(19)
(11) EP 0 093 347 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.11.1983  Patentblatt  1983/45

(21) Anmeldenummer: 83103947.4

(22) Anmeldetag:  22.04.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04D 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 29.04.1982 DE 8212391 U

(71) Anmelder: Zeh, Wolfgang
D-8940 Memmingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Zeh, Wolfgang
    D-8940 Memmingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung für Dacharbeiten


    (57) Die Vorrichtung besteht aus einem Gestell (1), das einen Sitz trägt und an dem auch Aufnahme-, Befestigungs- oder Aufhängevorrichtungen (3,4) für Werkzeuge oder Hilfsmittel angebracht sind. Das Gestell ist mit parallelen Trägern (5) verbunden, die um zueinander parallele Achsen (7) verschwenkbar sind. An den Trägern sind Rollen (6) gelagert, mit denen sich das Gestell auf den beiden Dachflächen in der Näne des Firstes abstützt. Das Gestell ist hierdurch längs des Firstes verschiebbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Dacharbeiten, die insbesondere die Arbeit im Zusammenhang mit den Aufbringen der Firstpfannen erleichtern soll. Beim Aufbringen der Firstpfannen, die als Abschluß der Dacndeckung aufgebracht werden, ist es schwierig, Hilfsgestelle oder ähnliche Einrichtungen anzubringen, die die Arbeit erleichtern.

    [0002] Die Arbeiten müssen teilweise im Sitzen, teilweise im Knien durchgeführt werden, wobei beide Dachflächen als Stand- oder Sitzfläche dienen. Insbesondere erweist sich das Mitführen der Hilfsmittel bzw. Werkzeuge, wie Mörtelkübel usw. als schwierig und umständlich.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung für diesen Zweck zu schaffen, durch die das Arbeiten wesentlich erleichtert wird. Um dies zu erreichen schlägt die Erfindung eine Vorrichtung vor, die gekennzeichnet ist durch ein Gestell, das einen Sitz trägt, mit Aufnahme-Befestigungs- oder Aufhängevorrichtungen für Werkzeuge bzw. Hilfsmittel am Sitz oder Gestell, sowie Abstützelementen für das Gestell bzw. den Sitz mit winklig gegeneinander gerichteten Abstützflächen. Ein derartiges Gestell mit dem Sitz wird im Bereich des Firstes aufgesetzt, wobei die Abstützflächen sich jeweils auf den Dachplatten der beiden Dachflächen abstützen. Das Gestell bildet eine Sitzfläche, durch die das Arbeiten wesentlich erleichtert wird. Werkzeuge und andere Hilfsmittel können einfach am Gestell oder am Sitz befestigt werden und das Gestell wird mit Fortschreiten der Arbeiten jeweils weitergeschoben, vorzugsweise nach rückwärts, was wegen der vorgesehenen Abstützflächen leicht durchführbar ist.

    [0004] Die Abstützflächen können beispielsweise als Gleitflächen oder auch als Rollen ausgebildet sein. Auch die Anordnung von raupen ähnlichen Elementen ist möglich.

    [0005] Die Auflage der Abstützflächen auf den Dachflächen bzw. der obersten Reihe der Dachpfannen wird wesentlich verbessert, wenn die Abstützflächen bzw. Rollen an Trägern gelagert sind, die um zueinander parallele Achsen verschwenkbar sind. Dadurch können sich beispielsweise die Rollen jeweils nach der Dachfläche ausrichten, wobei es sich empfiehlt, breite Rollen zu benützen oder auch beidseitig des Trägers Rollen anzuordnen.

    [0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß am Sitz bzw. Gestell schräg nach außen und unten gerichtete Arme befestigt sind, an deren Enden im wesentlichen rechtwinklig nach innen und unten gerichtete Hilfsarme angesetzt sind, deren untere Enden die Abstützflächen tragen. Durch diese Bauweise wird ausreichend Raum für das Aufbringen der Firstpfannen geschaffen.

    [0007] Günstig ist es, wenn die wirksame Länge der Hilfsarrne verstellbar ist, was beispielsweise durch eine Rohrführung für die Hilfsarme an den Armenden erfolgen kann. Dadurch läßt sich sicherstellen, daß der Abstand der Sitzfläche von der Firstpfanne möglichst gering ist, daß aber dennoch immer ausreichend Platz gegeben ist, um die Arbeiten ohne Behinderung durchzuführen.

    [0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch das obere Ende eines Daches mit einer Ansicht der erfindunnsgemäßen Vorrichtung,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach der Fig. 1 und

    Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2.



