[0001] Die Erfindung betrifft einen Sicherheitskappschuh für aus Stahlprofilsegmenten bestehende
Türstöcke des Streckenausbaus im Berg- und Tunnelbau, bei dem jeder Türstockstempel
nach innen hinter die ihm zugeordnete Stirnseite der Kappe versetzt und mit seinem
kappenseitigen Ende unter einer Stützplatte zwischen mit diesen einteiligen Lagerplatten
für einen diese durchsetzenden Stempelanschlußbolzen angeordnet ist und mit einem
Kappenanschlußbolzen zusammenwirkt, für den über der Stützplatte ein mit dieser einteiliger
Lagerbock ausgebildet ist, wobei vorzugsweise an der Stützplatte Wälzflächen für Schwenkbewegungen
um einen der Bolzen ausgebildet sind.
[0002] Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf den Streckenausbau z.B. im Steinkohlenbergbau,
wobei die Kappen .der Türstöcke in der Regel aus Gründen der Verbilligung und Vereinfachung
aus I- oder Schienenprofilen bestehen und entweder einteilige Stempel ebenfalls von
I-Profilen oder mehrteilige, nachgiebige Stempel aus sogenannten Rinnenprofilen, also
ineinander einlegbaren Profilen benutzt werden. Im letztgenannten Fall kommt es auch
vor, daß die Kappe einteilig aus einem Rinnenprofilabschnitt besteht.
[0003] Sicherheitskappschuhe unterscheiden sich von den früher üblichen Kappschuhen durch
ihre Fähigkeit, das Abkippen der von den Stempeln unterstützten Kappen zu verhindern.
Die Verbesserung der Sicherheit liegt darin, daß beim Auftreten von Torsionsbeanspruchungen
der Türstockkappe bzw. ihres Profiles diese nicht mehr von dem Kappschuh und/oder
dem so unterstützten Stempel abgleiten kann, so daß in diesen Fällen ein Zusammenbrechen
des Türstockes ausgeschlossen ist. Das läßt sich im Prinzip mit Hilfe des Kappenanschlußbolzens
erreichen, der in einem entsprechend ausgebildeten Lagerbock des Kappschuhs gehalten
ist und mit dem Stempelanschlußbolzen zusammenwirkt, der den Stempel und die Lagerplatten
durchsetzt .und dadurch den Stempel mit dem Schuh versperrt.
[0004] Andererseits ergeben sich im Gefolge des Gebirgsdruckes und der hierauf beruhenden
Bewegungen des den Streckenquerschnitt umgebenden Gebirges Formänderungen des Türstockes,
welche den elastischen Bereich überschreiten und bleibende Formänderungen des Ausbaus
hinterlassen, die der Ausbau ohne wesentlichen Verlust seiner Tragfähigkeit überstehen
muß. Das gilt für den Bereich der Kappschuhe für die sogenannte "Gehrung", mit der
die Stempel unter die Kappen gesetzt werden. Dieser Winkel wird insbesondere beim
Einschieben mehrteiliger Stempel zwangsläufig verändert; hierbei soll jedoch eine
Beschä
- digung des Ausbaus so lange wie möglich herausgezögert werden. Dazu dienen die Wälzflächen,
über die eine Drehung oder Verschiebung der aufeinander abgestützten Bauteile erfolgen
kann.
[0005] Schließlich ist auch erforderlich, daß trotz der geringen Reibung der aufeinander
abgestützten Stahlteile ein Abrutschen der Stempel bzw. des Kappschuhs längs der Türstockkappe
verhindert wird.Die in dieser Richtung wirkenden Beanspruchungen des Türstockbaues
stammen in aller Regel von den sogenannten Stoßdrücken des Gebirges, welche besonders
häufig im Zuge der sogenannten Konvergenz des Hangenden auftreten, wenn mit dem Türstockausbau
im Flöz stehende Strecken z.B. auf Hauen ausgebaut sind.
