[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Pulverauftragsverfahren sowie eine Pulverauftragsvorrichtung
gemäss den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 8 sowie einen Dosenrumpf gemäss
Oberbegriff des Patentanspruches 19.
[0002] Das Beschichten der geschweissten Längsnähte von Dosenrümpfen mit elektrostatisch
aufgeladenem Pulver ist bekannt und findet vorwiegend Verwendung an Dosenrümpfen,
in welche empfindliche Füllgüter abgefüllt werden. Als Pulver werden häufig Polymerharze,
z.B. Epoxy, Polyethylen u.a., benutzt, die in feinster Auflösung in einem Luftstrom
zur Schweissnaht gefördert und kurz vor dem Auftreffen auf die Naht elektrostatisch
aufgeladen werden.
[0003] Beim Verlassen der das Pulver führenden Transportleitung verteilt sich das Pulver
über einen im Verhältnis zur Ausdehnung der Schweissnaht breiten Bereich. Es werden
somit auch Teile des Rumpfes beschichtet, welche nicht abgedeckt werden müssten, andererseits
kommt direkt auf die Schweissnaht, welche häufig eine scharfe Kante aufweist, eher
zuwenig Pulver zu liegen, um eine zuverlässige Abdeckung zu gewährleisten.
[0004] Aus der US-Patentschrift Nr. 3,713,862 ist ein Verfahren bekannt, mit welchem mit
Hilfe eines die seitlichen Bereiche des nahtabdeckenden Bandes ein definierter schmaler
und gleichmässiger Pulverauftragsstreifen auf der Aussenseite der Naht aufgetragen
wird.
[0005] Eine Beschichtung der Innenseite der Naht ist auf diese Weise nicht möglich, weil
das mit Schlitzen versehene Abdeckband nicht durch die geschweissten, d.h. in sich
geschlossenen Rümpfe geführt werden kann. Des weiteren ist ein über den gesamten Abdeckbereich
gleichmässiger Pulverauftrag nicht sinnvoll. Wenn genügend Pulver aufgetragen wird,
um die Schweisskanten der Naht zuverlässig abzudecken, so liegt zuviel Material in
den seitlichen Bereichen, was bei den hohen Preisen für Pulver unwirtschaftlich ist.
Wird die Auftragsdicke gering gehalten, so ist die Naht nur mangelhaft gedeckt.
[0006] In der Deutschen Offenlegungsschrift Nr. 29 33 641 wird eine Pulverauftragsvorrichtung
beschrieben, bei welcher die seitliche Pulverstreuung durch teilweise Trennung der
Luft vom Pulver kurz vor (dem Austritt) dem Austritt des Pulvers aus dem Sprühkopf
verhindert werden soll. Dabei wird das Pulver kurz vor Erreichen der Naht durch Zentrifugalabtrennung,
z.B. mit einer Umkehrschleife in der Transportleitung, von der Luft getrennt und annähernd
parallel zur Naht in einen Sprühraum eingesprüht und dort von einer Reihe ebenfalls
parallel zur Naht angeordneten Elektroden aufgeladen. Der parallel zum Pulverstrom
ebenfalls in den Sprühraum eingeleitete Luftstrom vermischt sich dort zwangs- läufi
g wieder mit dem Pulver und erzeugt eine Pulver/Luftwolke. Diese Vorrichtung ermöglicht
kaum einen konzentrierden Auftrag mit wenigen in die Umgebung streuenden Pulverteilchen;
eine definierte Verteilung des Pulvers quer zum Nahtbereich ist damit nicht möglich.
[0007] In der Weiterentwicklung der vorgenannten DE-OS 29 43 641 für eine Applikation nach
oben (Europäische Patentanmeldung Nr. 54757) besteht der Sprühraum aus einem porösen
Material. Durch dieses poröse Material hindurch wird Gas oder Luft in den Sprühraum
eingeblasen, um die im wesentlichen parallel zur Schweissnaht eingebrachten Pulverteilchen
gegen den Nahtbereich zu blasen. Eine definierte, nur den sehr schmalen Nahtbereich
überdeckenden Auftrag ist mit dieser Anordnung ausgeschlossen. Dies führt zwangsläufig
zu einem grossen Pulververbrauch.
[0008] Aus der Schweizer Patentschrift 603'249 sind Sprühköpfe für Pulverauftragsvorrichtungen
bekannt geworden, welche mit einer Vielzahl von quer zur Stromrichtung des Pulver-/Luftgemisches
liegenden Stäben und Leitblechen versehen sind. Die Stäbe und Bleche bremsen den Pulver-/Luftstrom
ab und lenken ihn gegen einen, seitlich durch flexible Leisten begrenzten Austrittsschlitz.
