[0001] Die Erfindung betrifft eine Reihenfachwebmaschine mit einem Webrotor, welcher die
Kettfäden über einen vorgegebenen Weg in ihrer Hoch- oder Tieffachstellung haltende
Fachhalteorgane aufweist, und mit einem in Laufrichtung der Kettfäden vor dem Webrotor
angeordneten Steuermittel zur seitlichen Ablenkung und Zuordnung jedes Kettfadens
zu einem das Hoch- oder Tieffach festlegenden Fachhalteorgan, welches Steuermittel
sich in Schussrichtung erstreckende und in dieser Richtung hubverstellbare Fachbildestangen
aufweist.
[0002] Bei einer aus dem US Patent Nr. 4 291 729 bekannten Reihenfachwebmaschine dieser
Art sind die Fachbildestangen mit Führungsösen für die Kettfäden versehen. Es hat
sich gezeigt, dass bei der Herstellung dieser Fachbildestangen, und zwar bei der Anbringung
der Führungsösen für die Kettfäden, immer wieder Unregelmässigkeiten beim gegenseitigen
Abstand, der sogenannten Teilung, dieser Führungsösen auftreten. Diese Unregelmässigkeiten
führen zu zwei unerwünschten Nachteilen. Erstens bewirken sie, dass die Kettfäden
von den Fachbildestangen zum Webrotor nicht streng parallel verlaufen, wodurch das
richtige Einlesen der Kettfäden in den Webrotor nicht unwesentlich erschwert wird,
und zweitens addieren sie sich über die Webbreite zu einem Summenfehler, der bei einer
üblichen Webbreite von etwa 2m in der Grössenordnung von Millimetern liegt.
[0003] Wenn man bedenkt, dass auf derartigen Reihenfachwebmaschinen Gewebe mit einer Kettdichte
von bis zu,40 Kettfäden pro Zentimeter und mehr hergestellt werden soll, dann leuchtet
ein, dass ein Summenfehler der genannten Grössenordnung dazu führen kann, dass die
von verschiedenen Fachbildestangen geführten Kettfäden am Ort des Einlesens in den
Webrotor nicht in der richtigen gegenseitigen Zuordnung und nicht in der richtigen
Zuordnung zum Webrotor geordnet sind. Dies bedeutet aber in der Praxis, dass die Kettfäden
in den Webrotor nicht richtig eingelesen werden und fehlerhaftes Gewebe produziert
wird.
[0004] Durch die Erfindung sollen Fachbildestangen angegeben werden, bei denen die genannten
Unregelmässigkeiten zwischen den Führungen für die Kettfäden und insbesondere die
Summenfehler nicht mehr auftreten, sodass ein fehlerloses Einlesen der Kettfäden in
den Webrotor gewährleistet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Fachbildestangen durch
erste Zahnstangen gebildet sind, deren Zahnzwischenräume als Führungen für die Kettfäden
dienen.
[0006] Da derartige Zahnstangen bekanntlich auf speziellen Werkzeugmaschinen hergestellt
werden, ist die Teilungsgenauigkeit ihrer Zähne derjenigen der Führungsösen der bekannten
Fachbildestangen weit überlegen und man kann annehmen, dass die genannten Unregel-
und Ungleichmässigkeiten nicht mehr vorkommen. Insbesondere ist jeder Summenfehler
ausgeschlossen und es könnten höchstens durch die Werkzeugmaschine selbst bedingte
Abweichungen innerhalb der einzelnen Zahnteilungen auftreten. Diese wären aber in
jedem Fall vernachlässigbar klein und ausserdem für alle auf der selben Werkzeugmaschine
bearbeiteten Zahnstangen gleich gross und demnach ohne Einfluss. Somit sind die Zahnstangen
in jedem Fall genau reproduzierbar und untereinander exakt gleich.
[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Reihenfachwebmaschine mit
die Fachhalteorgane enthaltenden und je auf einem Träger angeordneten Lamellenkämmen,
deren Lamellen auf ihrem Träger durch ein Positionierorgan in Form einer über die
Webbreite reichenden zweiten Zahnstange positioniert sind, ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Zahnteilung der ersten Zahnstangen derjenigen der zweiten Zahnstangen entspricht.
[0008] Vorzugsweise entsprechen die ersten und die zweiten Zahnstangen einander und sind
gleich ausgebildet.
