eingangs genannten Art, insbesondere
nach dem Hauptpatent, so auszugestalten, daß der Anker mit wenigen, leicht zu montierenden
Teilen praktisch reibungsfrei gelagert wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an dem aus elastischem Kunststoff
bestehenden Ankerträger nach zwei Seiten in Richtung der Ankerdrehachse verlaufende
Spannbänder angeformt sind, welche jeweils an Haltearmen des Spulenkörpers gehalten
sind.
[0005] Durch die am Ankerträger einstückig ausgebildeten Spannbänder erhält man eine stoßgesicherte,
einfache und reibfreie Ankerlagerung, wobei der Anker und gegebenenfalls auch die
im Ankerträger befestigten beweglichen Kontaktteile durch Steckmontage fixierbar sind.
[0006] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung sind die Haltearme des Spulenkörpers gabelförmig
ausgebildet, wobei das Ankerhalteglied über an den freien Enden der Spannbänder angeformte
Spannköpfe zwischen den Gabelenden der Haltearme eingehängt werden'kann. Die Spannköpfe
können jeweils mit Rastschneiden in Rastkerben der Haltearme ruhen. Weiterhin ist
es zweckmäßig, daß die Haltearme des Spulenkörpers ebenfalls wie der Ankerträger elastisch
ausgebildet sind.
[0007] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Relais erstreckt sich die Spannband-Querschnittslängsachse
senkrecht zur Ankerlängsachse. Dadurch kann der Ankerträger besonders einfach im Spritzgießverfahren
hergestellt werden. Durch eine Änderung der Querschnittslängsachse der Spannbänder,
beispielsweise durch Wahl eines bestimmten Winkels zwischen dieser Querschnittslängsachse
und der Ankerlängsachse, läßt sich eine einseitige Ankerruhelage vorgeben. Die Spannband-Querschnittsfläche
ist zweckmäßigerweise rechteckförmig, wodurch sich eine exakte Ankerstellung und eine
Rückstellwirkung in die Ausgangslage erzielen läßt. Dabei wird das Verhältnis von
Länge zur Breite beim Spannbandquerschnitt zweckmäßigerweise zwischen 4:1 und 10:1
gewählt. Auf diese Weise läßt sich eine ausreichende, aber nicht zu große Drehfederkonstante
erzielen.
[0008] In einer Abwandlung kann die Spannband-Querschnittsfläche auch rautenförmig oder
oval ausgebildet sein. Auch damit läßt sich eine exakte Vorzugsrichtung für die Ankerstellung
sowie eine exakte Rückstellung in die Ausgangslage erzielen, gleichzeitig sind aber
die Spannbänder wegen des größeren Durchflußquerschnittes einfacher und homogener
im Spritzgießverfahren herzustellen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein elektromagnetisches Relais im Schnitt von oben gesehen in einer schematischen
Darstellung,
Fig. 2 einen Anker mit Ankerhalteglied,
Fig. 3 und 4 die Ankerlagerung am Spulenkörper in zwei, teilweise geschnittenen Ansichten.
[0010] Fig. 1 zeigt in Draufsicht die Schnittdarstellung eines Relais mit dem grundsätzlichen
Aufbau nach dem Hauptpatent. Auf einem Grundkörper 1 ist ein Spulenkörper 2 mit Spulenwicklung
3 befestigt. In der axialen Bohrung 4 des Spulenkörpers 2 ist ein langgestreckter,
stabförmiger Anker 5 angeordnet. Dieser Anker ist mit seinem Ende 5a über einen Ankerträger
6 gelagert und ist mit seinem freien Ende 5b zwischen den Polblechen 7 und 8 beweglich,
mit denen er jeweils einen Arbeitsluftspalt bildet. Die Polbleche 7 und 8 bilden neben
bzw. unterhalb der Spule Magnetjoche, welche mit ihren Enden 7a bzw. 8a an das gelagerte
Ende des Ankers angekoppelt sind. Zwischen diesen Jochen kann beispielsweise ein nicht
dargestellter Dauermagnet angeordnet sein, wodurch sich ein polarisiertes Magnetsystem
ergibt.
[0011] Der Ankerträger 6 ist mit dem Ankerende 5a durch Steckmontage verbunden. Außerdem
trägt er in Ausnehmungen 6a bzw. 6b jeweils eingesteckte Mittelkontaktfedern 9 und
10, welche sich beiderseits der Spule parallel zum Anker erstrekken und mit ihren
freien Enden jeweils mit Gegenkontaktelementen 11, 12, 13 und 14 zusammenwirken. Die
in dem isolierenden Träger 6 verankerten Mittelkontaktfedern 9 und 10 sind über elastische
Zwischenstücke 9a bzw. 10a mit den zugehörigen Anschlußfahnen 15 und 16, die im Grundkörper
1 verankert sind, verbunden.
