[0001] Die Erfindung betrifft ein mit Flüssigkeitströpfchen arbeitendes Schreibgerät, wobei
zum Schreiben mindestens eine in einem Träger angeordnete Düse vorhanden ist, aus
der bei Bedarf Schreibflüssigkeit herausgestossen und auf einen vor der Austrittsöffnung
der Düse angeordneten Aufzeichnungsträger aufgebracht wird.
[0002] Ein solches Schreibgerät ist durch die DE-OS 25 27 647 bekannt. Bei Schreibgeräten
dieser Art passiert es häufig, dass die dem Aufzeichnungsträger zugewandte Seite des
Düsenträgers, insbesondere um die Düsen herum, durch Schreibflüssigkeit, die aus den
Düsen heraussikkert, benetzt wird. Dies hat den Nachteil, dass Papierstaub vom Aufzeichnungspapier
auf der Oberfläche des Düsenträgers haftet und zusammen mit der SchreibElüssigkeit
einen Belag bildet, der die Schreibfunktion verschlechtert. So kann z. B. der Belag
einen Teil der Düsenmündung verstopfen, so dass die Richtung der herausgestossenen
Tropfen beeinflusst wird.
[0003] Um zu vermeiden, dass Schreibflüssigkeit aus den Düsen heraussickert, kann z. B.
durch eine Saugvorrichtung in dem Schreibflüssigkeitssystem ein bestimmter Unterdruck
erzeugt werden. Beim Ausschalten des Schreibgerätes lässt der UnterdrucK jedoch nach,
so dass wieder Schreibflüssigkeit heraussickern kann.
[0004] Eine weitere Möglichkeit, das Heraustropfen der Schreib-Lst 1 TT flüssigkeit aus
den Düsen zu verhindern,ist, den Flüssigkeitsbehälter im Verhältnis zum
Düsenträger niedriger anzubringen, so dass ein Unterdruck im Flüssigkeitssystem erhalten
wird. Beim Ausschalten des Gerätes wird die im System vorhandene Schreibflüssigkeit
in den Behälter zurückgesaugt. Beim Einschalten des Gerätes ist eine gewisse Zeitverzögerung
nicht zu vermeiden, da die Schreibflüssigkeit vom Behälter zu den Düsen transportiert
werden muss, bevor geschrieben werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schreibgerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem ein Heraussickern von Schreibflüssigkeit aus der Düse nicht
erfolgt, so dass die dem Aufzeichnungsträger zugewandte Seite des. Düsenträgers trocken
bleibt.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die dem Aufzeichnungsträger
zugewandte Seite des Düsenträgers mit einer Schicht versehen ist, deren Oberflächenspannung
niedriger als die Oberflächenspannung der Schreibflüssigkeit ist. Die flüssigkeitsabstossende
Schicht hält die Schreibflüssigkeit zurück, so dass sie nicht aus der Düse heraussickert.
Ferner bleibt kein Papierstaub am Träger haften, so dass nunmehr eine gut definierte
Richtung der Tropfen und damit eine hohe Schreibqualität erreicht ist. Durch die erfindungsgemässe
Schicht braucht auch kein Unterdruck im Flüssigkeitssystem erzeugt zu werden.
[0007] In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Schicht im Bereich
der Austrittsöffnung der Düsen abgeschrägt ist. Dadurch ist erreicht, dass die Düsen
mit Schraibflüssigkeit gefüllt sind, was nicht der Fall ist, wenn die Schicht bis
in die Düse gelegt wird. Wenn die Düse nicht ganz mit Schreibflüssigkeit gefüllt ist,
sinkt die Schreibqualität bzw. die Schrift kann ganz ausbleiben.
[0008] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemässen Düsenträger gemäss Schnittlinie
I-I von Fig. 4,
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Schreibgerätes,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines als Biegeschwinger arbeitenden piezoelektrischen Wandlers,
und
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Düsenträger nach Fig. 1 mit einer kammartig ausgebildeten
piezoelektrischen Wandleranordnung.
[0009] Aus Fig. 2 ist der äussere Prinzipaufbau eines bekannten Schreibgerätes ersichtlich.
Über die Transportrollen 1 und 2 wird der Aufzeichnungsträger 3, z: B. normales Registrierpapier,
in Richtung des Pfeiles 4 über einen Abstandhalter 5 an der Seite 6 des Gehäuses 7
vorbeigezogen. In das Gehäuse 7 ist die Anschlussleitung 8 geführt, die an ihrem freien
Ende mit einem Stekker 9 zum Anschluss an ein nicht dargestelltes Steuergerät versehen
ist, das die Steuersignale für die Aufzeichnung der gewünschten Verläufe, Zeichen
oder Bilder liefert.