[0009] Dadurch können für die Fachbildung und für die Positionierung der Lamellen gleiche
Elemente verwendet werden, was einerseits höchste Uebereinstimmung der Teilung der
Lamellen und derjenigen der Kettfäden und somit einen optimal geordneten Verlauf der
Kettfäden von den Fachbildestangen zum Webrotor garantiert und anderseits sowohl die
Herstellung als auch den Betrieb der erfindungsgemässen Reihenfachwebmaschine verbilligt.
[0010] Nachstehend wir die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine stirnseitige Ansicht eines Trägers mit zwei Lamellenkämmen in vergrössertem
Massstab,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II von Fig. l,
Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung des Trägers von Fig. 1 mit drei
darauf zu montierenden Lamellen,
Fig. 4 eine schematische Ansicht in Richtung des Pfeiles IV von Fig. l,
Fig. 5 eine schematische Ansicht in Richtung des Pfeiles V von Fig. 4, und
Fig. 6 einen Querschnitt durch zwei Fachbildestangen.
[0011] Die Figuren 1 bis 3 zeigen einen Lamellenkamm für den Webrotor einer Reihenfachwebmaschine,
welcher aus einem Träger 1, aus einem Anschlagkamm 2 und aus einem Führungskamm 3
besteht, welche beide Kämme gegeneinander um eine halbe Teilung verschoben sind. Aufbau
und Funktionsweise einer Reihenfachwebmaschine mit einem Webrotor werden als bekannt
vorausgesetzt und hier nicht näher erläutert; es wird in diesem Zusammenhang auf das
US Patent Nr. 4 291 729 verwiesen.
[0012] Da an einer Reihenfachwebmaschine grundsätzlich jedes bekannte Schusseintragssystem
verwendet werden kann und der dargestellte Lamellenkamm nicht auf ein bestimmtes Schusseintragssystem
beschränkt oder für dieses spezifisch ist, wird auf dieses ebenfalls nicht eingegangen.
Für ein besonders geeignetes Schusseintragssystem mit Luft wird auf die CH-Patentanmeldung
1 039/82-7 der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung verwiesen.
[0013] Gemäss den Figuren 1 bis 3 besteht der Anschlagkamm 2 aus Anschlaglamellen 4 zum
Anschlagen der Schussfäden und der Führungskamm 3 aus Führungslamellen 5 für die Kettfäden
K. Die Führungslamellen 5 sind mit Fachhalteorganen versehen, welche die Hoch- oder
Tieffachstellung der Kettfäden festlegen und die Kettfäden über deren gesamten Umschlingungswinkel
am Webrotor in ihrer Hoch- oder Tieffachstellung halten.
[0014] In Fig. 2, in welcher die einzelnen Lamellen übertrieben dick eingezeichnet sind,
ist das Rohr zwischen zwei benachbarten Führungslamellen 5 mit B und dasjenige zwischen
zwei benachbarten Anschlaglamellen 4 mit C bezeichnet. Man sieht, dass die beiden
Lamellenkämme 2 und 3 (Fig. l) mit den Lamellen 4 beziehungsweise 5 um eine halbe
Rohrweite gegenseitig verschoben sind. Darstellungsgemäss befinden sich in jedem Rohr
jedes der beiden Lamellenkämme zwei Kettfäden K, im Rohr B zwischen zwei Führungslamellen
5 befinden sich beide Kettfäden K gemeinsam entweder in der Hoch- oder in der Tieffachstellung,
im Rohr C zwischen zwei Anschlaglamellen 4 befindet sich jeweils ein Kettfaden K in
der Hoch- und der andere in der Tieffachstellung. Diese Darstellung entspricht einer
doppelstichigen Leinwandbindung.
[0015] Die Fachhalteorgane für die Kettfäden K sind durch von den Führungslamellen 5 seitlich
wegragende Vorsprünge gebildet. Jede Führungslamelle 5 ist mit einem als Fachhalteorgan
für die Hochfachstellung dienenden ersten Vorsprung 6 oder 6' sowie mit einem als
Fachhalteorgan für die Tieffachstellung dienenden zweiten Vorsprung 7 oder 7' versehen.
Der erste Vorsprung 6, 6' ist durch eine umgebogene Partie an einer Kante der Führungslamellen
5 gebildet, der zweite Vorsprung 7, 7' ist dadurch gebildet, dass aus den Führungslamellen
5 eine Art von Fenster an drei Kanten ausgestanzt und um seine vierte Kante umgebogen
ist. Da die Fachhalteorgane für die Hoch- und die Tieffachstellung stets in verschiedenen
Rohren angeordnet sind, ragen die ersten und zweiten Vorsprünge 6, 6' beziehungsweise
7, 7' jeweils nach verschiedenen Seiten von den Führungslamellen 5 weg.
