[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement für die Mantelbetonbauweise, mit zwei
zueinander parallelen, vertikalen Hartschaum-Platten, die durch vertikale Quer-Stege
starr miteinander verbunden sind. Solche übereinandergestellten Schalungselemente
bilden eine sogenannte "verlorene Schalung" für eine Mauer, die durch Ausbetonieren
der Schalung entsteht. Die "verlorene Schalung" bildet sodann eine beidseitige Isolationsschicht
an der Mauer.
[0002] Ein derartiges Schalungselement ist aus der OE-PS 3?6 879 und der CH-PS 519 066 bekannt,
wobei die aus vollem Material bestehenden Stege in starken inneren Vorsprüngen der
(somit unebenen) Schaumstoff-Platten eingeschäumt sind. Die Schaumstoff-Vorsprünge
bilden Schwächungsstellen im Beton, die sich feuertechnisch, akustisch und hinsichtlich
der Befestigung von Gegenständen an der Mauer, aber auch statisch ungünstig auswirken.
Zudem ist die Teilbarkeit eines Elementes durch den groben Raster beschränkt und dadurch
die Baudimension nicht genügend frei wählbar.
[0003] Diese Nachteile sind bei Schalungselementen mit durchgehenden Schaumstoff-Stegen
(z.B. gemäss CH-PS 616 981) noch ausgeprägter, weil reguläre, durchgehende "Löcher".im
Beton vorhanden sind.
[0004] Ein Schalungselement nach der OE-PS 322 804 vermeidet diese Löcher, erkauft den Vorteil
aber mit dem Nachteil der in der Zugzone einzuklebenden Asbeststege, wobei die Teilbarkeit
problematisch verbleibt und die Haltbarkeit am Bau fragwürdig ist. Es handelt sich
dabei offensichtlich um ein der auf der Baustelle zusammenzusetzenden Schalung verwandtes
Element, was schon aus rationellen Ueberlegungen abzulehnen ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schalungselement der eingangs genannten
Art zu schaffen, das die genannten Nachteile nicht hat, und das in der Herstellung
und Verwendung wirtschaftlich vorteilhaft ist. Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein
Schalungselement der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das sich dadurch auszeichnet,
dass die Platten flach sind und gleiche Höhe und Länge aufweisen, und dass die Stege
mindestens teilweise eine geringere Höhe als die Platten besitzen. Durch die flachen
Platten sind innen keine Schaumstoffvorsprünge vorhanden, die die genannten "Löcher"
für Feuer, Schall und Befestigungsmittel bilden könnten. Ein zumindest teilweise feuerhemmender,
vorzugsweise ein aus Metall bestehender Steg unterstützt diese "Lochfreiheit".
[0006] Wenn man an einem, vorzugsweise ganz metallenen Steg an beiden Enden und vorzugsweise
beidseitig eine Mehrzahl von voneinander durch Unterbrüche getrennte Flanschlappen
anbringt, ist eine erstaunliche Steigerung der Verankerungskraft zu bemerken, die
durch Anbringen der Flanschlappen in der Druckzone der Platten (bezogen auf den Zustand
bei mit unverfestigtem Beton gefülltem Element) gesteigert werden kann. Wenn man im
Steg Durchbrechungen anordnet, die sich zumindest teilweise in der Zugzone (bezogen
auf das mit unverfestigtem Beton gefüllte Element) der Platten befinden, kann die
Ausreisskraft ebenfalls gefördert werden. Eine Kombination beider Massnahmen erlaubt
es, bei geringen Steg-Abmessungen, in der Längsrichtung des Elementes hohe Festigkeit
zu erzielen und dabei allen übrigen Erfordernissen, einschliesslich einer Teilbarkeit
in kleinem Raster, zu genügen. Bringt man innen an jeder Platte eine Vielzahl von
gleiches Mass und gleichen Abstand aufweisenden schwalbenschwanzartigen, vertikalen
Ankernuten an, und sieht Hartschaum-Trennwände mit entsprechenden .Gegenstücken vor,
so kann man in einem nur von der Nutdimension bestimmten Raster an jedem Ort eines
Baues einen Mauerendabschluss schaffen. Durch gegenseitig um eine Nutbreite bzw. einen
Nutabstand versetzte Anordnung der Ankernuten an den sich gegenüberliegenden Platten
und entsprechenden Versatz der Gegenelemente der Trennwand ist der diesbezügliche
Raster sogar halbierbar, weil eine Trennwand um 180 gewendet um eine halbe Nutbreite
bzw. um einen halben Nutabstand versetzt werden kann. Dies ist in Kombination mit
der vorher genannten Stegausbildung besonders vorteilhaft.
