[0001] Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von in mehrere Streifen längszuteilenden
Papierbahnen zum Bekleben der Kanten von aus Holz hergestellten Platten.
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von in mehrere
Streifen längszuteilenden Papierbahnen zum Bekleben der Kanten von aus Holz hergestellten
Platten insbesondere von Möbeln bei dem eine gegebenenfalls eingefärbte Papierbahn
mit einer Holzfarbe und Holzstruktur bedruckt, mit einem Aminoplast insbesondere Melaminharz
imprägniert, lackiert und geprägt wird. Danach wird die Bahn längsgeteilt.
[0003] Im einzelnen wird das bekannte Verfahren-so durchgeführt, daß die auf einer Rolle
befindliche gegebenfalls eingefärbte Papierbahn abgewickelt und in einer meist aus
mehreren Druckwerken bestehenden Druckmaschine mit der Holzfarbe und dem Holzstrukturmuster
bedruckt und wieder aufgewickelt wird. Das Imprägnieren der Papierbahnen mit Melaminharz,
das Lackieren und das Prägen sind gesonderte Arbeitsvorgänge zu deren Durchführung
die Bahn wiederum auf und abgewickelt wird. Danach erfolgt die Herstellung schmaler
Streifen durch Längsteilen der Bahnen. Dieses Verfahren ist in Folge der zahlreichen
Handhabungsvorgänge offen-sichtlich unwirtschaftlich und es wäre wünschenswert, wenn
man sämtliche Bearbeitungsvorgänge in einem Durchlauf ausführen könnte. Dann aber
müßte sich die Durchlaufgeschwindigkeit bei allen Bearbeitungsvorgängen nach der Durchlaufgeschwindingkeit
desjenigen Bearbeitungsvorganges richten, der die geringste Durchlaufgeschwindigkeit
erfordert und dies ist in diesem Falle das Imprägnieren der Bahnen mit Melaminharz.
Hierbei kann mit Durchlaufgeschwindigkeiten von 2o bis maximal 4o Meter pro Minute
gearbeitet werden, beim Drucken dagegen mit Geschwindigkeiten von 8o bis 200 Meter
pro Minute. Unter diesen Umständen würde die Durchführung aller Bearbeitungsvorgänge
in einem Durchlauf zu einem noch weniger wirtschaftlichen Ergebnis führen.
[0004] Um die Anwenderwünsche im Bezug auf Holzfarbe und Holzstruktur zu erfüllen, sind
etwa sieben Grundfarben und bis zu 13o verschiedene Holzstrukturdrucke erforderlich,
woraus sich etwa 9oo Produkte ergeben, die wegen ihrer komplizierten und deshalb langwierigen
Herstellung ständig am Lager gehalten werden müssen um alle Anwenderwünsche kurzfristig
befriedigen zu können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die dann nur noch durch Längsteilen in
schmale Streifen zu zerschneidende Papierbahnen aus einem Vorprodukt in jeweils nur
einem Durchlauf auch in kleinen Mengen herstellen zu können.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von in mehrere Streifen
längszuteilenden Papierbahnen zum Bekleben der Kanten von aus Holz hergestellten Platten
insbesondere von Möbeln bei dem eine gegebenenfalls eingefärbte Papierbahn mit einer
Holzfarbe und einer Holzstruktur bedruckt mit einem Aminoplast insbesondere Melaminharz
imprägniert, lackiert und geprägt wird und das sich dadurch'kennzeichnet, daß das
gegebenenfalls eingefärbte und mit einem Aminoplast, insbesondere Melaminharz imprägnierte
Papier in einem nachfolgenden Arbeitsgang mit einer Holzfarbe und einer Holzstruktur
bedruckt, dann lackiert und schließlich geprägt wird.
[0007] Während bei den bekannten Verfahren das Papier zunächst mit einem Holzstrukturdruck
versehen und erst danach mit Melaminharz getränkt wurde, wird zur Durchführung des
Verfahrens ein Papier verwendet, das Bereits mit Melaminharz getränkt worden ist.