[0016] Jedes Fachhalteorgan ist je durch zwei an den das jeweilige Rohr begrenzenden Führungslamellen
5 angeordnete erste oder zweite Vorsprünge 6, 6' bzw. 7, 7' gebildet. Die beiden jeweils
ein Fachhalteorgan bildenden Vorsprünge ragen gegeneinander (Fig. 2, 3) und sind in
der Kettrichtung, welche etwa der Richtung des Pfeiles II von Fig. 1 entspricht, gegeneinander
versetzt. Der genannte Lamellenkamm 3 setzt sich somit aus zwei Arten von Führungslamellen
5 zusammen: Aus Führungslamellen 5 mit einem ersten Vorsprung 6 entgegen der Schussrichtung
A und mit einem zweiten Vorsprung 7 in Schussrichtung A und aus Führungslamellen 5
mit einem ersten Vorsprung 6' in Schussrichtung A und mit einem zweiten Vorsprung
7' entgegen der Schussrichtung A.
[0017] Der Träger 1 für die Lamellenkämme 2, 3 (Fig. l) besteht darstellungsgemäss aus zwei
zueinander parallelen, über die Webbreite reichenden Schienen 8 und 9, von denen die
eine mit einem Schwalbenschwanz 10 versehen ist. Der Schwalbenschwanz 10 ist zum Einschub
in eine entsprechende Nut am Mantel des Webrotors (nicht dargestellt) vorgesehen.
Die den Schwalbenschwanz 10 tragende Schiene 8 ist verteilt über ihre Länge in Abständen
von etwa 3 bis 10 cm mit Gewindebohrungen 11 versehen, in welche je eine versenkte
Schraube 12 eingeschraubt ist, welche mit ihrem einen Ende aus der Schiene 8 ragt
und gegen die Schiene 9 drückt. Durch Verdrehen der Schrauben 12 kann der Abstand
zwischen den beiden Schienen 8 und 9 und damit der Querschnitt des Trägers 1 verstellt
werden.
[0018] Jede Lamelle 4 und 5 weist zwei Befestigungsschenkel 13 oder 14 auf, welche ein die
Schienen 8 und 9 teilweise umgreifendes Maul 15 beziehungsweise 16 umschliessen. Das
Maul 15, 16 jeder Lamelle 4 beziehungsweise 5 ist am Ende jedes Befestigungsschenkels
13 und 14 durch je einen Vorsprung 17 beziehungsweise 18 begrenzt. Die Vorsprünge
17 und 18 sind zum Einrasten an zwei einander diagonal gegenüberliegenden Kanten der
beiden Schienen 8 und 9 vorgesehen. Die Weite des Mauls 15 und 16 und der Querschnitt
der Schienen 8 und 9 sind so dimensioniert, dass bei gelockerten Schrauben 12, also
bei geringem gegenseitigem Abstand der beiden Schienen 8 und 9, die Lamellen 4, 5
mit den Befestigungsschenkeln 13 beziehungsweise 14 über die Schienen 8, 9 gesteckt
und anschliessend durch Verstellen der Schrauben 12 fixiert werden können. Jeder durch
die Schienen 8, 9 gebildete Träger 1 trägt zwei gegeneinander um eine halbe Teilung
oder Rohrweite B oder C verschobene Lamellenkämme 2 und 3 (Fig. l) mit Anschlaglamellen
4 beziehungsweise Führungslamellen 5.
[0019] Die Positionierung der Lamellen 4, 5 auf den Schienen 8, 9 erfolgt unter Zuhilfenahme
von parallel zum Träger 1 angeordneten stangenartigen Organen, welche mit Führungsmitteln
für die Lamellen versehen sind, wobei die Teilung der Führungsmittel der gewünschten
Teilung der Lamellen entspricht. Diese Organe sind durch Zahnstangen gebildet, deren
Zähne die gewünschte Teilung und ein dreieckiges oder trapezförmiges Profil aufweisen
und in den Träger 1 eingebettet sind.
