[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken von Druckträgern im Mehrfarbendruck,
bei dem mindestens zwei Farben zur Erzeugung einer gewünschten Mischfarbe übereinander
gedruckt werden, mit einer den Druckträger in ein Register lenkenden Steuerung.
[0002] Bei der sogenannten Längsregisterregelung wird von einem Druckwerk eine Druckmarke
auf einen Druckträger gedruckt. Von einem zweiten Druckwerk wird eine weitere Marke
gedruckt. Diese beiden Marken werden auf Spuren gedruckt, die dicht einander benachbart
sind. Es gibt somit zwei Abtastspuren, von denen jede durch einen kleinen Lichtpunkt
kontinuierlich beleuchtet wird. Das von dem Druckträger reflektierte Licht wird von
jeweils einer Fotozelle aufgenommen. Läuft eine Druckmarke unter dem Lichtpunkt hindurch,
so ändert sich die Intensität des reflektierten Lichtes. Die Fotozelle wandelt diese
Lichtintensitätsänderung in einen elektrischen Impuls um. Da die beiden einander benachbarten
Marken abgetastet werden, entstehen zwei Impulse. Diese beiden Impulse müssen in einer
elektronischen Anordnung in eine für Meß- und Regelzwecke geeignete Form verstärkt
werden.
[0003] Die am Ausgang der elektronischen Anordnung gemessene Zeitdifferenz der beiden Impulse
steuert einen elektrischen Strom. Die Stromstärke hängt von der Größe der Zeitdifferenz
ab. Liegen die beiden Druckmarken weit auseinander, dann ist die Zeitdifferenz der
beiden Impulse groß und dementsprechend auch der Ausgangsstrom. Dieser Ausgangsstrom
steuert einen Registermotor, der einen im Druckwerk gelagerten Druckzylinder verstellt.
Die Verstellung des Druckzylinders erfolgt entsprechend einer vorgegebenen Zeitdifferenz
der beiden von den Marken gesteuerten Impulse. Bei einer großen Zeitdifferenz wird
der Druckzylinder um ein großes Stück verstellt. Es ist auch möglich, den Registermotor
je nach dem Auftreten der beiden Marken vor- oder rückwärts laufen zu lassen.
[0004] Mit der sogenannten Seitenregisterregelung wird der Druckträger hinsichtlich seiner
seitlichen Lage in der Drucklinie ausgerichtet. Zu diesem Zwecke werden außer den
sich in Längsrichtung des Druckträgers erstreckenden Marken für die Ausrichtung des
Druckträgers in Längsrichtung noch schräg zur Vorschubrichtung stehende Marken auf
den Druckträger gedruckt. Im Regelfall verlaufen diese Marken unter einem Winkel von
45° zur Vorschubrichtung des Druckträgers. Über eine entsprechende Elektronikschaltung
entstehen durch das Markenpaar, das aus der sich in Längsrichtung des Druckträgers
erstreckenden Marken und einer jeweils zugeordneten Marke in Schrägstellung besteht,
zwei elektrische Regelimpulse, von denen der eine der Längsregisterregelung und der
andere der Seitenregisterregelung des Druckträgers dient. Dabei erfolgt die Längsregisterregelung
in der bereits beschriebenen Weise, während die Seitenregisterregelung über einen
Registermotor auf eine Papierwalze einwirkt, mit deren Hilfe der Druckträger zur einen
oder anderen Seite geführt wird.
[0005] Die auf diese Weise vorgenommene Steuerung des Druckträgers hat wesentliche Nachteile.
Bei der Herstellung der Druckvorlage müssen die Marken bezüglich des gesamten Bildes
ausgerichtet werden. Die auf diese Weise zu erzielende montierte Position der Marken
zum Bild hat nur im Rahmen handwerklicher Möglichkeiten relative Genauigkeit. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß bei der Steuerung über aufgedruckte Marken unterstellt
wird, daß die Lage der Marke bezüglich des aufzudruckenden Bildes immer gleich bleibt,
so daß bei einer Ausrichtung der Marke auch gleichzeitig das Bild bezüglich eines
bestimmten Druckwerkes ausgerichtet ist. Diese Unterstellung vernachlässigt die Tatsache,
daß der Druckträger sich über seine gesamte Fläche, zum Beispiel abhängig von der
Flächendeckung des Bildes, in verschiedener Weise dehnt.