Das vor dem Tränken mit Melaminharz noch biegsame Papier kann problemlos mit einem
Holzstrukturdruc)- versehen werden. Dagegen gelang es nicht, das durch die Tränkung
mit Melaminharz sehr hart gewordene Papier mit einem Holzstrukturdruck zu versehen,
zumindest nicht bei zum Bekleben von Kanten erforderlichen Papiergewichten von ca.
25o und mehr g/m
2. Der Erfindung liegt unter anderem die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß dies
sehr wohl möglich ist, wenn man als Druckverfahren das indirekte Tiefdruckverfahren
anwendet. Die Durchlaufgeschwindigkeit beim Verfahren gemäß der Erfindung ist hoch,
da sie nicht mehr durch die für das Tränken mit Melaminharz erforderliche niedrige
Durchlaufgeschwindigkeit begrenzt wird. Da das Endprodukt sich schnell und in nahezu
beliebig kleinen Losgrößen wirtschaftlich herstellbar ist, kann die Lagerhaltung am
Endprodukt nahezu vollständig entfallen und die Lagerhaltung auf das Vorprodukt beschränkt
werden.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die
Papierbahn mehreren aufeinanderfolgenden Druckvorgängen unterworfen und nach jedem
Druckvorgang durch Warmluft getrocknet. Hierdurch wird eine hohe Durchlaufgeschwindigkeit
ermöglicht und gleichzeitig eine kleine Baulänge der zur Durchführung des Verfahrens
dienenden Vorrichtung.
[0009] Weiterhin kann die Papierbahn mehreren aufeinanderfolgenden Lackiervorgängen unterworfen
werden und der Lack wird nach jedem Lackiervorgang durch Infrarotstrahlen ausgehärtet,
wobei die Wärmebeaufschlagung der Papierbahn mit zunehmendem Abstand von der Stelle,
an der der Lack aufgetragen wird, zunimmt. Hierdurch wird der Lack schonend und schnell
ausgehärtet, eine Schädigung des Papiers wird vermieden und hohe Durchlaufgeschwindigkeiten
und eine kurze Baulänge der Vorrichtung wird ermöglicht.
[0010] Es ist zweckmäßig, beim ersten Lackiervorgang eine geringere Lackmenge auf die Papierbahn
aufzubringen, als beim zweiten Lackiervorgang. Dies hat zur Folge, daß beim ersten
Lackiervorgang die Oberflächenporen des Papiers weitgehend verschlossen werden,sodaß
der beim zweiten Lackiervorgang aufgebrachte Lack auf der Papieroberfläche stehen
bleibt und nicht in das Papier eindringt.
[0011] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine zur Durchführung des obengekennzeichneten
Verfahrens dienende Vorrichtung, die ihrerseits gekennzeichnet ist durch eine Abwickelvorrichtung,
eines oder mehrere indirekte Tiefdruckwerke, eines oder mehrere Lackierwerke, ein
Prägewerke und eine Aufwickelvorrichtung.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es, daß mit einer Grundfarbe bedruckte und
Melaminharz getränkte Vorprodukt in einem Durchlauf zur fertigen Papierbahn zu verarbeiten,
die dann nur noch längsgeteilt werden muß.
[0013] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist der
Abwickelvorrichtung eine Klemmvorrichtung für die Papierbahn nachgeschaltet. Diese
Klemmvorrichtung dient dazu, beim Rollenwechsel das Ende der vorangegangenen Papierbahn
festzuhalten, damit es mit dem Anfang der folgenden Papierbahn verklebt werden kann,
sodaß die Vorrichtung von einer endlosen Papierbahn durchlaufen wird.
[0014] Weiterhin kann es zweckmäßig sein, vor dem ersten Druckwerk eine mit rotierenden
Bürsten versehene Bürstvorrichtung anzuordnen, durch die eventuell auf den Oberflächen
der Papierbahn befindlicher Staub entfernt und damit ein sauberer Druck gewährleistet
wird.
[0015] Bei den Druckwerken ist es zweckmäßig, sowohl die Übertragungswalzen als auch die
Gegendruckwalzen mit Gummiüberzügen zu versehen. Hierbei wird für den Gummiüberzug
der Übertragungswalze zweckmäßig eine Shorehärte A von etwa 5o und für den Gummiüberzug
der Gegendruckwalze eine Shorärte A von etwa 85 gewählt.
