[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrofotografisches Kopierverfahren zum Entfernen der
Entwicklerflüssigkeit von einer Fotoleiteroberfläche, bei dem eine Fotoleiterschicht
elektrostatisch aufgeladen, informationsmäßig belichtet, das erhaltene latente Ladungsbild
auf der Fotoleiterschicht mit einer Entwicklerflüssigkeit zu einem sichtbaren Tonerbild
entwickelt wird, überschüssige Entwicklerflüssigkeit mit einem an dem Fotoleiter anliegenden
Element entfernt wird, das Tonerbild elektrophoretisch von dem Fotoleiter auf ein
Bildempfangsmaterial übertragen und auf diesem fixiert wird, und der Fotoleiter gereinigt
und/oder entladen wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE-OS 3 018 241 ist ein derartiges Verfahren zum Entfernen überschüssiger
Entwicklerflüssigkeit eines aus einer isolierenden Entwicklerflüssigkeit und darin
suspendierten, geladenen Tonerpartikeln bestehenden flüssigen Entwicklers von einer
fotoleitenden Oberfläche, die ein mittels des Flüssigentwicklers entwickeltes elektrostatisches
Ladungsbild trägt, bekannt. Hierzu wird ein Trocknungselement in Gestalt einer Quetschwalze
oder einer Aufsaugwalze mit der fotoleitenden Oberfläche in Kontakt gebracht, wobei
die Quetschwalze bzw. die Aufsaugwalze auf einem Potential gehalten wird, dessen Polarität
gleich der Polarität der Ladung der geladenen Tonerpartikel ist und darüber hinaus
die Relativbewegung zwischen der fotoleitenden Oberfläche und der Quetschwalze bzw.
der Ansaugwalze so gesteuert wird, daß die Relativgeschwindigkeit im Berührungsbereich
zu Null wird. Die Mantelfläche der Quetschwalze bzw. der Aufsaugwalze besteht aus
einem elastomeren Material, das eine Shore-A-Härte von weniger als 45 und einen Wider-
standswert von weniger als 10 Ohm.cm aufweist. Die fotoleitende Oberfläche befindet
sich auf einer Trommel, die im Gegenuhrzeigersinn an einer Dosier- oder Abstreiferwalze
vorbeiläuft, die geeignet ist, die auf dem Fotoleiter verbleibende Flüssigkeitsmenge
nach dem Entwickeln des latenten Ladungsbildes zu begrenzen. Diese
Dosier- oder Abstreifwalze berührt das entwickelte Ladungsbild nicht, so daß weder
Streifen noch Verzerrungen erzeugt werden. Es bleibt dann noch eine Entwicklerflüssigkeitsschicht
mit einer Stärke zwischen 10 und 15 um auf der Fotoleiteroberfläche stehen. Nach dem
Passieren der Dosier- oder Abstreiferwalze läuft die Trommeloberfläche an der Quetsch-
bzw. Aufsaugwalze vorbei, die auf einer solchen Vorspannung gehalten wird, daß sich
ein elektrisches Feld ergibt, durch das der Toner an der Fotoleiteroberfläche festgehalten
wird. Die an die Quetschwalze angelegte Vorspannung besitzt die gleiche Polarität
wie die Tonerpartikel in der Entwicklerflüssigkeit. Auf diese Weise wird erreicht,
daß das entwickelte Bild an der Fotoleiteroberfläche haften bleibt, ohne daß Streifen
entstehen, ohne daß ein Verschmieren erfolgt und ohne daß der Toner auf die Quetschwalze
übertragen wird. Die noch vorhandene Flüssigentwicklerschicht auf der Fotoleiteroberfläche
ist nach dem Vorbeilauf an der Quetschwalze auf eine Stärke von 2 bis 3
/um verringert, so daß die Schichtdicke der Entwicklerflüssigkeit auf dem Fotoleiter
insgesamt auf etwa ein Fünftel des Ausgangswerts erniedrigt wird.
[0003] Die Angaben zur Kopienqualität beschränken sich darauf, daß keine Schleppspuren,
Streifen und Verzerrungen in der Kopie auftreten. Es werden keine Angaben über die
erzielbare Kopiendichte gemacht, die gerade bei der Quetschwalzentechnik ein wichtiges
Kriterium ist, da durch die Quetschwalze auch ein Teil der elektrophoretisch auf den
Fotoleiter abgeschiedenen Tonerteilchen abgequetscht wird. Auch wenn grobe Streifen
auf den Kopien vermieden werden, so beeinträchtigen auch sehr kurze, durch das Abquetschen
verursachte Streifen an Kanten senkrecht zur Laufrichtung die Kantenschärfe und somit
auch die erzielbare Auflösung.
[0004] Bei dem heutigen geforderten Qualitätsstand von Kopien muß die Auflösung etwa sechs
Linien/mm sowohl in Laufrichtung als auch quer dazu betragen, um noch gut lesbare
Kopien der ersten und zweiten Generation von den vorangegangenen Kopien herstellen
zu können.
[0005] Neben den Vorteilen, wie große Auflösung und kleine Energien zum Fixieren der Kopien,
im Vergleich zur Trockenentwicklung, weist die Flüssigentwicklung den Nachteil auf,
daß insbesondere durch die Kopien nach dem Übertragen des Tonerbildes von der Fotoleiteroberfläche
auf das Bildempfangsmaterial restliche Entwicklerflüssigkeit ausgetragen und beim
Fixieren der Kopien durch Erwärmen verdampft werden muß. Dadurch geht einerseits Entwicklerflüssigkeit
in großer Menge verloren und muß immer wieder im Kopiergerät ergänzt werden und andererseits
reichert sich in der Umgebung des Kopiergeräts die Luft in unerwünschter Weise mit
verdampfter Entwicklerflüssigkeit an. Obwohl die üblichen Entwicklerflüssigkeiten
als solche nicht toxisch sind, überwiegend handelt es sich hierbei um aliphatische
Kohlenwasserstoffe wie i-Decan, in denen die geladenen Tonerteilchen dispergiert sind,
ist der große Austrag an Entwicklerflüssigkeit auch aus Gründen geringer Umweltbelastung
nicht erwünscht.