[0006] Tatsächlich kann eine Marke die unterschiedlichen Gegebenheiten eines bedruckten
Trägers nicht repräsentieren. Trotz einer genauen Ausrichtung der Marke bezüglich
des Druckwerkes steht damit nicht fest, daß auch die zu bedruckenden Flächen entsprechend
ausgerichtet sind.
[0007] Ein weiterer Nachteil ist darin zu erkennen, daß mit den herkömmlichen Verfahren
immer nur sekundär auf den Druckträger eingewirkt wird, indem beispielsweise die Druckzylinder
entsprechend dem Verlauf der Druckbahn in ihrer Lage ausgerichtet werden bzw. Papierleitwalzen
so gesteuert werden, daß der sich auf ihnen abrollende Druckträger in die gewünschte
Position unterhalb des Druckwerkes gelenkt wird. Dabei bleibt unsicher, ob die Bahn
des Druckträgers sich entsprechend der Verstellung der Papierleitwalze bzw. des Druckzylinders
verändert. je nach dem Elastizitätsverhalten des Druckträgers ist es denkbar, daß
dieser sich trotz einer beispielsweise von einer Papierdruckwalze aufgebrachten Spannung
sich in einer nicht gewünschten anderen Richtung dehnt. Eine Folge dieser unbeabsichtigten
Dehnung besteht beispielsweise darin, daß die Farben verschiedener Druckwerke nicht
wie beabsichtigt übereinander, sondern nebeneinander gedruckt werden. Der Beobachter
sieht mithin Linien mehrerer Farben nebeneinander, die sich nicht wie gewünscht zu
einer Mischfarbe vereinigen.
[0008] Die vorbeschriebenen Nachteile, die sich aus der Steuerung des Druckträgers bezüglich
der Druckwerke über die auf den Druckträger aufgedruckten Marken ergeben, zeigen,
daß die Marken allenfalls dazu geneigt sind, die Zylinder untereinander in ein Register
zu positionieren. Sie sind demgegenüber nicht in der Lage, ein Hilfsmittel zur Durchführung
eines Verfahrens darzustellen, mit dessen Hilfe ein auf den Druck träger aufgedrucktes
Bild bezüglich des Druckwerkes ausgerichtet werden kann.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das Verfahren der einleitend genannten
Art so zu verbessern, daß verschiedene Grundfarben paßgerecht unmittelbar übereinander
gedruckt werden.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Druckträger entsprechend
mindestens einem unmittelbar von ihm abgenommenen Parameter gesteuert wird und unmittelbar
auf den Druckträger im Sinne einer vorgegebenen Beeinflussung dieses Parameters eingewirkt
wird.
[0011] Damit entfällt der bisher übliche Umweg über die Steuerung des Druckträgers entsprechend
der auf ihn aufgedruckten Marken. Vielmehr wird dafür gesorgt, daß der gesamte Druckträger
in seiner Dimension im Durchlauf durch alle Druckwerke erhalten bleibt. Unterschiedliches
Dehnungsverhalten sowohl hinsichtlich der positiven als auch hinsichtlich der negativen
Dehnung (Schrumpfung) des Druckträgers über seine gesamte Fläche spielt keine Rolle
mehr, da der einmal gewählte Parameter repräsentativ für die gesamte Fläche des Druckträgers
ist.
[0012] Durch die Konstanthaltung dieses Parameters ist dafür gesorgt, daß auch die gesamte
Fläche des Druckträgers konstant bleibt. Darüber hinaus wird zum Zwecke der Konstanthaltung
der Abmaße des Druckträgers unmittelbar auf diesen eingewirkt, so daß der Umweg über
eine Verstellung von Leitwalzen bzw. von Druckzylindern eingespart wird. Diese benötigen
daher nun noch einen die Zylinder im Register haltenden Antrieb. Die unmittelbare
Einwirkung auf den Druckträger sorgt nicht nur für dessen Formstabilität, sie ist
darüber hinaus technisch relativ einfach realisierbar und arbeitet unabhängig von
subjektiven Einflüssen, wie z. B. der handwerklichen Genauigkeit bei der Montage.
