[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen, wärmeisolierenden
und feuerhemmenden Verbundplatte,bei der mindestens eine Schicht aus einer Platte
aus gepreßter Mineralwolle besteht. Ferner betrifft die Erfindung eine nach dem Verfahren
hergestellte Verbundplatte.
[0002] Im herkömmlichen Großraumbau (Großraumbüros, Fabrikhallen-und dergleichen) besteht
das Problem, daß man einerseits abgehängte Decken verwendet und andererseits diesen
Decken ein bestimmtes Feuerschutz- und Wärmeisolationsvermögen zuordnet.
[0003] Bei Großraumbauten besteht beispielsweise die Vorschrift, daß die abgehängte Decke
einen Feuerschutz der Klasse F30 - F90 haben muß, damit die in der Massivdecke eingebrachten
oder die Massivdecke bildenden Stahlträger durch ein im Raum ausbrechendes Feuer nicht
angegriffen werden.
[0004] Bisher hatte man sich so beholfen, daß man beispielsweise Gips-Kassettenplatten verwendete.
Eine höhere Feuerschutzklasse als F30 konnte jedoch nicht erreicht werden. Die Gips-Kassettenplatten
sind sehr gute Wärmeleiter, was aus wärmetechnischen Gründen unerwünscht ist; aus
diesem Grunde mußte
nim Bereich der abgehängten Deckenkonstruktion noch Mineralfaserbahnen mit evtl. eingebrachter
Dampfsperre ausgelegt werden.
[0005] Dies führte zu großen Problemen, weil die an der Massivdecke einerseits und an der
abgehängten Decke andererseits ansetzenden Deckenhaken ein ungehindertes Auslegen
der Mineralfaserbahnen verhinderte. Es konnte daher eine befriedigende Wärmeisolation
nur schwer erreicht werden und die Dampfsperre war nur ungenügend.
[0006] Das gesamte bekannte Konstruktions-Prinzip war überdies sehr teuer und arbeitsaufwendig,
weil nämlich immer stückweise zunächst die Kassettenplatte eingehängt werden mußten,
um dann in den Zwischenraum zur Massivdecke die Mineralfaserbahnen einzubringen.
[0007] Auch hinsichtlich des Wärmeisolationsvermögens war diese Deckenkonstruktion unbefriedigend,
weil die Mineralfaserbahnen nicht so dicht auf Stoß gelegt werden konnten, daß nicht
doch noch Kältebrücken vorhanden waren, was zu schweren Beeinträchtigungen führte.
Solche Beeinträchtigungen waren Kondensationsgefahr an der kalten Massivdecken-Konstruktion
und eine ungenügende Feuersicherheit.
[0008] Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Verbundplatte der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß eine wesentlich verbesserte Feuersicherheit bei
gleichzeitig verbessertem Wärmeisolationsvermögen gegeben ist, wobei der Vorteil einer
wesentlich einfacheren und kostengünstigeren Montage erreicht werden soll.
[0009] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist ein Verfahren zur Herstellung einer solchen
feuerhemmenden Verbundplatte durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
a) auf die Rückseite des ersten Plattenelementes wird eine an einer Seite mit einer
Leimschicht versehene dünne Reflexionsfolie ausgelegt
b) die Rückseite der Reflexionsfolie wird mit einer gleichartigen Leimschicht versehen
c) auf die mit der Leimschicht versehene Rückseite der Reflexionsfolie wird ein zweites
Plattenelement aufgelegt
d) die so erhaltene Verbundplatte wird unter Druck zusammengehalten bis der Leim abgebunden
hat.
[0010] Eine nach dem Verfahren hergestellte Verbundplatte ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbundplatte aus zwei Plattenelementen aus Steinwolle, Glaswolle oder Basaltwolle
besteht, wobei die Plattenelemente im Bereich ihrer horizontalen Berührungsfläche
durch eine Reflexionsfolie getrennt sind, und die Reflexionsfolie beidseitig mit einer
hochwärmefesten Leimschicht jeweils mit dem zugeordneten Plattenelement verbunden
ist.