[0010] In Fig. 3 ist dargestellt, wie die Seite 6 parallel zum Aufzeichnungsträger angebracht
ist. Die Seite 6 ist die Seite eines Trägers 10, der eine Anzahl in einer Reihe nebeneinander
angeordnete Düsen 11 aufweist. Ausser der Schreibflüssigkeit sind im Gehäuse 7 Stäbe
oder Wandler 12 aus piezoelektrischem Material vorhanden, die derart kontaktiert und
angeordnet sind, dass sie bei entsprechender elektrischer Ansteuerung Schreibflüssigkeit
in Form eines Tröpfchens aus der Düse 11 spritzen.
[0011] In Fig. 4 ist dargestellt, dass die Wandler 12, die als Zähne eines Kammes ausgebildet
sind, als Biegeschwinger arbeiten. Dabei ist der aus dem Wandler 12 und dem Kammrücken
13 bestehende Piezokamm parallel zur Ebene des Trägers 10 angeordnet. Der freie Endbereich
der einzelnen Wandler 12 befindet sich vor den einzelnen Düsen 11 der Düsenreihe.
Der Kammrücken 13 ist mit einem Befestigungsschraubsatz 14 auf dem die Düsenreihe
aufnehmenden Träger 10 angeschraubt. Bei Anlegen von elektrischer Spannung an die
Kontaktierungen eines Wandlers 12 bewegt sich dieser in die in Fig. 3 gestrichelt
dargestellte Position. Bei einer Unterbrechung der angelegten Spannung schnellt er
zurück in die nicht gebogene, mit durchgezogenen Linien gezeichnete Stellung und drückt
dabei ein Tröpfchen Schreibflüssigkeit durch die Düse 11.
[0012] In Fig. 1 ist dargestellt, dass die Seite 6 mit einer Schicht 15 versehen ist, deren
Oberflächenspannung niedriger als die Oberflächenspannung der Schreibflüssigkeit ist.
Materiale dieser Art sind z. 3. Polyäthylen oder Polytetraflouräthylen. Die Schicht
weist eine Stärke von 0,1 um. bis 10 µm vorzugsweise 1 um auf. Die Schicht ist im
Bereich 6 der Austrittsöffnung der Düsen 11 abgeschrägt, damit die Düsen 11 ganz mit
Schreibflüssigkeit gefüllt werden.
[0013] Wegen der niedrigeren Oberflächenspannung der Schicht 15 sickert keine Schreibflüssigkeit
durch die Düsen 11, wodurch die Seite 6 trocken bleibt.
1. Mit Flüssigkeitströpfchen arbeitendes Schreibgerät, bei dem zum Schreiben mindestens
eine in einem Träger angeordnete Düse vorhanden ist, aus der bei Bedarf Schreibflüssigkeit
herausgestossen und auf einen vor der Austrittsöffnung der Düse angeordneten Aufzeichnungsträger
aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Aufzeichnungsträger (3) zugewandte
Seite (6) des Düsenträgers (10) mit einer Schicht (15) versehen ist, deren Oberflächenspannung
niedriger als die Oberflächenspannung der Schreibflüssigkeit ist.
2. Schreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (15) aus
Polyäthylen besteht.
3. Schreibgerät nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (15) aus
Polytetrafluoräthylen besteht.
4. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , dass die
Schicht (15) eine Stärke von 0,1 µm bis 10 µm, vorzugsweise 1 µm aufweist.
5. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , dass die
Schicht (15) im Bereich (15) der Austrittsöffnung der Düse bzw. Düsen abgeschrägt
ist.
6. Verwendung eines mit FLUssigKeitströpfchen arbeitenden Schreibgerätes nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 zur punktweisen Aufzeichnung analoger Verläufe oder alphanumerischer
Zeichen sowie von Bildern, wobei zum Schreiben der einzelnen Punkte reihenweise in
einem gemeinsamen Träger angeordnete Düsen vorhanden sind, vor deren Eintrittsöffnungen
derart kontaktierte piezoelektrische Wandler angeordnet sind, dass bei elektrischen
Spannungsänderungen an der Kontaktierung Schreibflüssigkeit aus der Düse herausgestossen
und auf einen vor der Austrittsöffnung der Düsen angeordneten Aufzeichnungsträger
aufgebracht wird.