[0006] Im Stand der Technik, wie er beispielsweise in der DE-AS 23 61 833 (US-PS 3,907,423)
beschrieben ist, wird zur Verminderung des Austrags an Entwicklerflüssigkeit nach
der Entwicklung des Ladungsbildes auf der Fotoleiterschicht durch elektrophoretische
Abscheidung von aufgeladenen Tönerteilchen überstehende und damit. überschüssige Entwicklerflüssigkeit
vor der Übertragung des Tonerbildes auf das Bildempfangsmaterial die Schichtstärke
der Entwicklerflüssigkeit mittels einer gegensinnig zu dem Fotoleiter umlaufenden
Abstreifwalze reduziert. Hierzu rotiert in einem Abstand von nur etwa 50 um eine Abstreifwalze
mit großer Umfangsgeschwindigkeit gegenläufig zur Bewegung der Fotoleiterschicht.
Die auf der Fotoleiterschicht abgeschiedenen Tonerbilder werden nicht verwischt, die
überstehende Menge an Entwicklerflüssigkeit wird jedoch nur teilweise entfernt, so
daß feuchte Kopien ausgegeben werden.
[0007] Es wurden bis in die jüngste Zeit immer wieder Versuche unternommen, sowohl mit Aufsaugwalzen
aus einem geschäumten, offenporigen Polymer als auch mittels Quetschwalzen überschüssige
Entwicklerflüssigkeit nach dem Entwickeln des elektrostatischen Ladungsbildes von
der Fotoleiteroberfläche zu entfernen und dadurch den Austrag an Entwicklerflüssigkeit
durch die Kopien weiter zu verringern. Die Quetschwalzentechnik hierfür zum leichteren
Trocknen flüssig entwickelter Ladungsbilder auf Fotoleiterschichten ist in ihren Anfängen
beispielsweise in der US-PS 3,299,787 beschrieben, aus der hervorgeht, eine Abquetschwalze
mit zugehörigem Reinigungselement zu verwenden, um die überschüssige Entwicklerflüssigkeit
von einem Fotoleiterband zu entfernen.
[0008] Im Stand der Technik wird als nachteilig empfunden, daß bei Verwendung von Fotoleitertrommeln
mit Selen, die auf den Fotoleitern entwickelten Tönerbilder durch frei drehbare Quetschwalzen
aus Polyurethan zum Entfernen überschüssiger Entwicklerflüssigkeit verschmiert und/oder
verzerrt werden (DE-OS 30 18 241).
[0009] Obwohl die Quetschwalzentechnik zur Verminderung des Austrags an Entwicklerflüssigkeit
einen bestimmten fortgeschrittenen Entwicklungsstand erreicht hat, weist sie doch
noch Mängel auf, die einen breiten Einsatz verhindern. Unter den Kopierbedingungen,
wie sie im Stand der Technik verwirklicht sind, gelingt es nicht, Kopien mit akzeptablen
Kopiendichten von zumindest 0,7 und mit entsprechend guter Auflösung von etwa sechs
Linien/mm zu erhalten.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art so zu verbessern, daß bei weitgehender Reduzierung des Austrags von Entwicklerflüssigkeit
durch die Kopien eine gute Auflösung und hohe Kopiendichte erhalten werden.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, daß
a) die Fotoleiterschicht auf eine Spannung höher als die Aufladespannung UmaxD für maximale Tonerdichte aufgeladen wird,
b) das anliegende Element mit einer gegenüber der Umlaufgeschwindigkeit des Fotoleiters
bis zu 20 % größeren Umfangsgeschwindigkeit rotiert, und
c) die Übertragung des Tonerbildes bei einer größeren elektrischen Feldstärke erfolgt
als der, die für die Übertragung von Tonerbildern erforderlich ist, die bei einer
Aufladung des Fotoleiters auf die Aufladespannung UmaxD entwickelt werden.
[0012] Die weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ergibt sich aus den Merkmalen
der Ansprüche 2 bis 10.
[0013] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß die
Aufladeeinrichtung aus einer Gleichstromkorona und einer Hochspannungsversorgungsschaltung
besteht, die für eine Dauerbetriebsspannung von 8 kV ausgelegt ist, daß zwischen der
Flüssigentwicklungsstation und der Übertragungsstation das Element zum Entfernen von
Entwicklerflüssigkeit angeordnet ist, das über einen Zahnradantrieb mit einem Zahnrad
auf der Welle einer Fotoleitertrommel in Eingriff steht und an der Umfangsfläche der
Fotoleitertrommel unter Druck anliegt, daß der Zahnradantrieb so gewählt ist, daß
die Umfangsgeschwindigkeit des Elements 2 % bis 20 % größer als die Umfangsgeschwindigkeit
der Fotoleitertrommel ist, die richtungsgleich mit dem Element im gemeinsamen Kontaktbereich
angetrieben wird und daß die Übertragungsstation eine Gleichstromkorona mit einer
Betriebsspannung bis zu 8 kV umfaßt.
[0014] Die weitere vorteilhafte Ausbildung der Vorrichtung ergibt sich aus den Merkmalen
der Ansprüche 12 bis 17.