[0011] Versuche des Erfinders haben gezeigt, daß durch den genannten Aufbau ein hochwärmefester,
d.h. hochfeuerbeständiger und hochwärmeisolierender Aufbau erzielt werden kann.
[0012] Die Mineralwoll-Plattenelemente haben allein für sich genommen keine gute Feuerbeständigkeit.
Wollte man solche Mineralfaserplattenelemente im Wohnungsbau verwenden, dann wäre
zwar eine relativ gute Wärmeisolation gegeben, nicht aber die geforderte Feuersicherheit,
weil sich der Phenolleim, welcher die Mineralfasern eines Plattenelementes verbindet,
bereits bei 600°C zersetzt.
[0013] Um nun der Verbundplatte die geforderte hohe Feuerbeständigkeit zu geben, haben Versuche
des Anmelders dazu geführt, im Mittenbereich zwischen der Verbundplatte eine Reflexionsfolie
einzubauen. Die Reflexionsfolie besteht aus beispielsweise einer Aluminiumfolie oder
einer anderen Metallfolie, sie kann aber auch aus einer silberbedämpften Kunststoff-Folie
od. dgl. bestehen. Wichtig ist nur, daß diese Aluminiumfolie Temperaturen bis etwa
ungefähr 1000
0 ohne Substanzzerstörung standhält.
[0014] Ebenso ist z.B. die Einbringung einer Blechfolie möglich. Die Reflexionsfolie hat
zweierlei Aufgaben:
Zunächst soll sie den ungehinderten Wärmedurchgang durch die Plattenelemente verhindern,
d.h. die von unten her von der Sichtseite an der Verbundplatte angreifende Hitze soll
möglichst von der Rückseite der Verbundplatte her abgehalten werden. Die Reflexionsfolie
dient hier als Reflexionsschirm, d.h. sie wirft einen großen Teil der eingestrahlten
Wärme wieder zurück.
[0015] Weiterhin wirkt die Reflexionsfolie als Dampfsperre, d.h. heiße Luft oder auch feuchte
Luft kann nicht durch die Platte hindurchgehen, auf diese Weise wird ebenfalls die
Rückseite geschützt.
[0016] Versuche des Anmelders haben nun gezeigt, daß eine Aluminiumfolie als Reflexionsfolie
nicht die geforderte Wärmebeständigkeit hat, weil mit dieser Aluminiumfolie allein
noch keine Verbindung zu den Plattenelementen geschaffen werden kann.
[0017] Will man eine solche Aluminiumfolie kaschieren, dann zerfällt die Kaschierung bei
den hohen Temperaturen von etwa 1000
o und die Plattenelemente fallen auseinander.
[0018] Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, daß als Verbindungselement jeweils eine Leimschicht
auf der Vorder-und Rückseite der Reflexionsfolie aufgebracht wird und diese Leimschicht
aus einem Wasserglasleim besteht. Die Grundsubstanz ist ein Pulver, das mit Wasser
angerührt wird, und das im gebrauchsfähigen Zustand ein leicht gelbliches, glasartiges
transparentes Aussehen aufweist.
[0019] Dieser Leim wird dann aufgebracht und getrocknet und ergibt nach dem Austrocknen
eine sehr harte und spröde Verbindungsschicht.
[0020] Es hat sich nun gezeigt, daß diese Leimschicht als Schutzschirm für die Reflexionsfolie
wirkt und diese Leimschicht die Reflexionsfolie vor Hitzezersetzungen schützt.
[0021] Versuche des Anmelders mit anderen Leimarten haben stets dazu geführt, daß die Reflexionsfolie
zerriß oder sich lochartig zerfraß, oder ablöste und daher die geforderte Feuersicherheit
nicht gewährleistet werden konnte.
[0022] Mit der Leimschicht aus einem Wasserglasleim hat sich überraschenderweise gezeigt,
daß dieser Wasserglasleim etwa ein ähnliches Ausdehnungsvermögen und ein ähnliches
Sprödigkeitsverhalten wie die Reflexionsfolie aufweist, so daß beide Materialien sich
ergänzen. Die Reflexionsfolie ist hierdurch vor Verwerfungen geschützt, und die Leimschicht
bildet einen Schutzschirm der beidseitig (allseitig) der Reflexionsfolie einfaßt.
