[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschicken und Entleeren der Trockenschalen
eines Trockenschrankes mit lösungsmittelfeuchten, pumpbaren Ausgangsprodukten und
pneumatisch förderbaren Endprodukten, wobei die Trocknung durch Beheizung des Ausgangsproduktes
mittels Strahlung, Konvektion oder Kontakt vorgenommen wird, sowie eine Anordnung
von Arbeitsmitteln zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Das Befüllen der Trockenschalen eines handelsüblichen Vakuum-Trockenschranks mit
lösungsmittelfeuchten, pumpbaren Ausgangsprodukten unter Einhaltung der Richtlinien
für den Ex-Schutz und der Richtlinien für die MAK-Werte ist nur mit großem technischen
Aufwand möglich, beispielsweise Befüllen in einem gesonderten Raum mit ausreichender
Belüftung und zusätzlichem Tragen von Atemschutzgeräten. Das Entleeren der Trockenschalen
erfolgt in der Regel durch Umkippen der einzelnen Trockenschalen oder des gesamten
Trockenschalenpaketes in einer Umkippvorrichtung, was bei verschiedenen Produkten
zu Staubbelästigungen führt. Ferner stellen das Befüllen und Entleeren der Trockenschalen
zwei aufwendige und damit lohnintensive Verfahrensschritte dar.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren zum Beschicken
und Entleeren der Trockenschalen mit lösungsmittelfeuchten, pumpbaren Ausgangsprodukten
und pneumatisch förderbaren Endprodukten unter Einhaltung der Richtlinien für den
Ex-Schutz und den Richtlinien für die MAK-Werte zu entwickeln und gleichzeitig die
Kosten des Verfahrens zu reduzieren.
[0004] f Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Trockenschalen zum Befüllen
mit einer Abdeckplatte verschlossen werden, in den so gebildeten Füllraum die lösungsmittelfeuchten
Ausgangsprodukte gepumpt werden, zu Beginn der Trocknung der Füllraum geöffnet wird,
nach Beendigung der Trocknung der Füllraum wieder geschlossen wird und anschließend
die Endprodukte aus dem Füllraum pneumatisch weggefördert werden. Weitere Merkmale
der erfindungsgemäßen Anordnung zur Durchführung des Verfahrens sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0006] Es zeigen
Figur 1 ein Verfahrensfließbild für eine Vakuumtrocknung in einem Vakuum-Trockenschrank.
Figur 2 einen Teilquerschnitt durch den Vakuum-Trockenschrank und eine Trockenschale
während der Befüllung
Figur 3 einen Teilquerschnitt durch den Vakuum-Trockenschrank und eine Trockenschale
während der Trocknung
Figur 4 einen Teilquerschnitt durch den Vakuum-Trockenschrank und eine Trockenschale
während der Entleerung.
[0007] Gemäß Figur 1 wird aus dem Vorratsbehälter 1 mittels der Pumpe 2 über eine flexible
Verbindung 3 Paste in die Trockenschalen 4 des Vakuum-Trcckenschrankes 5 gefördert.
[0008] Vor dem Befüllen wird der Füllraum-wie in Figur 2 dargestellt - durch Absenken der
Heizplatten 6 oder Anheben der Trockenschalen 4 gebildet. Durch die Größe und die
Anzahl der Kolbenhübe der Pumpe 2 kann das einer Trockenschale entsprechende Füllraumvolumen
in die Trockenschale 4 gepumpt werden. Dadurch ist eine gleichmäßige Befüllung aller
Trockenschalen 4 gewährleistet. Nach dem Befüllen sämtlicher Trockenschalen 4 und
dem Verschließen des Vakuum-Trockenschrankes 5 wird derselbe mittels einer Vakuumstation
7 evakuiert. Während des Evakuierens werden die Heizplatten 6 - wie in Figur 3 dargestellt
- angehoben oder die Trockenschalen 4 abgesenkt. Die Wärmezufuhr für die Verdampfung
des Lösungsmittels erfolgt über die Heizplatten 6. Die Lösungsmitteldämpfe werden
an den Rohren 9 des Wärmetauschers 8 kondensiert oder desublimiert, die Rohre werden
je nach Trocknungsart mit Kühlwasser 10 oder Sole 11 von tiefer Temperatur durchströmt.
