[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zur Rückgewinnung von Silber
aus Filmen und Fixier= bädern.
[0002] Es sind Verfahren bekannt, sogenannte Verbrennungs= anlagen zur Rückgewinnung von
Silber. Sie sind umwelt= schädlich und machen daher teure Filteranlagen er= forderlich.
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren nebst Vorrichtung zur Ausführung desselben vermeidet
die Nachteile bekann= ter Verfahren. Es kann für alle handelsüblichen Film= materialien
wie Röntgenfilme, Reprofilme, Industrie= filme etc. verwendet werden.
[0004] Die Vorteile des Verfahrens liegen im vergleichsweise geringen finanziellen Aufwand
(keine teuren Filteran= lagen wie bei Verbrennungsanlagen), bei den geringen Betriebskosten,
dem hohen Durchsatzvermögen, und daß das anfallende Abfallmaterial (Film) wieder weiter
verkauft werden kann, zu anderen Verwendungszwecken.
[0005] Das Verfahren geht in der Apparatur wie folgt vor sich. Der Film wird in einer Mühle
zerkleinert (geschrettert, anschließend kommt er in Ablösebehälter, in denen sich
eine enzymhaltige Lösung (Wasser und Bakterienbrotein= ase N befindet. Diese Lösung
hat je nach Enzymart eine Temperatur von ca 30-60 Grad C. Nach Beendigung des Ablösevorgangs
wird die Enzymlösung einschließlich Film mit einer Pumpe in eine Waschtrommel gebracht.
Darin wird der Film ausgewaschen, zurück bleibt der gewaschene Film in der Waschtrommel.
Die vom Film ge= trennte silberhaltige Lösung gelangt in einen Auf= fangbehälter unter
der Waschtrommel. Diese Lösung wird mittels einer Pumpe in Zwischenlagerbehälter ge=
bracht. In diesen Behältern sind motorgetriebene Rührwerke vorgesehen, die diese Lösung
in Bewegung halten. Die Lösung gelangt nun in eine Zentrifuge, wobei für die Beschickung
eine geeignete Pumpe vorge= sehen ist. Nach Beendigung der Zentrifugierung wird die
nun silberhaltige, stechfeste Masse einem Trocken= schrank zugeführt. Nach Beendigung
der Trocknung wird das Material unter Zusatz eines geeigneten Schmelz= mittels im
Schmelzofen geschmolzen. Anschließend wird es zu Barren gegossen.
[0006] Die Zeichnung veranschaulicht die Vorrichtung in der Reihenfolge ihrer Anwendung.
Es zeigen:
Fig.1 eine Ansicht der Mühle,
Fig.2 die Ablösebehälter entsprechender Zahl,
Fig.3 eine Ansicht der Pumpe 1,
Fig.4 eine Ansicht der Waschtrommel,,
Fig.5 eine Ansicht der Pumpe 2,
Fig.6 die Zwischenlagerbehälter,
Fig.7 eine Ansicht der Zentrifuge,
Fig.8 eine Ansicht des Trockenschrankes,
Fig.9 eine Ansicht des Veraschungsofens,
Fig.10 den Schmelzofen,
Fig.11 die geformten Silberbarren auf einem Tisch.
[0007] Der Film wird in die Mühle Fig. 1 gebracht und darin zerkleinert. Anschließend gelangt
er in die Ablösebe= hälter Fig.2, in denen sich eine enzymhaltige Lösung (Wasser und
Bakterienbroteinasfi N befindet. Die Lösung hat je nach Enzymart eine Temperatur von
30-60 Grad C. In den AblÖsebehältern Fig.2 sind motorgetriebene Rühr= werke vorgesehen,
die den Film in Bewegung halten, wo= mit der Ablösevorgang unterstützt wird. Nach
Beendig= ung des Ablösevorganges (ca 2-3 Stunden) je nach Temperatur, wird die Enzymlösung
einschließlich Film mit der Pumpe 1 Fig.3 in die Waschtrommel Fig.4 ge= bracht. Durch
Wasserzugabe in die Trommel (Sprühdüse) und Drehung der Trommel, wird der Film ausgewaschen;
zurück bleibt der gewaschene Film in der Trommel. Un= ter der Waschtrommel Fig.4 ist
ein Auffangbehälter vorgesehen, in dem sich nun die vom Film getrennte silberhaltige
Lösung befindet. Diese Lösung wird wie= derum mit einer Pumpe 2 Fig.5 in Zwischenlagerbehälter
Fig.6 eingebracht. In diesen Behältern befinden sich motorgetriebene Rührwerke, die
diese Lösung in Bewegung halten. Dadurch ist eine gleichmäßige Durch= setzung der
Flüssigkeit und eine bessere Sedimentier= ung bei der evtl. Zugabe von Flockungsmitteln
gewähr= leistet. Von den Behältern Fig.6 gelangt die silber= haltige Lösung in die
Zentrifuge Fig.7. Um den nö= tigen Einlaufdruck zu erzielen, stehen die Zwischen=
lagerbehälter etwas höher als die Zentrifuge auf ei= ner Auffangwanne. Die Zentrifuge
wird zweckmäßig mit einer geeigneten Pumpe beschickt.
[0008] Bei Beendigung der Zentrifugierung ergibt sich eine stechfeste Masse, die dem Trockenschrank
Fig.8 zuge= führt wird.