[0023] Die Leimschicht dringt in die fasrige Substanz der Plattenelemente an der Verbindungsschicht
ein und hält die Plattenelemente mit hoher Festigkeit mit der Leimschicht und der
Reflexionsfolie verbunden.
[0024] Mit dem so geschaffenen Element sind mehrere Vorteile gleichzeitig erzielbar. Durch
die Verbindung zweier verschiedener Plattenelemente können Verbundplatten beliebiger
Stärke (beliebigen Värmeisolationsvermögens) aufgebaut werden. Das untere Plattenelement
kann z.B. dünner aufgebaut werden als das obere Plattenelement. Es können daher sämtliche
Anforderungen an Wärmeisolationen Rechnung getragen werden.
[0025] Durch die Einbringung einer Reflexionsfolie in den Aufbau der Verbundplatte wird
auch die geforderte hohe Feuersicherheit erreicht. Das obere Plattenelement wird vollständig
von Gas-Wärmeströmungen (Konvektion) freigehalten, und die Reflexionsfolie strahlt
noch einen großen Strahlungsanteil von Wärme in das untere Plattenelement zurück,
so daß hierdurch die geforderte, hohe Feuersicherheit gegeben ist.
[0026] Es wird noch einmal auf die Funktion hingewiesen: Die Reflexionsfolie bietet ein
hohes Bewegungsvermögen, zu dem glasharten Wasserglasleim. Es wird hierdurch verhindert,
daß die Leimschicht, die sehr spröde ist, abplatzt, aufreißt und Risse bildet, so
daß hierdurch ein unerwünschter Wärmeübergang geschaffen wird. Ferner ist der Zusammenhang
der Plattenelemente, die aus einem Mineralfaserwolle-Material bestehen, sehr weich,
so daß hier evtl. Wärmespannungen gut aufgenommen werden, ohne daß die Leimschicht
angegriffen wird.
[0027] Mit einer Versuchsanordnung, bei der die Verbundplattenelemente in Form einer abgehängten
Deckenkonstruktion gemäß dem Ausführungsbeispiel Fig. 4 und 5 eingebaut waren, haben
Hochtemperaturversuche in einem Großofen bei einer Temperatur von etwa 1000
0C an der Sichtseite hier einwirkend gezeigt, daß an der Rückseite des erfindungsgemäßen
Verbundplattenelementes lediglich 400
0c nach 2 Stunden entstehen, so daß an der Rückseite des Verbundplattenelementes angebrachte
Trägerkonstruktionen mit Sicherheit vor Feuereinwirkung geschützt werden. Eine derart
hohe Feuersicherheit in der Klasse F90 bis sogar F120 konnte bisher mit derartigen
Verbundplattenelementen nicht erzielt werden. Gleichzeitig ist der Vorteil der Erfindung,
daß im selben Teil, also derselben Verbundplatte, gleichzeitig eine hohe Wärmeisolation
gewährleistet ist, so daß das umständliche Ausrollen von Mineralfasermatten mit eingebauter
Dampfsperre, wie es vorher bei Gipskassettendecken der Fall war, entfallen kann. Nach
der Erfindung ist also eine solche Dampfsperre in Form der Reflexionsfolie gleich
eingebaut.
[0028] Die Montage solcher Verbundplattenelemente geht sehr einfach und reibungslos, denn
sie werden als großflächige Plattenelemente auf eine abgehängte Deckenkonstruktion
(Abhängprofile, die mit Haken von der Decke abgehängt sind) aufgelegt. Hierzu kann
wahlweise das Abhängeprofil mit seinem horizontalen Schenkel in eine Nut innerhalb
des unteren Plattenelementes eingreifen (verdeckte Konstruktion), oder d e Sichtseite
der Verbundplatte kann auf den horizontalen Schenkel aufgelegt werden (sichtbare Montage
des Abhängeprofils).