Bei einer Druckträgerbahn wird bevorzugt deren Breite als zu messender und damit kon;,tant
zu haltender Parameter gewählt.
[0013] Bei herkömmlichen Druckmaschinen war es üblich, die Marken abzutasten und entsprechend
der zeitlichen Unterschiede von zwei aufeinander folgenden Marken mechanische Teile
innerhalb der Druckmaschine in ihrer Lage so zu verändern, daß dadurch auf die Lage
der Papierbahn eingewirkt werden konnte.
[0014] Bei einer derartigen Druckmaschine müssen die zeitlichen Unterschiede aufeinander
folgender Marken genau festgestellt werden. Entsprechend dieser zeitlichen Unterschiede
an einer Fotozelle vorbeilaufender Marken müssen Anlagenteile so gesteuert werden,
daß eine vorgegebene zeitliche Differenz der vorbeilaufenden Marken weder über- noch
unterschritten wird. Auf diese Weise werden Kriterien für die Steuerung der Anlagenteile
eingesetzt, die für die Passergenauigkeit nicht maßgeblich sind.
[0015] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher weiterhin, eine Vorrichtung zum Bedrucken
von Druckträgern im Mehrfarbendruck, die mindestens zwei Farben von jeweils einem
Druckwerk zur Erzeugung einer gewünschten Mischfarbe übereinander druckt und die mit
einer den Druckträger in eine Drucklinie eines jeweiligen Druckwerks lenkenden Steuerung
versehen ist, so zu verbessern, daß die Lenkung des Druckträgers mit relativ einfachen
und billigen Mitteln so erfolgt, daß verschiedene Grundfarben paßgerecht unmittelbar
übereinander gedruckt werden.
[0016] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor jedem eine bestimmte Farbe
druckenden Druckwerk mindestens ein einen ausgewählten Parameter des Druckträgers
messender Abtaster vorgesehen ist, und die Abtaster mit einer die Meßwerte des ersten
Abtasters mit den Meßwerten aller nachfolgenden Abtaster vergleichenden Regeleinrichtung
verbunden sind, der mit einem den Parameter des Druckträgers beeinflussenden Stellglied
regelnd verbunden ist.
[0017] Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, unmittelbar auf den Druckträger einzuwirken,
um seine Abmaße konstant zu halten. Eine Einwirkung auf bewegliche Vor- . richtungsteile
ist nicht nötig. Dadurch wird die gesamte Vorrichtung flexibel und folgt schnell und
relativ trägheitslos den von der Regeleinrichtung ausgehenden Steuersignalen. Diese
wirken unmittelbar auf den Druckträger ein, so daß dieser durch Konstanthaltung eines
repräsentativen Parameters hinsichtlich seiner Gesamtabmaße so weitgehend konstant
gehalten wird, daß dafür Sorge getragen ist, daß die jeweils s nachfolgenden Druckwerke
die von den vorhergehenden Druckwerken vorgegebenen Konturen mit ihrer Farbe bedrucken,
so daß der jeweils gewünschte Zusammendruckeindruck entsteht. Die Vorrichtung arbeitet
daher genauer, schneller und mit weniger Aufwand als die herkömmlichen Vorrichtungen.
[0018] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, im denen eine bevorzugte Ausführungsform
der erfind..ngsgemäßen Vorrichtung dargestellt ist.
[0019] In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 Eine schematische Darstellung einer Vorrichtung in Draufsicht und
Figur 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung in Seitenansicht.