[0015] Mit der Erfindung werden die Vorteile erzielt, daß mit relativ einfach zu realisierenden
Maßnahmen, wie höhere Aufladung der Fotoleiteroberfläche, gegenüber der Fotoleiteroberfläche
schneller rotierender Quetschwalze zum Entfernen der überschüssigen Entwicklerflüssigkeit
und Übertragung des entwickelten Tonerbildes von der Fotoleiteroberfläche auf das
Bildempfangsmaterial mit einer höheren Übertragungsspannung, wobei jede dieser drei
Maßnahmen den herkömmlichen Maßnahmen entgegengerichtet ist, der Austrag an Entwicklerflüssigkeit
gegenüber dem Stand der Technik halbiert werden kann, ohne daß Einbußen an der geforderten
Kopienqualität auftreten.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
[0017] Es zeigen:
Fig. l eine schematische Seitenansicht eines elektrofotografischen Kopiergeräts zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht eines Zahnradantriebs, der über die Fotoleitertrommel die Quetschwalze
des Kopiergeräts nach Fig. 1 in Bewegung versetzt,
Fig. 3a und 3b schematisch den Verlauf der Spannung der Fotoleiteroberfläche bzw.
der Kopiendichte in Abhängigkeit von der auf den Fotoleiter einfallenden Lichtenergie
in relativen Einheiten bei herkömmlichen Kopierbedingungen an dem Fotoleiter,
Fig. 4a und 4b den schematischen Verlauf der Spannung der Fotoleiteroberfläche bzw.
der Kopiendichte in Abhängigkeit von der auf den Fotoleiter einfallenden Lichtenergie
in relativen Einheiten, bei Kopierbedingungen an der Fotoleiteroberfläche nach der
Erfindung.
[0018] Bei den bekannten Kopierverfahren wird im allgemeinen eine Fotoleiterschicht aufgeladen
und belichtet, die Ladungsbilder mit aufgeladenen Tonerteilchen, die in der Entwicklerflüssigkeit
dispergiert sind, entwickelt, überschüssige Entwicklerflüssigkeit von der Fotoleiterschicht
durch Walzen entfernt und d
4e Tonerbilder auf Bildempfangsmaterial, wie beispielsweise Papierblätter, übertragen.
Danach wird die Fotoleiterschicht für den nächsten Kopierzyklus gereinigt und gegebenenfalls
entladen. Die Fotoleiter sind entweder in Form von Bändern auf Trägern aufgebracht,
die beispielsweise aus Polyesterfolien mit einer leitfähigen Schicht aus aufgedampftem
Aluminium bestehen oder auf den Mantelflächen metallischer Trommeln aufgedampft. Die
flexiblen Bänder werden meistens mit elastischen organischen Fotoleiterschichten aus
Poly
-N-Vinylcarbazol und Trinitrofluorenon beschichtet. Häufiger als mit Bändern sind die
Kopiergeräte mit leitfähigen Trommeln aus Aluminium, auf denen die Fotoleiterschicht
aufgedampft ist, ausgerüstet. Neben organischen Fotoleiterschichten werden auf den
Trommeln insbesondere anorganische Fotoleiter eingesetzt, wie Selen oder Legierungen
von Selen mit Tellur oder Arsen. Im folgenden wird die Erfindung in erster Linie unter
Bezugnahme auf Fotoleiterschichten aus Selen bzw. Legierungen von Selen mit Tellur
oder Arsen beschrieben, jedoch stellt dies keine Einschränkung des Erfindungsgedankens
dar, der ebenso für organische Fotoleiter Gültigkeit hat.
[0019] Der Aufbau eines Kopiergeräts, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt
werden kann, entspricht dem Stand der Technik und ist schematisch in Fig. 1 dargestellt.
Eine Trommel 1 ist mit einem Fotoleiter 21 versehen und wird von einer nicht dargestellten
Antriebsquelle mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit im Gegenuhrzeigersinn in Drehung
versetzt. Um den Umfang der Trommel 1 sind eine elektrische Aufladeeinrichtung 2,
beispielsweise eine Korona, eine Belichtungsstation 3, eine Entwicklungsstation 22,
eine Abtragwalze 6 für überschüssige Entwicklerflüssigkeit, eine Bildübertragungsstation
16, eine Reinigungsvorrichtung 11,12 und eine weitere Aufladeeinrichtung 13, beispielsweise
eine Wechselstromkorona, und/oder Löschlampe angeordnet.
[0020] Ist der Fotoleiter 21 aus organischem Material, beispielsweise aus Poly-N-Vinylcarbazol/Trinitrofluorenon,
so wird der Fotoleiter von der elektrostatischen Aufladeeinrichtung negativ aufgeladen,
während bei einem Fotoleiter 21 aus Selen eine positive Aufladung erfolgt. Der aufgeladene
Fotoleiter 21 wird in der Belichtungsstation 3 über deren Optik informationsmäßig
belichtet, d.h. mit einem Strahlenbild einer Vorlage belichtet. Das erhaltene elektrostatische
latente Ladungsbild wird in der Entwicklungsstation 22 mittels der Entwicklerflüssigkeit
zu einem sichtbaren Tonerbild entwickelt. Die Entwicklungsstation 22 besteht aus einer
gewölbten Platte 4, die mit ihrer Krümmung der Umfangsfläche der Trommel 1 angepaßt
ist und aus einer Wanne 5, die mit Entwicklerflüssigkeit gefüllt ist. Die Platte 4
dient als Entwicklungselektrode und wird durch eine nicht dargestellte Spannungsquelle
mit einer bestimmten Spannung beaufschlagt. Anstelle der gewölbten Platte 4 kann auch
eine Walze vorgesehen werden. Bei organischen Fotoleiterschichten sind die in der
Entwicklerflüssigkeit dispergierten Tonerteilchen positiv aufgeladen, während sie
bei Selenschichten negativ aufgeladen sind. Überstehende Entwicklerflüssigkeit wird
durch die Abtragsvorrichtung, die aus der Walze 6 mit einem Abstreifer 7 besteht,
zum größten Teil entfernt.