[0007] Die Ankernuten haben zudem den Vorteil einer Verzahnung mit dem Beton, so dass auch
bei Fehlen eines Steges und zwischen den Stegen eine optimale Haftung der Platten
am Beton gegeben ist. Problematisch ist bei den bekannten Elementen auch die Verbindung
von übereinandergestellten Elementen, wobei man zurVermeidung von horizontalen Verschiebungen
bei Nut und Kamm auch Quernuten und Querkämme vorsieht, wie dies z.B. in der CH-PS
616 981 beschrieben ist. Dies bedingt einen groben Raster. Dieser Nachteil kann dadurch
vermieden werden, dass oben (oder weniger bevorzugterweise unten) an der Stirnfläche
jeder Platte eine oder mehrere Reihen von zylinderartigen Zäpfchen angeordnet wird,
während an der dieser Stirnfläche (abgewandt) gegenüberliegenden Stirnfläche entsprechende
Vertiefungen angeordnet werden. Die Vertiefungen an den Unterseiten sind weniger auf
Schmutz anfällig und der Zwischenraum der oben liegenden Zäpfchen lässt sich.leicht
sauber halten und säubern.
[0008] Damit die Zementmilch durch die Fuge zweier übereinanderstehender Elemente nicht
austritt, ist eine Dichtungsrippe und eine entgegengesetzte Dichtungsnut vorteilhaft,
wie sie besonders auch aus der Zeichnung hervorgeht. Quernuten bei jeder Vertiefung
sind dann für die Eckenbildung vorteilhaft, ohne dass sie schaden würden, werden sie
doch durch die Zäpfchen und Dichtungsrippe jeweils quer geschlossen. Auch diese Massnahmen
sind in Kombination mit den bereits geschilderten besonders wirksam. Alle Massnahmen
der
Erfin- dung lassen sich erfindungsgemäss auch vorteilhaft bei aus verschieden dicken
Platten bestehenden Elementen anwenden, wobei dieser Dickenunterschied sich günstig
auszuwirken vermag, wenn an Aussenwänden eines Bauwerkes die dickere Platte nach aussen
zu stehen kommt. Es lassen sich mit der Summe aller Massnahmen Raster von 25 mm und
noch weniger erreichen. Selbst feinere aber auch grobe Raster sind möglich. Eine Markierung
der Aussenflächen der Platten erleichtert die Schnittführung und lässt Schnitte in
die Stege vermeiden, wo man dies nicht unbedingt tun will.
[0009] Die erfindungsgemässen Schalungselemente bringen an sich oder in einem Bauwerk besonders
folgende Vorteile:
- Isolierfähigkeit des Hartschaumes, wie z.B. aus Polystyrol und Polyurethan.
- Vermeiden von Durchgängen für Feuer, Schall, Schädlinge.
- Vermeiden von "Löchern" für Befestigungsankerpunkte.
- Höhere statische Beton-Festigkeit.
- Kleine Rasterung möglich und somit praktisch keine Beschränkung der Baumasse (da
ja die Toleranzen ohnehin im Rasterbereich liegen dürften, wenn dieser bei 25 mm liegt).
- Bessere Verankerung zwischen Platten und Beton.
- Bessere Verankerung zwischen Steg und Schaumstoff.