[0009] Nach der Trocknung wird das Material in einen Ver= aschungsofen Fig.9 eingegeben.
Nach der Veraschung wird das Material unter Zusatz eines geeigneten Schmelzmittels
im Schmelzofen Fig.10 geschmolzen. Anschließend wird es zu Barren gegossen (Fig.11
mit Tisch).
[0010] Das bei diesem Verfahren anfallende, gewaschene Filmmaterial kan zur Aufarbeitung
wieder verkauft werden. Ein Kilo des gewaschenen Filmmaterials hat einen höheren Heizwert
als 1. Liter Heizöl.
[0011] Für die Heizung der Ablösebehälter Fig.2 wird bei die= ser Anlage die Kaminabluft
benutzt. Um die ganze Länge des Ofenrohres wird eine Kupferleitung gewickelt und isoliert.
Diese Kupferleitung ist zu den Ablösebehältern geführt und anschließend wieder zurück
zum Ofenrohr. Die Leitung wird mit Wasser gefüllt und ei= ne ne Umwälzpumpe angeschlossen.
Somit ist ein aus= reichender Heizungskreislauf vorhanden. Dies ist eine sparsame
und wirkungsvolle Heizung der Ablösebehälter, da der Trockenschrank Fig.8 bei der
Produktion ständig in Betrieb ist.
Bearbeitung von Fixierbädern:
[0012] Fixierbäder können ebenfalls mit dieser Anlage bear= beitet werden. Das Fixierbad
wird in die Zwischenla= gerbehälter Fig.6 eingebracht und geeignetes Flockungs= mittel
zugegeben. Anschließend die gleiche Bearbeitung wie die silberhaltige Lösung bei der
Rückgewinnung aus Filmmaterial. Reihenfolge: Ablösebehälter, Zwischenlagerbehälter,
Waschtrommel, Trockenschrank, Veraschung, Heizung der Ablösebehälter.
[0013] Restsilbergehält des bearbeiteten Filmmaterials:
ca. 0,2 g/kg.
1.Verfahren zur Rückgewinnung von Silber aus Filmen und Fixierbädern, dadurch gekennzeichnet,
daß der Film in einer Mühle zerkleinert wird und dann in Ablösebehäl= ter gelangt,
in denen sich eine enzymhaltige Lösung (Wasser und Bakterienbroteinase N) befindet,
wobei motorgetriebene Rührwerke den Film in Bewegung hal= ten, wonach die Enzymlösung
einschließlich Film mit einer Pumpe in die vorgesehene Waschtrommel befördert wird,
in der unter Zugabe von Wasser durch Sprühdüse und Drehung der Trommel, der Film ausgewaschen
wird, der dann in der Trommel verbleibt, während die vom Film getrennte silberhaltige
Lösung von einem Auffang= behälter unter der Trommel aufgefangen wird und mit= tels
einer Pumpe in Zwischenbehälter gelangt, wo sie mittels motorgetriebenen Rührwerke
in Bewegung gehal= ten wird, um eine gleichmäßige Durchsetzung der Flüs= sigkeit und
eine bessere Sedimentierung bei evtl. Zu= gabe von Flockungsmitteln zu erreichen;
von den Zwischenlagerungsbehältern gelngt die Lösung mittels Pumpe in die vorgesehene
Zentrifuge und von da aus in den Trockenschrank und nach Trocknung in den Verasch=
ungsofen und nach der Veraschung wird das Material un= ter Zusatz eines geeigneten
Schmelzmittels im Schmelz= ofen geschmolzen und anschließend zu Barren gegossen.
2.Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An= spruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in der Reih= enfolge wie nachstehend angeordnet und beschickt wird, bestehend
aus einer Zerkleinerungsmühle (Fig. 1), ver= schiedenen Ablösebehältern (Fig.2), einer
Pumpe 1 (Fig. 3), einer Waschtrommel (Fig.4), einer Pumpe 2 (Fig.5), verschiedenen
Zwischenlagerbehältern (Fig.6), einer Zentrifuge (Fig.7) nebst Pumpe, einem Trockenschrank
(Fig.8), einem Veraschungsgerät (Fig.9) und einem Schmelzofen (Fig.10).
3.Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablösebehälter (Fig.2)
mit Rührwerken versehen sind, die den Film in Bewegung halten.
4.Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch ge= kennzeichnet, daß die Waschtrommel
(Fig.4) an der Un= terseite mit einem Auffangbehälter versehen ist, zur Aufnahme der
die Waschtrommel verlassenden, silber= haltigen Lösung.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen bis 4, dadurch ge= kennzeichnet, daß die Zwischenlagerbehälter
(Fig.6) mit motorgetriebenen Rührwerken versehen sind, um die Lösung in Bewegung zu
halten.
6.Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch ge= kennzeichnet, daß die Ablösebehälter
(Fig.2) mit einer Heizung versehen sind, wobei die Kaminabluft benutzt wird, dergestalt,
daß um die ganze Länge des Ofenrohr= es eine Kupferleitung gewickelt und isoliert
ist, wel= ehe zu den Ablösebehältern geführt und anschließend wieder zurück zum Ofenrohr
geführt ist, und daß eine Umwälzpumpe angeschlossen ist, zur Erreichung eines Heizungskreislaufes
der mit Wasser gefüllter Leitung.