[0029] Ein anderes Anwensungsbeispiel solcher Verbundplattenelemente ist die Schaffung von
Mantelelementen, welche vollflächig einen Stützträger, z.B. Stahl- oder Holzträger
umschließen. Auch hier wird durch den erläuterten Funktionsmechanismus die geforderte
hohe Feuersicherheit erreicht.
[0030] Ein weiteres Anwendungsfeld der vorgeschlagenen Verbundplattenelemente ist die Schaffung
von Vorsatzschalen für Mauern oder von selbsttragenden Trennwänden im Wohnungs-und
Industriebau.
[0031] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0032] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0033] Es zeigen:
Figur 1: Schnitt durch ein Verbundplattenelement nach der Erfindung in unmaßstäblichen
Größenverhältnissen;
Figur 2: Schnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Verbundplattenelementes;
Figur 3: Schnitt durch eine dritte Ausführungsform;
Figur 4; Seitenansicht einer abgehängten Decke mit Verbundplattenelementen nach der
Erfindung;
Figur 5: Seitenansicht des Plattenstoßes der abgehängten Decke nach Fig. 4;
Figur 6-10: perspektivische Vorderansichten verschiedener Abhängeprofile für eine
abgehängte Decke nach Fig. 4 und 5;
Figur 11: Draufsicht auf die Stirnseite eines Mantelelementes zur feuerfesten Ummantelung
von Stützträgern.
[0034] Die Zeichnungen zeigen sämtliche Bauteile in unmaßstäblichen Großenverhältnissen.
Die maßstäblichen Größenverhältnisse sind etwa folgende:
Die Verbundplatte 1 besteht nach ihrem gesamten Aufbau aus etwa 2 x 27,5 mm starken
Plattenelementen 2,3.
Die Plattenelemente bestehen, wie vorher erwähnt, aus einer Mineralfaserwolle.
[0035] Die Reflexionsfolie 4 hat eine Dicke von etwa 4/100 mm. Die Leimschichten 5 haben
eine Dicke von etwa 50/100 bis 1 mm, die Dicke läßt sich nicht genau bestimmen und
ist nur anhand der Fig. 1 schematisiert angedeutet, weil die Leimschichten 5 in den
Bereich der fasrigen Plattenelemente reichen und dort einen Übergangsbereich bilden,
so daß die Dicke nur ungefähr angegeben werden kann.
[0036] Das in Fig. 1 gezeigte Verbundplattenelement 1 weist an der Sichtseite 9 eine besonders
einfache Konstruktion auf, die noch dazu beiträgt, daß die Feuersicherheit noch um
ein weiteres, wesentliches Maß gesteigert ist. Versuche des Anmelders haben nämlich
gezeigt, daß die Sichtseite der Verbundplatte unmittelbar mit einer hochwärmefesten
Farbschicht 7 versehen werden kann. Eine solche Farbschicht ist z.B. eine Schicht
aus Kalkfarbe (schlämme aus gebranntem Kalk in Wasser aufgeschwemmt).
[0037] Würde man eine solche Farbschicht 7 allein aufbringen, dann besteht der Nachteil,
daß sich offene Poren bilden, und hier ein Wärmedurchgang durch das untere Plattenelement
3 möglich ist, so daß die Reflexionsfolie 4 mit der Leimschicht 5 relativ stark schon
aufgeheizt wird. Die Farbschicht 7 aus Kalk hat aber den Vorteil, daß sie hochwärmebeständig
ist,und die Temperaturen von etwa 1000
0C ohne Veränderung übersteht, d.h. es kommt zu keinen Farbveränderungen oder zu Substanzveränderungen.
Wenn man aber die Feuersicherheit eines solches Plattenelementes noch mehr verbessern
will, dann muß man einen luftdichten Abschluß an der Sichtseite 9 her erzielen.