- Vermeiden von Wärmebrücken durch gute Abdichtung gegen Zementmilchdurchgang.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnung eines bevorzugten
Schalungselementes beispielsweise besprochen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemässen Schalungselementes in perspektivischen
Darstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht nach Pfeil II in Fig. l,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine einsetzbare Trennwand,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines in die andeutungsweise und schematisch
gezeigten Platten, eingeschäumten Stege,
Fig. 5 eine ausschnittweise Unteransicht nach Pfeil IV in Fig. 1,
Fig. 6 eine Unteransicht auf die einsetzbare Trennwand,
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 2, und
Fig. 8 einen Teilschnitt nach Linie VII-VII in Fig. 7.
[0011] Das gezeichnete Schalungselement hat zwei verschieden dicke Polystyrolschaum-Platten
1 und 2, die durch Stahl-Stege 3 parallel zueinander und starr miteinander verbunden
sind. Die Stege 3 sind in den Platten 1 und 2 eingeschäumt, wobei in für den Fachmann
aus den Fig. 2, 4, 5, 7 und 8 klar ersichtlicher Weise die Flanschlappen 30 sich in
der Druckzone befinden, d.h. in jener Zone der Platten 1 und 2, in der die Betonfüllung
längs der Platten Druck erzeugt.
[0012] Dagegen sind Durchbrüche 31 gemäss Fig. 4 und 6 zumindest vorwiegend in der Zugzone
angeordnet, also dort, wo die Betonfüllung einen Zug in der Plattenlängsrichtung erzeugt.
So ist ein guter Zusammenhalt des Schaumstoffes und keine Rissbildung an den Stegen
3 zu befürchten. Nocken 32 an den Stegen 3 dienen der eventuellen Platzbestimmung
von Armierungsstäben. Die Stege weisen eine nur sehr geringe Höhe auf, so dass praktisch
kein Unterbruch im Beton entsteht.
[0013] Insbesondere aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass die Flanschlappen 31 durch teilweise
aus dem Material des Steges 3 ausgestanzte, rechtwinklig aus der Stegebene abgebogene
Elemente gebildet sind. Die dadurch entstehenden Oeffnungen im Steg 3 dienen so zumindest
teilweise als Durchbrüche 31. Dadurch lassen sich die Stege 3 rationell und fast ohne
Materialverlust herstellen.
[0014] An der Innenseite der Platten 1 und 2 sind Schwalbenschwanznuten 10 und 20 in gleichem
Abstand vorgesehen, so dass jeder "Nutenabstand" in eine Schwalbenschwanznut 10 bzw.
20 passen würde. Die Nuten 10 sind gegenüber den Nuten 20 um eine halbe Teilung versetzt.
Entsprechende Gegenstücke 40 in ebenfalls versetzter Anordnung sind an den vertikalen
Stirnfläähen der zwischen die Platten 1 und 2 passend einsetzbaren Trennwand 4 vorgesehen.
Je nach der Stellung der Trennwand 4 ist ein Versatz um eine halbe Teilung (ein halber
Nutenzentralabstand) möglich. Analog zu den Nuten 10 und 20 sind oben an jeder Platte
1 und 2 zwei Reihen von Zäpfchen 5 vorgesehen, wobei jeweils die Zäpfchen der inneren
Reihe durch eine weniger hohe Dichtrippe 6 miteinander verbunden sind.
[0015] Als Gegenstück zu den Zäpfchen 5 sind unten an den Platten 1 und 2 Vertiefungen 50
vorgesehen, die allesamt von Dichtungsnuten 60 angekreuzt werden.
[0016] So ist ein Versatz um einen Zäpfchenzentralabstand längs und quer möglich. Markierungen
7 an der Aussenseite der Platten 1 und 2 sind im Rasterabstand (gleich Zäpfchenabstand,
gleich Schwalbenschwanznutenabstand) angebracht. Die Flanschbreite der Stege ist kleiner
als dieses Mass. Hier ist ein Raster von z.B. 25 mm konstruktiv vorgesehen.
