[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mehrpoligen Kontaktleiste
(Messerloiste) mit melireren nebeneinander angeordneten, mit einem ersten Ende um
die Vorderkante eines Trägers gebogenen, mit dem zweiten Ende über die Hinterkante
des Trägers hinausstehenden metallischen Kontaktzungen, wobei die nach hinten gebogenen
ersten Enden der Kontaktzungen in an der Unterseite des Trägers ausgebildeten Taschen,
die auf der Oberseite des Trägers liegenden Teile der Kontaktzungen in an der Oberseite
des Trägers ausgebildeten Aufnahmen aufgenommen werden, und wobei die über die .Hinterkante
des Trägers überstehenden Enden als Lötfahnen oder dergleichen abgebogen werden. Die
Erfindung betrifft außerdem eine nach diesem Verfahren hergestellte Kontaktleiste
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Derartige Kontaktleisten gibt es in verschiedenen genormten Ausführungen und Größen
und sie dienen zum Anschluß verschiedener elektrischer Verbindungen mit elektrischen
Geräten.
[0003] Es ist schon ein Verfahren der eingangs genannten Art be-
kannt, bei welchem alle Kontaktzungen einzeln hergestellt und auf dem Träger montiert
werden. Die Kontaktzungen werden von einem Bandmaterial abgeschnitten und ihr erstes
Ende wird umgebogen. Sodann werden die Konaktzungen einzeln auf den Träger aufgeschoben
und in die Aufnahmen für das erste Ende sowie den auf der Oberseite des Trägers liegenden
Teil eingefädelt. Nach der Montage der Kontaktzungen werden die über die Hinterkante
des Träqers überstehenden Enden als Lötfahne abgebogen.
[0004] Dieses Verfahren ist sehr aufwendig und zeitraubend und deshalb teuer. Außerdem.haben
die durch dieses Verfahren hergestellten Kontaktleisten den Nachteil, daß die Kontaktzungen
nur durch Reibschluß auf dem Träger festgehalten werden. Das führt sehr oft dazu,
daß einzelne Kontaktzungen sich vom Träger lösen.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,ein Verfahren der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, daß die Herstellung einfacher, schneller und deshalb billiger
wird. Außerdem besteht die Aufgabe, die Kontaktleiste selbst gegenüber der bekannten
Kontaktleiste zu verbessern, insbesondere ein Lösen einzelner Kontaktzungen vom Träger
durch formschlüssige Verbindung mit diesem sicher zu verhindern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den im Kennzeichen des
Anspruchs 1 genannten Verfahrensschritten gelöst. Die Erfindung macht sich die Erkenntnis
zunutze, daß die für die Herstellung sowie .die Montage jeder einzelnen Kontaktzunge
erforderlichen gleichen Verfahrensschritte jeweils zu einem Verfahrensschritt zusammengefaßt
werden können, wenn die für eine Kontaktleiste erforderlichen Kontaktzungen zu einem
Bauteil zusammengefaßt werden. Die durch die Stege miteinander verbundenen Kontaktzungen
werden als Ganzes vorgebogen, auf den Träger aufgeschoben und fertig gebogen. Der
erforderliche Stanzvorgang zur Trennung der Kontaktzungen kann mit dem Fertigbiegevorgang
ohne weiteres zusammengefaßt werden. Der zusätzliche Biegevorgang, bei welchem das
über die Hinterkante des Trägers überstehende Ende etwa treppenförmig nach unten gekröpft
wird, dient der verbesserten, formschlüssigen Befestigung der Kontaktzungen am Träger.
Nach einem Merkmal der Erfindung werden die Kontaktzungen als kontinuierliches Band
ausgestanzt und das erste Ende umgebogen. Sodann wird das Band unter Zulegen einer
Distanzbandes aufgewickelt. Das Distanzband verhindert, daß die umgebogenen Enden verformt
werden. Eine gegebenenfalls erforderliches Vergolden der Kontaktzungen erfolgt nach
dem Stanzvorgang sowie dem ersten Biegevorgang, damit auch die Stanzkanten mit vergoldet
werden.