[0021] Bei der Übertragungsstation 16 wird aus einem Behälter 25 Bildempfangsmaterial, beispielsweise
ein Papierblatt 8 der Trommel 1 zugeführt. Die Übertragungsstation 16 enthält eine
Aufladeeinrichtung 9, beispielsweise eine Korona, die das Papierblatt 8 von der Rückseite
her elektrostatisch auflädt. Bei einem Fotoleiter 21 aus Selen wird das Papierblatt
8 positiv aufgeladen. Anstelle der Aufladeeinrichtung 9 kann auch eine Druckwalze
vorgesehen sein, die an der Umfangsfläche der Trommel 1 anliegt und mit einer Spannungsquelle
verbunden ist, die die Druckwalze auf ein geeignetes Potential für die Übertragung
auflädt. Nach der Übertragung des Tonerbildes von dem Fotoleiter 21 auf das Papierblatt
8 wird dieses von der Umfangsfläche der Trommel 1 abgelöst und über eine Heizvorrichtung
10 geführt, die das noch feuchte Tonerbild trocknet.
[0022] Die Reinigungsvorrichtung umfaßt eine Walze 11, beispielsweise eine Schaumstoffwalze,
und eine Wischerlippe 12, die in unmittelbarer Nähe der Walze 11 angeordnet ist. Die
Walze 11 wird mit Entwicklerflüssigkeit benetzt und reinigt zusammen mit der Wischerlippe
12 die Fotoleiteroberfläche von Tonerresten.
[0023] Die Aufladeeinrichtung 13 entfernt sämtliche Restladungen des Fotoleiters 21, der
vollständig entladen wird.
[0024] Bei den bekannten Kopiergeräten herrschen derartige Kopierbedingungen vor, daß die
Gleichstromkorona 2 mit einer Betriebsspannung von +6,5 kV gespeist wird, wenn der
Fotoleiter 21 Selen ist. Entsprechend der in der Belichtungseinrichtung 3 zugeführten
Lichtmenge wird die auf etwa maximal +1150 V aufgeladene, ca. 50
/um dicke Fotoleiterschicht aus Selen entladen und entsprechend der dann auf der Fotoleiterschicht
vorhandenen Restladung werden Tonerteilchen abgeschieden, um das latente Ladungsbild
zu einem Tonerbild zu entwickeln.
[0025] Die Aufladeeinrichtung 14 besteht aus der Gleichstromkorona 2, die mit einer Hochspannungsschaltung
15 verbunden ist, die für eine Dauerbetriebsspannung von 8 kV der Gleichstromkorona
2 ausgelegt ist. Das Element zum Entfernen der Entwicklerflüssigkeit von der Oberfläche
des Fotoleiters 21 ist bevorzugt eine Quetschwalze 6, die mit einer Umfangsgeschwindigkeit
umläuft, die 2 bis 20 % höher als die Umlaufgeschwindigkeit der Trommel 1 ist. Die
Quetschwalze befindet sich im Linienkontakt mit dem Fotoleiter 21 und wird über einen
winkelförmigen Hebel 23 und eine Zugfeder 24, die an dem einen Ende des Winkelhebels
angreift, mit einem linearen Druck von gleich oder größer als 0,5 N/cm an die Fotoleiteroberfläche
der Trommel 1 angedrückt. Der winkelförmige Hebel 23 ist an der Achse der Quetschwalze
6 mit einem Ende angelenkt und um einen Drehpunkt schwenkbar. Entsprechend der Wahl
der Feder 24 kann der Liniendruck zwischen der Quetschwalze 6 und der Fotoleiteroberfläche
der Trommel 1 auch 1 bis 3 N/cm betragen. Ein elastisches Wischerblatt 7 liegt an
der Quetschwalze 6 an und streift von deren Umfangsfläche überstehende Entwicklerflüssigkeit
ab.
[0026] Wie Fig. 2 zeigt, ist die Quetschwalze 6 länger als die Fotoleitertrommel 1 und ragt
über die Stirnflächen der Fotoleitertrommel 1 hinaus. Es ist auch möglich, obwohl
dies nicht dargestellt ist, daß die Quetschwalze nur an einer Seite über die Stirnfläche
der Fotoleitertrommel hinausragt.
[0027] Die Quetschwalze 6 besteht aus einem Metallkern und einer elastischen Hülle 20 mit
einer Dicke von 4 bis 8 mm. Die Shore-A-Härte des Hüllenmaterials beträgt 25 bis 60.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Material der Hülle 20 Polyurethan mit
einem Zusatz von Eisenoxid und besitzt eine Shore-A-Härte von 27. Wesentlich ist dabei,
daß die Oberfläche der Hülle 20 glatt ist und nur Unebenheiten bis zu maximal 2
/um aufweist, wobei jedoch Unebenheiten kleiner als 1
/um bevorzugt werden. Eine derart glatte Oberfläche der Hülle 20 wird vor allem durch
Gießen erzielt.
[0028] Wie aus den Fig. 1 und Fig. 2 zu ersehen ist, sind zwei winkelförmige Hebel 23, je
einer an der Stirnfläche der Quetschwalze 6 vorgesehen, die schwenkbar gelagert sind.
Die Quetschwalze 6 steht über einen Zahnradantrieb 17 mit einem Zahnrad 18, das auf
der Welle 19 der Trommel 1 aufsitzt, in Eingriff. Das Übersetzungsverhältnis zwischen
dem Zahnradantrieb 17 und dem Zahnrad 18 ist derart gewählt, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Quetschwalze 6 etwa 2 bis 20 % größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel
1 ist und daß die Quetschwalze 6 und die Trommel 1 richtungsgleich im Kontaktbereich
angetrieben sind.