[0020] Das erfindungsgemäßeverfahren kann zweckmäßigerweise mit einer Vorrichtung der in
den Figuren dargestellten Art durchgeführt werden. Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen
aus einer Abrollung 1, drei Druckwerken 2, 3, 4 sowie einer Aufrollung 5. Ein Druckträger
6 erstreckt sich von der Abrollung 1 durch die Druckwerke 2, 3, 4 bis zur Aufrollung
5. Er wird von der Abrollung 1, bei der es sich um eine Vorratsrolle handeln kann,
abgerollt, durch die Druckwerke 2, 3, 4 hindurchgefördert und auf die Aufrollung 5
zwecks weiterer Bearbeitung aufgerollt. Der Druckträger 6 hat eine vorgegebene Breite
7, die einen Parameter darstellt, der für die gesamten Abmessungen des Druckträgers
6 verbindlich ist.
[0021] Die Breite 7 des Druckträgers 6 wird an einem Einlauf 9 gemessen, an dem der Druckträger
6 in das erste der drei hintereinander angeordneten Druckwerke 2, 3, 4 einläuft. An
diesem Einlauf 9 sind geeignete Meßmittel zur Messung der Breite 7 vorgesehen. Bei
diesen Meßmitteln kann es sich beispielsweise um fotoelektrische Abtaster 10, 11 handeln,
mit deren Hilfe die Breite 7 des Druckträgers 6 abgetastet wird. Jeder der beiden
Abtaster 10, 11 nimmt einen Impuls von einer ihm zugeordneten Seitenkante 12, 13 des
Druckträgers 6 auf. Die jeweils aufgenommenen Impulse werden über eine Leitung 14
in eine Regeleinrichtung 15 eingespeist, die die Impulse im Sinne einer Errechnung
der Breite 7 auswertet.
[0022] Im ersten Druckwerk 2 wird der Druckträger 6 mit einer ersten Grundfarbe bedruckt.
Diese erste Grundfarbe kann gleichzeitig als eine erste endgültige Farbe für eine
entsprechend zu colorierende Darstellung dienen. Es ist aber auch möglich, diese erste
Druckfarbe mit weiteren Farben zu mischen, die beispielsweise von den nachfolgenden
Druckwerken 3, 4 auf die erste Farbe, die vom Druckwerk 2 auf den Druckträger 6 aufgedruckt
worden ist, aufgedruckt werden.
[0023] Zum Zwecke dieser Mischung muß der Druckträger 6 untet das zweite Druckwerk 3 so
einlaufen, daß das zweite Druckwerk 3 mit der in ihm enthaltenen zweiten Farbe unmittelbar
die vom ersten Druckwerk 2 in der ersten Grundfarbe aufgedruckten Konturen 16 überdruckt.
Um diese exakte Zuordnung der Kontur 16 zu einem die zweite Farbe aufdruckenden Register
des Druckwerkes 3 einsteuern zu können, wird darauf geachtet, daß die Abmessungen
des in das Druckwerk 3 einlaufenden Druckträgers 6 dieselben sind, die bereits am
Einlauf 9 festgestellt wurden. Bei einander identischen Abmessungen des Druckträgers
6 ist auch davon auszugehen, daß die Konturen 16 ihre Lage bezüglich des Druckträgers
6 genau eingehalten haben. Bei einer entsprechenden Ausrichtung des Druckwerkes 3
gegenüber dem Druckträger 6 trifft das Register des Druckwerkes 3 unmittelbar die
vom Druckwerk 2 aufgedruckten Konturen 16.
[0024] Um diese Identität des Druckträgers 6 im Bereich des Druckwerkes 3 einhalten zu können,
wird an einem dem Einlauf 9 entsprechenden Einlauf 17 des Druckwerkes 3 die Breite
7 des Druckträgers 6 mit Hilfe von zwei Abtastern 18, 19 gemessen. Die von den Abtastern
18, 19 aufgenommenen Impulse werden über eine Leitung 20 in die Regeleinrichtung 15
geleitet, in der bereits die Meßwerte der Abtaster 10, 11 gespeichert sind. Die Regeleinrichtung
15 vergleicht die am Einlauf 9 gemessenen Werte mit denjenigen, die am Einlauf 17
gemessen wurden. Sollte an beiden Einläufen 9, 17 die Breite gleich sein, so ist dafür
Sorge getragen, daß das Druckwerk 3 wie gewünscht die zu überdruckenden Konturen 16,
die vom Druckwerk 2 hergestellt wurden, überdruckt. Sollten indes die beiden Meßwerte
vom Einlauf 9 einerseits und vom Einlauf 17 andererseits voneinander differieren,
so rechnet die Regeleinrichtung 15 den entsprechenden Differenzbetrag aus und setzt
ihn in einen entsprechend großen Regelimpuls um, dessen Größe der errechneten Differenz
entspricht.