[0006] Die Erfindung geht von einem bekannten Sicherheitskappschuh (DE-OS 29 15 782) aus;
dieser ist zweiteilig, d.h. in seiner Längsrichtung in zwei Hälften unterteilt. Die
Sicherheit bei Torsionsbeanspruchungen der Kappen wird mit an jeder Hälfte des Kappschuhs
angeordneten Ansätzen erreicht, welche über die Kappenstirnseite hinaus nach innen
vorstehen und Anlageflächen für den Kappensteg bilden, aber auch von dem Kappenanschlußbolzen
durchsetzt sind. Die Sicherheit gegen Abrutschen längs des Kappenprofils, insbesondere
unter dem Einfluß der oben erörterten Stoßdrücke wird durch mindestens einen, die
betreffende Kappenstirnseite übergreifenden Bolzen erzielt, welcher gleichzeitig die
beiden Kappschuhhälften zusammenhält. Die Wälzflächen sind in je einer Kehle ausgebildet,
welche von der Stützplatte und den erwähnten Vorsprüngen gebildet wird.
[0007] Ein solcher Kappschuh ist zwar in der beschriebenen Weise außerordentlich vielseitig
und verursacht wegen seines symmetrischen Aufbaus auch keine Probleme bei der Bereitstellung
des erforderlichen Ausbaumaterials. Er verlangt aber wegen seiner Mehrteiligkeit eine
Vielzahl von Schrauben, was nicht nur die Montage erschwert, sondern auch den technischen
Aufwand so weit steigern kann, daß insgesamt der wirtschaftliche Vorteil des Türstockausbaus
gegenüber komplizierteren Ausbauarten bzw. -formen dadurch infrage gestellt oder ganz
verloren gehen kann. Es kommt hinzu, daß solche Kappschuhe für neuere Formen des Türstockausbaus
nicht infrage kommen.
[0008] Diese Türstockausführungen beruhen auf Überlegungen, die sich hauptsächlich aus der
Mechanisierung und Rationalisierung in Verbindung mit der Standsicherheit des ausgebauten
Streckenquerschnittes ergeben. Wenn man nämlich den Stoß einer Türstockstrecke mit
Schrämwalzen herstellt, ergibt sich an dieser Stelle ein rechtwinkliger Ausbauquerschnitt,
der natürlich auch auf andere Weise entstehen kann. Will man den Stempel mit der erforderlichen
Gehrung am Ende der Kappen setzen, so verbleibt zwischen Streckenstoß und Kappenspitze
ein von der Gehrung abgehängiger, unausgebauter Randstreifen. Das kann sich auf die
Standsicherheit nachteilig auswirken. Will man aber den Randstreifen ebenfalls mit
den Kappen unterstützen, ohne auf die Gehrung der Stempel zu verzichten, dann müssen
die Stempel im Abstand von den jeweiligen Kappenspitzen gesetzt werden. Dazu eignen
sich jedoch die bekannten Kappschuhe nicht, welche die eingangs beschriebenen Anforderungen
erfüllen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den als bekannt vorausgesetzten Kappschuh
zu vereinfachen und unter Beibehaltung seiner Sicherheitseigenschaften so auszubilden,
daß er das Setzen des Türstockstempels im Abstand von der ihm zugeordneten Kappenstirnseite
mit der jeweils gewünschten Gehrung und abrutschsicher, d.h. mit der hierfür geforderten
Formschlüssigkeit zuläßt.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Lagerbock einen Teil eines
an beiden Enden offenen Kanals bildet, in dem ein Längenabschnitt des Kappenunterflansches
zwischen parallelen Wänden angeordnet ist, welche der Kappenanschlußbolzen durchsetzt
und daß die Stützplatte einteilig ausgebildet und auf ihrer Unterseite für die Stempelstirnseite
für Drehungen um den Stempelanschlußbolzen oder auf ihrer Oberseite auf oder unter
der Kanalsohle für Drehungen um den Kappenanschlußbolzen die Wälzflächen aufweist.
[0011] Hierbei läßt sich der Kappschuh wegen seines beidseitig offenen Kanals längs der
Kappe beliebig weit von deren Stirnseite anbringen, jedoch mit dem Kappenanschlußbolzen
formschlüssig festlegen, so daß eine abrutschsichere, d.h. formschlüssige Anbringung
des Kappschuhs gewährleistet ist.. Andererseits führt die einteilige Ausbildung zu
der gewünschten Vereinfachung, weil außer dem Kappenanschlußbolzen nur noch der Stempelanschlußbolzen
als weiterer Schraubenbolzen vorgesehen zu werden braucht und weitere Bolzen nicht
erforderlich sind. Das Fehlen dieser Bolzen ermöglicht aber andererseits auch, daß
man den-Kappen- oder den Stempelanschlußbolzen wahlweise als Schwenkachsen für die
Gehrung und deren Veränderung benutzen und entsprechend die Wälzflächen im Kappschuh
anordnen kann. Dadurch läßt sich verschiedenen Ausbaugesichtspunkten, aber auch unterschiedlichen
Ausbauprofilgewichten bzw. -formen der Stempel und der Kappe Rechnung tragen. Das
ergibt ebenfalls eine erheb
- liche Vereinfachung.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird der Formschluß des Kappschuhs mit
der Türstockkappe erreicht, ohne daß dafür eine Schwächung des Kappenprofils, insbesondere
des Steges eines I-Profiles oder eines Schienenprofiles in Kauf genommen werden muß.