Als weiteres Umlenkmittel sind quer zu diesem Schlitz nochmals eine Anzahl von Leitblechen
vorgesehen. Mit Hilfe von durch Drüsen eingeblasener Zusatzluft wird der Pulver-/Luftstrom
im hinteren Bereich des Sprühkopfes zusätzlich wieder unterstützt.
[0009] Die Verwendung von Schikanen verschiedenartigster Ausbildung zur Abbremsung und Umlenkung
des Luft-/Pulvergemisches ergibt einen sehr komplizierten, zur Verstopfung (Pulvernester)
neigenden Aufbau des Sprühkopfes. Die durch die Leit- und Bremselemente erreichte
Verteilung des Pulvers geschieht auf Kosten einer sehr grossen Durchsatzmenge von
Pulver und Luft, welche zum grössten Teil von der Absaugung abgeführt und wieder aufbereitet
werden müssen. Nebst der hohen Kosten für Pressluft und Saugluft kommen für die Wiederaufbereitung
und der Verlust eines Teiles des rückgeführten Pulvers weitere Kosten hinzu.
[0010] Alle bekannten Pulverauftragsvorrichtungen erzeugen direkt oder indirekt in einem
Sprühraum eine Pulver/Luftwolke, welche im Sprühraum elektrostatisch aufgeladen wird
und sowohl infolge dieser Aufladung als auch infolge des Ueberdruckes und der Luftströme
im Sprühraum, gegen die abzudeckenden,am Sprühraum vorbeigeführten Nähte geleitet
wird.
[0011] Trotz leistungsfähiger Absaughauben über dem Sprühraum können viele Pulverteile sich
auf der Aussenseite der Dosenkörper absetzen; der grösste Teil der dem Sprühraum zugeführten
Pulverteile gelangt in die Absaugung und muss in der Wiederaufbereitungsanlage gereinigt
werden.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen,
welche die Nachteile der bekannten Vorrichtungen beseitigt.
[0013] Inbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, den empfindlichen zentralen Nahtbereich
zuverlässig mit einer dicken Schicht zu überdecken; die aussenliegenden Bereiche hingegen
nur soweit zu beschichten wie unbedingt notwendig ist.
[0014] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, das in einen Luftstrom geförderte
Pulver mit geringem Anteil an Förderluft auf den Nahtbereich aufzubringen.
[0015] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Vorrichtung derart zu gestalten,
dass diese möglichst nahe der Schweissmaschine angeordnet werden kann.
[0016] Nach der Erfindung werden diese Aufgaben gemäss der Kennzeichen der Patentansprüche
1 und 8 gelöst.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen können den Unteransprüchen entnommen werden.
[0018] Ueberraschenderweise kann durch die Aufteilung des Pulver-/ Luftstromes in der Sprühöffnung
auf mehrere Zonen, welche unterschiedliche Applikationsbreite aufweisen können, mit
weniger Pulver eine zuverlässigere Abdeckung des empfindlichen zentralen Nahtbereichs
erreicht werden.
[0019] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Aufteilung des Pulver-/Luftstromes
auf mehrere Leitungen die Auftragsdicke in den einzelnen Bereichen variiert werden
kann.
[0020] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Heranführen der
Pulverspeiseleitungen bis nahe an die Schweissnaht mit geringer Luftmenge und geringerem
Druck gearbeitet werden kann und damit weniger Pulverüberschuss wiederaufbereitet
werden muss und zudem wenige Pulverteilchen neben den Nahtbereich geschleudert werden.
Des weiteren ist auch ein konzentrierter Auftrag des Pulvers ohne statische Aufladung
an der Naht möglich.
[0021] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Anordnung von zwei
nebeneinanderliegenden Speiseleitungen, die Pulverschichtdicke quer zur Naht gut dosierbar
ist.
[0022] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die schraubenförmige
Führung der Leitungen das Auftreten von Verstopfungen weitgehend verhindert werden
kann.
[0023] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Absaugung neben
den Austrittsöffnungen das überschüssige Pulver leicht aus der Applikationszone entfernbar
ist. Dieses Pulver muss, da es nicht verschmutzt ist, nicht gereinigt werden.
[0024] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass im kegelringförmigen Raum
der Pulver-/Luftstrom störungsfrei aufteilbar ist.