[0020] Darstellungsgemäss ist die Stange 9 in ihrer der Innenkante des senkrecht zu den
Schrauben 12 verlaufenden Befestigungsschenkels 13 oder 14 benachbarten Aussenfläche
mit zwei parallelen Längsnuten 19 und 20 versehen und die Stange 8 weist an ihren
beiden parallel zu den Schrauben 12 liegenden Seitenflächen je eine Längsnut 21, 22
auf. Jede der Nuten 19 bis 22 ist zur Aufnahme einer über die gesamte Länge des Trägers
1 und damit über die Webbreite reichenden Zahnstange 23 bis 26 vorgesehen und zwischen
dem Boden jeder Nut 19 bis 22 und ihrer Zahnstange 23 bis 26 ist je eine elastische
Einlage, darstellungsgemäss eine Gummischnur 27 bis 30 von etwa 2 mm Durchmesser angeordnet.
[0021] Für jeden Lamellenkamm 2, 3 (Fig. l) ist je ein Paar von Zahnstangen 23, 26 bzw.
24, 25 vorgesehen, in welchem die Lamellen 4 oder 5 jeweils im Bereich ihrer beiden
Vorsprünge 17 bzw. 18 geführt sind. An der Innenkante ihres senkrecht zu den Schrauben
12 verlaufenden Innenschenkels weisen die Lamellen 4, 5 jeweils eine Abstufung 31
bzw. 32 auf, mit welcher sie die der jeweils anderen Lamelle 5 oder 4 zugeordnete
Zahnstange 24 bzw. 23 von aussen umgreifen und dadurch nicht in Kontakt mit deren
jeweils vom Träger 1 nach aussen ragender Verzahnung gelangen können.
[0022] Die Tiefe der Nuten 19 bis 22, die Höhe der Zahnstangen 23 bis 26 und die Höhe von
deren Verzahnung sowie die Dicke der Gummischnüre 27 bis 30 sind so aufeinander abgestimmt,
dass die Zähne der Zahnstangen vor dem Aufstecken der Lamellen 4, 5 auf den Träger
1 die mit Nuten 19 bis 22 versehen Seitenflächen der Schienen 8, 9 geringfügig überragen.
Dadurch erfolgt das Aufstecken der Lamellen 4, 5 gegen den Druck der Gummischnüre
27 bis 30 und diese pressen die Verzahnung der Zahnstangen 23 bis 26 voll gegen und
zwischen die Lamellen 4, 5, wodurch diese stets sicher positioniert sind.
[0023] Fig. 4 zeigt anhand einer schematisch dargestellten Abwicklung von zwei Führungskämmen3
und 31 und eines zwischen diesen angeordneten Anschlagkammes 2 das Einlesen der Kettfäden
K in die Lamellenkämme, wobei die die Fachhalteorgane bildenden und einander überlappenden
ersten und zweiten Vorsprünge 6, 6' bzw. 7, 7' besonders gut erkennbar sind. Die Kettfäden
K sind in in Laufrichtung der Kettfäden vor den Lamellenkämmen 2, 3 und damit vor
dem Webrotor angeordneten Fachbildestangen 33 und 34 geführt und verlaufen von diesen
zu den Lamellenkämmen. Der Webrotor rotiert mit seiner oberen
[0024] Mantelhälfte von den Fachbildestangen 33 und 34 weg, das bedeutet in bezug auf Fig.
1 eine Rotation im Uhrzeigersinn. Es wird wieder von der in Fig. 2 dargestellten doppelstichigen
Leinwandbindung ausgegangen, das heisst, jeder Kettfaden K befindet sich von Führungskamm
zu Führungskamm 3 abwechselnd in der Hoch- oder Tieffachstellung. Dadurch sind, wenn
es die Kettdichte zulässt, nur zwei Fachbildestangen 33, 34 erforderlich, die stets
ein gegenläufige Bewegung durchführen.
[0025] Darstellungsgemäss sind der Führungskamm 3 und der Anschlagkamm 2 voll in die Kettfäden
K eingetaucht und der Führungskamm 3
1 wird demnächst in die Kettfäden 4 eintauchen, wobei die im Führungskamm 3 im Hochfach
liegenden Kettfäden K in die Tieffachstellung und die in Tieffachstellung liegenden
Kettfäden K in die Hochfachstellung gelangen sollen.
