[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum randseitigen Einspannen flächiger
Elemente, vorzugsweise von Glasscheiben zum Bau von Gewächshäusern, Wintergärten oder
sonstigen mit Verglasungen versehenen Gebäudeteilen, aus wenigstens einem querschnittlich
im wesentlichen T-förmigen ersten Profilelement mit wenigstens einem das Flächenelement
auf einer Seite hintergreifenden Klemmsteg und einem die Stirnseite des Flächenelementes
überragenden Fixiersteg mit einer Sägezahn- rasterung und einem als Abdeckprofil mit
einer Innenausnehmung ausgebildeten zweiten Profilelement und. einem in der Gebrauchslage
dem ersten Klemmsteg gegenüberliegenden weiteren Klemmsteg und mit Fixierelementen
zum Festlegen an der Sägezahnrasterung des ersten Profilelementes und wobei das erste
Profilelement mit einer Metallarmierung versehen ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE-C 28 08 155 bekannt. Dort
wird zum Nachrüsten bereits bestehender Traggerüste für Gewächshäuser das jeweilige
T-Metallprofil mit einem darüber klemmbaren Kunststoffmantelelement nachgerüstet,
welches am Mittelsteg eine Sägeverzahnung aufweist. Nach Einlegen der Glasscheiben
oder Wandelemente wird eine Abdeckleiste übergeschoben, die mit schräg stehenden Schenkeln
ausgerüstet ist, deren eines freies Endes sich auf der Scheibe auflegt, während das
andere freie Ende in der Sägeverzahnung einrastet.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist zum einen, daß sie nur zum Nachrüsten geeignet
ist, zum anderen, daß die Dichtigkeit des bekannten Abdeckprofiles nicht gewährleistet
ist. Das Profil soll auch lediglich Haltefunktionen übernehmen und , nicht gleichzeitig
Dichtfunktionen. Kann man diesen Nachteil beim Gewächshausbau evtl. in Kauf nehmen,
so wird bei hochwertigeren Gebäuden oder Gebäudeteilen die bekannte Konstruktion nicht
mehr zum Einsatz kommen können. Sie ist weder wasser- noch luftdicht. Auch lassen
sich mit dem bekannten Profil nur bereits bestehende Gebäude nachrüsten, nicht aber
völlig neue Gebäude damit schaffen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, mit einfachen Mitteln, richtige Elemente, wie
Glasscheiben von Gewächshäusern o. dgl., schnell, sicher und einfach randseitig zu
fassen, wobei auch unterschiedliche Stäken der flächigen Elemente ohne besondere Maßnahmen
mitberücksichtigt werden können, wobei größtmögliche Dichtheit, Festigkeit gegen Winddruck,
Leichtigkeit des einzelnen Elementes, ausreichender Wärmeschutz und Vermeidung von
Kältebrücken u. dgl. gewährleistet ist.
[0005] Mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß das erste Profilelement als Hohlprofil ausgebildet und
die darin eingebrachte Metallarmierung als querschnittlich ebenfalls im wesentlichen
etwa T-förmiges gewalztes Blechprofil ausgebildet ist.
[0006] Ist die bekannte nach dem Stand der Technik vorgegebene Lösung, was die Stärken der
einzelnen einzuklemmenden Scheiben betrifft, bereits vergleichsweise flexibel, so
stellt der Einsatz des Metallprofiles eine Kältebrücke dar. Dabei ist gleichzeitig
das Metallprofil einseitig ungeschützt, so daß Korrosionsschäden zu befürchten sind.
Alles dies vermeidet die Erfindung.
[0007] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß das erste und das zweite Profilelement
als Kunststoff-Hohlprofile ausgebildet sind. Diese Gestaltung macht leichte, feste
und sehr hoch beanspruchbare Bauelemente möglich.
[0008] Kunststoffprofile sind für sich gesehen als Vollprofile bekannt, so beispielsweise
DE-GM 69 33 171 oder in anderer Gestaltung auch CH-A 608 560.