Nach Beendigung des Trocknungsvorganges wird wieder der Füllraum durch Absenken der
Heizplatten 6 oder Anheben der Trockenschalen 4 geschlossen und der Vakuum-Trockenschrank
5 wird auf Normaldruck belüftet. Die in den Trockenschalen 4 ursprünglich vorhandene
Paste wird durch das beschriebene Verfahren in ein pneumatisch förderbares Endprodukt
umgewandelt. Nach dem Belüften auf Normaldruck und dem öffnen der Tür 5a wird die
Klappe 12 geöffnet und das Endprodukt mittels eines Ventilators 14 abgesaugt und in
dem Endproduktbehälter 15 aufgefangen. Der mitgerissene Feinstaub wird in einem zwischengeschalteten
Filter 16 abgeschieden. Um eine vollständige Entleerung der Trockenschalen 4 zu gewährleisten,
wird an den Trockenschalen 4 die Frontseite 4a hochgeklappt - wie in Figur 4 dargestellt
- wodurch ein Lüftungsschlitz in Breite der Trockenschalen 4 freigelegt wird. Während
der pneumatischen Entleerung der Trockenschalen 4 kann das Kondensat bzw.
Subli- mat im Wärmetauscher 8 abgepumpt bzw. abgetaut und abgepumpt werden. Der während
der Trocknung anfallende Staubanteil sammelt sich auf dem Boden des Vakuum-Trockenschrankes
5 und kann nach öffnen der Klappe 13 abgesaugt werden.
[0009] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, Trockenschränke auch
zur Trocknung von lösungsmittelfeuchten, pumpbaren Produkten einzusetzen, wobei die
Richtlinien für den Ex-Schutz und die Richtlinien für die MAK-Werte eingehalten werden
und gleichzeitig das Befüllen und Entleeren der Trockenschränke maschinell - und damit
billiger - ausgeführt wird. Im Falle von Wasser als Lösungsmittel besteht bei der
Befüllung der Trockenschalen zwar kein sicherheitstechnisches oder gesundheitliches
Risiko, jedoch entfällt durch das beanspruchte Verfahren die Staubbelästigung beim
Entleeren der Trockenschalen.
1. Verfahren zum Beschicken und Entleeren der Trockenschalen eines Trockenschrankes
mit lösungsmittelfeuchten, pumpbaren Ausgangsprodukten und pneumatisch förderbaren
Endprodukten, wobei die Trocknung durch Beheizung des Ausgangsproduktes mittels Strahlung,
Konvektion oder Kontakt vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenschalen
zum Befüllen mit einer Abdeckplatte verschlossen werden, in den so gebildeten Füllraum
die lösungsmittelfeuchten Ausgangsprodukte gepumpt werden, zu Beginn der Trocknung
der Füllraum geöffnet wird, nach Beendigung der Trocknung der Füllraum wieder geschlossen
wird und anschließend die Endprodukt aus dem Füllraum pneumatisch weggefördert werden.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch
- einen Vorratsbehälter (1) zur Bereitstellung der lösungsmittelfeuchten pumpbaren
Ausgangsprodukte.,
- eine dem Vorratsbehälter nachgeschaltete Pumpe (2),
- einen mit verstellbaren Trockenschalen (4)und oberhalb derselben mit verstellbaren
Abdeckplatten (6) versehenen Trockenschrank (5)
- mindestens eine flexible Leitung (3) als Verbindung zwischen der Pumpe und den Trockenschalen,
- eine Vakuumstation (7) zur Erzeugung des für den Trocknungsvorgang erforderlichen
Unterdruckes im Trockenschrank,
- einen zwischen dem Trockenschrank und der Vakuumstation angeordneten, mit Rohren
(9) ausgestatteten Wärmetauscher (8),
- einen mit den Entleerungsstutzen des Trockenschrankes verbundenen Ventilator (14),
- und einen zwischen dem Trockenschrank und dem Ventilator stehenden Endproduktbehälter
(15) mit Filteraufsatz (16).
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frontseite (4a) der Trockenschalen in ihrer gesamten Breite (4) um 90° schwenkbar
ausgeführt ist.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckplatten (6) als Heizplatten ausgebildet sind.