[0029] Zur Erläuterung der Kopierbedingungen bei herkömmlichen Entwicklungsverfahren wird
auf die Fig. 3a und 3b Bezug genommen. Fig. 3a zeigt die Spannung in Volt eines Fotoleiters
aus Selen in Abhängikeit von der auf den Fotoleiter einfallenden Lichtenergie LE,
die in relativen Einheiten angegeben ist. Die spezifische Aufladung, d.h. die Spannung
pro Längeneinheit der Fotoleiterschichtdicke, beträgt 23 vI/um. Die Spannung nimmt
exponentiell mit der einfallenden Lichtenergie ab, d.h. je größer die einfallende
Lichtenergie ist, desto stärker wird die Fotoleiterschicht entladen..
[0030] In Fig. 3b sind die den Spannungswerten aus Fig. 3a entsprechenden Tonerdichten auf
den ausgegebenen Kopien in Abhängigkeit von der einfallenden Lichtenergie LE, die
wiederum in relativen Einheiten dargestellt ist, aufgetragen.
[0031] Die Tonerdichte D wird durch den Logarithmus des Verhältnisses aus einfallender Lichtmenge
und der von dem entwickelten Tonerbild reflektierten Lichtmenge auf der Kopie bestimmt.
[0032] Wie ein Vergleich der Kurvenverläufe in den Fig. 3a und 3b zeigt, wird bereits auf
einer Spannung von + 850 V, bei einer kompensierten Restspannung von + 150 V, eine
maximale Dichte von 1 erhalten. Bei niedrigeren Spannungen werden Tonerbilder geringerer
Dichte entwickelt. Unter Berücksichtigung der Dunkelentladung während der Laufzeit
der Kopie von der Aufladeeinrichtung bis zum Ausgang der Entwicklungsstation, ist
eine etwas höhere Aufladung des Fotoleiters als der theoretische Wert zum Erzielen
einer Entwicklung mit maximaler Dichte 1 erforderlich. Diese Aufladung beträgt bei
den Diagrammen nach den Fig. 3a und 3b beispielsweise +1150 V. Als Aufladepunkt maximaler
Tonerdichte U
maxD wird nachfolgend die Aufladespannung des Fotoleiters bezeichnet, die ohne Entladung
durch Belichten unter den jeweils vorliegenden Betriebsbedingungen Kopien mit jeweils
maximaler Dichte gleich 1 ergibt.
[0033] Unter normalen Kopierbedingungen besteht keine Veranlassung, die Fotoleiterschichten
merklich höher als bis zum Aufladepunkt maximaler Tonerdichte aufzuladen. Es gilt
vielmehr, daß bei darüber hinausgehender Aufladung die Tonerdichte der Kopien abnimmt,
während Halbtöne der Vorlage auf der Kopie wie Volltöne wiedergegeben werden. Eine
solche Tonerwertverschiebung bzw. Tonerwertumkehr ist für kommerziell hergestellte
Kopien nicht tolerierbar.
[0034] In den Fig. 4a und 4b sind die Spannungswerte bei der Belichtung einer mit +8 kV
aufgeladenen Fotoleiterschicht sowie die korrespondierenden Kopiendichten in Abhängigkeit
von der einfallenden Lichtenergie LE, wiederum in relativen Einheiten gemessen, dargestellt.
Wie insbesondere aus Fig. 4b ersichtlich ist, nimmt bei einer Aufladung über den Aufladepunkt
maximaler Tonerdichte U maxD die Kopiendichte wieder ab.
[0035] Entgegen diesen Ergebnissen bei den üblichen Kopierbedingungen der bekannten Entwicklungsverfahren
wurde gefunden, daß bei Aufladespannungen größer als U die Tonerdichte gleichbleibt,
d.h. nicht absinkt, wie dies in Fig. 4b gezeigt ist, unabhängig davon, ob die überstehende
Entwicklerflüssigkeit auf der Fotoleiteroberfläche mit einer in geringem Abstand gegenläufig
rotierenden Walze oder mit der angedrückten mitlaufenden, elastischen Quetschwalze
6 entfernt wird. Damit ergibt sich eine Möglichkeit, den bis dahin durch angedrückte
Quetschwalzen verursachten prinzipiellen Nachteil zu vermeiden, nämlich die Verringerung
der Kopiendichte durch die Einwirkung der Quetschwalze. Die zuvor erwähnte, gleichbleibende
Tonerdichte bei einer Aufladung der Fotoleiterschicht über die Spannung U
maxD hinaus, lieferte jedoch, falls keine weiteren Maßnahmen getroffen werden, eine Kopiendichte
etwas geringer als die maximale Kopiendichte. Diese verminderte Tonerdichte der Kopien
kann durch eine größere Übertragungsspannung in der Übertragungsstation 16 nach Fig.
1 kompensiert werden. Dazu wird bei dem Kopiergerät nach Fig. 1 die Spannung an der
Gleichstromkorona 9 in der Übertragungsstation 16 von den üblichen +6,3 bis +6,5 kV
auf +7,5 kV erhöht. Arbeitet die Übertragungsstation anstelle einer Übertragungskorona
mit einer Übertragungswalze, so muß deren Potential entsprechend erhöht werden.