[0017] Man erkennt wohl ohne weitere Erklärung die bereits geschilderten Zusammenhänge,
die zu den bereits genannten Vorteilen führen.
1. Schalungselement für die Mantelbetonbauweise, mit zwei zueinander parallelen, vertikalen
Hartschaum-Platten (1, 2) die durch vertikale Quer-Stege (3) starr miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (1, 2) flach sind und gleiche Höhe
und Länge aufweisen, und dass die Stege (3) mindestens teilweise eine geringere Höhe
als die Platten besitzen.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Steg (3) aus
Metall oder zumindest teilweise aus feuerhemmendem Material besteht.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder insbesondere
aus Metall bestehende Steg (3) in seinen beiden Endbereichen vorzugsweise beidseitig
angeordnete, voneinander getrennte Flanschlappen (30) in einer Druckzone jeder Platte
(1, 2) und näher bei seinem Mittelbereich wenigstens teilweise in einer Zugzone der
Platten (1, 2) gelegene Durchbrüche (31) aufweist, wobei die Druckzone und die Zugzone
auf einen Belastungszustand des Schalungselementes bezogen sind, der beim mit unverfestigtem
Beton gefüllten Schalungselement vorliegt.
4. Schalungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschlappen
(30) durch ausgestanzte und rechtwinklig aus der Stegebene abgebogene Elemente des
Steges (3) und die Durchbrüche (31) zumindest teilweise durch die so entstandenen
Stanzöffnungen in den beiden Endbereichen des Stegs (3) gebildet sind.
5. Schalungslement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass an der Innenseite jeder Platte (1,2) eine Vielzahl von gleich dimensionierten
und gleich beabstandeten, vertikalen, im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen Ankernuten
(10, 20) vorgesehen ist.
6. Schalungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens
eine zwischen die Platten (1, 2) einschiebbare, Plattenhöhe aufweisende Hartschaum-Trennwand
(4) mit in die genannten Ankernuten (10, 20) einsetzbar passenden Gegenelementen (40)
umfasst.
7. Schalungselement nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten
Ankernuten (10, 20) an den beiden Platten (1, 2) versetzt angeordnet sind und dass
die Gegenelemente (40) an jeder Trennwand (4) den gleichen Versatz aufweisen, dergestalt,
dass jede Trennwand (4) durch um 180° gedrehtes Einsetzen um eine halbe Teilung der
Ankernutenabstände versetzbar ist.
8. Schalungselement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Platte (1, 2) und/oder Trennwand (4) an ihrer oberen oder unteren Stirnfläche
in Reihe (n) angeordnete, zumindest annähernd zylindrische Zapfen (5) und an der gegenüberliegenden,
unteren bzw. oberen Stirnfläche entsprechend angeordnete, passende Vertiefungen (50)
aufweist.
9. Schalungselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass entlang wenigstens
einer Reihe von Zapfen (5) eine niedriger als die Zapfen (5) ausgebildete, diese miteinander
verbindende Dichtungsrippe (6) vorgesehen ist, und dass in der gegenüberliegenden
Stirnfläche längs und quer verlaufende, die Vertiefungen (50) kreuzende Dichtungsnuten
(60) angeordnet sind.
10. Schalungselement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3), Ankernuten (10, 20), Zapfen (5), Vertiefungen (50), Dichtungsrippen
(6) und Dichtungsnuten (60) zumindest in der Längsrichtung des Schalungselementes
nach einem einheitlichen Raster angeordnet sind, wobei jeder Steg (3) in der besagten
Längsrichtung des Schalungselementes eine höchstens Rastermass besitzende Dimension
aufweist.
11. Schalungselement nach Ansruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastermass
25 mm beträgt, wobei an der Aussenseite der Platten (1, 2) Schnittmarkierungen (7)
angebracht sind.
12. Schalungselement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Platten (1, 2) ungleiche Wandstärke aufweisen.