[0007] In einer Abwandlung des beschriebenen Verfahrens ist vorgesehen, daß die beiden letzten
Verfahrensschritte, nämlich das treppenförmige Abkröpfen, das Trennen der Kontaktzungen
sowie das Umbiegen der Lötfahnen in einen Arbeitsgang zusammengefaßt werden.
[0008] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Kontaktleiste ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberseite des Trägers in den zwischen zwei Kontaktzungen verbleibenden
Zwischenräumen etwa hakenförmige Aufnahmen mit einem Fuß und einem davon seitlich
abstehenden Vorsprung angeordnet sind, und daß an dem auf der Oberseite des Trägers
aufliegenden Teil der Kontaktzungen seitlich abstehende, beim Aufschieben der Kontaktzungen
unter die Vorsprünge greifende Fahnen angeordnet sind. Da die Kontaktzungen bei der
Montage noch mit Stegen verbunden sind, ist es nicht möglich, diese wie bei den bekannten
Kontaktleisten durch einzelne, in der Kontaktleiste ausgebildete Durchgänge zu schieben.
Bei der erfindungsgemäßen Kontaktleiste werden vielmehr die auf der Oberseite des
Trägers befindlichen Teile der
Kontaktzungen zwischen diesen hakenförmigen Aufnahmen hindurchgeschoben, wobei die
Stege über diese Haken hinwegrutschen und hinter diesen durch die elastische Vorspannung
der Kontaktleisten nach unten schnappen. Dadurch kommen die Kontaktzungen zwischen
die hakenförmigen Träger zu liegen. Durch weiteres Vorschieben der Kontaktzungen greifen
die an diesen ausgebildeten Fahnen unter die Vorsprünge der hakenförmigen Aufnahmen,
so daß sie gegen Abheben und gegen seitliche Verschiebung gesichert sind.
[0009] Um das Gleiten der Stege über die hakenförmigen Aufnahmen zu erleichtern, sind diesen
jeweils rampenartig ansteigende Ansätze vorgelagert. Diese haben im wesentlichen die
gleiche Breite, wie die Füße der hakenförmigen Aufnahmen, so daß zwischen diesen jeweils
Platz für die Kontaktzungen mit den seitlichen Fahnen bleibt.
[0010] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Vorrichtung vorgesehen,
entsprechend dem Kennzeichen des Anspruches 8.
[0011] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der folgenden
Beschreibung.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen drei Kontaktzungen umfassenden Abschnitt eines ausgestanzten Bandes;
Fig. 2 eine Ansicht des Bandes gemäß Fig. 1 in Richtung des Pfeiles II;
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen teilweise weggebrochenen Träger mit montierten Kontaktzungen;
Fig. 4 einen Schnitt durch den in Fig. 3 dargestellten Träger gemäß der Linie IV-IV,
und
Fig. 5 schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung der Kontaktleisten.
[0013] Fig. 1 zeigt mehrere durch Stege 2 miteinander verbundene
Kontaktzungen 4, die aus einem Metallstreifen ausgestanzt sind. Aus Gründen eines verschnittarmen
Stanzens besteht die Möglichkeit, aus einem Metallband jeweils zwei ineinandergreifende
Kontaktzungenbänder gleichzeitig auszustanzen. Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, ist
das erste Ende 6 etwa -hakenförmig nach unten gebogen. An den Kontaktzungen sind jeweils
seitliche Fahnen 8 ausgebildet, deren Funktion später beschrieben wird. Die als Lötfahnen
vorgesehenen zweiten Enden 10 haben eine gegenüber den Kontaktzungen 4 geringere Breite.
[0014] Fig. 3 zeigt einen Träger 12 in einer Ansicht von oben auf die Oberseite. Die seitlich
an den Trägern 12 angeordneten Formstücke 14 dienen zur genauen Positionierung und
Halterung der Träger in den Geräten, in die sie eingesetzt werden sollen. Sie dienen
außerdem zur Halterung der Träger in den Vorrichtungen, in denen die Kontaktzungen
montiert werden.