[0009] Einer sehr leichten, aber sehr hoch belastbaren Bauweise trägt die Erfindung in Ausgestaltung
dadurch Rechnung, daß die Stahl- oder Metallarmierung als gewalztes Hohlprofil ausgebildet
ist.
[0010] Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, wenn die Metallarmierung mit
einem den als Hohlkörper ausgebildeten T-Mittelsteg zweilagig durchsetzenden Profilbereich
und einem Hohlprofilbereich im ebenfalls als Hohlprofil aus-, gebildeten T-Kopf des
ersten Profilelementes versehen ist, wobei alternativ vorgesehen sein kann, daß der
Hohlprofilbereich des Armierungsprofiles querschnittlich etwa trapezförmig ausgebildet
ist.
[0011] Besonders zweckmäßig ist es, wenn das zweite Profilelement randseitig mit weichen
Dichtlippen versehen ist. Diese können grundsätzlich einstückig angeformt sein.
[0012] Allerdings kann es zweckmäßig sein, wenn das erste und/oder zweite Profilelement
mit Klemmnuten oder -rippen zur Aufnahme von Rippen oder Nuten von Dicht- und/oder
Abschlußprofilen versehen sind, was eine erfinderische Ausgestaltung darstellt. Derartige
Klemmnuten oder -rippen können zur Anbringung von weiteren Bauteilen herangezogen
werden ohne daß diese bei der Herstellung der einzelnen Profilelemente für unterschiedliche
Einsätze unterschiedlich geformt sein müßten, was die Lagerhaltung vereinfacht und
die Herstellung besonders wirtschaftlich macht.
[0013] Insbesondere für den Einsatz im Gartenbau ist vorgesehen, daß die Kunststoffprofile
aus einem Kunststoffregenrat, insbesondere aus regenerierten Hart- PVC gebildet sind.
Damit ist es möglich, z.B. bei der Herstellung von Kunststoffteilen,die qualitativ
sehr hohen Ansprüchen genügen müssen, anfallende Abfälle wieder einer sinnvollen Nutzung
zuzuführen.
[0014] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 eine vereinfachte, perspektivische Darstellung eines Gewächshauses als Anwendungsbeispiel
für die Erfindung;
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung gemäß Linie II-II in Fig. 1 und in den
Fig. 3 - 6 weitere, abgewandelte Ausführungsbeispiele der Erfindung in der Darstellung
gemäß Fig. 2.
[0015] Das in Fig. 1 dargestellte Gewächshaus 1 besteht aus einer Vielzahl von Glasscheiben
2, die randseitig mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 3 miteinander zu dem Gesamtgewächshaus
1 verbunden sind.
[0016] In Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Vorrichtung 3 einer Ausführungsvariante wiedergegeben.
Die Vorrichtung 3 besteht im dargestellten Beispiel aus zwei Profilelementen und zwar
einem ersten, querschnittlich im wesentlichen T-förmig ausgebildeten Profilelement
4 und einem zweiten, im dargestellten Beispiel querschnittlich C-förmigen Profilelement
5.
[0017] Das erste Profilelement 4 weist eine im Inneren liegende Metall- oder Stahlarmierung
6 auf, die z.B. aus einem gewalzten Blechprofil gebildet ist. Diese Stahlarmierung
6 ist selbst im wesentlichen querschnittlich T-förmig ausgebildet, wobei ein hohler,
etwa trapezförmiger T-Kopf 7 gebildet ist, mit der kürzeren Seite zum T-Mittelsteg
8. Dieser ist zweilagig ausgebildet, wobei die eine Lage 9 kürzer als die andere Lage
10 ist. Der längere Bereich der Lage 10 ist über das freie Ende der Lage 8 umgekröpft
bzw. umgebördelt oder umgewalzt, wie dies in Fig. 2 erkennbar ist. Das Armierungsprofil
6 hält damit eine hohe Eigensteifigkeit und ein Aufbiegen o. dgl. wird verhindert.