[0016] Weiterhin ist es zweckmäßig, bei den Druckwerken die Rakel so anzuordnen, daß sie
um ihre Längsachsen um mehr als 9
0° schwenkbar sind. Hierdurch wird der oft erforderliche Ausbau der Farbwalze erleichtert.
[0017] Die Farbwerke der Druckwerke können Farbtröge aufweisen, die mit einem mit einer
Farbpumpe verbundenen Farbzulauf und einem Niveau bestimmenden Farbrücklauf versehen
sind. Hierdurch wird auf sehr einfache Weise das Farbniveau in den Farbtrögen konstant
gehalten.
[0018] Die Lackierwerke sind zweckmäßig so ausgebildet, daß sie in Lackwannen angeordnete
Lackaufnahmewalzen aufweisen, die mit einer rauhen, insbesondere gerasterten Oberfläche
versehen sind und die mit über ihnen angeordneten Lackübertragungswalzen zusammenwirken,
während oberhalb der Lackübertragungswalzen und oberhalb der Papierbahn Gegendruckwalzen
angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich ein außerordentlich gleichmäßiger Lackauftrag
auf das Papier, dessen Stärke durch die Oberflächenform der Lackaufnahmewalze beeinflußbar
ist.
[0019] Die in den Lackierwerken angeordneten Lacktröge weisen in niveaubestimmender Höhe
angeordnete Lackzuläufe auf, die über mit Absperrvorrichtungen versehene Lackzuführungsleitungen
mit luftdicht verschließbaren oberhalb der Lacktröge angeordneten Lackbehältern verbunden
sind. Hierdurch läßt sich das Lackniveau in den Lacktrögen auf einfachste Weise bestimmen
und der Kontakt des Lackes mit der Luft wird auf ein Minimum beschränkt.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Prägewerkes weist dieses eine gravierte
Prägewalze und eine mit platter Oberfläche versehene aus nicht nachgiebigen materialbestehende
Gegendruckwalze auf. Mit dieser Vorrichtung wird ein esthetisch besonders ansprechender
Prägeeffekt dadurch erzielt, daß das Papier an den gewünschten Stellen komprimiert
wird. Bei den bekannten Prägevorrichtungen wird das Papier aus einer Ebene herausgebogen
und zwar entweder durch zusammengehörige Walzenpaare, die als Matrize und Patrize
ausgebildet und deshalb entsprechend teuer sind oder es wird eine Matrize und als
Gegendruckwalze ein Zylinder verwendet, der aus einer Vielzahl von gegeneinander gepreßten
Papierscheiben besteht, der jedoch sehr schnell abnutzt und außerdem ein ungenaueres
Prägebild ergibt.
[0021] Im Folgenden sind ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäß der- Erfindung und
einer zu seiner Durchführung dienenden Vorrichtung anhand der Zeichnung dargestellt.
[0022] Die Figuren bis 6 zeigen in stark schematisierter Seitenansicht die Vorrichtung zur
Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung in ihrer Gesamtheit, und zwar
Figur 1 das Abwickelwerk,
Figur 2 ein erstes Druckwerk,
Figur 3 ein zweites Druckwerk,
Figur 4 ein Lackierwerk,
Figur 5 das Prägewerk,
Figur 6 das Aufwickelwerk.