[0036] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Tonerbilder auf den Fotoleiterschichten
ab Aufladespannungen von etwa 1300 V, d.h. ab spezifischen Spannungen von 26 v/ /um
durch die darübergeführte Quetschwalze 6 nicht mehr beeinträchtigt. Die Aufladung
der Fotoleiterschichten darf nicht so hoch sein, daß Durchschläge in den Fotoleiterschichten
auftreten. So lassen sich Fotoleiterschichten mit einer Dicke von 50
fum Selen bis etwa +1800 V, das sind 36 V/
/um, ohne Durchschläge aufladen. Fotoleiterschichten aus einer Legierung Selen mit
Tellur und einer Dicke von 65
/um lassen sich bis etwa +2500 V, das sind 38 V/
/um, aufladen.
[0037] Zur Verbesserung der Auflösung der unter derartigen Kopierbedingungen hergestellten
Kopien, die weitgehend trocken ausgegeben werden und grundfrei und kontrastreich sind,
ist es erforderlich, die Quetschwalze 6 im Berührungsbereich mit der Trommel 1 schneller
als diese umlaufen zu lassen. Dadurch wird vermieden, daß Flächen und Linien an den
hinteren Kanten quer zur Laufrichtung einen leicht gezackten Rand aufweisen, der das
Auflösungsvermögen quer zur Laufrichtung auf etwa 2,8 Linien/mm begrenzt. Diese fein
gezackten Ränder bestehen aller Wahrscheinlichkeit nach aus Tonerteilchen, die durch
die Quetschwalze 6 abgequetscht werden. Entgegen den Angaben nach dem Stand der Technik
in der DE-OS 30 18 241, wo es heißt, daß die Relativgeschwindigkeit zwischen der Quetschwalze
und der Fotoleitertrommel null sein soll, zeigt sich, daß das Abquetschen von Tonerteilchen
durch die Quetschwalze dadurch vermieden wird, daß diese mit einer um etwa 2 bis 20
% größeren Umlaufgeschwindigkeit im Vergleich zur Geschwindigkeit des Fotoleiters,
im Kontakt mit diesem, bewegt wird. Ein optimaler Bereich erstreckt sich von etwa
2 bis 12 % größerer Geschwindigkeit. Durch diese Maßnahme wird die Auflösung quer
zur Laufrichtung von der Trommel 1 und der Quetschwalze 6 auf 5 bis 6,3 Linien/mm
verbessert.
[0038] Die Quetschwalze 6 ist mit einer elastischen Hülle aus einem lösungsmittelfesten
Material, wie Polyurethan, wie schon erwähnt wurde, ausgerüstet, wobei die Hülle auf
einem Metallkern der Walze aufsitzt. Das Hüllenmaterial ist elastisch und besitzt
eine Shore-A-Härte von 25 bis 60, insbesondere weniger als 35. Für einen geringen
Austrag an Entwicklerflüssigkeit erweist es sich günstig, die Dicke der Hülle im Bereich
von 4 bis 8 mm zu wählen. Bei Dicken über 8 mm der Hülle wird eine Shore-A-Härte von
unter 30, beispielsweise 27, vorgesehen.
[0039] Die Leitfähigkeit der Quetschwalze 6 ist ohne merklichen Einfluß auf die Kopienqualität.
Bei dem-erfindungsgemäßen Verfahren wird an die Quetschwalze 6 kein Potential bestimmter
Größe angelegt, vielmehr ist der Metallkern der Quetschwalze 6 im allgemeinen geerdet.
Zur Reinigung der Quetschwalze 6 dient das an der Oberfläche der Quetschwalze 6 flach
anliegende Wischerblatt 7 aus Kunststoff oder Metall.
[0040] Wesentlich für eine effektive Verminderung der Menge an ausgetragener Entwicklerflüssigkeit
ist ein gleichmäßig kräftiger Andruck der Quetschwalze 6 über die gesamte Breite der
Fotoleiteroberfläche der Trommel 1.
[0041] So wurde bei Versuchen festgestellt, daß der Austrag an Entwicklerflüssigkeit bei
Erhöhung des Andruckes der Quetschwalze 6 an die Fotoleiteroberfläche im linienförmigen
Kontaktbereich von 0,43 N/cm auf 3,3.N/cm um 30 % erniedrigt wird.
[0042] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erforderlich, die Oberfläche der Quetschwalze
6 so glatt wie möglich zu gestalten. Oberflächenstrukturen von wenigen Mikrometern
Höhe vergrößern die Menge an ausgetragener Entwicklerflüssigkeit beträchtlich. Beispielsweise
verhalten sich die durch die Kopien ausgetragenen Mengen an Entwicklerflüssigkeiten
bei Strukturen von 5/7/9
/um Höhe wie 1 : 1,3 : 1,8. Deshalb besitzen die verwendeten Quetschwalzen Oberflächen
mit Strukturen von weniger als 2
/um Höhe bzw. auch weniger als 1
/um Höhe. Um derart glatte Walzen aus elastischem Material herzustellen, ist es erforderlich,
diese in polierten Gußformen zu gießen oder die Quetschwalzen durch oberflächliches
Kalandrieren bei erhöhter Temperatur herzustellen. Durch Abdrehen, Schleifen und Polieren
sind glatte Walzenoberflächen aus elastischem Material nur sehr arbeitsaufwendig und
schwierig herzustellen.
[0043] Wie im Zusammenhang mit Fig. 2 schon erwähnt wurde, steht die Quetschwalze 6 über
die beiden Stirnflächen bzw. zumindest über die eine Stirnfläche der Trommel 1 über,
um feuchte, schwarze Ränder an den Kanten-der Kopien zu vermeiden. Schließt nämlich
die Quetschwalze- 6 bündig mit dem Fotoleiter 21 ab, d-h, Sind die Quetschwalze 6
und die Trommel 1 gleichbreit, so treten an den Kanten der Kopien in Laufrichtung
feuchte schwarze Ränder auf. Erst wenn eine Quetschwalze 6 verwendet wird, die einige
Millimeter breiter als die Trommel 1 ist, bleiben die Ränder trocken und sauber. Für
einen praktischen Anwendungsfall reicht ein seitlicher Überstand der Quetschwalze
6 von 2 bis 5 mm aus. Ist die Quetschwalze 6 deutlich breiter als die Kopie bzw. die
Trommel 1, so genügt es, wenn die Quetschwalze an derjenigen Seite übersteht, an der
das Kopierblatt angelegt wird.