[0026] Um dies zu erreichen sind die Fachbildestangen 33, 34 von ihrem Antrieb so bewegt
worden, dass die Kettfäden K die dargestellten Lagen einnehmen. Die von der Fachbildestange
33 geführten Kettfäden K wurden dabei nach links und die von der Fachbildestange 34
geführten Kettfäden K wurden nach rechts bewegt, bis sie an der ihr Rohr links bzw.
rechts begrenzenden Anschlaglamelle 4 anliegen. Auf diese Weise können die Führungslamellen
5 jeweils zwischen zwei Paaren auseinandergespreizter Kettfäden K hindurch in die
Kettfadenschar eintreten, wobei jeweils zwei dieser auseinandergespreizten Kettfäden
K stets in ein Rohr des Führungskamms 31 mit ersten Fachhalteorganen 6, 6' für die
Hochfachstellung und die anderen zwei in ein solches mit zweiten Fachhalteorganen
7, 7' für die Tieffachstellung gelangen. Beim Eintritt des nächstfolgenden Lamellenkamms
in die Kettfäden K werden die Fachbildestangen entgegengesetzt bewegt. Die Fachbildestange
33 nach rechts in Richtung des Pfeiles B und die Fachbildestange 34 nach links, in
Richtung des Pfeiles C.
[0027] Der Verstellweg der Fachbildestangen 33 und 34 zwischen den beiden Kettfadenpositionen
erscheint in Fig. 4 wegen des Massstabs und der übertrieben gross eingezeichneten
Dicke der Lamellen 4 und 5 sowie der ebenfalls zu gross eingezeichneten Rohrbreiten
in den Lamellenkämmen 2 und 3 wesentlich grösser als in Wirklichkeit, wo dieser Verstellweg
einige Millimeter beträgt und in der Regel deutlich unter zehn, und zwar bei etwa
einem bis drei Millimetern liegt.
[0028] Die Fachbildestange 33 und 34 sind gemäss Fig. 5 durch Zahnstangen gebildet, welche
den die Lamellen 4, 5 positionierenden Zahnstangen 23 bis 26 (Fig. 3) entsprechen.
Derartige Zahnstangen sind einfach herzustellen und weisen als besonderen Vorteil
über die gesamte Webbreite keinen die Teilung der Zähne negativ beeinflussenden Summenfehler
auf. Wenn die Fachbildestangen 33, 34 mit Bohrungen oder Oesen zur Führung der Kettfäden
versehen wären, dann würden diese Fehler mit grosser Wahrscheinlichkeit auftreten,
bei Zahnstangen sind sie hingegen praktisch ausgeschlossen. Hier könnte sich lediglich
ein Fehler der Werkzeugmaschine auswirken, auf der die Verzahnung hergestellt wurde.
Dies ist aber einerseits sehr unwahrscheinlich und anderseits erst noch ohne Einfluss,
weil ein derartiger Fehler bei allen Zahnstangen eines Fertigungsloses gleich wäre.
[0029] Bei der dargestellten Verteilung der Kettfäden K mit zwei Kettfäden pro Rohr liegt
bei der Verwendung von zwei Fachbildestangen 33, 34 zwischen zwei Zähnen je ein Kettfaden.
Wenn die Gesamtzahl der Zähne aller Fachbildestangen ein Mehrfaches der Anzahl der
Kettfäden K beträgt, dann sind selbstverständlich nicht alle Zwischenräume zwischen
den Zähnen mit Kettfäden belegt. Sind n-mal so viele Zähne wie Kettfäden vorhanden,
dann liegt nur in jedem n-ten Zwischenraum ein Kettfaden. Hier könnte also die T
ei- lung der "Zahntäler" entsprechend grösser gewählt werden.
[0030] Es ist aber vorteilhafter, für die Fachbildestangen dennoch die gleichen Zahnstangen
wie für die Lamellen 4, 5 zu wählen und nur jedes n-te Zehntel mit einem Kettfaden
K zu belegen und dieses betreffende Zehntel gegebenenfalls stärker vertieft und/oder
verbreitert auszuführen.
[0031] Während Fig. 5 die Zahnstangen 33, 34 in einer schematischen Abwicklung zeigt, welche
hauptsächlich dem Verständnis der Anordnung dienen soll, zeigt Fig. 6 die effektive
Anordnung der Zahnstangen 33, 34 an der Webmaschine. Darstellungsgemäss ist jede der
über die Webbreite reichenden Zahnstangen 33, 34 in eine ebenfalls über die Webbreite
reichende Trägerstange 35 bzw. 36 fest eingebettet. Die Trägerstangen 35, 36 sind
an ihrer einen Stirnseite an einen Antrieb angeschlossen (nicht dargestellt), der
beispielsweise durch ein Abtrieborgan einer Schaftmaschine oder durch einen von einer
Exzenterscheibe oder -trommel angetriebenen Hebel gebildet sein kann. Entlang ihrer
von den Zahnstangen 33, 34 entfernteren Längskante sind die Trägerstangen 35, 36 in
diese Längskante umgreifenden Ausnehmungen 38 von gabel-oder rechenartigen Trägerorganen
37, welche über die Webbreite verteilt angeordnet sind, gleitend gelagert.