[0012] Die Gestaltung des Ankerträgers zeigt im einzelnen Fig. 2. Dieser Ankerträger 6 trägt,
wie erwähnt, den stabförmigen Anker 5 sowie die Mittelkontaktfedern 9 und 10, die
jeweils in Ausnehmungen des Trägers durch Einstecken befestigt sind. Am Ankerträger
angeformt sind zwei Spannbänder 17 und 18, die sich an der Oberseite und an der Unterseite
des Ankerträgers 6 jeweils in Richtung der Ankerdrehachse erstrecken und an ihren
freien Enden jeweils einen Spannkopf 19 bzw. 20 tragen. Die Spannbänder 17 und 18
dienen als Torsionsstege, die sich bei der Ankerbewegung verwinden können, ohne daß
eine Lagerreibung auftritt. Die Spannbänder weisen eine im wesentlichen rechteckige
Querschnittsfläche auf, wobei die Längsachse dieser Querschnittsfläche parallel zur
Ankerlängsachse verläuft. Dadurch ergibt sich eine genaue Ausrichtung des eingesteckten
Ankers. In einer nicht dargestellten Abwandlung könnte die Querschnittslängsachse
der Spannbänder 17 und 18 auch im Winkel zur Ankerlängsachse angeordnet werden, um
eine Vorspannung des Ankers nach der einen oder anderen Seite und damit eine einseitige
Ankerruhelage vorzugeben. Die Übergangsstellen 18a und 18b vom Spannband 18 zum Ankerträger
6 und auch zum Spannkopf 20 sind abgerundet, ebenso wie die Übergangsstellen am Spannband
17, um einerseits ein homogenes Ausfließen beim Spritzvorgang des Ankerträgers zu
erzielen und andererseits eine Kerbwirkung beim Einsatz im Relais zu vermeiden.
[0013] Die Fig. 3 und 4 zeigen die Einspannung des Ankers über den Ankerträger 6 am Spulenkörper
2. Zum Zwecke der Ankerbefestigung besitzt der Spulenkörper 2 an seinem Flansch 2a
oberhalb und unterhalb des Ankerendes 5a jeweils einen Haltearm 21 bzw. 22 mit gabelförmig
gespaltenen Enden 21a, 21b, 22a und 22b. An diesen Haltearmen 21 und 22 ist jeweils
eine Rastkerbe 23 vorgesehen, in welche die Spannköpfe 19 und 20 mit jeweils einer
Rastschneide 24 einrasten und somit gehalten werden. Die Spannbänder werden dabei
jeweils zwischen die Gabelenden 21a und 21b bzw. 22a und 22b eingesteckt. Die Rastschneiden
sind symmetrisch dachförmig geneigt, so daß sich die Spannbänder in seitlicher Richtung
selbst zentrieren.
[0014] Der Ankerträger 6 mit den angeformten Spannbändern 17 und 18 sowie den Spannköpfen
19 und 20 besteht zweckmäßigerweise aus zähelastischem, reißfestem und temperaturfestem
Kunststoff mit geringer elastischer Nachwirkung. Dadurch ergibt sich eine sichere
Spannwirkung über den gesamten Betriebstemperaturbereich des Relais und eine hohe
mechanische Lebensdauer. Als Werkstoff kommt beispielsweise PBTP in Betracht. Zweckmäßig
ist es weiterhin, den gleichen Werkstoff auch für den Spulenkörper mit den angeformten
Haltearmen 21 und 22 zu verwenden. Dadurch ergibt sich eine Temperaturkompensation
sowie eine Kompensation von Werkstoffeinflüssen, beispielsweise von Schwindungen.
[0015] In Abwandlung des Ausführungsbeispiels könnte natürlich die Ankeraufhängung auch
seitlich an der Spule angebracht sein, so daß sich der Anker nicht im Spuleninneren,
sondern seitlich neben der Spule erstrecken würde. Unter entsprechender Abwandlung
könnten dann die Haltearme für den Ankerträger seitlich am Spulenkörper angeformt
werden, während die übrigen Teile, die Befestigung bzw. Betätigung der Kontaktfedern
entsprechend abgewandelt sein müßten. Die reibfreie Lagerung des Ankers über Spannbänder
könnte in diesem Fall genauso erfolgen wie beim dargestellten Ausführungsbeispiel.
1. Elektromagnetisches Relais mit einem langgestreckten Anker, der sich im wesentlichen
parallel zur Achse der Erregerspule erstreckt und mit einem Ende über einen aus Isolierstoff
bestehenden Ankerträger an einem Flansch des Spulenkörpers beweglich gelagert ist,
insbesondere nach Patent (Aktenzeichen P 31 32 239.5), dadurch gekennzeichnet , daß
an dem aus elastischem Kunststoff bestehenden Ankerträger (6) nach zwei Seiten in
Richtung der Ankerdrehachse verlaufende Spannbänder (17, 18) angeformt sind, welche
jeweils an Haltearmen (21, 22) des Spulenkörpers (2) gehalten sind.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Haltearme (21, 22) des
Spulenkörpers (2) gabelförmig ausgebildet sind und daß das Ankerhalteglied (6) über
an den freien Enden der Spannbänder (17, 18) angeformte Spannköpfe (19, 20) zwischen
den Gabelenden (21a, 21b; 22a, 22b) der Haltearme (21, 22) unter Zugspannung eingehängt
ist.
3. Relais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Spannköpfe (19, 20) jeweils
mittels Rastschneiden (24) in Rastkerben (23) der Haltearme (21, 22) ruhen.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Haltearme
(21, 22) des Spulenkörpers (2) elastisch ausgebildet sind.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß sich der
Anker in Axialrichtung in der Spule erstreckt und daß die Haltearme (21, 22) für den
Ankerträger (6) mittig vor dem Spulenflansch (2a) angeordnet sind.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß sich der
Anker neben der Spule erstreckt und daß die Haltearme für den Ankerträger seitlich
am Spulenflansch angeformt sind.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Spannband-Querschnittslängsachse
parallel zur Ankerlängsachse verläuft.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Spannband-Querschnittslängsachse
in einem vorgegebenen Winkel zur Ankerlängsachse verläuft.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Spannband-Querschnittsfläche
Rechteckform besitzt.
10. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Spannband-Querschnittsfläche
rautenförmig bzw. oval gestaltet ist.
11. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß der . Ankerträger
(6) und der Spulenkörper (2) jeweils aus einem zähelastischen Kunststoff,insbesondere
jeweils aus dem gleichen Kunststoff, bestehen.