Figur 7 zeigt die Einzelheiten der Farbzuführung zur Farbwanne eines Druckwerkes,
Figur 8 die Einzelheiten der Lackzuführung zur Lackwanne eines Lackierwerkes,
[0023] Die in Figur 1 dargestellte und in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Abwickelvorrichtung
besteht aus einem Grundrahmen 2,auf dem zwei parallel zueinander verlaufende gleicharmige
Hebel 3 um einen Drehpunkt 4 schwenkbar angeordnet sind. Die Hebel 3 tragen an ihren
Enden Spannvorrichtungen 5, 6 zur Aufnahme von Papierrollen 7. Bei dem Papier handelt
es sich um ein mit einem Aminoplast, insbesondere mit Melaminharz getränktes und gegebenenfalls
eingefärbtes Papier. Die Einfärbung des Papieres ist dann erforderlich, wenn das Papier
mit einer verhältnismäßig dunklen Holzfarbe bedruckt wird. Da andernfalls die Schnittkanten
des Papieres hellfarbig in Erscheinung treten würden. Ehe der auf der Spannvorrichtung
5 befindliche Papiervorrat verbraucht ist, nimmt die Spannvorrichtung 6 eine weitere
Papierrolle auf, deren Anfang bereit gelegt und zu gegebener Zeit mit dem Ende der
Papierbahn der Rolle 7 verbunden wird. Hierzu ist ein kurzzeitiges Unterbrechen des
Abwickelvorganges erforderlich. Durch Verschwenken der Hebel 3 tritt dann die auf
der Spannvorrichtung 6 befindliche Rolle an die Stelle der bisherigen Rolle 7. Die
Spannvorrichtungen 5 und 6 werden, was in der Zeichnung nicht erkennbar ist, pneumatisch
betätigt. In der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellte Magnetpulverbremsen, die vom
abgetasteten Durchmesser der Papierrolle gesteuert werden, sorgen für eine konstante
Zugspannung der Papierbahnen. Außerdem sind in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellte
Vorrichtungen zur seitlichen Positionierung der Papierbahnen vorhanden.
[0024] Das in Figur 2 dargestellte, in seiner Gesamtheit mit 8 bezeichnete erste Druckwerk,
besitzt an seiner Papiereinlaufseite zunächst hinter Führungsrollen 9 einen unterhalb
der Papierbahn 1o angeordneten feststehenden Klemmbalken 11, dem oberhalb der Papierbahn
1o ein beweglicher Klemmbalken 12 gegenüberliegt, der mit Hilfe eines oder mehrerer
Preßluftzylinder 13 gegen den feststehenden Klemmbalken 11 anpreßbar ist, wodurch
die Papierbahn 1o festgehalten wird. Dies geschieht bei vollständigem Stillstand der
gesamten Vorrichtung, während beim Rollenwechsel das Ende der soeben verarbeiteten
Papierbahn mit dem Anfang einer neuen Papierbahn verklebt oder auf andere Weise verbunden
wird.
[0025] Auf die Klemmvorrichtung 11, 12 , 13 folgt in Laufrichtung der Papierbahn 1o ein
Paar rotierender Bürsten 14 und 15,zwischen denen die Papierbahn 1o hindurchläuft
und die durch eine pneumatische Anstellvorrichtung 16 gegeneinander anpreßbar sind.
Die Bürsten dienen dazu, Staub und Fremdkörper von den Oberflächen der Papierbahn
zu entfernen, da diese das Druckbild beeinträchtigen und zu Störungen führen könnten.
Im Bereich der Bürsten ist eine in der Zeichnung nicht dargestellte Absau
qvorrichtung für den entstehenden Staub angeordnet.
[0026] Das eigentliche Druckwerk besteht aus der Tiefdruck-Gravurwalze 17,der darüber angeordneten
Übertragungswalze 18 und der über dieser angeordneten Gegendruckwalze oder Presseurwalze
19. Die Übertragungswalze 18 und die Gegendruckwalze 19 besitzen Gummiüberzüge. Der
Gummiüberzug der Übertragungswalze besitzt eine Shorehärte .A von etwa 5o, der Gummiüberzug
der Gegendruckwalze eine Shorehärte A von etwa 85. Der mit 2o bezeichnete Farbkasten
ist aus seiner in der Zeichnung dargestellten Betriebsstellung absenkbar und die in
der Zeichnung nicht dargestellte, mit der Tiefdruck-Gravurwalze 17 zusammenwirkende
Rakel ist aus seiner Betriebsstellung um seine Längsachse, die parallel zur Walze
17 verläuft, um mindestens 90° schwenkbar. Auf diese Weise läßt sich die Walze 17
leicht und unbehindert zum Zwecke des Wechselns ausbauen. Beim Betrieb der Vorrichtung
nimmt die Tiefdruck-Gravurwalze 17 aus der Farbwanne 2o in ihren Vertiefungen Farbe
auf, der auf der Walze befindliche Überschuß wird die durch die in der Zeichnung nicht
dargestellte Rakel abgestreift. Die in ihren Vertiefungen befindliche Farbe gibt die
Walze 17 an den Gummiüberzug der übertragungswalze 18 ab und von dort gelangt die
Farbe auf die Unterseite der Papierbahn 1
0, die durch die Gegendruckwalze 19 gegen die Übertragungswalze 18 angepreßt wird.