Erfindungsgemäß ist zu diesem Zweck vorgesehen, daß der Lagerbock das Mittelstück
der Kanalsohle bildet und je ein Kanalsohlenrand mit der hieran anschließenden Kanalwand
in einer auf den Kappenanschlußbolzen auffädelbaren Backe ausgebildet ist, die auf
ihrer Innenseite eine Zahnung aufweist, in deren Lücken durch Aussparungen des Kappenflansches
gebildete Zähne eingreifen. Hierdurch wird eine absolut verschiebesichere Anbringung
des Kappschuhs an der Türstockkappe gewährleistet, ohne daß deren Tragfähigkeit beeinträchtigt
ist.
[0013] Diese Ausführungsform der Erfindung hat ferner den Vorteil, daß sie die Voraussetzungen
dafür schafft, die Wälzflächen auf der Stützplatte anzuordnen. Das geschieht erfindungsgemäß
dadurch, daß an den Backen Naben ausgebildet sind, welche zylinderförmige bis kegelige
Mantelabschnittsflächen aufweisen, die sich bei Drehung um den Kappenanschlußbolzen
auf gekrümmten Flächen abwälzen, welche neben dem Lagerbock auf der Stützplatte ausgebildet
sind.
[0014] Den Formschluß kann man ferner ohne wesentliche Beeinträchtigung der Tragfähigkeit
des Kappenprofils bei Verwendung der eingangs erörterten Rinnenprofile hierfür dadurch
herbeiführen, daß der Lagerbock und die Kanalwände eine Baueinheit bilden, die miteinander
ausgefluchtete Bohrungen für die Aufnahme des Kappenanschlußbolzens definieren und
daß die Wälzflächen für Drehungen um den Stempelanschlußbolzen auf der Innenseite
der Stützplatte neben den Lagerplatten angeordnet sind.
[0015] Da man bei einer solchen Ausführungsform mit den Lagerplatten das obere Ende eines
Rinnenprofilabschnittes mit seinen Flanschen einschließen kann, lassen sich bei einer
solchen Ausführungsform Türstöcke verwirklichen, deren Kappen und/oder Stempel aus
Rinnenprofilabschnitten bestehen. Insgesamt haben aber solche Ausführungsformen auch
den Vorteil, daß man die Anordnung der Wälzflächen wählen kann. Sie können nämlich
auch für Drehungen um den Kappenanschlußbolzen auf der Kanalsohle ausgebildet werden.
[0016] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsformen der Erfindung anhand
der Figuren in der Zeichnung; es zeigen
Fig. 1 in abgebrochener Darstellung den rechten Stoß eines Türstockausbaus gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1 in ebenfalls abgebrochener Darstellung,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1 unter Fortlassung des Stempelprofils,
Fig. 4 in auseinandergezogener perspektivischer Darstellung den Kappschuh gemäß der
Erfindung gemäß der Ausführungsform nach den Fig. l bis 3,
Fig. 5 in der Fig. 1 entsprechender Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 6 in vergrößerter Darstellung den Kappschuh gemäß der Ausführungsform nach Fig.
5 bei verschiedenen Relativstellungen von Stempel und Türstockkappe in abgebrochener
Darstellung unter Fortlassung des Stempels,
Fig. 7 in perspektivischer Darstellung eine Draufsicht auf den Kappschuh gemäß der
Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6,
Fig. 8 den Gegenstand der Fig. 7 in abgebrochener Darstellung des Kappenprofils unter
Fortlassung des Stempelprofils im wesentlichen in einer Ansicht von unten bei perspektivischer
Wiedergabe,
Fig. 9 in den Fig. 1 und 5 entsprechender Darstellung eine weiter abgeänderte Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 10 eine perspektivische Darstellung des Kappschuhs in der Ausführungsform nach
Fig. 9 mit Blickrichtung in das Innere der Strecke,
Fig. 11 einen Schnitt längs der Linie XI-XI der Fig. 10, wobei in strichpunktierter
Linienführung mehrere mögliche Gehrungsstellungen des Stempels wiedergegeben sind.