[0015] Wie insbesondere auch Fig. 4 erkennen läßt, sind die Kontaktzungen so auf den Träger
12 aufgeschoben, daß die nach unten gebogenen ersten Enden 6 an der Unterseite des
Trägers liegen. Sie greifen in an der Unterseite des Trägers ausgebildete Taschen
16 ein und werden durch diese fixiert. Die Kontaktzungen liegen mit ihrem auf der
Oberseite des Trägers 12 angeordneten Teil jeweils zwischen hakenförmigen Aufnahmen
18, welche im wesentlichen aus einem senkrecht auf dem Träger 12 stehenden Fuß 20
sowie einem davon seitlich abstehenden Vorsprung 22 gebildet sind. Beim Einschieben
der Kontaktzungen greifen die Fahnen 8 jeweils unter die ihnen zugeordneten Vorsprünge
22, so daß die Kontaktzungen gegen Abheben sowie seitlich fixiert sind.
[0016] Beim Aufschieben der Konaktzungen auf den Träger 12 müssen die Stege 2 jeweils über
die Aufnahmen 18 gleiten, wie Fig. 3 deutlich macht. Um diesen Vorgang zu erleichtern,
sind den Aufnahmen 18 jeweils etwa rampenartig ansteigende Ansätze 24 vorgelagert,
welche die Stege 2 gegen die federnde Kraft der Kontaktzungen anheben. Wenn die Kontaktzungen
soweit auf den Träger 12 aufgeschoben sind, daß die Stege 2 hinter der Hinterkante
26 des Trägers 12 liegen, können die Kontaktzungen 4 federnd nach unten schnappen,
da sich dann die Fahnen 8 noch in Aufschieberichtung gesehen vor den Vorsprüngen 22
befinden. Erst beim weiteren Aufschieben der Kontaktzungen auf den Träger 12 greifen
die Fahnen 8 unter die Vorsprünge 22, wie bereits beschrieben wurde.
[0017] Die über die Hinterkante 26 überstehenden Enden der Kontaktzungen werden im Bereich
28 etwa treppenartig nach unten gekröpft, so daß sie auch gegen Abschieben vom Träger
12 formschlüssig gesichert sind, wie insbesondere Fig. 4 zeigt.. Die Enden 10 sind
als Lötfahnen etwa rechtwinklig nach unten abgebogen.
[0018] Fig. 5 zeigt schematisch den Aufbau einer Vorrichtung zur Herstellung von Kontaktleisten.
In einer Stanzeinrichtung 30 werden aus Metallbändern, vorzugsweise aus Zinn-Bronze,
Kontaktzungenbänder ausgestanzt. In einer Biegeeinrichtung 32 werden die ersten Enden
6 nach unten gebogen. Die so vorbereiteten Kontaktzungenbänder können sodann in eine
galvanische Station 34 zum Vergolden laufen, oder ggf. direkt in eine Spuleinrichtung
36, wo sie in der beschriebenen Weise aufgespult werden. Zur Weiterverarbeitung werden
die Kontaktzungenbänder von der Spuleinrichtung abgespult und in einer Trenneinrichtung
38 abgelängt. In einer Montagestation 40 treffen die Kontaktzungen mit den Trägern
zusammen, welche aus einer Station 42 zugeführt werden. Nach dem Aufschieben der Kontaktzungen
auf die Träger in der Station 40 werden in einer Biegestation 44 die Kontaktzungen
abgekröpft und in einer weiteren Stanz- und Biegestation 46 die Stege ausgestanzt
sowie die Lötfahnen abgebogen. Wie Fig. 5 erkennen läßt, können die beiden letzten
Stationen zu einer gemeinsamen Station zusammengefaßt werden.