Durch die Verwendung dieses indirekten Tiefdruckverfahrens läßt sich auf der durch
die Melaminharz-Imprägnierung steifen und sonst schlecht bedruckbaren Papierbahn 1o
ein ausgezeichneter Holzstrukturdruck erzeugen. Die noch druckfeuchte Papierbahn 1o
wird um zwei weitere Führungs- und Umlenkrollen 21, 22 umgelenkt und gelangt in einen
Luftkasten 23, in der die Farbe durch Anblasen mit warmer Luft getrocknet wird.
[0027] In Figur 7 ist die Farbzufuhr zur Farbwanne 2o im Detail dargestellt. Mit 24 ist
ein etwa eimerförmiges Farbvorratsgefäß bezeichnet, in das eine Tauchpumpe 25 eingesetzt
ist. Die Tauchpumpe 25 fördert über eine Leitung 26 Farbe in die Farbwanne 2o. An
der Farbwanne 2o ist außerdem eine Rückflußleitung 27 angeordnet, durch die überschüssige
Farbe in den Farbbehälter 24 zurückläuft. Die Einmündungsstelle der Rückflußleitung
27 in die Farbwanne 2o bestimmt das in der Farbwanne herrschende Farbniveau. Am Boden
der Farbwanne 2o ist eine weitere
Rückflußleitung 28 angeordnet, die in die erste Rückflußleitung 27 einmündet, d'ie
jedoch durch ein Ventil 29 absperrbar ist. Diese zweite Rückflußleitung 28 dient bei
öffnen des Ventils 29 zum vollständigen Entleeren der Farbwanne 2
0. Im Betrieb wird die Fördermenge der Tauchpumpe 25 so eingestellt, daß stets mehr
Farbe gefördert als verbraucht wird, so daß ein ständiger Rückfluß durch die Rückflußleitung
27 stattfindet.
[0028] Das in Figur 3 dargestellte, in seiner Gesamtheit mit 3o bezeichnete zweite Druckwerk
ist grundsätzlich gleich aufgebaut vie das Druckwerk 8 und braucht deshalb nicht näher
beschrieben zu werden. Allerdings fehlen ihm die Klemmvorrichtung 1
0, 11, 12, 13 sowie die rotierenden Bürsten 14, 15 mit Anstellvorrichtung 16. In der
Regel werden sich in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung drei oder mehr Druckwerke
der vorbeschriebenen Art befinden. Bei dem ersten der vorstehend genannten Druckwerke
wird eine Gravurwalze die eine Holzstruktur aufweist in der Regel nicht vorhanden
sein, da dort das Papier ganzflächig mit einer Holzfarbe oder Grundfarbe bedruckt
wird.
[0029] Das in Figur 4 dargestellte Lackierwerk ist in seiner Gesamtheit mit 31 bezeichnet.
Das Lackierwerk 31 weist eine Lackwanne 32 auf, in die eine Lackwalze 33 eintaucht.
Die Lackwalze 33 hat eine rauhe, vorzugsweise gravierte oder gerasterte Oberfläche,
deren Rauhigkeit so bemessen ist, daß sie die gewünschte Lackmenge aus der Lackwanne
32 mitnimmt. Von der Lackwalze 33 wird der Lack an eine Ubertragungswalze 34 und von
dieser.an die Unterseite der Papierbahn 1o abgegeben. Eine Gegendruckwalze 35 drückt
die Papierbahn 1o gegen die übertragungswalze 34 an. Die Walzen 34 und 35 sind mit
Gummi überzogen und entsprechen den Walzen 18 und 19 der Druckwerke.