[0018] Dieses Armierungsprofil 6 ist von einem Kunststoffprofil 11 umspritzt, welches ebenfalls
querschnittlich T-förmig ausgebildet ist. Der T-Kopfbereich 12 ist im dargestellten
Beispiel etwa querschnittlich rechteckig ausgebildet. Der vom Kopfbereich 12 ausgehende
T-Steg 13 ist hohl und ummantelt den T-Steg 8 des Armierungsprofiles. 6. In gleicher
Ausrichtung wie derjenigen des T-Steges 13 sind am Kopfbereich 12 Klemm- bzw. Randstege
14 angespritzt, die bei Einspannen einer Scheibe 2 bzw. 2' sich an diese anlegen und
mit dem Mittelsteg 13 einen Drainagekanal 15 zum Abfluß von Schwitz- oder Regenwasser
bilden.
[0019] Der T-Steg 13 ist als Fixiersteg ausgebildet, d.h. an ihm wird das zweite Profilelement
5 unter klemmender Zwischenlage von Glasscheiben 2 bzw. 2' festgelegt. Hierzu ist
der T-Mittelsteg beidseitig mit einer Sägezahn-Rasterung 16 ausgerüstet, in die Sägezahn-Seitenflanken
17 des zweiten Profilelementes 5 eingreifen können.
[0020] Dieses zweite Profilelement 5 trägt diese Sägezahn-Seitenflanken 17 auf Innenseiten,
d.h. es übergreift beidseitig den Fixiersteg 13 mit diesen Fixierelementen 17 zum
Eingreifen in die entsprechende Rasterung am Fixiersteg 13.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weist das zweite Profilelement beidseitig
wenigstens zwei Klemmstege 18 auf, die entweder zur Anlage an der einzuspannenden
Scheibe 2 dienen oder aber von z.B. Türholmprofilen 19 oder anderen Abdeckprofilen
hintergriffen werden können. Diese Klemmstege 18 können auch als getrennte Bauteile
ausgeführt sein, wenn nämlich im Inneren entsprechende Schwalbenschwanzführungen oder
Hinterschneidungen o. dgl. im Körper des Profiles 5 eingebracht sind und diese Klemmstege
dann als Gummileisten o. dgl. dort eingezogen werden können (Fig. 3). Durch eine etwas
andere Schraffur ist angedeutet, daß einstückig randseitig das zweite Profilelement
5 mit Dichtlippen 20 ausgerüstet sein kann, die sich auf der Scheibe 2 oder Randprofilen
19 auflegen können, wie dies dargestellt ist.
[0022] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist die Montage von Scheiben und damit die Montage ganzer
Gewächshäuser 1 besonders einfach, unabhängig wie stark die Scheiben sind. In Fig.
2 sind zwei Scheibenstärken wiedergegeben, eine dickere Scheibe 2 und eine dünnere
Scheibe 2'. Die Scheiben werden am Profil 4 angelegt, wobei die Randstege 14 die Klemmstege
des ersten Profilelementes 4 bilden. Sind die Scheiben angelegt, wird nur noch das
zweite Profilelement 5 aufgedrückt und rastet entsprechend der Sägezahn-Rasterung
nach einem gewissen Weg ein, wenn sich der zweite Klemmsteg 18 auf der Außenoberfläche
der Scheibe 2 bzw. 2' anlegt. Die Dichtlippe 20 hat dabei bereits vorher Kontakt mit
der Außenoberfläche der eingeklemmten Scheibe. Erkennbar sind weitere Montagehilfsmittel
nicht notwendig, insbesondere ist jegliche Verschraubung entbehrlich. Auch ist die
Demontage sehr einfach. Es bedarf lediglich des Eingriffes eines entsprechenden Werkzeuges
in den Mittelhohlraum 21 des zweiten Profilelementes 5, um die Sägezahn-Seitenflanken
17 ein wenig auszuspreizen, damit diese außer Eingriff mit der Sägezahn-Rasterung
16 am ersten Profilelement 4 gelangen.
[0023] In den Fig. 4 - 5 sind weitere Ausführungsbeispiele der Vorrichtung 3 dargestellt.
Zur besseren Lesbarkeit sind die Bezugszeichen einfach (Fig. 4), zweifach (Fig. 5)
bzw. dreifach (Fig. 6) gestrichen, soweit sie sich auf Bauteile beziehen, die den
Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 2 und 3 entsprechen. Dort nicht genannte Elemente
sind mit neuen Bezugszeichen versehen.