[0017] Gemäß der Darstellung der Fig. 1 ist in der Sohle 1 einer allgemein mit 2 bezeichneten
Strecke ein Bühnenloch 3 ausgenommen, in dem ein Stoßstempel 4 steht. Der Streckenstoß
wird von einem rechtwinklig zur Sohle 1 und zum Hangenden 5 verlaufenden Kohlenstoß
6agebildet. Die Kappe eines Türstocks 6 besteht bei der Ausführungsform nach Fig.
1 aus einem I-Profilabschnitt 7 (Fig. 3). Dementsprechend weist das Profil einen dem
Hangenden 5 zugekehrten Profilflansch 8, einen Profilsteg 9 und einen Unterflansch
10 auf. Der Unterflansch 10 wird von dem Stempel 4 unterstützt.
[0018] Der Stempel 4 besteht seinerseits aus zwei Rinnenprofilabschnitten 11, 12, die mit
ihren einander zugekehrten Enden ineinandergelegt sind und eine Überlappung 14 bilden,
die mit an sich bekannten und daher nicht näher dargestellten Spannverbindungen 15,
16 zusammengehalten werden. Sie ermöglichen ein Nachgeben in der Überlappung 14 bei
Überschreiten eines bestimmten Druckes auf die Stempelstirnseiten, wobei sich die
Überlappung 14 entsprechend vergrößert. Das Rinnenprofil ist allgemein bei 17 in der
Fig. 1 dargestellt.
[0019] Die Verbindung des Stempels 4 mit der Türstockkappe 6 und selbstverständlich des
nicht dargestellten, am gegenüberliegenden Streckenstoß stehenden Stempels erfolgt
mit einem Kappschuh, der in Fig. 1 allgemein mit 18 bezeichnet ist. Dieser Kappschuh
ist aus der Darstellung der Fig. 4 ersichtlich.
[0020] Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 4 ist der Kappschuh - abgesehen von einem Kappenanschlußbolzen
20 mit Sechskantkopf 21 und Sechskantmutter 22 (Fig. 3) und einem Stempelanschlußbolzen
23 (Fig. 1) von dem Bolzen 20 entsprechender Ausbildung-dreiteilig. Das Hauptstück
weist eine Stützplatte 25 auf, auf deren Unterseite 26 sich die Stirnseite 27 des
Stempels 4 abstützen kann. Einstückig mit der Stützplatte 25 sind die beiden Lagerplatten
28, 29 ausgebildet, welche die Flansche 30, 31 des Rinnenprofiles 17 einschließen
und zylindrische Aussparungen bzw. Bohrungen 33, 34 (Fig. 3) aufweisen, die miteinander
fluchten und den Stempelanschlußbolzen 23 aufnehmen. Zwischen den beiden Stützplatten
ist eine Mittelstütze 35 angeordnet, welche eine Stützfläche 36 für den Boden 37 des
Rinnenprofiles 17 aufweist.
[0021] Auf der Oberseite der Stützplatte 25 ist ein Lagerbock 32 ausgebildet, der eine zylindrische
Aussparung 38 zur Aufnahme des Kappenanschlußbolzens 20 aufweist. Beiderseits des
Lagerbocks 32 sind auf der Oberseite der Stützplatte 25 Wälzflächen 39, 40 ausgespart,
die gemäß der Ausführungsform nach Fig. 4 Kegelflächen sind. Ihnen entsprechen Wälzflächen,
die auf den Kegelmänteln 41, 42 je einer Nabe 43, 44 ausgebildet sind, welche einteilig
mit einer Backe 45 bzw. 46 ausgebildet sind. Die Naben haben der Aussparung 38 entsprechende
Aussparungen 47, 48 und lassen sich daher auf den Kappenanschlußbolzen 20 in der aus
Fig. 3 ersichtlichen Weise auffädeln. Die Kegelflächen 41, 42 konvergieren in Richtung
auf den Lagerbock 32.
[0022] Wie am Beispiel der Backe 46 zu erkennen ist, ist deren Oberteil allgemein U-förmig.