[0044] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im einzelnen beschrieben.
[0045] Das nachfolgend angeführte Ergebnis wird mit einer Quetschwalze 6 erzielt, die eine
gegossene Hülle von 8 mm Stärke aus Polyurethan mit einer Shore-A-Härte 27 besitzt.
Die 29,5 cm lange Quetschwalze 6 wird im Linienkontakt mit der Fotoleiterschicht auf
der Trommel l mit einem Druck von 2 N/cm angedrückt und mit einer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, die 5 % größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel 1 war. Als
Fotoleiter wird eine Selen-Tellur-Legierung von 65
/um Dicke verwendet und von der Gleichstromkorona 2, die mit +8 kV gespeist wird, auf
+2410 V aufgeladen. Der flüssige Toner besteht aus einer Entwicklerflüssigkeit, wie
Isopar L, einem isoparaffinischen Kohlenwasserstoff mit einem Siedepunkt von 192
oC und einen Infotec
(R)-Toner. Die erhaltenen Kopien sind grundfrei und zeigen in den Vollton-Bereichen eine
Dichte von 1,1 bis 1,2. Die Auflösung in Laufrichtung beträgt zumindest 6,3 Linien/mm.und
quer zur Laufrichtung 5 bis 6 Linien/mm. Bei etwas geringerer Dichte von 0,9 bis 1,0
ist die Auflösung quer zur Laufrichtung gleichfalls 6,3 Linien/mm.
[0046] Zur Bestimmung des Austrags an Entwicklerflüssigkeit durch die Kopien wird der Gesamtverbrauch
an Flüssigentwickler durch Wiegen der Wanne 5 der Entwicklungsstation 22 zu Beginn
der Messung und nach jeweils 6000 Kopien bestimmt. Von dieser Gewichtsdifferenz wird
der Gewichtsanteil abgezogen, der bei einem Betrieb des Kopiergeräts ohne Zugabe von
Kopierpapier durch Verdunsten von Entwicklerflüssigkeit im Kopiergerät selbst entweicht.
[0047] Beim Kopieren einer völlig weißen Vorlage ohne Information beträgt der Austrag etwa
0,002 g Isopar L pro DIN A4-Kopie. Eine solche Kopie ist völlig trocken.
[0048] Beim Kopieren einer weißen Vorlage nach dem Stand der Technik mit einer im geringen
Abstand von nur 35
/um bis dreifacher Umfangsgeschwindigkeit gegenläufig zum Fotoleiter rotierenden Walze
beträgt der Austrag etwa 0,118 g Isopar L pro DIN A4-Kopie. Derartige Kopien sind
feucht und müssen in der Fixierstation durch ein Heizelement getrocknet werden.
[0049] *Beim Kopieren einer Vorlage mit etwa 7 % Deckung ,die für Schriftseiten typisch
ist, betragen die Austragswerte für Kopien nach dem vorliegenden Verfahren etwa 0,013
g Isopar L pro DIN-A4-Seite, während nach dem Stand der Technik 0,129 g Isopar L pro
DIN-A4-Kopie ausgetragen werden, d.h. etwa der zehnfache Wert.
[0050] Ein Anteil von etwa 0,01 g Entwicklerflüssigkeit pro DIN-A4-Kopie bei einer Vorlage
mit 7 % Deckung scheint die untere Entwicklerflüssigkeitsmenge zu sein, die erforderlich
ist, um bei dem erfindungsgemäßen Verfahren den auf dem Fotoleiter abgeschiedenen
Tonerteilchen, eine für die Übertragung auf das Bildempfangsmaterial erforderliche
pastöse Konsistenz zu verleihen.
[0051] Nach der zuvor beschriebenen Technik wurde ein Dauertest über mehrere Wochen angestellt,
bei dem über 60000 Kopien entwickelt wurden. Während dieser Zeit blieb die Quetschwalze
6 ständig in Kontakt mit der Trommel 1. Nach Beendigung des Dauertests zeigte die
Quetschwalze 6 keine Schleifspuren oder Riefen oder sonstige Eindrücke. Der mechanische
Verschleiß der Fotoleiterschicht auf der Trommel 1 war geringer oder höchstens gleichgroß
wie bei einer Fotoleitertrommel, die nach einem herkömmlichen Kopierverfahren betrieben
wird. Die maximale Rauhtiefe nach 60000 Kopien beträgt etwa 2,4
/um.
[0052] Die Fotoleiterschicht altert beim Kopieren im allgemeinen in der Weise, daß die maximale
Aufladungshöhe mit der Zeit zurückgeht. Bei der verwendeten erhöhten Koronaspannung
von +8 kV tritt dieser Alterungseffekt etwas stärker in Erscheinung als bei der üblichen
Koronaspannung von +6,5 kV. Die Aufladungshöhe geht von 2350 V bis auf etwa 1650 V
am Ende des Dauertests zurück. Insgesamt läßt sich die Aussage machen, daß durch die
höhere Aufladung die Fotoleiterschicht nicht stärker beansprucht wird als durch die
niedrigere Aufladung bei herkömmlichen Kopierverfahren.