[0038] Versuche des Anmelders haben nun gezeigt, daß, wenn man eine Mischung aus einer Kalkschlämme
mit Wasserglas- leim im Verhältnis von.etwa 1 : 8 wählt, und diese Mischung auf die
vorherige Farbschicht 7 aufspritzt, daß die dann so erhaltene zweite Farbschicht 8
einen vollständigen Luftabschluß bildet, und ebenfalls einen hochwärmebeständigen
Schutzschild bildet. Es ergibt sich aber damit keine glasartige Schicht, sondern mehr
eine elastische, abriebfeste und vollkommen luftdichte Farbschicht, die ein Eindringen
von Luft in das untere Plattenelement 2 mit Sicherheit verhindert. Bei einem solchen
Verbundplattenelement wird sogar eine Feuersicherheit in der Klasse F120 erzielt,
während mit dem vorher beschriebenen Verbundplattenelement ohne die genannten Farbschichten
7 und 8 eine Feuersicherheit von etwa F90 erzielt werden kann.
[0039] Die Feuersicherheitsklasse F90 heißt, daß ein solches Element 1 1/2 Stunden lang
einer Temperatur von 1000
0C an der Sichtseite her standhalten muß, ohne daß es zu Zersetzungen des Plattenelementes
kommt, wobei an der Rückseite dieses Plattenelementes an einem Stahlträger lediglich
400
0C und an einer Holzkonstruktion lediglich 200
0C auftreten dürfen.
[0040] Die Feuersicherheitsklasse F120 heißt, daß die gleichen, vorher genannten Bedingungen
2 Stunden lang aufrechterhalten werden.
[0041] Die Sichtseite 9 des Verbundplattenelementes zeigt dann die Farbschicht 8, die in
der Mischung mit Wasserglas aufgebracht ist, diese Farbschicht kann beliebig eingefärbt
werden, und sie kann in beliebigen Strukturen aufgebracht werden. Die Feuereinwirkung
erfolgt hierbei in Pfeilrichtung 10.
[0042] Fig. 1 zeigt ferner eine besondere Abhängekonstruktion. Die Verbundplattenelemente
1 können unmittelbar auf ein Abhängeprofil 23 aufgelegt werden, und zwar auf die eine
Seite des horizontalen Schenkels 24, wobei am vertikalen Schenkel 25 dann eine Einhängeleiste
26 angeordnet ist, die entsprechende Ausnehmungen aufweist, in die die Deckenhaken
eingehängt werden.
[0043] Der Anschluß bzw. die Auflage des Verbundplattenelementes auf dem horizontalen Schenkel
24 ist als dicht zu bezeichnen.
[0044] Die Fig. 2 zeigt, daß die aus den Farbschichten 7,8 bestehende Deckschicht 6 des
Verbundplattenelementes 1 auch anders aufgebaut werden kann.
[0045] In Fig. 2 ist ein Verbundplattenelement 20 gezeigt, das statt der Deckschicht 6 eine
Dekorplatte 22 trägt. Diese Dekorplatte 22 ist wiederum mit einer Leimschicht 19 aus
Wasserglasleim an der Sichtseite des unteren Plattenelementes 3 angeklebt.
[0046] Die Dekorplatte 22 kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Es ist möglich, als
Material eine dünne Spanplatte zu verwenden. Die Spanplatte hat hierbei eine Dicke
von 4 mm, sie kann aus einer Preßspanplatte oder aus einer furnierten Holzspanplatte
bestehen. Die Dekorplatte kann aber auch aus einer Metallpiatte bestehen. In einem
Feuerversuch würde dann die Dekorplatte verkohlen (sofern sie aus Holz besteht),-
was aber auf die Feuerbeständigkeit des Verbundplattenelementes 20 keinen Einfluß
hat. Es wird noch darauf hingewiesen, daß die Leimschicht 19 während der Hitzeeinwirkung
eine Schutzschirm-Funktion hat, und die vorher beschriebenen Verhältnisse in Bezug
mit der Reflexionsfolie 4 und den darin ansetzenden Leimschichten 5 nach wie vor bestehen
bleiben.
[0047] Das Verbundplattenelement 20 nach Fig. 2 kann mit dem gleichen Abhängesystem verwendet
werden, wie nach Fig. 1, d.h. der horizontale Schenkel 24 könnte von unten sichtbar
sein.
[0048] Will man eine solche Aufhängekonstruktion vermeiden, d.h. will man den horizontalen
Schenkel 24 nur wenig sichtbar gestalten, dann verwendet man eine umlaufende Nut 21,
in deren Bereich der horizontale Schenkel 24 des Abhängeprofils 23 eingehängt wird.