Der untere längere Steg 50 des allgemein mit 51 bezeichneten Oberteils ist länger
als der obere U-Profilsteg 52. Auf der Innenseite des U-Profilflansches 53 ist eine
Zahnung 54 angebracht. Die Spitzen und die anschließenden Zahnflanken sind, wie bei
55 zu erkennen, abgerundet. Diese Rundungen gehen in die Rundungen der Zahnlücken
56 über.
[0023] Wie insbesondere die Fig. 2 erkennen läßt, weisen die Längskanten 57, 58 des Unterflansches
10 der Türstockkappe 6 halbrunde Aussparungen 59 bzw. 60 auf, die in solchem Abstand
voneinander angeordnet sind, daß Zähne 61 bzw. 62 mit abgeflachten Zahnspitzen 63
entstehen, die in die Aussparungen 56 passen. Umgekehrt passen die abgerundeten Zähne
55 in die Aussparungen 59 und 60 der Kappe.
[0024] Zur Montage wird zunächst das Mittelstück mit der Stützplatte 25 durch Anbringung
des Stempelanschlußbolzens auf der kappenseitigen Stirnseite des Stempels 4 in der
aus Fig. 1 ersichtlichen Weise befestigt. Dann kann der Stempel gegenüber der Stützplatte
25 keine Relativbewegungen ausführen. Darauf wird der Stempel in das vorbereitete
Bühnenloch 3 gestellt, worauf die beiden Backen 45, 46 dem Unterflansch 10 derart
angelegt werden, daß die Zahnungen ineinander passen. Dann läßt sich der Kappenanschlußbolzen
20 durch die ausgefluchteten Aussparungen 47, 48 und 38 einführen und in der aus Fig.
3 ersichtlichen Weise durch Aufbringen seiner Mutter 22 auf den Spindelteil des Bolzens
festlegen. Damit ist der Kappschuh 18 und damit der mit ihm verbundene Stempel 4 fertig
montiert. Die ineinandergreifenden Zähne führen einen Formschluß herbei, der mit dem
Kappenanschlußbolzen 20 aufrecht erhalten wird und eine abrutschsichere Festlegung
ergibt. Die Gehrung des Stempels 4 kann durch Wahl des Anbringungsortes des Kappschuhes18
bzw. seiner Backen 45, 46 eingestellt werden. Wenn die Kappe 6 nachgibt, vergrößert
sich die Gehrung. Hierbei tritt eine Verschwenkung der Stützplatte 25 um die Achse
65 des Kappenanschlußbolzens 20 ein, die aber die Backen 45, 46 nicht mitmachen.
[0025] Wie sich insbesondere aus der Fig. 3 ergibt, bildet demzufolge der Lagerbock 32 den
mittleren Abschnitt eines allgemein mit 66 bezeichneten Aufnahmekanals für den Unterflansch
10 des Kappenprofils, während an jeder Backe ein Rand 67 bzw. 68 der Kanalsohle und
die daran anschließende Kanalwand 69,69of ausgebildet sind. Der Kanal ist jedoch an
beiden Seiten offen, worauf die Einstellbarkeit der Gehrung des Stempels 4 beruht.
Die Stützplatte 25 ist, wie ersichtlich, einteilig ausgebildet und trägt auf ihrer
Oberseite die Wälzflächen 39, 40 für Drehungen um den Kappenanschlußbolzen 20.
[0026] Hiervon unterscheidet sich die Ausführungsform nach den Fig. 5 bis 8 im Prinzip nicht.
Wie nämlich die Fig. 7 erkennen läßt, ist auch bei dieser Ausführungsform die Stützplatte
70 einteilig ausgeführt und bildet die Sohle 7l des Kanals 72 der Kappenunterseite,
die in diesem Falle von dem Boden 37 und den daran anschließenden inneren Teilen der
beiden Flansche 30, 31 des Rinnenprofilabschnittes 73 gebildet wird, mit dem die Türstockkappe
6 in der Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 8 verwirklicht ist. Die Flansche 74,
75 des Rinnenprofils 73 sind, wie in diesen Fällen üblich, dem Hangenden 5 zugeordnet.
Der Kappenanschlußbolzen 20 durchsetzt miteinander fluchtende Bohrungen 76, die in
den Profilflanschen 30, 31 der Türstockkappe 6 angebracht sind. Sie liegen damit an
einer Stelle, die im Bereich der neutralen Faser für Biegungen der Kappe angeordnet
ist, so daß die Bohrungen 76 zu keinen nennenswerten Festigkeitseinbußen in der Kappe
führen.