[0025] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung dank bescheidener
Dimensionen direkt an der Schweissmaschine vorgesehen werden kann, wodurch dank dem
kurzen Transportweg von der Schweissstelle zur Vorrichtung eine exakte Positionierung
der Naht zum Sprühkopf möglich ist, und dass dadurch das Pulver auf der von der Schweissung
noch heissen Naht gut haftet und exakt auf dieser aufgetragen werden kann.
[0026] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die zusätzliche Erwärmung
des Nahtbereiches, bzw.. die Warmhaltung desselben ein Auftrag von Pulver mit geringer
oder überhaupt ohne Aufladung möglich ist. In vielen Fällen genügt die in den Zuleitungen
entstehende Reibaufladung des Pulvers bereits für eine genügende Haftung auf der heissen
Naht.
[0027] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Pulverauftragsvorrichtung an einer Dosenrumpf-Längsnaht-Schweissmaschine,
Figur 2 einen Längsschnitt durch eine Sprühvorrichtung,
Figuren 3/4 eine Draufsicht auf eine Sprühvorrichtung gemäss Figur 2,
Figur 5 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Sprühvorrichtung,
Figur 6 eine Draufsicht auf die Sprühvorrichtung gemäss Figur 5,
Figuren 7,8,9 einen Querschnitt der Leitungen längs Linie VII-VII, resp. VIII-VIII,
resp. IX-IX in Figur 5 und
Figur 10 eine Draufischt auf die Sprühvorrichtung.
[0028] DiePulveraufbereitung, die Wiederaufbereitung sowie die Aufschmelzung des Pulvers
in eine homogene Schicht auf der Naht sind nicht Gegenstand dieser Erfindung und werden
daher nur soweit beschrieben, wie dies für das Verständnis der Erfindung notwendig
erscheint.
[0029] In Figur 1 sind schematisch eine bekannte Naht-Schweissmaschine 1 mit den Elektrodenrollen
2,3, einige frischgeschweisste Dosenrümpfe 4, die Pulverauftragsvorrichtung 5 mit
dem Sprühkopf 6, der Aussenabsaugung 7 und der kombinierten Aufbereitungs- und Wiederaufbereitungsanlage
8 sowie eine bekannte Heizvorrichtung 9 zum Aufschmelzen des Pulvers auf der Naht
dargestellt. Eine elektrische Anlage zur Erzeugung der Hochspannung zum Aufladen des
Pulvers ist symbolisch dargestellt und mit der Bezugsnummer 10 bezeichnet.
[0030] Der Sprühkopf 6 ist in Fig. 2 in vergrössertem Massstab als Längsschnitt gezeigt.
Zudem ist ein über dem Sprühkopf 6 befindlicher Dosenrumpf 4 dargestellt, welcher
den Sprühkopf 6 von links nach rechts passiert (Pfeil A). Die obere Schnittfläche
11 durch die Dose 4 läuft genau durch die Schweissnaht 12 des Rumpfes 4 und liegt
über der Sprühöffnung 13. Vier Zuleitungen 15 für ein Pulver-/Luftgemisch münden,
geneigt zur Horizontalen, in den Raum 14. Eine weitere, im Querschnitt grössere Leitung
16 mündet in den Kopfraum 17 am Ende des Sprühkopfes 6. Die Leitung 16 ist an eine
Absaugung, die zur Aufbereitungsanlage 8 führt, angeschlossen.
[0031] Die Leitungen 15 beginnen in einem kegelringförmigen Raum 18, in welchem das Pulver-/Luftgemisch
aus der Hauptleitung 19 auf die Leitungen 15 aufgeteilt wird, falls mehr als zwei
Leitungen 15 vorgesehen sind.
[0032] In den kegelringförmigen Raum 18 können nadelförmige Elektroden 20 ragen. Sie liegen
koaxial zu den aus dem Raum 18 wegführenden Leitungen 15. Ueber eine ringförmige Kupferelektrode
21 und eine Leitung 22 sind sie mit Hochspannungsquelle 10 verbunden.
[0033] Je nach Grösse des Dosenrumpfdurchmessers erlauben es die Platzverhältnisse nicht,
alle Leitungen 15 in der unteren Hälfte des Sprühkopfes 6 parallel nebeneinanderliegend
zu führen. Bei einem Dosendurchmesser unter 65 mm werden die Leitungen 15, wie in
Fig. 2 gezeigt, vorzugsweise schraubenförmig vom kegelringförmigen Raum 18 weggeführt.