[0030] Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird ein wasserverdünnbarer säurehärtender
Lack verwendet. Zur Trocknung des Lackes dienen Infrarotstrahler. Diese im einzelnen
mit 39 bezeichneten Strahler sind zu Strahlersätzen 36, 37, 38 zusammengefaßt. Wie
in der Zeichnung erkennbar ist, enthält der Strahlersatz 36,der zuerst von der lackfeuchten
Papierbahn 1o erreicht wird, verhältnismäßig wenige Strahler 39, so daß die Wärmebeaufschlagung
der Papierbahn vergleichsweise gering ist. In den darauffolgenden Strahlersätzen 37
und 38 sind jeweils mehr Strahler 39 angeordnet, so daß in diesen Bereichen die Wärmebelastung
der Papierbahn größer wird. Außer durch die Anzahl der Strahler kann die Wärmebelastung
der Papierbahn auch durch deren Abstand von der Papierbahn beeinflußt werden. Die
Strahler geben ein kurzwelliges Infrarotlicht ab.
[0031] Die Lackzuführung zur Lackwanne 32 ist im einzelnen in Figur 8 dargestellt. Mit 4o
ist ein Lackvorratsgefäß bezeichnet, das mit Hilfe eines Deckels 41 luftdicht verschließbar
ist. Vom Lackvorratsgefäß 4o führt eine Leitung 42 zur Lackwanne 32. Die Leitung 42
ist mit einem Absperrventil 43 absperrbar. Zunächst wird das Absperrventil 43 geschlossen
und das Lackvorratsgefäß 4o wird gefüllt. Nach dem Verschließen des Lackvorratsgefäß
4o mit dem luftdicht schließenden Deckel 41 wird das Absperrventil 43 geöffnet und
es schließt soviel Lack in die Lackwanne 32, bis der Lackspiegel 45 den oberen Rand
44 der Einmündung der Leitung 42 in die Lackwanne 32 erreicht hat. Wenn durch die
Walze 33 Lack aus der Lackwanne 32 entnommen wird, fließt durch die Leitung 42 eine
entsprechende Menge Lack in die Wanne 32 nach. Diese Anordnung hat außer der automatischen
Niveaukonstanthaltung den Vorteil, daß der Lack möglichst wenig mit Luft in Berührung
kommt.
[0032] Während in der Zeichnung nur ein Lackierwerk 31 dargestellt ist, werden bei der Vorrichtung
zur Durchführung des erfahrungsgemäß der Erfindung in der Regel zwei aufeinanderfolgende
Lackierwerke verwendet, die jedoch übereinstimmend aufgebaut sind, so daß sich die
Beschreibung des zweiten Lackierwerkes erübrigt. Das Verfahren wird jedoch so durchgeführt,
daß mit Hilfe des ersten Lackierwerks zunächst nur eine verhältnismäßig dünne Lackschicht
anf die Papierbahn 1o aufgebracht und auf ihr ausgehärtet wird. Diese dünne Lackschicht
verschließt die Oberflächenporen des Papiers. Im zweiten Lackierwerk wird auf die
so behandelte Papierbahn eine dickere Lackschicht aufgebracht, die jedoch nun nicht
in das Papier eindringen kann, sondern auf der ersten Lackschicht aufliegend ausgehärtet
wird.
[0033] Das in Figur .5 gezeigte Prägewerk 46 ist in seiner Gesamtheit mit 46 bezeichnet.
Es enthält eine gravierte Prägewalze 41 aus Stahl und eine ebenfalls aus Stahl bestehende
Gegendruckwalze 48 mit glatter Oberfläche. Die Walzen werden durch einen Pneumatikzylinder
5o gegeneinander gepreßt und die Höhe des zwischen ihnen verbleibenden Walzspaltes
wird durch einen Anschlag 49 eingestellt. In dem von der Papierbahn 1o durchlaufenden
Walzspalt wird das Papier an denjenigen Stellen, an denen die gravierte Prägewalze
47 Erhebungen aufweist, komprimiert. Weiterhin sind zwei guinmiüberzogene Walzen 51
und 52 vorgesehen, die ebenfalls, und zwar durch einen Pneumatikzylinder 53 gegeneinander
gepreßt werden können. Diese Walzen dienen zum Durchzug der Papierbahn 1o durch die
Vorrichtung, wenn die Walzen 47 und 48 so weit auseinandergefahren sind, daß sie die
Papierbahn nicht erfassen. In diesem Falle sind die Walzen . 51 und 52 angetrieben.