[0049] Von unten her ist dann nur noch ein ganz geringer Teil des horizontalen Schenkels
des Abhängeprofils 23 zu sehen.
[0050] Auf die Farbschicht (Deckschicht 6) nach Fig. 1 ist es noch möglich, eine zusätzliche
Kunststoff-Farbe im Aufspritzverfahren oder Aufziehverfahren aufzubringen. Damit kann
jede beliebige Struktur und jede beliebige Farbe oder jedes Oberflächenaussehen erreicht
werden.
[0051] Die Figuren 4, 5 und 6 bis 10 zeigen die Einzelheiten einer abgehängten Deckenkonstruktion
mit der Verwendung der bezeichneten Verbundplattenelemente 1 oder 20.
[0052] Die Verbundplattenelemente 1 sind mit den stirnseitigen Stoßfugen versetzt zueinander
im Verband verlegt. Wandseitig sind Wandwinkel 260 befestigt, auf deren horizontalen
Schenkel die Verbundplattenelemente 1 aufliegen. Die Befestigung der Wandwinkel 260
kann über entsprechende Befestigungswinkel 203 an der Wand erfolgen. Die Stöße der
Verbundplattenelemente 1 liegen gemäß Fig. 5 auf den horizontalen Schenkeln von Deckenprofilen
201 auf. Der vertikale Schenkel des Deckenprofils 201 weist im Abstand angeordnete
Ausnehmungen (Durchbrechungen) auf, durch die das Vertikalprofil eines Quer-Profils
202 hindurchgeschoben ist. Dieses Quer-Profil 202 ist also senkrecht zu dem Längsverlauf
des Deckenprofils 201 angeordnet und unterstützt die Verbundplattenelemente an ihren
Längsstößen, während die Querstöße von dem Deckenprofil 201 getragen sind. Auf diese
Weise ist es möglich, großformatige Verbundplattenelemente, beispielsweise im Format
125 x 62,5 cm, zu verwenden.
[0053] Im vertikalen Teil des Deckenprofils 201 sind Bohrungen angeordnet, durch die der
Haken eines Abhängedrahtes 220 greift,uder zwecks Längenverstellbarkeit in eine Klemmfeder
211 gemäß Fig. 10 eingesetzt ist. Durch Zusammendrücken der federnden Schenkel der
Klemmfeder 211 kann die Länge des Abhängehakens 220 stufenlos verstellt werden.
[0054] Die andere Seite des Abhängehakens 220 ist mit dem abgebogenen Teil in eine Ösenschraube
250 eingehängt, die ihrerseits in einen in der Massivdecke 13 eingeschraubten Messingdübel
251 eingeschraubt ist.
[0055] Bei Feuereinwirkung von der Unterseite 12 der abgehängten Decke her werden die im
Zwischenraum zwischen der Massivdecke 13 und der abgehängten Decke angeordneten Deckenträger
11 lediglich gemäß der vorstehenden Beschreibung mit Hitzeeinwirkung beaufschlagt.
Es wird also ein außerordentlich hohen Feuerhemmvermögen erzielt.
[0056] Ein anderes Anwendungsgebiet zeigt die Darstellung in Figur 11. Das dort gezeigte
Mantelelement 15 dient zur vollflächigen Ummantelung von horizontalen oder vertikalen
Trägern.
[0057] Zur eingehenden Eerläuterung eines solchen Mantelelementes wird auf die diesbezügliche
Offenbarung der deutschen Patentanmeldung P 31 17 580.5-25 verwiesen. Die dort stehende
Offenbarung soll voll inhaltlich in die vorliegende Offenbarung aufgenommen werden
und ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0058] Die einzelnen Plattenelemente 16,17,18 sind jeweils an ihren Berührungsflächen über
Leimschichten 5 mit der Reflexionsfolie 4 verbunden. Die Reflexionsfolie kann auch
noch im Innenraum 30 des Mantelexementes 15 auf den in den Innenraum weisenden Flächen
der Plattenelemente angeordnet sein.