[0034] Die Sprühöffnung 13 kann seitlich Dichtungselemente 23 in Gestalt von Gummi- oder
Borstenleisten aufweisen. Diese dienen der Abdichtung bzw. seitlichen Begrenzung des
austretenden Pulvers auf den Dosenkörper 4.
[0035] Der Kopfraum 17 ist nach oben zur Dose 4 hin mit einem Deckel 24 verschlossen.
[0036] Die Draufsicht in Fig. 3 zeigt, dass die Oeffnung 13 im Sprühkopf 6 zwei unterschiedlich
breite Zonen 25 und 26 aufweist. Eingangsseitig, in Transportrichtung (Pfeil A) der
Dosenrümpfe 4 gesehen, ist die Schlitzzone 25 schmaler als die ausgangsseitige Schlitzzone
26.
[0037] Eingangsseitig ist in der Figur 3 eine über den Sprühkopf 6 einlaufende Dose 4 sichtbar.
Die zentrale, in hellem Raster gezeichnete Partie stellt die Schweissnaht 12 dar.
Direkt benachbart dazu schliessen sich die unlackierten Aussparungen 27 an, weiter
aussen die bereits in flachem Zustand auf die Dosenbleche aufgebrachte Schutzlackierung
28.
[0038] Aus dieser Darstellung sind die ungefähren Breitenverhältnisse der Schweissnaht 12
und den ihr benachbarten, ebenfalls abzudeckenden Bereichen 27 sowie der Schlitzzonen
25 und 26 der Oeffnung 13 ersichtlich. Die schmale Zone 25 ist geringfügig breiter
als die Naht 12, die breitere Zone 26 übertrifft die Gesamtbreite der Naht 12 sowie
der Aussparungen 27.
[0039] Bei einer anderen Ausgestaltung der Oeffnung 13 (Fig. 4) erweitert sich der Querschnitt
der Oeffnung 13 vom eingangsseitigen zum ausgangsseitigen Ende des Sprühkopfes 6 kontinuierlich.
Die Zufuhr des Pulver-/Luftgemisches hingegen bleibt gleich, wie in Fig. 2 gezeigt,
auf eine Mehrzahl von Leitungen 15 verteilt.
[0040] Selbstverständlich können an Stelle der beispielsweise gezeigten vier Leitungen 15
auch eine geringere oder auch eine grössere Anzahl vorgesehen werden.
[0041] In einer weiteren Ausgestaltung der'Erfindung münden die den Pulver-/Luftstrom führenden
Leitungen 115 im wesentlichen rechtwinklig zur Dosenoberfläche bzw. zur Naht 12 und
in sehr geringem Abstand zu derselben. Der Abstand zwischen dem Leitungsende und der
Schweissnaht 12 liegt im Bereich von 2 bis 5 mm, vorzugsweise ca. 2,5 m. Der Oeffnungsquerschnitt
der Mündungen der Leitungen 115 kann rund oder eckig sein; die Leitungen 115 können
aber auch doppelt geführt sein und insbesondere an der breiten Stelle 26 der Oeffnung
13 nebeneinanderliegen. Vorzugsweise sind an den Leitungen 115 aufsteckbare, leicht
austauschbare Endstücke315 angebracht. Nebst der in den Kopfraum 17 mündenden Saugleitung
16 können weitere Leitungen 116 je vor und nach jeder Leitung 115 vorgesehen sein.
Vorzugsweise münden diese Leitungen 116 an die Basis von trichterförmigen Vertiefungen
117, die sich zwischen den Pulverleitungen 115 befinden. Die Saugleitungen 116 sind
über die Saugleitung 16 mit der Aufbereitungsanlage 8 verbunden. (Figuren 5/6)
[0042] Seitlich der Sprühöffnung 13 können Dichtungselemente 23 oder mitlaufende Kunststoffriemen
die neben der Naht 12 liegenden Bereiche vor der Ablagerung von Pulverteilchen schützen.
In der Ausführungsform.nach den Figuren 5 und 6 kann auf diese Abdeckungen auch verzichtet
werden, insbesondere wenn die Leitungen 115 sehr nahe der Schweissnaht 12 münden und
folglich auch der Pulver-/Luftstrom mit sehr geringer Geschwindigkeit austreten kann,
um den verbleibenden freien Weg bis zur Naht 12 zu überwinden. Pulverteilchen, welche
die Naht nicht erreichen oder die sich wieder lösen, werden durch die Leitung 116
sofort aus der Sprühöffnung entfernt.