Bei Prägebetrieb sind die Walzen 51 und 52 ohne Antrieb und die Walzen 47 und 48 sind
angetrieben.
[0034] Die in Figur 6 dargestellte,in ihrer Gesamtheit mit 51 bezeichnete Aufwickelstation
entspricht im Wesentlichen der in Figur 1 dargestellten Abwickelvorrichtung
1, allerdings mit dem Unterschied, daß ihre Spannvorrichtungen 53 und 54 zum Aufwickeln
der Papierbahn lo angetrieben sind.
1. Verfahren zum Herstellen von in mehrere Streifen längszuteilenden Papierbahnen
zum Bekleben der Kanten von aus Holz hergestellten Platten insbesondere von Möbeln,
bei dem eine gegebenenfalls eingefärbte Papierbahn mit einer Holzfarbe und einer Holzstruktur
bedruckt, mit einem Aminoplast, insbesondere Melaminharz imprägniert, lackiert und
geprägt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das gegebenenfalls eingefärbte und mit einem
Aminoplast insbesondere Melaminharz imprägnierte Papier in einem nachfolgenden Arbeitsgang
mit einer Holzfarbe und einer Holzstruktur bedruckt, dann lackiert und schließlich
geprägt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahn mehreren aufeinanderfolgenden
Druckvorgängen unterworfen und nach jedem Druckvorgang durch Warmluft getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahn mehreren aufeinanderfolgenden
Lackiervorgängen unterworfen wird und der Lack nach jedem Lackiervorgang durch Infrarotstrahlen
ausgehärtet wird, wobei die Wärmebeaufschlagung der Papierbahn mit zunehmendem Abstand
von der Stelle, an der der Lack aufgetragen wird, zunimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß kurzwellige Infrarotstrahlen
angewendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß beim ersten Lackiervorgang
eine geringere Lackmenge auf die Papierbahn aufgebracht wird als beim zweiten Lackiervorgang.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5 , gekennzeichnet durch eine Abwickelvorrichtung 1, eines oder mehrere indirekte
Tiefdruckwerke 8, 30, eines oder mehrere Lackierwerke 31,ein Prägewerk 46 und eine Aufwickelvorrichtung 51.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwickelvorrichtung 1 eine Klemmvorrichtung 11,
12, 13 für die Papierbahn 1o nachgeschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem ersten Druckwerk 8 eine mit rotierenden Bürsten
14, 15 versehene Bürstvorrichtung angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungswalzen
18 und die Gegendruckwalzen 19 der Druckwerke 8, 3o mit Gummi überzogen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummiüberzug der Übertragungswalzen 18 eine Shore
härte A von etwa 5o und der der Gegendruckwalzen 19 eine Shorehärte A von etwa 85 hat.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakel der Druckwerke 8, 3o um ihre Längsachsen um
mehr als 90° schwenkbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbwerke der Druckwerke 8, 3o Farbwannen 2o aufweisen,
die mit einem mit einer Farbpumpe 25 verbundenen Farbzulauf 26 und einem niveaubestimmenden
Farbrücklauf 27 versehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackierwerke 31 untere,
mit rauher insbesondere gerasterter Oberfläche versehene Lackaufnahmewalzen 33, darüber
angeordnete Lackübertragungswalzen 34 und darüber und über der Papierbahn 10 angeordnete Gegendruckwalzen 35 aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackierwerke 31 Lackwannen 32 aufweisen, deren Lackzuläufe
44 über mit Absperrvorrichtungen 43 versehene Lackzuführungsleitungen 42 mit luftdicht
verschließbaren,oberhalb der Lackwannen 32 angeordneten Lackbehältern 4o verbunden
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Prägewerk 46 eine gravierte Prägewalze 47 und eine
mit glatter Oberfläche versehene, aus nicht nachgiebigem materialbestehende Gegendruckwalze
48 aufweist.