[0025] Im Druckwerk 2 ist eine Heizung 21 vorgesehen, die beispielsweise als Elektroheizung
ausgebildet sein kann und mit einer Stromquelle 22 verbunden ist. Die Stromquelle
22 ist mit der Heizung 21 über eine Leitung 23 verbunden. In dieser Leitung 23 liegt
ein Regelwiderstand 24, mit dessen Hilfe die von der Heizung 21 abgegebene Wärme geregelt
werden kann. Der Regelwiederstand 24 ist über eine Regelleitung 25 mit der Regeleinrichtung
15 verbunden. Die Regeleinrichtung 15 steuert mit Hilfe des von ihr abgegebenen Regelimpulses
den Regelwiderstand 24. Statt einer Elektroheizung kann zur Erwärmung der Trommel
des Druckwerkes 2 auch jeder beliebige Energieträger, z. B. Gas, Warmwasser oder Dampf
eingesetzt und über entsprechende Steuermöglichkeiten gesteuert werden.
[0026] Sobald die Abtaster 18, 19 eine Breite 7 des Druckträgers 6 feststellen, die sich
wesentlich von der am Einlauf 9 gemessenen Breite unterscheidet, kann aufgrund dieses
Unterschiedsbetrages darauf geschlossen werden, daß sich die Dehnung des Druckträgers
6 auf der zwischen dem Einlauf 9 und dem Einlauf 17 liegenden Strecke erheblich verändert
hat. Die Veränderung dieser Dehnung ergibt sich bei einer auf den Druckträger 6 einwirkenden
gleichbleibenden Spannung dadurch, daß sich die Abmaße des Druckträgers 6 auf der
zwischen den Einläufen 9, 17 liegenden Strecke erheblich verändert haben. LieDehnung
kann dadurch auf das ursprünglicheMaß zurückgeführt werden, daß dem Druckträger 6
durch entsprechende Trocknung mit Hilfe der Heizung 21 Feuchtigkeit entzogen wird.
Bei entsprechend großer Abweichung muß von der Heizung 21 eine entsprechend große
Wärmemenge abgegeben werden, um den Trocknungsprozeß im gewünschten Umfange durchführen
zu können. Bei einer kleinen Breitenabweichung genügt die Angabe einer kleineren Wärmemenge,
um die Dehnung auf das ursprüngliche Maß zurückführen zu können. Die mit Hilfe der
Heizung 21 vorgenommene Regelung der Dehnung bzw. Schrumpfung ist sehr genau, so daß
damit zu rechnen ist, daß am Einlauf 17 der Druckträger 6 auf die gleiche Breite zurückgeführt
worden ist, die er bereits am Einlauf 9 hatte.
[0027] lm zweiten Druckwerk 3 wird die Kontur 16 mit einer zweiten Farbe überdruckt, die
darüber hinaus außerhalb der Kontur 16 eine erste Grundfarbe darstellt. Das Druckwerk
3 versieht den Druckträger 6 auf diese Weise mit einer neuen Kontur 26. Teile dieser
Kontur 26 haben am Ausgang des Druckwerkes 3 ihre endgültige Einfärbung erreicht.
[0028] Sie erscheinen entweder in der vom Druckwerk 3 aufgedruckten Grundfarbe oder in einer
Mischfarbe, die sich aus den beiden Farben der Druckwerke 2 und 3 zusammensetzt. Andere
Teile der Kontur 26 werden hingegen vom Druckwerk 4 mit einer dritten Farbe bedruckt,
so daß sich am Ausgang 27 eine Kontur 28 auf dem Druckträger 6 befindet, bei der einerseits
Mischfarben aus der vom Druckwerk 4 aufgetragenen Grundfarbe und den von den vorhergehenden
Druckwerken 2, 3 aufgedruckten Farben finden und andererseits eine vom Druckwerk 4
aufgetragene Grundfarbe. Die Komtur 28 kann mithin insgesamt drei Grundfarben aufweisen.