[0024] Bei einem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind die Dichtlippen 20' als eigene Gummiprofilelemente
ausgebildet, die in Klemmnuten eingeschoben sind. Im dort dargestellten Beispiel weist
auch der Klemmsteg 12' am ersten Profilelement 4' eine Dichtung auf. Das Armierungsprofil
6' ist dort querschnittlich als offenes Trapez im Kopfbereich gestaltet, um die Ausgestaltung
einer T-Nut 22 zu ermöglichen, in die beispielsweise Montageelemente eingreifen können,
wie dies in Fig. 5 mit dem Bezugszeichen 23 dargestellt ist.
[0025] Bei einem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist eine Gestaltung wiedergegeben, die
etwa der linken Figurenhälfte von Fig. 3 entspricht, dort ist ebenfalls wieder eine
gesonderte Dichtung bzw. eine Abdeckleiste 20" in Nuten am zweiten Profilelement 5"
eingeschoben.
[0026] Schließlich weist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 eine Gestaltung auf, bei der
auch das zweite Profilelement 5"' durchgängig als Hohlkammerprofil ausgebildet ist.
Die dort wiedergegebene Profilierung der Gummidichtungen 20"', ebenfalls als teilweises
Hohlkammerprofil mit besonderen Dichtstegen, ist insbesondere für den Wohnungsbau
geeignet.
[0027] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern. So ist beispielsweise eine andere Profilierung des T-Kopfes 7
gestrichelt in Fig. 2 wiedergegeben, d.h. die Metallarmierung kann auch anders profiliert
sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, hier statt der Trapezform des Kopfes
Bogenformen, Rechtecke, Quadrate oder kombinierte Profilformen vorzusehen.
1. Vorrichtung zum randseitigen Einspannen flächiger Elemente, vorzugsweise von Glasscheiben
zum Bau von Gewächshäusern, Wintergärten oder sonstigen mit Verglasungen versehenen
Gebäudeteilen, aus wenigstens einem querschnittlich im wesentlichen T-förmigen ersten
Profilelement (4) mit wenigstens einem das Flächenelement (2) auf einer Seite hintergreifenden
Klemmsteg und einem die Stirnseite des Flächenelementes (2) überragenden Fixiersteg
(13) mit einer Sägezahnrasterung (16) und einem als Abdeckprofil mit einer Innenausnehmung
ausgebildeten zweiten Profilelement (5) mit einem in der Gebrauchslage dem ersten
Klemmsteg (14) gegenüberliegenden weiteren Klemmsteg (18) und mit Fixierelementen
(17) zum Festlegen an der Sägezahnrasterung (16) des ersten Profilelementes (4) und
wobei das erste Profilelement mit einer Metallarmierung (6) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Profilelement (4) als Hohlprofil ausgebildet und die darin eingebrachte
Metallarmierung (6) als querschnittlich ebenfalls im wesentlichen T-förmiges gewalztes
Blechprofil ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das zweite Profilelement (4 u. 5) als Kunststoff-Hohlprofile
ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stahl- oder Metallarmierung (6) als gewalztes Hohlprofil ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallarmierung (6) mit einem den als Hohlkörper ausgebildeten T-Mittelsteg (8)
zweilagig durchsetzenden Profilbereich (9,10) mit einem Hohlprofilbereich (7) im ebenfalls
als Hohlprofil ausgebildeten T-Kopf (11) des ersten Profilelementes (4) versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlprofilbereich des Armierungsprofiles (6) querschnittlich etwa trapezförmig
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens das zweite Profilelement (5) mit randseitig weichen Dichtlippen (20) versehen
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste und/oder zweite Profilelement (4 und/oder 5) mit Klemmnuten oder -rippen
(18,18') zur Aufnahme von Rippen oder Nuten von Dicht- und/oder Abschlußprofilen (19)
versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffprofile (4,5) aus einem Kunststoffregenerat, insbesondere aus regeneriertem
Hart-PVC gebildet sind.