[0032] Die Trägerstangen 35, 36 sind übereinander angeordnet und zwar derart, dass der Boden
jeder Trägerstange die Verzahnung der unmittelbar darunter liegenden Zahnstange abdeckt.
Die Verzahnung der obersten Zahnstange, darstellungsgemäss der Zahnstange 33, ist
durch eine von den Trägerorganen 37 getragene Abdeckschiene 39 abgedeckt. Auf diese
Weise können die Kettfäden K nicht aus der Verzahnung ihrer Zahnstange 33 oder 34
herausspringen. Die Trägerorgane 37 sind mit einer der möglichen Gesamtanzahl, beispielsweise
zwölf, der Trägerstangen 35, 36 entsprechenden Anzahl von Ausnehmungen 38 versehen,
welche jeweils von der benötigten Anzahl von Trägerstangen 35, 36 belegt sind.
[0033] Wenn man die Zahnstangen 33, 34 so anordnet, dass sie die Kettfäden K aus ihrem geraden
Verlauf auslenken, dann könnte man auf die Abdeckung der Verzahnung verzichten. Wenn
die Verzahnung so wie in Fig. 6 nach oben ragt, müssten die Zahnstangen 33, 34 die
Kettfäden zwischen der letzten Umlenkwalze vor den Zahnstangen und dem Webrotor nach
oben auslenken, bei nach unten ragender Verzahnung entsprechend nach unten. Dann wären
die Kettfäden jeweils unter Umlenkung durch die Verzahnung geführt und könnten ebenfalls
nicht aus dieser herausspringen.
1. Reihenfachwebmaschine mit einem Webrotor, welcher die Kettfäden über einen vorgegebenen
Weg in ihrer Hoch-oder Tieffachstellung haltende Fachhalteorgane aufweist, und mit
einem in Laufrichtung der Kettfäden vor dem Webrotor angeordneten Steuermittel zur
seitlichen Ablenkung und Zuordnung jedes Kettfadens zu einem das Hoch- oder Tieffach
festlegenden Fachhalteorgan, welches Steuermittel sich in Schussrichtung erstreckende
und in dieser Richtung hubverstellbare Fachbildestangen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fachbildestangen durch erste Zahnstangen (33, 34) gebildet sind, deren Zahnzwischenräume
als Führungen für die Kettfäden (K) dienen.
2. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 1, mit die Fachhalteorgane enthaltenden und
je auf einem Träger angeordneten Lamellenkämmen, deren Lamellen auf ihrem Träger durch
ein Positionierorgan in Form einer über die Webbreite reichenden zweiten Zahnstange
positioniert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnteilung der ersten Zahnstangen
(33, 34) derjenigen der zweiten Zahnstangen (23 bis 26) entspricht.
3. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten
und die zweiten Zahnstangen (33, 34) bzw. (23 bis 26) einander entsprechen und gleich
ausgebildet sind.
4. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einzug
von a Kettfäden (K) in b Rohre jedes Lamellenkamms (2, 3) und bei Verwendung von c ersten Zahnstangen (33, 34), bei c grösser als a, nur so
viele Zahnzwischenräume von einem Kettfaden belegt sind, dass das Produkt aus der
Anzahl dieser belegten Zahnzwischenräume und c gleich a mal b ist, und dass die genannten
Zwischenräume durch konstruktive Mittel, vorzugsweise durch eine spezielle Zahnform,
markiert sind.
5. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten
Zahnstangen (33, 34) in über die Webbreite angeordneten Führungsorganen (37) verschiebbar
gelagert sind und dass jeder ersten Zahnstange ein deren Verzahnung abdeckendes Abdeckmittel
zugeordnet ist.
6. Reihenfachwebmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede erste
Zahnstange (33, 34) von einer in den Führungsorganen (7) gelagerten Trägerstange (35,
36) getragen ist, und dass die Trägerstangen übereinander angeordnet sind und an ihrer
einen Deckfläche die zugeordnete Zahnstange tragen und mit ihrer anderen Deckfläche
die Verzahnung der benachbarten Zahnstange abdecken.