[0027] Wie die Fig. 7 weiter erkennen läßt, ist der Lagerbock 77 in diesem Fall zweiteilig.
Er bildet die beiden Kanalwände 78, 79 und daher eine Baueinheit mit diesen. Diese
Kanalwände tragen ihrerseits Aussparungen 80, 81, in denen der Kappenanschlußbolzen
20 aufgenommen wird und besitzen im übrigen nach innen vorstehende Rippen 82, 83,
84, auf denen Anlageflächen für die Außenseite der Profilflansche vorgesehen sind.
Eine Aussparung 85 in der Kanalsohle dient zur Aufnahme eines bei manchen Rinnenprofilen
vorgesehenen abgerundeten Profilbodens. Bei diesen sogenannten bodenabgestützten Rinnenprofilen
unterstützt demnach die Aussparung 85 in der Kanalsohle 71 das Profil, während die
gekrümmten Anlageflächen auf den Rippen 81-84 zur Unterstützung des in Fig. 8 wiedergegebenen
und bereits im Zusammenhang mit dem Stempel 4 nach Fig. 1 beschriebenen, sogenannten
flanschabgestützten Rinnenprofils Verwendung finden können. Auf diese Weise ist es
also möglich, unterschiedliche Profilformen und unterschiedliche Profilgewichte mit
dem gleichen Kappschuh zu bewältigen.
[0028] Im übrigen trägt die Unterseite der Stützplatte 70 wie bei der Ausführungsform nach
Fig. 4 die dort beschriebenen Teile 28, 29 und 32, 36 für den Stempel 4 bzw. den Stempelanschlußbolzen
23.
[0029] Die Montage des Kappschuhs gemäß der Ausführungsform nach den Fig. 5-8 erfolgt in
im wesentlichen der gleichen Weise, wie sie im Zusammenhang mit der Ausführungsform
nach den Fig. 1 und 4 oben beschrieben worden ist. Es ist lediglich erforderlich,
nach Montage des Stempelanschlußbolzens 23 den Stempel 4 im Bühnenloch 3 nach innen
zu neigen, so daß sich der Kanal mit der Unterseite der Türstockkappe 6 ausrichten
läßt. Dann bringt man den Stempel 4 auf die vorgesehene Gehrung und kann in die somit
mit den Bohrungen 76 ausgefluchteten Aussparungen 80 und 81 den Kappenanschlußbolzen
20 einführen und festziehen.
[0030] Die Abrutschsicherheit beruht auf dem Formschluß des Kappenanschlußbolzens 20 mit
den Aussparungen 80 und 81. Die Wälzflächen sind auf den Oberseiten 86 und 87 der
Kanalränder für Drehungen um den Kappenanschlußbolzen 20 ausgebildet. Die dadurch
möglichen Verschwenkbewegungen ergeben sich aus den strichpunktiert wiedergegebenen
Stellungen der Türstockkappe 6 auf der Wälzfläche 87, was in Fig. 6 dargestellt ist.
[0031] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 9-11 wird dagegen die insbesondere aus der
Darstellung der Fig. 8 ersichtliche Öffnung zwischen den beiden Schenkeln 30, 31 eines
Rinnenprofils, insbesondere unmittelbar unterhalb der Flanschen 74, 75 für die Verschwenkbewegung
des Stempels 4 ausgenutzt. Zu diesem Zweck sind unter der Stützplatte 90, welche die
Kanalsohle 91 mit den beiden Kanalwänden 92, 93 bildet, die ihrerseits wie im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 5-8 eine Baueinheit mit dem Lagerbock bilden, Wälzflächen 94, 95 auf
der Unterseite der Stützplatte 90 Verdrehungen um den Stempelanschlußbolzen 23 ausgebildet.
Der Stempelanschlußbolzen ist einerseits durch Aussparungen 96, 97 der mit der Stützplatte
90 einteiligen Backen 98, 99 eingeführt und durchsetzen die entsprechend mit Bohrungen
versehenen Flansche 30 und 31 des Rinnenprofils, aus dem die beiden Abschnitte 11
und 12 des Stempels 4 entsprechend der Darstellung der Fig. 1 zusammengesetzt sind.
Zwischen den beiden Wälzflächen liegt die Stütze 35, die ihrerseits einteilig mit
der Stützplatte 90 ausgebildet ist.