1. Verfahren zur Herstellung einer mehrpoligen Kontaktleiste (Messerleiste) mit mehreren
nebeneinander angeordneten, mit einem ersten Ende um die Vorderkante eines Trägers
gebogenen, mit dem zweiten Ende über die Hinterkante des Trägers hinausstehenden metallischen
Kontaktzungen, wobei die nach hinten gebogenen ersten Enden der Kontaktzungen in an
der Unterseite des Trägers ausgebildeten Taschen, die auf der Oberseite des Trägers
liegenden Teile der Kontaktzungen in an der Oberseite des Trägers ausgebildeten Aufnahmen
aufgenommen werden, und wobei die über die Hinterkante des Trägers überstehenden zweiten
Enden als Lötfahnen oder dergleichen abgebogen werden, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
a) Die Kontaktzungen (4) werden als über Stege (2) zusammenhängendes Band aus einem
Rohmaterial ausgestanzt, wobei sie durch in dem über die Hinterkante (26) des Trägers
(12) überstehenden Bereich angeordnete Stege (2) miteinander verbunden bleiben;
b) die ersten Enden (6) werden gemeinsam umgebogen;
c) die Kontaktzungen .(4) werden gemeinsam auf den Träger (12) aufgeschoben, wobei
die umgebogenen ersten Enden (6) in zugeordnete Taschen (16), die auf der Oberseite
des Trägers (12) liegenden Teile der Kontaktzungen (4) mit seitlich abstehenden Fahnen
(8) unter zugeordnete Vorsprünge (22) greifen;
d) die über die Hinterkante (26) überstehenden Enden (10) werden etwa treppenförmig
um die Hinterkante (26) gekröpft;
e) die Stege (2) werden ausgestanzt und die hinteren, zweiten Enden (10) abgebogen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktzungen (4) als
kontinuierliches Band ausgestanzt und dieses nach dem Umbiegen der um die Vorderkante
des Trägers (12) liegenden ersten Enden (6) aufgewickelt wird, und daß die für die
Herstellung der Kontaktleisten jeweils benötigte Länge abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Band mit einem auf
der Seite des umgebogenen, ersten Endes (6) angeordneten Distanzband aufgewickelt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Band
im Bereich der umgebogenen ersten Enden (6) vergoldet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Arbeitsgänge
d) und e) zu einem Arbeitsgang zusammengefaßt werden.
6. Kontaktleiste, hergestellt nach vorstehendem Verfahren, mit einem Träger und mehreren
darauf nebeneinander und parallel zueinander angeordneten Kontaktzungen, deren erstes
Ende um die Vorderkante des Trägers herumgebogen und in einer Tasche an der Unterseite
des Trägers gehalten wird, und deren auf der Oberseite des Trägers liegender Teil
in an dieser Oberseite ausgebildeten Aufnahmen gehalten wird, und deren über die Hinterkante
überstehendes Ende als Lötfahne oder dergleichen abgebogen ist, dadurch gekennzeichnet
, daß auf -der Oberseite des Trägers (12) in den zwischen zwei Kontaktzungen (4) verbleibenden
Zwischenräumen etwa hakenförmige Aufnahmen (18) mit einem Fuß (20) und einem davon
seitlich abstehenden Vorsprung (22) angeordnet sind, und daß an dem auf der Oberseite
des Trägers (12) aufliegende Teil der Kontaktzungen (4) seitlich abstehende, beim
Aufschieben der Kontaktzungen (4) unter die Vorsprünge (22) greifende Fahnen (8) angeordnet
sind.
7. Kontaktleiste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (18) an
der Oberseite des Trägers (12) mit ein Aufschieberichtung diesen vorgelagerten, rampenartig
ansteigenden Ansätzen (24) versehen sind, welche höchstens die Breite der Füße (20)
der Aufnahmen (18) aufweisen.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine in Durchlaufrichtung aufeinanderfolgende Anordnung einer Stanzeinrichtung
(30), einer Biegeeinrichtung (32) zum Umbiegen der ersten Enden (6), einer Spuleinrichtung
(36) zum Auf- bzw. Abspulen des Bandes, einer Trenneinrichtung (38) zum Ablängen des
Bandes, einer Montagestation (40) zum Aufschieben der Kontaktzungen (4) auf einen
zugeführten Träger (12), einer Biegestation (44) zur Abkröpfung des über die Unterkante
(26) des Trägers (12) überstehenden Endes der Kontaktzungen (4) sowie einer Biege-
und Stanzstation (46) zum Ausstanzen der Stege (2) sowie zum Abbiegen der Lötfahnen.