[0029] Für das Entstehen dieser Mischfarbe ist es notwendig, daß die Kontur 26 so genau
in das letzte Druckwerk 4 gesteuert wird, daß dessen Register die in ihm enthaltene
Farbe unmittelbar auf die Kontur 26 druckt, soweit Mischfarben entstehen sollen. Infolgedessen
muß der Druckträger 6 ebenso exakt unter das Druckwerk Z gesteuert werden, wie er
bereits unter das Druckwerk 3 gesteuert worden ist. Zu diesem Zwecke sind an einem
Einlauf 29 des Druckträgers 6 in das Druckwerk Z Abtaster 30, 31 vorgesehen, die über
eine Leitung 32 mit der Regeleinrichtung 15 verbunden sind. Diese Abtaster 30, 31
tasten die Breite 7 des Druckträgers 6 ab. Der über die Leitung 32 in die Regeleinrichtung
15 gelieferte Meßwert wird mit dem Meßwert der Abtaster 10, 11 verglichen, der in
der Regeleinrichtung 15 gespeichert ist. Bei übereinstimmenden Meßwerten läuft die
Kontur 28 genau unter das Register des Druckwerkes 4, so daß die von diesen aufgedruckte
Farbe unmittelbar die gewünschten Stellen der Kontur 26 erreicht. Bei voneinander
abweichenden Meßwerten der Abtaster 30, 31 einerseits und der Abtaster 10, 11 andererseits
gibt die Regeleinrichtung 15 einen Regelimpuls ab.
[0030] In Förderrichtung des Druckträgers 6 liegt vor den Abtastern 30, 31 eine Trockenkammer
33, durch die der Druckträger 6 auf seinem Weg zwischen den Druckwerken 3, 4 hindurchverläuft.
Diese Trockenkammer 33 wird von Trockenluft durchströmt, die von einem Gebläse 34
erzeugt wird, das von einem Motor 35 angetrieben sein kann. Das Gebläse 34 ist über
einen Ansaugstutzen 36 mit der Trockenkammer 33 verbunden. Der Ansaugstutzen 36 mündet
im Bereich einer Saugseite 37 in die Trockenkammer 33. Der Saugseite 37 gegenüber
liegt eine Druckseite 38, die mit einem Druckstutzen 39 verbunden ist. Dieser Druckstutzen
39 mündet in die Umgebungsluft, die durch den Druckstutzen 39 in die Trockenkammer
33 angesaugt wird. Der durch den Druckstutzen 39 angesaugte Luftstrom überstreicht
auf seinem Weg in Richtung auf die Saugseite 37 den Druckträger 6 und entzieht ihm
diejenige Feuchtigkeit, deren Entzug notwendig ist, um den Druckträger 6 auf das gleiche
Maß zurückzuführen, das er bereits am Einlauf 9 hatte.
[0031] Die Rückführung der Dehnung hängt ab von der Menge der durch die Trockenkammer 33
hindurchgesaugten Luft. Diese kann mit Hilfe der Drehzahl des Gebläses 34 geregelt
werden. Die Drehzahlregelung des Gebläses 34 ist möglich mit Hilfe eines zwischen
den Motor 35 und das Gebläse 34 eingebauten Getriebes. Es ist aber auch möglich, einen
in seiner Drehzahl regelbaren Motor 35 zu verwenden. Dessen Stromversorgung 40 kann
von dem von der Regeleinrichtung 15 abgegebenen Regelimpuls gesteuert werden, beispielsweise
über einen Regelwiderstand 41. Darüber hinaus ist es denkbar, die in der Trockenkammer
33 vorgesehene Heizung hinsichtlich der von ihr abgegebenen Wärme zu regeln.