[0043] Bei einer Ausbildung des Sprühkopfes 6 mit nur zwei Leitungen 15, 115 kann die Aufteilung
des Pulver-/Luftstromes am Ende der Speiseleitung 19 selbstverständlich auch über
eine y-förmige Aufspaltung der Leitung 19 erfolgen. Die Elektroden 20 können dann
vorzugsweise in den Schenkeln des Y liegen.
[0044] Insbesondere beim Auftrag des Pulvers, bei dem der grössere Teil der Transportluft
parallel zum Pulverstrom fliesst, ist die Ausbildung des Pulverstromes beim Austritt
aus den Leitungen 15, 115 wichtig. Die Querschnitte nach Figur 7,8,9 sowie nach Figur
10 zeigen eine Ausgestaltung der Leitungen 15, 115, welche das Pulver als bandförmigen
Strom senkrecht, oder mindestens in stumpfem Winkel zur Naht austreten lassen. Der
anfänglich runde Querschnitt der Pulverleitungen 15, 115 weist, beginnend am bogenförmigen
Teil der Leitung 15, 115 unterhalb der Austrittsoeffnung, einen rechteckförmigen Querschnitt
auf, der sich bis zur Austrittsöffnung fortsetzt. Die im horizontal liegenden Abschnitt
der Leitung 15, 115 im Luftstrom schwebenden Pulverteilchen werden auf den flachen
Aussenradius verteilt und gleiten dort nach oben, wo sie als schmales, quer zur Schweissnaht
stehendes Band die Leitung 15, 115 verlassen.
[0045] Von der Schweissmaschine 1 gelangen die zwischen den Schweissrollen 2 und 3 längsnahtgeschweissten
Dosenrümpfe 4, von einem Transportsystem 29 getragen, zur Pulverauftragsvorrichtung
5. Anfänglich wird von der schmalen Zone 25 der Sprühkopföffnung 13 ein schmaler,
nur gerade die Schweissnaht 12 abdeckender, Pulverstreifen aufgebracht. Beim Passieren
der breiteren Zone 26 erfolgt der Pulverauftrag in einem Bereich, der nicht nur die
Schweissnaht 12, sondern auch die benachbarten Bereiche 27 umfasst. Dabei wird der
bereits abgedeckte Nahtbereich 12 erneut mit Pulver beschichtet.
[0046] Die Haftung des Pulvers an der Dose 4 wird in bekannter Weise entweder dadurch erreicht,
dass die Pulverpartikel an den Elektroden 20 oder durch Reibung an den Speiseleitungen
15 elektrostatisch aufgeladen werden, wobei die Dose 4 eine entgegengesetzte Ladung
aufzuweisen hat, oder die Haftung gelingt durch Verkleben an der noch heissen oder
von einer Wärmequelle (nicht geheizt) heiss gehaltenen, die Schmelztemperatur des
Pulvers übersteigenden, Temperatur der Schweissnaht 12.
[0047] Die Zuführung des Pulvers im Luftstrom erfolgt durch die Leitung 19. Nach der Aufteilung
im kegelringförmigen Raum 18 bzw. im y-förmigen Ende der Leitung 19 auf eine oder
eine Mehrzahl von Leitungen 15 und die statische Aufladung wird der (Pulver-/Luftstrom)
[0048] Pulver-/Luftstrom direkt und ohne weitere Schikanen durch den Schlitz 13 an die Dosennaht
12 und die Bereiche 27 geführt. Mit Hilfe der Dichtungselemente 23 kann der Auftrag
genau auf die Breite der Schlitzöffnung 19 beschränkt werden. Die nicht an der Dose
4 haftenden Pulverteile sowie die Transportluft werden durch die Saugleitung 16 aus
dem Kopfraum 17 und / oder den trichterförmigen Vertiefungen 117, die zwischen den
sich folgenden Dosen 4 austretenden Pulverteilchen durch die Absaugung 7 entfernt,
und der Aufbereitungsanlage wieder zugeführt. Nach dem Auftrag des Pulvers über den
Sprühkopf 6 werden die Dosenrümpfe an einer Wärmequelle oder Heizung 9 entlanggeführt,
damit das Pulver aufschmilzt und auf der Dosennaht 12 einen gut haftenden Belag bildet.
[0049] Das vorstehend für die Abdeckung der innenliegenden Naht beschriebene Verfahren und
die Vorrichtung können selbstverständlich analog für die äussere Nahtabdeckung verwendet
werden. Selbstverständlich kann mit dem beschriebenen Verfahren auch eine Applikation
des Pulvers auf eine untenliegende Naht erfolgen.