    [0009] In der Darstellung der Fig. 1 sind die Sparren des Dachstuhls mit 12, die darauf befestigten Dachlatten mit 13 und die von den Dachlatten getragenen Dachziegel oder Dachplatten mit 14 bezeichnet. Über den obersten Dachplatten beider Dachseiten ist die mit strichpunktierten Linien dargestellte Firstpfanne 15 zu befestigen. Die Vorrichtung, die diese Arbeit erleichtert, besteht im wesentlichen aus dem Gestell 1, auf dem der Sitz 2 angeordnet ist. Das Gestell 1 bzw. der Sitz 2 tragen an dem einen, insbesondere am vorderen Ende Aufnahmevorrichtungen 3, die behälterartig gestaltet sind. In diese Aufnahmevorrichtungen können Kleinteile, beispielsweise Nägel eingelegt werden. An den Aufhängevorrichtungen 4, die hakenartig gestaltet sind oder, wie bei 4' nach oben vorstehen, können die verschiedenen Werkzeuge bzw. Hilfsgeräte eingehängt werden.

    [0010] Das Gestell 1 bzw. der Sitz 2 wird von den Armen 8 getragen, die an ihren Enden 8 Rohrführungen 10 aufweisen. Diese Rohrführungen nehmen die Hilfsarme 9 auf. In die Bohrungen 16 können Stifte eingefügt werden, um die jeweils gewünschte Lage der Hilfsarme 9 gegenüber den Armen 8 festzulegen.

    [0011] Im gezeigten Auführungsbeispiel sind an den vier Ecken des Gestelles 1 jeweils vier Arme 8 angeordnet. Die Hilfsarme 9 beider Seiten sind durch Stäbe 17 verbunden.

    [0012] Über die Gelenke mit den Achsen 7 sind an die Stäbe 17 die Träger 5 angeschlossen, die die Achsen der Rollen 6 aufnehmen. Die Rollen sind beidseitig der Träger 5 vorgesehen.

    [0013] Es empfiehlt sich, jeweils eine größere Zahl von Rollen 6 vorzusehen, um die Vorrichtung auch dann einsetzen zu können, wenn die Dachplatten 14 Wellungen aufweisen, so daß eine sichere Verschiebung entlang des Dachfirstes möglich ist. Dabei ist es günstig, wenn die Rollen 6 zu beiden Seiten des Trägers 5 um einen halben Achsabstand versetzt angeordnet sind. Auch die Verwendung einer Raupenkette, die von den Rollen 6 geführt ist, ist möglich.

    [0014] Für die Achsen 7 können Feststelleinrichtungen vorgesehen sein, notwendig ist dies jedoch nicht. Die Ausbildung kann auch so getroffen sein, daß sich der Träger 5 jeweils selbsttätig ausrichtet um eine gute Auflage für die Rollen 6 zu ergeben.

    [0015] Es ist klar, daß bei der Ausbildung und Abmessung, wie diese in der Fig. 1 gezeigt ist, die Vorrichtung gut über den Firstpfannen 15 beweglich ist. Bei einem steileren Dach wird sinngemäß die wirksame Länge der Hilfsarme 9 zu vergrößern sein.

    [0016] Bei praktischen Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sitzt die Bedienungsperson auf dem Sitz 2, wobei sich die Beine zu beiden Seiten des Firstes befinden. Die behälterartige Aufnahmeeinrichtung befindet sich im allgemeinen vor der Bedienungsperson und im Normalfall erfolgt die Verschiebung der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles 18.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung für Dacharbeiten, gekennzeichnet durch ein Gestell (1) das einen Sitz (2) trägt, mit Aufnahme-, Befestigungs- oder Aufhängevorrichtungen (3, 4) für Werkzeuge bzw. Hilfsmittel am Sitz oder Gestell, sowie Abstützelementen (5) für das Gestell bzw. den Sitz mit winklig gegeneinander gerichteten Abstützflächen (6).
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützflächen als Gleitflächen ausgebildet sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützflächen von Rollen (6) gebildet sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützflächen bzw. Rollen (6) an Trägern (5) gelagert sind, die um zueinander parallele Achsen (7) verschwenkbar sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Sitz bzw. Gestell schräg nach außen und unten gerichtete Arme (8) befestigt sind, an deren Enden (11) im wesentlichen rechtwinklig nach innen und unten gerichtete Hilfsarme (9) angeordnet sind, deren untere Enden die Abstützflächen (6) tragen.
     
    6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Länge der Hilfsarme (9) verstellbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Rohrführungen (10) für die Hilfarme (9) an den Enden (11) der Arme (8).
     




    Zeichnung