[0053] Beim Anfahren des Kopiergeräts nach längerem Stillstand treten keine Störungen beim
Einschalten auf, obwohl die Quetschwalze ständig in Kontakt mit der Fotoleiterschicht
steht. Das ist aller Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen, daß ungetrocknete Tonerreste
von der sehr glatten Oberfläche der Quetschwalze 6 leicht abgespült und redispergiert
werden.
[0054] Neben üblichen oberflächenglatten Kopierpapieren wurden auch rauhere Papiere untersucht.
Die aus diesen Papieren hergestellten Kopien zeigen im Vollton und in den Linien eine
geringfügige Ausfaserung, jedoch ist der Qualitätsabfall geringer als auf Kopien,
die mit derartigen Papieren nach dem Stand der Technik hergestellt werden.
l. Elektrofotografisches Kopierverfahren zum Entfernen der Entwicklerflüssigkeit von
einer Fotoleiteroberfläche, bei dem eine Fotoleiterschicht elektrostatisch aufgeladen,
informationsmäßig belichtet, das erhaltene latente Ladungsbild auf der Fotoleiterschicht
mit einer Entwicklerflüssigkeit zu einem sichtbaren Tonerbild entwickelt wird, überschüssige
Entwicklerflüssigkeit mit einem an dem Fotoleiter anliegenden Element entfernt wird,
das Tonerbild elektrophoretisch von dem Fotoleiter auf ein Bildempfangsmaterial übertragen
und auf diesem fixiert wird, und der Fotoleiter gereinigt und/oder entladen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Fotoleiterschicht auf eine Spannung höher als die Aufladespannung UmaxD für maximale Tonerdichte aufgeladen wird,
b) das anliegende Element mit einer gegenüber der Umlaufgeschwindigkeit des Fotoleiters
bis zu 20 % größeren Umfangsgeschwindigkeit rotiert, und
c) die Übertragung des Tonerbildes bei einer größeren elektrischen Feldstärke erfolgt
als der, die für die Übertragung von Tonerbildern erforderlich ist, die bei einer
Aufladung des Fotoleiters auf die Aufladespannung UmaxD entwickelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Fotoleiterschichten aus
Selen auf eine Spannung größer als 1300 Volt aufgeladen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Fotoleiterschichten aus
Selen auf eine spezifische Ladung, das ist die Spannung pro Längeneinheit der Fotoleiterschichtdicke
von größer als 25 V/ /um aufgeladen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Fotoleiterschichten aus
Selen auf eine spezifische Ladung bis zu 36 V/ /um aufgeladen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Fotoleiterschichten aus
Selen mit einer Dicke von 50 jum auf eine Spannung bis zu 1800 Volt aufgeladen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung des Tonerbildes
von dem Fotoleiter auf das Bildempfangsmaterial mit einer Übertragungsspannung von
7,5 bis 8 kV erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das anliegende Element eine
Quetschwalze ist, die mit einer Umfangsgeschwindigkeit umläuft, die 2 bis 12 % höher
als die Umlaufgeschwindigkeit des Fotoleiters ist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Quetschwalze
im Linienkontakt mit dem Fotoleiter steht und mit einem linearen Druck von gleich
oder größer als 0,5 N/cm angedrückt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Liniendruck zwischen
der Quetschwalze und dem Fotoleiter 1 bis 3 N/cm beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Quetschwalze durch
ein Wischerblatt gereinigt wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10, mit
einer Fotoleiteroberfläche, die durch eine Aufladeeinrichtung elektrostatisch aufgeladen
und über eine Belichtungseinrichtung informationsmäßig belichtet wird, um ein entsprechendes
latentes Ladungsbild auszubilden und nacheinander an einer Flüssigentwicklungsstation,
einem Element zum Entfernen von Entwicklerflüssigkeit, einer übertragungsstation zum
übertragen des entwickelten Tonerbildes auf ein Bildempfangsmaterial, einer Reinigungsstation
mit einer Wechselspannungskorona zum Löschen von Restladungen auf der Fotoleiteroberfläche
vorbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladeeinrichtung (14) aus einer
Gleichstromkorona (2) und einer Hochspannungsversorgungsschaltung (15) besteht, die
für eine Dauerbetriebsspannung von 8 kV ausgelegt ist, daß zwischen der Flüssigentwicklungsstation
(4,5) und der Übertragungsstation (16) das Element (6) zum Entfernen von Entwicklerflüssigkeit
angeordnet ist, das über einen Zahnradantrieb (17) mit einem Zahnrad (18) auf der
Welle (19) einer Fotoleitertrommel (1) in Eingriff steht und an der Umfangsflache
der Fotolaitertromel unter Druck anliegt, daß der Zahnradantrieb (17) so gewählt ist,
daß die Umfangsgeschwindigkeit des Elements 2 % bis 20 % größer als die Umfangsgeschwindigkeit
der Fotoleitertrommel (1) ist, die richtungsgleich mit dem Element (6) im gemeinsamen
Kontaktbereich angetrieben wird und daß die Übertragungsstation (16) eine Gleichstromkorona
(9) mit einer Betriebsspannung bis zu 8 kV umfaßt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (6) eine
Quetschwalze mit elastischer Hülle (20) ist, die eine glatte Oberfläche mit Unebenheiten
kleiner als 1 um und maximal bis zu 2 um aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Hülle
(20) 4 bis 8 mm und die Shore-Härte 25 bis 60 beträgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Hülle
(20) größer als 8 mm und die Shore-Härte kleiner oder gleich 35 ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Quetschwalze (6)
gegossen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Hülle
(20) der Quetschwalze (6) Polyurethan mit einem Zusatz von Eisenoxid ist und eine
Shore-Härte von 27 besitzt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Quetschwalze (6)
länger als die Fotoleitertrommel (1) ist und zumindest an einer Seite über die Stirnfläche
der Fotoleitertrommel (1) hinausragt.