1. Verfahren zum Auftragen einer streifenförmigen Pulverschicht auf die Schweissnaht
von Dosenrümpfen, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver unmittelbar aufeinanderfolgend
in zwei oder mehreren, sich mindestens teilweise überdeckenden Schichten aufgetragen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der sich folgenden,
überdeckenden Schichten zunimmt / abnimmt.
3. Verfahren zum Auftragen einer streifenförmigen Pulverschicht auf die Schweissnaht
von Dosenrümpfen, wobei das .Pulver, getragen von einem Luftstrom, zu einer gegenüber
der Schweissnaht liegenden schlitzförmigen Sprühöffnung eines Sprühkopfes gefördert
und von dort auf die von einer Transportvorrichtung an der Oeffnung vorbeigeführten
Dosenrümpfe aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver von einer Leitung
(15,115) bis dicht an die Schweissnaht (12) herangeführt und dort in einem stumpfen
Winkel auf die Schweissnaht aufgetragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver im wesentlichen
im rechten Winkel an die Schweissnaht (12) herangeführt und aus einem Abstand zwischen
2 und 5 mm auf die Schweissnaht (12) aufgetragen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver
in unmittelbarer Nähe der Schweissstelle (der Schweissrollen (2,3)) aufgetragen wird,
solange die Temperatur der Schweissnaht (12) höher als die Schmelztemperatur des Pulvers
liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur
der Schweissnaht (12) und die unmittelbar benachbarten Bereiche (27) von einer Wärmequelle
über die Schmelztemperatur des Pulvers erwärmt, bzw. über der Schmelztemperatur gehalten
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die das
Pulver tragende Luft sowie das nicht an der Schweissnaht haftende überschüssige Pulver
zwischen den Leitungen (15,115) und/oder im Kopfraum (17) abgesaugt wird.
8. Pulverauftragsvorrichtung zum Auftragen einer streifenförmigen Pulverschicht auf
die Längsnaht von Dosenrümpfen mit einem von einem Luftstrom getragenen Pulver im
Nahtbereich verteilenden, eine schlitzförmige Oeffnung aufweisenden Sprühkopf sowie
einer Transportvorrichtung zum Transport der Rümpfe längs der Oeffnung, dadurch gekennzeichnet,
dass das Pulver der schlitzförmigen Oeffnung (13) des Sprühkopfes (6) durch eine in die Oeffnung (13) einmündende Leitung (15,115)
zugeführt wird, welche Leitung (15,115) in einem stumpfen Winkel bis dicht an die
Schweissnaht (12) heranführt, sodass das die Leitung (15,115) verlassende Pulver in
stumpfem Winkel auf die Schweissnaht auftrifft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitung (15) eine
Klappe (215) zugeordnet ist, welche zum Dosieren der Pulvermenge einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (115) im
wesentlichen rechtwinklig zur Schweissnaht in die Oeffnung (13) einmündet, und dass
die Leitung (115) in einem Abstand von 2 bis 5 mm von der Schweissnaht (12) endet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl, in Transportrichtung
der Rümpfe gesehen, in Serie angeordneter Leitungen (15,115) in die Oeffnung (13)
einmündet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Oeffnung (13) aus
einer schmalen Zone (25) und einer daran anschliessenden breiteren Zone (26) besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte der
Leitungsmündungen in der schmalen Zone (25) geringer als in der breiteren Zone . (26)
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der breiteren Zone
(26) zwei Leitungen (115) nebeneinander in die Oeffnung (13) einmünden.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungen (15)
schraubenförmig zur Austrittsöffnung (13) geführt werden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver im kegelringförmigen
Aufteilungsraum (18) vor dem Eintritt in die Leitungen (15,115) elektrostatisch aufgeladen
wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die
Auftragung des Pulvers durch seitlich der Oeffnung (13) liegende, in Transportrichtung
umlaufende Profilriemen begrenzt wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich
der Oeffnung (13) Dichtungselemente (23), z.B. Gummi- oder Bürstenleisten, vorgesehen
sind.
19. Dosenrumpf mit einer geschweissten Längsnaht und einer auf dem Nahtbereich liegenden
Schutzschicht, welche durch Verschmelzen oder Vernetzen eines mit einem Luftstrcm
aufgetragenen Pulvers erzeugt worden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht
in unmittelbarer Umgebung des die Schweissnaht (12) bildenen Wulstes eine wesentlich
grössere Dicke als in den benachbarten Randzonen (27) aufweist.