[0059] Zusätzlich ist die Reflexionsfolie 4 auch noch auf der Außenseite der Plattenelemente
angeordnet. Diese Außenseite wird noch zusätzlich durch einen Mantelbelag 31 abgedeckt,
der aus einer dekorativen Kunststoffolie, einem Stoff oder einem anderen dekorativen
Belag bestehen kann. Wichtig ist, daß Feuereinwirkung von der Außenseite des Mantelelementes
15 mit Sicherheit vom Innenraum 30 abgehaltBn wird. Hierzu sind die Plattenelemente
16,18 durch jeweils einen Gehrungsschnitt 29 voneinander getrennt, wobei der Gehrungsschnitt
29 in treppenförmige Hinterschneidungen 28 übergeht. Auf diese Weise wird ein luftdichter
Abschluß der Plattenelemente 16,17,18,27 erreicht, zumal die Verbindungsflächen über
Leimschichten 5 mit der Reflexionsfolie 4 bekleidet sind.
[0060] Das gesamte Mantelelement kann durch eine Verschraubung 33 zusammengehalten werden,
wobei im Bereich des Schraubenkopfes eine Trennfuge 32 des Mantelbelages 31 angeordnet
ist, damit der Kopf der Schraube von außen her zugänglich ist.
1. Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen, wärmeisolierenden und feuerhemmenden
Verbundplatte,bei der mindestens eine Schicht aus einer Platte aus gepreßter Mineralwolle
besteht,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) auf die Rückseite des ersten Plattenelementes (3) wird eine an einer Seite mit
einer Leimschicht (5) versehene dünne Reflexionsfolie (4) aufgelegt
b) die Rückseite der Reflexionsfolie (4) wird mit einer fleichartigen Leimschicht
(5) versehen
c) auf die mit der Leimschicht (5) versehene Rückseite der Reflexionsfolie wird ein
zweites Plattenelement (2) aufgelegt
d) die so erhaltene Verbundplatte (1) wird unter Druck zusammengehalten bis der Leim
abgebunden hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß
e) auf die Sichtseite des ersten Plattenelementes (3) eine erste Farbschicht (7) aus
hochwärmebeständiger Farbe aufgetragen wird, und daß
f) auf die erste Farbschicht (7) eine zweite Farbschicht (8) aus einer Mischung aus
der hochwärmebeständigen Farbe und einem hochwärmebeständigen Leim aufgetragen wird.
3. Verbundplatte, welche nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet , daß der Leim ein Wasserglas (Trichlorethan Na2 SiO3 in H20) Leim ist.
4. Verbundplatte nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reflexionsfolie (4) eine Aluminiumfolie mit einer
Dicke von etwa 4/100 mm ist.
5. Verbundplatte nach den Ansprüchen 3 und 4, welche nach dem Verfahren nach Anspruch
2 hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet , daß die hochwärmebeständige erste Farbschicht
(7) eine Kalkfarbe ist und daß die zweite Farbschicht (8) luftundurchlässig ist und
aus einer Mischung einer Kalkschlämme mit Wasserglasleim im Verhältnis von 1:8 besteht.
6. Verbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die
Verbundplattenelemente (1 oder 20) im Verband verlegt und dicht gestoßen zusammen
mit Deckenabhängungsprofilen (201, 202, 203, 211, 220, 250, 251) eine feuerhemmende,
wärmeisolierende abgehängte Decke ergeben.
7. Verbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die
Plattenelemente (16,17,18,27) als Mantelelement (15) für die feuersichere Umkleidung
von Stahl- oder Holzträgern ausgebildet sind und daß die Stoßfugen stirnseitig aneinanderstoßender
Plattenelemente (16,17,18, 27) treppenförmige Hinterschneidungen (28) aufweisen.
8. Verbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß jedes
Verbundplattenelement (1,20,16,17,18,27) aus mindestens zwei Plattenelementen (2,3)
aus gepreßter Mineralwolle besteht, die breitseitig aufeinander gelegt durch eine
beidseitig mit Lehmschichten (5) aus Wasserglas-Leim versehene Reflexionsfolie (4)
an ihren Berührungsflächen zusammengehalten sind.