[0032] Wie man aus der Darstellung der Fig. 11 entnehmen kann, läßt sich auf diese Weise
der Stempel aus seiner Gehrungsstellung bei 100, in der er sich mit seiner Stirnseite
101 auf den Wälzflächen 94, 95 abstützt, sogar in eine senkrechte Stellung, wie bei
102 dargestellt, bei entsprechender Verformung des Türstockes verbringen, ohne daß
es zu Überlastungen kommt. Er stützt sich dann mit seiner Stirnseite 101 auf dem ebenen
Flächenabschnitt 103 der Stützplatte 90 ab, der sich an die Wälzflächen 94, 95 anschließt.
1. Sicherheitskappschuh (18) für aus Stahlprofilsegmenten (4, 6) bestehende Türstöcke
des Streckenausbaus im Berg- und Tunnelbau, bei dem jeder Türstockstempel (4) nach
innen hinter die ihm zugeordnete Stirnseite der Kappen (6) versetzt und mit seinem
kappenseitigen Ende unter einer Stützplatte (25, 70, 90) zwischen mit dieser einteiligen
Lagerplatten (28, 29, 98, 99) für einen diese durchsetzenden Stempelanschlußbolzen
(23) angeordnet ist und mit einem Kappenanschlußbolzen (20) zusammenwirkt, für den
über der Stützplatte ein mit dieser einteiliger Lagerbock (32) ausgebildet ist, wobei
an der Stützplatte (25, 70, 90) Wälzflächen (39, 40; 86, 87; 94, 95) für Schwenkbewegungen
um einen der Bolzen (20, 23) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet , daß der Lagerbock
(32) einen Teil eines an beiden Enden offenen Kanals (66) bildet, in dem ein Längenabschnitt
der Kappenunterseite (10) zwischen parallelen Wänden (67, 68, 69, 69a, 78, 79, 92,
93) angeordnet ist, welche der Kappenanschlußbolzen (20) durchsetzt, und daß die Stützplatte
(25, 70, 90) einteilig ausgebildet ist und auf ihrer Unterseite für die Stempelstirnseite
(2?, 101) Umdrehungen um den Stempelanschlußbolzen (23) oder auf ihrer Oberseite auf
oder unter der Kanalsohle (67, 68, 71, 91) für Drehungen um den Kappenanschlußbolzen
(20) die Wälzflächen (39, 40, 86, 87, 94, 95) aufweist.
2. Sicherheitskappschuh nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß der Lagerbock
(32) das Mittelstück der Kanalsohle (67, 68) bildet und je ein Kanalsohlenrand (67,
68) mit der hieran anschließenden Kanalwand (69,69a) in einer auf den Kappenbolzen
(20) auffädelbaren Backe (45, 46) ausgebildet ist, die auf ihrer Innenseite eine Zahnung
(54) aufweist, in deren Lücken (56) durch Aussparungen (59, 60) des Kappenflansches
gebildete Zähne (61, 62) eingreifen.
3. Sicherheitskappschuh nach einem der Ansprüche l oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Backen (45, 46) Naben (43, 44) ausgebildet sind, welche zylindrische bis
kegelige Mantelabschnittsflächen (41, 42) aufweisen, die sich bei Drehungen um den
Kappenanschlußbolzen (20) auf den ihnen entsprechend gekrümmten Wälzflächen (39, 40)
abwälzen, die neben dem Lagerbock (32) und auf der Stützplatte (25) ausgebildet sind.
4. Sicherheitskappschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerbock mit den Kanalwänden (78, 79) eine Baueinheit bildet, die miteinander
ausgefluchtete Aussparungen (80, 81) für die Aufnahme des Kappenanschlußbolzen (20)
aufweisen und daß die Wälzflächen (86, 87) für Bewegungen um den Kappenanschlußbolzen
auf der Oberseite der Stützplatte (70) zwischen den Kanalwänden (78, 79) angeordnet
sind.
5. Sicherheitskappschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Wälzflächen (94, 95) für Drehungen um den Stempelanschlußbolzen (96, 97) auf
der Unterseite der Stützplatte (90) zwischen den Lagerplatten (98, 99) ausgebildet
sind.
6. Sicherheitskappschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Wälzflächen (94, 95) auf der Unterseite der Stützplatte (90) in eine ebene
Fläche (103) zur Abstützung der Stirnseite (101) des Stempels (4) übergehen.