[0032] Der Druckträger 6 wird von der Abrollung 1 abgerollt. Seine Breite wird am Einlauf
9 in das Druckwerk ermittelt. Im Bereich des Druckwerkes 2 wird der Druckträger 6
mit der Kontur 16 bedruckt. Am Einlauf 17 in das Druckwerk 3 wird die Breite des Druckträgers
6 von den Abtastern 18, 19 gemessen. Die von diesen Abtastern 18, 19 aufgenommenen
Meßwerte werden mit den am Einlauf 9 aufgenommenen Meßwerten inder Regeleinrichtung
15 verglichen. Bei übereinstimmender Breite 7 läuft der Druckträger 6 unverändert
unter das Druckwerk 3 und wird dort erneut bedruckt, so daß eine neue Kontur 26 in
Durchlaufrichtung des Druckträgers 6 hinter dem Druckwerk 3 erscheint. Bei abweichenden
Meßwerten wird die Breite 7 am Einlauf 17 des Druckwerkes 3 so korrigiert, daß sie
der Breite 7 am Einlauf 9 entspricht. Zu diesem Zwecke kann im Druckwerk 2 eine Heizung
21 vorgesehen sein mit Hilfe der von dieser abgegebenen Wärme die Dehnung des Druckträgers
6 auf das am Einlauf 9 vorhandene Maß zurückgeführt wird.
[0033] Der auf diese Weise korrigierte Druckträger 6 wird hinsichtlich seiner Breite 7 am
Einlauf 29 in das Druckwerk 4 von Abtastern 30, 31 erneut abgetastet und mit den entsprechenden
Meßwerten, die am Einlauf 9 aufgenommen worden sind, in der Regeleinrichtung 15 verglichen.
Bei übereinstimmenden Meßwerten läuft der Druckträger 6 unverändert in das Druckwerk
4 ein. Bei einer Abweichung des von den Abtastern 30, 31 aufgenommenen Meßwertes von
demjenigen, der am Einlauf 9 aufgenommen worden ist, entsteht in der Regeleinrichtung
15 ein Regelimpuls, der den Motor 35 hinsichtlich seiner Drehzahl und die Aufheizung
der vom Gebläse 34 geförderten Luft steuert. Die auf diese Weise erwärmte Luft wird
durch die Trockenkammer 33 hindurchgeführt, durch die der Druckträger 6 hindurchläuft.
Dadurch wird dem Druckträger 6 so viel Feuchtigkeit entzogen, daß er auf die Dehnung
zurückgeführt wird, die er am Einlauf 9 besaß. Dadurch besitzt der Druckträger 6 am
Einlauf 29 die gleichen Abmessungen wie am Einlauf 9, so daß die Kontur 26 genau mit
dem Register des Druckwerkes 4 übereinstimmt.
[0034] Am Ausgang 27 des Druckwerkes 4 erscheint die Kontur 28, von der einzelne Teile im
Druckwerk 4 neu entstanden sind, während andere Teile die Konturen 16, 26 überdruckt
haben. Der auf diese Weise bedruckte Träger 6 wird auf die Aufrollung 5 aufgerollt.
[0035] Zweckmäßigerweise wird die erfindungsgemäße Vorrichtung ausschließlich entweder mit
Heizungen oder Trockenkammern versehen. Am sinnvollsten erweist sich eine Trocknung
mit Hilfe der aufgeheizten Luft.
[0036] Die Abtastung und Erfassung der Breite 7 kann auf jede technisch einfache und wirkungsvolle
Weise durchgeführt werden, die dazu geeignet ist, Steuerimpulse zu erzeugen. Auf die
Art der Abtastung und Erfassung kommt es dabei nicht an. Statt der Breite 7 können
auch andere Parameter zur Feststellung der Dehnung des Druckträgers 6 herangezogen
werden. Diese Parameter müßten allerdings funktionell mit der Dehnung des Druckträgers
6 zusammenhängen. In Betracht kommt insbesondere auch die Feuchte als Parameter.
1. Verfahren zum Bedrucken von Druckträgern im Mehrfarbendruck, bei dem mindestens
zwei Farben zur Erzeugung einer gewünschten Mischfarbe übereinander gedruckt werden,
mit einer den Druckträgern in ein Register lenkenden Steuerung, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckträger (6) entsprechend mindestens einem unmittelbar von ihm abgenommenen
Parameter gesteuert wird und unmittelbar auf den Druckträger (6) im Sinne einer vorgegebenen
Beeinflussung dieses Parameters eingewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Druckträgern (6)
im Sinne einer Konstanthaltung des Parameters eingewirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Druckträgers
(6) konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (7) des
Druckträgers (6) am Einlauf (9) in das erste Druckwerk (2) gemessen, weitere Breitenmessungen
an den Einläufen (17, 29) in weitere Druckwerke (3, 4) vorgenommen werden und deren
Ergebnisse jeweils mit der ersten Breitenmessung verglichen werden, ggf. auftretende
Breitendifferenzen festgestellt werden und der Druckträger (6) durch Ausgleich von
Breitendifferenzen auf seine ursprünglich gemessene Breite (7) zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (7) des
Druckträgers (6) bei seiner Abrollung (1) von einer Vorratsrolle festgestellt wird
und entsprechend der auf diese Weise ermittelten Breite (7) eine Grobeinstellung von
Abtastern (10, 11; 18, 19; 30, 31) vorgenommen wird, mit denen im Bereich der Druckwerke
(2, 3, 4) die Breite (7) des in diese einlaufenden Druckträgers (6) festgestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (7) des
Druckträgers (6) durch Beeinflussung seines Dehnungsgrades konstant gehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsgrad des
Druckträgers (6) durch die Beeinflussung der Elastizität konstant gehalten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsgrad des
Druckträgers (6) durch die Beeinflussung der Spannung konstant gehalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsgrad des
Druckträgers (6) durch dessen Trocknungsgrad beeinflußt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung des
Druckträgers (6) durch Erhöhung seiner Temperatur vorgenommen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung des
Druckträgers (6) mit Luft vorgenommen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung des
Druckträgers (6) mit aufgeheizter Luft vorgenommen wird.
13. Vorrichtung zum Bedrucken von Druckträgern im Mehrfarbendruck, die mindestens
zwei Farben von jeweils einem Druckwerk zur Erzeugung einer gewünschten Mischfarbe
übereinander druckt und die mit einer den Druckträger in einer Drucklinie eines jeweiligen
Druckwerkes lenkenden Steuerung versehen ist gemäß Verfahren nach den Ansprüchen 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß vor jedem eine bestimmte Farbe druckenden Druckwerk
(2, 3, 4) mindestens ein einen ausgewählten Parameter des Druckträgers (6) messender
Abtaster (10, 11; 18, 19; 30, 31) vorgesehen ist und die Abtaster (10, 11; 18, 19;
30, 31) mit einer die Meßwerte des ersten Abtasters (10, 11) mit den Meßwerten aller
nachfolgender Abtaster (18,' 19; 30, 31) vergleichenden Regeleinrichtung (15) verbunden
sind, der mit einem den Parameter des Druckträgers (6) beeinflussenden Stellglied
regelnd verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtaster (10, 11;
18, 19; 30, 31) als Meßgeräte zur Messung der Breite (7) des Druckträgers (6) ausgebildet
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtaster
(10, 11; 18, 19; 30, 31) als Meßgeräte zur Messung der Feuchte des Druckträgers (6)
ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied
mit einer den Druckträger (6) aufwärmenden Heizung (21) verbunden ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied
als Lüftersteuerung zur Steuerung eines Luftstroms ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied zur Steuerung
einer Luftmenge ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied zur Steuerung
einer Strömungsgeschwindigkeit ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied
mit der Heizung einer Trockenkammer (33) verbunden ist und als Lüftersteuerung des
die Trockenkammer (33) durchströmenden Luftstroms ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß hinter einer
Abrollung (1) des Druckträgers (6) von einer Vorratsrolle ein-die Breite (7) des Druckträgers
(6) messender Abtaster (10, 11) vorgesehen ist, der mit den den übrigen Druckwerken
(2, 3, 4) zugeordneten Abtastern (18, 19; 30, 31) zur Vornahme von Grobeinstellungen
verbunden ist.